Euer schlimmstes Erlebnis/ Euer schlimmster Tag in Amiland

  • So richtig schlimme Erlebnisse sind mir zum Glück noch nicht passiert... nur ein paar Ausrutscher eher


    1. NYC - Wir hatten Crown Tickets für die Liberty. Man musste den Rucksack abgeben und im Spint einschließen. Meiner passte mit samt der Ausrüstung nicht ganz rein, also hab ich ihn reingestopft und die Tür zugedrückt. Als wir zurückkamen hat beim Öffnen der ganze Automat blockiert und alle mussten wegen mir warten, bis die Mitarbeiter das Schloss frei gekriegt haben. Peinlich. Schnell weg hier dachte ich, schnallte mir den Rucksack um. Bei der eisigen Überfahrt hab ich mir den Rücken wohl verkühlt, daher hat es dann noch noch nen Rucksack gebraucht um beim Hinsetzen knack zu machen. Rücken blockiert. Danach habe ich weil mich einer geschnitten hat auf der Kreuzung diese blockiert und bekam von einem mexikanischen Poliziesten gleich mal $120 Penalty. Den nächsten Tag ging es mit Schmerzmitteln noch mit dem Rücken. Nächsten Tag in Washington kam ich dann nicht mehr aus dem Bett. Ich weiß gar nicth wie ich es gebückt in die Lobby geschafft habe, aber zum Glück war die Frau so nett und hat mir ein Taxi ins KH gerufen. Dort wurde ich untersucht und durfte 650 Dollar bezahlen. (KH zum glück vorhanden) Es war eine Blockade und mit der verabreichten Muskelrelaxanz ging es wieder besser nach ein paar Stunden. Im selben Urlaub hat sich dann Elke eine Woche später auf Islamorada ihre beiden Zehen gebrochen, als sie von der Strandliege aufgestanden ist. Hab ihr später ein Schild gekauft, das aussieht wie ein Highway Verkehrsschild. Hat sie heute noch "I broke my toe on Islamorada"


    2. Etwas schusslig war ich in Florida, als ich mich in MIA mal wieder nicht für einen Mietwagen entscheiden konnte. Der, den wir dann wollten, wollte dann nicht, denn die Kontrolllampe ging an. Also wieder getauscht. Als wir am selben Tag in der Dolphin Mall waren, fasste ich in meine hosentasche und hatte auf einmal zwei Autoschlüssel drin. Joah, das war dann der vom anderen Auto auch noch. Wir sind dann schnell wieder zurückgefahren. Dort war grad ein Asiate, der das Auto nehmen wollte und schon fragend nach einem Mitarbeiter zwecks Schlüssel suchte. Hab ich ihm mit einem Lächeln gleich in die Hand gedrückt. Später ist mir eingefallen, dass ich evtl. Trinkgeld für diesen Service hätte verlangen sollen.


    3. Im September hat mir die Mitarbeiterin von Hertz meinen Führerschein an der Schranke nicht wieder gegeben. Ist mir kurz für der Interstate Auffahrt zum Glück aufgefallen. Sie hatte allerdings erwähnt, dass sie Feierabend macht. Naja, wir wieder zurück, und haben sie zum Glück auf dem Parkplatz erwischt. Hatte mich schon auf eine Erklärrunde eingestellt bei Hertz, weil wir wieder bei den RETURNS reinfahren mussten.


    4. Nicht in den USA, aber in Island ist mir beim Polarlichter fotografieren das Stativ bei Dunkelheit inkl. Kamera in den Jökulsarlon gefallen. Kurz bevor das Wasser losging hat es gebremst und blieb liegen. Ich hab mir trotz Nacht die Augen zugehalten und 30 Sek später gefragt, immer noch mit Augen zu: Ist es noch da ? Ich kann nicht hingucken!



    5. In Florida im Ferienhaus habe ich meinen Autoschlüssel nicht mehr gefunden. Hab das Ganze Haus abgesucht. Nirgends! Unauffindbar. Ich war dann der festen Überzeugung, dass ich ihn im Kofferraum eingeschlossen habe. Hertz Road Side angerufen, wollten einen Abschlepper schicken, der den Kofferraum öffnet, falls der Schlüssel nicht drin ist, nimmt er den Wagen gleich mit. 250 Dollar. … Ich hab gesagt, ich ruf in 15 Minuten nochmal an. Ich weiß nicht wie es dann passiert ist, aber irgendwie haben wir vom gemachten Bett inkl. Tagesdecke mal die Decken alle hochgehoben, und der Schüssel lag zugedeckt und brav auf meiner Seite des Betts.

  • der Thread ist genial..
    Obwohl ich keines der Beispiele selbst erleben möchte ;)


    Ich wurde bei walmart verhaftet


    Wir machten unseren Einkauf.. Rechnung steckte mein Mann in die Geldbörse (keine Ahnung warum), kurz vor dem Ausgang fiel ihm ein das er Zigaretten bräuchte.
    Also nahm ich ihm die Tüten ab, wollte inzwischen zum Auto um die Einkäufe zu verstauen.


