Beiträge von alccati

    Es ist schon 7 Uhr, als ich wach werde. Wie immer checke ich mein Handy auf Nachrichten und sehe, dass meine Tante versucht hat, mich zu kontaktieren. Über WhatsApp rufe ich sie an und frage, was los ist. Meine Tante sagt mir, dass meine Mama seit Donnerstag, also seit vier Tagen im Krankenhaus ist, weil es ihr schlecht ging. Ihr gehe es jetzt aber wieder besser und sie würde wohl bald wieder aus dem Krankenhaus kommen. Der Schock dieser Nachricht sitzt tief und ich lasse mir genau erklären, was passiert ist und vergewissere mich, dass es meiner Mama wirklich gut geht. In vier Tagen würde ich ja wieder in Deutschland sein und könnte dann zu meiner Familie fahren. Meine Tante beruhigt mich und sagt, ich bräuchte mir keine Sorgen machen und solle meinen Urlaub genießen. Wir würden heute Abend, also den nächsten Morgen in Deutschland, erneut miteinander telefonieren.

    Auf den Schock geh ich erstmal in die Hotel-Lobby und hole mir einen großen Becher Kaffee. Dann wecke ich Jessi und berichte ihr von dem Telefonat wegen ihrer Oma. Meine Mama hat vor fünf Jahren diagnostiziert bekommen, dass sie unheilbar krank ist und es ist uns bewusst, dass es nun nur eine Frage der Zeit wäre, bis sie stirbt. Aber bitte nicht, wenn ich in den USA bin! Ich muss mich ablenken und schlage Jessi vor, dass wir zun nahegelegenen Imperial Beach fahren. Dort können wir dann auch irgendwo frühstücken. Gesagt - getan: Um 8 Uhr sind wir am Strand des Imperial Beaches. Es ist leer, nur ein paar Fischer stehen am Pier und versuchen ihr Glück und ein paar Surfer warten im Wasser auf die perfekte Welle.

    Ich blicke aufs Meer hinaus, suche heimlich eigentlich immer noch Wale, sehe aber stattdessen in der Ferne Delfine, die immer wieder aus dem Wasser springen. Jessi glaubt mir erst nicht, dass das Delfine sind und wir gehen daher auf den Pier, der schön weit ins Meer hinein geht. Am Ende des Piers sind die Defline sehr nahe und ich hoffe, dass sie vielleicht noch näher kommen. Es sind scheinbar mehrere kleinere Delfinschulen. Ich zähle drei Schulen, aber keine kommt richtig nahe an den Pier. Ich mache trotzdem ein paar Fotos und Videos und bin fasziniert. In die Nähe des Piers wagen sich allerdings zwei Seelöwen. Ich mache mir Sorgen, weil sie genau dort rumtauchen, wo die Angeln der Fischer sind. Nicht, dass sie sich verletzen und gar einen Angelhaken verschlucken! Wir beobachten das Treiben auf und im Meer über eine Stunde und gehen dann zurück zum Auto. Hier in der Gegend gibt es nicht viele Läden und die zwei Shops an der Strandpromenade haben nichts, was man als Frühstück bezeichnen könnte.

    So fahren wir weiter, geben ins Navi irgendeine Adresse am Coronado Beach ein und fahren hin, über eine sehr enge, schmale Langzunge. Im Ortszentrum parken wir und erkunden ein wenig die sehr gepflegte Gegend. Die Sonne ist nun endlich durch den morgendlich bedeckten Himmel gedrungen, überall ist es grün, die Häuser und Straßen sind sauber und gepflegt und alles erinnert an einen wunderschönen Bade-Urlaubsort. Hier gibt es auch viel mehr Geschäfte als am Imperial Beach und so entscheiden wir uns für einen Bagel-Laden. Die Bagels sind warm und super lecker und machen pappsatt. Ich trinke dazu einen Kaffee, während Jessi sich so einen gesunden frischgepressten Saft holt.

    Nach dem Frühstück laufen wir hier an der Geschäftsstraße, der Orange Ave., noch ein wenig entlang, gehen dann aber bald Richtung Strand. Hier sieht man allerdings keine Delfine. Komisch. Wir setzen uns eine Weile an den Strand und beobachten das Treiben. Direkt am Wasser glitzert der Sand den ganzen Strand entlang golden. Ich nehme den Sand in die Hand, um zu schauen, woher der Goldschimmer kommt. Es sind winzig kleine dunkle Partikel, die im Sonnenlicht goldfarben funkeln. Erinnert mich ein wenig an die Costa Dorada in Spanien. Wir laufen dann barfuß am Strand entlang und suchen Muscheln. Es gibt zwar einige, aber irgendwie sehen die nicht besonders aus. Ich dachte, dass es hier vielleicht andere Muscheln gibt, als an Ostsee-, Adria- und Mittelmeerstränden. Dem ist aber nicht so. Dafür finde ich aber eine komische ganz flache Muschel mit einem schönen Muster in der Mitte. Wie sich später herausstellt, ist es ein Sand-Dollar, der gehört zur Familie der Seeigel. Den nehm ich mir als Andenken mit. Am der Strandpromenade wachen wir uns an eine der vielen, alle hundert Meter aufgestellten Fußduschen unsere Füße und laufen dann langsam zurück zum Auto.

    Ich will zur USS Midway fahren und mir das Schiff mal von der Nähe anschauen. Kurz vor 13 kommen wir an und stellen unser Auto auf dem riesigen Parkplatz vor der USS Midway ab. Man darf nur bis maximal zwei Stunden parken. Die Stunde kostet 3 Dollar und ich zahle bis 15 Uhr. Wir machen ein paar Fotos vom Ufer, der Statue des küssenden Pärchens und natürlich vom Schiff. Ich sage Jessi, dass wir uns das Schiff mal von der anderen Seite anschauen sollten und wir laufen zur anderen Seite rum. Hier gibt es Eintrittskarten für das Schiff. 20 Dollar pro Person. Okey, das machen wir jetzt spontan einfach mal, wo wir schonmal hier sind. Ich interessiere mich zwar überhaupt nicht für Technik, Schiffe und Krieg, aber irgendwie muss ich mir das doch mal aus direkter Nähe anschauen. Wir gehen zum Ticketschalter und der Mann fragt, ob Jessi einen Schülerausweis hat, dann gäbe es das Ticket für 15 Dollar. Sie hat tatsächlich noch ihren alten Schülerausweis dabei. Während ich meine Kreditkarte aus der Geldbörse ziehe, sieht der Kassierer, dass ich einen Presseausweis habe und meint, dass Presse gar keinen Eintritt zahlen muss! Das sind ja mal tolle Nachrichten! So zahlen wir statt eigentlich gerechneten 40 Dollar insgesamt nur 15 Dollar, um auf die USS Midway zu kommen. Das ist super.

    Wir betreten das Schiff und schauen uns erstmal auf eigene Faust im Innern um. Hier erhalten wir auch gratis einen Audio-Guide auf Deutsch und Infomaterial. Was für ein Service. Dann gehen wir auf das Deck, wo die ganzen Bomber, Jets und Hubschrauber stehen. Ich mache von fast jedem Modell ein Foto - für meinen Cousin, der total auf diese ganzen Flieger steht und dessen Herz hier sicher total aufblühen würde. Ich kann dem allen allerdings nichts abgewinnen. Wir schauen uns auf diesem Deck eine Präsentation eines Veteranen an, der wohl auf der USS Midway war. Scheinbar sind hier fast alle "Mitarbeiter" ehemalige Soldaten, die hier stationiert waren. Ein anderer Ehemaliger spricht uns an und weist auf eine geführte Tour hin, die uns zu den Kabinen, dem Steuerdeck, der Boardküche etc. führt. Okey, machen wir halt mal so eine Tour mit. Wir werden ins Innere des Schiffs geführt und lernen alles über das Leben und Arbeiten auf der USS Midway kennen, sehen, wo die Mannschaft gegessen und geschlafen hat, sehen das Büro, das Wohnzimmer und die Schlafkabine des Kapitäns, sehen die Räume mit den riesigen Abhöranlagen und noch vieles mehr. Irgendwann müssen wir uns dann von der geführten Tour davonschleichen, da fast 15 Uhr ist und unsere Parkuhr gleich abläuft. Wir haben eh genug gesehen. Sind halt beide Mädchen. ich weiß, dass Männer hier den ganzen Tag verbringen könnten. Jessicas Freund, der von ihr die ganze zeit auf dem Laufenden gehalten wird und auch Fotos von der USS Midway zugeschickt bekommen hat, ist jedenfalls wahnsinnig neidisch.

    In der Nähe der USS Midway ist das Seaport Village. Dort fahren wir jetzt hin. Kleine schmucke Häuschen und viele bunte Geschäfte gibt es hier in dieser Anlage. Das viele Grün und die Bäume spenden angenehmen Schatten und wir erkunden jedes einzelne Geschäft. Neben Kunsthandwerk und Touri-Kram gibt es auch einige Shops die Snacks und Getränke anbieten. Gegenüber des Seaport-Villages, direkt am Parkplatz gibt es noch eine Plaza, wo einige Restaurants sind. Dort machen wir einen coolen, stylischen Mexikaner ausfindig. Das ganze Ambiente ist sehr luxeriös und voll durchdesigned. Hier lassen wir uns in der Chillout-Lounge nieder und bestellen Tacos und einen Krabbencocktail. Es scheint sich um experimentelle Küche zu handeln, die Speisen werden auch dementsprechend kreativ serviert und kosten auch entsprechend. Doch der Preis lohnt sich, da das Essen wirklich vorzüglich ist. So lässt es sich gut leben!

    Nach dem Essen gehen wir nochmal zum Seaport Village, wo sich Jessi bei Ben & Jerrys unbedingt noch Eis holen muss. Von dort aus gehen wir dann weiter zur Uferpromenade, setzen uns auf die Steine am Ufer und warten auf den Sonnenuntergang. Es ist einfach so schön hier und ich genieße jede einzelne Sekunde. Wir können fast dabei zusehen, wie die Sonne immer tiefer kommt, bis sie schließlich um 18:50 Uhr endgültig untergeht.

