Beiträge von Rentacop

    Vor ein paar Wochen ist mir aufgefallen, dass ich im linken Auge zunehmend nicht klar sehen kann. Also auf zum Augenarzt und Diagnose: Vene im Aug geplatzt - Blutungen in der Netzhaut - Entzündung und einzige effektive Behalndlungsmethode: Regelmässige Injektionen mitten in's Aug! 8| Behandlungsdauer: Mindestens sechs Monate - bis lebenslänglich! ;(

    Ok, keine Frage: Nadel im Aug ist nicht jedermann's Sache - meine auch nicht.

    Aber das wirklich Schmerzhafte in dem Zusammenhang ist, dass ich zwei Freundinnen habe - beides diplomierte Krankenschwestern - die mich nun tagtäglich zutexten von wegen irgendwelcher Wunderheiler (irgendsoein Typ in Canada heilt sogar über Distanzen!), Globuli und all solchem Kram.
    Ich meine, die beiden haben eine nicht unwesentliche, medizinische Ausbildung und kommen dennoch mit so einem Mist daher. Beide sind auch extreme Anti-Vaxxer und beide haben Kinder!!!

    Was kommt als Nächstes: Regentänze? Tier- und Menschenopfer? :S

    Oh Mann, ich bin offenbar viel zu altmodisch...

    Jeder hoffnungsvolle "Zukünftige" meiner Tochter müsste erst einmal unterwürfig bei mir daheim angekrochen kommen, formvollendet um ihre Hand ansuchen, und dann ein mehrstündiges, knallhartes Interview durch mich, eine medizinische Untersuchung durch einen Arzt meines uneingeschränkten Vertrauens, einen umfassenden Background-Check durch das FBI und - sehr wahrscheinlich - einen Polygraph-Test überstehen. :D

    Das Leben ist halt hart und mitunter äußerst ungerecht...

    Ich bin nicht sicher, dass du das Thema richtig verstanden hast. ;)

    Worum es ging war, dass in den Nachrichten (egal ob TV, Zeitung, Radio, Internet, etc...) oftmals Meldungen, entweder aufgrund mangelnder Zeit, mangelnden Interesses, mangelnder Ethik, mangelnden Fachwissens, oder ganz bewusst, aus politischen oder weltanschaulichen Interessen, oder um der jeweiligen "Zielgruppe" zu entsprechen, oder einfach um die eigene Einschalt- und Leserquote zu erhöhen, unvollständig oder gar irreführend gebracht werden.

    In der Berichterstattung gilt grundsätzlich, dass die fünf "W" abgedeckt werden müssen: "Wo? Wann? Wer? Was? Wie?" - und, sofern diese Information bereits ermittelt werden konnte: "Warum?".Dies sind die absoluten Grundbestandteile jedes Berichts und jeden Reports. Die Informationen müssen den Fakten entsprechen (also nachweisbar sein), keine eigene Meinung beinhalten und daher jemandem der nicht selbst dabei war ein möglichst exaktes Bild der Ereignisse vermitteln können. Eigene Meinungen sind deutlich als "Kommentar" zu kennzeichnen.

    Dazu kommt ein weiterer, ganz wesentlich Faktor: "Individual Perception".

    Hier ein Beispiel:
    Gestern kam in den News ein Bericht über einen Verkehrsunfall. Ein 2003 Volvo war in ein Mobile Home gekracht, was dann ein Feuer ausgelöst hatte. Die Bewohner des Trailers (eine ältere Frau und ihr Sohn) konnten von Nachbarn rechtzeitig gerettet werden. Der Fahrer des Volvo verstarb in dem Wrack des Autos.

    Ok, soweit ein paar Fakten - eigentlich ausreichend als Story.

    Aber am Ende des Berichts sagte die Nachrichtensprecherin noch: "Das LA Police Department ermittelt nun, ob illegales Street-Racing bei dem Unfall eine Rolle gespielt hat"

    Und ja, das entspricht den Fakten. Nur ist das eine irreführende Meldung, denn es wird wegen "allen möglichen" Gründen ermittelt. Die Reporterin hatte gefragt, ob "Street Racing" auch dazu gehört und der zuständige Media-Relations Beamte hat natürlich darauf geantwortet "ja" - eben weil Street Racing zu "allen möglichen" Ursachen für den Unfall gehört - so wie Meteoriteneinschlag, Herzinfarkt des Fahrers, u.v.m. - eben "alles Mögliche".

    Aber was man als Konsument der Meldung mitnimmt ist: "Aha, also wieder so illegales Street Racing!"

    Dass 15 Jahre alte Volvos nicht zwingend die erste Wahl für "Street Racer" sind, kann man sich denken. Aber die Reporterin hat ja deutlich gesagt, dass das Police Department eindeutig Street-Racing als Ursache für die Katastrophe ermittelt hat. Richtig? ;)

    Da niemand ernsthaft verletzt wurde, blieb die ganze Geschichte später unerwähnt.

    Aber wären die betagte Frau und ihr Mit-40er Sohn um's Leben gekommen, hätte es sehr gut später heissen können:
    "Alleinerziehende Mutter und ihr Kind verbrennen bei lebendigem Leib!"
    Im Internet gäbe es womöglich hitzige Diskussionen darüber, ob man illegales Street Racing und Volvos generell verbieten sollte.
    Und warum wurde von den zuständigen Behörden nicht rechtzeitig etwas gegen den Fahrer unternommen, wo er doch schon 1993 einmal einen Strafzettel wegen Falschparkens bekommen hatte??? :cursing:

    ...Draußen scheint die Sonne...

    Ich sehe da eine Sonderberichterstattung über die Gefahr von Hautkrebs wegen zuviel Sonne - mit Live-Schaltung zu Antonia Rados im sonnigen Kairo... :D

    Ich bin am 22. 12. 2016 von einem 19-Jährigen mit einem Messer angegriffen worden. Er hatte es geschafft, sich während ich mit jemand anderem gesprochen hatte, von hinten an mich heranzupirschen. Er versuchte dann, mich in einen "Choke-Hold" zu nehmen, wobei er offenbar bereits sein Messer an meinen Hals hielt. Ich habe ihn abschütteln können und zuerst mit Pfefferspray "behandelt". Erst dann fiel ihm das Messer aus der Hand und ich wies ihn an, auf die Knie zu gehen (um einen Felony-Arrest vorzunehmen).
    Der junge Mann verhielt sic nicht kooperativ und ich musste zusätzlich noch den Taser einsetzen, um ihm Handschellen anlegen zu können.
    Das Ganze dauerte kaum 20 Sekunden.

