Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]

  • Samstag
    Die Essenserfahrungen von gestern zwingen uns dazu, dass Frühstück ausfallen zu lassen. Ein Kleinigkeit im Supermarkt bringt Energie für die kommenden Touren. Als wir gestern von Many Farm ins Hotel gefahren sind, sind zwei Dinge ins Auge gefallen. Erstens, in Chinle gibt es kein einziges Schild für ein Speedlimit. Ich schätze, die hängen irgendwo als Bilderersatz über der Couch und zweitens, eine sehr verdächtige Dirtroad, die zum Big Eye führen könnte. Der Los Gigantes stünde auch noch auf dem Programm, aber den haben wir gleich mal wegpriorisiert.


    Ohne Speedlimit düsen wir die 191er nach Norden und beim Milemarker 459, respektive rund eine halbe Meile danach, setzen wir den Blinker und fahren in die County Road 8083 ein. Daumen halten. Es geht gut und auf der richtigen Seite der Black Mountain Wash voran. Ja, es funktioniert! Wir parken auf einer Anhöhe und von dort aus steht schon mal ein sehr schönes Doppel-Window direkt vor unserer Nase. Die frühe Morgensonne strahlt den ziemlich vereinsamten Felsen an, der seine beiden Fenster weit geöffnet hat. Rund herum eine Sandebene und auch hier hat der Wind ein paar Dünen aufgehäuft, die dem Betrachter das Auge zum Arch führen. Der Felsen selbst hat die für diese Gegend typischen weißen Streifen, nicht sehr intensiv, jedoch gut sichtbar. Wir spazieren zum Objekt der Begierde. Sehr schön!



    Es macht keinen Sinn das Auto woanders zu parken, denn die Anhöhe hier liegt nicht ungünstig für unseren Hike zum Big Eye. Den Hügel runter, die Dirt-Road überquert und dann querfeldein zur Wash. Es geht in der Ebene dahin, ganz easy, natürlich Sand, und die Temperaturen sind sehr angenehm. Wir stehen am Graben und tasten mit dem Auge das "Ufer" ab, um einen Abstieg zu finden. Nur 50 Meter weiter verläuft eine kleine Sandrutsche hinunter. Ein Sprung muss trotzdem sein, da das gelbe stachliche Gestrüpp den Weg versperrt. Und hopp, die Landung verläuft weich im tiefen Sand. Der Aufstieg auf der anderen Seite hat noch eine kleine Problemzone. Direkt an der Kante verläuft ein Zaun. Rauf, am Pfosten festgehalten, hoffen, dass er hält und dann elegant umkurvt. Wir stehen wieder oben und der Weg zum großen Auge ist frei. Man erkennt es schon von hier. Ein riesiger Steinbogen. Je näher wir dem Big Eye kommen, umso mehr erscheint im Hintergrund der Himmel in der Öffnung. Endlich können wir den Sand verlassen und über den schön gezeichneten Felsen aufsteigen. Wir genießen den Augenblick! Das Big Eye hat den Zusatz "The" absolut verdient.



    Auf dem Weg zurück versuchen wir den imposanten Arch noch von der Rückseite zu sehen und umkurven einige Einschnitt; leider ohne Erfolg. Nach eineinviertel Stunden sind wir wieder am Auto und machen uns mit der nicht ganz neuen Erkenntnis auf den Weg in die Canyonlands, dass die Steinbögen rund um Chinle und Many Farms einfach nur fantastisch sind.


