Was am Besten machen nach einer Gewitternacht? Genau wir fahren abseits vom Teer. Die Gold Camp Road juckt mich schon länger. Nach all den Niederschlägen müsste die doch frisch gewaschen sein.
Wir hatten den Teer noch gar nicht verlassen, da stand schon ein lustiges Schild am Straßenrand. das muss ich euch unbedingt zeigen. Am besten gefiel uns "No Joke" und die fünf Ausrufezeichen. ansonsten beeindruckte mich das Ganze gleich Null. Muttchen neben mir war zwar etwas nervös, aber ich sagte ihr, dass wir da trotzdem fahren und wenn dann nach 22 Meilen Schluss ist, fahren wir halt zurück. Jo und sollte die Road zu kaputt sein, ist eben früher Feierabend.
So schlecht sah die Gold Camp Road gar nicht aus. Klar gab es paar Stellen, aber die waren so harmlos für unser Auto, dass ich nur müde lächeln konnte.
Unterwegs sahen wir dann zwei PKW stehen, die definitiv nicht mehr zurück fahren konnten, denn was für uns harmlos war, bedeutet noch lange nicht, dass die das fahren konnten. der eine hatte sich die ganze Frontschürze kaputt gemacht, beim Versuch da doch lang zu fahren.
Verkehr war tote Hose. Ganze zwei weitere Geländewagen sind wir begegnet.
Wie angekündigt war nach 22 Meilen die Straße dicht. Da war beim besten Willen nix zu machen. Gerade mal mit einem Motorrad wäre eine Weiterfahrt möglich. Die Sperre hier stand schon länger. Keine Ahnung, ob sie die Road noch einmal durchgängig machen wollen. So groß schien der Aufwand jedenfalls nicht zu sein. Auf dem Foto sieht man deutlich, wo die Road weggespült wurde und vor allem auch die Sperre auf der anderen Seite. Bis dahin war sie von Victor aus befahrbar. In mir arbeitete es schon wieder.
Wir machten noch ein Bildchen von den Cathedral Rocks, wo ich eigentlich auch hin wollte.
Wir fuhren dann ganz langsam zurück, guckten uns alles an und machten paar Bildchen.
Jetzt auf dem Rückweg war das Licht noch besser, weil die Sonne höher Stand und die Schatten nicht ganz so lang waren.
Der größte Teil der Gold Camp Road war früher mal die Bahnstrecke der Colorado Springs & Cripple Creek District Railway, die hier bis 1920 verkehrte. Damals kaute ein Unternehmer die Strecke und machte daraus eine Mautstraße, die 1926 eröffnet wurde. Damals hieß die Road noch Corley Mountain Highway, benannt nach seinem Besitzer Corley. Die einfache Fahrt kostete 1,-$ was zur damaligen Zeit sehr viel war. Aber diese Road war die kürzeste Strecke zwischen den Victor/Cripple Creek und Colorado Springs. Alternative Routen waren um ein vielfaches länger. Auch heute noch wäre diese Strecke eine enorme Abkürzung. Schauen wir mal, ob sie wieder repariert.
Pro Tag nahm Corley 400,-$ mit seiner Road ein. 370000,-$ hat er mal für die Strecke bezahlt. Paar Tausend Dollar fielen noch für den Umbau an. Nach etwas über drei Jahren machte er Profit mit der Road.
1939 lief die Corleys Konzession für das Betreiben der Mautstrecke aus. Die Road ging in den Besitz des Staates, der ihr dann den heutigen Namen Gold Camp Road verpasste.
Heute ist die Gold Camp Road nicht mehr komplett befahrbar. Ein Teil ist gesperrt weil dort die alten Eisenbahntunnel eingestürzt sind. Der Abschnitt, gleich oberhalb von Colorado Springs, ist nur noch für Wanderer und Radfahrer freigegeben.
Beim Anblick der Zitterpappeln bekam ich Lust hier mal im Herbst zu fahren, wenn die Blätter an den Bäumen alle gelb leuchten.
Huhu
Die Gold Camp Road war größten Teils zweispurig. Nur einige wenige Stellen waren so eng, dass man warten müsste, falls einem jemand entgegen kommt.
Für uns hat sich die Fahrt auf der Gold Camp Road gelohnt. Eine Fahrt darauf können wir nur empfehlen. Foto - am Anfang bzw. Ende hat man eine tolle Aussicht auf Colorado Springs.