    Er hat mich kurz darauf sogar noch gefragt, ob ich das Messer an meinem Hals gespürt hätte.
    Ich wusste gar nicht, was ich in de Moment darauf hätte sagen sollen. Aber die wahrheitsgemässe Antwort wäre gewesen: "Dann wärst du, oder ich, oder wir beide jetzt nicht mehr am Leben"

    Hätte der Angreifer auch nur ein bisschen mehr Absicht gehabt, könnte ich die Geschichte nicht mehr erzählen. Er hatte das Überraschungsmoment zu 100% auf seiner Seite - und ja, das war meine Schuld. Ich habe nicht die ausreichende "Situation Awareness" aufgewendet. Durch diesen - und einige andere Zwischenfälle (die ich zum Glück ohne eigene Verletzungen überstanden habe) bin ich inzwischen "Field Training Officer" geworden - und wenn ein neuer Kandidat im Bereich "Officer Safety" nicht lernbereit oder -fähig ist, dann segne ich den (oder die) nicht ab.

    Rein rechtlich hätte ich bei dem o.g. Fall den Einsatz tödlicher Gewalt absolut rechtfertigen können. Der Angreifer hatte ein Messer (eine tödliche Waffe) eingesetzt - und er hätte durchaus noch ein zweites Messer bei sich tragen können. Er hat sich geweigert meinen Anordnungen Folge zu leisten. Ich habe später mit mehrere Deputies gesprochen die sich verwundert darüber gezeigt haben, dass ich nach dem Pfefferspray überhaupt noch zu einem weiteren Mittel von "Less Lethal Force" gegriffen habe, obwohl schon längst Schusswaffeneinsatz gerechtfertigt gewesen wäre.
    Ich persönlich sehe das nach wie vor etwas anders (ich hatte ds Messer zuerst nicht gesehen und auch nicht gefühlt). Und ich bin im Nachhinein auch heilfroh. dass ich das damals auch anders gesehen habe. Aber das ist eben der Punkt: "Im Nachhinein!"
    Denn hätte ich das Messer gleich gesehen und/oder an meinem Hals gespürt, hätte ich nicht einmal "zart" mit Pfefferspray angefangen. Und es wäre ggf. sicher nicht bei einem Schuss in's Bein geblieben...
    Also noch einmal "gut" ausgegangen für alle Beteiligten.

    Dazu hatte ich auch alles komplett auf meiner Body-Cam aufgezeichnet. Das ist sowieso meine "tödlichste" Waffe...

    Aber wehe, wehe, wenn's eben nicht so gewesen wäre. Dann hätte ich mich nicht nur mit den üblichen, umfassenden Ermittlungen gegenüber gesehen. Ohne Videomaterial hätten so an die 12 Zeugen des "Opfers" behaupten können, dass ein komplett durchgeknallter Officer einen unschuldigen Teenager "hingemeuchelt" hat - sehr wahrscheinlich noch dazu aus rassistischen Motiven, denn der Zeitgenosse war ja hispanischen Ursprungs...

    Apropos: Ich habe übrigens gerade ein Ermittlungsverfahren am Hals, in de mich ein - sehr weisser - Kläger beschuldigt, ich hätte ihm meine Dienstwaffe ungerechtfertigt in's Gesicht gehalten - das, nachdem er meinte "I'm going to shoot you!" und sich an den Hosenbund fasste...
    (Der Treppenwitz: Ich hab' diesem netten Herrn de facto nur Pfefferspray in's Gesicht gehalten nicht einmal tatsächlich gesprüht). Aber egal... Da das Ganze so schnell ging dass ich nicht einmal meine Body-Cam rechtzeitig einschalten konnte, steht jetzt Aussage gegen Aussage und der Ausgang der Geschichte ist somit offen...

    Ok, ich schweife wieder einmal vom Thema ab... :whistling:

    ...Höflich, kooperativ, aber verweigernd, in ein Hinterzimmer zu folgen (Niemals ohne Zeugen allein mit Ladenpersonal in Hinterzimmer gehen!)...

    Das mit dem "Mitgehen" ist zwar unter dem Shopkeeper's Privilege bis zu einem gewissen Grad legitim, funktioniert wahrscheinlich in den meisten Fällen aber nur entweder durch das Schuldbewusstsein tatsächlicher Ladendiebe, oder der Angst Unschuldiger vor irgendwelchen weiterreihenden Konsequenzen. Legitim zu rechtfertigen wäre es, wenn eine verdächtigte Person nicht anders zu einer Kooperation bei der Investigation bewegt werden kann. Aber wenn man - als verdächtigte Person - Kooperationsbereitschaft zeigt und eine Dursuchung mitten im Ausgangsbereich des Wal-Marts (oder sonst eines Geschäfts) - möchte, gibt es zumindest einen Grund weniger, "abgeführt" zu werden.

    Der wichtigste Punkt dabei ist, dass das Security-/Loss-Prevention-/oder sonstige Personal eben ausreichend Grund haben muss, um jemanden festzusetzen oder gar zu verhaften. Die Beweislast liegt ggf. beim Personal. Und im vorliegenden Fall von Marionella, hätte das Personal (entsprechend der Schilderung) offensichtlich einen Beweisnotstand gehabt. Denn das Fehlen einer Rechnung wäre bestenfalls "Reasonable Suspicion", aber definitiv keine "Probable Cause".Und für eine Festnahme braucht es aber zumindest "Probable Cause".

    Zitat

    ...In Deutschland würde ich im Gegenzug darauf hinweisen, dass eine vorläufige Festnahme gem. § 127 StPO nur unter dieser Bedingung erlaubt ist: "Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen"...

    In den USA reicht das nur dann, wenn die verdächtige Person bei der Tat von der verhaftenden Person direkt beobachtet wurde (Misdemeanor Offense - bis max. $250 Schaden) oder die Aussage eines unmittelbaren Tatzeugen (bei Felony Offense, also ab $250.01 Schaden).

    Zitat

    ...Gleichzeitig würde ich meinen Personalausweis aushändigen, womit meine Identität sofort fest steht und eine Festnahme nicht mehr möglich ist...

