Ecuador, Galapagos und Peru

  • Wir kommen im Hafen von Puerto Ayora auf der Insel Santa Cruz an, der zweitgrößten Galápagos Insel, auf der auch der meiste Tourismus herrscht und haben zur Abwechslung mal eine trockene Landung (sprich: nicht Sprung ins Wasser, sondern Steg - wie ungewohnt!).
    Santa Cruz liegt noch weiter östlich, also gibt es hier eine reichhaltigere Vegetation.







    Wir besuchen die Charles Darwin Forschungsstation und sehen viele der Galápagos-Riesenschildkröten.



    Hier ist auch eine grafische Darstellung der Entstehung und Entwicklung der Galápagos-Inseln, die ich verbal schon vorher gegeben habe.





    Nein, hier handelt es sich nicht um eine Schildkrötenpaarung Männchen-Weibchen, sondern wir werden Zeuge eines verzweifelten Paarungsversuchs eines Männchens, das in 69er-Stellung über einem anderen Männchen steht.
    Da in diesem Park die männlichen Schildkröten von den weiblichen getrennt gehalten werden, ist sich unser Guide Emil sicher, dass es sich um 2 Männchen handelt.





    Bei dieser Schildkröte ist es besonders gut zu erkennen: der „Abnutzungsgrad“ des Panzers ist ein Indiz für das Alter des Tieres. Je intakter der Panzer, desto jünger das Tier. Der hier muss also schon einige Jahrzehnte auf dem Panzer haben.



    ein Santa Cruz Drusenkopf, er unterscheidet sich vor allem in der Farbe von den bisher gesehenen Tieren auf der Isla Isabela.




    und er bewegt sich! :)





    einige Riesenschildkröten - sie sind nicht wirklich schön, aber faszinierend und scheinen nach Hause telefonieren zu wollen
    (sie müssen für E.T. Pate gestanden haben!)







    Hier in der Charles Darwin Forschungsstation, in der man auch in verschiedenen Becken und Gehegen die Aufzucht der Riesenschildkröten angucken kann (was allerdings wenig spektakulär ist), lebt(e) auch "Lonesome George", der letzte Vertreter der Sattelschildkröten .
    Bei unserem Besuch hier ahnt keiner, dass George in einem Jahr vermutlich an Herzversagen sterben wird. Wir stehen vor seinem Gehege und bedauern die einsame Symbolfigur der Galápagos-Inseln.



    Lonesome George lebte seit vielen Jahren in einem Gehege der Charles Darwin Research Station. Der Panzer des dunkel gefärbten Pflanzenfressers (Geochelone nigra abingdoni) misst der Länge nach etwa 1 Meter, George war rund 90 kg schwer. Sein Alter wird auf bis zu 100 Jahre geschätzt.
    Als er 1971 auf der Insel Pinta gefunden wurde, feierten ihn Forscher als zoologische Rarität und brachten ihn in die Forschungsstation. Seit fast 20 Jahren hat er sein Gehege mit 2 Weibchen geteilt - lange Zeit völlig desinteressiert. Man munkelte schon, er sei schwul.



    Vor wenigen Jahren keimte Hoffnung auf: George kam seinen Begattungspflichten nach. Die Weibchen legten bald Eier, aber in keinem der Eier entwickelte sich ein Embryo.
    Daraufhin wurden die Weibchen durch Kandidatinnen der Spezies Geocholone hoodensis ersetzt. Leider stirbt Lonsesome George am 24.06.2012 ohne Nachkommen, so dass seine Unterart mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nun ausgestorben ist.




    Puerto Ayora ist mit rund 15.000 Einwohnern der größte und damit auch bedeutendste Ort auf den Galapagosinseln. Die Bewohner leben vor allem vom Fischfang und dem Tourismus.
    Seit die UNESCO 1957 einen Naturschutzplan für die Inseln entwarf, ist die Einwohnerzahl von Puerto Ayora innerhalb von 50 Jahren von 30 auf 15.000 Menschen nahezu explodiert.