    Wir gehen dann langsam zurück zum Parkplatz, schnappen uns das Auto und fahren nach Hause. Gegen 19:30 Uhr kommen wir an und fangen schonmal an, unsere Sachen zu sortieren, da wir morgen ja wieder abreisen und unsere letzten Tage in Los Angeles verbringen werden. ich bleibe noch etwas länger wach, damit ich noch meine Tante anrufen kann, um mich nach meiner Mutter zu erkundigen. Da der Zustand meiner Mutter wohl stabil ist und ich mir keine Sorgen machen soll, schlafe ich dann irgendwann beruhigt ein.

    Hotel: Good Nite Inn Chula Vista, 2 Queensize Betten, Pool, 174 $ für 3 Nächte
    gefahrene Kilometer: 50 Kilometer
    Geldausgaben: Essen 75 $, Eintritt USS Midway 15 $, Parkgebühren gesamt 12 $

    Doch habt Ihr. Seelöwen sind Robben.

    Also ich hab jetzt mal das Foto rausgesucht, was ich vor Ort gemacht habe: Scheinbar sind Seehunde das gleiche wie Robben (Seals) und unterscheiden sich von Seelöwen (Sea Lions), die wir ja ausschließlich gesehen haben darin, dass Seelöwen voll laut sind und ihre Ohren im gegensatz zu Seehunden/Robben außen am Kopf sind, als kleine Mini-Ohren sichtbar:


    Nichtsdestotrotz ist es einfach herrlich gewesen, diese tollen Tiere in freier Wildbahn bzw. ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen  :love:  :love:  :love:

    Bereits gestern Abend suchte ich im Internet nach Parfümerien in San Diego oder auch Los Angeles, da ich meiner Chefin versprochen hatte, ein ganz bestimmtes Parfüm mitzubringen. Ich hatte die ganze Zeit schon immer geschaut, ob ich es irgendwo finde - sei es im Ross Dress For Less, im Marshalls oder auch im Walmart. Einzig gestern im Macy's gab es dieses Parfüm, aber zu dem gleichen Preis, wie in Deutschland.

    So setze ich heute morgen, nachdem ich um 6:30 Uhr wach wurde und mir in der Lobby frisch gebrühten Kaffee geholt habe, die Suche per Google fort. Ich rief bei Walmart an, die das Parfüm online anbieten, ob ich den Pick-Up-Service nutzen kann. Die Dame aus der Kundenbetreuung, mit der ich am Telefon sprach, erklärte mir, dass ich es zwar bestellen könnte, aber ein Pick-Up drei Tage dauern würde. Dann wären wir nicht mehr in San Diego. Blöd. Dann google ich nach Parfümerien, sowas scheint es aber in den USA nicht zu geben. Ich finde allerdings einen Parfüm-Outlet in Los Angeles und einen in San Ysidro.

    Nachdem Jessica endlich mal wach wurde und wir gefrühstückt hatten, machen wir uns um 10 Uhr also auf den Weg nach San Ysidro. Den riesigen Parfüm-Laden finden schnell, dank des Navis. Und meine Tochter erblickt auch gleich das riesige Outlet-Center, das sich auf der anderen Straßenseite befindet. Mir ist es egal - ich muss erstmal das Parfüm besorgen. Und was soll ich sagen - zu meinem Glück hatten sie dieses Parfüm und das auch noch wirklich sehr günstig. In Deutschland kostet es um die 100 Euro, bei Macy's 120 Dollar und hier nur 72 Dollar, also knapp 55 Euro. Ich greife zu und freue mich dass ich meiner Chefin eine Freude machen kann.

    Wir verlassen den Laden und wollen dann eigentlich auf die andere Straßenseite rüberlaufen zu dem Outlet-Center. Auf dem Weg dorthin erblicke ich einen Tabakladen. Hier haben sie Zigarettenstangen für 13 Dollar?! Ich frage an der Kasse nach, ob das echt der Preis für die Stange Pall Mall ist. Der Kassierer bestätigt es, meint aber, dass ich die Zigaretten nur für diesen Preis bekomme, wenn ich nach Mexiko gehe. Ein Grenzbeamter würde mich dann nach dem Kauf der Zigaretten an die Grenze begleiten und sicherstellen, dass ich nach Mexiko gehe. Das ist mir zu kompliziert und ich verzichte auf die Zigaretten, frage allerdings, wo denn die Grenze ist und wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass ich nach Mexiko kann bzw. auch von Mexiko wieder zurück in die USA darf. Ich soll die Grenzbeamten direkt fragen, um sicherzugehen. Die Grenze ist in Sichtweite und wir laufen einfach mal hin und schauen uns die Sache vor ort an. Die Grenzbeamten sagen uns, ich bräuchte ein Visum für die USA, inklusive dem Esta und könne dann problemlos nach Mexiko. Wir probieren es einfach mal, laufen einen elendig langen Gang entlang und stehen plötzlich vor den mexikanischen Beamten, die uns beiden Zettel zur Einwanderung in die Hand drücken, die wir ausfüllen sollen. Diese Zettel, zusammen mit unseren Pässen und dem ESTA lege ich dann dem Beamten vor, er gibt uns einen Stempel in den Pass und stempelt die von uns ausgefüllten Zettel, die er uns wiedergibt, da wir diese für die Rückeinreise wieder brauchen. Und schwupps, plötzlich sind wir in Mexiko, folgen der Beschilderung nach Tijuana und stehen wenige Minuten später schon im Freien und schnuppern mexikanische Luft. Das ging ja mal schnell und einfach.

    Es ist gerade mal 11 Uhr und wir gehen Richtung Tijuana Zentrum. Am Wegesrand bieten einige Mexikaner allen möglichen Kram an, den wir nicht brauchen. Auf der Hauptstraße sind viele Geschäfte und einige Leute unterwegs. Ich frage einen Mexikaner, wo ich denn Zigaretten kaufen könnte. Der führt mich zu einen Straßenhändler, der die Schachtel für 100 Pesos verkauft. Ich fühle mich gerade verarscht. An der Grenze stand ein aktueller Umrechnungskurs von 1 Dollar zu 16 Pesos. Ich erkläre dem Händler auf Spanisch, dass er entweder einen realen Preis macht oder ich keine einzige Schachtel kaufe. Der will mir allerdings klar machen, dass 100 Pesos der richtige Preis sind. Ich zeige ihm einen Vogel und gehe weiter. Wir sehen dann die Esel mir Zebrastreifen. Ich habe davon schon im Internet gelesen und find es ziemlich bescheuert. Ein alter Mann erklärt mir dann aber, dass die Streifen Fliegen und Mücken von den Eseln fernhalten. Aha..

    Ein paar Shops weiter in ein kleiner Einkaufsladen und Jessi will sich trinken holen. In dem Laden gibt es auch Zigartetten, sogar Pall Mall. Da ich mir nicht sicher über die Zollbestimmungen bin, kaufe ich nur eine Stange und noch 6 einzelne Schachteln, wobei eine Schachtel für meine Tochter ist, die unbedingt diese bunten Click-Zigaretten haben wollte, die verschiedene Geschmäcker in einer Packung haben und in Deutschland verboten sind. Die Zigaretten kosten zusammen nur 34 Dollar. Es ist jetzt 12 Uhr und wir suchen ein Restaurant, wo wir Mittag essen können. Jessica möchte ins Dominos. Also schauen wir mal rein und bestellen uns Pizza, eine große Flasche Pepsi und Mini-Cinnemon Rolls, die frisch gebacken werden. Im Dominos sind wir die einzigen Weißen. Ansonsten sind hier nur einige mexikanische Familien samt Kindern. Die Pizza, die dann kommt, ist einfach nur riesig. Ich schaffe nur zwei Stücken, weil ich ja auch noch ein wenig Platz haben muss für die super leckeren Cinnomon Rolls. Jessica geht es ähnlich. So bleibt noch fast die Hälfte der Pizza übrig und von der 1,5 Liter Flasche Pepsi ebenfalls. Ein mexikanischer Obdachloser kommt ins Restaurant und ich frage ihn, ob er vielleicht die restliche Pizza und Cola haben will. Der Mann strahlt mich an und nickt eifrig. Schön, dass er sich freut.

    Wir machen uns nun langsam auf den Rückweg, da Jessica sich in Tujuana nicht so wohl fühlt. Sie vermutet wohl an jeder Straßenecke Kriminelle. Vorn an der großen Straßenkreuzung, über welcher sich der Metallbogen mit der Aufschrift "Bienvenido A Tijuana" befindet, ist eine Bühne aufgebaut und bunte Fähnchen in den farben Mexikos wehen über der Gasse. Da will ich noch hin und mal schauen. Eine Band mit alten Männern ist auf der Bühne, in schicken Kostümen und spielen feinste Marriachi-Musik. In der Gasse an sich reiht sich ein Touri-Stand hinter den anderen und ist daher wenig interessant für uns. Wir lauschen eine Weile der Musik bis wir uns dann endgültig auf den Weg zurück zur Grenze machen.

    Um 13:30 Uhr kommen wir an und es ist eine große Schlange voller Mexikaner vor uns, die alle in die USA rein wollen. Trotzdem sind wir relativ schnell dran, können problemlos wieder einreisen und stehen um 14 Uhr in San Ysidro wieder auf der Straße.
    Jessi ist happy, fühlt sich jetzt wieder sicher und will nun endlich in das Outlet-Center rein. Ich tu ihr den Gefallen, habe aber gar keine richtige Lust. Irgendwie sind es doch überall die gleichen Läden und ich für meinen Teil brauche nichts. Jessi vergeht dann wohl aufgrund meiner Unmotiviertheit ebenfalls bald die Lust und sie ist bockig. Egal, das hat sie umsonst.

    Ich überlege, was wir jetzt noch machen könnten, und schlage vor, dass wir nach La Jolla fahren und uns mal dort die Seehunde anschauen. Es ist erst 15 Uhr und der Tag noch jung. Nach nur 30 Minuten Fahrt über den Highway von Süd nach Nord sind wir in La Jolla. Heute ist Sonntag und dementsprechend auch viele Leute dort und fast alle Parkplätze belegt. Wir parken unser Auto in einem Wohngebiet nahe des Strandes, da dort gerade ein Auto aus einer Parklücke fährt. Es gibt keinerlei Schilder, die auf Parkverbote hinweisen und auch keine Parkuhren. Ich bin gespannt, ob unser Auto später noch hier steht oder abgeschleppt wurde. Wir gehen zum Strand, laufen die Promenade entlang, sehen hier zwei zutrauliche Eichhörnchen und unten auf den Felsen am Wasser einige kleinere Pelikan-Kolonien.

