Und wir fahren... Roadmovietour USA NW 2015

  • Welches Objektiv hast Du denn beim Feuerwerk benutzt?

    Ich hatte im Urlaub immer das 17-55 mm von Canon drauf. Body ist die Canon 70 D. Oft hat mir Weitwinkel gefehlt. Body und Objektiv hatte ich 2 Wochen vor der Reise gekauft. Das ist meine erste Spiegelreflexkamera. Unterm Weihnachtsbaum liegt dieses Jahr das Tokina 11-20 mm.


    Weil das so knapp war zwischen Kauf und Urlaub, konnte ich mich kaum in die Funktionsweise reinarbeiten, was manchmal zur Folge hatte, dass ich dämliche Fehler gemacht habe und so manches Foto gut versaut habe.
    Dazu kommt, dass ich einen Grau- oder Grauverlaufsfilter oft gut hätte gebrauchen können, aber "nur" einen Polarisationsfilter dabei hatte. Gerade bei den Wasserfallbildern hat mir der Graufilter gefehlt.


    Aber was solls, die Bildqualität ist trotzdem besser als mit der Systemknipse (:tongue:)

  • Tag 9: Von Portland nach Forks (Olympic N.P.)


    Heute schlafe ich länger und komme erst um 10:30 aus Portland raus, nachdem ich in der Innenstadt in einem Cafe ein leckeres Frühstück hatte. Ich verlasse Portland bei strahlendem Sonnenschein und Hitze nach Norden. Auf dem Highway ist die Hölle los (ja, das wäre auch ein passender Titel für meine Tour :D ) - es hatein paar Unfälle gegeben. Normalerweise wäre ich jetzt gnatschig, aber weil ich so viele Eindrücke gewonnen habe in den letzten Tagen ist es gar nicht so schlimm, wenn es heute ein etwas ruhigerer Tag wird.


    Ruhig? Stimmt, ruhig ging ja bisher nicht. Aber heute habe ich Glück. An der Küste ist Nebel pur und im Queets Vallly wo ich heute eigentlich hin wollte ist ein Mega Waldbrand in Gange. Ruby Beach ist zwar nebelfrei, aber dermaßen Touriverseucht (10 !!! Reisebusse mit Asiaten und schwergewichtigen Amis, die ungehemmt durch die Gegend wuseln und mit grenzenloser Respektlosigkeit jeden Ansatz von Genuß zu nichte machen), dass ich ganz schnell wieder abdampfe - ich komme wieder, wenn der Deppenalarm vorbei ist). Was ich von der Landschaft durch die Ameisenschar sehen konnte war sehr schön.


    Ich fahre weiter nach Forks und bin fassungslos: Es sieht so aus als ob das Kaff brennt. Der Himmel ist glutorange und rauchig. Später erfahre ich, dass das Feuer auf Vancouver Island sind und wegen der ungünstigen Windrichtung der Qualm rüberzieht. Viele Einwohner hatten morgens wohl den gleichen Gedanken wie ich und hatten den Notruf gewählt, weil sie glaubten, das Feuer wäre nah.


    Gut, Feuer ist zum Glück nicht. Ich fahre erstmal in die Unterkunft für die nächsten 2 Tage, um in der Zeit den Kopf frei zu bekommen, was ich heute noch anstellen könnte. Ich habe das Miller Tree Inn Bed & Breakfast gebucht. Das Inn ist wirklich sehr schön und stellt sich als absoluter Glücksgriff heraus. An der Veranda sind die Nationalflaggen der Gäste, die dort gerade sind gehisst. eine deutsche Fahne für mich hängt auch schon und grüßt. Die Wirtsleute sind sehr nett und Bill, der Inhaber, gibt mir den Tip, heute zum 2nd Beach zu fahren. Dort könnte ich vielleicht noch etwas Glück haben.


    Das mache ich dann auch. Es geht nach La Push, einem Indianerdorf an der Küste. Neblig ist es und kalt - 15 Grad. Brrrr - nach der Hitze der vergangenen Tage ist das fast schon zu viel Erfrischung. Aber ich gewöhne mich zu Glück recht schnell an den krassen Temperaturschock. Lediglich die Luft ist etwas rauchig von den Waldbränden. Ich parke mein Auto am Trailhead vom 2nd beach trail und marschiere los. Der Weg ist schön und führt abwechslungsreich bergan und bergab durch den Regenwald.


    Nach 20 Minuten bin ich am Beach. Nebel!


    Verdammt, was für ein scheiß Tag! Na gut, mach ich halt einen Nebelspaziergang am Starnd, um wenigstens den Körper in Schwung zu bringen. Ich versuche krampfhaft ein paar Felsen mit Totholz am Strand zu fotografieren, aber ich bin grantelig.


    Auf einmal knippst jemand das Licht an. Es wird mit einem Schlag etwas heller und die Sonne scheint sureal durch die Wolken. Es werden erst schemenhaft und mit einem schlag deutlich Felsinseln im Wasser sichtbar. Die Schönheit vom 2nd Beach ist auf einmal zu sehen, als ob jemand den Vorhang aufzieht. Der Grantler verschwindet und ich bin überwältigt von dem Schauspiel.


    Ich ziehe meine Kamera und halte das Geschehen fest, bevor 15 Minuten später wieder Nebel pur herrscht.

