@Andree
Ich konnte das Wetter-Glück gar nicht fassen.
Den NOZ-Bericht habe ich auch schon gesehen. Bei dem Reiterbild kann man mich im Hintergrund erahnen.
Nach dem Appetizer nun ein etwas längerer Bericht mit mehr Bildern zu den "Old Melle Trading Days", welche zum ersten Mal bei der Eisbeck Ranch nicht weit von Osnabrück stattfanden.
Die Idee zu der Veranstaltung bzw. das Konzept fand ich sehr interessant.
Erleben sie lebendige, historische Darstellungen aus der Zeit der Besiedlung des Westens im 19. Jahrhundert. Darsteller dieser Epoche treffen sich auf der Eisbeck Ranch in Bissendorf und campieren in authentischen Zeltstädten. Es wird gekocht, gelebt und handwerkliches Geschick beim Herstellen von Gegenständen aus der Zeit mit der damaligen Technik vorgeführt.
Hier erfahren Sie, warum die ersten 10 Dinge, die Menschen zum Wilden Westen einfallen, in der Regel falsch sind. Erleben Sie die Besiedlung Amerikas jenseits von Karl May und Spaghetti-Western.
Link zur Homepage der Veranstaltung, wo es jede Menge weiterer Informationen gibt.
Da das Wochenende, wo eigentlich Besucher zugelassen waren, bei mir schon verplant war, habe ich mich zu einem Besuch als Tagesgast am Freitag entschlossen. Denn an allen Tagen der Veranstaltung waren Hobbyisten im authentischen Outfit willkommen.
Die Veranstalter sind nicht als Verein sondern als Interessengemeinschaft "Old Melle Trading Company" organisiert. Der zuerst festgelegte Platz mit mehr Wald konnte dann doch nicht für die Veranstaltung genutzt werden. Aber auf dem Gelände der Eisbeck Ranch in Bissendorf war mehr als ausreichend Platz; da hätten sicherlich noch so einige Teilnehmer bzw. Händler Platz. Mein Eindruck war allerdings, dass man mehr Wert darauf legt, dass die Chemie unter den Teilnehmern stimmt als dass die Teilnehmerzahl steigt. Auch möchte man der Öffentlichkeit das Westernhobby bzw. was es bedeutet näher bringen; neben den öffentlichen Tagen am Wochenende wurden bei meinem Besuch etliche Schulklassen über das Gelände geführt und erhielten an einzelnen Stationen Erklärungen und Vorführungen zum Leben des 19. Jahrhunderts in Amerika. Bei solchen PR-Sachen (wie sie bei anderen Living History Veranstaltung z.B. zum Mittelalter oft gemacht werden), tun sich andere Veranstalter und Organisationen des Westernhobbys m.E. etwas schwer.
Jetzt aber zu meinen Eindrücken:
Das Gelände und die Camps/Zelte der Teilnehmer bzw. Händler.
Ein paar Eindrücke aus dem Camp der Indianer
Ein der Indianerinnen - Ulrike „Abinoojii ikwe“ Child Woman vom Indian Circle - war so freundlich und hat mich in ihr Tipi eingeladen und mir so einiges zum Leben der Indianer und ihren Gebräuchen erzählt.

Wen das Thema weiter interessiert,
hier der Link zur Homepage des Indian Circle.
Bei der Veranstaltung waren auch Pferde zugelassen, was sicher auch mit dem Unterstellmöglichkeiten etc. der Eisbeck Ranch zu tun hatte. Und so durfte ich auch beim Training der „Native American Horsemanship“ zusehen.
Horsemanship heißt Vertrauen - das sieht man an den folgenden Bildern.
Weitere Lager, Handwerker oder Händler
Einer der Teilnehmer hatte seine Huskies plus Schlitten mitgebracht und vorgeführt.
Die Chuckwaggon Bar von Marion
Der Maler Norbert Mühlhoff hatte seine Bilder ausgestellt - wer daran interessiert ist, kann bei mir seine Mail-Adresse erhalten. Er malt u.a. gerne Landschaften von Fotografien nach. Seine Bilder gibt es als Ölgemälde oder als Drucke, die durch das nachträgliche Auftragen von Farbe wie ein gemaltes Bild wirken.
Auch einen Saloon hatte man in Eigenplanung und -regie errichtet.
Das war das Wohnzimmer von Luke, der dort mit Interessierten gepokert hat.
Link zur Homepage von Gambler Luke (anklicken lohnt sich

)
Ich durfte mit ihm mein Frühstück einnehmen.
Kutschfahrten wurden auch angeboten.
Reverend McNally war wohl vom trommeln der Indianer geweckt worden,...
...zeigte sich den jugendlichen Besuchern aber später in mehr angemessener Kleidung.
Denn es wurden an dem Tag so einige Schulklassen über das Gelände geführt.
Es wurde so einiges zu der damaligen Zeit gezeigt und erklärt.
Am Unterhaltsamsten fand ich die Vorführung des Surgeon der Yankees. Das war trotz seiner drastischen Darstellung, wie es verwundeten im Civil War ergangen ist, sehr gut gemacht.
Die Einladung zum Essen am frühen Abend habe ich gerne angenommen. Das Chili war prima!
Marions Chuckwaggon wurde zahlreicher bevölkert.
Linedance war auf dieser Veranstaltung Gott sei Dank ein No Go.
Man hatte die "Barndance Gang" eingeladen, die mit ihrer Mischung aus Oldtime Music, Hillbilly und Old Country & Western das Publikum begeistern konnte. Schön war, dass sie ständig ihren Spielort gewechselt haben.
Link zur Homepage der Barnedance Gang
Bei Anbruch der Dunkelheit begann auch das Pokerspiel.
Noch ein paar Aufnahmen in der Dunkelheit - bevor ich mich wieder auf den langen Ritt nach Hause begeben habe.
Vielen Dank an alle für die freundliche Aufnahme; ich habe mich wohl gefühlt und gut unterhalten. Ich bin mir sicher, dass die ersten "Old Melle Trading Days" nicht die letzten waren.