    Ich schaue auf das Meer und suche nach Walen. Aber die See ist glatt und es gibt weit und breit kein Anzeichen von Walen. Dafür hören wir schon von Weitem das laute Unken der Seehunde. Wir folgen diesem Lärm und sehen dann die ersten Seehunde vor uns am Strand liegen. Es sind wohl meherere Familien: Mütter mit ihren Babies und zwei riesige Männchen, die die Familien bewachen. Wir beobachten das Treiben ewig lang, können uns kaum von den Tieren losreißen. Einige Besucher versuchen, die Seehunde zu streicheln und werden beinahe gebissen. Ich finde das lustig. Schade, dass sie nicht wirklich gebissen wurden. Selbst die kleinen Baby-Seehunde beißen, wenn ein Besucher versucht, sie zu streicheln. Wir laufen auf den Felsen weiter und sehen immer mehr Seehunde. Es stinkt ekelig hier nach den Auscheidungen der Seehunde.

    Weiter hinten ist eine Bucht und ich sehe, wie Leute dort baden und mit den Seelöwen tauchen. Da will ich hin. Spontan und in Ermangelung von Badekleidung ziehe ich Hose, Schuhe und Oberteil aus und gehe in Unterwäsche ebenfalls ins Wasser. Zum einen bietet es eine willkommene Abkühlung und zum anderen ist es ein einmaliges Erlebnis, mit Seehunden zu baden. Okey, ein bisschen Angst habe ich schon, dass ich vielleicht gebissen werde. Aber die Seehunde ziehen unter Wasser unbeirrt von den Menschen ihre Bahnen auf der Suche nach Fischen. Jessica ist die ganze Sache nicht ganz geheuer und sie wartet am Strand auf mich. Da allein baden nun nicht allzu viel Spass macht, komme ich schon bald wieder aus dem Wasser. In der Nähe sind Duschen und Toiletten, wo ich meine nasse Unterwäche ausziehe und Hose, Oberteil und Schuhe anziehe. Wir laufen auf dem Weg zum Auto nochmal an den Seehunden vorbei und sagen Tschüss. Es ist jetzt echt schon 18 Uhr. Wie doch die Zeit vergangen ist!

    Nach Hause wollen wir noch nicht und so fahren wir erneut ins Gaslamp Quarter. Eigentlich wollen wir hier irgendwo etwas essen gehen, werden aber nicht wirklich fündig. Es ist nicht so, dass man hier keine Restaurants hast, aber die sind entweder total überfüllt oder unverschämt teuer. Zudem gibt es hier viele Kneipen, die hauptsächlich Alkohol anbieten und nur, wenn überhaupt Snacks. Ich hatte einen brauchbaren Mexikaner entdeckt. Da wir dann aber nicht in das erstbeste uns bietende restaurant wollten, sondern schauen wollten, ob es nicht doch noch irgendwo etwas Besseres gibt, laufen wir weiter und weiter und weiter. Im Endeffekt sind wir dann zwei Stunden durch das gesamte Gaslamp Quarter gelaufen und haben immer noch nichts gegessen. irgendwann ist es mir zu blöd geworden und ich sage Jessi, dass wir einfach nach Hause fahren und schauen, dass wir in Chula Vista irgendwo etwas essen können. An der Hauptstraße in Chula Vista reiht sich ein fastfood-Restaurant hinter das nächste und wir entscheiden uns für Taco Bell. Wir bestellen uns zwei Menüs und nehmen die dann mit ins Hotel. Das Essen ist richtig lecker. Wir lassen es uns schmecken, während wir TV schauen und schließlich gegen 23 Uhr einschlafen.


    Hotel: Good Nite Inn Chula Vista, 2 Queensize Betten, Pool, 174 $ für 3 Nächte
    gefahrene Kilometer: 100 Kilometer
    Geldausgaben: Essen 30 $, Shopping 120 $, Parken im Parkhaus in San Diego 5 $

    Also ich find es total blöd. Wenn da ein Zaun oder Geländer hinkommt, kommen ja noch mehr Leute dort hin. Wieso kann man die Natur nicht lassen, wie sie ist? Nur weil ein paar Idioten zu blöd zum Foto machen sind, ein extrem geiles Selfie wollen und dabei abstürzen? Ich fand den Grand Canyon auch nur toll, wo kein Geländer war. Am Visitor Center fand ich es total übel. Das Horseshoe Bend werde ich mir nicht nochmal anschauen, wenn da der Zaun ist. Da fehlt der Reiz. Schade. ..

    Heute bin ich schon um 5:30 Uhr hellwach. Jessica schläft noch friedlich, während ich mir einen leckeren Kaffee mit dem Automaten mache und dann auf den Balkon gehe und den Sonnenaufgang über Phoenix genieße. Leider bietet das Hotel kein Frühstücksbüffet, sondern nur Speisen a lá carte. Sich so ein Frühstück zusammenzubestellen, wäre dann doch etwas arg teuer und so bereite ich uns einfach ein paar Marmeladen-Sandwiches und Müsli vor - haben wir ja alles noch in der Kühlbox. Um 6:30 Uhr wird dann mein Töchterlein auch endlich wach, sodass wir zusammen frühstücken können. Um 9:45 Uhr checken wir dann aus dem Hotel schweren Herzens aus. Hier hätte ich es locker noch ein paar Tage mehr aushalten können, aber unser Roadtrip geht ja weiter und wir haben heute unsere längste Strecke vor uns.

    Bevor es auf den Highway geht, tanke ich das Auto in Phoenix nochmal voll und fahre dann immer geradeaus den Highway entlang. Die nächsten drei Stunden durchfahren wir die Sonora-Wüste, bis wir schließlich in Yuma, der letzten Stadt Arizonas, ankommen, wo wir Mittagspause machen. Es geht zu Mc Donald's. Einige Soldaten der Air Force hatten die gleiche Idee, sodass die Mittagspause nicht nur für den Magen war, sondern auch für's Auge. Mir sind schon vor ein paar Tagen, als wir zum Valley Of Fire gefahren sind, aufgefallen, dass hier in Nevada/Arizona extrem viele Kampfjets durch die Lüfte düsen. Auf dem Weg nach Yuma haben wir auch etliche Jets über uns fliegen sehen.

    Wie dem auch sei...nach dem Essen sind wir erneut tanken gefahren, da hier in Yuma das Benzin echt günstig ist. Um 14 Uhr haben wir dann unsere Reise nach San Diego fortgesetzt, sind an den Kilometer langen Imperial Sand Dunes vorbei gefahren, dann an riesigen Solaranlagenfeldern, dann an Feldern voller Windräder. Dann endlich erreichen wir die Berge und mit den Bergen hört die Wüste auf und es wird grün. Ich weiß, dass auf der anderen Seite der Berge der Pazifik und San Diego sind und meine Vorfreude steigt. Nach den ganzen Tagen voller Wüste und Berge sehne ich mich wieder nach dem Meer.

    Um 16 Uhr erreichen wir San Diego und sind schon 16:30 Uhr in Chula Vista in unserem Hotel. Trotz der längeren Pause in Yuma sind wir schneller angekommen, als gedacht: ich hatte mit 18 Uhr gerechnet. An der Rezeption frage ich nach, wie es mit Whale Watching momentan in San Diego aussieht und der Mexikaner erklärt mir, dass seit der ersten Septemberwoche die Saison vorbei ist. Ich hatte es schon fast geahnt, da ich vor der Reise in die USA mich über eine Webseite auf dem Laufenden hielt, was die täglichen Walsichtungen in San Diego betrifft. Schon im August sah es mau aus. Schade. Es wäre wirklich zu perfekt gewesen, hätte ich während dieses Urlaubs auch noch eine Whale Watching Tour machen können.

    Nachdem wir das Auto ausgeladen und unsere Koffer und Taschen auf Zimmer gebracht haben, schnappen wir uns das Auto und fahren erstmal in die City. Nach nur zehn Minuten Fahrzeit sind wir am Gaslamp Quarter und ich suche einen Parkplatz. Ich werde direkt an der Hauptstraße fündig und rechne schon mit üblen Parkpreisen. Aber die Stunde kostet hier nur 1,25$! Wow...allerdings kann ich auch nur bis 20 Uhr parken. Aber das reicht uns auch für heute. Wir schlendern durch das Gaslamp Quarter und genießen die augelassene Stimmung dort. Alle sind gut drauf.

    Wir laufen dann noch zum Horten Plaza rüber, schauen in den einen oder anderen Shop rein und kaufen erneut bei Victoria's Secret ein. Bei Schnäppchen muss man halt zuschlagen.
    Für heute reicht die Energie allerdings nicht mehr aus, um noch länger durch die Stadt zu ziehen und so fahren wir 20 Uhr zurück zum Hotel. Auf dem Zimmer machen wir uns wieder mal Nissin Cup Noodles - macht aber auch echt süchtig - schauen noch ein wenig fern und gehen dann schlafen.



    Hotel: Good Nite Inn Chula Vista, 2 Queensize Betten, Pool, 174 $ für 3 Nächte
    gefahrene Kilometer: 650 Kilometer
    Geldausgaben: Tanken 57 $, Essen 11 $, Shopping 30 $

    jom: Reitanfänger können das durchaus machen. Auf der Ranch gibt es wirklich für jeden Menschen das passende Pferd. Die Guides fragen ja extra vorher, über welche Reiterfahrung man verfügt. Und Reithelme gibt es auch. Wir mussten extra unterschreiben, dass wir keine Reiterkappen aufsetzen wollten. Zudem reitet man die ganze Zeit im Schritt, nur wenn's bergauf geht, geht das Pferd in den Trab über. Die Westernsattel sind auch viel bequemer, als die europäischen und der Reitstil ist generell anders - man hält die Zügel locker mit einer Hand, die andere Hand ist frei. Also ich kann es jedem echt nur empfehlen, einmal in den Sonnenuntergang von Arizona zu reiten :thumbup:

    Was allerdings noch traumhafter wäre, ist durch das Monument Valley zu reiten - das lag aber irgendwie bei uns nicht auf der Route. Vielleicht anderes Mal...  ;)

    Eure Klapperschlange sieht etwas dunkler aus, als die, die wir gesehen hatten. Aber es ist toll, dieses Tier mal in freier Natur zu sehen.