    Das 17-55 ist nach meiner Meinung schwierig zu handhaben. Es regiert sehr stark auf unterschiedliche Lichtverhältnisse. Ich nutze es am liebsten bei schlechten Licht, da ist es mit der 70D richtig genial.

    Thomas, Du hast sowas von recht. Im Nebel habe ich auf einmal richtig Spaß:










    Wow, was war das schön! Meine Laune ist schlagartig sagenhaft und ich wandere sehr glücklich zurück zum Auto. Zurück in Forks überlege ich, was und wo ich essen soll. So leicht ist es in dem Kaff nicht. Aber im Supermarkt gibt es eine Deli - Theke mit echten Landjägern und tollen selbst gemachten Nudel- Kartoffel- und Blattsalaten - dazu original Roggenbrötchen mit Kümmel! Was ist denn hier los? haben wir schon Weihnachten? Genau das was meiner einer heute abend gebrauchen kann! Ich decke mich fürs Abendessen ein und Lasse mir das ganze in meinem Bett bei Twilight (die Filme haben die im Haus in allen Teilen für die Gäste vorrätig) schmecken ^^ Ja, das istkKitschig, ich weiß, aber hier passt es gut. Gerade mit dem Nebel drumrum (:crazy:)


    Zum Schluß surfe ich noch etwas im Netz und mache dann glücklich die Augen zu.

  • Bin auch mit dabei, in diesem SUV ist ja noch Platz. Der FORD EXPLORER hatte uns im November auch gute Dienste geleistet, den finde ich echt klasse.
    Ein schöner Bericht mit wirklich guten Bildern. Da kommt schon echte Vorfreude für die Reise im nächsten Jahr auf. Weiter so. :thumbup:

  • Sooooo tolle Fotos :thumbup:

    Danke :)



    Bin auch mit dabei, in diesem SUV ist ja noch Platz. Der FORD EXPLORER hatte uns im November auch gute Dienste geleistet, den finde ich echt klasse.
    Ein schöner Bericht mit wirklich guten Bildern. Da kommt schon echte Vorfreude für die Reise im nächsten Jahr auf. Weiter so. :thumbup:

    Ja, der Explorer ist wirklich nett und wenn man alleine unterwegs ist ein echter Luxus. Da ja jetzt doch schon, oder noch so einige mitfahren (hoffe ich doch zumindest), liegt mir natürlich Fahrkomfort am Herzen :D


    Ich mach dann mal weiter ... :winken:

  • Tag 10: Forks, Olympic Nationalpark


    Hier in Forks stellt sich bei mir ein Gefühl ein, das ich bisher nur aus Deutschland von Amrum kenne: Ich bin total tiefenentspannt und fast schon träge, satt und zufrieden. Nur dass die Natur hier toller ist, sonst hätte ich mir ja das viele Geld für den Flug auch sparen können :D


    Ich quäle mich geradezu aus dem Bett und genieße das Frühstück mit den Wirtsleuten und den anderen Gästen am großen Tisch. Das ist fast wie eine große Familie, aber keiner zwingt einem was auf. Jeden Tag könnte ich das nicht, aber heute morgen ist das toll. Ich genieße Blueberry Pancakes und selbstgemachte Breakfast Burritos gefüllt mit Hackfleisch aus Andaouille Sausage und Beans mit einer genialen Frischkäsefüllung aus knackfrischen Kräutern und Gemüse. Das war das genialste Breakfast was ich jemals in den USA hatte! Ich schlemme mich mit zwei Nachschlägen durch (:wirr:)


    Es ist immer noch bewölkt und ich beschließe es darauf ankommen zu lassen und mache mich auf den Weg nach Cape Flattery. Ich fahre ca. 1,5 Stunden. Die Fahrt zieht sich. Ich komme durch Neah Bay, ein trostloses Indianerdorf an der Küste, und bin schon fast am Trailhead. Am Parkplatz stehen nur ein paar Autos und es ist bewölkt. Ich hoffe am Aussichtspunkt selbst ist kein Nebel.


    Zum Cape selbst geht es zunächst auf einem Trail und später einem Bohlenpfad bergab durch den Wald. Ohne Fotostops würde man ca. 20 Minuten dafür brauchen. Ich genieße jedoch den Spaziergang durch den schönen Regenwald und verweile eine längere Zeit an den Aussichtspunkten. Es ist traumhaft schön und es ist, wenn zwar nicht sonnig, zumindest nicht nebelig :)




    Tatoosh Island mit dem Cape Flattery Lighthouse:



    Das war ein schöner Auftakt in den Tag, auch wenn es jetzt schon 13 Uhr ist. Ich fahre zurück nach Forks und will mir den HOH - Rainforest anschauen. Ich erwarte wegen der Trockenheit nicht viel.
    Am Parkplatz des Visitor Centers ist viel los. Viele Touristen und viele Mücken. Eine echte Plage. Sowohl die einen als auch die anderen.


    Es ist schweineheiß, das Thermometer zeigt 92 Grad Fahrenheit, und die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Zuerst bin ich froh über die Abwechslung. Aber schon bei der Anfahrt zum Visitor Center habe ich gesehen, dass der Regenwald geradezu verdorrt ist. Ich lasse meine Kamera im Auto und mache Turbosightseeing, indem ich beide Loops durchlaufe. Ja, ich renne fast, damit mich die verdammten Moskitos in Ruhe lassen. Bei der Hall of Moss bin ich trotz der Dürre beeindruckt. Die ist fantastisch.
    Kaum vorzustellen, wie die aussieht, wenn das Moos saftig grün ist und nicht welk und braun von den Bäumen hängt. Ich bedauere es trotzdem, dass ich meine Kamera im Auto gelassen habe. Aber wurscht, ich werde ein andermal wiederkommen, das weiß ich jetzt schon. Der Olympic NP hat mich wie kaum ein anderer Nationalpark überzeugt.


