Beiträge von Rentacop


    ...Wenn ich ein Auto kaufe, dann muss ich doch auch nicht die Gehälter des Verkaufspersonals, der Ingenieure, Designer usw. extra bezahlen. Das ist dann alles im Endpreis mit drin...
    ...Beim Kinobesuch muss ich doch auch nur einmal bezahlen und da ist dann alles außer Getränken und Essen enthalten....

    Und genau deswegen rechnen immer mehr Lokale das Trinkgeld bereits fix in den Endbetrag ein - Fazit: Höhere Preise und keine Selbstbestimmung mehr.

    Zitat

    ...Das Trinkgeld in den USA gibt dem Kunden meiner Meinung nach eben nicht die Autorität, direkt Einfluss auf die Qualität des Service auszuüben weil es von vornherein verlangt wird...

    Dort wo noch immer kein Fixbetrag eingerechnet wird, erwartet man von den Kunden dass diese mündig und fair genug sind, um guten Service entsprechend zu belohnen und schlechten Service ggf. umgekehrt auch zu "bestrafen". Die Entscheidung und Verantwortung liegt beim Kunden. Wer keine Entscheidung haben und keine Verantwortung übernehmen möchte, bezahlt auf lange Sicht auch für das was er/sie nicht so gut findet.

    Die Menschen sind überall gleich gestrickt. Wenn sich eine Servierkraft hier kein besseres Trinkgeld durch besseren Service erwarten kann, dann gibt's über kurz oder lang eben auch nur den minimalistischen Service den du aus deutschen Landen gewohnt bist.

    Zitat

    ...Das ist halt meine Meinung und ich weiß, dass ich sehr häufig anderer Meinung bin als die Mehrheit. Dennoch habe ich sie. Ich will damit niemandem zu nahe treten.

    Du trittst niemandem zu nahe. Dein Gedankengang ist durchaus nachvollziehbar und ganze Nationen, wie zBsp. die DDR, haben das viele Jahrzehnte lang auch zum ultimativen Prinzip erhoben. Auch dort wurde für überdurchschnittliche Leistung keine Belohnung geboten und daher gab's im besten Fall die Mindestleistung - also Essen zum Tisch bringen und aus. Es gibt den alten Spruch "Konkurrenz belebt das Geschäft" - Aber wenn niemand durch Belebung gewinnen kann, dann gibt's auch keine Konkurrenz. Warum sollte sich jemand extra bemühen, wenn's am Ende des Tages doch nichts (ein-)bringt?

    ...Liquid Smoke stand vorher schon auf der Liste, weil ich das als Zutat für eine selbstgemachte BBQ-Sauce haben will. Die anderen beiden Tips, da werde ich mal schauen.


    Liquid Smoke brauchst du für Burger und Ribs. Mit Sweet Baby Ray's kannst du dir das Machen von BBQ Sauce sparen und Hidden Valley Ranch ist für Cole Slaw unerlässlich.

    ...Warum muss ich denn als Tourist das Gehalt der dort Beschäftigten aufbringen?...

    Ein interessanter Gedankengang, der ganz neue Optionen eröffnet.

    Also zBsp., wenn du dir einmal ein Auto kaufst welches nicht direkt in deiner Garage (und von dir selbst) zusammengezimmert wurde. Warum solltest du dann die Gehälter des Verkaufspersonals, der Ingenieure, Designer, Techniker, Fliessbandarbeiter, Transportarbeiter, Bahnarbeiter, usw., welche dir das Auto verkauft, das Auto entwickelt, die technischen Überprüfungen durchgeführt, das Auto zu dir gebracht haben, usw... bezahlen? Die wohnen ja alle nicht bei dir, du kennst kaum einen persönlich, sie schreiben dir auch selten und so...

    Oder einfach beim nächsten Familienausflug aus dem Restaurantbesuch das Nettogehalt, sowie den steuerlichen Arbeitgeber- und -Nehmeranteil aus dem Preis für Essen und Getränke herausrechnen lassen und - nicht bezahlen. Natürlich müssen dabei auch die Anteile der Arbeiter, Angestellten für Nahrungsmittel-, Getränke-, Teller- und Besteckhersteller herausgerechnet werden. Nicht zu vergessen, die der Leute, die das Gebäude errichtet haben, die Möbel, die Sonnenschirme, Gastro-Anlagen, oder was auch immer, des betreffenden Restaurants...

    Oder wenn du dir eine Eintrittskarte für's Kino kaufst: Ich meine, was kann so ein kleines Stückchen Papier schon kosten? Richtig? :D

    Das Trinkgeld gibt dem Kunden die Authorität, direkt Einfluss auf die Qualität des Service auszuüben. Guter Service muss belohnt werden, schlechter Service sollte aber auch durchaus "bestraft" werden. Ich selbst kann durchaus ein "schwieriger Kunde" sein, denn ich habe keine Hemmungen auch einmal den Restaurant-Manager kommen zu lassen, wenn mir etwas nicht passt. Das kommt sehr, sehr selten vor, aber es kommt vor. Umgekehrt gebe ich gerne auch einmal über 20%, wenn meine Erwartungen übertroffen wurden. Auch das kommt selten vor, aber eben doch.