    Wegen LA: wie unterschiedlich doch die Wahrnehmung ist. Du schreibst, dass alle wie Henker fahren. Ich hatte komplett das gegenteilige Gefühl - obwohl die Straßen voll waren, waren alle Autofahrer immer sehr umsichtig und rücksichtsvoll miteinander und zueinander. Ich habe da wirklich schon wesentlich chaotischere Verhältnisse erlebt, wo die Leute wirklich wie Henker fahren (z.B. in Indien oder in Serbien).

    Schauen wir mal, wie#s weiter geht  :)  :thumbup:  

    Kurz nach 6 Uhr sind wir wach, duschen uns und machen uns fertig, sodass wir um 7 Uhr im Frühstücksraum der Travelodge sind und uns für den Tag stärken können. Es ist sehr kalt heute früh, aber immerhin kämpft sich die Sonne durch die Wolken. Wir lassen uns nach dem Frühstück Zeit, da wir heute erst am Nachmittag einen Termin haben. Daher beschließen wir auch, uns Flagstaff mal bei Tag anzuschauen.

    Um halb Neun verlassen wir die Travelodge und fahren zum Stadtzentrum - der Old Town. In eine der vielen kleinen Seitengassen parken wir und spazieren eine Weile durch die Stadt. Ein paar kleine Läden haben offen, aber insgesamt haut uns die Stadt nicht um. Wir fahren zum Bahnhof, der ganz nett ausschaut und dann an der Hauptstraße entlang, wo Jessica eine Buchhandlung sieht und sich unbedingt ein ganz bestimmtes Buch einer Schauspielerin kaufen muss. Danach suchen wir die günstigste Tankstelle vor Ort und tanken das Auto mal wieder voll. Dann kommen wir noch an einem Bikerladen vorbei, der hier am der Historic Route 66 ganz gut hinpasst. Es ist jetzt 10 Uhr und wir können dem Ort nicht viel abgewinnen und machen uns dann nun doch langsam auf den Weg Richtung Phoenix. Doch bevor wir auf den Highway rauffahren, geht es nochmal kurz zu Walmart - Brot und Wasser nachkaufen.

    Um 11 Uhr starten wir dann durch. Der Highway ist relativ voll und die Gegenden, die wir durchqueren, sind hübsch anzusehen. Ich schaffe es nach wie vor nicht, einen vernünftigen Country-Music-Sender im Radio des Autos zu finden. Irgendwie habe ich immer nur die Wahl zwischen mexikanischer Folklore und amerikanischem R n' B. Trotzdem finde ich die Gesamtsituation ganz toll, mit so einem riesen Auto durch die USA zu cruisen. Am meisten freue ich mich im Moment jedoch auf den heutigen Nachmittag.

    Die Landschaft ändert sich nun und man sieht vereinzelt die riesigen Saguaro-Kakteen am Straßenrand. Einige Kilometer weiter, als ich Berge, Hügel und ganz viele Saguaros sehe, fahre ich von der Autobahn runter und in Richtung dieser Berge. Wir haben noch massig Zeit und ich will durch diese tolle Landschaft wandern. Wir fahren eine Schotterpiste immer geradeaus, bis wir an eine Art Parkplatz kommen. Rechts von uns das blühende Leben und dahinter der Highway, links von uns alles schwarz und tot. Das will ich mir näher anschauen. Am Parkplatz weist ein Wanderschild darauf hin, dass wir am Black Canyon sind. Der Name passt ja - allerdings sind nicht nur die Steine schwarz, sondern auch die ganze Vegetation, beziehungsweise das, was von ihr übrig geblieben ist. Vor Kurzem muss es hier einen großen Brand gegeben haben. Die schönen großen Saguaros sind nur noch einzige Trümerhaufen und Skelette. Wir gehen eine Weile den vorgezeichneten Wanderweg Richtung Berge, in der Hoffnung, doch noch irgendwann auf Grün zu stoßen. Aber das Feuer muss echt gewaltig gewesen sein, denn alles ist verbrannt, soweit das Auge reicht. Schade - hier wäre ein wirklich schöner Ort zum Wandern, aber so deprimiert mich die ganze Situation einfach nur und wir kehren zurück zum Auto und fahren wieder auf den Highway rauf.

    Bald darauf erreichen wir auch schon Phoenix. Zum Einchecken im Hotel ist es noch zu früh und so fahren wir direkt weiter zum südöstlichen Stadtrand nach Goldfield. Das was wir von Phoenix die nächste Stundesehen, in der wir einmal quer durch die Stadt fahren, enttäuscht mich. Ja, Phoenix ist verdammt groß, aber macht auf mich so gar nicht den Eindruck einer Hauptstadt.

    Um 14 Uhr kommen wir an der Lost Dutchman Ranch an und stärken uns erst einmal mit einer belegten Semmel und viel Wasser, denn es ist hier wieder wesentlich heißer als am Grand Canyon oder in Flagstaff. nach der Stärkung steigen wir aus dem Auto und schauen uns auf dem Gelände um. Überall warnen uns Schilder vor Klapperschlangen. Wir gehen zum Friedhof, dann zu einer alten Scheune, zur Kirche und schließlich zu der Hütte, in der der Dutchman wohl einst lebte. Die Wege zu den einzelnen Gebäuden sind umsäumt mit verschiedensten Pflanzen und Kakteen und kleine Schildchen benennen die jeweilige Pflanzenart. Sehr interessant. Wir fühlen uns beide sofort in das Ende des 19. Jahrhundert hinein versetzt. Die Legende vom Dutchman und dem Gold kenne ich aus einigen Dokumentationen, und das Leben im Wilden Westen sowieso aus unzähligen Filmen. In der Scheune sind viele Film-Requisiten und Fotos der Hollywood-Stars, die hier an der Apache Junction unzählige Filme gedreht haben. Und was soll ich sagen - hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.

    Um 15 Uhr fahren wie ein Stück weiter nach Goldfield. Hier sind noch einige andere Leute unterwegs, aber es ist keineswegs überlaufen. Vor uns liegt eine Westernstadt, wie sie im Buch steht: eine breite Hauptstraße, an dessen Straßenrand sich Geschäfte, Banken, Handwerksläden, Schmied, Gefängnis, Saloon, Bordell und Hotel aneinander reihen. Dann noch ein Gefängnis und der Galgen. Leider haben die Bäckerei und der Eisladen zu. Ein Souveniershop hat aber offen, ebenso wie ein Laden mit mexikanischer Handwerkskunst. Die Hütte, an der man nach Gold schürfen kann, ist ebenfalls zu, auch das Reptilienhaus. So wie auch schon in Cameron merkt man, dass die Saison vorbei ist. Schade, aber da kann man nichts machen. Im Souveniershop hole ich für mein Auto einen Dreamcatcher, den ich am Rückspiegel anhängen kann und Jessica kauft sich im Saloon eine hausgemachte Limonade. Dann laufen wir noch zum Bahnhof rüber. Der Bahnhof ist schick und der Wartesaal wirkt, als wenn hier jeden Moment Leute kommen, die mit dem nächsten Zug fahren wollen. Ich stelle mir die guten alten Zeiten im Wilden Westen vor: die Leute leben irgendwo weit verstreut voneinander auf ihren Farmen und das Highlight der Woche ist es dann immer, wenn sie nach Goldfield kommen, ihre Einkäufe erledigen und die Männer der Gegend sich im Saloon auf ein Bierchen und Kartenspiel treffen, während die Frauen in der Schneiderei treffen und die neusten Stoffe, die gerade mit dem Zug angekommen sind, bestaunen...

    Um 16:30 Uhr müssen wir diesen tollen Ort leider schon verlassen und rüberfahren zur Pferderanch, die gleich einen Kilometer von Goldfield entfernt liegt. Dort erwartet man uns schon. Wir werden von zwei Männern in Jeans, Karohemden, Cowboystiefeln, Cowboyhut und Waffen am Gürtel freundlich begrüßt. Nachdem das Formelle geklärt ist - dass wir bei einem Reitunfall den Tourguide nicht verklagen; dass wir ohne Reiterkappe reiten wollen; über welche Reiterfahrungen wir verfügen und natürlich die Bezahlung - gehen wir zu den Pferden rüber. Das Pferd für mich ist schon fertig gesattelt, aber Jessicas Pferd wird ausgetauscht, da sie noch nie geritten ist und daher doch ein ruhigeres Pferd bekommen soll. Wir erhalten dann noch eine Einweisung in das korrekte Westernreiten - hier gibt es doch einige Unterschiede zu der Art, wie wir Pferde in Europa reiten. Wir beide erhalten dann noch einen kleinen Beutel, den wir am Sattel befestigen und worin wir unsere Kameras und Wasserflaschen verstauen können.

    Und dann geht es auch schon los: der bewaffnete Guide, gefolgt von Jessi und zum Schluss reite ich. Wir entfernen uns von der Ranch und auch Goldfield sieht man bald nicht mehr. Im langsamen, gemütlichen Schritt führt uns der Guide Richtung Superstition Mountains. Hey, wir reiten hier gerade in echter Wildwest-Manier durch die Sonora-Wüste von Arizona! Wahnsinn! Mir kommt fast Pipi in die Augen, weil sich für mich gerade ein Traum erfüllt. Wir sind hier mitten in der Wildnis und der Guide erklärt uns gerade noch, dass wir aufpassen müssen, wenn Rehe kommen und Hasen in der Abenddämmerung kommen, da dann die Pferde scheuen würden. Kaum hat er das gesagt, tauchen auch schon neben uns drei Rehe im Gestrüpp auf. Die Pferde schauen aber nur kurz zu den Rehen rüber. Da der Guide uns auffordert, nicht stehenzubleiben, sondern weiterzureiten, habe ich leider keine Chance, die Rehe zu fotografieren. Dafür mache ich fleißig Fotos und kleine Videos von unserem Ritt und der unfassbar schönen Gegend.