    Doch noch ist es nicht zu Ende. Ich fordere mein Glück heraus und beschließe noch einmal zum Strand zu fahren. Und zwar zum Rialto Beach. Der liegt gegenüber von La Push auf der anderen Seite des Quillayute Rivers.
    Ich hoffe dort auf einen schönen Sonnenuntergang. Das ist zwar reines Wunschdenken bei dem ganzen Nebel, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt.


    Auf dem Weg komme ich wieder durch Forks und kaufe mir auf dem Weg in dem Deli von gestern Salat, Brötchen und Landjäger. Als ich den Parkplatz des Rialto Beach erreiche, kann ich mein Glück kaum fassen: Die Sonne scheint, weit und breit kein Nebel :freu: . Ich packe meinen Rucksack mit dem Essen aus dem Deli und Ein paar Getränken samt Fotozeugs und mache mich am Strand auf den Weg nach Norden. Die Landschaft ist toll und ich habe bestimmt noch 3 Stunden Sonnenlicht.


    Mein Ziel ist das Hole in the Wall. Dafür muss ich ca. 3,5 km am Strand entlangwandern. Es ist ablaufende Flut und der Trail wird begehbar. Hab ich ein Schwein. Ich brauche 1,5 Stunden bis zum Hole und mache viele Fotopausen. Am Hole führt ein primitive Trail die Klippe hoch. Die hat es gut in sich. Ich schnalle meinen Rucksack fest und kraxel da hoch. Auf der anderen Seite geht es genau so steil wieder runter. Von einem Trail zu sprechen ist hier schon etwas übertrieben. Ich habe teilweise Schwierigkeiten die "Stufen" zu erklettern und muss mich an Wurzeln hochziehen, obwohl ich mit über 1,90 m nicht gerade kleinwüchsig bin.


    Auf der anderen Seite der Klippe geht der Strand weiter und ich kann das Hole von der Rückseite aus erreichen. Hier ist ausser mir kein Mensch. Die Flut läuft weiter ab und lässt etliche Tidepools zurück. Ich laufe noch 10 Minuten weiter und mache Rast und genieße mein Abendessen für heute, die Brotzeit, genau so wie die tolle Aussicht auf das Meer. Weit draussen kann ich Wale blasen sehen und am Strand fliegen Gruppen von Kormoranen nach Norden. In Ufernähe machen Robben Jagd und Möwen watscheln am Strand und hoffen, etwas von der Beute abzubekommen.


    Ich fühle mich eins mit der Natur und bin endgültig im Urlaub angekommen.


    Die Sonne steht schon tief und ich weiß, ich muss den gleichen Weg wieder zurück, aber ich will eigentlich gar nicht. Warum habe ich kein Zelt dabei? Was solls, ich habe ja sowieso schon beschlossen ein andermal wiederzukommen und notiere mir, dann eine Hiking Tour mit Zelt ins Programm zu nehmen. Die Tour vom Rialto Beach vorbei am Norwegian Memorial bis zum Sand Point und dann rüber nach Ozette ist eine Mehrtagestour von der ich im Internet schon gelesen hatte und jetzt beschließe, diese bei nächsten mal, wenn ich hier bin, in Angriff zu nehmen.


    Ich raffe mich auf, klettere die Klippe wieder hoch und runter, mache noch ein paar Fotos vom Sunset und trolle mich Richtung Auto. Ich erreiche das Auto im letzten Licht der Dämmerung.


    Fotos Rialto Beach:











    Meine Schuhe sind zwar tropfnass und voll Sand, weil ich nicht immer vermeiden konnte, durch das Wasser zu gehen, aber ich weiß, dass die am Kamin in meinem Zimmer über Nacht trocknen werden. Glücklich komme ich im B&B an, dusche mich und schau mir im Bett bei einem Bierchen und Süßkram den letzten Teil der Twilight Serie an. Ich weiß, ist immer noch kitschig, ist mir aber wurscht, mich sieht ja keiner dabei, ich bin ja alleine (:tongue:)


    Irgendwann schlummer ich seelig ein.

  • :love: Nä watt is datt schön da in der Ecke. Ich verstehe immer, weniger wieso ich so oft bei den roten Steinen, aber noch nie da oben gewesen bin 8| Ich finde dein Wetterglück bisher auch unfassbar eigentlich, die meisten Bilder in Berichten sehen irgendwie immer ... rebnerischer aus :whistling:

  • Nä watt is datt schön da in der Ecke


    Da können wir zu 100 % zustimmen , die Ecke ist echt super - wenn das Wetter mitspielt. Wir haben dort aber auch Glück gehabt und viele der Bilder wecken sehr schöne Erinnerungen :thumbup: Wir haben ja diese Jahr mal bei den Roten Steinen vorbeigeschaut und ich muss sagen beides klasse :D




    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)


  • :love: Nä watt is datt schön da in der Ecke. Ich verstehe immer, weniger wieso ich so oft bei den roten Steinen, aber noch nie da oben gewesen bin 8| Ich finde dein Wetterglück bisher auch unfassbar eigentlich, die meisten Bilder in Berichten sehen irgendwie immer ... rebnerischer aus :whistling:


    Ja, schön ist das wirklich :)


    Ein Wort zum Klima in der Ecke:


    Ich war als Jugendlicher ein Jahr in Oregon und habe da noch so meine Erinnerungen. Ich würde das ganze in drei verschiedene Klimazonen aufteilen wollen:


    1. Küste


    Nasse und milde Winter, milde Sommer. Generell viel Niederschlag. Im Sommer ab ca. Ende Juni bis Ende August recht niederschlagsarm. Ab Juli bis September verstärkt Küstennebel, da dann die Temperaturgegensätze Land / Wasser am größten sind.


