Wir verlassen nun Quito endgültig (begleitet von Hans Aufrufen "Quito, mein Quito", der Nationalhymne aus dem CD-Player und geschmettert von Hans und Carlos) und nehmen die Panamerciana Richtung Süden.
Letzte Blicke auf Quito
Als "Straße der Vulkane" beschrieb Alexander von Humboldt die Senke, die vom Vulkan Cayambe im Norden über mehrere hundert Kilometer bis zum Sangay im Süden führt.
Am Straßenrand gibt es jede Menge Stände mit Obst und Gemüse:
Sie wird von vielen befahren:
Mitten durch die zwei Vulkanreihen, der westlichen und der östlichen Kordillere, führt heute der gut befahrbare Panamericana-Highway.
Und ich habe nicht schlecht gestaunt, in welch gutem Zustand die Panamericana in Ecuador ist (in Peru sieht das ganz anders aus). So würde ich mir manche Autobahn oder Landstraße bei uns wünschen!
Wir kommen vorbei an Illiniza Norte und Illiniza Sud: Von den zwei Gipfeln ist der südliche, Illiniza Sur, 5.248 m, von einem Gletscher bedeckt, der nördliche, Illiniza Norte, 5.126 m, ist ein reiner Felsgipfel.
noch ein hoher Berg:
Von Ferne sehen wir schon das Ziel unseres heutigen Vormittags:
Cotopaxi, wir kommen!
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Der Eingang zum Cotopaxi Nationalpark:
Der Park wurde am 11. August 1975 als einer der neun Nationalparks von Ecuador ausgewiesen.
Er liegt am Cotopaxi und ca. 40 km südlich von Quito. Die landschaftlich schöne Ebene rund um den Cotopaxi gehört ebenfalls zum Park.
Hier vorkommende Tiere sind Puma, Andenkondor, Lama, Wildpferd...
Leider haben wir nur die Wildpferde gesehen.
Rauf geht's zum Cotopaxi, was in Quechua "Feuerhals" bedeutet. Er ist mit 5.897 m der zweithöchste Berg Ecuadors und der höchste aktive Vulkan der Erde. Die letzte belegte Eruption fand 1942 statt.
Noch sind wir nicht oben auf dem Parkplatz:
Ich habe ein leicht mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, was uns gleich bevorsteht: Carlos fährt uns auf eine Höhe von 4.500 m, dort werden wir
aussteigen. Wir haben Hans aber schon erklärt, dass er uns nicht dazu animieren kann, zur Berghütte zu wandern, denn die liegt auf 4.800 m.
Ich denke an Lethal Weapon und Danny Glover’s: „Ich bin zu alt für diesen Sch…“ – 4.500 m Höhe sind genug!
Und es ist wirklich genug: als ich aussteige, habe ich das Gefühl, in Watte gepackt zu sein. Ich bekomme zwar Luft, aber der Sauerstoffgehalt reicht
nicht so ganz. Ich bewege mich, wie auch meine Freundinnen und der Rest unserer Truppe, langsam und vorsichtig, damit mich nicht der Schwindel von den Schuhen haut. Selbst das Fotografieren ist irgendwie anstrengend. Wir sind halt nichts gewohnt!
Denn da gibt einige Leute, die zur Hütte gehen und andere, die ihre Fahrräder mit hier hoch gebracht haben und von hier oben runter fahren – die andere Richtung tut sich aber wohl keiner an.
Und kalt ist es hier oben auch! Und der Wind pfeift!
Trotzdem: es lohnt sich, hier oben zu sein! Der Berg oder besser, das, was wir von ihm sehen, ist faszinierend! Wir haben Glück, überhaupt so viel
sehen zu können. Der Cotopaxi ist meist so stark in Wolken gehüllt, dass er kaum zu erkennen ist.
Aber gerade die über ihn und um uns herum ziehenden Wolken machen die tolle Atmosphäre aus: der Berg sieht alle paar Minuten wieder anders aus. Das können die Fotos nur bedingt zum Ausdruck bringen.
ganz schön einsam hier oben:
das ist die Berghütte, sie sieht sehr nah aus, aber das liegt am Zoom
Wir fahren wir hinunter. Keine Ahnung, welche Gesteinsschicht hier freigelegt wurde.
Auf dem Weg hinunter hätte es beinahe noch einen schlimmen Unfall gegeben: einer der Mountain-Biker, die von oben wieder runterfahren, stürzte nur wenige Meter vor uns. Nur der guten Reaktion von unserem Fahrer Carlos und dem guten Zustand des Autos (Bremsen...) hat er es zu verdanken, dass ihm außer einem Schreck nichts passiert ist.
Es war ein wahnsinniges Gefühl dort oben!