    Bei diesem Verkaufsstand der Fischer war der Pelikan los!
    Die Fischer füttern die Tiere mit den Abfällen, wenn sie die Fische für die Käufer ausnehmen und Köpfe und Flossen entfernen. Jedesmal, wenn ein Stückchen in die wartende Meute geworfen wurde, ertönte ein lautes Geschnatter.





    Der hier hat den besten Platz, alles, was aus Versehen runterfällt, ist seins!



    Die Stadt ist sehr modern, auch in den vielen Souvenirläden und Schmuckgeschäften gibt es geschmackvolle moderne Sachen zu kaufen.




    Bongo Bar?! :zwinker:




    Nicht bei armen Fischern







    Nun geht es wieder auf die Galapagos Legend, das Mittagsbuffet plündern und dann zur anderen Seite der Insel für den Nachmittagsausflug.

  • Spiegel online:


    "Das wohl einsamste Tier der Welt soll nun ausgestopft werden und zur Mahnung an einen besseren Schutz seiner Artgenossen in einem neuen Informationszentrum des Naturparks ausgestellt werden. Er gilt als Mahnmal für die Ausrottung von Tierarten."



    Lonesome George , eine Sattelschildkröte, die letzte dieser Unterart, das macht nachdenklich!



    Zeit online:


    "Gibt es noch ein Fünkchen Hoffnung, dass irgendwo auf den Galapagos-Inseln noch Artgenossen von Lonesome George herumlaufen?
    Immerhin sind schon andere Galapagos-Schildkröten von den Ausgestorbenen auferstanden: Im Januar 2012 hatten Russello und Kollegen im Magazin Current Biology die Wiederentdeckung der Floreana-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra elephantopus) verkündet: Bei einer groß angelegten Genanalyse an 1.600 Riesenschildkröten auf der größten Galapagos-Insel Isabela waren Hybride aufgetaucht, die von einem Elternteil dieser seit 150 Jahren als ausgestorben geltenden Unterartabstammten. Einige waren nicht älter als 15 Jahre. Es muss also doch noch Exemplare dieser Subspezies geben, die Zoologen nun nachzüchten wollen.
    George hinterlässt keine Nachkommen
    Im Falle des einsamen Georges glaubt der Riesenschildkröten-Forscher nicht an ein solches Wunder: "Eine zweite reinrassige Pinta-Riesenschildkröte haben wir bis heute weder in freier Wildbahn noch in Gefangenschaft nachgewiesen", sagte Russello. "Mit George verlieren wir eine Ikone für den Naturschutz. Sein Tod unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, vor denen wir angesichts des globalen Artensterbens stehen."
    Zwar hatten Wissenschaftler auch Georges Gene retten wollen. Immer wieder wurden passende Weibchen zur Paarung in die Forschungsstation der Insel Santa Cruz gebracht. Doch alle Fortpflanzungsversuche scheiterten. Einige Weibchen legten zwar mehrere Eier, die jedoch alle unbefruchtet waren."

  • Nach dem Mittagessen an Bord folgt der 2. von insgesamt 4 Stopps auf der Insel Santa Cruz. Wir machen hier wohl so viele Landgänge, nicht nur weil Santa Cruz einiges zu bieten hat und touristisch gut erschlossen ist, sondern weil die Insel nah am Flughafen Baltra liegt und morgen Mittag die 4-Tages-Tour endet und „Ablösung“ ist.


    Derzeit sind wir 6 Frauen von der Ecuador-Tour ja noch zusammen auf dem Schiff und sonst überwiegend Mitreisende aus den USA und ein paar Versprengte aus anderen Ländern an Bord. Morgen wird sich das ändern, doch dann dazu mehr.


    Jetzt geht es erst einmal mit Schiff, Beiboot und Bus in das Hochland im Zentrum von Santa Cruz. Das Hochland ist durch erloschene Vulkane, hügelige Landschaften sowie eine üppige Flora und Fauna geprägt. Es ist hier relativ kühl und feucht.