    2. Willamette Valey


    Milde Winter, heiße Sommer mit hoher Luftfeuchtigkeit. in Punkto Niederschlag gilt hier das gleiche wie für die Küste. Ab Ende Juni zunehmend stabil und heiß.


    3. Cascades (Crater Lake bis Mount Hood)


    Kalte, extrem schneereiche Winter und heiße und trockene Sommer. Auch hier gilt: Ab ca. Ende Juni stabiles Hochdruckwetter mit Hitze bis in den August.
    Auf Grund der in der Regel extrem schneereichen Winter liegt hier oft tief bis in die bewaldeten Regionen um 1800 m auch im Sommer noch Schnee. Ich kann mich daran erinnern, am Fuß des Mt. Bachelors noch Ende Mai / Anfang Juni Skilanglauf gemacht zu haben. Das wurde mir damals als die Regel und nicht die Ausnahme erklärt.


    Was hatte das für meine Reiseplanung und somit auch für meine Reisezeitempfehlung zu bedeuten?


    Eigentlich recht logisch: Ende Juni / Anfang Juli ist in der Regel an der Küste noch kein Nebel und das Wetter ist in allen Klimazonen trocken. Im Landesinneren sogar schon heiß. Auf den Bergen (z.Bsp. Crater Lake) liegt in der Regel noch viel Schnee, aber die Straßen sind alle frei. Zusammen mit der Hitze ein eindrückliches Erlebnis. Für die Augen und zum fotografieren aus meiner Sicht ein Traum.


    Deswegen habe ich meinen Urlaub in genau diese Reisezeit gelegt. Leider war dieses Jahr völlig anders als sonst (Klimawandel? Zukunft?) und das Wetter war bei mir so, wie es sonst eigentlich erst im August zu erwarten wäre:


    Oft Küstennebel, Hitze im Inland, Schnee nur noch auf den höchsten Gipfeln / Gletschern. Wildflower Blüte im Peak schon vorbei und eher in den höheren Regionen, Moskitoplage im Gebirge.


    Natürlich ist das Augustwetter immer noch schön, da wenig Niederschlag, aber als Reisezeit eher zweite Wahl.


    Wer Skifahren will und die Küste liebt und Kälte mag und beides kombinieren will, ist auch im Winter mit Sicherheit nicht sooo schlecht bedient. Nur sollte man hier mit teilweise starken, andauernden Niederschlägen rechnen. in den Bergen als Schnee. (Beispiel: am Mount Bachelor liegt derzeit am Fuß auf 1800 m schon 1,80m Schnee. Der fällt nicht in 2 Tagen :zwinker:). Das kann zu Frustrationen führen, wenn man ein Bergpanorama erwartet und nur Wolken / Nebel / Schnee zu sehen bekommt).


    Abraten würde ich definitiv von den Übergangsjahreszeiten (Stichwort Pineapple Express !!!). Ich habe den Mai per PN empfohlen, weil er dieses Jahr ideal gewesen wäre. Grundsätzlich würde ich im Mai in dieser Gegend definitiv nicht planen! (siehe als Beispiel den Reisebericht von Kat. Hier der Tag am Crater Lake - ein Klassiker im Mai).


    Natürlich ist es im Regenwald gerade bei Feuchtigkeit am eindrücklichsten. Sommer ist hier also nur zweite Wahl der Reisezeit. Der Regenwald macht aber nur einen kleinen Teil der Geländeformationen aus, die für eine Rundreise interessant sind. Zudem sollte es Ende Juni in der Regel auch noch halbwegs saftiges grün geben.


    Ich hoffe, ich konnte etwas helfen und das kommt nicht als klugscheißen rüber (wobei: das kann ich auch sehr gut :D ).

  • Tag 11: Von Forks nach Seattle


    Heute bin ich recht unmotiviert. Ich habe schon so viel gesehen und ich habe die letzten beiden Tage schon als absolutes Highlight empfunden. Was kann das noch toppen?


    Ich lasse mir nach dem aufstehen und beim leckeren Frühstück massig Zei, verabschiede mich von den netten Gastleuten und verlasse erst am späten vormittag Forks Richtung Seattle. Auf Wasser faälle und Seen habe ich keine Lust mehr. Ich fahre am Lake Crescent und den Marymere Falls ebenso wie am Sol Duc Valley mit denSol Duc Falls vorbei und will mir Hurricane Ridge anschauen. Am Ortsausgang vor Port Angeles Richtung Hurricane Ridge ist ein Visitor Center. Dort erkunde ich mich nach dem Wetter und bekomme die Auskunft die ich erwarttet habe: Alles in Wolken und neblig und keine Sicht heute zu erwarten. Ich erspare mir also die Auffahrt und beschließe, gemütlich durch die Landschaft nach Seattle zu cruisen. Ich fahre die 101 bis Skokomish und biege dort auf die 106 und später die 3 nach Bremerton ab. Es macht Spaß durch die Landschaft zu fahren.


