Beiträge von Alemao

    Dienstag, 23.12.2015

    Da wir es gestern auf der 4x4 Strecke nicht geschafft hatten bis Igatu zu kommen, wir waren am Roncador gescheitert, kommt heute ein zweiter Versuch. Es gibt eine Strecke über eine Asphaltstrasse um den Nationalpark herum, aber der schweizer Guide hat wieder einen Tipp bereit.

    Eine Strecke über Erdstrassen, quer durch Fazendas, wir müssen nur immer die Tore auf und wieder zu machen, dann können wir uns durch die Fazendas durch den Park arbeiten. Und es wird eine zauberhafte Strecke auf der uns Millionen von weissen Schmetterlingen begleiten, ein unwirkliche Atmosphäre!

    Als wir stehenbleiben, um die Schmetterlinge zu beobachten, saust plötzlich ein Schwarm Bienen über unsere Köpfe - nichts wie weg in die Autos! Zu schnell, um die Bienen fotografieren zu können.

    Durch wunderschöne Landschaften, vorbei am Lago encantado, dem verzauberten See, geht es weiter nach Igatu. Die letzten Kilometer führen uns über eine gepflasterte Strasse, die uns fast mehr durchschüttelt als die Erdstrassen zuvor. Igatu ist eine kleine verschlafene Stadt, die im Diamantenrausch gross und danach wieder vergessen wurde.

    Wir gönnen uns ein kühles Bier in einer kleinen Bar.

    Der Besitzer zeigt uns einen gelben Diamanten, der hier gefunden wurde und schickt uns zu einer Diamantenmine "Mina Brejo Verruga", die wir dann besuchen.

    Es gibt keine Diamenten mehr in der Mine, aber eine interessante Ausstellung zur Ehrung ehemaliger Minenarbeiter. Aus Lehm gefertigte Figuren, von den Nachkommen der ersten Minenarbeitern erstellt, zu Ehren der früheren Minenarbeiter. Eine unheimliche Stimmung.


    Zurück geht es durch Igatu, die Kopfsteinpflasterstrasse und dann zurück nach Lencois fahren über Asphalt!


    So, morgen geht es an den Strand. Von Weihnachten bis Neujahr wollen wir uns etwas ruhiger verhalten und das brasilianische Strandleben geniessen!

    Montag, 22.12.2014

    Heute geht es zum grossen Abenteuer, das wissen wir aber erst später. Der schweizer Guide schlägt uns eine Offroad Tour durch die Chapada vor.

    Es geht noch ganz gemütlich los, ein paar flache Flüsschen, dann begegnen wir jemand aus der Gegend, der mit dem Pferd unterwegs ist. Er meint, ein Stück weiter sei ein riesen Loch, da kämen wir mit den Autos nie durch. Pah, der Troller wird es schon schaffen, wenn nicht, die Seilwinde zieht uns durch. Wir meistern auch alle möglichen Herausforderungen, bis wir zum "Roncador" gelangen, dort ist Schluss. Zu tiefes Wasser, zu sandig der Untergrund. Wir kehren um, etwas enttäuscht, aber der Troller muss uns noch ein paar tausend Kilometer weiter durch Brasilien durchhalten.

    Aber seht selbst: (Achtung, viele Bilder!)


    Der Fluss hier ist übrigens die Strasse ...


    Hier ist unsere Tour für heute zu Ende, es geht nichts mehr. Das Wasser ist nur etwa brusthoch, aber der Untergrund ist zu sandig.
    Und wir finden nichts brauchbares in einer vernünftigen Entfernung, das uns die Seilwinde benutzen lässt. Also kehren wir um, zurück nach Lencois.

    Sonntag, 21.12.2015

    Nach einem leckeren Frühstück geht es auf Abenteuersuche. Ein schweizer Guide gibt uns Tipps, auch die Pousadachefin, die so begeistert ist, dass wir sie kaum stoppen können. Wir fahren zum Tanken und befreien die Troller erstmal vom Schlamm der letzten Tage. Dann geht es auf zur Grotte "Lapa Doce" die wir in Gesellschaft eines pausenlos plappernden Mädchens und ihrer Eltern erkunden. Tief geht es nach unten, dann durch die Höhle und am Ende sehr steil wieder hinauf ans Tageslicht.