    ...Der Grund dafür, dass die den Tip gleich auf die Rechnung schreiben ist eben genau darin zu suchen, dass viele Touri`s, vor allem aus Deutschland, den Tip gerne mal weglassen...

    Ich denke auch nicht, dass "vor allem Touristen aus Deutschland" weniger Trinkgeld geben. Ich habe mehrere Freunde und Bekannte, die in der Gastronomie gearbeitet haben und ich habe selbst einige Zeit als Barkeeper gearbeitet (ist schon ein paar Jährchen her... :whistling: ). "Deutsche Touristen" waren nie ein Thema...

    Generell wird in Touristengegenden im Durchschnitt weniger Trinkgeld gegeben. Manche Reisende wissen es wohl nicht besser, aber viele der Touristen (nicht nur aus dem Ausland!) denken sich offenbar "hier komme ich ohnehin nicht so bald wieder her" und nutzen die Gelegenheit, um ein paar Dollar zu sparen. Dass sich das zwangsläufig dann entweder auf die Preise auswirkt und/oder eben bereits eingerechnetes Trinkgeld nach sich zieht, ist die logische Folge.

    Aber auch das ist nicht nur auf Touristenregionen beschränkt. In einkommensschwachen Gegenden, und/oder Gegenden mit hohem Einwandereranteil zBsp. gibt es sogar in billigen Fast-Food Lokalen oft keine Free Refills und auch keine gratis Saucen/Dips oder Ketchup mehr. Wendy's Restaurants hatten früher alle eine "all you can eat" Salatbar. Viele Sizzler's und andere Kettenrestaurants heben damit aufgehört, da zu viele Leute das einfach unverschämt ausgenutzt haben.

    frisch aus den USA zurück würde mich mal interessieren, wie andere es mit dem Trinkgeld drüben halten. Das kann ja ganz schön ins Geld gehen und die Preise drüben sind ja nicht ohne. Wenn ich auf jedes Essen nochmal 20 % draufschlage, so wie sie es gerne hätten, komme ich ja als armer Mensch nach Hause...


    20% wäre schon für wirklich sehr guten Service.

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    ...Beim Valet-Parking - da kommen vor dem Hotel plötzlich 4-5 Männer auf einen zu, nehmen das Auto, tragen ungefragt die Koffer, halten die Tür auf...... sollte man da jetzt jedem einzelnen einen oder mehrere Dollar zustecken? Also ehrlich, ich war einige Male überfordert...


    Da du dir Hotels mit Valet Parking und wo gleich 4-5 Männer um dich herumwieseln leisten kannst, sollten dich aber auch 20% Trinkgeld eigentlich nicht gleich in's Armenhaus bringen. ;)

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    ...Im Restaurant wird mittlerweile darauf hingewiesen, wieviel Dollar 10% sind, wieviel 15% und wieviel 20%. Oft wird man darauf hingewiesen (Stadtrundfahrten) dass Trinkgeld gerne angenommen würde. Ja wo wird denn Trinkgeld nicht gerne angenommen?..


    Trinkgeld ist immer eine Form der Anerkennung für guten Service. Wenn du unzufrieden bist, dann musst du auch kein Trinkgeld geben. Aber wenn du zufrieden bist, dann solltest du Trinkgeld geben. Der Grund: Wenn sich jemand bemüht und dafür keine Belohnung bekommt, dann wird er sich irgendwann nicht mehr bemühen - und darunter leiden dann alle Kunden.

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    ...Wenn ich in einem Hop on Hop off Bus bin und viele Male aussteige - sollte ich da jedes Mal dem Fahrer Trinkgeld geben? Also ich habe es einfach nicht gemacht...


    Würde ich auch nicht machen, ausser der Fahrer ist zugleich auch Tour-Guide und bemüht sich die Fahrt entsprechend interessant und kurzweilig zu machen.

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    ...Mich würde es einfach interessieren - wie macht Ihr das?...


    Ich gebe in Restaurants mit Bedienung und sofern ich mit dem Service zufrieden bin, stets so um die 15%. Bei hohen Rechnungen (so ab $100) können es aber auch nur 10$ sein. Der Mindest-Stundenlohn in Kalifornien liegt aktuell bei $10.50. Ein Trinkgeld von $5-$10 entspricht also praktisch schon einer halben bis ganzen Stunde Arbeit für jemanden, der im Burger-Laden schuftet und nie Trinkgeld sieht. Wenn ich in - sagen wir - 30-45 Minuten Restaurantbesuch ein paar Mal nach meinem Wohlbefinden gefragt werde, sind somit $5-$10 eine durchaus angemessene "Belohnung" für die Aufmerksamkeit des Personals.

    Beim Valet-Parking gebe ich für gewöhnlich $2. Für Gepäckträger gebe ich ebenfalls $2 - pro Gepäckstück. Aber maximal gebe ich $10 - und das auch nur, wenn wir gerade wirklich viel und schweres Gepäck haben.