    Der Bus würde bei uns wohl keine TÜV-Plakette mehr bekommen und quittiert jede Bodenwelle in der asphaltierten Straße mit lautem Quietschen der Stoßdämpfer. Aber was soll’s, die Strecke führt durch dichte Regenwaldvegetation, wie wir sie bisher auf den Galápagos Inseln noch nicht gesehen haben.





    Uns irritiert das ständige Hupen des Busfahrers. Auf Nachfrage erfahren wir, dass viele kleine Vögel die Samen von den umstehenden Bäumen von der Fahrbahn picken, da sie auf dem Asphalt besonders gut von den Vögeln gesehen werden. Leider werden viele der Vögel überfahren, da sie nicht schnell genug wegfliegen. Um diese Zahl aber möglichst gering zu halten, wird hier ständig gehupt.





    es ist für mich schon ein irres Gefühl, dieser Riesenschildkröte so nahe zu sein, obwohl sie ja weglaufen könnte, wenn sie wollte







    ich glaube, ihr reicht es jetzt, sie läuft ziemlich schnell -hätte ich ihr kaum zugetraut- direkt an mir vorbei und sucht sich eine ruhigere Ecke ohne Schaulustige




    eine weidende Schildkröte







    Eine geologische Besonderheit der Insel sind die fast vollständig erhaltenen Lavatunnel von fast 2 km Länge und einer Höhe von bis zu 10 Metern.
    Diese Tunnel entstehen, wenn sehr dünnflüssige, basaltische Lava an ihrer Oberfläche abkühlt und darunter wie in einer Röhre oder einem Tunnel weiter fließt.


    der Eingang zu einem dieser Tunnel






    ich wäre gern noch tiefer in den Tunnel hinein gegangen, aber leider wartet unser Bus schon




  • Danke für Dein Lob, Bille!
    Auch wenn Du Dich wiederholst, ich lese es auch immer wieder gern. Das gibt Ansporn, weiter zu machen.


    Ein paar meiner Schildkrötenfotos erscheinen auch im Kleintierverlag im neuen Schildkrötenband, der in diesen Tagen erscheint. Ich weiß selbst noch nicht, welche Fotos die Jury ausgesucht hat, freue mich riesig und bin auf das Buch gespannt.


    Schade, dass Du nicht zum Stammtischtreffen in D'dorf kommen kannst, sonst hätten wir mal plaudern können!


    LG Silvia

  • Heute Vormittag steht nur ein kleinerer Ausflug zum Bachas Beach auf Santa Cruz an, da parallel dazu die Galapagos Legend zur Insel Baltra fährt, wo der größte Teil der Passagiere ausschifft und die neuen Passagiere für die 3-Tages-Tour an Bord kommen.
    Heidi und Sina verlassen uns nun auch, Moni und Ruth wollen an Deck bleiben, das Ein- und Ausschiffen beobachten und das leere Schiff genießen.




    Ich nehme nur meinen kleinen Camcorder mit auf die Insel, daher gibt es auch nur wenige und nicht so tolle Fotos von diesem Landgang.


    Eine Felsküste unterteilt den Bachas Beach in zwei Teile.




    An dem hinteren Teil liegen Überreste eines früheren Militärstützpunktes und eines Kriegsschiffes:



    Ganz am Ende befindet sich eine Salzlagune, in der manchmal Flamingos anzutreffen sind - wir haben nicht das Glück.
    Dafür sehe ich wieder Meerechsen (Fotos sind aber nichts geworden).





    Überall findet man Schildkrötengelege, daher darf man nur innerhalb abgesteckter Wege gehen.