    Eine Höhle ohne künstliches Licht, was den Besuch einzigartig macht, die Formationen sind interessant, aber nichts besonderes. Tropfsteinhöhlen sind immer wieder nett, haben wir so oder so ähnlich aber halt bereits in Deutschland, USA, China und und und gesehen.

    Nun geht es weiter zum Fluss Pratinha, wegen Regen ist das ansonsten glasklare Wasser ziemlich trüb und auch die Gruta Azul (blaue Grotte) eher braun als blau.

    Auf Erdstrassen geht es nun weiter zum Morro de Camelo (Kamelfelsen) und eigentlich von dort zum bekannten Fels "Pai Inacio" (Vater Ignaz :)), unsere Offroadabkürzung führt uns aber nicht dorthin. Also Umkehren und zurück. Den Aufstieg zum Pai Inacio schaffen wir gerade noch vor Sonnenuntergang und erleben eine tolle Aussicht.



    Geschafft und müde fahren wir zurück zur Pousada, dann in ins Zentrum von Lencois wo wir den Abend mit ein paar Bierchen und Carne do Sol ausklingen lassen.

    Samstag, 20.12.2014

    Es ist Samstag, wir sind seit einer Woche unterwegs und heute ist wieder ein Fahrtag. Wir planen heute abend in Lencois, dem Eingangstor zur Chapada Diamantina anzukommen. Das sind etwa 470 km und eine geplante Fahrzeit von knapp 7 Stunden.

    Beim Verlassen von Barreiras passieren wir zunächst die Freiheitsstatue:

    Gegen 11 Uhr überqueren wir den Rio Sao Francisco, einen der grössten Flüsse Brasiliens. Wir halten unter der Bücke, um ein paar Fotos zu schiessen. keine besonders vertrauenserweckende Gegend und wir beschliessen, unsere Reise schnell fortzusetzen.


    Die Brücke über den Rio Sao Francisco von unten am Ufer fotografiert.

    Gegen Mittag sehen wir die ersten Anzeichen der Chapada Diamantina, grossen Felsen türmen sich in der Ferne auf.

    Gegen 14 Uhr ereichen wir den Nationalpark:

    Und um 15 haben wir unsere Unterkunft für die nächsten vier Tage erreicht. Die von Schweizern geführte Pousada Vila Serrano. Im Bild unser Zimmer in einem Haus im Kolonialstil.

    Einfach aber nett. Wir richten uns erstmal ein und erholen uns von zwei langen Fahrtagen. Später fahren wir noch ins Zentrum von Lencois wo wir ein leckeres Abendessen einnehmen.

    Wochenende, da geht es auch weiter mit dem Reisebericht:

    Freitag, 19.12.2015

    So, nun sind wir also zu viert. Und der Tag beginnt wettermässig so wie die letzten Tage. Nein, eigentlich schlechter, mittlerweile regnet es in Strömen.


    Da wir aber schon gelernt haben, wie das Wetter hier funktioniert, beschliessen wir trotzdem in Richtung Park zu fahren in der Hoffnung, dass es dort besseres Wetter hat.
    Irgendwie haben wir am Vortag den heutigen Zielort ins Navi eingegeben und hatten im Kopf, dass wir ja den Vormittag verplempern können, es wird dann so 3-4 Stunden Fahrt am Ende des Tages geben. Niemand hat auf unseren im voraus erstellten Plan geschaut, dort stand es ganz genau: "Alto Paraiso de Goias - Barreiras: 490 km - 7:09 Stunden" (laut Google maps).

    Also erstmal ins Vale Dourado, ins goldene Tal. Das Wetter ist hier besser als in Alto Paraiso. Ein Plausch mit dem Eigentümer der Fazenda, der uns viel zu sagen hat. Anscheinend ist es hier recht einsam und er nutzt es aus, wenn er die Gelegenheit bekommt, jemandem seine Geschichte zu erzählen. Insgesamt gibt es im Vale (Tal) vier Wasserfälle: Aliança, Guardião, Altar und Gruta, einen davon lassen wir weg, da er zu abgelegen ist, aber die anderen drei sehen wir uns auf einer herrlichen kurzen Wanderung an.


