Hallo liebe USA-Interessierte,
da wir ebenfalls hier vorbeigeschaut haben vor unserer Reise, möchten wir auf
diese Weise unseren Input geben für alle, die nach uns bei El Monte Wohnmobile
für den Südwesten mieten und auch allgemeine Infos noch gebrauchen können - bei
uns war es der erste Urlaub mit Wohnmobil, jedoch insgesamt meine 5. USA-Reise:
1. WoMo übers Reisebüro buchen und nicht selbst im Internet über die
diversen Vermittlungsbörsen bzw. direkt in USA: Reisebüro kann innerhalb 24
Std. sehen, ob WoMo frei ist, ansonsten kommt Antwort immer erst eine Woche
später, beim direkten Versuch mit USA warteten wir bis zu 9 Tagen, so
verplempterten wir unnötig Zeit und am Schluss gab´s nur noch ein teures, da
spritschluckendes Riesending mit 9,60m (29 Fuß), hat auch wirklich 29 Liter auf
100 km gesoffen.
2. Schlafsäcke waren bei uns definitiv erforderlich in Denver, am Gran
Canyon, Sequoia und eigentlich auf der kompletten Reise, die Amis haben nur
zwei dünne Fleecedecken eingeplant und ein Bettlaken.
3. Vor dem Losfahren ALLE Funktionen nicht nur zeigen/ erklären lassen
sondern auch testen (auch Warmwasser machen und Heizung laufen lassen). Wir
hatten in Denver Anfang Mai 2015 ein brandneues WoMo übernommen (Abholstation
ist am Ende der Welt, 50$ Taxi, schlampiger Laden, Leute dort eher
unfreundlich, haben uns vors Video gesetzt und fertig) und konnten die ersten 5
Tage nicht warm duschen, weil werkseitig ein Ventil geschlossen war (wo wir
selbst nicht herankonnten) und die kompletten vier Wochen keine Heizung, weil keine
Werkstatt erkannte, wo der Fehler lag (bei dünner Luft aufgrund Höhe ging die
Zündflamme immer wieder aus, unten in der Wüste wäre es gegangen, toll).Wir
haben viel gefroren, 3 Werkstätten besucht und zwei größere Touränderungen
machen müssen deswegen. WoMo also wirklich TESTEN vor dem Losfahren!
4. Handy aufladen, Foto-Ladegerät etc.: Handy-Adapter am besten dort
kaufen, gibt es an jeder Tankstelle für 10-12 $, der deutsche Adapter vom
Zigarettenanzünder war in USA um wenige Milimeter zu locker und rutschte öfter
heraus.
5. Campingset: Achtung, nicht nötig, ein Klapptisch ist anscheinend immer
drin, gehört zur Grundausstattung des WoMos, jedoch fehlen Stühle. Wir haben
sie uns zu $ 10 das Stück vor Ort gekauft und - lustigerweise - klappte es
sogar mit der Mitnahme im Handgepäck nach Deutschland.
6. Küchenset können wir zwar grundsätzlich empfehlen, den ganzen Kram vom
Topf bis zum Schneidebrett hätten wir dort erst zusammensuchen müssen und es
war alles drin, was man brauchte. Was allerdings Wahnsinn war: Geschirr bestand
zu 80% aus Porzellan, was eifrig herumklimperte beim Fahren und vor allem auch
gleich die ersten Macken bekam, da anders als beim Segelboot der Inhalt der
Schränke nicht befestigt ist und wild im Schrank herumfliegt. Wir haben dann
Plastikzeug dazugekauft, was wir viel nutzten, weil wir das Porzellan
"festgeklemmt" hatten mit leeren Cornflakes-Schachteln etc.
7. Spüli, Shampoo von zuhause mitnehmen, die gibt es zwar in jedem
Supermarkt aber nur in Riesengrößen, USA hat keine "Probier/
Reisedosis", wir fanden es gut, dass wir es dabei hatten.