    Als ich wieder an Bord komme, erwartet mich eine tolle Überraschung:
    Erst erklären Moni und Ruth mir, dass sie ein kostenloses Upgrade auf die Balcony Suite bekommen haben. Ich gucke mir ihr neues Zuhause an und bin ganz begeistert. Als ich wieder am Rezeptionsbereich vorbei komme, werde ich angesprochen und gebeten, meine Sache zusammen zu packen, da auch ich in eine Balcony ziehen darf. Zunächst denke ich, dass ich mir die Kabine evtl. mit Birgit teilen soll. Aber es kommt noch viel besser: wir bekommen beide das Upgrade und erhalte jeweils eine eigene Kabine.


    Die Kabinen sind nicht nur doppelt so groß, sondern haben statt Bullauge einen Balkon und eine mit einer Flasche Champus bestückte Minibar.
    Noch 3 Nächte: 3 Kabinen mit je einer Flasche Champus, na das ist doch mal was!





    Warum wir in diesen Genuss kommen, wissen wir nicht. Möglicherweise ist das die Belohnung für 1 ganze Woche Galápagos-Kreuzfahrt, oder aber es hängt damit zusammen, dass nun eine sehr große Gruppe Südamerikaner an Bord kommt und man alle Standard Kabinen braucht. Es käme wohl nicht gut an, wenn aus der Reisegruppe ein paar Leute eine bessere Kabine bekämen, als der Rest. Keine Ahnung, ist ja auch nicht so wichtig, warum wie die tollen Kabinen haben, wir werden sie einfach genießen.


    Beim Mittagsbüffet merken wir es noch nicht ganz so stark: die schon nicht gerade leisen Passagiere aus den USA wurden durch überwiegend Chilenen ersetzt, die neben einem gewissen Temperament auch einige Kinder mit an Bord gebracht haben. Es wird nicht ruhiger mit den neuen Mitreisenden, obwohl es ein paar weniger sind, wie wir beim nächsten Landgang merken werden: ein Dingi weniger wird eingesetzt.


    Auch die Guides sind ausgetauscht worden, anstelle von Emil und Claudia kommt jetzt Geoffrey, der aus einer Fischerfamilie stammt, die jetzt die Fische leben lässt und ihr Geld mit den Touristen verdient.

  • North Seymour (Seymour Norte) ist etwa 2 km² groß und befindet sich nördlich der Insel Baltra, welche auch Seymour Sur genannt wird. Auf der Insel leben keine Menschen, aber umso mehr Fregattvögel und Blaufußtölpel.


    Ich bin von den Fragatas magnificents (Schreibweise ist unterschiedlich: span.: fregatas oder fragatas, engl. frigate bird, dtsch: Prachtfregattvogel) und den Blue Footed Boobies einfach begeistert!


    die Fregattvögel kommen




    Die Vögel sind ca. 1Meter lang, haben eine Flügelspannweite von 2,15 bis 2,30 Meter und wiegen 1 bis 1,6 kg. Der Schwanz ist sehr lang und tief gegabelt, die langen schmalen, weit geöffneten und abgewinkelten Flügel haben die Form eines offenen "W"s.


    Der Prachtfregattvogel ernährt sich von Fischen und Tintenfischen, die er im Flug an der Wasseroberfläche fängt. Meist attackiert er andere Seevögel im Flug, bis diese ihren eben gemachten Fang hervorwürgen und fängt noch im Flug die fallengelassene Beute. An Land erbeutet er leider auch junge Schildkröten sowie Eier und Küken.


    Die Rufe der Fregattvögel könnt Ihr hier anhören.


    Das Gefieder ist überwiegend glänzend schwarz, nur das Weibchen hat eine weiße Binde an der Unterseite.


    ein weiblicher Fregattvogel





    Das Federkleid der Jungvögel ist am Kopf und der Unterseite weiß, auf der Oberseite braunschwarz mit sandbrauner Strichelung:





    Die Männchen haben einen roten Kehlsack, den sie während der Balz ballonartig aufblasen.


    ein verliebtes Paar:







    männliche Fregattvögel bei der Balz, einfach überirdisch, seht selbst!





    ein paar meiner Flugstudien:




  • und dann folgt der Auftritt der Blue Footed Boobies!









    diese Füße!!! :love:




    er scheint sich selbst vergewissern zu wollen, ob das wirklich seine Füße sind




    zum Glück: es sind wirklich seine blauen Füße!






