Beiträge von Rentacop

    Wenn man von LA aus auf der Interstate 15 nach Las Vegas fährt (oder umgekehrt), kommt man kurz vor (bzw. kurz nach) Baker an der Ausfahrt # 239 "Zzyzx Road" vorbei.

    So wie fast alle Leute, bin auch ich immer nur an der Ausfahrt vorbeigefahren, um möglichst rasch weiterzukommen. Aber der ungewöhnliche Name war mir natürlich schon beim ersten Mal aufgefallen und daher hatte ich mich schon über die Geschichte das Ortes eingelesen. Trotzdem ergab es sich nie, dass wir uns das einmal näher angesehen hätten. Entweder musste/wollte ich so rasch wie möglich nach Vegas oder heim, oder es war Nacht, oder es gab sonst eine Ausrede - meistens musste die Mrs. schon ganz dringend und daher ging's für gewöhnlich im gestreckten Galopp weiter bis Baker und dort zum erlösenden AM/PM-Restroom... :rolleyes:

    Aber Zzyzx stand eben schon so lange auf der Liste, dass es jetzt endlich einmal sein musste - und so fuhren wir hin.

    Sobald man die Interstate verlassen hat, geht's leicht bergab zum "Soda Dry Lake" (also einem weitestgehend ausgetrocknetem See mit dicker Soda-Kruste), den man auch gut von der I-15 aus sehen kann.

    Die Strasse ist asphaltiert (von einem ganz kurzen Stück abgesehen, wo die Regenfälle der vergangenen Monate offensichtlich den Asphalt weggewaschen haben) und führt direkt am "Seeufer" entlang.

    Nach rund vier Meilen beginnt dann die Vegetation immer dichter und grüner zu werden, links und rechts neben der Strasse stehen auch Palmen und schliesslich erreicht man die Einfahrt zum vormaligen "Soda Springs Resort", oder eben auch "Zzyzx" genannt.

    Ursprünglich gab es dort eine grosszügig angelegte Zufahrtsstrasse mit Palmen-Allee, Beleuchtung, etc. Diese führte zu einer Hotelanlage mit mehreren Nebengebäuden und auch zwei kleinen Seen, welche aus einer natürlichen Quelle gespeist werden. Diese Seen (oder bessere Teiche) werden von dieversen Wasservögeln bevölkert, die man mitten in der Wüste wohl eher nicht vermuten würde.
    Die Anlage wird heute von der California State University als eine Art Aussen-Campus für unterschiedlichste Studien zur Erforschung von Flora, Fauna, Geologie, etc. der Wüste genutzt.

    Die Geschichte der Anlage ist aber noch viel interessanter:

    Gegründet wurde die Anlage um 1960 von einem illustren Herrn Springer, der sich als Wunderheiler, Betrüger und christlicher Radio-Prediger einen fragwürdigen Namen gemacht hatte. Irgendwann landete er in einer kleinen Oase rund um die o.g natürliche Quelle am Soda Dry-Lake und als Nächstes liess er sich ein ansehnlich grosses Stück öffentliches Land für den Abbau von Mineralien zuteilen - mehr oder weniger gratis. Herr Springer benannte den Ort "Zzyzx", damit der Ortsname als allerletzter Name im Ortsverzeichnis der USA aufscheinen würde - und weil er (Herr Springer) immer das letzte Wort haben wollte (daran sehe ich nichts Falsches... :whistling: )

    Dann stampfte er mit Hilfe von Einnahmen aus diversen "Wundermittel"-Verkäufen und anderen Betrügereien ein komplettes Resort-Hotel aus dem Boden. Dank seiner christlichen Radio-Predigten fanden sich jede Menge Gutgläubiger, die auch auf die wundersamen Heilkräfte von Herrn Springer's Wunderheilmitteln vertrauten - und auch auf die Heilkraft der "heissen Quellen"
    Dazu sollte erwähnt werden, dass ausgerechnet die Quelle von Soda Springs keine heisse Quelle ist. Daher musste Herr Springer ein paar Heizungsanlagen einbauen, um das Wasser extra auf Heilkraft und so zu erwärmen.

