Ecuador, Galapagos und Peru

  • Ich bin auch mal aufgesprungen. Eine Ecke an die ich bisher noch nie gedacht habe. Ich werde interessiert dabei bleiben! (:hutab:)

  • SUPER !!! :thumbup:


    ich freue mich schon drauf wie es weiter geht ...

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    ich war schon bei ganz vielen Stammtischtreffen dabei :thumbup:
    und es werden hoffentlich noch viele folgen (:peace:)

  • Oh Mann, wie aufregend!!!!!!!


    Schon irgendwie mutig so'n Trip, finde ich. Bin halt schon'n Schisser, gerade in solchen Ländern.


    Bin schon total aufgeregt, wie es weiter geht. Tolle Fotos und Eindrücke.


    Danke, Danke, Danke für die Mühe.




    Ich bewundere alle, die immer ihre Reiseberichte einstellen mit Fotos und pipapo.


    Solche Arbeit......... aber Danke Danke.


    Freue mich immer wieder.



    (wann geht es weiter....??? :thumbup::D )



    Ganz liebe Grüße
    Simone :kuss:

  • (:danke:) für Euer Lob! Das spornt an, weiterzumachen. Ja, es ist eine Menge Arbeit, macht mir aber Spaß. Erst recht, wenn ich weiß, dass es Euch interessiert und gut ankommt. Heute werde ich Quito sicher abschließen und anschließend mit unserem Besuch in Otavalo loslegen.


    Hier mal für alle "Mitreisenden" eine Übersicht des Reiseverlaufs - die Beschreibung stammt aus dem aktuellen IKARUS-Katalog und entspricht im wesentlichen unserer Tour. Leider mussten wir in Peru aufgrund von Unruhen am Titicaca-See kräftig umdisponieren, in die Ecke sind wir also nicht gekommen - leider!!!


    22-Tage-Tour


    1. Tag: SO Hinflug
    Morgens Abflug von Deutschland über Madrid nach Quito (2.850m).


    2. Tag: MO Quito F
    Halbtägige Stadtrundfahrt durch die ecuadorianische Hauptstadt, von der UNESCO zum Kulturerbe der Menschheit erklärt: Plaza de la Independencia mit Regierungspalast und Kathedrale, die Kirchen San Francisco und La Compañía. Auffahrt auf den Panecillo mit großartigem Rundblick.


    3. Tag: DI Cotopaxi - Riobamba FMA
    Fahrt auf der "Straße der Vulkane", der Panamericana, an elf herrlich geformten schneekuppigen Bergriesen vorbei in den Cotopaxi-Nationalpark. Kurzer Spaziergang an der Limpiapungo Lagune. Anschl. Besuch des farbenfrohen und lebendigen Indio-Markts von Latacunga. Nachm. Weiterfahrt nach Riobamba (190 km).


    4. Tag: MI Teufelsnase - Cuenca FM
    Fahrt nach Alausi. Von dort aus mit der Bahn die spektakuläre "Teufelsnase" hinab nach Sibambe (falls die Bahn nicht fährt, ersatzweise Busfahrt). Anschl. Weiterfahrt nach Cuenca mit einem Stopp in Ingapirca, wo die bedeutendste Inkafestung außerhalb Perus besichtigt wird (250 Tages-km).


    5. Tag: DO Cuenca - Guayaquil F
    Vorm. Stadtbesichtigung von Cuenca, Zentrum der Handwerkskunst, wo sich der Charme einer pittoresken Kolonialstadt erhalten hat. Hauptplatz, historische Gebäude entlang des Tomebamba-Flusses, Blumenmarkt, Besuch einer Panama-Hutfabrik. Nachm. Überlandfahrt nach Guayaquil, im tropischen Tiefland gelegen. Kurze Panoramafahrt durch durch die pulsierende Hafenstadt, dem wirtschaftlichen Zentrum des Landes (230 Tages-km).


    6. Tag: FR Guayaquil - Galápagos FA
    Vorm. Flug nach Baltra (Galápagos). Einschiffung auf der TIP TOP II und Beginn der Kreuzfahrt. An den Daphne Inseln vorbei zum Strand von Bachas (Santa Cruz) mit Flamingo-Lagune und Stranddünen.