    Plötzlich hören wir ganz laut ein unverwechselbares Rasseln neben uns im Busch. Wir bleiben stehen, völlig erschrocken. Der Guide steht nur einen knappen Meter neben einer Klapperschlange. jetzt schön ruhig bleiben - wir wollen ja schließlich nicht, dass die Pferde durchdrehen. Jessica schließt innerlich schon mit ihrem Leben ab, während ich ganz neugierig versuche, die Schlange zu sehen. Wir sollen ganz ruhig mit unseren Pferden an der Schlange vorbei laufen. Zum Glück bleiben unsere Pferde ganz relaxt und ich schaue mir im vorbeireiten die Schlange ganz genau an: sie ist kleiner, als ich mir eine Klapperschlange vorgestellt habe und hell, mit schwarzen Markierungen. Der Schwanz der eingerollten Schlange steht spitz nach oben und gibt das sehr einprägsame, laute Rasseln von sich, während die Schlange uns fixiert. Wir reiten dann, so entspannt wie es nach solch einem Erlebnis geht, weiter. Nach zwei Stunden, es ist schon fast dunkel, ist unser schöner Ausritt leider schon zu ende und wir erreichen wieder die Ranch, wo der Kumpel unseres Guides schon auf uns wartet. Wir berichten ihm von unserer Begegnung mit der Klapperschlange, als der uns erzählt, dass im Pferdegatter auch gerade eine Klapperschlange ist. Die Pferde beobachten die Schlange aus sicherer Entfernung, als der Typ sich eine Stange und eine Plastik-Kanister schnappt und die Schlange einfängt. Ich halte alles auf Video fest. Wir verabschieden uns dann von den beiden Cowboys und fahren zurück nach Phoenix in unser Hotel.

    Kurz nach 20 Uhr sind wir am Hotel angekommen, machen Self-Parking, checken ein und beziehen unser riesiges Zimmer, das alles bietet, was das Herz begehrt: zwei riesige Betten, einen Balkon, einen Kühlschrank, Wasserflaschen und Knabberzeugs for free, einen Kaffee- und Teeautomaten mit den verschiedensten Kaffee- und Teesorten etc.

    Soviel Luxus hatten wir die ganze Tour über nicht. Wir duschen und ziehen uns um, um das Hotel zu erkunden. Die Hotelanlage ist groß und sehr gepflegt. Wir setzen uns an den Pool, und genießen einfach den warmen Abend und entspannen nach diesen sehr aufregenden Tag. Gegen Mitternacht gehen wir zurück aufs Zimmer, essen noch schnell eine Kleinigkeit und schlafen dann bald ein.

    Hotel: Sheraton Crescent Phoenix, 2 Queensize Betten, 62 $
    gefahrene Kilometer: 400 Kilometer
    Geldausgaben: Tanken 29 $, Reiten 150 $, Dreamcatcher 6 $, Einkauf 10 $

    Zum Thema Wäsche und waschen: Ich nehm auch immer nur Wäsche für 1 Woche mit, da ich bisher, egal wo ich war, immer die Gelegenheit hatte, zwischendurch zu waschen. Zudem muss ich sagen, dass Klamotten generell wenig Platz im Koffer einnehmen. Vielmehr sind es Schuhe, Waschtasche, Handtücher, ggf. Jacke und eine dünne Decke. Die eine Hälfte des Koffers ist damit voll und die andere mit Klamotten.

    So - jetzt werde ich erstmal die letzten Tage des Berichts von Kat nachlesen...  :)

    Um 6 Uhr weckte uns der Handy-Alarm. Das ist das erste Mal in unserem Urlaub, dass wir uns einen Alarm gestellt haben, aber wir haben heute auch viel vor. Wir packen unseren Kram zusammen, ziehen uns an und gehen um 7 Uhr in den Frühstückssaal zum Büffet. Die Auswahl ist groß und viele andere Hotelgäste haben ebenfalls genau jetzt die Idee, frühstücken zu gehen. Wir wählen frisch gebackene Waffeln, Toast, Marmelade, Rüheeier, Joghurt und Saft und dazu noch frischen Kaffee.

    Kurz vor Acht sind wir fertig, holen unsere Sachen aus dem Zimmer und laden sie ins Auto und fahren, ganz in amerikanischer Manier mit dem Auto zum Hoteleingang vor. Ich steige schnell aus und checke uns aus und schon kann es weiter gehen. Wir machen uns auf dem Weg zum Lower Antelope Canyon. Den Weg hat uns gestern der nette Navajo an der Rezeption beschrieben. Um 8:20 Uhr sind wir auch schon da und sehen das große Schild für "Ken's Tours". Wir schnappen uns unsere Wasserflaschen, die Kamera, unsere Handys und die Reservierungsbestätigung und stellen uns an die Schlange vor dem Schalter für reservierte Touren an. Unsere Tour soll eigentlich um 9 Uhr starten und man muss 30 Minuten vorher dasein. Jetzt weiß ich auch, warum; denn in der Schlange stehen wir eine Weile, ehe wir rankommen, unsere Tickets bezahlen können und dann in den Warteraum gebeten werden. Man würde unsere Tour dann dort ausrufen. Der Raum ist voll. Ich hoffe, dass die nicht alle die 9 Uhr-Tour gebucht haben?! Als es schließlich 9 Uhr ist, wird gerade erst die 8.30 Uhr-Tour aufgerufen. Aha, dann wird es bei uns wohl noch dauern...

    Der Himmel zieht sich wieder zu mit dunklen Wolken und ich bete, dass wir nicht im Regen durch den Canyon laufen müssen. Um kurz vor halb Zehn wird unsere Tour schließlich aufgerufen und wir laufen als geschlossene Gruppe zum Eingang des Antelope Canyons. Doch dort stehen noch drei andere Gruppen mit je ca. 30 Leute vor uns. Das kann ja was werden - und zudem fängt es nun auch noch an, leicht zu tröpfeln. Um kurz vor 10 Uhr ist unsere Gruppe endlich an der Reihe und wir steigen die Treppen runter in den Slot Canyon. Obwohl der Himmel bewölkt ist, zeichnen die Wände tolle Farben und Muster. Unser Guide lässt uns überall immer einen Moment stehen, damit wir Fotos machen können und führt uns so Schritt für Schritt durch den Canyon. An manchen Stellen bietet er sich an, Fotos von uns zu machen und sorgt gleichzeitig dafür, dass unsere Gruppe zusammen bleibt und wir genügend Abstand zur vorhergehenden Gruppe und zur folgenden Gruppe haben, so dass wir letztendlich nur 30 Leute auf einmal unten sind und somit jeder genügend zeit und Platz hat, tolle Fotos zu machen.

    Um kurz vor 11 Uhr sind wir dann schon wieder draußen aus dem Canyon, bedanken uns beim Guide, geben ihm noch 10 Dollar Trinkgeld und gehen zurück zum Auto. Wir müssen zurück nach page, wo wir nochmal das Auto volltanken und fahren von dort aus weiter Richtung Süden. Unser nächster Stopp soll der Tradepost in Cameron sein, weil Jessica sich unbedingt noch schönen Indianer-Schmuck kaufen will. Auf dem Weg nach Cameron sehen wir am Straßenrand immer wieder Verkaufsstände, die jedoch allesamt verlassen sind. So halten wir gegen 12:30 Uhr in Cameron und schauen uns ausgiebig im Laden, der echt riesig ist, um. Es gibt hier viele tolle Sachen und am liebsten würde ich den ganzen Laden leer kaufen. Leider fehlen mir dazu Geld und Platz und so bleibt es dabei, dass wir uns den Schmuck anschauen. Bei Preisen vom 300 Dollar für einen simplen Ring und 700 Dollar für eine Kette vergeht mir allerdings schlagartig die Kauflust. Jessica holt sich dennoch einen schmalen silbernen Ring mit einem kleinen Türkis und zahlt knapp 50 Dollar dafür.

    Ein wenig enttäuscht verlassen wir dann nach locker einer Stunde den Laden und fahren weiter zum Grand Canyon, immer den östlichen South Rim entlang. Und welch Wunder, die Sonne kommt heraus! Es ist allerdings merklich kühler hier, als in Page. Unser erster Stop ist der Watch Tower. Den Turm selbst lassen wir jedoch außer Acht und laufen sofort zur Kante des Grand Canyon und staunen nicht schlecht. Da liegt nun also vor uns der legendäre Grand Canyon und wir sehen unten blau-türkis den Colorado, wie er sich durch den Canyon schlängelt.

    Weiter fahren wir zum nächsten View Point - der Navajo Point. Okey, der Ausblick hier ist fast der gleiche wie am Watch Tower. Also fahren wir erneut weiter zum Grand View Point. Von hier aus tut sich uns gleich ein komplett neuer Blick auf den Canyon auf. Und das beste: ich kann hier klettern. Da blüht mein Herz auf. Jessica steht so gar nicht auf Klettern und bleibt auf einem Felsen am Rand des Canyon stehen und beobachtet mich. Das Gestein ist an sich fest, doch an den Felsen liegen Gesteinsbrocken, die nicht fest sind. Als ich auf einen solcher Gesteinsbrocken springe, wackelt dieser so sehr, dass ich abrutsche und zwischen zwei Felsen lande. Ich kann mich allerdings schnell aus der Spalte befreien, stehe wieder fest auf den Felsen und klettere munter weiter. Bis es nicht mehr weiter geht und an allen Seiten links, rechts, vor und hinter mir es nur noch etliche hundert Meter in die Tiefe geht. Schade, jetzt, wo es anfängt, Spass zu machen, ist es schon vorbei und ich muss umkehren.

    Hach, das wäre noch ein Traum von mir, hier mal mehrere Tage zu verbringen. Dennoch bin ich glücklich, und wir kehren zurück zum Auto, um den nächsten View Point anzufahren. Es ist mittlerweile schon fast 16 Uhr. Unser nächster Stop ist der Mather Point. Hier sind schon wesentlich mehr Menschen als an den anderen Points und wir fahren nach kurzer Zeit weiter zum Visitor Center. Oh mein Gott, ist hier die Hölle los. Ein Typ trägt seine Katze zur Aussichtsplattform, die hier nun umzäunt ist und lässt sich mit der Mieze fotografieren. Alte Damen mit Schoßhündchen, junge Paare mit ihren Babys und viele andere skurile Leute tummeln sich hier und es macht echt so gar keinen Spass, von hier aus den Blick auf den Grand canyon zu genießen. Wir flüchten ins Visitor Center, besuchen die Toiletten, füllen Wasser auf und hauen ab.