    Tja, und da stand eine Security Dame die meinen bon sehen wollte.
    Ich stand da kramte 5 min in allen Tüten.. keine Rechnung
    Die Kassa mit den Zigaretten war natürlich am anderen Ende des supercenters
    Ich dachte die ganze Zeit nur: wo verdammt ist er? Nicht der bon.. mein Mann!
    Durch meine Nervosität und weil schon ca 10 Menschen um uns standen brachte ich nur mehr gestottertes englisch Kauderwelsch zusammen
    Äh, my husband has the *verdammt was heißt rechnung* bon, recipe, Bill..
    He kommt soon
    Iam a Tourist
    Iam so sorry please wait for my husband
    Die Security Dame wurde zunehmends grantiger, wollte weder mit mir meinen Mann suchen, noch länger warten... sie faselte ständig von Diebstahl und Polizei


    Also ab in die Kammer zur körperinspektion


    Mittlerweile standen mir Schweißperlen auf der Stirn


    Als ich dort steh, ehrlicherweise hatte ich schon Tränen in den Augen und versuchte nochmals alles zu erklären greift sie zum Hörer und möchte die Polizei rufen
    Ich nur mehr in BH steh da und denke „wenn er kommt bring ich ihn um“ meinen Mann - nicht den Polizisten (es waren mittlerweile 15 min bergangen]


    das Ende kurz zusammengefasst
    Ihr Vorgesetzter ist gekommen(um Pause zu machen) die Tür ging auf. ein Mann mit Kaffeebecher stand da und hat mich in Unterwäsche im Kämmerlein stehen sehen, tränenüberströmt und völlig fertig. Ihm könnte ich dann alles erklären
    Er war noch mehr verdutzt wie ich.
    Tausende Entschuldigungen, die Security Mitarbeiterin ist neu, übereifrig, es tut ihm so leid, hoffentlich habe ich keinen falschen Eindruck etc.
    Mir war alles egal..
    Ich hab mich angezogen, meine Tüten geschnappt und bin raus gestürmt


    Nach weiteren 10 min kam dann mein Mann.. er ging noch eine Runde durch den walmart weil er mir als Überraschung diesen dicken kuscheligen Schlafanzug gekauft hatte den ich mir angesehen hatte


    Ich saß in der Zwischenzeit am Bordstein und wusste nicht ob ich gerade sauer, wütend, erleichtert oder glücklich sein soll.


    DAS war mein schlimmstes Erlebnis.. und seitdem nehme immer ICH ALLE Rechnungen mit, egal wo, egal wieviel wir bezahlt haben

  • 1996 Flug nach Las Vegas im März. Mietwagen übernommen, schöner großer Volvo. Auf der Weiterfahrt zum Grand Canyon fing es das erste Mal an zu schneien. Macht ja nix, das schwedische Auto ist ja sicher engel1.


    Ging auch alles gut bis Sedona. Wir hatten ein B&B außerhalb, der Owner hat uns in Sedona getroffen und wir sind ihm hinterher gefahren. Waren dann doch etwas verwundert über die Einsamkeit, aber wir hatten es ja im Internet gesehen und gebucht.


    Am nächsten Tag bei Schnee- und Graupelwetter sind wir ein bißchen durch die Gegend gefahren. Die tollen roten Berge hat man kaum gesehen. Mein Mann musste kurz bremsen, die Straße war glatt - und schon sind wir über die Gegenfahrbahn in den Graben geschlittert, haben noch einen Milemarker mitgenommen (zum Glück gegen den Holm und nicht durch die Scheibe). Soooo. Da saßen wir dann ziemlich bedröppelt im Auto, plötzlich knallt es auf der Straße. Gaffer beim gucken was ist da denn passiert ineinander gefahren ?(


    Ziemlich schnell war dann der Sheriff da, hat sich aber erst mal um den Unfall auf der Straße gekümmert. Wir haben so lange im strömenden Graupel gewartet. Die Unfallaufnahme von uns ging ziemlich unproblematisch. Fahrzeugpapiere, Führerschein, Aussagen, Zeugen gab es keine. Abschlepper für unser Auto kam auch schnell, nahm unseren Volvo an den Haken, uns ins Führerhaus und ab auf den Abschlepperparkplatz.


    Von dort aus haben wir dann mit Hertz telefoniert. Auch kein Problem. Nur die Frage, in welches Hotel Sie uns das Ersatzauto schicken sollen. Ähm, ja. Nun wurde das abseits gelegene B&B zum Problem. Diese Anfahrt konnte ein Truck mit dem Ersatz nicht fahren, das war uns klar.


    Gegenüber vom Abschlepper war ein Restaurant und ein Kino. Also haben wir vereinbart, dass das Auto dort hin geliefert wird. Mittlerweile war es 15:00/16:00 Uhr. Das neue Auto kam von Gott weiß wo! Wir sind erst mal einen Tee trinken gegangen, dann ins Kino. Von dem Film haben wir allerdings nichts mitbekommen vor Aufregung. Danach bei Hertz angerufen (Handy gab es damals noch nicht, aber ein öffentliches Telefon im Restaurant.


