Donnerstag, 30.10.2008 – Tag 06
Wieder früh los aus der Lodge – heute will ich hoch zu den Nevada Falls.
Den Sonnenaufgang am Valley-Portal erlebt.
Gegen 08:00 Uhr war ich am Trailhead Parkplatz, von dem man noch so 1 km bis zum Beginn des Trails zu den Vernal & Nevada Falls gehen muss.
Die Wanderung ist etwa 11,5 km lang und man kommt an den beiden Wasserfällen Vernal und Nevada Falls vorbei, dabei sind etwa 600 Höhenmeter zu überwinden. Man kann den Trail zu einem Rundweg gestalten, was ich auch gemacht habe, d.h. ich bin den Mist Trail hoch und dann zurück über den John Muir Trail gegangen.
Im Jahre 1980 bin ich diesen Weg schon mal gegangen, habe aber keine Bilder von damals; 1990 haben wir den Weg hoch über den John Muir Trail versucht und sind wegen Lawinen und zuviel Schnee zu den Nevada Falls gescheitert.
Das erste Stück geht noch easy am Merced River lang.
Auf den Bäumen am Wegesrand taten sich dann insgesamt 3 Bären an den Früchten gütlich und ließen sich glücklicherweise durch einige Hiker nicht abschrecken und –lenken.
Danach ging es schon ganz schön steil hoch und nach kurzer Zeit erreichte man die erste Brücke.
Blick von der Brücke auf die Vernal Falls
Kurze Zeit später kam die Kreuzung zwischen Mist und Muir Trail, ich bin weiter über den Mist Trail und bekam die Vernal Falls besser ins Blickfeld.
Aber bis dahin muss man noch ganz schön hoch und zwar über eine Unmenge von Stufen, die in den Fels gehauen oder eingesetzt wurden. Am Visitor Center haben sie was von 600 Stufen erzählt, ich kann es nicht sagen - aber es sind reichlich.
Mittlerweile hatte sich mir ein 61jähriger Amerikaner angeschlossen ("Lynn"), dessen Freundin vor der Höhe kapituliert hatte und wir sind den ganzen Trail gemeinsam gegangen. Es stellte sich heraus, dass er ein sehr untypischer Ami war, etwas alternativ und esoterisch angehaucht und man konnte sich sogar mit ihm über Politik und Weltgeschehen unterhalten. Er hat recht viel geredet und ich hab mehr zugehört. Er war auch viel gereist (sehr oft Nepal) und hatte einiges erlebt.
Ein paar Eindrücke von dem Gang über die Stufen und die Aussichten auf die Vernal Falls.
Die Stufen haben es in sich und ich war froh, oben zu sein.
Das letzte Stück zu den Vernal Falls ging es wieder steil abwärts.
Von dort unten kommt man hoch.
Ein ähnliches Bild wie dieses habe ich von 1990, aber mit wesentlich mehr Wasser.
Wir mussten damals die Stufen abwärts gehen und diese waren völlig vereist. Von oben fielen auch Eisbrocken und Eiszapfen auf uns herab – das war gar nicht lustig und recht gefährlich.
Kurz bei den Emerald Pools vorbeigeschaut...
...und weiter Richtung Nevada Falls gewandert.
Man geht wieder über eine Brücke und sieht schon in der Ferne die Nevada Falls.
Es geht dann steil hoch über jede Menge Switchbacks – die sind um einiges heftiger als bei dem Angels Landing Hike im Zion.
Leider wurde das Wetter schlechter, teilweise sehr stürmisch und es fielen auch ein paar Tropfen. Man kam am Abzweig zum Half Dome vorbei, aber die Saison dafür war vorbei und die Kabel abgebaut. Den Hike hätte ich heute auch geschafft ;-)
Bei den Nevada Falls kam dann doch nochmals die Sonne ein wenig durch.
Panorama
Wir waren schon um 11:45 oben; nach einer Lunchpause haben wir uns auf den Rückweg über den John Muir Trail gemacht. Der ist nicht ganz so interessant, aber besser zu gehen als die Stufen abwärts und außerdem gehe ich lieber einen Loop als einen Weg hin und zurück.
Bis auf einen netten Blick auf die Nevada Falls war der Weg dann auch nicht besonders Interessantes.
Ungefähr hier sind wir 1990 beim Hinweg gescheitert, da man wegen sehr viel Schnee keinen Weg mehr erkennen konnte.
Um 13:15 waren wir wieder am Parkplatz. Ich bin mit Lynn noch zum Food Court an der Yosemite Lodge gefahren und habe mit ihm was gegessen. Der Food Court ist nicht billig aber sicher die beste Gelegenheit, im Valley was zu essen, wenn es nicht heftig teuer sein soll. Das Deli am Visitor Center fand ich nicht so prickelnd und der Supermarkt hat auch Apothekenpreise.
Ich habe mir am Visitor Center noch den Film über Yosemite angeschaut (war ganz gut), als ich raus kam war es vorbei mit dem schönen Wetter, die Schlechtwetterfront kam schneller als erwartet – es regnete.
Zurück zur Cedar Lodge - hier noch ein Steintor am Westeingang.
Die vegetarische Lasagne im Restaurant war leider eine Katastrophe, so wie das Wetter jetzt – es kam auch jede Menge Staub von welcher Wüste auch immer im Regen mit.
Musiktitel 5 meiner USA 2008 Highways and Roads-CD: Street Fighting Man/The Rolling Stones
Gefahrene Meilen: 50