    7. Tag: SA Galápagos FMA
    Während unseres einwöchigen Galápagos-Kreuzfahrtprogramms legen wir etwa zweimal täglich an, mit Inselbesuchen, Rundgängen, Tierbeobachtungen, aber auch Badepausen und Schnorchelmöglichkeiten. Vorm. Besuch der Insel Santiago: An der Bahía Sullivan eine Mondlandschaft aus Pahoehoe-Lava, die eindrucksvoll auf den Ursprung des Archipels verweist. Nachm. die Insel Bartolomé mit dem Pinnacle Rock, dem faszinierendsten Landschafts-Ensemble des ganzen Archipels. Dazu Galápagos-Pinguine und zuweilen Meeresschildkröten.


    8. Tag: SO Galápagos FMA
    Heute ein Abstecher zu der weit im Norden des Archipels liegenden, besonders gefährdeten und deshalb nur selten besuchten Vogelinsel Genovesa mit Darwin Bucht und Prince Philip´s Steps. Rotfuß- und Nazcatölpel, Fregattvögel, Bootsfahrt entlang der Klippen.


    9. Tag: MO Galápagos FMA
    Morgens Anlegen im Nordwesten der Insel Santiago (James): In Puerto Egas zerrissene Lavaküste und eine Pelzrobbenkolonie, dazu Seelöwen und Meerechsen. Nachm. Besuch in der Caleta Bucanero, einer Höhle inmitten steiler Klippen und früherem Piraten-Unterschlupf mit zahlreichen Seevogel-Arten. Spaziergang zu einer aufgegebenen Salzmine mit Lavareihern und Galápagos-Bussarden.


    10. Tag: DI Galápagos FMA
    Morgens an der Punta Vicente Roca auf der größten Insel Isabela ganz im Westen des Archipels: Seelöwen, Meerechsen, Blaufuß- und Nazcatölpel, dazu flugunfähige Kormorane. Nachm. Besuch der Insel Fernandina: An der Punta Espinoza eine große Population von Meerechsen, dazu Galápagos-Pinguine sowie zahlreiche Lava-Kakteen.


    11. Tag: MI Galápagos FMA
    Vorm. Anlandung auf Isabela: In der Bahía Urbina eine imposante Zahl von Landleguanen und - mit etwas Glück - sogar Galápagos-Riesenschildkröten. Anschl. an der Tagus Cove Meerechsen, Seelöwen und eine Vielzahl von Seevögeln. Nachm. an der Elizabeth Bay Blaufußtölpel, Pelikane, Galápagos-Pinguine und Mangrovenwälder.


    12. Tag: DO Galápagos FMA
    Morgens an der kleinen Felseninsel "Las Tintoreras": Klares, türkisfarbenes Wasser, in dem oft Meeres-Schildkröten, Rochen und Weißspitzhaie beobachtet werden können. Anschl. Las Humedades auf Isabela, ein Lagunengebiet mit zahlreichen Vogelarten und die "Muro de Lagrimas" mit Lava-Echsen, Galápagos-Finken und schwarzen Mangroven. Nachm. Besuch der Schildkröten-Aufzuchtstation "Arnaldo Tupiza" mit über 300 jungen und adulten Riesenschildkröten.


    13. Tag: FR Galápagos - Lima F
    Morgens Erkundung des Hochlandes der Hauptinsel Santa Cruz: Riesenschildkröten in ihrer natürlichen Umgebung, tropische Vegetation, Scalesienwälder, erloschene Vulkane. Anschl. Transfer nach Baltra und Rückflug auf das Festland nach Quito. Abends dann Weiterflug nach Lima (Anm: Änderungen des Besuchsprogrammes auf Galápagos im Sinne eines verantwortungsvollen Tourismus und des Naturschutzes bleiben vorbehalten).


    14. Tag: SA Heiliges Tal der Inkas F
    Morgens Flug nach Cusco (3.300m). Anschl. Fahrt zum Urubamba-Tal, dem "Heiligen Tal der Inkas". Besichtigung der Ruinenanlagen von Sacsayhuamán, Kenko und Tampu Machay. In Pisac Besuch des Indio-Marktes, auf dem die Händler der umliegenden Ortschaften ihre Waren feilbieten. Übernachtung direkt im Heiligen Tal.