    Die Hotelzimmer waren angeblich ziemlich preiswert, was man aber von den Wundermitteln nicht behaupten konnte. Es wurde alles gegen alles angeboten. Es gab Wässerchen gegen Haarausfall, gegen Frigidität, sicher auch gegen Knochenbrüche und - wie immer - für ewige Jugend und noch längeres Leben. Man muss eben daran glauben...
    Das Unternehmen war ein voller Erfolg, sofern man von der zunehmenden Anzahl von Klagen und Ermittlungen gegen Herrn Springer absehen möchte.

    Irgendwann so um 1972 herum zogen sich die juristischen Schlingen um Herrn Springer's Hals immer enger. Abgesehen von seinen sonstigen Betrügereien stiess dem BLM unangenehm auf, dass er nicht nur absolut keinen Bergbau betrieb (die Voraussetzung unter welcher die Nutzungsrechte zugesprochen bekommen hatte), sondern dass er auch mehrmals versuchte, das Land welches ihm ja nicht gehörte, gewinnbringend zu verkaufen.
    1974 wurde er dann rausgeschmissen und zu 60 Tagen Gefängnis verurteilt. Das Land und die Gebäude darauf fielen wieder an das BLM zurück und werden eben aktuell von der USC für Forschungen genutzt.
    (Auf den Informationstafeln vor Ort wird lediglich in einem Einzeiler lapidar erwähnt, dass Herr Springer seinerzeit wegen "juristischer Komplikationen" gegangen wurde. ;) )

    Man darf zwar nicht bis direkt in den vormaligen Resort-Bereich fahren, aber es gibt unmittelbar vor der Einfahrt einen Parkplatz und von dort aus kann man dann die Anlage weitestgehend zu Fuss erkunden. Allzuviel Zeit muss man nicht einplanen, denn die Anfahrt dauert maximal 10-15 Minuten und ein Rundgang kann in einer guten Dreiviertelstunde erledigt werden. Man kann sich natürlich auch mehr Zeit nehmen, denn es gibt eben die o.g. Vögel, andere Wüstentierchen und - aber nur am Wochenende - auch Führungen und ein Restaurant, um den Besuch noch etwas auszudehnen.

    Wenn man also die Fahrt zwischen LV und LA (oder umgekehrt...) ein bisschen abwechslungsreicher gestalten möchte, bietet sich Zzyzx definitiv als kleiner Abstecher an. Wenn man's rechtzeitig vorab einplant und Zeit hat, sich ein bisschen über die Geschichte des Ortes einzulesen, macht's das Ganze natürlich noch viel interessanter. Immerhin gilt Zzyzx nach wie vor als eine der interessantesten Betrügereien in der Justizgeschichte der USA. Seinerzeit brauchte Prediger Springer noch dieses echte Spinnennetz, um die Gläubigen ausnehmen zu können. Heute würden seine Wässerchen wohl ganz international (zBsp. via Webseiten wie "Zentrum der Gesundheit" oder bei "Astro TV" :rolleyes: ) verkauft - so bräuchte er auch gar kein Resort in der Wüste mehr - und so gäb's heute ja gar nichts zu besichtigen... ;)

    Wir sind gestern von Searchlight kommend durch Goffs durchgefahren - aber eben nur durchgefahren...
    Das Schulgebäude und die Freilichtexponate sind mir schon öfters aufgefallen, aber irgendwie eben nur so aus'm Augenwinkel.

    Leider habe ich dein Posting dann erst nach unserer Rückkehr gesehen (ganz schlechtes Timing!), sonst wären wir sicher diesmal stehengeblieben und hätten uns das Museum angesehen.

    Ist aber jetzt für's nächste Mal fix vorgemerkt! :thumbup:

    Vielen Dank dafür. Mein Englisch ist nicht so gut, daher kam ich nicht so recht zu den Infos. Weißt und wie lange das journalismus und das Schauspiel Studium jeweils dauern?

    Die genaue Dauer, zBsp. des Journalismus Studiums, ist nicht definiert, da die Gesamtdauer davon abhängt, welche Klassen man machen will, bzw. machen muss, um einen jeweiligen Schwerpunkt des Studiums zu erreichen. Das System funktioniert mit sog. "Credits". Erst wenn man eine gewisse Anzahl erreicht hat, kann man dann weiterführende Klassen besuchen. Aber es gibt meist zahlreiche Varianten und Klassen, wie man an Credits kommen kann.

