Eurythmics - Walking on broken Glas
Als passionierter Smart-Ass muss ich dazu jetzt anfügen, dass "Walking on Broken Glass" nicht von den Eurythmics, sondern von Annie Lennox's Solo-Album "Diva" stammt.
But I like where this is going!
Eurythmics - Walking on broken Glas
Als passionierter Smart-Ass muss ich dazu jetzt anfügen, dass "Walking on Broken Glass" nicht von den Eurythmics, sondern von Annie Lennox's Solo-Album "Diva" stammt.
But I like where this is going!
...auch ich sehe zwar den Schlagstock (oder die Dachlatte / den Spaten usw.) als tödliche Waffe, möchte aber grundsätzlich niemandem das Leben nehmen. Im Zweifelsfall würde es aber auch für mich heißen: Draufhalten! In einem solchen Fall ist zurückweichen und ggf. weglaufen übrigens durchaus eine Option, die Seitens meines Dienstherrn eher gewünscht wird, als der Schusswaffeneinsatz...
Jede einzelne Situation ist halt individuell unterschiedlich und eine nicht vorhersehbare Zahl und Art von Umständen bestimmt, wie das Ganze ausgeht - bzw. was hätte sein können, wenn man anders gehandelt hätte. Daher hat der Gesetzgeber hierfür festgelegt, dass jeder Fall nicht aufgrund späterer Erkenntnisse sondern ausschliesslich durch die Wahrnehmungen des Officers im Moment der Situation zu analysieren sind. Bei uns gilt, dass die Polizei nicht zurückweichen muss und dass die Öffentlichkeit auch die berechtigte Erwartung hat, dass die Polizei vor einer Bedrohung nicht zurückweicht, sondern diese beendet. Das heisst natürlich nicht, dass man einen irren Spatenschwinger auf PCP unbedingt erschiessen muss. Entscheidend ist eben die Wahrnehmung des Polizisten in dem Moment - also zBsp. ob die Unversehrtheit Dritter durch den Mann gefährdet sein könnte. Wenn der Mann irgendwo in einem weitläufigen Park, mitten in der Nacht und mit sonst niemandem in der Nähe auf seinen Trip geht, hat man andere Möglichkeiten, als wenn ihm das inmitten dutzender Passanten auf einem stark frequentierten Sidewalk einfällt (wobei im letzteren Fall dann natürlich auch wieder das Verletzungsrisiko für Unbeteiligte durch den Schusswaffeneinsatz zu berücksichtigen ist). Habe ich den Raum und die Zeit, um mich zu repositionieren und andere Optionen in Erwägung zu ziehen? Oder steht mir der Mann plötzlich 3m entfernt in einem engen Hausflur gegenüber und erhebt seinen Spaten? Es gibt keine Formel, denn es gibt zu viele Variablen...
Wie gesagt: Der Gesetzgeber sieht das ein. Aber die meisten Normalbürger kommen nie auch nur ansatzweise in so eine Situation. Und wenn man dann irgendwelche stark zusammengeschnittenen Videos im TV oder auf YouTube - und oft auch noch mit suggerierenden, unqualifizierten Kommentaren versehen präsentiert bekommt, dann findet nur zu leicht eine Meinungsbildung statt, die eben weder der Rechtslage Rechnung trägt, noch dem realen Leben. Nur weil jemand keine offensichtlich echte Schusswaffe hat heisst das noch lange nicht, dass er/sie keine tödliche Gefahr darstellt. Kann ein Bleistift im Hals tödlich sein? Kann ein durchdrehender 2.10m 150kg MMA-Freak für eine 1.65m 55kg Polizistin eine tödliche Bedrohung darstellen? Definitiv! Aber wie sehen ggf. die Schlagzeilen aus und welche Meinungen bilden diese bei den meisten Leuten?
Das sieht dann immer so aus: Tamir Rice Shooting Cleveland CNN
Zur Erklärung: Tamir Rice wurde von Beamten des Cleveland Police Departments erschossen, nachdem er vor ihnen eine Schusswaffe gezogen hat.