    Das wäre hier eine freiwillige Leistung, welche eine Festnahme ggf. nicht unrechtmässig macht. Keine Privatperson (auch nicht Security) hat die Autorität wegen der Verweigerung einer Feststellung der Identität jemanden zu verhaften - oder (auch nicht unter dem Shopkeeper's Privilege) festzusetzen. Die Grundlage für eine Verhaftung (Kalifornien) oder eine vorübergehende Festnahme (Nevada) ist, dass (Kalifornien) "Probable Cause", bzw. (Nevada) eindeutige Beweise vorliegen. Nur weil ich nicht sagen oder beweisen will wer ich bin, kann ich - auch nicht beim Vorliegen von "Probable Cause" nicht von einer Privatperson (eben auch Security) verhaftet, bzw. festgenommen werden.

    Zitat

    ...Weiterhin würde ich darauf bestehen, dass die Polizei sofort gerufen wird. Bei Verweigerung durch das Ladenpersonal würde ich dieses selbst tun. Den Anweisungen der Polizisten würde ich selbstverständlich Folge leisten, dann auch bei den weiteren Maßnahmen in einem Hinterzimmer mitwirken...

    Das würde ich definitiv auch so tun! ;)

    Wobei man sich einer Tatsache bewusst sein muss: Speziell die Tagschicht der diversen Police- und mancher Sheriff's-Departments hat oftmals kaum etwas anderes zu tun, als auf die Anrufe irgendwelcher Kaufhausdetektive zu reagieren, die gerade einen vermeintlichen Ladendieb "gestellt" haben. Man kennt sich daher persönlich und in - na sagen wir - so rund 99% aller Fälle sind diese Festnahmen/Verhaftungen absolut gerechtfertigt und der Grund dafür nachweisbar. Es kann also schon vorkommen, dass die Polizisten ein bisschen eher geneigt sind, zuerst einmal dem Geschäftspersonal Glauben zu schenken. Das ändert aber nichts daran, dass unter'm Strich die Rechts- und Beweislage passen muss.
    Was ich damit nochmals zum Ausdruck bringen will ist, dass renitentes Verhalten in manchen Fällen - trotz Unschuld - dann eher kontraproduktiv sein könnte (Obelix? :whistling: )

    Sollte das Ladenpersonal vor Eintreffen der Polizei meinen, seine Kompetenz überschreiten zu müssen, also mich z. B. mit körperlicher Gewalt in ein Hinterzimmer verbringen wollen, mich durchsuchen wollen usw. würde ich mit passiver Gegenwehr reagieren. Also mich auf den Boden setzen und jegliche Mitwirkung bis zum Eintreffen der Polizei verweigern. Da ich mir ja nichts zu schulden habe kommen lassen, der Vorwurf des Ladendiebstahls also aus der Luft gegriffen ist, würde ich bei der Polizei dann sofort eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung, Nötigung, falsche Anschuldigung einer Straftat und ggf. Körperverletzung stellen..

    Unter dem Gesichtsunkt dessen was ich zuvor geschrieben habe, würde ich folgendes sagen: "Es kommt darauf an..." (Die Standard-Antwort auf rund 90% meiner Fragen, die ich meinen Ausbildern an der Akademie gestellt habe :D ). Die verfassungsmässigen Bürgerrechte gelten im Umgang mit Security nicht. Die Verfassungsrechte schützen nur im Umgang mit Regierungsbehörden und nicht mit privaten Stellen. Im Umgang mit privaten Stellen schützt einen das "Statutory Law". Und wenn man sich nicht 100%ig sicher ist was man tut (oder - im Falle von passivem Widerstand - nicht tut), dann ist es u.U. anzuraten, erst einmal einfach mitzuspielen. Eben weil sich auf den Boden setzen und vielleicht noch schreien "I dinndu nuffin!" bis zu einem gewissen Grad als Verdachtsmoment und sogar Schuldeingeständnis ausgelegt werden kann.
    Ich persönlich würde eher mitgehen und mich sogar durchsuchen lassen. Und dann anschliessend würde ich die Büchse der Pandora öffnen - denn wenn mir nichts nachgewiesen werden konnte, dann kann ich aufdrehen - und mein provisionsgeiler Anwalt. Und dann tut's erst so richtig weh. (:klopp1:)

    Ok, ein guter Gegenanwalt würde dann wiederum vorbringen, dass ich die Rechtssituation ja aufgrund meiner Ausbildung kennen muss und daher den übereifrigen Security- oder Geschäfts-Mitarbeiter absichtlich auflaufen liess, um extre Kohle zu schinden... :rolleyes:

    Eben: "Es kommt darauf an..."

    Stimmt, ist hier in Deutschland auch immer häufiger festzustellen, wie vermeintliche "Fachleute" sich aufschwingen, Lagen zu beurteilen, die sie nicht mal aus der Ferne gesehen haben, geschweige denn, über taktisches Wissen verfügen. Ist natürlich einfach, sich hinterher hinzustellen und zu erklären, was man hätte besser oder anders machen können...

    Ja, so in etwa: Neptunbrunnen, Berlin Zitat: "Warum der Beamte nicht aus Arme oder Beine des Mannes schoss, ist bislang unklar..."

    Warum, sollte alleine schon aufgrund dieses Videos klar sein.

    Wobei, das "21 Foot Rule" offenbar in Deutschland nicht gelehrt wird ;)
    (Das "21 Foot Rule" - also mindestens knapp 7m Anstand zu einem möglicherweise mit einem Messer oder sonst einer Stichwaffe Bewaffneten - ist inzwischen schon umstritten und wird von vielen erfahrenen Law Enforcement Officers als nicht ausreichend erachtet)

    Der Mann im Brunnen war nicht "möglicherweise", sondern de facto und klar ersichtlich mit einem Messer bewaffnet. Zudem war er klar ersichtlich psychisch gestört und/oder unter Drogeneinfluss.

    Da - speziell im deutschen TV - solche Videos gar nicht gezeigt werden dürfen, gibt es auch keinerlei Verständnis für die tatsächliche Gefahr, die von einer Messerattacke ausgeht. Und das ist einerseits gut so, denn es beweist, dass nur sehr wenige Menschen jemals tatsächlich in so eine Situation kommen. Der Grund dafür, ist, dass psychisch gestörte, Kriminelle und/oder unter DRogeneinfluss stehende Personen mit entsprechender Gewaltbereitschaft von denjenigen aus dem Verkehr gezogen werden, die sich dann nachher von, oftmals in schönen Wohngegenden lebenden und niemals irgendwelcher Gewaltkriminalität ausgesetzten, Schreibtischtätern die Frage gefallen lassen müssen: "Ja, warum, hat der bemate denn nicht ein bisschen in's Bein geschossen?"