    Beim Journalismus zBsp. ist es so, dass man zuerst irgendwelche Varianten diverser Rhetorik- und/oder Kommunikations-Klassen abschliessen muss, dann folgen Klassen über Berichterstattung (also wie man eine Story recherchiert, wie man Notizen macht, Interviews durchführt, wie bei unterschiedlichen Ereignissen vorzugehen ist, usw.). Weitere Klassen betreffen dann journalistische Ethik, die Rollen von Journalismus in der Gesellschaft, in der Politik, in TV, Literatur, Philsophie, etc...

    Man muss sich einen individuellen Plan zurechtlegen, in welche Richtung man studieren will und was man eben dann beruflich machen will. Es macht einen Unterschied, ob man im Radio/TV arbeiten möchte, dort in der Redaktion oder als Präsentator, oder zBsp. ob man in digitalen oder sozialen Medien arbeiten möchte. Je nach dem selbst gewählten Ziel sucht man dann die jeweiligen Klassen aus. Ultimativ möchte man natürlich immer einen AA, Masters, BA, oder gar PhD machen, aber da manche Klassen lange dauern (zBsp. nur 1x pro Woche) aber nur wenige Credits bringen, andere Klassen nur in paar Wochen dauern aber mehr Credits bringen, lässt sich die genaue Dauer eben nur mit dem Wissen der exakten Zusammensetzung des Kurs-Plans ermitteln.

    An der USD wird wohl Schauspiel auch als akademisches Programm angeboten, aber Genaueres dazu habe ich jetzt online und auf die Schnelle auch nicht herausgefunden. Ich finde das aber ohnehin immer ziemlich ermüdend, denn wie gesagt sind die Informationen auf den Webseiten oftmals nicht auf dem letzten Stand. Daher frage ich lieber persönlich und vor Ort nach.
    (Anmelden muss man sich inzwischen trotzdem überall online. Aber dafür gibt's vor Ort dann Computer, wo man das trotzdem gleich vor Ort machen - und Mitarbeiter nerven kann. :whistling: )

    ...Kann man in San FRANCISCO Sport studieren? Wenn ja wie lange dauert es?

    Welchen Sport?

    Es gibt an der USF "Sport Management" als Fach und das dauert knapp zwei Jahre.

    Kann man in San Francisco eine Kombination aus Fotografie und journalismus studieren? Wenn ja wie lange?

    Im USF Studium für Journalismus ist auch "Multimedia" inkludiert. Inwieweit da speziell auf Photographie eingegangen wird, müsstest du direkt erfragen: admission@usfca.edu oder (415) 422-6563

    Kann man in san diego Schauspiel studieren an der Uni? Wenn ja wie lange?

    An der USD wird ein Programm "Performing Arts Entrepreneurship" angeboten. Nähere Infos finden sich im Kurs-Katalog oder unter (619) 260-7934

    Vielen lieben Dank, ich hoffe auf Klärung meiner Unsicherheiten. Will im Buch realistisch bleiben.

    Die o.g. Informationen stammen von den offiziellen Webseiten der beiden Universitäten und sind dir wohl ebenso zugänglich wie mir.

    Das Kurs-Angebot der zahlreichen Universitäten und Colleges ändern sich oft von Semester zu Semester. Je genauer du deine Informationen haben willst, desto direkter musst du an die Quelle gehen. Ich habe gerade selbst erst ein College-Programm gemacht und die im Internet dazu verfügbaren Infos sind schon vor Beginn nicht ausreichend und/oder 100% zutreffend gewesen und sowohl das Programm wie auch der Zeitplan wurde dann später noch mehrfach geändert.
    Mein Tip daher: Setze dich direkt mit der jeweiligen Fakultät in Verbindung.

    ...Übrigens braucht es keine amerikanische Adresse, ich habe ganz normale mein kleines Kaff Flatz in Österreich mit österreichischer Telefonnummer angegeben.

    Ja, warum auch nicht? Die Angaben werden eben nicht überprüft und auch nicht bearbeitet. Für die Telefonnummer sollten es halt aber nur 10 Stellen sein, wenn man später nur mit Eingabe der Nummer die ermässigten Angebote in Anspruch nehmen möchte.