    Der Weg zur Fazenda


    Die Bauten werden wieder esoterischer.


    Cachoeira Aliança


    Cachoeira Gruta.

    Jetzt müssen wir aber weiter. Gegen 13 Uhr machen wir uns auf den Weg in Richtung Barreiras, der uns durch drei Staaten führt: Wir fahren los in Goiás, durchqueren den südlichen Teil Tocantins und kommen dann nach Bahia.

    Die Landschaft ist unglaublich, grüne Täler, Berge, die Fotos können das bei weitem nicht wiedergeben. Besonders die Strecke durch Tocantins war unglaublich schön. Und auch die Strassen waren (zumindest am Anfang) gut, besser als erwartet, auch im armen Staat Tocantins.


    Durch Tocantins


    Wälder und Gebirge im Hintergrund


    Ein Tankstopp in Tocantins, kurz vor der Grenze zu Bahia.Es ist mittlerweile 17 Uhr.


    Herrliches Licht und der Blick auf die Tafelberge.


    Noch diesen Anstieg, jeden Moment müssen wir nach Bahia kommen. Etwa 80 km vom Tankstopp bis zur ersten Stadt in Bahia, Prefeitura Minucipal Luiz Eduardo Magalhaes.


    Und die Strasse ändert sich! Die hervorragende Asphaltstrasse wird zum tiefen Sand.

    Gut, dass wir beide den Troller haben. Unser ursprünglicher Plan war es, eventuell noch Freunde mit dem Hyundai IX35 mitzunehmen. Hier hätten wir keine Chance gehabt.


    Fun pur mit den Trollern.

    Das sind leider die letzten Bilder des heutigen Tages. Die Überschwemmungen wurden mehr, und es wurde allmählich dunkel. Dank unserer Autos haben wir die 80 km geschafft. Die Strasse, die hier noch einigermassen fest aussieht, wurde zum Matsch und Schlamm. Kurz vor der Stadt Luiz Eduardo Magalhaes kamen wir wieder auf Asphalt, es war mittlerweile schon gegen 20 oder 21 Uhr. Ein Autotransporter kam vom Asphalt ab und rutschte in den Schlamm und hing fest, es war ein Chaos.

    Todmüde aber glücklich, dass alles gut ging kamen wir spät in Barreiras an. Ein geniales Abenteuer, aber ich sah uns schon unterwegs im Auto übernachten. Wäre ja auch kein grosses Problem gewesen - Essen und Trinken hatten wir genug an Board.

    Donnerstag, 18.12.2014

    Heute wollen wir wieder einmal versuchen, der Wasserfall "Loquinhas" zu besuchen. Das geht nur, wenn es trocken ist, da der Weg zum Wasserfall relativ rutschig sein soll. Es sieht gut aus: Sonnenschein bis wir zur Einfahrt der Fazenda kommen, dann ist jedoch vorbei mit Sonne und als wir aus dem Auto steigen, fängt es an zu schütten. Der Kassier meint, es sei wirklich gefährlich und rutschig und obwohl wir etwas frustriert sind kehren wir um.
    Das eigenartige an diesem Regen ist, dass es manchmal nur eine kleine Gegend ist, in der es regnet. Wir suchen uns ein neues Ziel, den Wasserfall "Chachoeira dos Cristais".


    Die Zufahrt ist recht sandig, aber für den Troller ist das alles kein Problem.

    Problematischer sind da schon die lebenden Hindernisse, aber auch das bewältigen wir:


    Als wir am Wasserfall ankommen, finden wir auch nützliche Hinweisschilder: Das obere heisst soviel wie "abwärts", das untere Schild "aufwärts":


    Vielleicht soll ja auch nur der grüne Punkt andeuten, dass der Weg frei ist . Egal, es waren fast 100 Höhenmeter abwärts und dann wieder nach oben, aber es war schön:

    Anschliessend fahren wir zurück zur Fazenda von gestern, wo wir wegen des Regens den dritten Wasserfall ausgelassen hatten. Ein kurzer Fussweg und wir erreichen die "Cachoeira Sao Bento".