    Der Mann im Brunnen wurde durch einen(!) Schuss tödlich getroffen. In dem zweiten Video sieht man deutlich, dass der Mann dennoch für lange Zeit absolut in der Lage gewesen wäre, dem Beamten erhebliche, wenn nicht sogar tödliche Verletzungen zuzufügen. Es war ein glücklicher Umstand für den Beamten, dass der Angreifer seinen Angriff nicht fortgesetzt hat - sonst nichts!

    Hier werden inzwischen Medienvertreter von diversen Law Enforcement Agenturen dazu eingeladen, selbst an sog. Shoot - Don't Shoot Scenario Training festzustellen, wie sie sich in unterschiedlichen Situationen verhalten würden. Die meisten "Spezialisten" aus dem Medien, schiessen überraschend - und oft ungerechtfertigt - schnell, nachdem sie 2-3x "um's Leben" gekommen sind. Bei manchen setzt dann ein Umdenkprozess ein. Bei den meisten geht's aber weiter nur um die Einschaltquote...

    IM Moment findet in den Medien gerade eine Hexnjagd nach dem Broward County Sheriff's Department statt.

    Das offensichtluche Haupt-Thema ist das kürzliche School-Shooting mit17 Toten und die Frage "wie konnte das kommen". Und dazu gibt es eine ganze Reihe, sehr berechtigter Fragen.

    Was aber absolut niht gerechtfertigt ist, ist dass jetzt vier Sheriff Deputies in den Nachhrichten niedergemacht werden, weil die nicht - so wie ihre Kollegen - unmittelbar eingegriffen haben. Nicht nur die vier Deputies werden jetzt durch Medienberichte niedergemacht, sondern das ganze Sheriff's Department. Und das istnicht ok!

    Es ist mir hinlänglich egal, wenn politisch entsprechend positionierte TV-Stationen wahlweise für stremgere Waffengesetze oder die Bewaffnung von Lehrern Stimmung machen wollen. Darüber will ich gar nicht diskutieren...

    Aber dass sich jetzt zahlreiche "Journalisten" dazu aufschwingen, die taktische Vorgangsweise der Einsatzkräfte zu bewerten, ist nicht akzeptabel. In den Nachrichten wird jetzt das Broward County Sheriff's Department so hingestellt, als wäre es es für den Tod der 17 Opfer verantwortlich - weil ebe vier Depities draussen vor der Schule mehr oder weniger untäätig "herumgelungert" hätten...

    Ich kann nachvollziehen, dass immer irgendwelche Erklärungen für alles Mögliche gesucht werden. Das liegt in der menschlichen Natur.
    Aber dass jetzt darauf herumgehackt wird, dass vier/von dutzenden) Deputies nicht ungebremst auch gleich in die Schulgebäude gerannt sind, ist absolut inakzeptabel. Jede grundsätzliche Taktik bzgl. der Vorgehensweise in sog. "Active Shooter" Szenarios setzt voraus, dass nur diejenigen Einsatzkräfte auch tatsächlich einschreiten, die tatsächlich benötigt werden - und dass diejenigen in Warteposition zurückbleiben, die nicht unmittelbar benötigt werden.

    also auch im Falle einer ungerechtfertigten Beschuldigung cool bleiben....

    Cool bleiben ist immer gut! :thumbup:

    ...Zumindest in Deutschland gilt: Greift Dich jemand an, dann darfst Du voll "zurückschlagen". Das wissen leider die wenigsten...

    Die Gesetzgeber hier wussten das offensichtlich. Denn die bestimmten, dass bevor man jemanden verhaftet der Person diese Absicht mitgeteilt werden muss, der Grund der Verhaftung und - sofern man nicht in Uniform ist - auch die Authorität, aufgrund welcher man die Verhaftung vornehmen kann. Wer sich dann noch der Verhaftung widersetzt, kann mit dem Einsatz notwendiger Gewalt umgestimmt werden. :D

    Und hier komm'' ich wieder auf Obelix's Posting zurück: Eine Person die sich unangemessen aufregt und7oder nicht kooperativ verhält, kann da ganz rasch mit 50,000 Volt im Muskelgewebe oder einer Ladung Pfefferspray im Gesicht amm Boden herumrollend enden. Das geht ganz schnell- und ganz besonders dannn, wenn der Officer Grund zu der Annahme hat, dass es im Falle einer physischen Auseinandersetzung mit der zu verhaftenden Person, ein Verletzungsrisiko für den Officer geben könnte. Es gibt keinerlei Verpflichtung, ein solches Risiko auf sich nehmen zu müssen.

    Und in diesem Zusammenhang: Wenn es doch zu einer physischen Auseinandersetzung (also zBsp., wenn sich ein 2m Hühne beim Anlegen der Handschellen von einer 165cm, Polizistin losreissen will), dann kann bei so einem Grössenverhältnis sogar auch der Einsatz tödlicher Gewalt (zBsp. Schuswaffe) hinlänglich gerechtfertigt werden - auch wenn das im Moment niht so ganz dem Zeitgeist entspricht: https://www.youtube.com/watch?v=8h4d2d7kRQs

    ...Passiert damals in las vegas...

    Ok, also ich hab' jetzt wegen der entsprechenden Rechtslage in Nevada nachgelesen - und natürlich ist es im wilden Osten ein bisschen anders. :D

    Kurz gesagt:
    In Nevada kann ein Geschäftsbetreiber oder dessen Angestellte, Security usw. einen Ladendieb festnehmen, für eine "angemessene Zeit" in Gewahrsam behalten und verlangen, dass alle Waren herausgegeben werden.
    Anschliessend kann der Ladendieb auch wieder laufen gelassen werden (zBsp. nach Feststellung der Personalien und Herausgabe der gestohlenen Waren)
    Aber - und jetzt kommt's: Die Festsetzung darf in Nevada nur dann erfolgen, wenn ein Mitarbeiter den Ladendieb dabei direkt beobachtet hat, als Letzterer Waren an sich genommen und "versteckt" hat! (also zBsp.. Beobachtung durch Mitarbeiter, "Loss Prevention", "Security" - auch auf dem Weg von Videoüberwachung, usw...)