    Tja, auf Grund von starkem Schneefall kam der Truck schlecht durch, aber sie würden sich alle Mühe geben! Auch in Sedona schneite es mittlerweile ziemlich. Ok, im Restaurant ans Fenster gesetzt, etwas zu Essen bestellt - und nicht gegessen. Die Bedienung fragte, was los sei. Es wurde 19:00/20:00/21:00. Die diversen Tees kamen schon fast zu den Ohren raus, die Bedenken, dass das Auto nicht mehr kommt....... Dazwischen immer wieder bei Hertz angerufen.


    Um 22:00 sollte das Restaurant schließen, um 21:45 sahen wir die Lichter des Trucks - puh. Die nette Bedienung freute sich mit uns und wir bräuchten nichts zu bezahlen :kuss:.


    Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählten uns die Vermieter, dass sie gestern 2 Unfälle auf der Straße gesehen hätten. Einer war in den Graben gefahren :whistling:



  • Ich wurde bei walmart verhaftet...


    Uii, da hast du dir viel Geld entgehen lassen! Mindestens ein paar hundert Dollar in Warengutscheinen wären da sicher drin gewesen - und mit einem richtig fiesen Anwalt sehr leicht sogar ein paar 10,000 in Cash. :zwinker:


    Das ganze "Rechnnungen kontrollieren", ev. wen zum Mitkommen in's Büro oder so auffordern, u.U. Durchsuchungen, etc. fällt (wie immer kann ich nur für Kalifornien sprechen) unter CPC 490.5, auch "Shopkeeper's Privilege" genannt.


    Dieser Paragraph legt ganz exakt fest, was der Betreiber eines Geschäfts (bzw. dessen Personal) legal machen kann, um eben Ladendiebstählen vorzubeugen, oder diese zur Anzeige zu bringen.


    Wie ich in einem anderen Thread schon einmal geschrieben habe, gilt der verfassungsrechtliche Schutz für alle Menschen, die sich in den USA aufhalten - also auch Touristen (sogar illegale Einwanderer - eben alle Menschen). Der vierte Zusatzparagraph definiertt den Schutz vor "Unreasonable Search and Seizure" - also der Schutz vor nicht vernünftig zu rechtfertigender Festsetzung von Personen, deren Papieren und Besitz (also auch zBsp. irgendwelche Artikel in Einkaufstaschen, die man gerade aus einem Geschäft zum Auto tragen möchte).


    Um im Rahmen des Shopkeeper's Privilege eine Person anzuhalten, muss "probable Cause" vorliegen.


    Und das ist schon einmal der erste wichtige Punkt! Definiert wird Probable Cause so: "Umstände, welche eine vernünftig denkende Person zu der Annahme bringen würde, dass ein Individuum ein Verbrechen begeht, soeben begangen hat oder unmitetelbar im Begriff ist in Kürze zu begehen."


    Ob das Fehlen einer Rechnung beim Verlassen eines Geschäfts als "Probable Cause" ausreicht, hängt wieder von einigen Faktoren. Grundsätzlich würde mir das nicht als Probable Cause reichen, aber wenn zBsp. Walmart klar sichtbar am Eingang ausgeschildert hat, dass man sich durch Betreten des Geschäfts freiwillig dazu bereit erklärt, beim Verlassen eine Rechnung vorzuweisen, dann könnte man's schon irgendwie so hindrehen.


    Aber ok: Rechnung war grad woanders - kann ja passieren... Die richtige Vorgangsweise wäre gewesen, in dem Fall einfach zu sagen: "Bitte warten sie hier auf der Seite, bis ihr Mann mit der Rechnung kommt". Hättest du dicher gemacht, nicht wahr? Kann sein, dass sich die Security-Tante ein bisschen verarscht vorgekommen ist, aber das bringt der Beruf mit sich. Da muss man (auch frau) durch...


    Rein juristisch hatte die Frau dann durchaus die Möglichkeit, dich in's Böro zu führen. Nur ab diesem Punkt hätte es dann für Wal-Mart und die Security-Firma und deren Angestellte rasch richtig teuer werden können.


    Denn: Security kann selbst unter dem Shopkeper's Privilege absolut keine "Körperdurchsuchungen" vornehmen! Das Äusserste wäre ein oberflächliches Abtasten nach Waffen. Und auch dafür müssen ggf. genau artikulierbare Verdachtsmomente vorliegen. Ausziehen lassen, Taschen und Kleidung durchsuchen, etc, das geht alles absolut gar nicht!
    Es dürfen lediglich Artikel in "Plain View" besichtigt werden. Natürlich kann eine Befragung stattfinden, ob man was Gestohlenes dabei hat und ob man's ev. freiwillig herausgeben will. Aber wenn man nicht will, naja, dann eben nicht...


    Der nächste legale Schritt wäre gewesen, die Polizei kommen zu lassen. Die Polizei kann legal auch Taschen durchsuchen, aber nicht einmal einen Strip-Search durchführen. Dafür wäre wieder Probable Cause notwendig. Es gibt wie gesagt ganz exakte Vorschriften, was/wer wie und wie ausfürlich und unter welchen Umständen durchsucht werden darf.