    Wir sehen uns die roten Felsen vom Auto aus an. Durch die getönten Scheiben wirkt es noch besser, das Rot, und es hat was, das Auto-Sightseeing. Dort, wo die 191 und die 160 zusammenlaufen, schlug der Wind gnadenlos zu und verwandelt die geteerte Straße zu einer Offroadpiste. Bald sind wir in Utah: Bluff, übrigens gibt es hier ein paar nette Inns, Blanding, - das "Old Tymer" heißt jetzt "Fatboy 2", wie modern. Und als wir uns auf der 191er Moab nähern und ins Spanish Valley einfahren, gibt es inzwischen einen kleinen Wettbewerb, wer den Tukuhnikivats Arch links oben als erster erkennt. Es ist fast wie nach Hause kommen. Allerdings ist heute Samstag und nachdem Moab inzwischen immer voll ist, gibt es meist am am Wochenende noch die Steigerung dazu. Nach 207 Meilen kommen wir am Best Western Canyonlands an. Ein neues Feature wird gleich sichtbar. Oberhalb des überdachten Eingangs haben sie eine Terrasse gebaut, auf der man frühstücken oder relaxen kann. Gute Idee!


    Wie ein Anfänger bin ich mit neuen Bergschuhen in die USA gereist. Die alten liegen seit dem letzten Jahr im Parkhaus in Las Vegas am Charleston Boulevard (Premium Outlet, das kennt wohl jede Frau), dritter Stock, Abfalleimer rechts vor dem Lift. Die Hikes im Osten haben zu Tage gefördert, dass mir die Schuhe nicht gut passen, was Blasenbildung zur Folge hatte. Nachdem die Hikes ab da nicht mehr so gigantisch waren, war ich mit Turnschuhen unterwegs. Spätestens jetzt ist es aber an der Zeit, meine Füße neu einzukleiden. Die neuen Treter waren und sind fantastisch, bequem wie ein Turnschuh, fest wie ein Bergschuh - ja, so soll, nein, so muss es sein.


    Skurillität ist die Bezeichnung für eine auffallend unkonventionelle oder seltsame Idee, Situation, Sache oder Verhaltensweise. Skurril war sie, die Situtation. Wir sitzen an unserer geliebten Bar im ZAX, trinken in aller Ruhe ein Radler und ein Bier, entspannen, beobachten die Szenerie und praktisch Tür an Tür läuft die Waschmaschine und der Trockner. Es sind nur 10 Schritte, um zu prüfen, ob die Wäsche schon fertig ist. Als sie es war, macht Monika eine Trinkpause, bringt die fertige Wäsche rüber ins Hotel und kommt wieder zurück. Wir finden das irgendwie cool und nachdem ich mit dem Waschen nichts zu tun habe, finde ich es noch cooler ;-). Das Essen war in Ordnung.


    Auf dem Heimweg mit Ehrenrunde bemerken wir, dass Moab Gott sei Dank nicht so voll ist, wie befürchtet. Auch die Lokale sind nicht überbesetzt; für einen Samstagabend schon erstaunlich.


    Sonntag
    Es gibt nicht mehr viele Lokationen rund um Moab, die wir nicht erwandert und gesehen haben. Die Konsequenz ist eine aufwändigere Fahrerei. Und so vergehen 80 Meilen, bis wir an der 24er in Richtung Hanksville vor einem Gatter stehen, das uns den Weg in den Ernie Canyon verwehrt. Aber es ist zu öffnen und der Autotrail 923 ist frei. Die Dirtroad ist anfangs gut, windet sich jedoch nach einiger Zeit runter in eine Wash. Spätestens hier wird es ein bisschen kniffelig, aber mit Ruhe und Geduld schafft selbst unser Chevy ein paar verzwickte Stellen. Die letzte Meile in den Canyon hinein wird der Untergrund sehr sandig und weich. Der feine Kies knirrscht unter den Rädern. Nun ist's gut, wir stellen uns an den Rand neben die Felsenwand und wandern los.


    Nach gut einer halben Meile haben wir den rot leuchtenden Ernie Canyon erreicht. Die Felsenwände türmen sich vor uns auf. Es geht nach links, wir verlassen den Canyon und steigen auf. Gleich am Einstieg ist die Ernie Bridge. Eine netter kleiner Steinbogen, der uns auf dem Rückweg noch gute Dienste erweisen wird.