    Meine Rechtfertigung ist eben, dass jemand der gar keine Chance auf Trinkgeld hat, u.U. für $10.50 pro Stunde arbeiten muss. Eine Servierkraft, ein Valet oder ein Gepäckträger kann aber mindestens ein halbes Dutzend Kunden pro Stunde bedienen und somit deutlich mehr Geld machen. Eine gewisse Form der Anerkennung muss sein, denn man will ja guten Service belohnen und die Leute motivieren. Aber man muss sich dafür auch nicht komplett aus dem Fenster lehnen.

    ...mangels Alternativen und bevor ich Kohldampf schiebe...

    Das stimmt natuerlich. Und unter exakt diesen Umstaenden war's auch, als wir zuletzt Little Caesar's Pizza hatte. Das war in der Stadt suedlich vom Titan Missile Museum in AZ. Wir kamen spaet nachts im Travelodge(?) dort an und waren extreme hungrig. Vor dem Motel gab's ein LC's, wo wir uns dankbar eine grosse Pizza besorgten. Die schmeckte auch hervorragend, bis der schlimmste Hunger gestellt war. ;)

    Zitat von VoF Fan

    Little Ceasars Hot ´n Ready ist super wenn sie richtig frisch ist...

    Ich mag deep dish Pizza generell nicht so sehr, da ich lieber mehr toppings und weniger Teig habe. Aber da die "Hot'n'Ready" offenbar ein Verkaufsschlager von LC's ist, trifft's wohl den Geschmack vieler Leute. Und damit ist ja nichts falsch.

    Mhh... Pizza gibt's doch gar nicht in schlecht oder?

    Das Thema gäbe wohl genug her für einen eigenen Thread... Oder sogar ein eigenes Forum... ^^

    Es gibt offensichtlich jede Menge Leute, die auf Little Caesar's Pizza stehen. Sonst gäb's die Kette ja schon lange nicht mehr...

    Aber ich persönlich bekomme halt schon bei deren TV-Werbung Magenschmerzen... X/

    ...Mein Hunger ist mittlerweile animalisch und mir ist es egal, was es zwischen die Kiemen gibt...

    Das ist aber auch wirklich der einzige Grund, bei Little Caesars aufzuschlagen. :D
    Sogar die $5.50 Large Pizza bei 7-11 ist besser. (Sofern man sich eine frisch backen lässt)

    Ich als Amerikaner bin nicht dazu verpflichtet, den Unterschied zwischen der Schweiz und Deutschland zu kennen.
    Hauptsache ihr habt alle Schnitzel mit Pommes und Ketchup und einem weiss-blauen Fähnchen drauf. (:fluecht:)

    Bzgl. Datenschutz:

    Wer sich bei uns in einem öffentlich zugänglichen Bereich (Also: Public Space - Achtung: Ein Public Space muss nicht zugleich auch Public Property sein!) aufhält, hat keine Erwartung auf Privatsphäre und muss zu jeder Zeit damit rechnen photgraphiert und/oder gefilmt zu werden, solange sich der/die photographierende/filmende Person das Recht hat sich an dem Ort aufzuhalten, von wo aus die Aufnahmen gemacht werden.

    Beispiel: Wenn ich dich in deinem Auto kontrolliere und dabei meine Body-Cam alles aufnimmt (also auch dein Gesicht, das Kennzeichen deines Autos, usw...) und du dich in einem Public Space befindest (wo ich mich ja auch legal aufhalten darf), dann hast du kein Recht darauf, die Aufnahmen zu verweigern. Umgekehrt darfst du aber auch mich aufnehmen.

    Allerdings dürfen diese Aufnahmen nicht kommerziell verwertet werden! Das ist ein wichtiger Punkt, denn sobald man solche Aufnahmen zBsp. auf YouTube stellt UND Werbeeinschaltungen zulässt, gelten die Aufnahmen als kommerziell verwertet - und das ist dann wieder an das Einverständnis der aufgenommenen Personen gebunden. Hat man das Einverständnis der aufgenommenen Person(en) nicht, dann können diese im Falle einer kommerziellen Verwertung der Aufnahmen Schadenersatzansprüche auf dem zivilrechtlichen Weg einklagen.
    (Ich warte schon lange darauf, dass endlich einmal jemand ein Video von mir kommerziell verwertet ohne mich zu fragen... Bis dahin muss das Strandhaus in Malibu noch auf mich warten :( )

    ...Nur weil man Professorin ist, muss man ja nicht jedes unwichtige Detail kennen...

    Stimmt natürlich... :D

    Wäre die Frau zBsp. Professorin für Quantenphysik, das Paarungsverhalten von Grottenmolchen, oder auch die Botanik der Falklandinseln gewesen, wäre mir das auch nicht weiter aufgestossen.

    Aber wenn eine Professorin deutschstämmige Universitäts(!)-Professorin für europäische(!) Geschichte ist und dann trotzdem nicht weiss welche Sprache in Österreich gesprochen wird (oder Sprachen in Österreich-Ungarn gesprochen wurden), dann dreht's einem halt schon den einen oder anderen Zehennagel aus der Socke... X/