Die Beamte antworteten ursprünglich auf einen Anruf eines besorgten Passanten, dass ein junger Mann in dem Park mit einer Waffe hantiert. Der Anrufer räumte ein dass die Waffe womöglich nicht "echt" sein könnte, aber er sagt auch dass der Verdächtige die Waffe auf Passanten richtet und sich diese dadurch bedroht fühlen.
Später stellte sich heraus, dass die Waffe eine sog. "BB- oder Pellet-Gun" war, also eine Luftdruck-, bzw. CO²-Pistole.
Die Beamten schätzten den Verdächtigen auf ca. 20 Jahre. Später stellte sich heraus, dass der Verdächtige erst 12 Jahre alt war.
Kann ein 12-Jähriger den Abzug einer Schusswaffe (ob echt oder nicht) betätigen?
Und mit Hinweis auf das Bild oben: Kann man unmittelbar erkennen, ob eine Schusswaffe "echt" oder doch nicht ist?
...Wie ich oben schrieb, ist das bei uns grundsätzlich auch so. Trotzdem soll hier, falls ein Angriff mit einer tödlichen Waffe erfolgt, versucht werden, den Angreifer möglichst nicht zu töten, wenn dafür eine Chance besteht. Deshalb gehört bei meinem Waffentraining und dem jährlich abzulegenden Schießtest auch immer das Schießen aufs -stilisierte- Bein dazu. Mir ist aber klar, dass in den meisten Fällen dafür keine Zeit bleiben wird.
Bei uns haben die Ziescheiben keine stilisierten Beine. Wie gesagt: Schusswaffeneinsatz hat ausschliesslich mit der Absicht den Angreifer zu töten - und auch nur dann - zu erfolgen. Wenn man den Eindruck hat, dass eine Situation den Einsatz tödlicher Gewalt nicht erfordert, dann muss man zu "Less Lethal" Optionen greifen. Sonst kann das sowohl straf-, wie auch zivilrechtliche Folgen haben.
Bzgl. Warnschüsse habe ich mich inzwischen schlau gemacht: Die California Highway Patrol ist offenbar die einzige Law Enforcement Agency in Kalifornien, welche ihren Officers noch immer die Abgabe von Warrnschüssen überhaupt erlaubt.
Aber die "Chippies" haben bekanntlich sowieso ihre ganz eigenen Regeln...
..Der Genaue Ort nennt sich La Mirada!
Und das ist richtig!
Clearman's North Woods Inn, La Mirada
...die meisten flitzen daran vorbei
Flitzen können die aber nur, wenn's nicht gerade staut.
Bravo, gut gemacht! Du bist's!
Westlich der I-5?
Nein, östlich.
Allerdings alle Holiday Inn's in höheren Lagen abzuklappern ist eher unrealistisch, zumal meine Vermutung mit dem Dach total falsch sein könnte.
Also mal der klassische Weg:
Grossraum L.A.?...
Ja, alles richtig!
...In den USA sind ja m. W. nach die Polizisten auch noch alleine auf Streife, was die Situation sicher nicht leichter macht...
Das kommt auf's jeweilige Department, bzw. die Agency an und wieviel Budget zur Verfügung steht. Beim LAPD zBsp sind "Two Officer" Patrols die Norm. Aber ja, in den meisten Fällen ist man alleine unterwegs und bei manchen Departments, wie zBsp. CHP, Riverside County Sheriff's, usw., sollte man sich wohl besser auch keine grossen Hoffnungen darauf machen, dass man innerhalb von nur ein paar Minuten Verstärkung bekommet. Das kann dann in ländlichen Regionen schon gerne einmal 45 Minuten oder auch deutlich länger dauern.
Ich will mich jetzt gar nicht über unsere Agency auslassen, wenn es um Verstärkung im Ernstfall geht, sonst bekomme ich nur einen dicken Hals...
