Rechtsberatung Mietrecht ... kennt sich zufällig jmd aus?

  • 'nahmt (:hutab:)


    Eigtl.gehört es in den Frust-Thread, aber da geht es vermutlich unter. Nun sind wir seit ein paar Wochen Eigentümer und müssen uns wegen der alten Mietwohnung von vorher vermutlich mit dem ehemaligen Vermieter vor Gericht rumkloppen. Grund: Im Nachhinein hat er angeblich versteckte Mängel entdeckt die bei der Übergabe nicht sofort ersichtlich gewesen sind. Laminat musste ausgetauscht werden, Kostenpunkt 2500€ (!) für 46qm2 im EG (wurde eine Fachfirma mit beauftragt) :whistling: Da jetzt ins Detail zu gehen würde ausufern, daher mal kurz und bündig die Frage ob es hier vllt und gibt der sich damit auskennt (Anwalt oä) oder vllt jemanden kennt der jemanden kennt wo man sich mal vorab unverbindlich Rat holen kann wie die Rechtslage ist. Wir sind zwar Rechtschutzversichert, haben aber den Mieterrechtsschutz damals ausgeklammert weil wir sicher waren ihn nicht zu benötigen. Leider schaut man seinen Mitmenschen oft nur vor den Kopf wie es wieder mal scheint ... und plötzlich steht man vor der Gattung "Arschlochmensch" ...


    Sollte also jmd Ahnung habe oder jmd kennen der uns beraten kann ... ich wäre sehr dankbar für eine kurze Info - ob hier im Thread oder per PN ist egal :thumbup:


    Gruß,
    Andreas

  • Direkt nach Beitritt in den Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. können Sie die kompetente Mietrechtsberatung und -vertretung in Anspruch nehmen. Das ist die erste Zeile des Mieterverein-Dortmund.de. Muß es auch in anderen Städten geben. Die sind jedenfalls kompetent in Fragen des Mietrechts.
    Viel Glück.
    Gruß
    Bernd

  • Hallo Bernd. Das weiß ich, aber zählt das auch für Fälle die bereits am laufen sind !? Meinem Wissensstand nach bin ich dann für die Zukunft auf der sicheren Seite, aber für die Vergangeneit auch? Eher unwahrscheinlich, oder? ?(

  • Hast die Kaution schon zurück? Dann wäre ich entspannt. Vermieter ist in beweispflicht. Laminaten ist ja nix was man mal eben übersieht, wenn es im Protokoll nicht vermerkt ist.

  • René, die Kaution wurde einbehalten bisher! Wäre das nicht der Fall wäre ich deutlich entspannter ;) Bei nachträglichen Mängeln MUSS aber AFAIK mir die Möglichkeit gegeben werden diese eigenständig zu beseitigen - dies war nicht der Fall, stattdessen wurde mal direkt eine Fachfirma beauftragt (angeblich zumindest)


    Kat, versteckte Mängel am Laminat sind in unserem Fall zB vom Katzenurin beschädigte Paneele :whistling:

  • Dann ist es natürlich doof :S:


    Schon selbst und bei Freunden erlebt. Während der Miete alles super und immer freundlich.
    Sobald man kündigt fängt es an ungemütlich zu werden.


    Blöde Idee, aber ich glaub es gibt ne große Versicherung die zumindest bei Zähnen damit wirbt dass sie dich nehmen auch wenn schon ein Fall aktuell ist. Vllt mal auf blöd anrufen und fragen.


    Glaub es war ERGO

  • :kuss:

    Bei Zähnen mag das funktionieren - Rechtsschutz im Nachhinein gibt es nicht ! Hoh, hab Die ne Pn geschickt - hoffe es hilft .

  • echtsschutz im Nachhinein gibt es nicht !



    Immer langsam mit den Ausrufezeichen... wir sprechen hier nicht über Rechtsschutz sondern über den Mieterschutzbund.


    Ich bin auch Mitglied, nämlich erst seit ich auch Probleme hatte. Man bekommt ne kostenlose Rechtsberatung, die sind da fit.
    In meinem Fall haben wir die Kaution nicht bekommen... bzw. .. war eben Funkstille. Nach 12 Monaten darfst du nen gerichtlichen Mahnbescheid ausfüllen. :zwinker: ... dann kann er Einspruch einlegen oder zahlen... wenn nix kommt, Vollstreckung. .... aber wie sich das bei Dir anhört, wird das ne längere Sache.


    ABer du hast recht, einfach reparieren geht nicht... das muss vereinbart werden.

  • Letztes Jahr konsultierte ich einen Anwalt zu einem Erstberatungsgespräch (Erbrecht), die Kosten hierfür
    sind (soweit ich weiß) gesetzlich geregelt und lagen bei 190€ + Märchensteuer. Dafür gab's fast 2 Stunden
    Fachberatung, selbiger Anwalt hat die Sache für mich geregelt und die Kosten für die Erstberatung wurden
    verrechnet. Ich würde es wieder so machen!