    Der Begriff "Probable Cause" kommt dort im Gesetzestext nicht vor, dafür aber eben: "...if the merchant observed the person concealing merchandise while on the premises."

    Der Unterschied:
    In Kalifornien würde es als "Probable Cause" ausreichen, wenn jemand dabei beobachtet wird, wie er sich in der Uhrenabteilung ungewöhnlich lange aufhält, ständig umdreht, offenbar nach Cameras Ausschau hält, ein paar Mal an einer ausgestellten, teuren Uhr vorbeigeht und dann - obwohl die Person nicht direkt dabei beobachtet wurde wie sie die Uhr genommen hat - plötzlich die Uhr nicht mehr an ihrem Platz ist. Das liesse eine vernünftig denkende Person darauf schliessen, dass sehr wahrscheinlich gerade ein Ladendiebstahl stattgefunden hat und dass die sich auffällig verhaltende Person damit etwas zu tun hat. Eben "Probable Cause".

    In Nevada muss die verdächtige Person aber eben direkt dabei gesehen werden, wie sie die Uhr nimmt und zBsp. dann in die Jackentasche steckt.

    Aber im Grunde genommen bin ich ehrlich unter Schock gestanden und bin deshalb auch brav mitgegangen ins Büro und hab mich durchsuchen lassen ...

    Auch in Nevada kann keine Person durchsucht werden (also kein "Strip Search"). Es kann verlangt werden, dass Waren welche aus dem direkten Blickfeld entfernt wurden, herausgegeben werden. Es kann in Einkaufstaschen hineingeschaut werden, aber es darf nicht in den Taschen herumgekramt werden. Wird eine gestohlene Ware beim Blick in die Tasche gesehen, darf diese Ware herausgenommen werden. Andere Gegenstände aber nicht. Also Tasche ausleeren oder so, geht nicht.
    Aber: Wenn eben gesehen wurde, dass jemand eine Teure Uhr in die Jackentasche gestopft hat, dann darf schon auch an der Person in diese Jackentasche gegriffen werden, um eben diese Uhr zu Tage zu befördern.
    Der Punkt ist: Es musste direkt beobachtet werden, wie der Ladendiebstahl geschah!
    (In Kalifornien und auch wenn's beoibachtet wurde oder nur mit Probable Cause, müsste ein Polizist die Durchsuchung an der Person durchführen.)

    Aber um's noch einmal ganz klar zu sagen: Wenn du in Nevada nicht bei einem Ladendiebstahl direkt beobachtet wirst, gibt es keine legale Grundlage dich nur auf Verdacht festzunehmen.

    Weil du schreibt keine zivilperson darf einen anderen festhalten



    Wie gesagt: Unter den oben genannten Bedingungen geht das in Nevada. Aber ansonsten muss man zwischen "festhalten" (bzw. Festnahme oder "Detention") und Verhaftung ("Arrest") unterscheiden. Eine Zivilperson kann im Normalfall keine "Detention" einer Person vornehmen ("Shopkeeper's Privilege" Nevada ist diesbezüglich eine Ausnahme), aber sehr wohl einen "Arrest" einer Person durchführen.

    Sind diese Security Mitarbeiter Zivilpersonen?...

    Die meisten Security Mitarbeiter sind Zivilpersonen. Es gibt aber auch viele Cops, die nebenbei als Security arbeiten. Da kommen aber Aspekte in Betracht, die jetzt zu weit weg vom Thema führen würden.

    Zitat

    ...Heißt das sie hätte mich nur festhalten dürfen wenn sie sofort die Polizei gerufen hätte?...

    In Kalifornien ja, in Nevada nur wenn du beim Ladendiebstahl direkt gesehen worden wärest.

    Ich dachte immer diese Securitys haben mehr rechte wie die bei uns.

    Ich weiss leider nicht, was Securities in Deutschland, Österreich, Schweiz, etc. dürfen und was nicht.

    Das ist ein extrem weitreichendes Thema, denn obwohl Security hier im Allgemeinen nur auf Privatbesitz übergeordnete Authorität hat, gibt es auch Government Security (also Zivilpersonen, die via Vertrag auf öffentlichem Grund und für Regierungs-Institutionen arbeiten). Also zBsp.: Das LAPD lässt einige seiner Einrichtungen von einer Security-Firma beschützen, anstatt einfach ein paar ihrer eigenen Leute abzustellen.
    Es gibt Campus Security, Public Safety Security, Executive Security, usw. Es gibt zBsp. auch auf "Private Property" sog. "Public Spaces", wo Security zuständig ist.
    Hier hat Security sogar die Authorität, unter entsprechenden Umständen die Polizei rauszuschmeissen (wäre legal, aber auf lange Sicht ziemlich blöd :D )

    Die weitaus meisten Securities hier sind schlecht ausgebildet und werden auf Mindestlohn-Niveau bezahlt. In Kalifornien kann man schon nach acht Stunden "Training" als Security zu arbeiten beginnen. Man muss dann innerhalb der ersten sechs Monate noch 32 Stunden "Training" absolvieren, aber die Tests sind "Open Book" - also man hat das Lehrbuch daneben liegen und kann sich die richtigen Antworten während des Tests dort raussuchen. Wer unter diesen Bedingungen einen Test nicht schafft, ist auch nicht fähig selbständig zu atmen... :rolleyes:

    ...Ich hätte mich so verhalten, dass ich definitiv eingelocht würde. Meine Frau meint, ich wäre ein Choleriker.

    Security kann in so einem Fall das Recht, "angemessene", nicht tödliche Gewalt, einzusetzen (der EInsatz tödlicher Gewalt ist bei Eigentumsdelikten ausgeschlossen). Also: Wenn du bei einer Befragung ausflippst und dich unkooperativ verhältst, trägst du natürlich dazu bei, die Verdachtsmomente zu erhärten. Achtung: Wenn du so sehr ausrastest, dass sich jemand ausreichend bedroht fühlen kann (also zBsp.: "I'll kick your ass!", oder gar "I'll shoot you!" und dann vielleicht noch an den Hosenbund fassen...), dann kann u.U. auch der Einsatz tödlicher Gewalt ausreichend gerechtfertigt werden.