Nur soviel: In absolut und ausnahmslos jedem Fall wo ich Verstärkung angefordert habe, kamen meine eigenen Leute erst an als sowieso schon alles vorüber war. Und ich gebe dafür den Kollegen nicht die Schuld, denn wenn jemand um Hilfe ruft, sind sowieso gleich alle auf dem Weg. Aber unsere Bezirke sind viel zu gross, sodass Anfahrtszeiten von 15-30 Minuten praktisch unvermeidbar sind.
... Tatsache ist aber, dass auch die Schweizer Polizei die Waffe nur einsetzt, um zu töten. Scheint also zumindest in den mir bekannten Ländern überall gleich gehandhabt zu werden...
Ein Gedankenbeispiel dazu: Angenommen es ist 2h Früh und du hörst, dass jemand versucht die Eingangstür deines Hauses aufzubrechen. Du öffnest die Tür, stellst den mutmasslichen Einbrecher zur Rede ("Hey, was soll das?") und der Typ bedroht dich mit einem Baseball-Schläger: "Gib' mir Geld, oder ich nehm's mir!" Was tust du?
...Wie überall, gibt's dafür eine spezielle Bezeichnung. Hier heisst das "Finaler Rettungsschuss".
Ja, ähm, diese Bezeichnung würde bei mir nur dann zutreffen wenn der "Finale Rettungsschuss" dann zugleich auch die wirklich allerletzte abgefeuerte Patrone aus dem Magazin meiner Dienstwaffe wäre. Wie gesagt: Ich musste meine Waffe noch nie im Dienst einsetzen - und ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt - aber im Ernstfall wird so lange "draufgehalten" bis mir die Munition ausgeht. Ja, hört sich nicht allzu nett an, ist aber so.
Ich habe das Glück, dass ich bzgl. Schusswaffengebrauch nur auf die Erfahrung aus Szenario-Trainings mit Simuniton zurückgreifen kann. Aber so wie ich mir auch schon intern einen gewissen Ruf wegen meines liberalen Einsatzes von Pfefferspray im Dienst erarbeitet habe, bin ich auch für meinen Munitionsverbrauch bei Szenario-Trainings bekannt (wohl eher "berüchtigt" ). Ich bin dabei praktisch immer der "Böse" und ich "erschiesse" bei jedem Durchgang mindestens 2-3 Cops - und das so, dass es auch trotz "nur" Simunition wirklich weh tut. Warum? Weil 's im richtigen Leben eben dann auch gleich mit dem Ende des Selbigen endet, wenn man Hemmungen hat und nach dem ersten Schuss vielleicht "erst einmal schauen" will, ob sich schon was ergeben hat...
Erst vor zwei Wochen hatten wir ein solches Training. Szenario: Ich war ein psychisch abnormer Amok-Schütze, der sich in einem industriellen Gebäude verschanzt hatte. Bewaffnet war ich nur mit einer Handfeuerwaffe und 20 Schuss Munition (die Trainer wollten es einfach machen - kein "normaler" Amok-Schütze würde mit lächerlichen 20 Schuss Amok laufen...). Aber ok: Ein schwer bewaffnetes, 7-köpfiges SWAT-Team (vollautomatische Assault-Rifles, komplette Schutzanzüge, etc.) wurde in das Gebäude geschickt, um nach mir bösem Buben zu suchen und mich zu "neutralisieren". Um die lange Geschichte kurz zu machen: Klar haben sie mich neutralisiert. Wenn man mit 20 Schuss einem SWAT-Team gegenübertritt ist das nun einmal so. Aber bei jedem Durchgang (insgesamt 6x) habe ich mindestens 2, meistens 3 von den "Guten" erwischt - und zwar so, dass die im Ernstfall nicht mehr heimgegangen wären. Und warum? Meistens weil diese Officers gezögert haben. In einem Fall hatte einer meiner Trainingspartner sein Sturmgewehr bereits im Anschlag auf mich. Wir sahen uns direkt in die Augen. Er zögerte einen Moment zu lange, und - pop-pop-pop- war er auch schon "tot", so wie die anderen beiden Kollegen, die zuvor nicht ausreichend aufgepasst hatten. (die restlichen Kollegen haben mich dann mit "Dauerfeuer" ziemlich auseinander genommen. Aber drei Kameraden waren zu dem Zeitpunkt eben schon "tödlich getroffen"). Also nein: Wenn man töten muss, dann mit eben dieser Konsequenz und nicht nur mit einem Schuss, sondern eben ohne Kompromisse (denn zu diesem Zeitpunkt gibt es längst keine Kompromisse mehr).