    In Serpentine überwinden wir den ersten Anstieg des San Rafael Reefs. Die Hitze des Tages macht sich breit und erleichtert den Aufstieg nicht unbedingt. Die erste Stufe ist geschafft und wir orientieren uns. Der tiefe Einschnitt des Canyon liegt rechts und das GPS zeigt, dass wir ziemlich am Rand entlang gehen müssen. Ein weißes Band läßt zumindest von weitem vermuten, dass es hier weiter gehen könnte. Dort steigen wir auf. An der linken Felsenwand klebt der Ute Arch. Die Blicke rechts runter lasse ich mal bleiben, da wird mir schlecht ;-).



    Die zweite Stufe endet vor einem Dryfall und ein weiterer, durchaus ansehnlicher Steinbogen kommt in Sicht. So denken wir zumindest und natürlich müssen wir da hin, auch wenn es ein wenig abseits unserer Route liegt. Das werden wir bereuen, denn zum einen entpuppt sich der Arch als Fake, denn nur die Perspektive von der wir angehen suggeriert einen Steinbogen. Dort angekommen stellt sich raus, dass es nur ein Einschnitt zwischen zwei Felsen ist. Nun gut, Pech gehabt. Die weitaus schlimmere Konsequenz ist, dass wir zu weit nach links kommen. Als wir es merken ist es zu spät und wir befinden uns in einem Seitental, aus dem es trotz mehrerer Versuchen keinen Ausstieg gibt. Also, alles wieder zurück und erneut Anlauf genommen.


    Nach knapp zweieinhalb Stunden stehen wir endlich unter der Hurst Bridge, die ziemlich versteckt in einem Box Canyon thront. Sie wird deshalb auch Shadow Box Bridge genannt. Schön ist es hier. Wunderbare Felsformationen, Hoodoos, Löcher und Grotten in den verschiedensten Farben. Also alles, was das Hikerherz zu begehrt. Wie in einem Wohnzimmer sitzt man im kleinen Canyon, die Decke bildet die Brücke. Und die spendet Schatten, was wir bei den inzwischen 38 Grad Celsius gut gebrauchen können. Das Wasser fließt in Strömen aus dem Körper und in die Speiseröhre. Leider ist auch das Nass inzwischen etwas warum und es bedarf irgendwann der Überwindung, dass man die Brühe dem Magen zuführt.




    Den Rückweg zur Ernie Bridge schaffen wir in einer Stunde. Man sieht, es hat Vorteile, wenn man keine Umwege geht. Wir steigen in die fast höhlenartige Brücke hinunter und pflanzen uns in den kleinen Alkoven. Gut sehen wir nicht mehr aus. Verschwitzt und ziemlich fertig mit der Welt. Pause, wie angenehm! Es dauert dann doch noch eine weitere halbe Stunde, bis wir das Auto erreichen. Es gibt auf den letzten Metern durch den weichen Kies keine Gespräche mehr. Statisch nach vorwärts und ein innerer Dank, als das Auto nebst Kühlbox in Sicht kommt. Insgesamt waren wir für 6 Meilen 4,5 Stunden unterwegs. Harte Stunden, aber eine lohnende Wanderung in einer einzigartigen Landschaft und ein fantastisches Ziel.
    Das Abendessen im Mexikaner in Moab war gut, vor allem mal etwas anderes. Die Flasche Wein ist jedoch 5 USD teuerer als im letzten Jahr.


    ... Fortsetzung folgt!
    PS: Bilder zum Text sind bereits online - am schnellsten über "Updates" im Menü auf www.zehrer-online.de

  • Huch, ihr seid schon in Moab - da habt ihr aber einige Arches rund um Chinle ausgelassen.....
    Ich hab das Big Eye mal ne halbe Stunde lang gesucht, ohne GPs und nur ner geringen Ahnung wo der wohl ist, nämlich in der Nähe des Doppel-WIndows. Irgendwann mal...
    Bin gespannt wie es weiter geht ...

  • Montag
    Das Frühstück auf der Terrasse ist herrlich. Wärmende Sonnenstrahlen, keine Hektik und ringsum die roten Berge. Einfach nur wunderbar und ein weiterer Hikertag liegt vor uns.