    In Bremerton schaue ich mir den Navy Shipyard und die historischen Flugzeugträger an. Das sind schon beeindruckende Biester. Meinen Fotoapparat habe ich mal wieder im Auto gelassen. Ich habe heute keine Lust zum fotografieren. Weiter gehts zur Bremerton - Seattle Ferry. Die fährt alle halbe Stunde. Ich kaufe mir ein Ticket und warte. Die Fähre ist recht groß und hat zwei Fahrzeugdecks. Ich fahre auf die Fähre und steige aus dem Auto aus und gehe an Deck. Die Fähre legt ab und es beginnt eine ca. einstündige Fahrt durch eine tolle Küstenlandschaft. Gott sei dank habe ich meine Knipse wieder dabei, denn die Fahrt durch den Puget Sound ist viel toller als gedacht. Ein Traum ist das hier! Alles erinenrt mich ein wenig an Skandinavien:




    Die Skyline von Seattle taucht auf und ist wirklich beeindruckend. Wow, das war genau die richtige Entscheidung, auf diesem Wege nach Seattle zu fahren!




    Die Fähre legt direkt an der Seattle Waterfront an. Von dort ist es nur ein Katzensprung in mein Hotel für die nächsten zwei Nächte: Ich habe mir "The Edgewater Hotel" direkt an der Waterfront ausgesucht. Mein Zimmer hat Blick auf den Puget Sound und den Hafen und Mount Rainier und ist der Hammer. Das ist das mit Abstand teuerste Hotel auf meiner Reise und ich bin froh, es gebucht zu haben. Das Zimmer hat einen eigenen Kamin und Balkon und ein riesiges Bad mit Walk In Shower - hier lässt es sich aushalten :freu:


    Ich mache mich frisch und gehe ins Anthonys Pier 66. Ein tolles Restaurant. Ich lasse mir Seafood und Weißwein schmecken und genieße die aussicht über den Hafen und Mount Rainier.
    Später im Hotel mache ich es mir auf dem Balkon bequem und genieße den Sonnenuntergang mit Blick auf Mount Rainier bei einer Flasche Weißwein und einem guten Buch - was für ein scheiß Leben... (:fluecht:)


    Als es dunkel wird knipse ich ein wenig Hafen und Skyline von meinem Balkon. Danach mache ich bubu.





    Tag 12: Seattle


    Der heutige Tag ist schnell erzählt: Ich frühstück Weltklasse im Tilikum Place Cafe mit wirklich leckerem Caffee :) , danach latsche ich zur Space Needle. Es ist heiß und diesig. Dort setze ich mich ins Grüne und faulenze und betrachte das treiben um mich rum und den Springbrunnen. Danach fahre ich mit der Monorail ins Stadtzentrum zum Westlake Center und esse dort ein leckeres Sandwich aus einem der vielen imbißwagen. um mich rum wuselt die arbeitende Bürowelt und macht Mittagspause. Danach gehts weiter zum Pikes Place. Das ist ne totale Touristenfalle, ist mir aber wurscht. Ich schlendere da durch und beobachte entspannt das Gewusel.


    Danach gehe ich ins Hotel zurück, schnappe mir meine Karre und fahre in die Boeing Werke. Das obligatorische Foto mit Spaceneedle und Blick auf Mt. Rainier fällt heute wegen des Dunstes aus, Sichtweite max. 5 km. Meine Knippse kann mich heute mal - ich habe keinen Bock das Ding mit mir rum zu schleppen.Die Boeing Werke und das Museum sind wirklich interessant und ich verbringe dort den ganzen Nachmittag bis Toreschluß. Danach besorge ich mir ein leckeres Picknick und fahre nach West Seattle in die Harbor Ave SW und esse dort mit Blick auf die Skyline von Seattle mein Picknick.


    Danach mache ich noch ein Gute Nacht Foto, das einzige des heutigen Tages und fahre zurück ins Hotel und genieße mein gemütliches Bett:


  • Tag 13: Seattle - Mount Rainier - Longview

    Heute geht es einmal um den Mount Rainier. Es ist immer noch diesig, aber letztendlich taucht der Riese in strahlendem weiß auf. Es ist kein tolles Fotowetter, aber der Rainier ist frei zu sehen und beeindruckend. Ich fahre zunächst zum Sunrise Visitor Center. Schon die Auffahrt ist beeindruckend und offenbart grandiose Ausblicke. Leider schon im Gegenlicht. Was solls. Ich genieße die Landschaft, knippse kurz und fahre weiter. Ich habe heute noch anderes vor.



    Es geht weiter zum Paradise Inn. Unterwegs beeindrucken immer wieder tolle Ausblicke:



    Am Paradise Inn schnappe ich mir meinen Rucksack und genügend Wasser. Es ist selbst hier oben 30 Grad heiß - Wahnsinn. Es bewölkt sich immer mehr und ich gebe Fersengeld. Ich will hier die Wildflowers auf den Meadows sehen und werde nicht enttäuscht:




    Es ist einiges los. Ich sehe Bergsteiger mit Alpinskieren, die vom Berg kommen, Es sind Familien und Wanderer unterwegs. Mittlerweile steige ich seit 2 Stunden den Berg hoch.Es bewölkt sich immer mehr und es fängt an zu tröpfeln. Erst rummst und dann blitzt es, ein Gewitter zieht auf. Nicht nett am Berg.