Anmerkung; "Simunition" = "Simulations-Munition", Diese Art von Munition wird aus scharfen Schusswaffen abgefeuert (also nicht Air-Soft, o.ä.) . Die Munition hat echte Treibsätze, hat aber statt eines Kupfer- oder Blei-Projektils eine Art "Paintball" Projektil, das beim Auftreffen auf ein Ziel zerplatzt und einen Farb-Klecks hinterlässt. Bei Trainings-Szenarien in welchen solche Simunition eingesetzt wird, müssen alle Beteiligten Schutzkleidung tragen, da Treffer durchaus sehr schmerzvoll sein und (ohne Schutzkleidung) auch durchaus ernste Verletzungen verursachen können.
...Ich hätte gedacht, dass an erste Stelle steht, tödliche Schüsse zu verhindern. Wenn also ein Schuss ins Knie die Situation erheblich entschärfen könnte, darfst Du dies nicht machen, sondern musst einen tödlichen Schuss absetzen?...
Schusswaffengebrauch ist stets die allerletzte Option und die Rechtmässigkeit ist daran gebunden, dass man den nachvollziehbaren Eindruck hatte dass vom Angreifer in der Situation unmittelbar eine tödliche Bedrohung ausging, welche eben nur durch die Anwendung tödlicher Gewalt abgewendet werden konnte.
Ein gezielter/absichtlicher "Schuss in's Knie" ist daher keine Option, denn wenn ich absichtlich jemanden nicht tödlich verletzen (sondern nur dessen Attacke stoppen) will, hatte ich ja von vornherein selbst keine Berechtigung tödliche Gewalt (die Schusswaffe) einzusetzen. Ich hatte somit offensichtlich die Bedrohung zu dem Zeitpunkt gar nicht als potenziell "tödlich" angesehen (sonst hätte ich ja auf das vitale Zentrum gezielt) und ich hätte daher selbst nur eine nicht-tödliche Waffe (eben zBsp. Pfefferspray oder Taser) einsetzen dürfen.
Dazu kommt, dass auch ein Schuss in's Knie sehr leicht tödlich sein kann. Denn in einer hektischen und aktiven Angriffssituation stehen die Chancen gut, dass man vielleicht nicht genau die Kniescheibe trifft, sondern vielleicht doch eine lebenswichtige Arterie, was dann zum Verbluten innerhalb von 90 Sekunden bis 2 Minuten führen kann (und dagegen kann man ggf. auch praktisch nichts mehr machen). Umgekehrt hat der bereits tödlich Getroffene aber eben noch gut 90 Sekunden lang Zeit, dich mit seinem Stanley-Messer aufzuschlitzen. Würdest du das Risiko eingehen?
...Wie verhält es sich mit Warnschüssen?
Es gibt kaum Departments oder Agencies, welche Warnschüsse erlauben. Wir dürfen das nicht und mir ist persönlich in unserer Gegend auch nichts bekannt wo so etwas erlaubt wäre. Warum? Weil der Einsatz der Schusswaffe eben auch zugleich auch der Einsatz tödlicher Gewalt ist und - wie erwähnt - nur dadurch gerechtfertigt sein kann, dass man bereits eine tödliche Bedrohung wahrgenommen hat.