    Die Blüten sind noch nass vom Regen


    Aber den Hühnern gefällt es auf der Fazenda


    Am Abend suchen wir wieder die Tukane am Eukalyptuswald und haben eine lustige Begegnung, wir treffen auf einen identischen Troller und es ergab sich ein nettes Gespräch.


    Tukane sahen wir heute keine, aber dafür drei blaue Aras, die über uns flogen!


    Heute abend kommen dann aber unsere Freunde an!

    Hallo Beate, danke und logisch darfst Du das. ich hoffe, ich kann Dir dann helfen.

    Mittwoch, 17.12.2014

    Da ist mir ja gestern ein grober Fehler unterlaufen als ich schrieb, unsere Freunde kamen am Abend an. Das war erst am Donnerstagabend, also zwei Nächte später oder sozusagen morgen.

    Also machen wir uns heute noch einmal alleine auf, der Weg führt wie fast immer am Jardim de Maytrea vorbei, heute mit weniger Nebel, aber noch immer bewölkt.

    Nur wenige Kilometer danach zweigt der Weg von der Hauptstrasse links ab und eine Erdstrasse führt uns ins Tal des Mondes, dem Vale da Lua.

    Ein Tal des Mondes gibt es auch fast überall auf der Welt, wo man bizarre Steine sehen kann, dieses hier ist eines der sehr sehenswerten.


    Wir folgen der Erdstrasse. Das es in den letzten Tagen viel geregnet hat, können wir das Tal des Mondes nur mit einem Führer besuchen und wir dürfen auch nicht baden, das hatten wir aber sowieso nicht geplant. Leider gingen mir auf dem Weg ins Tal auch meine Treckingsandalen zu Bruch, das heisst, die Sohle löste sich von Schuh. Den Rest des Urlaubs war also Trecking mit Badelatschen angesagt, ich werde noch ein richtiger Brasilianer.

    Bizarr und schön war es dort. Für den Fall, das es anfängt zu regnen, sollten wir das Tal asap verlassen, da der Bach zum reissenden Fluss anschwillt. Das konnten wir uns gut vorstellen, da war ganz schön Schmackes dahinter.

    Es hat nur etwas getröpfelt, also kein Problem. Das Vale da Lua und alle anderen Sachen die wir uns noch ansahen lagen übrigens in der Chapada dos Veadeiros, jedoch ausserhalb des Nationalparks auf privatem Gelände. Es wurde also jeweils ein kleiner Eintritt verlangt, aber das war ok. Die Hikes im Nationalpark waren alle ab 15 km aufwärts und dazu hatten wir weder Lust noch Ausdauer.

    Der nächste Stopp lag also wieder auf Privatgelände, nämlich in der Fazenda Sao Bento. Dort befinden sich insgesamt drei Wasserfälle: Almecegas I und Almecegas II sowie der Wasserfall Sao Bento. Zum Almecegas I führt eine etwa drei Kilometer lange Erdstrasse, dann heisst es, das Auto abstellen und es geht noch einen Kilometer teilweise steil bergauf.


    Hier war der Weg zu Ende für den Troller:


    Nach etwa einem Kilometer Aufstieg hat man diesen Blick.


    Und um diesen Blick zu haben, muss man wie ich auf den anderen Seite den Wasserfall wieder bergab wandern, den Badelatschen sei Dank war das kein Problem.

    Wieder nach oben und in einem Bogen um das Tal und man kommt auf die Seite, wo der Wasserfall in die Schlucht fällt. Auch hier war das Wasser reissend, also war baden nicht angesagt, wenn man nicht riskieren will mit dem Wasserfall ins Tal gespült zu werden. Dafür flog uns ein Tukan über die Köpfe und die Gattin hat ihn im Flug erwischt:

    Das mit dem Tukan war schon ziemlich genial. Ziemlich happy marschieren wir wieder zurück zum Parkplatz. Zum Almecegas II ist es nur ein kurzes Stück mit dem Troller und dann ein ebenfalls ein kurzer Fussmarsch.

    Weniger dramatisch aber auch schön. Hier fängt es nun wirklich an zu regnen und wir machen uns auf die Socken, zurück in unsere Pousada an den Pool, da kanns dann auch regnen was es will.