    Blaufußtölpel sind mit ihren 80 cm Länge etwa so groß wie Gänse. Weibchen sind größer und schwerer als Männchen.



    Die typischen Laute der Boobies beim Balztanz könnt ihr hier hören


    Noch ein paar andere Spezies laufen mir über den Weg:


    dieses Jungtier lang an unserer Anlegestelle und wir mussten ganz vorsichtig daran vorbei laufen:



    Seymour Drusenkopf




    und noch eine andere hübsche Echse (wohl keine Lava-Echse, ist anders gezeichnet)




    Nach dem Abendessen und einer Weile an Deck gehen wir in unsere tollen Balcony-Suites und köpfen die erste Flasche Prickelwasser.
    Mann, ist das schön, von hier oben dem Treiben unter uns an Deck und noch weiter unten im Wasser zusehen zu können!


    Doch dann kommt’s: was sind denn das für Laute??!!!
    Unsere südamerikanischen Mitreisenden lieben Karaoke! Ohh nein! Unsere Kabinen liegen direkt über dem großen Saal, in dem nun die Abendunterhaltung läuft. :cursing:


    Zwar brauche ich hier oben zum Einschlafen keine Ohrstöpsel gegen das Dröhnen des Motors, aber gegen die schiefen Töne der Karaoke-Sänger! :thumbdown:

  • Unser vorletzter Tag auf den Galápagos-Inseln führt uns noch einmal auf die Insel Santa Cruz, diesmal zum Dragon Hill (Cerro Dragon) im Nordwesten.



    Unser Weg führt auf einer Strecke von nur 1,6 km durch drei verschiedene Landschaften und sehr abwechslungsreiche Vegetation.




    Gegensätze: hart und zart






    Hinter dem Strand gibt es eine extrem salzige Lagune (salziger als der Ozean), oft besucht von Flamingos, Stelzvögeln, Spießenten und anderen Vogelarten (leider keine zu sehen).





    wieder ein Austernfischer auf Beutejagd - mit Vorliebe knacken sie Muscheln und Krabben und verspeisen sie



    beinahe draufgetreten:







    es erscheint eine Geisterkrabbe




    und schwupps, gleich ist sie wieder weg:




    Spinne mit Opfer



    Was ist das? Wozu gehört es?



    Es ist der einzigartig geformte und gefärbte Kamm eines Santa Cruz Drusenkopfes



    Viele der Echsen, die hier nisten, wurden von der Charles Darwin Research Station aufgezogen und dann ausgewildert.





    ein Yellow Warbler bzw. Goldwaldsänger






    ein niedlicher Darwinfink





    wir gehen zurück zum Strand








    es geht zurück auf das Schiff


  • An unserem vorletzten Nachmittag geht es auf die Isla Floreana (auch Santa María oder englisch Charles genannt), eine der kleineren Inseln im Süden.


    Ihren offiziellen Namen "Floreana" verdankt die Insel Juan José Flores, dem ersten Präsidenten von Ecuador. Die alternative Bezeichnung Santa María leitet sich vom Namen eines der Schiffe ihres Entdeckers Christoph Kolumbus ab.


    Floreana erstreckt sich über 173 km², ihre höchsten Erhebungen von bis zu 640 m sind Überreste vulkanischer Tätigkeit. Ein einziges Mal wurde im Jahre 1813 eine Eruption im Innern der Insel beobachtet.
    Floreana gehört zu den vier bewohnten Galápagos-Inseln. Grund sind die beiden Süßwasserquellen im Innern der Insel, die durch die Niederschläge des so genannten Geruanebels gespeist werden, der die Inselhöhen umhüllt.
    Erste Bewohner waren im 17. Jahrhundert Piraten, Ende des 18. Jahrhunderts wurde Floreana Anlaufstelle für englische Walfänger. Um 1830 errichtete die ecuadorianische Regierung hier ein Strafgefangenenlager. Die aus Köln stammende Familie Wittmer landete 1932 auf der Insel und wurde sesshaft. Deren Nachfahren betreiben ein Hotel auf Floreana. Die Besiedlung durch Ecuadorianer begann erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Heute leben die ca. 100 Menschen in der einzigen Siedlung Floreanas (Puerto Velasco Ibarra) hauptsächlich von der Landwirtschaft.