    Um 17 Uhr sind wir bereits auf dem Weg nach Williams. Die Straße führt durch Wälder und Felder und die Temperaturen liegen inzwischen bei nur etwa 20 Grad. Um 18 Uhr erreichen wir Williams und fahren den Route 66 -Loop, machen dabei hier und da ein paar Fotos und sind wenig beeindruckt. Die Sonne geht langsam unter und wir beschließen, nach Flagstaff, wo wir heute übernachten werden, zu fahren.

    Eigentlich wollten wir auch nach Flagstaff die Route 66 nehmen, aber nachdem die Straße echt öde hier ist, beschließen wir doch, den Highway zu nehmen. So kommen wir schließlich gegen 19 Uhr an der Travelodge an. Der check-In dauert eine halbe Stunde, weil das junge Mädel an der Rezeption scheinbar noch nicht so ganz mit dem Prozedere vertraut ist und ewig für die beiden Leute vor mir braucht. Wir beziehen schließlich unser Zimmer, das sehr schmuddelig ist und stinkt. Erstmal Tür auflassen und ordentlich lüften. Unser Abendessen besteht heute aus Nissin Cup Noodles und Süßigkeiten. Wir haben keine Lust, in dem trostlosen Ort Flagstaff ein nettes Diner zu suchen. Irgendwie ist hier alles so deprimierend. Selbst im Tv kommt nichts tolles und so schlafen wir schon gegen 21 Uhr ein.


    Motel: Travelodge Flagstaff, 2 Queensize Betten & Frühstück, 58 $
    gefahrene Kilometer: 380 Kilometer
    Geldausgaben: Tanken 31 $, Navajo Fee 16 $, Eintritt Antelope Canyon 50 $

    Heute geht es mit unserem Roadtrip weiter und vor uns liegt eine lange Strecke. So stehen wir bereits um 6 Uhr auf und frühstücken in Ruhe. Ich nutze das Wlan aus und bestätige für morgen unsere Tour durch den Antelope Canyon, die ich bereits vor einigen Wochen gebucht habe. Als das erledigt ist, packen wir unsere restlichen Sachen zusammen und ich hole am Automaten noch Eiswürfel für die Kühlbox. Um 9 Uhr checken wir schließlich aus und machen uns auf die Tour nach Page.

    Es geht zunächst die gleiche Strecke entlang, die wir gestern bereits zum Valley Of Fire gefahren sind. Doch diesmal biegen wir nicht in den Statepark ein, sondern bleiben auf dem Highway. Schon bald haben wir Nevada verlassen und sind in Arizona und bald darauf auch schon in Utah. Wir fahren nach St. George. Das liegt auf halber Strecke nach Page und soll uns eigentlich als Mittagszwischenstopp dienen. Allerdings erreichen wir den Ort bereits um 11 Uhr und wir haben noch keinen Hunger. Daher legen wir nur einen Tankstop ein und ich nutze die Gunst der Stunde, mal wieder unsere Frontscheibe zu putzen. Fährt sich halt doch besser, wenn man etwas sieht. Weiter geht es mit der Fahrt immer zwischen Utah und Arizona, immer an der Grenze der beiden Bundesstaaten entlang. Irgendwann überkommt uns dann doch der Hunger. Wir haben noch Kaisersemmeln und Aufschnitt in der Kühlbox und ich suche uns eine Stelle, an der wir kurz Rast machen können. Nach einer Weile finden wir eine kleine Siedlung, direkt am Highway. Hier stehen auch ein paar Pferde auf der Koppel und wir befinden den Platz als gut. Wir parken neben der Pferdekoppel im Schatten und machen uns die Semmeln und trinken dazu schön kaltes Wasser. Dann geh ich noch zu den Pferden rüber und gebe ihnen ein paar Streicheleinheiten. Bei einer Zigarette lasse ich die Einöde auf mich wirken. Obwohl wir in einer kleinen Siedlung sind, sehen wir niemanden. Und auch auf dem angrenzenden Highway kommen nur ab und zu Autos vorbei.

    Nach einer halben Stunde machen wir uns gegen 13:30 Uhr wieder auf den Weg. Schon nach wenigen Fahrminuten erreichen wir das Hinweisschild zur Glen Canyon Recreation Area und dem Lake Powell.

    Zum See geht es links ab mit dem Hinweisschild zum Lone Rock. Wir folgen der Straße und stehen dann aber am Ranger-Häuschen, wo der Eintritt gezahlt werden muss - sofern man nicht den National Park Pass hat - und stehen und stehen. Irgendwie geht es nicht vorwärts und wir drehen dann unverrichteter Dinge um. Dann fahren wir halt erst einmal zum Hafen Wahweap Marina. Dort angekommen suchen wir uns einen Parkplatz. Es ist fast alles voll, obwohl mankaum Leute sieht. Nachdem wir geparkt haben, laufen wir runter an den Bootsanleger und können sehen, wie Leute mit Booten auf ihren Auto-Anhängern die Boote ins Wasser lassen oder gerade auf das Auto laden. Die Gegend hier ist unattraktiv, wenngleich der Lake Powell riesig ist und die Gegend auf der gegenüberliegenden Seite des hafens echt schön ist. Aber hier bei den Booten ist es schmuddelig, verkommen und öde. Wir finden auch kein schönes Plätzchen, wo wir uns hätten ans Ufer setzen können. Daher gehen wir wieder zurück zum Auto und versuchen unser Glück nochmals beim Lone Rock. Diesmal stehen kaum Autos vor dem Ranger-Häuschen und wir sind ziemlich schnell durch. Am Ufer angekommen sehen wir schon lauter Leute, Autos und Camper und haben unsere Mühe, noch ein schönes Plätzchen zu finden. Ziemlich nahe am Ufer halten wir und setzen uns endlich an den See. Ja doch, hier ist schon ein schönes Fleckchen Erde. Baden wollen wir allerdings beide nicht und einfach so ewig am Ufer zu sitzen und auf den Lone Rock, der mitten im Lake Powell steht, zu starren, ist auch nichts so toll.

    Daher fahren wir dann doch nach einiger Zeit weiter Richtung Page und passieren dabei den Glen Canyon Dam, der uns natürlich auch einen Stopp wert ist. Wir sind allerdings beide nicht technisch interessiert, gehen daher erst gar nicht ins Visitor Center oder nehmen gar an einer Führung teil. Nein, wir schauen uns den Damm einfach so von allen Seiten an. Beeindruckt sind wir allemal von der Größe bzw. von der Tiefe. Die Wolken über uns, die die ganze Zeit schon grau-schwarz sind, entlassen gerade einen Regenschauer auf uns. Daher flitzen wir schnell zurück zum Auto. Der Regen begleitet uns bis Page. Dann hört es auf. Wir fahren durch Page durch, direkt zum Horseshoe Bend.

    Wir erreichen den Parkplatz um 16 Uhr. Eigentlich hatte ich ja auf Sonne gehofft, aber nun laufen wir eben bei wolkenverhangenem Himmel durch den Sand, nachdem wir unser Auto auf dem riesigen und vollen Parkplatz abgestellt haben. Neben Autos und einigen Campern standen 5 große Reisebusse auf dem Parkplatz und verheißen nichts Gutes. Auf dem Weg zum Horseshoe Bend kommen uns sehr viele Leute entgegen. Vielleicht ist es ja dann doch nicht mehr so voll? Vom Parkplatz aus läuft man etwa 3 Minuten bis zu einem Pavillon und von dort dann noch etwa 10 Minuten weiter bis zum Horseshoe Bend. Die Wüstenlandschaft ist traumhaft schön und es wäre sicher umwerfend, wenn hier keine Menschenseele wäre. Nun gut, wir finden uns damit ab, dass viele Menschen nun an der Felskante stehen. Jessica ist begeistert von dem Blick, der sich vor ihr auftut. Ich habe ihr bereits im Vorfeld Bilder vom Horseshoe Bend gezeigt, damit das Mädel weiß, wo ich sie überall mit hin schleppe, aber sie sagt, dass es in natura viel größer, schöner und gewaltiger aussieht. Der Regen von vorhin holt uns nun ein. Die ersten Tropfen fallen und die ersten größeren Gruppen Menschen verlassen die Felsen. Wir bleiben und machen Fotos. Und beorbachten ein paar Eidechsen, die sich ungerührt der ganzen Menschen auf dem Felsen ausruhen (sonnen können sie sich ja offensichtlich nicht). Als der Regen dann heftiger wird, machen wir uns dann schließlich auch auf den Rückweg zum Auto und fahren zu unserem Hotel in Page.

    Wir checken im Quality Inn ein. Das Hotel wird von einer Navajo-Familie geführt und wir werden, entgegen vieler Bewertungen, die im Internet zu lesen waren, nett empfangen. Unser Zimmer ist super groß und hat eine eigene Terrasse, von welcher man aus auf dem Glen Canyon Damm schauen kann. Nachdem wir unser Zimmer bezogen haben und ich mir am Zimmer-eigenen Kaffeeautomaten einen leckeren Kaffee gemacht habe, beschließen wir, zu Denny's zu fahren. Den Laden haben wir vorhin schon gesehen und für unser Abendessen für gut befunden. Wir sind gegen 18 Uhr im Denny's und erst zwei Stunden später verlassen wir wieder das Restaurant. Zum einen war es voll und es dauerte eine Weile bis unsere Bestellung kam; zum anderen war das Essen viel zu viel und wir hatten gut zu tun, wenigstens die Hälfte davon aufzuessen.

    Um 20:30 Uhr sind wir wieder zurück im Hotel, statten dem navajo-Shop noch einen kurzen Besuch ab und gehen dann auf unser Zimmer. Nach einer ausgiebigen Dusche und Körperpflege schauen wir vom Bett aus noch ein wenig TV bis uns die Augen fast zufallen. Ich stelle mir noch schnell den Handy-Alarm, damit wir rechtzeitig wach werden, noch frühstücken können und pünktlich am Antelope Canyon sind. Danach schlafen wir ein...