    ...Das sehe durchaus anders. Wenn ich an die Getränke für eine 3-4-Wöchige Rundreise denke, lohnt sich das schon...

    Wenn man genug Platz dafür im Fahrzeug hat, wie zBsp. in einem RV oder wenn man nur zu zweit in einem grösseren SUV unterwegs ist, dann macht's natürlich Sinn und bei 3-4 Wochen können das dann wohl schon so an die $80-$100 Ersparnis alleine bei den Getränken werden.

    Ich hab' keine einzige dieser Karten und hab' auch nicht vor, mir welche zu besorgen...

    Wie gesagt: Die physischen Karten braucht man ohnehin nicht. Aber man kann schon einiges sparen, wenn man sich eben entweder irgendwann einmal angemeldet hat (und eben dann entweder doch die Karte, oder den kleinen Anhänger dabei hat, oder wenn man die Telefonnummer weiss, die man bei der Anmeldung angegeben hat). Wenn nicht, kann man bei jedem Einkauf einfach eine "Neuanmeldung" machen. Das läuft praktisch immer so, dass der Kassierer(in) die neue Karte scannt und somit der Nachlass bereits abgezogen wird, bevor man überhaupt das Formular ausgefüllt hat. Die Leute die an der Kassa arbeiten, haben selten die Zeit zu warten, bis ein Kunde alles ausgefüllt hat. Die sagen dann meistens "bringen sie das Formular nächstes Mal mit".

    Wir kaufen hauptsächlich bei Ralph's ein, gefolgt von Smart'n'Final, Albertson's und Von's/Pavillion's und fallweise einzelne Artikel bei Walgreen's. Bei einem Wocheneinkauf von rund $100 "Listenpreis" sparen wir im Schnitt so $20-$25. Wie ebenfalls bereits erwähnt, hat Albertson's kein Kartenprogramm mehr (wurde bereits 2013 abgeschafft).
    Bei Ralph's spart man am meisten, wenn man grössere Mengen einkauft. Vorige Woche gab's zBsp. f+r "Mitglieder" 2L Flaschen Coko-Produkte um 77 Cent (statt $1.95) pro Stück - also fast 3 Flashhen zum ermässigten Preis, gegenüber 1 Flasche zum Listenpreis. . Man musste aber sechs Flaschen kaufen, um die dann für 0.77 pro Stück u bekommen. Meistens muss man eben zwei oder mehr Stück eines Produkts kaufen, um dann den ermässigten Preis zu bekommen.
    Bei Von's/Pavillion's (eben auch Safeway, McCormick's, etc...) gibt's das mit den grösseren Mengen fallweise auch, aber nicht so flächendeckend wie bei Ralph's.

    Also grundsätzlich kann man dort, wo's ein "Treue-", "Mitglieder-" oder ähnliches Programm gibt, durchaus einiges sparen. Es kommt halt immer darauf wan, was (und ggf. wieviel davon) man braucht.
    "Rewards"-Programme (wie Zbsp. bei Walgreens) bedingen, dass man dort öfter einkauft und Punkte sammelt, die man dann innerhalb eines gewissen Zeitrahmens bei bestimmten Artikeln als Teil der Zahlung einlösen kann. Je nach Programm kann dieses Guthaben aber auch wieder verfallen.

    Am billigsten kauft man im Normalfall bei den Diskontern ein, wie eben Smart'n'Final, Food4Less (beide ohne Programm) oder auch Costco (Costco erfordert aber eine jährliche Mitgliedsgebühr). Überall dort wird aber in grösseren Gebinden und/oder Mengen verkauft, sodass sich das auf Urlaubsreisen wohl kaum auszahlt.

    Wir haben wohl noch irgendwo Karten herumliegen, aber ich glaube es ist schon mindestens 10 Jahre her, dass ich zuletzt eine dabei hatte. Das funktioniert inzwischen alles längst und einfach per Telefonnummer, die man dann eben als "Alt ID" beim Zahlungsvorgang in den Kartenautomaten eintippt. Wenn man als Tourist unterwegs ist und keine US-Adresse und Telefonnummer hat, muss man sich halt vorher eine Adresse und Telefonnummer aus'm Telefonbuch raussuchen (die Nummer sollte man sich dann halt für später merken oder aufschreiben...).
    Die Daten werden nicht überprüft und es interessiert auch niemanden, ob die Angaben stimmen. Viele Geschäfte sind inzwischen wieder komplett von den Karten (Nummern) abgekommen. Bei Stater Bros., Food4Less, Albertson's, Smart'n'Final, etc. gibt's solche Programme nicht mehr.
    Bei den verbleibenden Ketten wird's wie erwähnt so gehandhabt, dass "Nicht-Mitglieder" einfach per bereitliegender Karte ausgecheckt werden, oder eben einen "Antrag" ausfüllen müssen.