    Die Nationalparks nördlich und südlich von Moab sind wunderschön. Das hat sich leider ja massiv rumgesprochen, so dass es inzwischen ein schier unmögliches Unterfangen ist, insbesondere im Arches Nationalpark alleine zu wandern. Gleichwohl ist die Einsamkeit oft nicht weit von den Epizentren entfernt. Man muss sich nur ein bisschen Mühe geben und die Ziele mit Bedacht auswählen. Wir sind jetzt auf dem Weg in die Einsamkeit, aber zuerst muss der Eingang und die Parkroad geschafft werden. Kurz nach dem Sanddune, just auf der Höhe des Broken Arch, muss fast ein U-Turn her, um die Dirtroad runter ins Salt Valley zu erwischen. Wir folgen den Schildern zu den Klondike Bluffs. Die ansonsten gepflegte Straße, na ja, manchmal ist es schon eine arge Rüttelpiste, die ein Grading vertragen könnte, führt mehr als 8 Meilen zum Trailhead der Tower Arch Wanderung.



    Der Weg ist gut gekennzeichnet, da waren mal wieder die Cairn-Künstler am Werk, und geht gleich mal steil nach oben über die erste Ridge. Es folgt eine moderate Abwärtswanderung, vorbei an den Marching Men, hinunter in die Ebene. Wir steuern einen Bergrücken an, der von angeblasenem Sand eingerahmt wird. Hinauf über eine Sanddüne und auf der Rückseite zum Tower Arch. Der riesige Steinbogen hat seinen Namen von einem dahinter stehenden Hoodoo-Giganten. Ein paar Absätze nach oben und man sitzt in der Stille. Der Arch kann durchschritten werden und erst hinten wird seine namensgebende Steinsäule, rot mit weißem Kopf, im Norden sichtbar. Weder am Trail, noch am Arch irgendwelche Menschen, nur wir und die Natur. Schön! Wir genießen die Landschaft und sind fasziniert von der Wanderung, die zudem durch die tollen Ausblicke auf die Weite und die roten Felsen sehr abwechslungsreich ist. Nach knapp zwei Stunden sind wir zurück und treffen nun doch auf etwas Zivilisation. Ein Parkranger reinigt die Toiletten. Wieso fällt mir jetzt die Serie auf Discovery Channel "Dirty Jobs" ein?


    Wir rappeln uns zurück zur Park Road und halten kurz am Skyline Arch. Nur ein paar Meter weg von der Straße und ein kleiner Fotostopp, das war's, denn unsere nächste Wanderung wartet. Eine Senation ist, wenn man den Arch kurz nach der Straße ohne Menschen fotografieren kann.



    1994 waren wir zuletzt am Broken Arch und der Plan soll heuer wieder in die Tat umgesetzt werden. Über die Prärie erreichen wir bereits nach 0,3 Meilen den Steinbogen. Der rote Felsen wird nach oben weiß. Wie ein Bulle steht das Gestein in der Landschaft und doch hatte es eine Schwachstelle, die Wind und Wetter nutzten, um den Broken Arch zu formen. Oben auf seiner Biegung hat der Steinbogen einen kleinen Crack. Ob das der Grund für den Namen war, wir wissen es nicht und wichtig ist es ja auch nicht. Auf alle Fälle ist auch hier kein Publikumsverkehr. Viele Besucher wollen einfach nur das sehen, was von den Viewpoints aus möglich ist. Wandern, nein, um Gottes Willen, was soll das denn?



    Als wir genug Fotos im Kasten haben, fällt ein Schild auf, der den oder einen Trail anzeigt, der in die diametral andere Richtung führt. Durch den Broken Arch hindurch und dann hinaus. Aber wohin? Neugierig wie wir sind, und Zeit haben wir auch noch, folgen wir dem Weg. Und urplötzlich sehen wir weitere 0,4 Meilen später rechts einen gewaltigen Arch. Die Lösung läßt nicht lange auf sich warten: Ein Schild "Tapestry Arch" prangt am Trail. Nichts wie hin. Zwei einsame Menschen scheinen bereits unter dem Steinbogen zu sitzen und als sie uns bemerken, nehmen sie Fahrt auf. Machen wir in der Regel auch so, also danke und nichts für ungut! Das Mädl ist mit Flip-Flop unterwegs und es ist schon erstaunlich, welche Steigungen bzw. welches Gefälle sich mit solchen Schuhen bewältigen lassen. Die Tapete hängt hinter dem Arch in Form des Gesteins. Einen himmlischen Hintergrund haben wir erst, als wir unter dem großen Steinbogen sitzen und angetan in die Landschaft blicken. Wolken nehmen das Licht, sind aber bald wieder verschwunden.



