... soOoOo, wie versprochen der allerletzte Tag ...
Sonntag, 28. Mai - Heimreise
Schade! Nun heißt es Abschied nehmen. Im Morgengrauen packten wir die Zelte und die restlichen sieben Sachen in die Rucksäcke, erschlugen noch ca. eine Milliarde Midges (die anderen fünfundzwanzig Milliarden fraßen uns dabei auf) und warteten auf unser bestelltes Taxi zum Bahnhof. Dort wartete schon der Bus auf uns und es begann eine abenteuerliche Fahrt (schottische Busdriver sind Henker) entlang des WHW. Ja, genau! Die Fahrtstrecke nach Glasgow entspricht in weiten Teilen etwa der WHW-Route. Wir fuhren sozusagen die Wanderroute rückwärts - am Loch Lomond allerdings auf der anderen Seeseite.
Der Campground am frühen Morgen.
Ein Alien!
Zwei davon
. Ich hatte leider kein so schickes Midges-Netz.
Unser Glasgow-Shuttle.
... irgendwo hinter Fort William ...
... durchs Rannoch Moor ...
Im Tal verläuft der Trail.
Loch Lomond ... auf der gegenüberliegenden Seeseite sind wir vor ein paar Tagen im Regen entlang gewandert.
Mmmhh... Einer meiner Lieblings-Gins.
Bye, bye ... Highlands!
Leider unscharf: Hamburg von oben.
Am Busbahnhof in Glasgow kauften wir uns noch (teure) Tickets für den Shuttlebus zum Flughafen. Da ich meine baren Pfünde bereits aufgebraucht hatte, musste ich extra für ein Ticket nochmal Bargeld abheben. Die Tickets sind in bar beim Fahrer zu bezahlen. Aaarghh!
Am Flughafen angekommen checkten wir ein, bummelten noch ein bisschen durch die Shops und stiegen dann in unseren Flieger ein. Bye, bye scotland!
Meine Frau wollte mich eigentlich in Schönefeld abholen, da meine beiden Wanderkameraden jedoch ein Auto in SXF geparkt hatten und in Richtung Niedersachsen unterwegs waren, boten sie mir an, mich bis Magdeburg mitzunehmen. Da wäre es für meine Frau nicht so weit. Also quälten wir uns durch den A2-typischen Stau und am vereinbarten Autobahnrastplatz wartete schon ungeduldig meine Frau Finanzministerin nebst Kindern!
Nachtrag:
Schottland ist schön! Und: Schottland ist nass! Ich werde Schottland bestimmt noch einmal besuchen, aber ob ich dort nochmals eine Mehrtageswanderung unternehmen werde, ist fraglich. Landschaftlich war es toll! Gar keine Frage. Wenn auch nicht mit anderen Regionen, in denen ich bereits gewandert bin, vergleichbar. In Norwegen unternehme ich gerne alleine Tagestouren ins Fjell. Dort ist es sehr einsam, man ist nur von grandioser Natur umgeben: Fjorde, Gletscher, steile Felswände, baumlose Mooswüsten … und auch Regen! Und von Alpenpanoramen und der High Sierra will ich gar nicht erst reden. Da können die Highlands nicht ganz mithalten. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich “nur” auf dem WHW unterwegs war. Also einer “Wanderautobahn”. Abseits dieser Route erlebt man sicherlich auch mehr Einsamkeit. Unberührte Natur eher nicht: Die Highlands wurden schon vor Jahrhunderten abgeholzt. Dafür wurden sie mit blökenden Haggislieferanten besiedelt.
Über die Schotten laß ich nichts kommen: So ein freundliches und hilfsbereites Völkchen (das auch noch prima Whisky machen kann) muss man erst einmal finden. Obwohl ich kaum ein Wort verstand, haben mir alle weitergeholfen und auch noch Tipps gegeben. Verliebt habe ich mich in Haggis! Das Zeugs muss ich mir hier organisieren.
Super war auch, dass ich auf die Wandergruppe gestoßen bin - oder sie auf mich - je nachdem. Alex stellte mich bei anderen Wanderern so vor: “This is Nick! We’ve adopted him!” Alleine bei strömenden Regen zu wandern, durchgeweicht bis auf die Knochen, ohne zu wissen, wo man sein Zelt am Abend aufschlagen kann, ist doch ziemlich frustrierend. Da bin ich wirklich dankbar, die Jungs und das Mädel getroffen zu haben. War ‘ne tolle Woche mit Euch!
Achja: Whisky schmeckt! Schottischer Single Malt natürlich! Nicht das Zeugs, mit dem in der Disco die Cola verdünnt wird ...
... ich habe fertich! Wirklich!
Viele Grüße,
Nick