  • Man kann Mitglied in einem Mieterverein werden und sich auch für einen bereits eingetretenen Streitfall Beratung und auch Schriftwechselhilfe bekommen.
    Was nicht funktioniert ist, im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung rückwirkend Schutz für den bereits eingetretenen Streitfall zu erhalten.


    Oftmals reichen aber schon ein paar Briefe von Anwälten (die im Mieterverein die Rechtsberatung oftmals übernehmen), um die Sache zu klären.
    Natürlich agieren diese immer im Namen des Mietervereins.


    Bei Fussböden hängt es zum einen vom Alter und Zustand bei Bezug ab. Zum anderren, wie sieht das Übergabeprotokoll zu Beginn und am Ende des Mietzeitraums aus? Wurde etwas diesbzgl. schriftlich fixiert? Fussböden sind, wenn sie Bestand des Mietobjejts sind, Aufgabe des Eigentümers. Abnutzung wie Schrammen usw. sind dann mit der Miete bereits abgegolten. Es kann nicht vom Mieter verlangt werden, dass man über den Boden schwebt. Auch das die ein oder andere Macke nach Jahren der Nutzung vorhanden sind, ist vom Vermieter hinzunehmen. Versteckte Mängel am Laminat, die der Mieter zu tragen hätte, kann ich mir nicht vorstellen, wie das aussieht.


    Aus dem Grunde für alle Mieter: Zu Beginn bei Übergabe alles was auffällt, im Übergabeprotokoll festhalten. Egal wie klein die Macke am Türrahmen usw. auch sein mag. Dann dauert die Übergabe zwar 1-2 Stunden, aber hinterher ist man auf der sichereren Seite. Was nicht bedeutet, dass es nicht trotzdem Ärger geben kann :zwinker:


    Das Du vorab nicht informiert wurdest, ist jedenfalls auch nicht korrekt, wie schon erwähnt wurde.


    Drücke die Daumen, dass es mit ein paar Briefen von Fachleuten erledigt ist.

  • Danke für die Einschätzung Thilo. Es gab bei unserem Einzug kein Übergabeprotokoll, die Vermieterin hatte das Haus (Bj ~ 1935) früher an eine Firma vermietet - dementsprechend sah es aus. Überall nur abgeranzter PVC-Boden, unbearbeitete Wände etc. Wir haben in Eigenregie ALLES selber gemacht, sprich Laninat verlegt, Rauputz an die Wände gebracht, Decken abgehangen die schief und krumm gewesen sind, Treppen verkleidet etc. und keinen Cent dafür gesehen. Einzig im Keller und der Küche war Laminat von der Vermieterin bereits gelegt worden - genau dieser wird jetzt bemängelt weil er vereinzelt stinken würde (was tatsächlich auch der Fall ist). Grund: Ein Pflegekater von uns hat gemeint hier und da nicht die Toilette zu benutzen. Das kriegt man ja logischerweise nicht immer sofort mit um es weg zu machen. Falls sich jmd fragt wieso "Pflegekater" ... meine bessere Hälfte leitet eine Katzenhilfsorganisation, wir haben also immer wieder mal welche zur Pflege - so auch damals. Wie auch immer, der von der Vermieterin nun neu gelegte Laninartkostet (angeblich) 12€/qm2 und wurde - wie gesagt - mal direkt angeblich von einer Fachfirma verlegt. Von unserer Versicherung war inzwischen ein Gutachter in dem alten Haus und hat sich wieder bei uns gemeldet, 500€ werden übernommen, mehr nicht.
    Weiterhin geht um um abgeschliffene Türen! Ich habe nicht eine Türe angerührt, diese waren bereits abgeschliffen (teilweise sogar unten stümperhaft schief abgesagt) zum Zeitpunkt des Einzuges. Das weiß sie aber auch, trotzdem wird jetzt behauptet wir waren es 8| Angeblich müsste auch die Holzterrasse jährlich geölt werden und könnte nicht so aussehen wie sie jetzt aussieht - festgehalten wurde dieser "Wunsch" nach jährlicher Ölung aber nicht im Mietvertrag oder bei der Übergabe. Recht faszinierend also alles wieviel Phantasie manche Menschen entwickeln :whistling:


    Was auf jeden Fall AFAIK ein Witz ist, ist die Tatsache das ich selber keine Möglichkeit zur Beseitigung bekommen habe. Aber wie hätte das auch gehen sollen, 2 Stunden nach der Schlüsselübergabe waren bereits die neuen Mieter im Haus ... welche dann die Mängel festgestellt haben, es war nichtmals die Vermieterin :zwinker:

  • Nach erfolgter Übergabe an die neuen Mieter richten sich deren Ansprüche gegen den Vermieter und nicht Dich. Du bist mit erfolgter Übergabe an den Vermieter aus der Sache raus. Der Vermieter hätte die scheinbar im Grunde offensichtlichen und bekannten Mängel bei Rückgabe geltend machen müssen und im Übergabeprotkoll festhalten müssen. Was weisst Du, was nach Schlüsselübergabe in der Bude angestellt wurde :whistling:


    Bei derart altem Bodenbelag, ist sowieso zu prüfen, ob er nicht zwischenzeitlich durch den Vermieter hätte turnusmässig ausgetauscht werden müssen (ähnlich der Lebensdauer von Teppichböden) Da gibt es Richtwerte wann das i.d.R. zu erfolgen hat bzw. erfolgen sollte/könnte.
    Was die Verunreinigung angeht, ist es etwas knifflig, aber bei den Gesamtumständen und der dem Vermieter als bekannt vorauszusetzenden Umstand, dass Du handwerklich den Mangel selber hättest beheben können, eigentlich auch sein Problem.
    Meines Wissens nach hätte der Mangel Dir zur Kenntnis (und der Aufforderung zur Beseitigung) gegeben werden müssen.
    Wenn er es einfach so beheben lässt, und dies derartig überzogene Kosten nach sich zieht, wird ein Richter gerne erklären, dass es so nicht geht und Du allerhöchstens für die Dir dabei entstandenen Kosten aufzukommen hättest.


    Ich bin kein Anwalt, aber etwas ähnliches hatten wir vor langer Zeit auch mal in ner Bude. Aber da wars schon mit einem Brief erledigt (Tenor: Der neue Mieter ist mir völlig wurscht, kümmert Euch selber drum, ist Euer Vertragspartner und nicht meiner)


    Wer solche Vermieter hat, braucht keine Feinde mehr. Ich kenns auch von der letzten Bude mit ner Nebenkostenabrechnung, die dermassener Mist war, dass Fachleute nur noch mit dem Kopf geschüttelt haben :zwinker:

  • Im Großen und Ganzen schließe ich mich Thilo`s Meinung an. Aber letztlich wird Dir den Gang zum Anwalt nicht erspart bleiben, es sei denn Du zahlst. Der Vermieter wird von sich aus die Forderung nicht mindern, es bleibt Dir gar nichts anderes übrig. Alle guten und gut gemeinten Ratschläge hier werden Dir nicht weiterhelfen. Ich würde lieber für einen Anwalt ein paar Euro ausgeben, als einem Vermieter viel Geld in den Rachen zu schieben.

  • Wir sind zwar Rechtschutzversichert, haben aber den Mieterrechtsschutz damals ausgeklammert weil wir sicher waren ihn nicht zu benötigen.

    Das ist genau der springende Punkt. Am falschen Ende gespart.


    Und Sepp hat recht: Du MUSST Dir einen Anwalt nehmen.
    Der Vermieter wird sich nur totlachen, wenn er Post von Dir oder einem Mieterverein bekommt. Dann weiß er ganz genau, dass Du nicht versichert bist und die Kosten scheust. Kein gutes Pokerface.


    Oft hilft deshalb ein einfaches Schreiben eines Anwalts, damit der Vermieter einen Rückzieher macht (Ein Vermieter-RS ist nämlich teuer und wird von den meisten Eigentümern nicht abgeschlossen).


    Und am Schluss, so leid es mir tut, noch einmal der Finger in die Wunde:
    So ein bekloppter Mietrechtsschutz kostet je nach Tarif und Versicherung ca. 80 € im Jahr. Dort als Mieter zu sparen ist wirklich grob fahrlässig.

  • Hi HoH... Spezialist im Mietrecht bin ich nicht, die Grundlagen sind natürlich da... in einem Punkt liegst Du und leider auch alle anderen falsch.


    Wenn ich es richtig verstanden haben, dann ist das beschädigte Laminat das, welches der Vermieter / Eigentümer selbst verlegt hat.
    Dann hat der Eigentümer auch das alleinige Recht zu entscheiden, ob und wenn wo oder durch wen er das reparieren lässt. Er muss Dir also leider keine Möglichkeit einräumen, den Schaden selbst (eventuell auch preisgünstiger) zu beseitigen...


    Wo das klarer wird... fährst Du mir z.B. in mein Auto, muss ich Dir auch nicht die Möglichkeit geben den Schaden zu reparieren, sondern darf natürlich die Werkstatt meiner Wahl aussuchen.


    Wo ich aber durchaus Potential sehe, ist die Höhe der Rechnung. Du schreibst, dass der Laminat schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Wenn der Vermieter dann einen neuen verlegt, kann er nicht alle Kosten auf dich abwälzen, denn das Laminat war auch vor dem "Katzenkontakt" nicht mehr neu... die Juristen sprechen hier vom sogenannten Abzug "neu für alt", was heißt, dass der Eigentümer von den entstandenen Kosten einen gewissen Anteil selbst tragen muss... theoretisch hat er nur einen Anspruch auf abgenutzten Laminatboden ohne Katzengeruch, praktisch hat er einen flammneuen und damit etwas besseres als vorher. Genau diese Differenz hat er selbst zu tragen. wie hoch diese Summe ist, ist schwer zu sagen, dürfte aber hier aufgrund des Alters die hälftige Beteiligung kratzen, außer er hat das Laminat erst direkt vor eurem Einzug verlegt.


    Vielleicht hilft es zunächst, ihm die Situation darzustellen und auf eine Einigung zu drängen. Klappt das nicht, hilft anschließend nur der Rechtsweg.


    Ich hoffe, das hilft etwas... (:hutab:)

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