    Die Security-Mitarbeiterin hat sich da nicht zu weit aus dem Fenster gelehnt, sie hat sich definitiv schon aus dem Fenster gestürzt.


    Und der krönende Abschluss: Du wurdet einfach so von enem Wal-Mart Mitarbeiter gehen gelassen. Da würde sich eigentlich jeder Anwalt schon den neuen Mercedes-Katalog zur Hand nehmen, denn:


    Dadurch wurde das ganze zu einem "False Arrest" (CPC 237a) UND zu einer Entführung (CPC 207)!!! Das ist kein Scherz. denn du wurdest gegen deinen Willen von einem Ort A zu einem Ort B gebracht, während du angenommen hast, dass dir unangenehme Konsequenzen drohen, wenn du den Anweisungen nicht folgst. Das definiert eine "Entführung". Und dazu wurde das Ganze, da du von zivilen Mitarbeitern gehen gelassen wurdest.
    Keine Zivilperson kann eine andere Person lega festsetzen (verhaften, also zBsp. unter CPC 837) - und dann wieder laufen lassen. Die Voraussetzung für eine legal einwandfreie Verhaftung durch eine Zivilperson ist, dass unmittelbar die Polizei gerufen wird und ein Polizeibeamter die festgesetzte Person in Gewahrsam nimmt. Ob der Beamte dann ausreichend Grund für ein Aufrechterhalten der Festnahme sieht oder nicht, ist einzig und allein dessen Entscheidung.Weder Security, noch andere Mitarbeiter des Geschäfts - nicht einmal der Besitzer des Geschäfts - hat die Authorität, jemanden einfach so wieder laufen zu lassen. Es MUSS die Polizei gerufen werden - wenn nicht, wird's eben sofort ein "False Arrest" und eine "Entführung".


    Und ja, das kommt andauernd vor, denn die meisten Leute sind - so wie du - froh, dass sie endlich weg können.
    Aber es ist absolut illegal und Entführung ist zudem ein Felony-Verbrechen (Gefängnisstrafe von mindestens einem bis zu acht Jahren in einem Staatsgefängnis!) . Auf strafrechtlichem Weg hätte sich definitiv die Security-Frau und (mit einem geschickten Anwalt auf jeden Fall!) auch der Mitarbeiter der dich gehen liess persönlich belangen lassen können.
    Auf zivilrechtlichem Weg hättest du die beiden, die Security-Firma und Wal-Mart auf Schadenersatz (seelischer Stress, Erniedrigung, psychische Folgeschäden, Urlaub ruiniert, usw., usw..) verklagen können. Übrigens: Selbst wenn die beiden vor einem Strafgericht freigesprochen worden wären, hättest du sie, die Security Firma und Wal-Mart trotzdem noch zivilrechtlich klagen können. (Aussergerichtlich Vergleich und eben ein paar 10,000 Dollar wären dabei wohl schon rausgekommen)

  • Rentacop
    Wow, Danke für deine tolle Erklärung! Das zu lesen war wirklich interessant!!



    Passiert damals in las vegas


    Und wie du richtig geschrieben hast.. ich wollte damals nur noch weg
    Mein Mann hat danach immer gescherzt das wir reich werden hätten können wenn wir den oder den anrufen (immer wenn wir an einem Plakat von einem Anwalt vorbeikamen) :)



    Aber im Grunde genommen bin ich ehrlich unter Schock gestanden und bin deshalb auch brav mitgegangen ins Büro und hab mich durchsuchen lassen ..
    die ersten Minuten denkst du.. ja ok klärt sich gleich auf .. dann, OH was wird das? und dann machte sich schon Panik breit


    Ehrlicherweise habe ich mich auch irgendwie geschämt und wäre deshalb auch nie und nimmer wieder zurück zu diesem walmart wegen eines Gutscheins etc


    Tja aber mittlerweile ist es der Running gag unter unseren Freunden und jedesmal wenn wir bei einem walmart rausgehen blinzelt mir mein Mann zu

  • Weil du schreibt keine zivilperson darf einen anderen festhalten


    Sind diese Security Mitarbeiter Zivilpersonen?
    Heißt das sie hätte mich nur festhalten dürfen wenn sie sofort die Polizei gerufen hätte?


    Ich dachte immer diese Securitys haben mehr rechte wie die bei uns.

  • ...Passiert damals in las vegas...


    Ok, also ich hab' jetzt wegen der entsprechenden Rechtslage in Nevada nachgelesen - und natürlich ist es im wilden Osten ein bisschen anders. :D


    Kurz gesagt:
    In Nevada kann ein Geschäftsbetreiber oder dessen Angestellte, Security usw. einen Ladendieb festnehmen, für eine "angemessene Zeit" in Gewahrsam behalten und verlangen, dass alle Waren herausgegeben werden.
    Anschliessend kann der Ladendieb auch wieder laufen gelassen werden (zBsp. nach Feststellung der Personalien und Herausgabe der gestohlenen Waren)
    Aber - und jetzt kommt's: Die Festsetzung darf in Nevada nur dann erfolgen, wenn ein Mitarbeiter den Ladendieb dabei direkt beobachtet hat, als Letzterer Waren an sich genommen und "versteckt" hat! (also zBsp.. Beobachtung durch Mitarbeiter, "Loss Prevention", "Security" - auch auf dem Weg von Videoüberwachung, usw...)