Ausserdem besteht die Gefahr, dass unschuldige Dritte verletzt werden - selbst wenn's nur ein Querschläger sein sollte. Es ist nicht praktikabel, Warnschüsse zu erlauben. Die einzige "sichere" Variante eines Warnschusses wäre, wenn dafür ein ausreichend weicher Boden (zBsp. eine Grasfläche) unmittelbar zur Verfügung stünde. Man hat in einer Konfliktsituation einfach nicht die Möglichkeit, sich vorab grossartig zu überlegen (und ggf. ev. noch Bodenproben anzustellen), ob ein Warnschuss an zufällig dieser Stelle "sicher" abgegeben werden kann oder eben doch nicht. Daher nein: Warnschüsse sind im Normalfall vom Dienstgeber verboten und daher keine Option.
Natürlich muss im Ernstfall erst einmal zweifelsfrei nachgewiesen werden, wohin man bei einer Schussabgabe eigentlich genau zielen wollte. Dass ein, eigentlich auf das vitale Zentrum eines Angreifers gezielter, Schuss schon einmal in den Boden, in die Luft oder auch in's Knie gehen kann, ist natürlich nicht auszuschliessen. Aber: Body-Cams, Dash-Cams und nicht zuletzt auch irgendwelche Videoaufnahmen aus dritter Quelle (von Zeugen oder Überwachungscameras, etc.) können diesbezüglich sehr leicht Klarheit verschaffen.
Nichts?
Also ich will ja hier nicht übermässig herummosern, aber wenn ich kwm's Elefanten auf einem Gebäude das ich nicht kenne und in einer Stadt wo ich noch nie war finde, dann gibt's doch wohl echt keine Ausrede...
Werft' halt einmal Google an!
die 11 sieht aus wie ne Glock ./. ob diese aber echt oder ein Fake ist nicht zu sehen.
Die No. 11 ist eine Glock - und echt.
...Allerdings wird der Polizist die Waffe des "Gegners" ja zudem auch niemals auf dem "Präsentierteller" sehen, um diese einschätzen zu können. Er wird irgendwo, vielleicht sogar bei schlechter Beleuchtung, einen metallenen Gegenstand in der Hand einer Person sehen, gegen die er einschreiten muß, und muß entscheiden, ob es sich um eine Waffe oder um etwas Harmloses handelt...
Ja, exakt deshalb habe ich dieses "Bilderrätsel Spezial" in den Raum (bzw. das Forum) gestellt. Hier hat jeder die Möglichkeit, sich das Bild in Ruhe und bei Bedarf auch stundenlang anzusehen. Und trotzdem fällt es zumindest den meisten Leuten schwer, zu einem Urteil zu kommen. Wenn man nun gar nicht erst die Option hat, sich lange anzusehen was da jemand genau in der Hand und ggf. auf einen richtet, wird's noch um ein Vielfaches schwieriger.
...Hinterher grübeln Sachverständige, Staatsanwälte, Richter monatelang darüber, ob der Polizist rechtens gehandelt hat oder verurteilt werden muß...
Und das ist im Interesse der Gerechtigkeit dun Wahrheitsfindung auch gut so. Als Polizist muss man artikulieren können, warum man keine Alternative zum Einsatz tödlicher Gewalt in der entsprechenden Situation gesehen hat. Das Problem ist, dass speziell die Medien davon ausgehen, dass jemand der eben keine "echte" Waffe oder u.U. nicht einmal einen waffenähnlichen Gegenstand bei sich gehabt hat, "unbewaffnet" war. Dies wird aber von der Rechtsprechung anders gesehen, da man eben nicht in Sekundenbruchteilen erkennen kann, ob eine Waffe vorhanden, bzw. ggf. echt oder unecht ist. Ausschlaggebend ist, ob der Beamte nachvollziehbar den Eindruck hatte, dass eine tödliche Bedrohung (Waffe) im Spiel war.