    15. Tag: SO Machu Picchu FA
    Morgens Bahnfahrt das Urubamba-Tal hinab, nach Machu Picchu. Ausführl. Besichtigung der "Verlorenen Stadt der Inkas", eine in eine imposante Gebirgslandschaft eingebettete Zitadelle mit Tempeln, Palästen, Brunnen und Terrassen, die erst 1911 wieder entdeckt wurde. Übernachtung am Fuß des Berges.


    16. Tag: MO Machu Picchu - Cusco FM
    Morgens ein fast "privater Besuch" von Machu Picchu, denn die Touristengruppen mit dem Zug aus Cusco kommen erst später an. Möglichkeiten zu einer (wetterabhängigen) Besteigung des Wayna Picchu Berges, zu einer kleinen Wanderung zum Sonnentor Inti Punku oder zur Besichtigung des neuen Machu Picchu Museums. Nachm. per Bahn zurück nach Ollantaytambo und per Bus weiter nach Cusco.


    17. Tag: DI Cusco F
    Vorm. Stadtrundgang durch die ehemalige Hauptstadt des Inkareichs: Kathedrale, Sonnentempel Koricancha mit dem Kloster Santo Domingo, Inka-Straßen und -Bauten. Der Nachmittag steht für eigene Erkundungen zur freien Verfügung.


    18. Tag: MI Puno - Titicaca See FM
    Ganztägige Bahnfahrt von Cusco zum Titicaca-See, der Wiege der Inkas. Zunächst im Tal des Vilcanota-Flusses an verträumten Indiodörfern vorbei, dann über den Altiplano mit dem La Raya Pass (4.312m) als höchstem Punkt und mit Lama- und Alpacaherden als häufigen Begleitern. Unser Hotel direkt am Titicaca-See (380 km).


    19. Tag: DO Titicaca-See FM
    Ganztägige Erkundung des Titicaca-Sees: Zunächst Besuch der schwimmenden Inseln der Uros, deren Inseln und Boote aus Totora, einer Binsenart, bestehen. Anschl. Weiterfahrt mit dem Boot zur Halbinsel Llachón, wo die Quechua-Indios noch viel von ihren althergebrachten Traditionen erhalten haben.


    20. Tag: FR Titicaca-See - Lima F
    Besuch der ehemaligen Nekropole von Sillustani am Ufer des Lago Umayo. Dort haben sich antike Begräbnistürme aus der Vor-Inkazeit (Chullpas) erhalten. Anschl. Fahrt nach Juliaca und Flug zurück nach Lima.


    21. Tag: SA Lima - Rückflug F
    Vorm. Stadtrundfahrt durch die peruanische Hauptstadt: Koloniale Altstadt mit Plaza Mayor, Kathedrale und Regierungspalast, das "neue" Stadtzentrum Miraflores. Abschl. Besuch des Goldmuseums mit einer beeindruckenden Sammlung präkolumbumbischen Goldschmucks. Abends Rückflug über Madrid.


    22. Tag: SO Ankunft
    Nachm. Ankunft in Madrid und Weiterflug zu verschiedenen deutschen Flughäfen.

  • Anschließend geht es auf „Kirchenbesichtigungstour“. Wer Kathedralen und pompöse Kirchenbauten liebt, kommt in Ecuador voll auf seine Kosten! Mir ist es etwas zu viel Pomp, aber es ist auch faszinierend. Teilweise verschlägt es mir Atem und Sprache und ich stehe fassungslos vor soviel Glanz und Gloria und Gold.
    Der Urlaub ist inzwischen mehr als 1 Jahr her, daher bin ich mir bei den Kirchen nicht 100%ig sicher, meine aber, dass wir u.a. in der Kathedrale nicht fotografieren durften.


    Die folgenden Fotos sind von und aus der Kirche Santo Domingo:


    vor der Kirche steht ein Denkmal von General Sucre, dem Befreier von Ecuador und Peru, einem der angesehensten Führer der lateinamerikanischen Kriege um die Unabhängigkeit von Spanien


    im Seitenflügel das Museo Dominicano del Arte Fray Pedro Bedón


    und dann die Pracht im Inneren:







    das sieht nicht nur nach Gold aus, sondern ist auch alles Blattgold



    Teil der Fassade von Iglesia de la Compañía de Jesús



    Ich habe natürlich noch mehr Fotos von den Kirchen in Quito, aber wir befinden uns ja noch immer bei Tag 1 einer 3-wöchigen Tour. :zwinker:

  • Wir sind weiter im Zentrum von Quito unterwegs, bestaunen die schönen alten Bauten, die meistens gepflegten Fassaden, das bunte Treiben auf den Straßen. Ich habe einen neuen Lieblingssnack: Bananenchips - lecker!!! Und ich trinke Coca-Tee als Vorbeugung gegen die Höhenkrankheit, da er die Sauerstoffaufnahme verbessert. Er schmeckt mit viel Zucker ganz ordentlich und wirkt ähnlich wie Coca Cola ein bisschen muntermachend. In den nächsten Nächten kann ich davon ein Lied singen: je mehr Coca Tee am Tag, desto weniger Schlaf in der Nacht. Aber er scheint zu wirken. Ich werde auch in den nächsten Tagen nicht krank, obwohl wir uns wiederholt in Höhen von 4.000 Metern und mehr bewegen.


    Quito ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. Sie ist mit rund 2,6 Millionen Einwohnern nach Guayaquil die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Stadt wird von einer einzigartigen Bergkulisse umrahmt und ist die älteste der heutigen Hauptstädte Südamerikas.
    Quito ist anders, als ich es erwartet hatte: zumindest dort, wo wir uns bewegen, fühle ich mich vollkommen sicher, genauso sicher, wie in einer Fußgängerzone bei uns zuhause. Quito ist sauber. Ich hatte Müll am Straßenrand erwartet, große Schlaglöcher in den Straßen, bettelnde Kinder.
    Von alledem ist im Zentrum nichts zu sehen. In den Favelas wird es anders sein - mit Sicherheit. Aber dahin führt uns Hans verständlicherweise nicht. Hans, unser Reiseleiter und Carlos, unser Fahrer, leben beide in Quito und lieben ihre Stadt. Ich kann es verstehen. Die Altstadt gehört zum Weltkulturerbe. Und: Quito ist schön!!


    hier noch ein paar "Beweisfotos":



    Schulkinder in ihren Uniformen - durch die Uniformen wird verhindert, dass zu erkennen ist, aus welchen finanziellen Verhältnissen die Kinder kommen









    an der Plaza de la Independencia






    Wachen am Präsidentenpalast - die dürfen aber mal grinsen und tun es auch :)


    der "Präsidentenbriefkasten"


    Aufgang im durch Gitter abgeschirmten Innenhof des Palastes



    "Quito! Mein Quito!" - ist der häufigste Spruch von Hans, unserem Reiseleiter.

    Viele Grüße
    Silvia


    Bei Stammtischtreffen dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Silvia ()

  • Zum Abschluss unserer Besichtigungstour durch Quito fahren wir noch auf den Panecillo (das Brötchen), um die Aussicht auf Quito und die Umgebung von dort oben zu genießen. Die Bergkuppe liegt südlich der Altstadt von Quito und trennt die Südebene vom Nordtal.
    Der Hügel liegt auf 3.000 Metern, in der Mitte steht die 30 m hohe "Virgen" (Jungfrau von Quito), die man von fast jeder Ecke Quitos sehen kann. Es ist wohl die einzige Madonnenfigur mit Flügeln überhaupt.


    Die Jungfrau wacht über dem Hügel der Wohlhabenden


    dies ist der gegenüber liegende Hügel, auf dem die Benachteiligten wohnen - sie sind ärmer und die Jungfrau wacht nicht über sie:



    die Virgen del Panecillo


    die Figur besteht komplett aus Aluminium



    Blick vom Panecillo auf Quito



    Das war jetzt mein erster Tag in Lateinamerika und es war ein gelungener Auftakt für einen besonderen Urlaub.


    Moni, Ruth und ich sind ziemlich geschafft vom vielen Laufen und der ungewohnten Höhenluft. Also beschließen wir, uns zum Abendessen nicht zu weit vom Hotel zu entfernen. Außerdem ist jetzt Freitag, das Wochenende in Quito hat begonnen und dort, wo die Restaurants und Kneipen sind (wo wir gestern abend ja noch waren), ist heute bestimmt die Hölle los. Also schlendern wir die Hauptstraße an unserem Hotel entlang auf der Suche nach einem Restaurant.