    Wir gehen zurück zum Trail und folgen ihm weiter. Ein Campground kommt in Sicht. Die Wohnmobile und Zelte sind verlassen, das Klientel ist in der Natur. Follow Trail from Campsite 51. Wer bei dieser Nummer an Verschwörungstheorien denkt, der liegt falsch. Aber ein bisschen haben wir schon nach diesem Stellplatz gesucht. Der Weg führt weiter durch die Finnen des Arches Nationalparks. Aus diesen Steinfinnen bilden sich die Arches und wenn es so weiter geht, dann wird es an der ein oder anderen Stelle Geburten geben. Jedoch ist am Wall Arch auszumachen, dass auch Steinbögen das Zeitliche segnen können.


    Als wir wieder auf der Prärie sind und uns Richtung Parkplatz bewegen, biegen wir noch schnell nach links in einen Canyon ein. Der führt zum Sand Dune Arch. Umgeben von Felswänden und geflutet von Sand steht er jetzt am Nachmittag in der prallen Sonne. Der Bogen sieht oben aus, wie wenn sich zwei Nacktschnecken einen Kuss geben. Leuchtende Bilder prägen sich uns ein. 1994 sind unsere Kinder noch von den Sanddünen gesprungen. Das war damals die Hauptattraktion, nicht der Arch. Dass es 18 Jahre später genau anders herum ist, zeigt, dass auch wir uns weiterentwickeln. Fast zwei Stunden waren wir wieder unterwegs. Es waren unerwartete Ziele, die wir gefunden haben. Man soll also nie aufhören neugierig zu sein.



    Das Wetter hat inzwischen eine mystische Dimension erreicht. Sonnenstrahlen und dunkle Wolken überdecken die Moab-Area. Und so beschließen wir noch den Viewpoint zum Delicate Arch zu besuchen. Leider liegt inzwischen alles im Schatten und für einen vernünftigen Blick auf einen der schönsten Steinbögen der Welt braucht man von hier aus nicht nur einen guten Optiker. Bevor wir jedoch den Park verlassen, parken wir noch am Straßenrand mit Blick auf die Windows Section. Wie Fatali warten wir auf gutes Licht. Nur der hat 3 Wochen Zeit und ich habe Hunger!


    Ja, holt Euch auch die Kundenkarte vom City Market. Die Tanke dort ist eh die billigste im Ort und dann gibt es noch 3 Cent pro Gallone Nachlass. Im Markt bekommen wir 10 % Ermäßigung und dieser Markt ist inzwischen sowas von gut sortiert, dass einem nichts abgeht. Als wir um 17 Uhr im Hotel sind, hat es immer noch 95 Grad. Die Dusche ruft!


    Wir sitzen im ZAX an der Bar und besprechen die heutigen Erlebnisse bei einem Bier. Und das Essen gibt es im Cassano's, einem Utah-Italiener. Die Nudeln waren in Sahnesoße ertränkt und schrien um Hilfe. Wobei insgesamt schon festzustellen ist, dass inzwischen viele amerikanischen Köche Nudeln kochen können, - und zwar al dente. Unser Abendspaziergang führt uns bei Kim und Dave vorbei. Viele schöne Erlebnisse verbinden wir mit dem ehemaligen Dreamkeeper Inn. Aber das ist leider Vergangenheit.