(Sehr gutes Beispiel: "El Cajon Shooting - Alfred Olango" Bitte bei Interesse selbst googlen)
Als selbst waffentragender Beamter muss ich gestehen, dass ich jede der abgebildeten Schuss-Waffen als tödliche Waffe ansehe. Ich kann nicht zwischen echt und "Spielzeug" unterscheiden. Wobei ich den Teleskop-Schlagstock nicht als solchen erkannt habe und das Teil eher für einen getarnten "Schussapparat" gehalten hätte. Käme ich in die Situation, dass eine Person eine solche Schuss-Waffe auf mich richtet, gehe ich davon aus, dass ich meine Waffe einsetzen würde und zwar um denjenigen zu töten. Ich formuliere das jetzt bewusst so, denn jetzt habe ich Zeit, mir Gedanken dazu zu machen. Im realen Leben muss ich die Entscheidung innerhalb von Sekundenbruchteilen treffen. Käme ich in eine solche Situation hieße es für mich ER oder ICH. Im Zweifelsfall möchte ich dann derjenige sein, der abends wieder zu seiner Familie nach Hause kann. Trotz aller juristischer Folgen.
Das unterschreibe ich vollinhaltlich. OK, der ASP ist durch das Holster nicht unmittelbar als Teleskopschlagstock erkennbar. Wenn jemand plötzlich so einen Gegenstand aus der Hosentasche zieht und auf mich, unschuldige Dritte oder meine Kollegen richtet, dann gibt's nun einmal keine Chance lange hinzusehen und sich zu fragen "Hmm, was ist denn das?".
Anders wäre es bei den Schlagstöcken. Da würde ich versuchen, einen Angriff verbal oder durch den Einsatz von Pfefferspray zu verhindern. Eine körperliche Auseinandersetzung würde ich aber auf alle Fälle versuchen zu vermeiden. Das wäre mir zu gefährlich. Als letzte Abwehr käme natürlich immer noch die Dienstwaffe in Frage, dann aber versuchend, sie nicht tödlich einzusetzen.
Wir haben legal keine Möglichkeit, die Dienstwaffe als "less lethal" einzusetzen und zBsp. jemanden absichtlich "in's Knie" zu schiessen, oder so. Wenn die Entscheidung zum Einsatz der Schusswaffe erst einmal gefallen ist, dann kann das nur aufgrund des Eindrucks geschehen sein, dass man selbst oder andere unmittelbar von einer tödlichen Gefahr bedroht werden. Die Waffe muss dann auch als tödlich eingesetzt werden - also gezielte Schüsse auf das vitale Zentrum.
Hätte der Beamte den Eindruck, dass die Gefahr dadurch abgewendet werden kann, dass der Angreifer einfach nur "unbeweglich" gemacht wird, gibt es keinen rechtlich haltbaren Grund überhaupt zur Schusswaffe zu greifen. Das wäre ein "Bad Shoot" und man würde sich dadurch strafbar machen - von Zivilklagen ganz zu schweigen.
Ich bin ein ausgesprochener Fan von Pfefferspray und verwende das häufig. Manche meiner Kollegen gehen lieber "Hands on", um sich ggf. nicht selbst zu kontaminieren, aber diese Kollegen sind dann meistens auch jünger und durchtrainierter. Ich hasse physische Auseinandersetzungen und bevor ich mich tatsächlich auf eine einlasse, muss schon viel passieren (also Pfefferspray ausgehen, Taser nicht wirken, etc.). Es kommt immer auf den Einzelfall an, was in welcher Situation das richtige Mittel ist. Ich halte mir möglichst viele Optionen offen, indem ich EDW-kompatiblen Pfefferspray verwende. So kann ich ggf, auch legal noch nach dem Einsatz von Pfefferspray den Taser einsetzen. Wer keinen EDW-sicheren Spray trägt, darf in unserer Agency keinen Taser tragen - oder eben nur Taser und keinen Spray. Pfeffer-Spray hat für mich noch nie seine Wirkung verfehlt, wobei's nur fallweise dann eben auch noch Taser gebraucht hat, um die Festnahme abzuschliessen. Aber das sind alles "Less Lethal" Optionen, die bei weitem keine so umfangreichen Nachuntersuchungen mit sich bringen, wie wenn ich zur Schusswaffe greifen hätte müssen (was mir überhaupt nur erst einmal in meiner gesamten Dienstzeit passiert ist - und damals aber auch ohne Schussabgabe, sondern im Endeffekt - erraten! - Pfefferspray-Einsatz)
...Ich hoffe jedoch, dass ich in den verbleibenden 11 1/2 Jahren nie in die Situation kommen werde, meine Waffe wirklich einzusetzen...
