...Ich schaute mir den Kleiderbehälter an als ein junger Mann auf mich zu lief und sich als Kriminalpolizist vorstellte. Er zeigte seine Dienstmarke und wollte wissen, was ich hier tue und ich musste mich ausweisen. Ich erklärte ihm GC, was er kannte...
Vor ein paar Jahren war ich in einer ganz ähnlichen Situation - am anderen Ende. An einem späten Sonntag Nachmittag fiel mir am Parkplatz einer grossen Computer- und Elektronik-Firma ein Auto auf, das ganz weit hinten am Ende des hintersten Parkplatzes geparkt war. Diese Firma ist Sonntags geschlossen und selbst wenn fallweise Mitarbeiter am Wochenende dort Überstunden machen, parken sie nicht irgendwo weit weg von den diversen Gebäuden, sondern eben stets in der Nähe der Eingänge.
Ich machte also einen kleinen Umweg und fuhr zu dem geparkten Fahrzeug. Als ich näher kam, bemerkte ich eine junge Frau, die vor dem Auto kniete und offenbar irgendetwas auf dem Boden unter den Böschen suchte. Als sie mich näherkommen sah, stand sie sofort auf und machte generell einen ziemlich nervösen Eindruck Ich fragte sie dann, ob sie vielleicht ihre Autoschlüssel verloren hätte, ob sie bei dieser Firma arbeiten würde, etc.. Auf keine der Fragen hatte sie eine gute Antwort, aber da ich zu dem Zeitpunkt nichts weiteres Verdächtiges gesehen hatte und somit keinen Grund sie länger auszuhalten, liess ich sie wegfahren.
Anschliessend sah ich mir dann aber de Boden unter dem Gestrüpp am Rand des Parkplatz näher an und in einer im Boden eingelassenen Connector-Box der Strassenbeleuchtung fand ich eine kleine Plastikdose für verschreibungspflichtige Medikamente. Solche Behälter werden gerne zur Aufbewahrung illegaler Drogen verwendet. Zuerst ich ärgerte mich natürlich, dass ich nicht gleich genauer gesucht hatte. Aber ich hatte ja zumindest das Kennzeichen des Autos der Frau.
Den Behälter öffnete ich nicht, aber ich stellte fest, dass sich im Inneren offenbar mehrere kleine Gegenstände befanden, die beim Schütteln in etwas das Geräusch machten, das man von ein paar Steinchen Crack-Kokain erwarten würde. Vom Gewicht her wäre das eine durchaus erwähnenswerte Menge harter Drogen gewesen.
Und so stellte ich den Behälter eben fachgerecht (brav getütet und gekennzeichnet) als Beweismittel sicher.
Und bei Schichtende übergab ich dann meinen grossen Fund mit stolzegeschwellter Brust unserem Drogenerkennungsexperten.
Der sah' sich den Behälter kurz an, öffnete ihn - und zum Vorschein kamen ein paar kleine Plastik-Tierchen und ein Zettel mit Namen und Daten - eben ein Geocaching Log.
Und das war's dann mit meinem "aufsehenerregenden" Drogenfund... 
Ich habe dann zum Spass ein bisschen recherchiert und fand die Location auf einer Geocaching-Webseite. Da die Betreiber der Firma nicht wollten, dass der Behälter zurückgebracht wird, schrieb ich den Leuten der Webseite dass diese Location leider nicht mehr aktiv sein würde. Ich fand das schade, denn auf dem Zettel aus dem Behälter war ersichtlich, dass zuvor über gut sechs Jahre lang Leute dort kleine Geschenke für Andere und ihren Eintrag im Log hinterlassen hatten.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Location ursprünglich von Mitarbeitern der dortigen Firma selbst angelegt wurde, um dann anderen Leuten zuzusehen, wenn sie nach dem Behälter suchten.
Und hätte die junge Dame gleich was gesagt, könnten sie das wohl heute noch... 