    Wir werden fündig - und wie! Nur wenige hundert Meter entfernt gibt es ein kleine, recht schummerige Bar, die ecuadorianische Küche anbietet. Ganz vorn im halb offenen Bereich ist ein Tisch mit mehreren Männern und einer jungen Frau besetzt, die überhaupt nicht nach Touristen aussehen. Der Besitzer der Bar kommt sofort freudig strahlend auf uns zu und fragt, woher die 3 Extranjeras denn kommen. De Alemania! Muy bien!
    Wir nehmen im hinteren Teil des Lokals Platz und bekommen eine Speisekarte, die selbstverständlich nur in Spanisch geschrieben ist. Da ich von uns dreien noch am besten Spanisch spreche, bemühe ich mich, zu verstehen, was es denn so alles gibt. (Ich kann mich heute, nach knapp 15 Monaten nicht mehr erinnern, was wir gegessen haben, aber es war gut!) Ich bestelle etwas für uns, zu Trinken nehmen wir agua mineral y vino tinto.
    Die Gäste am vorderen Tisch laufen langsam zur Hochform auf. Einer spielt Gitarre, 3 der Männer singen, mal abwechselnd, mal gleichzeitig. Gar nicht so schlecht, aber laut! Wir schmunzeln, summen bei Guantanamera mit und schwupps, ist der erste Mann an unserem Tisch. 3 weitere folgen. Es entspinnt sich ein spannendes Gespräch. Spannend auch wegen des Sprachgewirrs: etwas Englisch, etwas Spanisch. Die Herren haben schon ganz gut getrunken und sind seeehhr gut drauf. Der Wirt entpuppt sich als Caruso-Verschnitt und schmettert eine Arie. Wir schaffen es, uns die Zeit zum Essen zu stehlen, dann reden sie weiter auf uns ein. Einer kommt ursprünglich aus Kuba und ist in Quito gestrandet, ein anderer hatte einen sehr guten Job, aber alles im Casino verzockt (wir glauben ihm, denn er spricht sehr gut Englisch und macht trotz des üppigen Alkoholspiegels einen gebildeten Eindruck.
    Die Herren trinken ein sehr eigentümliches Getränk und haben inzwischen leuchtend rote Augen. Wir machen uns schlau: es ist der Canelazo, der ist typisch für die Andenregion und besteht aus Wasser, Nelken, Orangensaft, starkem Aguardiente (= Zuckerrohrschnaps) und Zimt. Er wird heiß getrunken. Ich rieche an einem Glas - das reicht mir! Ich glaube, nach 1 Glas würde ich umfallen.
    Wir beschließen, die lustige Runde zu verlassen und schleppen uns zurück zum Hotel. Todmüde fallen wir alle in die Bettern.


    Es war ein rundum gelungener 1. Urlaubstag!

  • Gut geschlafen und gut gefrühstückt werden wir zu unserer ersten Tour durch das Hochland Ecuadors abgeholt. Es geht heute ca. 110 km Richtung Norden zum Indiomarkt von Otavalo.


    Wir verlassen die Metropole Quito und sehen bei schönstem Wetter die ersten schneebedeckten Vulkane. Als erstes bleiben wir stehen, um den Anblick des Cayambe zu genießen und Fotos zu machen. Der Gipfel des Cayambe liegt auf 5.796 m, er ist der dritthöchste Berg Ecuadors, nach dem Chimborazo (6.310m, nicht mehr aktiv) und dem Cotopaxi (5.897m, noch aktiv).




    Es ist sehr schön hier im Hochland, wir sind verblüfft, wie grün es hier auf knapp 3.000 Metern ist.




    ein Blick auf den Cotopaxi, den wir am nächsten Tag aus nächster Nähe sehen werden


    Um nach Otavalo zu kommen, überqueren wir die Äquatorlinie. Hier mal unsere ganze Frauentruppe:



    Wir fahren weiter Richtung Otavalo und machen einen kurzen Stop an einem kleinen Laden, um Getränke u.a. zu kaufen und die Toiletten zu besuchen. Meine Befürchtung, dass die Toiletten eher nicht brauchbar sein dürften, ist vollkommener Blödsinn – sauber! Und der Ausblick auf den Lago San Pablo und das Lama sind einfach nur schön! Ich kaufe mir einen roten Strohhut – ich mag eigentlich keine Kopfbedeckung tragen, aber hier auf 3.000m merke ich doch, dass die Sonne das Hirn brät. Gleich noch ein Tuch in den Farben Ecuadors dazu gekauft, damit der Hut nicht sofort wieder weg weht und weiter geht’s.







