Moin allerseits...

, ich kann aufklären und direkt vorneweg, gefallen wird das nicht und ich kann das für den (jungen) Fall auch verstehen, denn für mich wäre z.B. Kanada ohne Wohnmobil nicht vorstellbar.
Die Sache verhält sich rechtlich sehr einfach.
Die Führerscheinklasse, die man erwirbt, gilt genau so weltweit. Eine alte Klasse 3 (bis 7,5t) berechtigt zum Fahren von Fahrzeugen bis 7,5t - weltweit.
Ab 1999 wurde die Klasse B eingeführt (bis 3,5t), heisst also weltweit Fahrzeug bis 3,5t.
Und jetzt ist Folgendes passiert:
Durch irgendwelche nichtaufklärbaren Umstände hat man in der Reisebranche damals, also 1999 als Bedingung statt der Klasse 3 einfach die Klasse B dahinter geschrieben, was damals wie heute natürlich totaler Blödsinn ist, denn dass es auf dem amerikanischen Sektor Wohnmobile unter 3,5t gibt bezweifle ich stark.
Entweder hat man dies damals aus Dummheit getan und einer hat vom anderen abgeschrieben oder aus Kalkül, um einem Umsatzeinbruch vorzubeugen.
Fakt ist, dass JEDER, der mit einem FS Klasse B bisher in der Welt ein Fahrzeug mit mehr als 3,5t gefahren hat, dies ganz klar ohne rechtliche Grundlage tat und damit den Straftatbestand des Fahrens ohne gültige Fahrerlaubnis erfüllt hat. Aber... wo kein Kläger, da kein Richter... und jetzt kommt die Praxis... amerikanische und kanadische Vermieter vor Ort, wie auch andere interessieren sich hierfür nicht wirklich. Sie wissen nämlich nicht, was der EU Führerschein Ihnen hinsichtlich des Gewichts sagen möchte. Ob sie das im Fall der Fälle mitschuldig macht und den Betroffenen in seiner Schuld eventuell teilweise entlastet, ist schwer zu sagen, also rein spekulativ.
Aufgefallen ist die ganze Geschichte vor ein paar Jahren auch auf meinem persönlichen Schreibtisch (ich kenne aber auch andere Fälle), als ein junges Mitglied nämlich genau die Frage stellte, ob er mit seinem FS einen 6ter in den USA fahren dürfe. Auf meine verneinende Antwort hat er mich auf den Umstand der jeweiligen Bedingungen bei den einzelnen Reiseveranstaltern hingewiesen.
Selbst in unserem Haus waren die Bedingungen falsch formuliert.
Es hat sehr lange gedauert - und das spricht wohl eher für die Angst der Reisebranche auf Umsatzeinbußen - bis dieser Umstand ins rechtlich Korrekte umgesetzt wurde. Selbst im eigenen Haus hat man die Vogel-Strauß-Taktik gefahren. Wenn man sich die Brisanz der Sache vor Augen führt - z.B. ein Unfall mit körperlichen Folgen für andere ohne gültige Fahrerlaubnis - wird einem klar, dass die Korrektur richtig und wichtig ist.
Zugegebenermaßen und das haben wir unter Kollegen auch staunend registriert, gab es in all den Jahren - ich bin immerhin schon 14 Jahre dabei - keinen uns bekannten Fall, wo mal was in die Hose gegangen ist. Das heisst natürlich nicht, dass es ihn nicht gab.
Es wird also, wenn wirklich alle Anbieter mit der Korrektur nachziehen tatsächlich keine Möglichkeit mehr geben, für FS-Inhaber mit der Klasse B ein größeres oder für Amerika ja normales Wohnmobil anzumieten. Die Alternative kann nur in einer Erweiterung der FS Klasse liegen oder in der Buchung bei einem ewigen Träumer, der seine Bedingungen nach wie vor nicht ändert.
Ich schrieb ja bereits, es wird nicht gefallen....