    Der Begriff "Probable Cause" kommt dort im Gesetzestext nicht vor, dafür aber eben: "...if the merchant observed the person concealing merchandise while on the premises."


    Der Unterschied:
    In Kalifornien würde es als "Probable Cause" ausreichen, wenn jemand dabei beobachtet wird, wie er sich in der Uhrenabteilung ungewöhnlich lange aufhält, ständig umdreht, offenbar nach Cameras Ausschau hält, ein paar Mal an einer ausgestellten, teuren Uhr vorbeigeht und dann - obwohl die Person nicht direkt dabei beobachtet wurde wie sie die Uhr genommen hat - plötzlich die Uhr nicht mehr an ihrem Platz ist. Das liesse eine vernünftig denkende Person darauf schliessen, dass sehr wahrscheinlich gerade ein Ladendiebstahl stattgefunden hat und dass die sich auffällig verhaltende Person damit etwas zu tun hat. Eben "Probable Cause".


    In Nevada muss die verdächtige Person aber eben direkt dabei gesehen werden, wie sie die Uhr nimmt und zBsp. dann in die Jackentasche steckt.


    Aber im Grunde genommen bin ich ehrlich unter Schock gestanden und bin deshalb auch brav mitgegangen ins Büro und hab mich durchsuchen lassen ...


    Auch in Nevada kann keine Person durchsucht werden (also kein "Strip Search"). Es kann verlangt werden, dass Waren welche aus dem direkten Blickfeld entfernt wurden, herausgegeben werden. Es kann in Einkaufstaschen hineingeschaut werden, aber es darf nicht in den Taschen herumgekramt werden. Wird eine gestohlene Ware beim Blick in die Tasche gesehen, darf diese Ware herausgenommen werden. Andere Gegenstände aber nicht. Also Tasche ausleeren oder so, geht nicht.
    Aber: Wenn eben gesehen wurde, dass jemand eine Teure Uhr in die Jackentasche gestopft hat, dann darf schon auch an der Person in diese Jackentasche gegriffen werden, um eben diese Uhr zu Tage zu befördern.
    Der Punkt ist: Es musste direkt beobachtet werden, wie der Ladendiebstahl geschah!
    (In Kalifornien und auch wenn's beoibachtet wurde oder nur mit Probable Cause, müsste ein Polizist die Durchsuchung an der Person durchführen.)


    Aber um's noch einmal ganz klar zu sagen: Wenn du in Nevada nicht bei einem Ladendiebstahl direkt beobachtet wirst, gibt es keine legale Grundlage dich nur auf Verdacht festzunehmen.


    Weil du schreibt keine zivilperson darf einen anderen festhalten



    Wie gesagt: Unter den oben genannten Bedingungen geht das in Nevada. Aber ansonsten muss man zwischen "festhalten" (bzw. Festnahme oder "Detention") und Verhaftung ("Arrest") unterscheiden. Eine Zivilperson kann im Normalfall keine "Detention" einer Person vornehmen ("Shopkeeper's Privilege" Nevada ist diesbezüglich eine Ausnahme), aber sehr wohl einen "Arrest" einer Person durchführen.


    Sind diese Security Mitarbeiter Zivilpersonen?...


    Die meisten Security Mitarbeiter sind Zivilpersonen. Es gibt aber auch viele Cops, die nebenbei als Security arbeiten. Da kommen aber Aspekte in Betracht, die jetzt zu weit weg vom Thema führen würden.


    Zitat

    ...Heißt das sie hätte mich nur festhalten dürfen wenn sie sofort die Polizei gerufen hätte?...


    In Kalifornien ja, in Nevada nur wenn du beim Ladendiebstahl direkt gesehen worden wärest.


    Ich dachte immer diese Securitys haben mehr rechte wie die bei uns.


    Ich weiss leider nicht, was Securities in Deutschland, Österreich, Schweiz, etc. dürfen und was nicht.


    Das ist ein extrem weitreichendes Thema, denn obwohl Security hier im Allgemeinen nur auf Privatbesitz übergeordnete Authorität hat, gibt es auch Government Security (also Zivilpersonen, die via Vertrag auf öffentlichem Grund und für Regierungs-Institutionen arbeiten). Also zBsp.: Das LAPD lässt einige seiner Einrichtungen von einer Security-Firma beschützen, anstatt einfach ein paar ihrer eigenen Leute abzustellen.
    Es gibt Campus Security, Public Safety Security, Executive Security, usw. Es gibt zBsp. auch auf "Private Property" sog. "Public Spaces", wo Security zuständig ist.
    Hier hat Security sogar die Authorität, unter entsprechenden Umständen die Polizei rauszuschmeissen (wäre legal, aber auf lange Sicht ziemlich blöd :D )


