Reisetelegramm Sommer New England & Ontario

  • Früh morgens raus, kurzes Frühstück geholt und dann ab Richtung Algonquin PP. Der Algonquin Provincial Park ist ein ca. 7000 Quadratkilometer großer Park in Ontario mit über 2400 Seen , über 1000km Flüssen und u.a. auf Grund der Nähe zu Toronto und Ottawa ein im Sommer sehr beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel der Kanadier.
    Wir wollten den gesamten Tag im Park verbringen und am späten Nachmittag unsere „Hütte“ am Oxtongue Lake - westlich direkt ausserhalb des Parks – beziehen. Von Ottawa aus sind wir zuerst ein Stück dem Trans-Canada Hwy gefolgt, und dann bei Renfrew auf die 60. Dort wurde die Strecke dann auch interessanter.
    Nach knapp 3 stündiger Fahrt sind wir am East Gatevom Park angekommen, kurzen Stopp gemacht und dann sofort noch 10km die 60 weiter zum ersten „interpretive Trail“, dem Beaver Pond Trail. An der 60 entlang gibt es viele verschiedene "interpretive Trails". Der Beaver Pond Trail ist ein sehr kurzer, (2 km) flacher Trail, teilweise über Holzstege, bei dem man den Einfluß der Biber auf den Park gut sehen und verstehen kann. Zu Beginn des (jedes) Trail gab es eine Wegbeschreibung in Form einer Mini-Broschüre inkl. kurzer Beschreibungen der einzelnen markierten Weg-/Aussichtspunkte – wie man es auch aus den USA oft gewohnt ist. Beim Beaver Pond Trail sieht man u.a. gut die Biberbauten (Wohnbauten und Dämme), abgenagte Baumstämme, Reiher und diverse andere Vögel, nur leider haben wir keinen Biber gesehen, trotzdem als kurzer, einfacher Weg empfehlenswert.
    Danach sind wir dann zum Visitor Center ganz in der Nähe, welches gut eingerichtet ist. Flora und Fauna des Parks, sowie dessen Historie wurden bildlich und sehr gut erklärt. Die Aussichtsterasse ist gross und breit und ermöglicht einen schönen Überblick über die Landschaft – bei uns noch alles grün, aber bei Laubfärbung muss der Aussichtspunkt gigantisch sein. Ein Stop hier lohnt sich ebenfalls auf jeden Fall. Nachdem wir dort dann auch noch geluncht haben, sind wir gestärkt weiter zur nächsten kleineren Wanderung, dem Big Pines Trail.
    Der Big Pines Trail ist mit 2,9km auch ein kurzer Trail. Er hat einen leichten Anstieg drin und führt an „alten, großen“ White Pines und den Überresten eines Holzfällercamps vorbei. Die Broschüre beschreibt dabei gut, wie ein Großteil der Fläche des heutigen Parks in wenigen Jahrzehnten abgeholzt wurde, bevor der Park 1893 gegründet wurde. Noch heute existiert eine teils emotionale Debatte in wie weit innerhalb des Parks eine Rodung von Flächen erlaubt sein sollte. Der Weg war okay, muss man aber nicht gemacht haben.
    Als Nächstes wollten wir dann mal sehen, wie denn die Killarney Lodge am „Lake of 2 rivers“ aussieht, nachdem eine Nacht dort uns über 700$ gekostet hätte!!! (okay , Essen wäre schon enthalten gewesen). Wir konnten uns ein wenig dort umschauen. Sehr schön, aber selbst nach einem Lottogewinn wäre es mir das Geld nicht wert gewesen – irgendwann stehen Kosten/Nutzen in keinem sinnigen Verhältnis mehr. Nun waren wir gespannt auf unsere Hütte direkt am Oxtongue Lake , westlich ausserhalb des Parks.

  • Tag 10: Oxtongue Lake
    Nach den beiden Wanderungen sind wird dann direkt zum Parkway Resortam Oxtongue Lakenur 7km westlich vom West Gate des Algonquin PP. Der Oxtongue Lake ist ein wunderschöner See mit diversen "Resorts". Eine super Alternative zum extrem teuren Übernachten im Park.
    Anmeldung und Schlüssel abholen war am Eingang des Resorts im Store. Als wir den Schlüssel holten, kamen schon Gedanken auf, ob die Wahl wohl passen würde. Nachdem wir aber mit dem Auto zu unserer Hütte DIREKT am See runter sind, wussten wir es passt. Es gab zwar in der Hütte gefühlte 100 Schilder, was man alles nicht darf, und wenn man es doch tut, dass man dafür eine Strafe zahlen müsste. Die Zimmer waren aber geräumig und sauber, mit Küche und großem Kühlschrank, sowie Grill vor der Hütte.
    Die Hütte lag nicht nur 1m vom Ufer entfernt mit herrlichem Blick über den See, sondern auch die Tretboote, Kanus und Kajaks lagen nur 20m entfernt und konnte alle umsonst nutzen. Für die Kinder ein Traum, endlich unbegrenzt Treetboot fahren, ohne bei Papa ständig „betteln“ zu müssen… Es war lediglich Pflicht eine Schwimmweste zu tragen. Somit war das Programm für die restlichen Stunden des Tages auch klar, zum Ende hin sind wir dann noch gemeinsam Kanus gefahren.
    Zum Abendessen sind wirdann 10min nach Dwight zum Cookhouse Saloon gefahren. Das hat sich doppelt gelohnt. Der Laden war sehr urig, Essen war gut, aber wie es der Zufall so will, hatten wir den ganzen Tag vergeblich bei den Wanderungen auf größere Wildtiere gehofft. Während der Fahrt nach Dwight in der Abenddämmmerung sah ich plötzlich einen dunklen Schatten an der Strassenseite am Waldrand. Voll auf die Bremse, sofortiger U-Turn, kurzer Kommentar „habe einen Elch gesehen“, Kinder kreischten, meine Frau meinte ich würde einen Scherz machen, aber da war er (sie), direkt am Strassenrand. Natürlich hatten wir KEINE Kamera mitgenommen, aber das Handy dabei. So wurden schnell ein paar Fotos gemacht, bevor die Elchkuh einmal vor unserem Auto über die Strasse ging und mit lautem „Blöken“ im Wald verschwand. ….einfach klasse!

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