11.5 Jahre ist noch eine lange Zeit (in etwa so lang hab' ich voraussichtlich auch noch) und da sich die Bedrohungslage in Deutschland aktuell ja rasch verändert, bleibt nur zu hoffen dass du bis zur Pensionierung ohne Schusswaffeneinsatz durchkommst. Ich drück* dir die Daumen!
...Wenn ich mir das Bild dann aber trotzdem mal ganz, ganz lange angucke, könnte ich mir vorstellen, dass Nr. 3 keine tödlichen Waffe ist...
No. 3 ist ein Pump-Action Luftdruck-Gewehr und verschiesst Projektile vom Kaliber 4.5mm mit einer Geschwindigkeit von bis zu knapp 600 Fuss (rund 182 Meter) pro Sekunde. Allerdings trifft man auf 182 Metern nichts mehr damit - ausser den Boden. Auf 5-6 Meter durschiesst man damit aber noch locker eine 12mm starke Gipswand - also mit einiger Wahrscheinlichkeit auch eine Schädeldecke (vom "Auge Ausschiessen" fange ich jetzt gar nicht erst an). Trotzdem gilt diese Waffe nicht als "tödlich". In den Nachrichten würde somit jemand mit einer solchen Waffe als "unbewaffnet" dargestellt.
...Sehe ich das richtig, dass dann der linke Teil so eine Art Gürtelholster ist?
Ja, das siehst du richtig. Diese Holster gibt es in unterschiedlichen Designs (das gezeigte Design heisst "Basket-Weave"). Während sog. "Straight Stick" oder "Side-Handle" Batons einfach in einem Ring am Gürtel getragen werden, verwendet man für ASPs eben solche Holster.
RedeFreiheit
FahrtAntritt
...wenn ich es mir aussuchen darf, stehe ich lieber in LA im Stau als zu Hause...
Stau ist nicht gleich Stau. Es sind zwar schon wieder ein paar Jährchen für mich, seit ich in Deutschland war - und dort natürlich auch im Stau - aber gegen Staus dort hat LA (entgegen weit verbreiteter Meinung) absolut nichts zu bieten.
South Lake Tahoe?
Nein, nicht South Lake Tahoe.
Tip: Obwohl viele Kalifornien-Besucher an dem Gebäude vorbeikommen, "sehen" es viele wohl nicht bewusst, weil sie so rasch wie möglich woanders hin wollen.
Hi, ich oute mich mal als Riesenfan Deiner Beiträge...
Danke, danke! Es freut mich natürlich, wenn ich hin und wieder etwas Interessantes beisteuern kann.
...Zu Deiner Frage, bin ich ganz bei Dir und muss als absoluter Nichtkenner jeglicher Waffenkultur zugeben, kann ich hier keine Unterscheidung ausmachen. Das mögen vielleicht hierzulande Jäger oder Polizisten oder deren Gegenspieler anders sehen aber für mich ist hier kein Unterschied festzumachen...
Bevor ich "auflöse" was genau was ist, warte ich jetzt noch ein bisschen ab, ob dazu noch Meinungen kommen.
I...Was zur Hölle ist denn bitteschön Nr. 12??...
Da kann ich verraten: "onkelstony" hat Recht. Nr. 12 ist ein sog. "Expendable Baton" (Teleskop-Schlagstock) von "ASP". Die Firma ASP ist der bekannteste Hersteller dieser Schlagstöcke und daher werden solche Schlagstöcke auch meist einfach nur "ASP" genannt (obwohl es viele verschiedene Hersteller davon gibt). Hier ein Trainingsvideo für die Anwendung solcher Batons.