    wir haben Glück: es sind Flamingos in der Lagune









    Während Floreana Anlaufpunkt der englischen Walfangflotte war, nutzten die Besatzungen die Insel als Postumschlagplatz. Sie stellten ein großes Fass auf, in das die aus Europa kommenden Schiffe Briefe an die Heimat einwarfen. Heimkehrende Schiffe leerten das Fass und nahmen die Briefe zur Weiterbeförderung nach Europa mit.
    Wir gehen leider nicht zur Post Office Bay, an der man wohl auch heute noch Überbleibsel davon sehen kann.



    der Kanadareiher wartet wohl geduldig auf Beute




    nochmals ein Lavaechsen-Männchen









    Auf Floreana fällt der feine weiße Sandstrand (karibische Gefühle werden wach) auf –
    auf den Inseln weiter westlich gibt es größtenteil nur Lavafels bzw. wenn es Sand gibt, dann ist er dunkelrot, braun oder zumindest wesentlich dunkler als hier.






    auch Sally ist wieder da!






    es muss irgendwo ein konspiratives Sally-Lightfoot-Treffen stattfinden, sie strömen aus allen Richtungen herbei







    hoffentlich ist das nur eine optische Täuschung!
    (:tanz:)


  • Es ist unser letzter kompletter Urlaubstag auf den Galápagos-Inseln – das wird kein leichter Abschied morgen.
    Zunächst geht es auf die Isla Española. Mit ihren 61 km² ist nicht nur die südlichste Insel des Galapagos Archipels, sondern auch eine der schönsten.
    Wir landen an der Punta Suarez, dem eigentlichen Highlight der Insel: zahlreiche Blaufuß- und Maskentölpel-Kolonien leben und nisten hier, der Galápagos Albatros führt uns seinen schnatternden Brauttanz und seinen beeindruckenden Start vor, leider sehen wir keine seiner typischen „Bruchlandungen“. Außerdem sehen wir farbenprächtigere Meerechsen, als auf den anderen Inseln, Galápagos-Möwen und Galápagos-Seelöwen.

    Außerdem gibt es noch das imposante Blow-hole.


    Los geht's:





    Der Galápagos-Seelöwe ähnelt seinem Verwandten, dem Kalifornischen Seelöwen. Die Unterschiede ergeben sich in der Körpergröße und der Schädelform: die Schnauze ist länglicher und spitzer als bei seinem kalifornischen Verwandten und er hat markante schwarze Flecken an den Augen. Die Männchen werden 2,50 bis 2,70 m, wiegen rund 250 kg, die Weibchen sind mit 1,50 bis 1,70 m und 60 bis 100 kg deutlich kleiner und leichter.




    zärtliche Begrüßung



    kein Blaufußtölpel, sondern ein „Blauflossen-Seelöwe“ :D




    Nachtigall, ich hör…



    Die Gabelschwanzmöwe kommt nur auf Galápagos vor. Es soll etwa 30.000 Tiere geben.





    Sie ist die einzige Möwenart, die wirklich auf dem Wasser zu Hause ist. Sie fliegt nachts kilometerweit raus aufs Meer, um Fische zu fangen. Die Möwen nisten meistens auf dem Lavaboden oder an den Klippen, brüten das ganze Jahr über und legen dabei nur ein Ei.





    ein letztes Mal Meerechsen:




    es existieren 7 Unterarten der nur auf den Galápagos-Inseln lebenden Familie der Amblyrhynchus, die farbenfrächtigste "venustissimus“ lebt hier auf Española. Die gesamte Population auf allen Inseln umfasst geschätzt 250.000 Exemplare.