    Hotel: Quality Inn At Lake Powell, 2 Queensize Betten & Frühstücksbüffet, 89 $
    gefahrene Kilometer: 480 Kilometer
    Geldausgaben: Tanken 60 $, Essen 35 $, Postkarten 2 $

    Trotz der Hitze habt ihr ein bißchen wenig vom Valley of Fire gesehen, aber das kann ja nochmal auf die Liste für's nächste Mal.....

    Ich meinte mit meinem Satz wirklich nur die unmittelbare Umgebung von der Fire Wave. Dass es im Valley Of Fire noch mehr zu sehen gibt, weiß ich (Petroplyphen, Elephant Rock, White Domes, und Lake Mead). Dass wir vom valley Of Fire wenig gesehen haben, stimmt, ist mir auch bewusst, aber man kann eben nicht alles auf einmal machen und ich hatte da die Priorität auf die Fire Wave :huh:

    Ich staune nicht schlecht, dass ich heute bis 7:30 geschlafen habe. So ausgeschlafen startet man doch gleich viel motivierter in den Tag. Meine Tochter wird kurz nach mir wach. Nach unseren üblichen Morgenritualen (Kaffee, Frühstück, Duschen, sie mit ihrem Freund chatten) machen wir uns fertig, denn heute Vormittag wollen wir mal ins Valley of Fire fahren und uns die Fire Wave von der Nähe anschauen. Idealerweise ist man dort wahrscheinlich schon früh morgens, aber wir kennen es ja nicht anders, als dass wir immer kurz vor der Mittagszeit irgendwo ankommen und uns dann in der brütenden Hitze irgendwo rumtummeln.

    Um 9 Uhr fahren wir los, immer Richtung Norden, bis wir an die Abbiegung kommen, wo die Straße in den State Park führt. Hier sieht es wieder sehr schön aus. Wüste, Berge, nochmehr Wüste und nochmehr Berge. Wir passieren die Eingangstafel zum Valley Of Fire und gleich danach auch das Kassenhäuschen. Nachdem wir 10 Dollar Eintritt gezahlt haben, erhalten wir von dem Ranger noch einiges an Kartenmaterial. Das brauchen wir aber nicht, da ich Google Maps im Vorfeld schon intensiv studiert habe und den Weg im Kopf habe.

    Um 10:30 Uhr erreichen wir dann auch endlich den Parkplatz von welchem wir dann unsere Wanderung zur Fire Wave starten. Bepackt mit Wasser, Handy, Kamera und Basecaps maschieren wir los. Uns kommen schon einige Menschen entgegen, die irgendwie leicht fertig aussehen. Das Infoschild am Beginn des Tails sagt, dass wir 0,95 Kilometer laufen müssen.



    So maschieren wir los, erst durch Sand, später auf Felsplatten. Der Weg zur Fire Wave ist durch Holzpflocken, die alle hundert Meter stehen, gut markiert und so stehen wir nach etwa 30 Minuten an der Fire Wave. Das Gebilde sieht schön aus und wird aus allen möglichen Positionen fotografiert. Da es hier allerdings nichts weiter zu sehen gibt, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Es ist sehr heiß und der Weg zieht sich so unendlich in die Länge. Eine einzige Felsformation bietet etwa 3 Meter Schatten. Diese Formation ist in etwa auf halber Strecke und soll unser Zwischenziel darstellen. Glücklich erreichen wir den Felsen, setzen uns in den Schatten und machen kurz eine Trink- und Erholpause. Zwei Eidechsen machen es sich ebenfalls im Schatten gemütlich.




    Der einzige Schatten weit und breit

    Die letzten paar hundert Meter nehmen wir in den Angriff und sind froh, dass wir nach insgesamt einer Stunde wieder im Auto sind und die Klimaanlage anmachen können. Es ist jetzt 11:30 Uhr und uns kommen viele Menschen entgegen, die jetzt erst zur Fire Wave aufbrechen. Die sind also noch bekloppter als wir. Wir hingegen fahren zurück und ins Visitor Center. Dort füllen wir unsere Wasserflaschen auf, holen uns einen Stempel und fahren dann ganz relaxt wieder zurück nach Las Vegas.

    Um kurz nach 13 Uhr sind wir in Downtown an der Fremont Street. Meine Tochter hat über Google ein Parkhaus gefunden, wo wir unser Auto abstellen. Die Fremont Street ist pure Entspannung, da sie überdacht ist und daher gut Schatten spendet und das Schlendern angenehm macht. Über uns fliegen Leute an Seilen die Straße rauf und runter, während wir uns die Geschäfte anschauen und auf der Suche nach etwas Essbarem sind. Ich habe gelesen, dass man unbedingt in eines der unzähligen Buffets gehen sollte, wenn man in Vegas ist und so frage ich jemanden, wo es hier Buffets gibt. Man verweist uns rüber auf das Golden Nugget Hotel. Dort gehen wir rein und verlaufen uns erst einmal gnadenlos, bis eine Angestellte des Hotels Mitleid mit uns hat und uns bis zum Buffet begleitet. Es ist nicht so voll, wie befürchtet und es stehen nicht viele Leute vor uns an der Schlange, sodass wir schon recht bald einen Platz zugewiesen bekommen. Als erstes bestellen wir uns Softdrinks und dann erobert wir das Buffet. Die Auswahl ist groß, fast alles wird frisch zubereitet. Es gibt Fisch, Fleisch, Garnelen, Beilagen aller Art, Vorspeisen, Salate, Brot und Käse, Hauptgerichte (amerikanisch, asiatisch und italienisch) und gaaaanz viele leckere Desserts. Wir versuchen, soviel wie möglich zu probieren und bekommen auch immer wieder unsere Getränke nachgefüllt.


    Nach dem Essen suche ich, wie eigentlich schon die ganze Zeit, seit wir in Las Vegas sind, Cowboy-Hüte. Ich will in Arizona reiten und das eben ganz stilecht mit Cowboy-Hut. Aber hier gibt es überall nur so blöde Plastik-Pseudo-Cowboy-Hüte. Um 16:30 sind wir wieder zurück im Parkhaus und zahlen 6 Dollar. Wir machen uns auf den Weg zurück ins Hotel, als ich am Straßenrand einen riesengroßen laden sehe mit dem vielversprechenden Namen "Bonanza Shop". Da gehen wir natürlich rein und bleiben auch eine Weile drin - hier gibt es alles, was das Western- und Indianerherz begehrt - sogar vernünftige echte Cowboy-Hüte. Oha, die Preise sind schon Hammer. Ich probiere etliche Hüte an, lasse Jessica Fotos von mir machen, um zu sehen, wie mir die Hüte stehen. So entscheide ich mich gegen einen Lederhut und kaufe statt dessen einen Filzhut. Der ist auch ganz schick, kostet aber nur die Hälfte von dem was ein Lederhut kosten würde. Ich bin glücklich, dass ich den Hut habe und meinem stilechten Western-Reiten nun nichts mehr im Wege steht. In einem Touri-Shop kaufen wir uns dann noch ein paar Schlüsselanhänger, man muss ja wenigstens ein kleines Erinnerungsstück an Vegas haben, oder?!

    Um 17:30 Uhr sind wir schließlich wieder im Hotel. Es ist unser letzter Abend und ich wasche eine Maschine Wäsche im Hotel-eigenen Waschcenter. Während die Wäsche läuft, lösen wir an der Bar unsere Gutscheine ein. Es ist gerade Happy Hour und so kosten die alkoholischen Cocktails nur 3 Dollar und die alkoholfreien nur 2 Dollar. Gezwungener Maßen bestelle ich mir zwei alkoholische cocktails und Jessica bekommt nur alkoholfrei (Scheiß Jugendschutz bis 21). Nachdem die Wäsche gewaschen und getrocknet ist, lege ich sie fein säuberlich zusammen und fange an, unsere Koffer zu packen. Durch unsere Shopping-Errungenschaften sind ja einige neue Klamotten dazu gekommen und ich habe angst, dass wir nicht mehr alles verstaut bekommen. Aber die Angst ist unberechtigt, alles passt, wackelt und hat Luft. Nur unsere Waschtasche und die Klamotten für morgen lassen wir draußen und ebenso noch die Lebensmittel im Kühlschrank. Wir haben keine Lust mehr zum Strip zu fahren und verbringen daher den restlichen Abend zu Hause bis wir irgendwann einschlafen...

    Hotel: Mardi Gras, 2 Queensize Betten & Pool, 150 $ für 3 Nächte
    gefahrene Kilometer: 220 Kilometer
    gelaufene Kilometer: 3 Kilometer
    Geldausgaben: Eintritt State Park 10 $, Shopping 57 $, Buffet Golden Nugget 35 $, Parkticket & Waschen 8,50 $

    Kat:
    Genau diesen Getränkeautomaten mein ich - der ist echt super  :thumbup:  :thumbup:  :thumbup:


    Was Vegas angeht: so hätte man sicher noch viel machen können, vor allem haben wir ja die Themenhotels komplett außen vor gelassen. irgendwie muss man sich ja auch noch einen Grund für eine weitere Reise nach Las Vegas vorbehalten  ;)


    @all: Ich setz jetzt gleich den nächsten Tag mit rein - also viel Spass weiterhin beim Lesen  ^^

    Ich habe den Bericht auch in einem Rutsch durchgelesen und finde die Fotos toll..vor allem auch die ganzen Tiere, die Ihr unterwegs getroffen habt. Die Orte, an denen Ihr wart, sind sehr schon. Ihr seid im Juli unterwegs gewesen, aber irgendwie sehen viele Bilder nach klirrender Kälte aus. Wie warm oder kalt war es denn an den Orten, wo noch Schnee lag? Und wie viel Grad hattet Ihr dann in San Fransisco?

    Als ich heute um 7 Uhr wach werde, schläft Jessi noch. Ich machen mir einen Kaffee und setze mich raus an den Pool. Dort rauche ich gemütlich, checke Facebook und meine Mails und beorbachte die Leute, die scheinbar auschecken, wie sie mit ihren Koffern durch die Gänge laufen und irgendwie leicht gestresst aussehen. Wie gut, dass wir heute nichts zu tun haben und auch eigentlich keinen Plan. Wir werden uns treiben lassen und mal schauen, was der Tag so bringt. Meine Tochter wird um 8 Uhr endlich wach und ich komme zurück ins Zimmer. Nach dem Duschen und einem kleinen Frühstück wollen wir mal zu Ross Dress For Less. An dem Laden sind wir gestern Abend auf dem Weg zum Strip vorbei gefahren und ich habe schon öfters davon gelesen.