    Mein Tip: Einfach die Rechnung beim Verlasen des Shops dabei haben und vorweisen. Wenn's Komplikationen gibt, sofort die Polizei verlangen. Koopreativ verhalten! Auf keinen Fall irgendwelchen Durchsuchungen an der Person zustimmen, solange keine Polizei präsent ist. Nicht laut werden, keine Szene machen, usw... - aben kein Verhalten zeigen, das als Schuldeingeständnis interpretiert werden könnte.

    Ich empfehle dringend, ggf. immer gleich nach der Polizei zu verlangen - sogar, wenn man tatsächlich etwas "mitgehen" lassen wollte! Die Tagschicht (meist 0600hrs bis 1800hrs) hasst solche Einsätze, denn das ist nur unnötiger Papierkram ohne "Ehre", wenn tatsächlich einmal jemand angezeigt werden soll. Im Normalfall werden nur die Personalien aufgenommen und die Person schlimmstenfalls auf freiem Fuss angezeigt. Die Shopkeeper wissen das und haben selbst gar keine Freude damit, auf die Polizei zu warten, nur um dann den üblen Verbrecher eh wieder unbehelligt weggehen zu sehen.

    Ich wurde bei walmart verhaftet...

    Uii, da hast du dir viel Geld entgehen lassen! Mindestens ein paar hundert Dollar in Warengutscheinen wären da sicher drin gewesen - und mit einem richtig fiesen Anwalt sehr leicht sogar ein paar 10,000 in Cash. ;)

    Das ganze "Rechnnungen kontrollieren", ev. wen zum Mitkommen in's Büro oder so auffordern, u.U. Durchsuchungen, etc. fällt (wie immer kann ich nur für Kalifornien sprechen) unter CPC 490.5, auch "Shopkeeper's Privilege" genannt.

    Dieser Paragraph legt ganz exakt fest, was der Betreiber eines Geschäfts (bzw. dessen Personal) legal machen kann, um eben Ladendiebstählen vorzubeugen, oder diese zur Anzeige zu bringen.

    Wie ich in einem anderen Thread schon einmal geschrieben habe, gilt der verfassungsrechtliche Schutz für alle Menschen, die sich in den USA aufhalten - also auch Touristen (sogar illegale Einwanderer - eben alle Menschen). Der vierte Zusatzparagraph definiertt den Schutz vor "Unreasonable Search and Seizure" - also der Schutz vor nicht vernünftig zu rechtfertigender Festsetzung von Personen, deren Papieren und Besitz (also auch zBsp. irgendwelche Artikel in Einkaufstaschen, die man gerade aus einem Geschäft zum Auto tragen möchte).

    Um im Rahmen des Shopkeeper's Privilege eine Person anzuhalten, muss "probable Cause" vorliegen.

    Und das ist schon einmal der erste wichtige Punkt! Definiert wird Probable Cause so: "Umstände, welche eine vernünftig denkende Person zu der Annahme bringen würde, dass ein Individuum ein Verbrechen begeht, soeben begangen hat oder unmitetelbar im Begriff ist in Kürze zu begehen."

    Ob das Fehlen einer Rechnung beim Verlassen eines Geschäfts als "Probable Cause" ausreicht, hängt wieder von einigen Faktoren. Grundsätzlich würde mir das nicht als Probable Cause reichen, aber wenn zBsp. Walmart klar sichtbar am Eingang ausgeschildert hat, dass man sich durch Betreten des Geschäfts freiwillig dazu bereit erklärt, beim Verlassen eine Rechnung vorzuweisen, dann könnte man's schon irgendwie so hindrehen.

    Aber ok: Rechnung war grad woanders - kann ja passieren... Die richtige Vorgangsweise wäre gewesen, in dem Fall einfach zu sagen: "Bitte warten sie hier auf der Seite, bis ihr Mann mit der Rechnung kommt". Hättest du dicher gemacht, nicht wahr? Kann sein, dass sich die Security-Tante ein bisschen verarscht vorgekommen ist, aber das bringt der Beruf mit sich. Da muss man (auch frau) durch...

    Rein juristisch hatte die Frau dann durchaus die Möglichkeit, dich in's Böro zu führen. Nur ab diesem Punkt hätte es dann für Wal-Mart und die Security-Firma und deren Angestellte rasch richtig teuer werden können.

    Denn: Security kann selbst unter dem Shopkeper's Privilege absolut keine "Körperdurchsuchungen" vornehmen! Das Äusserste wäre ein oberflächliches Abtasten nach Waffen. Und auch dafür müssen ggf. genau artikulierbare Verdachtsmomente vorliegen. Ausziehen lassen, Taschen und Kleidung durchsuchen, etc, das geht alles absolut gar nicht!
    Es dürfen lediglich Artikel in "Plain View" besichtigt werden. Natürlich kann eine Befragung stattfinden, ob man was Gestohlenes dabei hat und ob man's ev. freiwillig herausgeben will. Aber wenn man nicht will, naja, dann eben nicht...

    Der nächste legale Schritt wäre gewesen, die Polizei kommen zu lassen. Die Polizei kann legal auch Taschen durchsuchen, aber nicht einmal einen Strip-Search durchführen. Dafür wäre wieder Probable Cause notwendig. Es gibt wie gesagt ganz exakte Vorschriften, was/wer wie und wie ausfürlich und unter welchen Umständen durchsucht werden darf.

    Die Security-Mitarbeiterin hat sich da nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, sie hat sich definitiv schon aus dem Fenster gestürzt.

    Und der krönende Abschluss: Du wurdet einfach so von enem Wal-Mart Mitarbeiter gehen gelassen. Da würde sich eigentlich jeder Anwalt schon den neuen Mercedes-Katalog zur Hand nehmen, denn:

    Dadurch wurde das ganze zu einem "False Arrest" (CPC 237a) UND zu einer Entführung (CPC 207)!!! Das ist kein Scherz. denn du wurdest gegen deinen Willen von einem Ort A zu einem Ort B gebracht, während du angenommen hast, dass dir unangenehme Konsequenzen drohen, wenn du den Anweisungen nicht folgst. Das definiert eine "Entführung". Und dazu wurde das Ganze, da du von zivilen Mitarbeitern gehen gelassen wurdest.
    Keine Zivilperson kann eine andere Person lega festsetzen (verhaften, also zBsp. unter CPC 837) - und dann wieder laufen lassen. Die Voraussetzung für eine legal einwandfreie Verhaftung durch eine Zivilperson ist, dass unmittelbar die Polizei gerufen wird und ein Polizeibeamter die festgesetzte Person in Gewahrsam nimmt. Ob der Beamte dann ausreichend Grund für ein Aufrechterhalten der Festnahme sieht oder nicht, ist einzig und allein dessen Entscheidung.Weder Security, noch andere Mitarbeiter des Geschäfts - nicht einmal der Besitzer des Geschäfts - hat die Authorität, jemanden einfach so wieder laufen zu lassen. Es MUSS die Polizei gerufen werden - wenn nicht, wird's eben sofort ein "False Arrest" und eine "Entführung".