    Die weitaus meisten Securities hier sind schlecht ausgebildet und werden auf Mindestlohn-Niveau bezahlt. In Kalifornien kann man schon nach acht Stunden "Training" als Security zu arbeiten beginnen. Man muss dann innerhalb der ersten sechs Monate noch 32 Stunden "Training" absolvieren, aber die Tests sind "Open Book" - also man hat das Lehrbuch daneben liegen und kann sich die richtigen Antworten während des Tests dort raussuchen. Wer unter diesen Bedingungen einen Test nicht schafft, ist auch nicht fähig selbständig zu atmen... :rolleyes:


    ...Ich hätte mich so verhalten, dass ich definitiv eingelocht würde. Meine Frau meint, ich wäre ein Choleriker.


    Security kann in so einem Fall das Recht, "angemessene", nicht tödliche Gewalt, einzusetzen (der EInsatz tödlicher Gewalt ist bei Eigentumsdelikten ausgeschlossen). Also: Wenn du bei einer Befragung ausflippst und dich unkooperativ verhältst, trägst du natürlich dazu bei, die Verdachtsmomente zu erhärten. Achtung: Wenn du so sehr ausrastest, dass sich jemand ausreichend bedroht fühlen kann (also zBsp.: "I'll kick your ass!", oder gar "I'll shoot you!" und dann vielleicht noch an den Hosenbund fassen...), dann kann u.U. auch der Einsatz tödlicher Gewalt ausreichend gerechtfertigt werden.


    Mein Tip: Einfach die Rechnung beim Verlasen des Shops dabei haben und vorweisen. Wenn's Komplikationen gibt, sofort die Polizei verlangen. Koopreativ verhalten! Auf keinen Fall irgendwelchen Durchsuchungen an der Person zustimmen, solange keine Polizei präsent ist. Nicht laut werden, keine Szene machen, usw... - aben kein Verhalten zeigen, das als Schuldeingeständnis interpretiert werden könnte.


    Ich empfehle dringend, ggf. immer gleich nach der Polizei zu verlangen - sogar, wenn man tatsächlich etwas "mitgehen" lassen wollte! Die Tagschicht (meist 0600hrs bis 1800hrs) hasst solche Einsätze, denn das ist nur unnötiger Papierkram ohne "Ehre", wenn tatsächlich einmal jemand angezeigt werden soll. Im Normalfall werden nur die Personalien aufgenommen und die Person schlimmstenfalls auf freiem Fuss angezeigt. Die Shopkeeper wissen das und haben selbst gar keine Freude damit, auf die Polizei zu warten, nur um dann den üblen Verbrecher eh wieder unbehelligt weggehen zu sehen.

  • Mein Tip: Einfach die Rechnung beim Verlasen des Shops dabei haben und vorweisen. Wenn's Komplikationen gibt, sofort die Polizei verlangen. Koopreativ verhalten! Auf keinen Fall irgendwelchen Durchsuchungen an der Person zustimmen, solange keine Polizei präsent ist. Nicht laut werden, keine Szene machen, usw... - aben kein Verhalten zeigen, das als Schuldeingeständnis interpretiert werden könnte.


    Das wird mein neuer Leitsatz.
    Obwohl ich hoffe das ich ihn nie mehr brauchen werde

  • also auch im Falle einer ungerechtfertigten Beschuldigung cool bleiben.... :rolleyes:

    Nun, in Notwehr kannst Du das tun, was Du immer schon mal gerne hättest tun wollen :D


    Kleiner Klugscheiß-Exkurs:


    Zumindest in Deutschland gilt: Greift Dich jemand an, dann darfst Du voll "zurückschlagen". Das wissen leider die wenigsten.
    Natürlich gibt es immer Ausnahmen (wenn man z.B. Polizist oder Kampfsportler ist), aber im Zweifel kann man immer sagen, dass man aus Furcht, Verwirrung oder Schrecken über das notwendige Maß der gebotenen Verteidigung hinausgeschossen ist (der Jurist spricht hier vom sogenannten "asthenischen Affekt").
    Geboten ist grundsätzlich das mildeste zur Verfügung stehende Mittel, welches geeignet ist, den Angriff sicher zu beenden. Da eine Verteidigungssituation für die meisten aber eher ein krasses Ausnahmeereignis sein dürfte, ist es lebensnah anzunehmen, dass man im betreffenden Moment durchaus nicht mehr lange nachdenkt und einfach das erste was einem einfällt zur Verteidung einsetzt: Also immer druff :D

  • also auch im Falle einer ungerechtfertigten Beschuldigung cool bleiben....


    Cool bleiben ist immer gut! :thumbup:


    ...Zumindest in Deutschland gilt: Greift Dich jemand an, dann darfst Du voll "zurückschlagen". Das wissen leider die wenigsten...