    Kuschelstunde





    dieses Magenta!



    und die großen Füße mit den schlanken Zehen!



    sie kleben förmlich an den Felsen




    ein letzter Blick





    tbc

  • Die Tölpel auf den Galápagos Inseln werden "Boobies" genannt, von Spanisch bobo = Clown.
    Es gibt drei Arten: den Blaufuß-Tölpel, den Rotfuß-Tölpel (nicht gesehen) und den maskierten Tölpel (Nazca-Tölpel). Sie sind sehr gute Flieger und jagen Fische auch weit weg von den Küsten entfernt.


    Hier der Nazca:









    und unsere heiß geliebten Blue Footed



    Achtung, fertig, los! Die Balz beginnt!


    Treteln


    Und Flügel spreitzen


    Dabei das Pfeiffen nicht vergessen!


    So sieht das Ganze von hinten aus:


    Ein Rivale nähert sich! Schnell der Angebeteten noch einmal zeigen, wer hier der Bessere ist.


    links das Männchen, rechts das größere Weibchen



    dem Blick kann doch keine widerstehen! :love:


  • einfach wahnsinn.. :thumbup: .. die Bilder sind sooo schön !!!

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    ich war schon bei ganz vielen Stammtischtreffen dabei :thumbup:
    und es werden hoffentlich noch viele folgen (:peace:)

  • muss ich wirklich?


    ich hab Angst - da geht's sooo tief runter!



    guckt einer zu?


    nee- ich trau mich nicht!


    wir haben den Jungvogel eine ganze Weile beobachtet, er ist nicht gestartet.
    Dann wurden wir von den Albatrossen abgelenkt.

  • Der Galapagosalbatros (Phoebastria irrorata) ist die einzige Art aus der Albatros-Familie, die in den Tropen vorkommt. Er brütet ausschließlich auf der Insel Española, in der Vulkanlandschaft mit Felsblöcken und spärlicher Vegetation.
    Seine Nahrung besteht aus Fischen, Tintenfischen und Krustentieren. Außerhalb der Brutsaison hält sich der Vogel vor der Küste von Peru und Ecuador auf.



    Albatrosse pflegen ein komplexes Balzritual. Hierzu zählen das synchrone Hochrecken der Köpfe, das Ausbreiten der Flügel, Reiben der Flanken mit den Schnäbeln und zahlreiche Rufe .






    Die Vögel sind monogam und treffen zu jeder Brut den Partner des vorherigen Mals. Beim Aufeinandertreffen der Partner gibt es einige ritualisierte Begrüßungsgesten, die weniger komplex sind. Eine erneute Balz findet nur statt, wenn einer der Partner gestorben ist und nicht zur Niststätte zurückkehrt.




    Der Fortpflanzungszyklus ist extrem lang: vom Nestbau bis zur Selbständigkeit der Jungen vergeht bei den größeren Arten ein volles Jahr, so dass sie nur alle zwei Jahre brüten können. Nur wenige Arten brüten jährlich.




    Albatrosse sind Seevögel mit sehr langen und schmalen Flügeln. Sie können Flügelspannweiten von über 3,5 m erreichen und übertreffen damit jede andere lebende Vogelart. Mit einem Gewicht von bis zu 12 kg gehören sie zu den schwersten flugfähigen Vögeln überhaupt. Auf dem Schnabel sind zwei kleine Röhren, über die aufgenommenes Meersalz ausgeschieden werden kann.


    Albatrosse sind gute Schwimmer, die sich auch bei hohen Wellen auf dem Wasser halten können.
    Im Flug können sie sehr große Strecken zurücklegen, indem sie Technik des „dynamischen Segelflugs“ verwenden, bei der unter Ausnutzung von Geschwindigkeitsunterschieden in Windströmungen Energie gewonnen wird. Fällt die Windgeschwindigkeit unter 12 km/h, kann ein Albatros nicht mehr abheben und muss an Land oder auf dem Wasser bleiben. Dagegen können sie selbst in Stürmen noch manövrieren.