  • In Otavalo angekommen, führt Hans uns zunächst zum Lebensmittelmarkt. Wie erwartet, gibt es jede Menge Obst und Gemüse.



    schön gestapelt:




    Ich wusste bisher nicht, wie viele Sorten Kartoffeln es gibt - es sind ca. 4000. Die Kartoffelpflanze stammt aus den Anden Südamerikas, sie wurde dort bereits schon vor 7000-8000 Jahren angebaut. Auf den Hochebenen der Anden ist sie Hauptnahrungsmittel.


    Natürlich wird auch Fisch und Fleisch angeboten, aber der Hit sind die „Spanferkel“ – bei uns haben sie einen Apfel im Maul und drehen sich am Spieß oder liegen (halbiert) auf der Seite.








    Am Rand des Marktes gibt es auch noch ein paar Textilien


    und die Indigena in ihrer typischen Tracht strahlt für ein Foto

  • Hallo Silvia,


    so, habe jetzt alles nachgelesen, da ich gestern zuviel unterwegs war.


    Quito hat mich positiv überrascht, ich hatte viel Schlimmeres erwartet. Eure Touren durch die Stadt habt ihr aber auch mit Hans gemacht oder seid ihr alleine auf eigene Faust los. Besonders die Kirchen haben es mir angetan, halt ganz anders als bei uns.


    Toll, dass ihr nur so eine kleine Gruppe war. Die Regel "ein Arschloch ist immer dabei" gilt ja erst ab 10 Personen. (:tongue:)


    Das Abendessen in der Nähe vom Hotel war ja auch der Hit. Sowas passiert auch nur, wenn man es gar nicht erwartet. Und die Bars/Restaurants, die am schäbigsten aussehen, sind meistens die besten - so kenne ich das auch aus Spanien.


    Der Markt in Otavalo hätte mich auch gereizt. Märkte ist etwas, wo ich immer hingehe, wenn wir in Urlaub sind. Man lernt immer viel über Land und Leute kennen.


    Freue mich weiterhin auf die Fortsetzung.


    LG
    Andrea

  • Hallo Andrea,


    ja, "unser Hans" war bei den Tagestouren immer dabei und hat natürlich darauf geachtet, dass wir nur in sicheren Ecken von Quito und auch später von Guayaquil unterwegs sind. Weil Hans und Carlos zu nett und immer gut drauf waren, haben wir sie während der Tour dann meistens abends noch eingeladen, mit uns Mädels zusammen zu essen. Dabei gab es dann außer netter Gesellschaft noch weitere interessante Informationen über Land und Leute.


    Wenn Du Märkte magst, guck später (oder morgen früh) wieder rein, da bekommst Du noch ein paar tolle Bilder vom Stoffmarkt in Otavalo zu sehen.


    LG
    Silvia

  • Im Anschluss an den Besuch auf dem Lebensmittelmarkt fahren wir in die Stadt Otavalo. Auf einer Höhe von 2.500 m leben hier etwa 50.000 Menschen, die meisten sind Indigenes
    (Wikipedia: „Indigene Völker oder autochthone Völker sind nach einer international gebräuchlichen Definition marginalisierte Bevölkerungsgruppen, die Nachkommen einer Bevölkerung sind, die vor der Eroberung, Kolonisation oder der Gründung eines Staates durch andere Völker in einer Region lebte, die sich bis heute als eigenständiges Volk verstehen und ihre eigenen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Institutionen beibehalten haben.“)
    Die Bezeichnung „Indio“ gilt als Schimpfwort.







    Rumiñahui (Quechua für Steingesicht oder Steinauge) war einer der bedeutendsten Inka-Heerführer unter Atahualpa, der nach dessen Hinrichtung den spanischen Konquistadoren im Norden des Inkareiches Widerstand leistete:



    die Straßenlaternen faszinieren mich:







    da wir nicht über Nacht bleiben, kann ich die Laternenverzierung leider nicht im Dunklen bewundern.


    Statt dessen fahren wir jetzt zu dem Stoffmarkt von Otavalo, auch Indio- und Indianermakrt genannt.