    Die Gesetzgeber hier wussten das offensichtlich. Denn die bestimmten, dass bevor man jemanden verhaftet der Person diese Absicht mitgeteilt werden muss, der Grund der Verhaftung und - sofern man nicht in Uniform ist - auch die Authorität, aufgrund welcher man die Verhaftung vornehmen kann. Wer sich dann noch der Verhaftung widersetzt, kann mit dem Einsatz notwendiger Gewalt umgestimmt werden. :D


    Und hier komm'' ich wieder auf Obelix's Posting zurück: Eine Person die sich unangemessen aufregt und7oder nicht kooperativ verhält, kann da ganz rasch mit 50,000 Volt im Muskelgewebe oder einer Ladung Pfefferspray im Gesicht amm Boden herumrollend enden. Das geht ganz schnell- und ganz besonders dannn, wenn der Officer Grund zu der Annahme hat, dass es im Falle einer physischen Auseinandersetzung mit der zu verhaftenden Person, ein Verletzungsrisiko für den Officer geben könnte. Es gibt keinerlei Verpflichtung, ein solches Risiko auf sich nehmen zu müssen.


    Und in diesem Zusammenhang: Wenn es doch zu einer physischen Auseinandersetzung (also zBsp., wenn sich ein 2m Hühne beim Anlegen der Handschellen von einer 165cm, Polizistin losreissen will), dann kann bei so einem Grössenverhältnis sogar auch der Einsatz tödlicher Gewalt (zBsp. Schuswaffe) hinlänglich gerechtfertigt werden - auch wenn das im Moment niht so ganz dem Zeitgeist entspricht: https://www.youtube.com/watch?v=8h4d2d7kRQs

  • Sehr schön von Rentacop erläutert. Genau so würde ich mich aber auch in Deutschland verhalten, wenn ich des Ladendiebstahls verdächtigt werden würde. Höflich, kooperativ, aber verweigernd, in ein Hinterzimmer zu folgen (Niemals ohne Zeugen allein mit Ladenpersonal in Hinterzimmer gehen!). In Deutschland würde ich im Gegenzug darauf hinweisen, dass eine vorläufige Festnahme gem. § 127 StPO nur unter dieser Bedingung erlaubt ist: "Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen". Gleichzeitig würde ich meinen Personalausweis aushändigen, womit meine Identität sofort fest steht und eine Festnahme nicht mehr möglich ist. Weiterhin würde ich darauf bestehen, dass die Polizei sofort gerufen wird. Bei Verweigerung durch das Ladenpersonal würde ich dieses selbst tun. Den Anweisungen der Polizisten würde ich selbstverständlich Folge leisten, dann auch bei den weiteren Maßnahmen in einem Hinterzimmer mitwirken.


    Sollte das Ladenpersonal vor Eintreffen der Polizei meinen, seine Kompetenz überschreiten zu müssen, also mich z. B. mit körperlicher Gewalt in ein Hinterzimmer verbringen wollen, mich durchsuchen wollen usw. würde ich mit passiver Gegenwehr reagieren. Also mich auf den Boden setzen und jegliche Mitwirkung bis zum Eintreffen der Polizei verweigern. Da ich mir ja nichts zu schulden habe kommen lassen, der Vorwurf des Ladendiebstahls also aus der Luft gegriffen ist, würde ich bei der Polizei dann sofort eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung, Nötigung, falsche Anschuldigung einer Straftat und ggf. Körperverletzung stellen.


    Ralf

  • ...Höflich, kooperativ, aber verweigernd, in ein Hinterzimmer zu folgen (Niemals ohne Zeugen allein mit Ladenpersonal in Hinterzimmer gehen!)...


    Das mit dem "Mitgehen" ist zwar unter dem Shopkeeper's Privilege bis zu einem gewissen Grad legitim, funktioniert wahrscheinlich in den meisten Fällen aber nur entweder durch das Schuldbewusstsein tatsächlicher Ladendiebe, oder der Angst Unschuldiger vor irgendwelchen weiterreihenden Konsequenzen. Legitim zu rechtfertigen wäre es, wenn eine verdächtigte Person nicht anders zu einer Kooperation bei der Investigation bewegt werden kann. Aber wenn man - als verdächtigte Person - Kooperationsbereitschaft zeigt und eine Dursuchung mitten im Ausgangsbereich des Wal-Marts (oder sonst eines Geschäfts) - möchte, gibt es zumindest einen Grund weniger, "abgeführt" zu werden.


    Der wichtigste Punkt dabei ist, dass das Security-/Loss-Prevention-/oder sonstige Personal eben ausreichend Grund haben muss, um jemanden festzusetzen oder gar zu verhaften. Die Beweislast liegt ggf. beim Personal. Und im vorliegenden Fall von Marionella, hätte das Personal (entsprechend der Schilderung) offensichtlich einen Beweisnotstand gehabt. Denn das Fehlen einer Rechnung wäre bestenfalls "Reasonable Suspicion", aber definitiv keine "Probable Cause".Und für eine Festnahme braucht es aber zumindest "Probable Cause".


    Zitat

    ...In Deutschland würde ich im Gegenzug darauf hinweisen, dass eine vorläufige Festnahme gem. § 127 StPO nur unter dieser Bedingung erlaubt ist: "Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen"...