    Safeway ist eine der weit verbreiteten Ketten, die noch so ein Programm hat und deren "Karten" (Nummern) funktionieren auch bei Von's, Pavillion's und McCormick's (wahrscheinlich noch mehr Ketten). Wenn man einmal in einem Geschäft einkauft wo man noch nicht "angemeldet" ist, haben meistens die Kassierer/innen) sowieso eine Karte zum Scannen bereitliegen, oder man meldet sich halt einfach schnell beim Bezahlen an der Kassa an (wie gesagt: Nummer merken oder aufschreiben und bereit halten...).
    Wenn man in einem Geschäft einkauft, welches ein Mitglieder-Programm hat, sollte man sich auf jeden Fall anmelden, bzw. eben an der Kassa danach fragen, dass der Nachlass abgezogen wird.

    Als Tourist auf Rundreise - und dann wohl öfters in kleineren Städten und rustikalen Gebieten unterwegs - hat man ohnehin keine grosse Auswahl. Da muss man dann eben den Markt nehmen den es vor Ort gibt und lange Preisvergleiche erübrigen sich schon am Mangel an zu vergleichenden Preisen, bzw. Einkaufsmöglichkeiten. Ausserdem ist's ja im Urlaub auch nicht so, dass man ganze Monatseinkäufe erledigt, wo sich ein paar Cent Preisunterschied dann schon bemerkbar machen könnten.

    Also: Nummer (oder Karte) zur Hand haben macht durchaus Sinn. Darüber hinaus würde ich mir im Urlaub keine grossen Gedanken machen. ;)

    ...Da gibt´s doch auch die Loop zur Bonanza Gulch, oder irre ich mich?...

    Also Google sagt, du irrst dich nicht ;)

    Ich hatte bislang noch nichts von "Bonanza Gulch" gewusst, aber ich werd's definitiv vormerken. :thumbup:

    Generell gibt's in der Gegend viel mehr als man beim einfachen Durchfahren annehmen würde. Und man hat fast unbegrenzte Möglichkeiten, dort auf Erkundung zu gehen. So gibt es unzählige trails zu alten Minen, verlassene Gebäude und natürlich jede Menge Landschaft. Und fast alles liegt auf BLM-Land und ist weitestgehend frei zugänglich.

    Die SR-395 ist ja vielen hier im Forum bestens bekannt, als Hauptroute durch das Owen's Valley, nach Lone Pine, Big Pine, Mammoth, usw., bzw. eben alles zwischen Hesperia/Victorville und Reno, NV.

    Speziell zwischen Ridgecrest und Hesperia ist die Strecke landschaftlich eher weniger interessant, dafür aber auch ungemütlich zu fahren. Das hauptsächlich weil es ausser gelegentlichen Überholspuren auf der 2-sprigen Strasse praktisch kaum Überholmöglichkeiten gibt - aber dafür jede Menge Trucks und RV's, welche sich meist nur langsam die diversen Steigungen hinaufquälen. Trotzdem ist dieser Streckenabschnitt meist unvermeidlich, sofern man keine weiträumige Umfahrung machen möchte oder aus Zeitgründen machen kann.

    Ich persönlich habe so eine Aversion gegen den o.g. Teil der 395, dass ich bei unseren Trips in's Death Valley eher den Umweg über Baker und Shoshone mache, als den deutlich kürzeren Weg via die 395 - Ridgecrest - Trona.