    ... Fortsetzung folgt!
    PS: Bilder zum Text sind bereits online - am schnellsten über "Updates" im Menü auf www.zehrer-online.de

  • Huch, ihr seid schon in Moab - da habt ihr aber einige Arches rund um Chinle ausgelassen.....
    Ich hab das Big Eye mal ne halbe Stunde lang gesucht, ohne GPs und nur ner geringen Ahnung wo der wohl ist, nämlich in der Nähe des Doppel-WIndows. Irgendwann mal...
    Bin gespannt wie es weiter geht ...



    The Big Eye: GPS-Position (WGS84): 36° 24' 52'' N - 109° 40' 20'' W
    nicht zu verwechseln mit dem hier: Big Eye Arch

  • Wollte Volker nicht dorthin und ein Big Eye auf die Badenixen werfen? Sorry, ich bin momentan sowas von überfragt, wie ich auf das Datum kam. Versucht es mal mit


    The Big Eye = GPS-Position (WGS84): 36° 17' 15'' N - 109° 41' 49'' W
    Window Rock [Chinle] = GPS-Position (WGS84): 36° 16' 46'' N - 109° 41' 20'' W

  • Jetzt ist die Verwirrung perfekt. Ich habe nochmal mein ursprünglich angegebenes Datum eingegeben und komme zum Teardrop, wie ja Tina richtig schreibt. Das ist zwar nicht richtig für The Big Eye, aber jetzt weiß ich wenigstens wie ich den Fehler erzeugt habe. Die Kopiererei war schuld und dann nicht geändert. Obelix, ich glaube, du hast da auch was verwechselt. Sei es drum, aber um nochmals zusammenzufassen:


    The Big Eye (Chinle) GPS-Position (WGS84): 36° 17' 15'' N - 109° 41' 49'' W
    Window Rock (Chinle) GPS-Position (WGS84): 36° 16' 46'' N - 109° 41' 20'' W
    Window Rock (Many Farms) GPS-Position (WGS84): 36° 23' 18'' N - 109° 41' 07'' W
    Strawberry Arch (Many Farms) GPS-Position (WGS84): 36° 23' 31'' N - 109° 40' 50'' W
    Teardrop Arch (Many Farms) GPS-Position (WGS84): 36° 24' 52'' N - 109° 40' 20'' W

  • Puh, ganz schön viel zu tun, wenn man hier drei Wochen lang nicht reinschauen konnte. Fast schon episch die Reise. Ich kann nur immer wieder Danke sagen, dass Du uns an Euren Eindrücken teilhaben lässt. :thumbup:


    Oli, übermorgen kommt Dein Tag! Jetzt gibt es gleich noch eine Abschlußwanderung in Moab

  • Dienstag
    Heute Nacht pfiff der Wind mächtig durch das Spanish Valley und auch am Morgen weht es noch heftig. An Frühstück auf der Terrasse ist leider nicht zu denken.



    Als wir mitten in den Canyons auf der 313 West unsere Dirt Road suchen, hat sich das Wetter nicht nur beruhigt, es ist wunderschön geworden. Ein paar wirklich kleine Absätze und Sand, daher nicht PKW-geeignet, aber auch nicht besonders herausfordernd. Wir stehen mitten in der Bartlett Flat am Trailhead zum Jewel Tibbetts Arch. Der Weg ist gut gekennzeichnet und gepflegt. Dank Wegweiser und liebevoll gestapelter Cairns kann man sich nicht verlaufen. Wir wandern durch kleinere Senken, immer wieder hoch und runter, aber problemlos. Sand und Vegetation wechseln sich ab. Die Hitze hat das Plateau noch nicht erreicht, es ist angenehm. Nur noch ein leichtes Lüftchen weht uns entgegen oder treibt uns an. Unspektakulär geht es voran. Aber das ändert sich schlagartig, als wir nach rund 20 Minuten die Kante des Hell Roaring Canyons erreichen. Gähnende Tiefe, die Hölle brüllt atemraubend. Der Jewel Tibbetts Arch steht mitten im Canyon als Durchbruch einer Finne, die sich vom Süden her in den Canyon zieht. Das Motiv ist nicht so faszinierend wie der Canyon selbst, denn durch den Arch sieht man nur die andere, gleichfarbige Canyonwand. Es gibt Bilder im Netz mit Himmel im Hintergrund, aber mir wird auf den ersten Blick auf die topographischen Karten nicht klar, wie und wo man in den Canyon absteigen könnte. Vermutlich geht es über die 4WD-Strecke durch den Mineral Canyon am Green River entlang. Der Hell Roaring Canyon, ich finde den Namen schon so toll, beginnt bzw. endet hier und ein mächtiger Dryfall markiert diesen Beginn oder das Ende. Wir wagen uns an die Kante, eigentlich nur Monika, aber wohl ist mir nicht dabei. Nach 1,82 Meilen endet unser Roundtrip und unsere tollen Wandertage in Moab.