    Der Eigentümer gibt uns einen Tipp: Um 18 Uhr in einem Eukalyptuswäldchen sammeln sich häufig die Tukane, bevor sie zu ihrem Schlafplatz abziehen. Klar, dass wir uns das nicht entgehen lassen und unser Glück versuchen.

    Ein perfektes Ende für einen quasi perfekten Tag, mal abgesehen von meinen Treckingsandalen.

    Dienstag, 16.12.2014

    Heute heisst es schon wieder Abschied nehmen von Brasilia. Noch ein Frühstück mit Papaya und Ananas, den verbrannten Kaffee werden wir hier nicht vermissen.

    Als letzte Sehenswürdigkeit in Brasilia haben wir uns die Kirche Santuário Dom Bosco vorgenommen. Und es wäre wirklich schade gewesen, wenn wir das ausgelassen hätten. Von aussen ein schlichter, unauffälliger Betonbau, aber wenn man die Kirche betritt, erfasst einen das blau leuchtende Innere, erhellt von den tausendenden in verschiedenen Blautönen gehalten Glasbausteinen. Kommt einfach mit:


    Link das Eingangstor, rechts der erste Blick ins Kircheninnere.


    Blick auf den Altar


    So sieht die Kirche im Gesamtblick aus, ein schwerer etwas 3 Meter hoher Kronleuchter aus Murano-Glas komplettiert das Ganze.

    Aber für uns geht es weiter, bye bye Brasilia. Wir verlassen die Stadt in Richtung Chapada dos Veadeiros, die Strassen werden schmäler, schlechter und man merkt, die lokale Dorfjugend macht hier schon Schiessübungen auf das Wild, auch wenn es nur auf Strassenschildern ist.

    Gegen 11:30 kommen wir durch Sao Gabriel, einem typischen Strassendorf in dieser Gegend. Wir wollen eigentlich nur kurz auf einen Kaffee halten, sehen dann aber auf der anderen Strassenseite ein Lokal, in dem der Grill schon richtig qualmt und das halbe Dorf mit einem Geruch von frisch gegrilltem Fleisch einhüllt. Flugs die Strassenseite gewechselt, wir lieben solche Zufallsfunde. Das Essen dauert noch etwas und mehr und mehr füllt sich das Lokal, Leute vom Dorf kommen, Trucker halten an, naja, soviel Auswahl gibt es natürlich auch nicht in der Gegend. Aber es gibt genial leckere brasilianische Hausmannskost (comida caseira) und es schmeckt hervorragend:


    Ein Räuchergrill


    Natürlich dürfen in Brasilien Reis und Bohnen nicht fehlen!

    Es geht weiter, In Sao Joao D'Alianca sehen wir das erste Hinweisschild "Das Tor zur Chapada dos Veadeiros".


    Das Tor zur Chapada dos Veadeiros


    Hier gibt es sogar Subway and der Tankstelle


    Und auch die Dorfkirche ist schon für Weihnachten dekoriert.

    Es bleibt regnerisch aber die Landschaft ist beindruckend. Gegen 14 Uhr erreichen wir Alto Paraíso de Goiás, das Städtchen, das quasi im Zentrum der Chapada dos Veadeiros liegt. Auf der Suche nach unserem Hotel fahren wir an unzählichen UFOs, Ausserirdischen, und sonstigen verrückt dekorierten Hotels vorbei. Warum müssen in Brasilien immer alle schönen Orte so esoterisch verhunzt werden? Schliesslich erreichen wir unser UFO-loses Hotel "Recanto da Grande Paz", das Eck des grossen Friedens, naja auch nicht viel besser - esoterisch halt :). Aber schön ist es trotzdem.


    Tiefhängende Wolken


    Wir erreichen Alto Paraiso de Goias


    Eingang unserer Pousada


    Unser kleines Chalet, klein aber nett


    Auch die Poolanlage ist nett gemacht.

    Da es noch früh ist, und wir sonst eh nichts zu tun haben, fahren wir nochmal rein, in die Chapada bis zum Eingang des Nationalparks.


    Am Ausichtspunkt "Jardim de Maytrea". Hier werden wir noch ein paar Mal vorbeikommen in den nächsten Tagen, auch ohne Nebel.