Ein Baton (Schlagstock - egal ob Teleskop- oder fixe Länge) wird vom Gesetzgeber als tödliche Waffe eingestuft, da man damit einer Person sehr leicht schwere bis tödliche Verletzungen zufügen kann. In Kalifornien sind ASP's nicht frei erhältlich. Man muss beim Kauf nachweisen, dass man staatlich dazu berechtigt ist ein Baton zu tragen.
Natürlich besorgen sich Kriminelle solche Batons (wie auch andere Waffen) daher eben illegal. Wird man von einem Kriminellen mit einem Schlagstock (oder anderer als "tödlich" eingestufter Waffe) angegriffen, hat man das Recht sich umgekehrt ebenfalls mit tödlicher Gewalt zu verteidigen (also ggf. mit der Schusswaffe).
08 - "harmlos" (zumindest nicht direkt tödlich)
Stimmt! "08" (M26 Taser Gun) ist als "Less Lethal" angesehen.
Aber: Diese Waffe setzt die Person gegen welche sie eingesetzt wird für mindestens 5 Sekunden ausser Gefecht.
Gegen einen Polizisten eingesetzt, kann ein Taser also dazu verwendet werden um einen Polizisten für 5+ Sekunden ausser Gefecht zu setzen und dessen/deren Schusswaffe zu entwenden und in Folge sowohl gegen den/die Beamten/In einzusetzen, oder gegen andere Personen.
Ich will hiermit keine grosse Diskussion auslösen, sondern einfach nur verdeutlichen dass es praktisch unmöglich ist, eine echte Schusswaffe von einer "Unechten" zu unterscheiden.
Polizisten kommen immer wieder unter heftige Kritik der Medien, wenn sich nach einem Schusswaffeneinsatz herausstellt, dass die verdächtige Peron ja "nur" eine sog. "BB"-Gun oder eine "Air-Soft"-Gun auf die Beamten gerichtet oder danach gegriffen hatte. In den Schlagzeilen heisst es dann meist: "Polizei erschiesst "Unbewaffneten".
Wann immer so ein Fall vorkommt, wird das meistens auch im Ausland heftig diskutiert. Ich denke daher, dass das durchaus ein Thema ist, welches auch Leute interessiert die öfters die USA besuchen. Und daher möchte ich das hier zur Sprache bringen.
Die Gesetzgeber in den USA unterscheiden generell zwischen "Deadly Force" und "Less Lethal". Im Foto unten sind diverse Waffen abgebildet - manche aus der Kategorie "Deadly Force" (also Waffen welche unmittelbar zur Tötung eines potentiellen Angreifers eingesetzt werden können) und manche aus der Kategorie "Less Lethal" (also Waffen welche nicht dafür gedacht und/oder überhaupt in der Lage dazu sind, jemanden zu töten).
Und nun möchte ich die geneigten Leser dazu aufrufen, sich in die Position eines Polzisten u versetzen. Also zBsp. wenn man als Polizist auf einen Anruf antwortet, dass jemand "mit einer Waffe" herumläuft und ev. andere Leute bedroht hat. Wer will, kann sich das Photo unten jetzt stundenlang ansehen und entscheiden, ob von diesem oder jenem Gegenstand eine tödliche Gefahr ausgehen könnte. Der Polizist vor Ort hat in den meisten Fällen bestenfalls Sekundenbruchteile, um zu entscheiden ob eine Waffe "echt", "nicht tödlich", ein "Spielzeug", oder eben doch eine tödliche Gefahr darstellt.
Meine Frage daher: Welche der unten abgebildeten Waffen gilt als "tödlich" und welche nicht...?
Bzw: Welche Nummer "x" ist "tödlich" oder eben doch praktisch "harmlos"
So wir sind in LA angekommen...
Willkommen!
Na, dann ist ja doch noch alles gut gegangen.
Mammoth Lakes?
Nein, nicht Mammoth Lakes, obwohl das Gebäude dort sicher gut hinpassen würde...