    Aber manchmal geht's eben nicht anders. Wir haben ja nicht allzu oft Zeit, um ausgedehnte Trips zu unternehmen und so muss es eben meistens doch der kürzere und - nach Möglichkeit - schnellere Weg sein. Und wenn es eben der kürzere und/oder schnellere Weg sein muss, dann bleibt man ja dort auch nicht extra lange stehen, sondern sieht dazu dass man möglichst schnell an's Ziel kommt. Unter exakt dieser Prämisse bin ich während der letzten ca. 30 Jahre immer so rasch wie irgendmöglich von Ridgecrest nach Hesperia oder umgekehrt durchgebrettert. Mir fielen zwar stets die Ortsnamen und -Schilder "Johannesburg" und "Randsburg" auf, aber "wir haben ja keine Zeit" und so...

    Vor zwei Jahren haben wir dann aber einen unserer "der Weg ist das Ziel" Road-Trips unternommen. Und obwohl ein Besuch von Randsburg ebenso wenig geplant war wie der Rest des Trips, sind wir diesmal doch abgebogen und haben uns den Ort näher angesehen - und wir wurden angenehm überrascht.

    Randsburg wurde 1895 gegründet und (angeblich von aus Südafrika stammenden Einwanderern) nach einer Bergbauregion in Südafrika benannt. In der Gegend wurde Gold gefunden und in Folge sowohl unter Tage wie auch im Tagebau abgebaut. Irgendwann rentierte sich dann der Abbau nicht mehr und die meisten Leute zogen weiter. Der Ort wird von so ca. 70 - 100 Leuten bewohnt und daher werden manche der Gebäude auch noch genutzt. Dass dort noch jemand lebt liegt zweifellos mit daran, dass Randsburg unmittelbar an einer Hauptverkehrsader liegt.

    Als wir dort waren, hatte so ziemlich alles geschlossen. Aber das war im Sommer und unter der Woche. In der kühleren Jahreszeit und am Wochenende verirren sich aber offenbar mehr Leute in den Ort. Nahe Randsburg gibt es grösseres OHV Gelände und die Offroader kommen dann in die "Stadt", um ein bisschen abzuhängen. Ausserdem veranstalten die Anwohner diverse Events, wie die "Old West Days", um zusätzlich Besucher anzulocken und natürlich auch um etwas Geld zu machen.

    Entlang der Hauptstrasse gibt es mehrere Geschäfte, Saloons und auch ein Museum. Das Museum hatte an dem Tag geschlossen, aber wir besuchten das "City Jail" (im ersten Photo oben zu sehen), welches offen war und gratis besichtigt werden kann.

    Wir trafen auch auf einige Bewohner, die alle durchaus freundlich waren und sich gerne in Gespräche verwickeln lassen. Wenn man in so einem Ort wohnt, gibt's sowieso nur zwei Extreme. Entweder man will gar niemanden sehen, oder man ist überschwänglich dankbar für jeden menschlichen Kontakt.

    Wir verbrachten insgesamt so 2-3 Stunden in Randsburg und das hauptsächlich im Ortszentrum. Aber wir beschlossen, bei Gelegenheit wieder einmal vorbeizuschauen um dann auch das Hinterland zu erkunden.

    Sobald man die Hauptstrasse verlässt, findet man rasch auch verlassene Gebäude und natürlich auch alte Minenschächte, usw... Man kann sich's also aussuchen, ob man eher im noch halbwegs bewirtschafteten Teil der "Geisterstadt" bleiben will, oder doh eher im mehr "Geister-mässigen" auf Erkundung gehen möchte...

    Übrigens: Man kann von Randsburg aus direkt zum Red Rock Canyon State Park durchfahren (oder umgekehrt). Das sind nur so an die 15 Meilen - auf einer einwandfrei asphaltierten Strasse. Wer's lieber weniger asphaltiert hat, findet sich in der Gegend auch jede Menge Möglichkeiten, um ein bisschen auf Abwegen durch die Landschaft zu schaukeln.

    Hinweis: Die National Forests brauchen meistens ein Permit. Man kann Tageskarten für $5 bei diversen Anbietern kaufen (zBsp. Dick's Sporting Goods), aber wenn man eine Rundreise macht und sowieso auch ein paar Nationalparks besucht, gilt ggf. auch die Jahreskarte des NPS. Man sollte den Pass aber dann mittels des Plastik-Hängers deutlich sichtbar am Innenspiegel anbringen. Für spezielle Aktivitäten, wie Felsklettern, Langlaufen, OHV-Fahren, usw. können zusätzliche Genehmigungen (und somit natürlich auch Gebühren) fällig werden. Aber das gilt so auch für Nationalparks.