    Und ja, das kommt andauernd vor, denn die meisten Leute sind - so wie du - froh, dass sie endlich weg können.
    Aber es ist absolut illegal und Entführung ist zudem ein Felony-Verbrechen (Gefängnisstrafe von mindestens einem bis zu acht Jahren in einem Staatsgefängnis!) . Auf strafrechtlichem Weg hätte sich definitiv die Security-Frau und (mit einem geschickten Anwalt auf jeden Fall!) auch der Mitarbeiter der dich gehen liess persönlich belangen lassen können.
    Auf zivilrechtlichem Weg hättest du die beiden, die Security-Firma und Wal-Mart auf Schadenersatz (seelischer Stress, Erniedrigung, psychische Folgeschäden, Urlaub ruiniert, usw., usw..) verklagen können. Übrigens: Selbst wenn die beiden vor einem Strafgericht freigesprochen worden wären, hättest du sie, die Security Firma und Wal-Mart trotzdem noch zivilrechtlich klagen können. (Aussergerichtlich Vergleich und eben ein paar 10,000 Dollar wären dabei wohl schon rausgekommen)

    ...Was haben wir gelernt ? Immer erst den LEEREN Safe testen, ob auch alles funktioniert, wie es soll...

    Guter Tip! :thumbup:

    Noch ein guter Tip: Vor der Abreise nachsehen, ob noch was im Safe liegt! :whistling:

    Ich hab' einmal $3,000 in Cash im Safe in meinem Zimmer in Las Vegas vergessen und bin erst auf'm Heimweg zwischen Baker und Barstow drauf gekommen. Das war ein bemerkenswerter Adrenalin-Shock. 8|

    Das Geld war dann noch im Safe. ^^

    ...Geile Geschichte...

    Ja, hat mich an einen Offroad-Trip im Death Valley erinnert. Ich war damals mit zwei Buddies unterwegs. Wir drei haben alle jede Menge Erfahrung offroad und daher brauchten wir uns nicht einmal an die einfachsten Sicherheitsregeln hallten. Denn wir kennen uns ja total aus, sind unbesiegbar und so weiter...

    Wir verbrachten vier Tage im DV und es war Mitte November. Unsere letzte Tour führte und zum Racetrack Playa, dann durch's Hidden Valley und über den Hunter Mountain. Und fast wär's ultimativ der allerletzte Trip für uns drei geworden.

    Auf'm Weg vom Hidden Valley hinauf zum Hunter Mountain Plateau hatte es bereits heftig zu regnen begonnen. Der Regen ging dann rasch in Schneefall über und als wir am Plateau ankamen lag bereits so 15cm Schnee - auch auf dem Trail natürlich - und es schneite noch heftiger - und inzwischen war es dunkle Nacht geworden.
    Neben dem Trail gibt's dort Zäune - und mitten auf'm Trail gibt's ein paar Stellen, wo sich bei Regen (oder nassem Schnee) Wasser sammelt. Im Sommer, wenn die Stellen lange ausgetrocknet sind, sind das dann einfach nur tiefe Spurrillen. Aber mit ausreichend Wasser drin und um diese Jahreszeit, sind das mittelgrosse, langgestreckte Teiche - manche bis über einen halben Meter tief. Umfahren geht natürlich nicht - wegen der Zäune links und rechts des Trails.

    Wir fanden uns damals in einem 2005er Ford Explorer mit Allrad, aber nur mit Allwetterreifen, mit ein paar Dosen Bier und Alkopops im Cooler, aber ohne Proviant, ohne Funk, ohne Signal für's Cellphone, ohne Differentialsperre, ohne ausreichend Benzin im Tank um umzukehren, aber dafür mit einer wild blinkenden "Check Engine" Warnleuchte und mit der Aussicht auf einen Fussmarsch von mindestens so rund 25 Meilen bis zurück zur Zivilisation - durch Schnee, Schneefall, dann Regen, etc...

    Die Hunter Mountain Road wird übrigens ab dem ersten Schneefall geschlossen und dann frühestens so Ende März wieder vom Park Ranger Service patroulliert. Also mässig erfreuliche Aussichten für uns drei Offrod-Profis... :rolleyes:

    Da ich heute darüber berichten kann, haben wir's offensichtlich überlebt. Aber der Spass hätte ganz leicht auch ganz schlecht ausgehen und in den Schlagzeilen lokaler Zeitungen enden können. ;(

    Tja, wo soll ich da anfangen... :whistling:

    Warum nicht mit gerade eben?:
    (Weil eigentlich bin ich auf "Urlaub", da ich die letzten paar Tage mit meiner Frau in San Diego war - wegen ihrem Geburtstag - und in den USA hat sich's auch zugetragen. Passt also!)

    Wir wohnen direkt neben einer grossen Storage Facility und unsere Wohnung ist im selben Gebäude wie das Büro besagter Storage Facility. Um 1900 machen die ihre Tore dicht und wer dann nicht draussen ist, muss eine Nofallnummer anrufen und $50 Gebühr bezahlen.

    Also vor einer Stunde - also so gegen 1920h - klopft's an der Tür. Wieder einmal hat's ein Storage-Kunde nicht bis 1900h raus geschafft. Das kommt öfters vor und oft glauben diese Leute, dass wir ihnen helfen können - können wir aber nicht, da wir nichts mit der Firma zu tun haben.

    Ok, also ich will dem Klopfer nett erklären, dass ich ihm nicht helfen kann und er wird gleich ausfällig und aggressiv. Also wünsch' ich ihm noch viel Glück und schliesse meine Tür. Daraufhin flippt er total aus und prügelt auf meine arme Tür ein.