8. El Monte-Hotline war immer erreichbar, freundlich, konnten aber in
keinem Fall telefonisch helfen, wir mußten wie gesagt zu drei Werkstätten und
zwei davon konnten auch helfen (Duschventil und dann waren noch ein paar Sachen
wie ein klemmendes Fenster, Eingangstür etc.)
9. In den Werkstätten wurde direkt mit El Monte abgerechnet, wir mußten
kein Geld vorstrecken. Die Zeit für den Werkstattbesuch hat man uns später nach
unserem eigenen Tagessatz rückvergütet, aber für die Touränderung gab es nur
100$. Wenn man bedenkt, dass wir z.B. nur 2 statt 5 Tage am Grand Canyon
bleiben konnten, weil die Heizung nicht lief, dann fand ich das eher wenig.
10. Sondertipp Fahrräder:
Mitnehmen kostet pro Rad ca. 750$, und mieten ca. 30$ am Tag. Deshalb
entschieden wir uns, verbotenerweise, im Bauch des WoMos zwei gebraucht
gekaufte Mountainbikes zu transportieren (Vorderrad Schnellspanner, leicht zu
montieren), was eine Superidee war. Du bist vor Ort mobil, brauchst nicht immer
gleich das WoMo nehmen und extra ausparken etc. und es gibt v.a. im Arches N.P.
sehr schöne Offroad-Strecken. Gebrauchte Fahrräder gibt es in den USA am
günstigsten bei http://www.tripsforkidsdenver.org oder auch mal unter "lucky
bikes" googlen. Das ist eine soziale Einrichtung, die gespendete Räder
aufbereitet und zugunsten von Kindern gewinnbringend verkauft. Die Organisation
gibt es in fast jeder Großstadt, auch z.B. San Franzisco. Sie lauft aber leider
die Räder nicht zurück, nimmt sie nur erneut als Spende an, also wer will, kann
ein gutes Werk tun. Wir haben unsere - von uns noch vor Ort extra
hergerichteten und zusammen für $ 190 gekauften zwei Mountainbikes - dann aber
doch im Leihhaus in St., Rafael (bei San Franzisco) verkauft, weil wir den
Ankaufspreis fürs Herschenken zu viel fanden. Erlös aufgrund Zeitdruck: $ 30.
Immerhin.Wer mehr Zeit hat: In den USA werden Gebrauchträder stark im Internet
gehandelt.
11. Gegenüber 90er Jahren ist es in den USA inzwischen brechend voll auf Campingplätzen und an den
Highlight-Nationalparks. Vorheriges Buchen via Internet ist üblich und man hat
Glück, wenn es noch im State Park "first come first serve" Plätze
gibt, was früher absolut die Regel war. Wir haben folglich von 23 Nächten 20
wild gecampt, was im Landesinneren gut klappte, nur in der Nähe großer Städte
schwierig war (Nähe von Grünanlagen/ Parks noch am besten) und am Highway Nr. 1
nahezu unmöglich, da alles mit Parkverboten übersät. Wir haben dann bei
wütenden Farmern, die uns vorher vertreiben wollten, gnadenhalber doch noch
stehen dürfen und auch einmal privat an einem leeren Haus in einer Wohnsiedlung
gestanden, nachdem wir zwei angrenzende Nachbarn freundlich gebeten hatten. In
so einem Fall unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit fragen, sonst kommen sie einem
bewaffnet oder zumindest mit grimmiger Miene entgegen, was ja andererseits auch verständlich ist. Wer freundlich nachfragt,
ist immer noch besser dran, als nachts von Nachbarn oder der Polizei „entdeckt“
und verscheucht zu werden.
Unser Fazit: Wir würden den Urlaub in den Südwesten der USA mit dem Wohnmobil aufgrund Naturnähe und
Freiheit jederzeit nochmal machen und El Monte grundsätzlich empfehlen, auch
wenn man bei der Übernahme wie gesagt ausprobieren sollte, ob das Wohnmobil
wirklich alles kann, was versprochen wird. Und nun viel Spaß!