  • Was erwartet der geneigte Tourist, wenn er zu einem Stoffmarkt in den Anden fährt? Viele bunte Farben, Lamas als Muster auf den Strickwaren und als Wollspender für die Strickwaren.
    Und genauso ist es auch!










    Außerdem gibt es natürlich noch Schmuck, Souvenirs und sogar Kunst(-handwerk).


    Die Ketten erinnern mich an meine Schulzeit.



    Wackel-Dackel auf ecuadorianisch :zwinker:





    Und Masken! Die werden bei Festen von den Indigenes auch heute noch getragen.







    Und das alles vor dieser Kulisse!


    im Hintergrund der Imbabura mit 4.610 m Höhe.
    Er liegt ca. 6 km von Otavalo entfernt und hat eine Ausdehnung von 16 km x 14 km.
    Der höchste Krater Taita Imbabura (taita = Vater) ist seit Jahrtausenden inaktiv und gilt bei der indigenen Bevölkerung als heilig.


  • Mittags verlassen wir Otavalo und machen uns auf den Weg zum Cuicocha Kratersee.


    Das Mittagessen gibt es in Cotacachi – wieder eine kleine Stadt, die extrem sauber und sehr nett ist.



    ein hübscher Mülleimer am Straßenrand:



    Und auch das Essen ist wieder sehr lecker! Der einzige Nachteil ist, dass das im Reisepreis enthaltene Mittagessen grundsätzlich aus mindestens 3 Gängen besteht. So viel schaffen wir Frauen meistens nicht! Aber das ist nicht schlimm: Hans und Carlos essen gern, was wir nicht schaffen ;) Vor allem Heidi und ihre Tochter essen nur sehr selten Fleisch, da können unsere beiden Begleiter häufig schöne große „Fleischlappen abstauben“. Und ein oder zwei Nachtischportionen sind oft auch noch übrig. Wo lassen die das alles??

    Nach dem Essen geht es weiter zum See.


    Im Hintergrund sehen wir wieder den Imbabura
    .



    Der Cuicocha (Meerschweinchensee) ist ein Kratersee mit einem Durchmesser von etwa 3 km am Fuße des Berges Cotacachi. Er entstand durch eine Eruption vor zirka 3.100 Jahren. Der Vulkan ruht seit dieser Zeit. Der See ist maximal 200 m tief, hochgradig alkalisch und beherbergt wenig Leben. Aber er ist sehr schön!




    In dem abflusslosen Kratersee gibt es 2 bewaldete Inseln. Der Zutritt ist nicht gestattet.


    Wir haben nicht die Zeit, den See komplett zu umrunden (dafür würde mam 5-6 Stunden brauchen), aber schaffen ein gutes Stück bis auf einen Aussichtspunkt auf einer kleinen Anhöhe.
    Der See selbst liegt auf ca. 3.250 m, oben dürften wir an die 3.500 m kommen. Entsprechend anstrengend ist die kleine Wanderung für uns -
    aber es lohnt sich!
    Und es ist eine kleine Übung für den nächsten Tag: da werden wir auf 4.500 m Höhe sein!


    Wir staunen mal wieder darüber, was auf über 3.000 m Höhe alles wächst!!!












    Der Weg ist teilweise recht steil und das ist für uns Nicht-Sportler bei fast 3.500 m Höhe recht beschwerlich.



    Aber der Ausblick entschädigt uns:



    Plötzlich ziehen dunkle Wolken auf und spiegeln sich im See.
    Wir müssen uns beeilen, denn die Wege können bei Nässe recht rutschig werden.





    Wir fahren zurück zu unserer letzten Übernachtung in Quito
    .


    Der erste Tag im Hochland von Ecuador ist nun vorbei (ca. 220 Tages-km) und war sehr beeindruckend. Ich hatte mir die Gegend viel rauher vorgestellt, nicht so "lieblich grün", schließlich sind wir auf mehr als 3.000 m gewesen. Aber wir sind halt in der Nähe des Äquators und die Mischung aus Höhe und Breitengrad macht es aus.

  • Ich lese auch gerne weiter mit :thumbup:


    Dass es farbenfroh wird bei den Indigenes, hatte ich mir schon gedacht, aber so viele Farben wie auf dem Stoffmarkt hätte ich nicht erwartet. Wahnsinn!


    Ich freue mich schon auf die weiteren Tage in den Bergen.


    LG
    Andrea

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