    Also öffne ich nochmals, halte ihm eine Dose Pfefferspray in's Gesicht und weise ihn mit angemessener Direktheit an, nicht mehr auf meine Tür einzuprügeln und dass ich die Polizei rufen würde, falls er nicht sofort aufhört.

    Darauf meint er: "I'll shoot you!" ("Ich erschiess' dich!") und greift an seinen Hosenbund.

    Also schliesse ich die Tür' und hör ihn noch schreien "I'll teach you a lesson!" ("Ich erteil' dir eine Lektion!").

    Da der Typ mich mit erschiessen bedroht und zumindest so getan hat, als hätte er eine Waffe, musste ich unser lokales Police Department verständigen. Einen offensichtlich Aufgebrachten und vermeintlich Bewaffneten lässt man ja nicht so einfach vor seiner Haustür herumhängen.
    (Das ist übrigens eine Sicherheitstür, die man mit einer Handfeuerwaffe nicht ohne Weiteres knacken könnte)

    Leider ist exakt zu der Zeit Schichtwechsel bei unserem PD. D.h., dass die Tagschicht Feierabend macht und die Nachtschicht noch nicht ganz in die Gänge gekommen ist. Also hat's so 15 Minuten gedauert, bis wir endlich drei Streifen vor'm Haus hatten. In der Zwischenzeit hat der Typ unsere Fenster schön mit starken Scheinwerfern angeleuchtet (LED - Das gute Zeugs)! Und natürlich hat er weiter geschimpft und gebrüllt.

    Als dann PD angerollt kam, hat er sich rasch beruhigt - und natürlich war dann ich der Böse. Zuerst meinte er, ich hätte ihn mit einem Messer bedroht. Dann meinte er, ich hätte ihm eine Schusswaffe in's Gesicht gehalten.

    Solche Anschuldigungen können höchst unangenehme Folgen haben, inkl. einer sofortigen Hausdurchsuchung wegen "Gefahr im Verzug" und so...
    Immerhin steht Aussage gegen Aussage und er hatte noch zwei mögliche "Zeugen" für seine Variante der Geschichte im Schlepptau. Also, dass er der arme Mieter wäre, der doch nur rausgelassen werden wollte - und ich der über-aggressive Pistolero, der ihn wegen nichts gleich mit einer Schusswaffe bedroht. ;(

    Und natürlich kam dann auch gleich ein Officer zu meiner Tür, um nachzufragen ob ich den Typen tatsächlich bedroht hätte.

    Naja, um's abzukürzen: Nach meinem kurzen Gespräch mit dem Officer war die Geschichte des Typen gleich doch nicht mehr so glaubhaft und er hatte zusätzlichen Erklärungsbedarf. :D

    Ein kurzes Update:

    Nachdem meine Kollegen und ich in den letzten Wochen eine ganze Reihe von Testkäufen gemacht haben, dürfte es sich bei der o.g. Praktik offenbar nicht um eine konzertierte Aktion des Konzerns handeln (was auch eher nicht zu erwarten war). Aber es gibt offenbar in einer nicht unerheblichen Zahl von McDonald's Restaurants Teams, die offensichtlich zusammen mit dem jeweiligen Schicht-Manager (ev. sogar des Franchise-Nehmers) für oftmals mehrere Stunden pro entsprechender Schicht, Bargeld-Einnahmen generieren und die Herausgabe einer Rechnung verweigern.

    Dass dies keine vom Konzern unterstützte Praxis ist hat sich unmissverständlich herausgestellt, als einige der getesteten Restaurants mittlerweile und plötzlich von dieser Praxis abgegangen sind. Bei mehreren Restaurants, welche zuvor für mehrere Stunden pro Nacht nur Barzahlung ohne Rechnung hatten, dauert die nächtliche "Systemumstellung" nun nur noch 2 Minuten. Dies deckt sich mit den Beobachtungen bei der überwiegenden Mehrheit von McDonald's Restaurants, wo es nicht Stunden dauerte, um "das Geld zu zählen" oder eben die Computer umzustellen.

    Eine aufschlussreiche Beobachtung war auch, dass es bei den meisten getesteten Restaurants einen Unterschied machte, an welchem Wochentag getestet wurde. Dies führt zu der Schlussfolgerung, dass eben einzelne Teams diese Praxis betreiben. Auch beobachtet wurde, dass zu diesen "Shutdown" Zeiten oft Ware verkauft wurde, die das Shelf-Life bereits überschritten hatte (also offiziell eigentlich zu entsorgen gewesen wäre).

    Es gibt Foren, in welchen sich McDonald's Mitarbeiter austauschen. Es ist nicht auszuschliessen, dass sich dort auch über solche Praktiken per PM's ausgetauscht wird. Der Verdacht ergibt sich daraus, dass es zuletzt immer mehr Lokale wurden, wo man in den Morgenstunden nurmehr in bar und ohne Rechnung bezahlen konnte, während es nun in den getesteten Gebieten plötzlich wieder weniger Lokale werden.

    Ich bin zuletzt 2012 die komplette Strecke LA - Chicago - LA gefahren. Zuerst via Las Vegas und Denver nach Chicago und dann via Memphis, Dallas und El Paso zurück.

    Ein paar Wochen später am ein Briefchen aus Colorado, mit einer Forderung über 85 Cent(!) für irgendein Stückchen Toll-Road beim Flughafen Denver (die Briefmarke hat 44 Cent gekostet). Das hab' ich dann eingezahlt...

    Ansonsten gab's nirgendwo Maut auf der Strecke.

    ...Bleibt er jetzt bei Euch?...

    Aber ja doch, wo sollte er sonst hin? Zurück auf die Strasse? In's Tierheim, wo er nach 90 Tagen eingeschläfert wird? Nono, er bleibt! :thumbup:

    Zitat

    ---seid Ihr da drüben alleine im Streifenwagen unterwegs? Ich dachte, da ist man immer zu Zweien....

    Das kommt auf den Bezirk an, in dem man arbeitet. Ich arbeite gerne alleine, denn so kann ich mich (bzw. mein ganzes Zeugs) im Auto ausbreiten. :whistling:
    Ich arbeite aber auch als FTO (Field Training Officer) und dann bin ich mit einem neuen Kollegen unterwegs. Da kommt's dann im jeweiligen Einzelfall immer darauf an, wie man sich miteinander versteht.