    In den USA reicht das nur dann, wenn die verdächtige Person bei der Tat von der verhaftenden Person direkt beobachtet wurde (Misdemeanor Offense - bis max. $250 Schaden) oder die Aussage eines unmittelbaren Tatzeugen (bei Felony Offense, also ab $250.01 Schaden).


    Zitat

    ...Gleichzeitig würde ich meinen Personalausweis aushändigen, womit meine Identität sofort fest steht und eine Festnahme nicht mehr möglich ist...


    Das wäre hier eine freiwillige Leistung, welche eine Festnahme ggf. nicht unrechtmässig macht. Keine Privatperson (auch nicht Security) hat die Autorität wegen der Verweigerung einer Feststellung der Identität jemanden zu verhaften - oder (auch nicht unter dem Shopkeeper's Privilege) festzusetzen. Die Grundlage für eine Verhaftung (Kalifornien) oder eine vorübergehende Festnahme (Nevada) ist, dass (Kalifornien) "Probable Cause", bzw. (Nevada) eindeutige Beweise vorliegen. Nur weil ich nicht sagen oder beweisen will wer ich bin, kann ich - auch nicht beim Vorliegen von "Probable Cause" nicht von einer Privatperson (eben auch Security) verhaftet, bzw. festgenommen werden.


    Zitat

    ...Weiterhin würde ich darauf bestehen, dass die Polizei sofort gerufen wird. Bei Verweigerung durch das Ladenpersonal würde ich dieses selbst tun. Den Anweisungen der Polizisten würde ich selbstverständlich Folge leisten, dann auch bei den weiteren Maßnahmen in einem Hinterzimmer mitwirken...


    Das würde ich definitiv auch so tun! :zwinker:


    Wobei man sich einer Tatsache bewusst sein muss: Speziell die Tagschicht der diversen Police- und mancher Sheriff's-Departments hat oftmals kaum etwas anderes zu tun, als auf die Anrufe irgendwelcher Kaufhausdetektive zu reagieren, die gerade einen vermeintlichen Ladendieb "gestellt" haben. Man kennt sich daher persönlich und in - na sagen wir - so rund 99% aller Fälle sind diese Festnahmen/Verhaftungen absolut gerechtfertigt und der Grund dafür nachweisbar. Es kann also schon vorkommen, dass die Polizisten ein bisschen eher geneigt sind, zuerst einmal dem Geschäftspersonal Glauben zu schenken. Das ändert aber nichts daran, dass unter'm Strich die Rechts- und Beweislage passen muss.
    Was ich damit nochmals zum Ausdruck bringen will ist, dass renitentes Verhalten in manchen Fällen - trotz Unschuld - dann eher kontraproduktiv sein könnte (Obelix? :whistling: )


    Sollte das Ladenpersonal vor Eintreffen der Polizei meinen, seine Kompetenz überschreiten zu müssen, also mich z. B. mit körperlicher Gewalt in ein Hinterzimmer verbringen wollen, mich durchsuchen wollen usw. würde ich mit passiver Gegenwehr reagieren. Also mich auf den Boden setzen und jegliche Mitwirkung bis zum Eintreffen der Polizei verweigern. Da ich mir ja nichts zu schulden habe kommen lassen, der Vorwurf des Ladendiebstahls also aus der Luft gegriffen ist, würde ich bei der Polizei dann sofort eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung, Nötigung, falsche Anschuldigung einer Straftat und ggf. Körperverletzung stellen..


    Unter dem Gesichtsunkt dessen was ich zuvor geschrieben habe, würde ich folgendes sagen: "Es kommt darauf an..." (Die Standard-Antwort auf rund 90% meiner Fragen, die ich meinen Ausbildern an der Akademie gestellt habe :D ). Die verfassungsmässigen Bürgerrechte gelten im Umgang mit Security nicht. Die Verfassungsrechte schützen nur im Umgang mit Regierungsbehörden und nicht mit privaten Stellen. Im Umgang mit privaten Stellen schützt einen das "Statutory Law". Und wenn man sich nicht 100%ig sicher ist was man tut (oder - im Falle von passivem Widerstand - nicht tut), dann ist es u.U. anzuraten, erst einmal einfach mitzuspielen. Eben weil sich auf den Boden setzen und vielleicht noch schreien "I dinndu nuffin!" bis zu einem gewissen Grad als Verdachtsmoment und sogar Schuldeingeständnis ausgelegt werden kann.
    Ich persönlich würde eher mitgehen und mich sogar durchsuchen lassen. Und dann anschliessend würde ich die Büchse der Pandora öffnen - denn wenn mir nichts nachgewiesen werden konnte, dann kann ich aufdrehen - und mein provisionsgeiler Anwalt. Und dann tut's erst so richtig weh. (:klopp1:)


    Ok, ein guter Gegenanwalt würde dann wiederum vorbringen, dass ich die Rechtssituation ja aufgrund meiner Ausbildung kennen muss und daher den übereifrigen Security- oder Geschäfts-Mitarbeiter absichtlich auflaufen liess, um extre Kohle zu schinden... :rolleyes:


    Eben: "Es kommt darauf an..."

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