    Ich mache mich wieder auf den Abstieg. Das ist aber nicht schlimm, da ich einiges sehen konnte und zufrieden bin. Bergab kann ich wieder abdere Eindrücke festhalten:




    Wieder am Auto angekommen geht das Gewitter auch schon richtig los. Mir tun die Leute am Berg leid. Ich fahre im Regen aus dem Park raus und komme Abends in Longview an. Vom Hotelzimmer (das Red Lion habe ich mir ausgesucht) rufe ich meine Freunde aus Albany zurück. Ich sehe, dass diese mich schon den ganzen Tag über versucht hatten zu erreichen. Der Plan war, dass wir uns am drei Tage später am Oregon State Fair wiedersehen wollten. Leider haben sich beide eine Grippe zugezogen und müssen absagen. Wir sind alle enttäuscht, aber das holen wir mal nach. Für die nächsten Tage ist sowieso Regen vorhergesagt und Regen und State Fair, da hätte ich auch keine Lust zu gehabt. Alleine schon gar nicht.


    Am nächsten Tag stand ursprünglich der Mount St. Helen auf dem Plan, im regen und in Wolken macht das keinen Sinn. Danach war der Plan in Astoria zu übernachten und am nächsten Tag die Küste bis Yachats runter zu fahren, dort zu übernachten und von dort Richtung Eugene nach Veneta zu fahren. Das alles schmeiße ich über den Haufen und schaue, wo gutes Wetter sein wird. Nicht in Oregon und Nordkalifornien die nächsten Tage sehe ich. In Südkalifornien und jenseits der Sierra soll es gut werden. Na denn, Ich plane heute die Reise um. Ich will mir jetzt den Lassen Volcanic N.P. anschauen, danach über Reno zum lake Tahoe, Bodie Ghost Town, Alabama Hills und dann rüber zum Hwy 1 Richtung San Francisco. Bis auf Bodie und San Francico kennen ich alle diese Orte noch nicht. Ich freue mich über die zwar mit Fahrerei verbundene, aber auch mit vielen Wunschzielen (vor allem die Alabama Hills) gespickte geänderte Reiseroute. hotels hatte ich hier keine zu stornieren :)

  • Oh Mann, ich muss meinen Mann zwingen, über die Feiertage Deinen Bericht zu lesen.


    Er will nämlich nicht in die Ecke- "ist kalt da" !!!


    Aber ich glaube, dass er seine Meinung jetzt ändern muss (:klopp1:)

  • Tag 14: Von Longview, WA nach Redding, CA


    Der Wecker klingelt und der erste Blick aus dem Fenster bestätigt den Wetterbericht: Regen. Ich hole mir im Supermarkt ein Premade Sandwich und Vanilla Chai Tea von Bolthouse Farms. Das Zeug ist mittlerweile mein Standard Frühstücksgesöff. Herrlich süß. Ich bin hier ja nicht zum abnehmen :zwinker:


    Dazu hole ich mir ein paar sweeties für die lange Fahrt und ab geht die Post. Ich fahre auf der 5 gen Süden, mache in Albany noch einen kurzen Krankenbesuch (auf Abstand natürlich - das Grippezeugs brauche ich nicht im Reisekoffer) und lasse es danach gemütlich nach Süden rollen. Irgendwann komme ich nach Ashland und fahre von der Interstate ab. Ashland soll nett sein. Ich brauche was zu futtern und meine Flipp Flopps haben den Geist aufgegeben. Ich brauche neue. Der Ort ist wirklich schön, aber im Regen sind alle Mäuse grau. Ich kaufe ein und weiter gehts.


    Kurz vor Mt. Shasta reißt der Himmel wie geplant auf und setzt die Landschaft in ein tolles Licht. Ich fahre von der Interstate ab und fahre durch ein gelbes Gräsermeer. Zusammen mit den Wolken und dem Mt. Shasta (dessen Gipfel noch verhüllt ist) ein grandioser Anblick.


    Ich halte immer wieder am Straßenrand an, um zu knippsen. Drei mal halten Farmersmänner und Farmersfrauen an und fragen mich, ob ich eine Panne habe und sie helfen können. Ja, hier passt man aufeinander auf. Für uns Deutsche zwar manchmal zum lachen, aber die Hilfsbereitschaft der Amis ist eines der Dinge, von denen wir uns drei Scheiben abschneiden können. Ich bedanke mich jeweils für die Nachfrage und sage, dass ich die traumhafte Landschaft fotografiere. Jedesmal schaut man mich verständnislos an, aber fährt beruhigt weiter. Ja, jetzt muss ich mir doch ein Lächeln verkneifen.





    Nach dem Exkurs in die Pampa gehts wieder auf die Interstate und ich bin abends um 8 Uhr in Redding. Dort checke ich im Holiday Inn ein. Schickes Teil. Ich frage, ob ich mir ein Zimmer anschauen kann (in der Regel bekommt man dann eines der besseren Zimmer). An der Rezeption sind zwei junge Dinger - eines davon gibt mir eine Keycard und eine Zimmernummer. Ich mache die Tür auf und sofort merke ich, etwas stimmt hier nicht. Es dauert gefühlt 5 Minuten (in Wirklichkeit wohl nur 2 Sekunden) bis mir klar wird warum: Die jungen Dinger haben mir den Schlüssel für ein bereits belegtes Zimmer gegeben. Mir steht ein Mann in Adamskostüm gegenüber und aus dem Bad kommt gerade seine Eva.