    Ich hab' ein bisschen gegoogelt, da mich das auch interessieren würde: So wie's aussieht gibt's leider keine Besuchertouren, ausser man ist Wissenschaftler und alles wurde länger vorgeplant. :(

    Aber man sieht die Anlage eigentlich recht gut auch von der I-15 aus und sicher finden sich noch bessere Plätze. Auf jeden Fall kannst du ja einfach hinfahren und vor Ort nachfragen. Ich bin so schon bei Camp Pendleton reingekommen und mein Vater vor vielen Jahren sogar auf die USS Saratoga. Fragen kostet nicht. :D

    Wenn wir keine Zeit für zumindest einen zweitägigen Ausflug haben, bleibt doch oft noch Zeit für einen Halbtagsausflug. Vor rund drei Wochen wollten wir eigentlich eine Wanderung von Chantry Flat zum Mount Wilson Observatory zu unternehmen. Aber am frühen Nachmittag angekommen, bekamen wir dann keinen Parkplatz mehr im Big Santa Anita Canyon. Wir hätten natürlich geduldig warten können, aber darauf hatten wir keine Lust. Also musste kurzfristig umdisponiert werden und so fuhren wir direkt zum Mount Wilson.

    Wir sind schon unzählige Male über den Angeles Crest Highway von La Canada Flintridge bis Wrightwood oder Palmdale gefahren. Aber irgendwie hatte es uns nie interessiert, am Mount Wilson Observatory zu halten. Hauptsächlich deshalb, weil wir stets irgendwelche anderen Ziele hatten. Aber für den Tag hatten wir uns das Observatorium als Ziel vorgenommen und daher sollte das jetzt eben auch so sein.

    Wir fuhren also von Sierra Madre aus weiter nach La Canada Flintridge und auf die SR-2 in die San Gabriel Berge. Erfreulicher Weise war hier weniger Verkehr als wir angenommen hatten. Trotz Wochenende und geöffneter Skigebiete hatten sich wohl viele Leute davon abschrecken lassen, dass die Durchfahrt bis Wrightwood noch immer gesperrt war. Bis auf ein paar Biker war auf der SR-2 nicht viel los...
    Die Strasse zum Observatorium war dann weitestgehend entvölkert. Wir begegnen auf der eng gewundenen Bergstrasse nur zwei anderen Autos, dafür aber viel Panorama - manchmal links, manchmal rechts, fallweise auf beiden Seiten.

    Nach rund 15-20 Minuten sahen wir bereits die zahlreichen Masten der diversen Radio- und TV-Sender von LA, die den MOunt Wilson als Standort nutzen, um das LA Basin abdecken zu können. Ausserdem gibt's auf den Masten natürlich auch Web- und TV-Cameras, damit man als Bewohner der darunterliegenden Gebiete nicht extra mühsam aus'm Fenster schauen muss um zu sehen, wie das Wetter draussen gerade ist. Es gibt so viele Sendemasten, dass die eigentlich alleine schon einen Wald darstellen. Wenn man Elektrosmog-empfindlich ist, sollte man einen Besuch des Mount Wilson eventuell zeitlich äusserst kompakt gestalten um nicht gleich aus den Sandalen zu kippen. Für uns ist das weniger ein Problem, denn wir keine Millennials, schon alt und spüren keine Elektro- oder Esotherik-Strahlen mehr.
    Aber fairer Weise muss ich eingestehen, das es mit den Funkwellen schon was auf sich haben muss, denn (wie Hinweistafeln darauf hinweisen) funktionieren zBsp. die Funkfernbedienungen von Autos in der Nähe der Sendemasten nicht. Ich hab's selbst ausprobiert: Nein, FFB geht nicht... Also viel Spass, wenn man ein Auto hat, das sich nicht per altmodischem Schlüssel öffnen lässt! (betrifft uns auch nicht, denn auch unsere Autos sind schon alt...) :D

    Wie praktisch überall im Angeles National Forrest, ist auch der Mount Wilson landschaftlich sehr ansprechend.. Ausser Sendemasten-Wald gibt es auch noch jede Menge Wals aus Holz-Bäumen, welche auch im Hochsommer grün sind. Dadurch - und durch die durchschnittlich 2,000+m Seehöhe - gibt's selbst im Juli und August dort deutlich niedrigere Temperaturen, weshalb viele Hitzegeplagte zu der Zeit dort gerne für ein paar Stunden hinfahren, um sich abzukühlen. Wir haben in LA ja nur die Wahlmöglichkeiten: Hitze, Strand, Berge, oder eben Klimaanlage. Manchmal wird's aber auch am Strand oder in den Bergen etwas wärmer...