    Am Eingang zum Park


    Am Abend bleiben wir in der Pousada beim Essen. Recht spät kommen unsere Freunde an, die erst ein paar Tage nach uns losgefahren sind. Ab nun geht es zu viert weiter!

    State Parks gibt es ohne Ende und es ist sehr schwer zu sagen, welcher nun schöner ist.
    Vergleicht man z.B. das Valley of Fire mit dem Dead Horse Point, beide sind genial und völlig verschieden.

    Aus unserer Zeit in South Carolina erinnere ich mich nur noch, dass wir fast jedes Wochenende in irgendeinem State Park waren im Südosten, fast alle davon genial.
    So z.B. auch der Stephen C. Foster State Park, im Okefenokee Swap in GA. Ich fühle mich schon wie im Indianerland, wenn ich nur den Namen höre: Okefenokee.

    Super schön dort, meiner Meinung nach ein Tipp für die, die noch nie in dieser Gegend waren.

    Montag, 16.12.2014

    Für heute haben wir uns einen Tag Zeit genommen, um die Stadt Brasilia nochmal gemütlich kennenzulernen. Die Highlights, die Regierungsgebäude auf der Monumentalachse hatten wir ja am Sonntag bereits besichtigt, Führungen durch Senat und Kongress sowie den Obersten Gerichtshof inklusive.
    So geht es am morgen, nach ausgiebigem Frühstück mit schrecklichem Kaffee (seit Stunden auf der heissen Flamme) ins Centro Cultural Banco do Brasil (CCBB), in dem eine Kandinsky Austellung ist.

    Die Ausstellung ist interessant, vieles über die Zeit Kandinskys in Russland und seine Zeit mit Gabriele Münter in Murnau. Extrem interessant jedoch auch die Architektur des CCBB und wen wunderts - von Oscar Niemeyer.

    Anschliessend geht es wieder zur Monumentalachse. Wir besuchen die Kathedrale, nun auch von innen. Man betritt die Kathedrale durch einen Tunnel und der Wow-Effekt, wenn man aus dem Tunnel in die Kathedrale kommt ist nur schwer zu beschreiben.

    Wir fahren zurück zum Fernsehturm, der jedoch leider geschlossen ist. Trotzdem haben wir einen schönen Blick: Auf der einen Seite zum WM Stadion Mané Garrincha und auf der anderen Seite zur Monumentalachse Brasilias.

    Sonntag, 14.12.2014

    Verschlafen! Um 7:30 wachen wir auf, duschen, packen und ab in den Frühstücksraum. Wir haben heute wieder rund 420 km vor uns bis Brasilia.

    Das Frühstücksbuffet ist klasse, wie eigentlich immer in brasilianischen Hotels mit frischen Früchten wie Ananas und Papaya, Wurst, Käse und Brot, Kaffee und Säften.

    Um 9:00 Uhr sind wir wieder auf der Autobahn, die hinter Uberlandia etwas schlechter wird, aber nach wie vor relativ gut zu fahren ist. Ein Tukan fliegt direkt über unser Auto, leider zu schnell, um ihn zu fotografieren. Regen und Sonne wechseln sich ab und als wir den Bundesstaat Goias erreichen, wird aus der Autobahn eine normale Überlandstrasse.


    Wir tanken den Troller voll und essen auch gleich was zu Mittag.

    Etwa 100 km vor Brasilia liegt die Stadt Cristalina, wir sind mittlerweile im Bundesstaat Goias und wir machen einen Stop. Wie der Name Cristalina andeutet, so ist diese Stadt berühmt als Produktions- und Handeszentrum für Edel und Halbedelsteine. Im Geschäft „Centro Mundial dos Cristais“ (Weltzentrum der Kristalle) sehen wir uns das Ganze dann auch einmal an – ich finde es furchtbar kitschig. Wir kommen also wieder aus dem Geschäft ohne Einkauf, gut gegangen.

    Weiter geht es nun in Richtung Brasilia.Die Strassenführung ist etwas konfus, aber unser Navi behält den Durchblick so dass wir bald das vorreservierte Bonaparte Bluepoint Hotel erreichen und einchecken. Wir befinden uns nun auch nicht mehr im Bundesstat Goias, sondern im Distrito Federal Do Brasil.