    Wir schauen und eine gefühlte Ewigkeit an und ich muss schallend anfangen zu lachen. Das irritiert das Pärchen zutiefst und Adam schaut betreten nach unten. Nein, ich lache doch nicht über Dein bestes Stück, Junge frech1
    Die ganze Situation ist sureal. Ich bekomme irgendwie noch ein sorry raus und gehe grinsend aus dem Zimmer. An der Rezeption sage ich, dass mir das Zimmer gefällt und frage nach, ob die Mädels mir noch ein Zustellbett in das Zimmer bringen können. Die Hühner schauen mich an wie Dumm und Dümmer und ich sage, dass ein Zustellbett bei drei Personen notwendig ist. Ich frage nach einem eventuellen Rabatt, wenn ich mir das Zimmer mit Adam und Eva teile.


    Huhn 1 schaut mich noch dümmer als dumm an und Huhn 2 dämmert es, dass sie gerade wohl ein etwas dickes Ei gelegt hat. Sie schaut nochmal in ihren Computer und schaut und schaut und wird blass und blässer. Ich sage, dass das nicht so schlimm wäre, in Deutschland haben wir schließlich FKK Strände und der Anblick nackter Fremder wäre für uns völlig normal. Lediglich für das Paar was ich nackig erwischt habe könnte es vielleicht etwas ungewohnt sein, dass ein Fremder zum spannen ins Zimmer kommt. Daraufhin drehen Huhn 1 und Huhn 2 völlig am Rad. Beide überschlagen sich mit gegackere, ähhh Entschuldigungen, dass ich mir schon wieder das Lachen nicht mehr verkneifen kann. Jetzt sind die beiden noch mehr irritiert. Ich bekomme jedenfalls eine Suite für 70$ und ein Gratisfrühstück für den nächsten morgen :D


    Keine Ahnung was die mit Adam und Eva gemacht haben, aber alleine die Vorstellungen an prüde Ami Adams und Evas lässt mich während des Abendessens beim örtlichen In-N-Out Burger doch noch zwei- dreimal schmunzeln: Chickens you made my day (:daumenh:)


  • Tag 15: Von Redding nach Reno


    Ich checke sehr früh aus. Das Prozedere übernimmt ein Hahn - die Hühner sitzen noch nicht auf der Stange. Heute ist Murmeltiertag: Premade Sandwich und Vanilla Chai Latte von Bolthouse Farms und sweeties und ab auf den Highway. Hört sich langweilig an, isses aber nicht. Die Landschaft ist anders.


    Es geht hoch zum Lassen und es wird immer kälter. Hier hat es auch vor kurzem noch geregnet. Egal, ich will nach Bumpass Hell und da ist mir das Wetter wurscht. Fast wurscht. Ich steige am Trailhead zur Hölle aus und stelle fest. auch die Hölle kann zufrieren. Es ist kalt, wirklich kalt, viel zu kalt. Das Thermometer sagt 3 Grad und mir kommt das Ganze vor wie im tiefsten Winter. Das hast Du ja super hinbekommen, sage ich mir: Dem Regen ausgewichen und dabei eins a im Tiefkühlschrank gelandet. Eine lange Hose habe ich auch nicht zur Hand, aber immerhin eine winddichte Winteroberjacke.


    Na dann, Rucksack gepackt, Schuhe geschnürt und auf gehts. Die Sonne ist rausgekommen und mir gefällt es hier. Ich muss nur schnell laufen, dann wird mir auch warm. Ich vergesse die Kälte und habe nur noch Augen für die Landschaft. Schon der Weg zur Hölle ist nett:



    Unterwegs wird noch ein wenig mit Landsleuten geschnackt (ok, ehemalige Landsleute, die ausgewandert sind) und nach einer weiteren halben Stunde laufen komme ich am Ziel an und weiß genau: Was juckt mich der Himmel, die Hölle ist klasse. Das Gebiet ist zwar nur recht klein und im Gegensatz zum Yellowstone natürlich total pupsig, aber es gefällt mir trotzdem (oder gerade deswegen?) sehr gut.




    Eine Stunde später bin ich wieder am Auto und erkunde etwas die Gegend:



    Mount Lassen in Wolken:



    Ich verlasse den Park und bin zufrieden. Hier hat es mir gefallen. Ich komme bestimmt wieder.


    Es geht am Lake Almanor vorbei und es ist angenehm warm:



    Die Fahrt ist kurzweilig. Immer wieder komme ich durch kleine Ortschaften. Irgendwo im nirgendwo entdecke ich einen netten Deli und decke mich für den Abend ein. Nächstes Ziel ist Portola. Mein Reiseführer sagt mir, dass dort ein Eisenbahnmuseum ist. Das kann ich kurz vor Sonnenuntergang mitnehmen. Das Mädel im Ticketshop sagt, dass eigentlich schon zu ist, ich aber gerne draussen noch Fotos machen kann. Wir unterhalten uns und sie sagt mir, dass sie als junges Mädchen aus der Schweiz ausgewandert ist. Eintritt muss ich keinen zahlen, ich habe wohl Eindruck gemacht engel1 Das bestätigt sich keine 10 Sekunden später als mir Heidi anbietet, dass ich, wenn ich möchte, wieder zu Ihr kommen kann wenn ich alles gesehen habe und wir dann ja noch in den örtlichen Biergarten gehen könnten...