    So sitzen wir um 9 Uhr im Auto und fahren hin. Der Laden ist riesig und das Angebot überfordert mich ein wenig. Es gibt ja Menschen, die, wenn sie sich bei einem großen Angebot nicht entscheiden können, alles kaufen. Ich bin das Gegenteil und kaufe dann gar nichts. Dafür greift Jessi zu einem Gürtel, einer Tasche und einem Shirt und geht zur Kasse und bezahlt. Um 10:30 Uhr sind wir aus dem Laden raus und ich beschließe, dass wir jetzt nochmals zum Las Vegas Schild fahren, um es bei Tag zu fotografieren. Es ist einigermaßen voll und wir warten, bis die Leute vor uns ihre Fotos gemacht haben, bis wir dann an der Reihe sind.

    Ich habe gelesen, dass hier unten in der Nähe des Flughafens ein Walmart sein soll und wir möchten unsere Vorräte ein wenig aufstocken. Jessica googelt die Adresse, die ich dann ins Navi eingebe und wir fahren dorthin. Wieder einmal ist mein erster Gang auf die Toilette. Danach essen wir etwas im Mc Donald's, der direkt im Walmart ist, ist ja schließlich schon wieder fast Mittagszeit. Ich bin wieder einmal vom riesigen Angebot im Walmart begeistert, gleich am Eingang locken unzählige Variationen an süßen Teilchen, Kuchen und Keksen. Leider sind die packungen alle viel zu groß, sodass es keine in unseren Einkaufswagen schafft. Allerdings sichte ich in der Backwarenabteilung Kaiserbrötchen. Nachdem wir immer nur Sandwiches hatten, sind die Brötschen eine willkommene Abwechlung. Weiter geht's an der Süßigkeitenabteilung, wo Snickers mit weißer Schokolade und Mandel, Reeses und M & M's im Wagen landen. Dazu gesellen sich dann noch zwei Gallonen Wasser und ein paar Boxen Lunchables. In der Klamottenabteilung gibt es Levi's und Lee Jeans in der Signature-Version für 20 Dollar. Die Levi's probier ich an und was soll ich sagen - sie sitzen perfekt. So landen ein paar blaue und schwarze Jeans und noch zwei Tops ebenfalls im Wagen. An der Kasse zahlen wir knapp 60 Dollar für den Einkauf und müssen die Einkaufstüten diesmal bezahlen. Dafür sind es diesmal auch stabilere Tüten.

    Im Auto stellt Jessi dann fest, dass der Gürtel, den sie bei Ross Dress For Less gekauft hat, zu kurz ist und sie den umtauschen möchte. Wie gut, dass es gegenüber des Walmarts auch so einen Laden gibt. Ich fahre sie vor die Tür und warte im kühlen Auto, bis sie mit dem umgetauschten Gürtel zurück kommt. Ist jetzt ein anderes Modell, gefällt ihr aber besser, als der erste. Jetzt, wo das Mädchen glücklich ist, können wir uns ja auf den Heimweg zurück ins Hotel machen. Um 14 Uhr kommen wir an und verstauen erstmal unsere Einkäufe. Bei der Ankunft haben wir vor dem Hotel einen Shuttle gesehen. Im Internet stand, dass dieser jede Stunde bis zum Strip fährt. Jetzt tagsüber war ja nicht viel los auf dem Strip, aber wir würden da gern zu einem späteren Zeitpunkt hinfahren und erkundigen uns nach den Abfahrtszeiten. Okay, jede volle Stunde. Zurück im Zimmer ziehen wir unsere Badesachen an und statten dem Pool wieder einen Besuch ab. Es sind noch Liegen frei und so verbringen wir mit Planschen und Sonnenbaden im Wechsel insgesamt zwei Stunden am Pool. Zurück im Zimmer duschen wir, ziehen uns um und machen uns etwas ansehnlich für den Strip.

    Um kurz vor 17 Uhr stehen wir dann am Eingang vor dem Hotel. Der Shuttlebus-Fahrer ist schon da, sagt aber, dass er erst in 15 Minuten losfährt. Wir warten und zu uns gesellen sich noch zwei, drei andere Leute. Pünktlich 15 Minuten später geht es auch schon los und der Bus bringt uns vor das Bally's Hotel. Der Fahrer erklärt, dass er uns genau von hier wieder abholen wird, stündlich und das letzte Mal um 22 Uhr. Der Eingang des Bally's ist in einer Seitenstraße des Strips und wir laufen erstmal vor. Wir sind auf der gleichen Höhe des Strips, wie wir gestern bereits waren. Wir laufen südwärts, immer geradeaus, an unzähligen Geschäften und Hotels vorbei, machen hier und da Fotos und wollen eigentlich am New York New York dann die Straßenseite wechseln, aber die Fußgängerbrücke ist gesperrt. Und bis zu den Ampeln ist es irgendwie zu weit, sodass wir dann halt auf unserer Seite bleiben. Wir entern M+M's World und decken und mit bunten Schokolinsen in allen möglichen Farben ein. Da ich weiß, dass dieser Spass arschteuer werden würde, nehme ich von jeder Farbe immer nur 2-3 Stück, Jessi ebenfalls. So haben wir zwei Tüten für die wir insgesamt nur 9 Dollar zahlen. Dann gehen wir ins Marshall's, ein Laden ähnlich dem Ross Dress For Less, mit einigen Markenartikeln zu sehr günstigen Preisen. Es ist heiß und wir haben Durst. Bei Mc Donald's gibt es leider keine Softdrinks - die sind alle. Nebenan ist ein Subway, dort holen wir uns dann zwei Softdrinks. Der Automat ist witzig und hat soviele Sorten an Fanta und Sprite im Angebot, von denen wir in Deutschland nur träumen können. Die Getränke sind lecker aber völlig überteuert und es gibt kein Refill. Anschließend statten der Coca-Cola world und dem Hard Rock Café noch einen Besuch ab und schauen uns bei Walgreens um. Letzteren Laden kann man nicht empfehlen, da er völlig überteuerte Preise hat.





    Langsam machen wir uns wieder auf dem Weg zurück zum Bally's und durchqueren das Casino. Am Wegesrand durch die Casinohalle stehen Automaten, an denen man für 1 Dollar spielen kann. Ich habe davon keine Ahnung, habe aber 8 Dollarscheine und beschließe, dass die mein Limit darstellen werden, während ich mein Glück probiere. Natürlich gewinne ich nichts, hab ja auch keine Ahnung, wann man wo welche Knöpfe drücken muss. Ich will gerade den letzten 1-Dollar-Schein verspielen, als ich Jessi frage, ob sie nicht schnell, heimlich den verspielen will. Sie ist ja erst 18 und darf offiziell nicht an die Automaten. Ein Aufpasser ist nicht zu sehen, Jessi setzt sich schnell an einen der Automaten und spielt. Und gewinnt einen Dollar. Na wow. Den erhält sie als Gutschein, welchen wir aber nicht einlösen - wäre ja auch lächerlich - sondern sie behält den Gutschein als Andenken.

    Es ist 21:40 als wir vor dem Eingang des Bally's sind und auf den Shuttle warten...und warten...und warten. Es kommt kein Shuttle. Ab und zu hält mal ein riesiger Reisebus vor dem Hotel, auch mal ein Uber-Taxi, auch mal eine große Stretch-Limo. Um 22:15 rufe ich im Hotel an und frage, wann der Shuttle denn kommt. Der sei schon unterwegs. Na gut, also weiter warten. Um 22:30 Uhr ist immer noch kein Shuttlebus gekommen und ich rufe erneut im Hotel an und frage nach. Diesmal erhalte ich die Info, der Bus sei schon längst dagewesen und es komme auch keiner mehr. Ich diskutiere am Telefon mit der Stimme auf der anderen Leitung rum, fühle mich verarscht, weil es eben noch hieß, der Bus sei unterwegs und nun, er komme gar nicht mehr. Ich verlange, den Fahrer zu sprechen und den Hotelmanager. Beides wird mir verweigert. Der Fahrer wäre Punkt 22 Uhr dagewesen und basta. Ich bezichtige den Fahrer des Lügens, immerhin sind wir seit 21:40 vor dem Hotel und warten und es kam definitiv kein Bus. Nach ewigem und sinnlosen Hin und Her lege ich auf und wir steigen in ein Uber-Taxi, das uns dann für 10 Dollar zum Hotel fährt.

    Im Hotel kommen wir 23 Uhr an und mein erster Weg führt mich an die Rezeption und ich rege mich erneut lautstark über die Lügen, Verarsche und nicht vorhandenen Service auf. Dem Hotel war es egal, ob wir am Bally's sinnlos standen und über eine Stunde umsonst gewartet hatten und ebenso egal, wie wir zurück ins Hotel kommen. Ich frage den Mann an der Rezeption, ob das die Art ist, wie hier mit Gästen umgegangen wird und verlange mindestens eine Entschuldigung, die bis dahin nicht mit einem Wort gefallen ist. Andere Gäste schauen mich schon an, weil ich doch etwas lautstark wurde und auch die Security bereits gekommen ist. Dem Rezeptionisten war es dann wohl doch irgendwann peinlich, er entschuldigt sich und bot uns zwei 5-Dollar-Gutscheine an, für die hauseigene Bar. Ich belasse es dann dabei, da mit den Gutscheinen zumindest das Taxi-Geld wieder kompensiert ist und wir gehen auf unser Zimmer. Jessi chattet noch ein wenig mit ihrem Freund, ich schaue TV und irgendwann fallen uns dann auch gegen 0:00 Uhr die Augen zu.

    Hotel: Mardi Gras, 2 Queensize Betten & Pool, 150 $ für 3 Nächte
    gefahrene Kilometer: 40 Kilometer
    gelaufene Kilometer: lächerliche 3 oder 4 Kilometer
    Geldausgaben: Taxi 10 $, Shopping (inklusive Einkauf Walmart) 150 $