    Schlafzimmer - wir hatte 2 Zimmer mit separater Küche


    Blick aus dem Schlafzimmer

    Brasilia, die Hauptstadt Brasiliens, über die wir damals im Erdkundeunterricht gelernt hatten, und die wir nun nach 15 Jahren Brasilien zum ersten Mal besuchen. Eigentlich eine Schande, aber andererseits, von den Brasilianern, die wir kennen, waren die meisten noch nie hier. Brasilia ist die dritte Hauptstadt Brasiliens. Die erste Hauptstadt war Salvador de Bahia (1549 – 1763), anschliessend Rio de Janeiro von 1763 – 1960 und eben seit 1960 Brasilia. Bekannt und berühmt wurde die Stadt vor allem durch ihre Lage, im geografischen Zentrum Brasiliens, damals weitab jeder Zivilisation. Darüber hinaus bekannt ist Brasilia auch durch die einzigartige Architektur: Oscar Niemeyer war damals Chef des staatlichen Bauamts und entwarf alle öffentlichen Gebäude und diese sind der Hauptgrund, warum wir hier sind:

    Die sogenannte Monumentalachse führ von Fernsehturm bis zum Platz der drei Gewalten (Praça dos três Poderes), dort liegt das Parlament, der Präsidentenpalast und der oberste Gerichtshof. Ein paar Stunden bleiben uns noch, so machen wir uns gleich auf den Weg:


    Der oberste Gerichtshof


    Vor dem Parlament


    Die Kathedrale von Brasilia

    Den Abend verbringen wir in einer Kneipe im „Pontão do Lago Sul“ , einem Tipp unseres deutschen Hotelportiers, den die Liebe nach Brasilia verschlagen hat. Der „Pontão“ ist ein neu erstellter Freizeitpark, mit Restaurants, Bars, Spazierwegen am See entlang und - Weihnachten steht vor der Tür – einem weihnachtlichen Ambiente.

    So lassen wir den Dezemberabend bei um die 30 Grad und in kurzer Hose und T-Shirt weihnachtlich ausklingen.

    Hehe .. noch ein potenzieller WOMO Ersttäter hier.

    Wir wollen das nun auch mal ausprobieren, zu zweit, denken aber, dass so ein Campervan vielleicht auch ausreichend ist und flexibler und wendiger und einfach weniger RIESIG.

    War schon mal jemand mit WOMO oder Campervan im Nordosten? Nordosten oder Nordwesten steht als nächstes auf dem Plan, die Gattin will mal grüne Wälder anstatt roter Steine sehen :)

    Also ich bin für Tipps dankbar: WOMO vs Campervan und Campen im Nordosten?


    Gruss vom Alemao

    Bezüglich Yellowstone sollte man auch überlegen, was man im April alles machen will und dann, was man alles machen kann.
    Wir waren 2012 Mitte Mai im Yellowstone, an dem Tag, an dem der South Entrance öffnete, also etwa 1 Monat später.

    Das West Thumb Basin war noch völlig zugeschneit, auf den Wegen im Basin lag noch ca 1m Schnee, die Zufahrt führte noch teilweise durch meterhohe Schnee-schneisen.
    Im gesamten Park waren noch alle Hikes ausserhalb der Hauptwege gesperrt und die Stecke Canyonvillage zu den Tower Falls war wegen Lawinenabgang ebenfalls gesperrt.

    Wir blieben damals 3 Nächte und das war ok. Im Sommer kann man sicher viel länger bleiben, im April reichen vielleicht 2 Tage. Der Yellowstone im Schnee war super, man sollte aber vorher informiert sein, was man alles machen kann, bevor man diese Mega Strecke fährt und eventuell wegen Schnee so gut wie nichts ansehen kann.

    Ich würde die NP Homepage immer mal wieder studieren und schon mal ein Alternativprogramm überlegen, für den Fall, dass es nicht klappt.
    Wenn ich die NPS Seite richtig verstehe, wie am 17. April nur die Strecke vom West Entrance zu Old Faithful und hoch zu Mammoth öffnen.

    April 17: Mammoth to Old Faithful;Madison to West Entrance;Norris to Canyon.

    P.S. Das "Spring Snow Plowing" Video auf der NPS Seite ist obercool:
    Spring Snow Plowing