    Das war aber bei diesem Besuch eher nicht der Fall. In der Sonne war's noch so halbwegs ok. Aber sobald wir in den Schatten der Bäume kamen, war das Tragen eines wärmendes Jäckchen schon durchaus angemessen. Wir waren ausreichend vorbereitet und hatten entsprechende Schutzkleidung mitgebracht. Wir hatten ja ursprünglich vorgehabt, von Chantry Flats aus den Mount Wilson zu erklimmon. Und da es da eben erst durch den Big Santa Anita Canyon geht und es in Cayons und bei Westwind nicht nur Schatten sondern auch schattige Temperaturen gibt, hatten wir Jacken mitgebracht. So ging's dann daran, den Mount Wilson zu erkunden.

    Streckenmässig fiel unsere "Wanderung" nicht allzu weitreichend aus. Vom Parkplatz ist es vielleicht so eine Meile bis zum Observatorium. Es gibt aber eine Vielzahl von alternativen Routen, um sich das Gewissen zu beruhigen, nicht ausreichend geleistet zu haben. Wir suchten uns also die Wege mit den heftigsten Steigungen aus und erklommen diese tapfer.

    Der weisse Turm (der Grössere) im Photo oben und unten (und nein, ich weiss leider noch immer nicht, ob und ggf. wie man auf picr..de Photos drehen kann) ist knapp 50m hoch und dient ausschliesslich zur Erforschung der Sonne, insbesondere der Erkundung von Sonnenflecken. Der kleinere Turm (18 Meter hoch) war die erste Variante davon und wurde schon vor fast 110 Jahren errichtet. So wie auch in den diversen anderen Gebäuden und im Museum der Anlage, trifft man dort auf sehr nette und auskunftsfreudige Freiwillige, die einem alles ganz genau und im Detail erklären. Diese Leute arbeiten unentgeltlich und nur aus Idealismus, um Touristen, Schulklassen, etc. die wissenschaftlichen Hintergründe der Forschungsarbeiten am Mt. Wilson zu erläutern.

    Das Mount Wilson Observatory besteht aus mehreren Observatorien. Es gibt ein 1.5m Durchmesser Teleskop, welches schon vor über 110 Jahren hergestellt wurde. Das grösste Teleskop am Mount Wilson hat 2.5m Durchmesser. Es wurde vor genau 100 Jahren errichtet und war bis 1949 das grösste Teleskop der Welt.


    Speziell das 2.5m Teleskop ist ziemlich beeindruckend und wenn man mehr als $50 für seine Camera investiert hat, kann man das wahrscheinlich auch im Bild entsprechend einfangen. :whistling:

    Die Liste bedeutender Wissenschaftler, die sich im Laufe der Jahrzehnte am Mt. Wilson Observatory die Klinke in die Hand gaben, ist sehr, sehr lang.

    Ich empfehle, dass man sich bei einem Besuch ausreichend Zeit nimmt, um das Museum zu besuchen und - vor allem - um sich die ganzen Geschichten der diversen freiwilligen Mitarbeiter anzuhören. Das macht den Besuch erst so richtig interessant, denn manche von denen (durchaus ältere Semester) haben wirklich bedeutende Leute getroffen und können einiges an Anekdoten erzählen.

    Albert Einstein wandelte über diese Brücke:

    Aber auch wenn man eben nur knapp einen halben Tag Zeit hat, empfiehlt sich ein Ausflug zum Mount Wilson. Via Glendale ist man auch von den üblichen verdächtigen Sehenswürdigkeiten L.A.'s in kürzester Zeit dort und man kann den Besuch dort als sehr netten Rund-Trip anlegen, bei dem man ggf. nicht nur viel Natur sehen, sondern eben auch ein bisschen Wissen bekommen kann...