    Ein kleine gedankliche Zeitreise bringt uns auf die Interstate 15 in Richtung Las Vegas. Das Speedlimit schraubt sich auf 80, in Worten achtzig, Meilen pro Stunde. So geht, respektive ginge es zügig voran. Nur die Amis erreichen diese Endgeschwindigkeit nicht. Feiglinge oder sagen wir mal ein sehr vorsichtiger Menschenschlag, besonders die Männer! Nach 360 Meilen erreichen wir St. George und unser Best Western.


    Oil Change, ein unmögliches Lichtsignal, das sich seit Tagen im Auto breit macht und ich immer wieder wegdrücke. Ich frage nach Werkstätten in der Nähe und lasse einen Ölwechsel machen (74 USD, das war die Premium-Version, aber es muss ja noch einige tausend Meilen halten, gell). Das Geld habe ich von Hertz immer noch nicht, aber das ist eine andere Geschichte und so wie es momentan aussieht, wird es vermutlich zu einer Never Ending Story.


    Ein kleines Abenteuer steht uns leider noch bevor. Das BW steht westlich der Interstate und die einigermaßen akzeptablen Lokale stehen im Osten davon. Es sind nur eineinhalb Meilen und wir haben keinen Bock, mit dem Auto zu fahren. Also losgegangen, an die Interstate gekommen und natürlich weder Fußweg noch Unterführung in Sicht. Frage an den jungen Mann, der da Reifen in seinen Pickup lädt. Ja ich weiß es auch nicht genau, aber ich fahre euch hin. Sehr nett, aber danke (ich will doch nicht hier 30 Minuten warten, bist du fertig bist). Also ungefähr 300 Meter weiter wäre eine Unterführung gewesen, die haben wir auf dem Rückweg erfragt und benutzt. Jetzt spazieren wir mit den Flip-Flops im Gänsemarsch über die Autobahn. Blöd, zumal überall Glasscherben liegen und obwohl die Amerikaner ja übervorsichtige Autofahrer sind. Aber die meisten können es halt nicht. Sorry für das pauschale und vermutlich ungerechte Urteil.


    Das Essen im Outback war schon ok, das Bier allemal. Wir sitzen an der Bar und leider will mir ein Amerikaner immer wieder erklären, dass sich Deutschland mit den Starken verbünden soll und nicht in der EU. Danke, ich will jetzt in Ruhe essen. Bemerkenswert ist es trotzdem, denn normalerweise endet amerikanische Argumentation an den Landesgrenzen bzw. in Kriegsgebieten. Jetzt ist aber Schluß!


    Die wahnsinnige Vorfreude auf den morgigen Tag überlagert die Bedenken, ob wir mental in der Lage sind, es zu schaffen!


    ... Fortsetzung folgt!
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  • Und urplötzlich sehen wir weitere 0,4 Meilen später rechts einen gewaltigen Arch. Die Lösung läßt nicht lange auf sich warten: Ein Schild "Tapestry Arch" prangt am Trail. Nichts wie hin.

    Du bist mir einer. Kennt jeden Arch in indianischen Vorgärten, ist aber im Arches Park überrascht wenn ein Arch zu sehen ist....
    Naja, wir haben ihn auch nur zufällig gefunden - Klick

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