    Äääähhhh, nee Heidi, ich bin zum Biertrinken mindestens 10 Jahre zu jung und außerdem gilt auch in Amerikanien: Don't drink and drive...


    Ich mache ein paar Fotos, habe ein fast schlechtes Gewissen, dass ich Heidi so schamlos ausnutze und trolle mich wieder von dannen. Ganz wirklich: Dieses Eisenbahnmuseum muss man nicht unbedingt gesehen haben. Im Sonnenuntergang komen zwar die Farben gut, aber Farbe ist nicht immer alles:





    Weiter gehts nach Reno, wo ich gestern ein Zimmer im Whitney Peak Hotel für 80 $ reserviert habe. Ich komme relativ spät an und bin ko. Reno interssiert mich heute nicht die Bohne. Ich bin hier nur wegen des günstigen Komforts auf der Durchfahrt. Ich esse im Zimmer und stöbere noch ein wenig im Internet, dann hat der Tag für mich ein Ende.

  • Tag 16: Von Reno nach Lone Pine


    Heute steht wieder ein langer Tag auf dem Programm. Als erstes will ich über Virginia City nach South Lake Tahoe. In Virginia City frühstücke ich im Saloon. Das ist ganz nett und stilecht, aber so echte Stimmung will hier im Ort nicht aufkommen. Vielleicht bin ich zu früh am Tag hier. Ich halte mich nach dem Frühstück nicht lange auf und fahre zum Lake Tahoe, besser gesagt, über die Berge nach South Lake Tahoe. Nee, das gefällt mir hier nicht. Gut, es ist bedeckt und deswegen vielleicht etwas trist, aber man kommt nirgendwo vernünftig an den See. Alles Privatland. Übler Kommerz ist das hier. Gut vielleicht im Winter zum Skifahren, aber nicht gut heute für mich. Ich fahre ohne anzuhalten durch und suche mir eine Route quer durch die Berge Richtung Lone Pine raus.


    Normalerweise fahre ich mit Nebenstrecken ganz gut, aber heute ist das keine gute Entscheidung: Die Fahrt über 6 !!! Pässe zieht sich wie Kaugummi und wenn ich einen Beifahrer dabei hätte, hätte der um 10 Uhr schon drei mal gekotzt, so kurvig ist das hier.


    Über Markleeville und Loope komme ich auf die 395 und atme durch: Endlich kann ich Gas geben und die Kurverei hat ein Ende. Die Sonne kommt durch die Wolken durch und ich beschließe spontan nach Bodie zu fahren. Bodie kenne ich schon von 2013, aber irgendwie ist mir heute nach Ghosttown (vielleicht weil mich Virginia City enttäuscht hatte).


    Ich brettere viel zu schnell über die Schotterpiste und überhole zig Schnarchhähne. Ich will doch heute noch was sehen... Ein Roadmovie wird halt nicht im Schneckentempo gedreht.


    In Bodie hat der Wettergott mal wieder erbarmen mit mir und ich genieße trotz riesigen Andrangs den Ort:









    Das war eine gute Entscheidung, hier heute noch einmal hinzukommen. Ich brettere die Dirtroad wieder zurück und lasse die Blechkarawane meine Staubwolke schmecken - ja das macht mir sogar Spaß :whistling:


    Als nächstes Ziel auf der heutigen Etappe habe ich mir den Mono Lake ausgesucht. Hier bin ich sonst immer nur vorbeigedüst. Der Wettergott mag mich wirklich - ich schlendere durch die Tuffas und und auch hier gefällt es mir außerordentlich:






    In Lone Pine checke ich kurz im Budget Inn ein. Am Vorabend habe ich im Internet nach einer Unterkunft gesucht und fast alles war ausgebucht. Das olle Budget Inn hat mich ganze 110 € gekostet - Wucher!


    Aber nicht lamge jammern, ich bin hier ja nicht zum Wellnessurlaub im Hotel. Ich fahre noch schnell in die Alabama Hills. Zum erkunden der Landschaft ist es zwar zu spät, aber ich will hier morgen zum Sonnenaufgang herkommen und denke mir, dass es nicht schaden kann, die Straße und die Anfahrt schon einmal gesehen zu haben, damit es dann morgen schnell geht und ich nicht Zeit und Sonnenlicht mit suchen verplempern muss.


    Mir gefällt es hier sogar im Halbdunkel gut und ich bin überrascht über die Weitläufigkeit des Gebiets. Ich freue mich schon richtig auf morgen.



    Ich bekomme Hunger, habe aber keine Lust mehr auf große Eskapaden. Ich statte der goldenen Schwalbe einen Besuch ab und das wars für heute. Gute Nacht.

  • Eh Meister ich kann gar nicht so schnell lesen wie du schreibst.


    Cape Flattery sieht toll aus und steht weit oben in meiner Wunschliste. Mount Rainier ist für meine Frau und mich ein absolutes Highlight dort oben im Norden. Wir wollten da zuerst gar nicht hin, weil wir dachten ein Vulkan ist wiede der andere, aber dieser ist definitiv der schönste.


    Dankeschn

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