    Albatrosse sind bekannt dafür, dass sie große Probleme mit ihren Start und Landung haben. Was ich nicht wusste: in Brutkolonien gibt esgemeinsam genutzte Start- und Landebahnen, in deren Verlauf keine Nester gebaut werden.
    Die Beine der Albatrosse sind kurz und kräftig, sie haben daher einen watschelnden Gang. Einer macht sich auf den Weg zur Startbahn:




    Das Schauspiel kann beginnen.
    Er ist verzweifelt, weil wir Zuschauer im Weg stehen.



    Erst nachdem wir unsere Position geändert haben, beginnt er mit seinem langen Startlauf:












    er hat eine ziemlich lange Strecke zurückgelegt - endlich hebt er ab:



    geschafft!




    Bei der langen Gleitlandung können die Tiere sich aufgrund zu hoher Geschwindigkeit auch überschlagen und dabei sogar lebensgefährlich verletzen.
    Wir sehen keine Landung, sondern gehen weiter zum Blow Hole.

  • Das Blow Hole ist ein Loch in der Küstenklippe: das Wasser des Wellengangs spritzt bis zu 25 m hoch – das sieht beeindruckend aus und macht auch ziemliches Getöse!











  • San Cristóbal (oder Chatham) ist die östlichste und älteste der Galápagos-Inseln.


    Sie hat eine Fläche von 558 km². Der höchste Punkt (730 Meter) der Insel ist ein erloschener, stark erodierter Vulkan. Durch die dortigen Niederschläge ist das Klima sehr feucht, während es auf der flachen Nordosthälfte der Insel sehr trocken ist.


    wir besuchen die Schildkröten-Zuchtstation








    wir haben Glück: wir sind genau zur Fütterungszeit dort








    uups, da ist ein Darwin-Fink zwischen die Schildkröten geflattert und badet



    die verschiedenen Panzerformen (die erste, die Sattelschildkröte, ist nun mit Lonesome George ausgestorben)




    zum Abschluss unserer Galápagos-Reise haben wir noch etwas Zeit, uns in Puerto Baguerizo Moreno, der Verwaltungshauptstadt des Galápagos Archipels, umzusehen.






    das hier ist ein Polizeiauto :)




    und irgendwo scheint eine Feier zu sein




    Unser letzter Abend auf der Galapagos Legend liegt vor uns, ein letztes Mal Sonnenuntergang in diesem Paradies ansehen, die letzte Flasche Schampus auf dem Balkon von Monis und Ruths Kabine. Ca. 530 Seemeilen (ca. 980 km) liegen hinter uns. Der Abschied von diesem Paradies fällt nicht leicht. Schade, dass die Woche so schnell vergangen ist!





    Am Morgen vor dem endgültigen Ausschiffen und dem Flug auf das Festland:



    Jetzt geht erst nach Guayaquil, dort werden wir uns von Birgit verabschieden, die nicht mit uns nach Peru weiterfährt. Von Guayaquil geht es dann weiter nach Lima, von dort nach Cusco, Machu Picchu, Heiliges Tal, dann wieder zurück nach Lima.

  • Hallo Silvia,


    Mira liegt neben mit in einer Schaukelwippe und zum ersten Mal schläft sie auch drin. Nun hatte ich endlich mal die Zeit, mit Ruhe die Galapagos-Tage nachzuholen. Was für ein Genuss! Und nicht nur die Tieraufnahmen; auch die Landschaft finde ich unvergleichlich schön! Eine tolle Reise; das glaube ich gern, dass da die Woche viel zu kurz vorkam.


    Ich bin schwer beeindruckt, was Du auch alles weißt. Deine Beschreibungen sind sehr kurzweilig und es macht Spaß, mitzulesen. Solltest mal überlegen, das professionell zu machen ;)


    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung und vor allem auf Macchu Picchu.


    LG
    Andrea

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