Im Reisebericht hatte ich es ja schon angedeutet, dass ich in diesem Urlaub etwas neues ausprobiert habe, um telefonieren und mobil Internet nutzen zu können. Kurz vor Weihnachten kam im Lufthansa-Newsletter Werbung für Lufthansa Mobile.
ZitatMeine SIM-Karte für die ganze Welt.
Ab sofort können Sie in über 180 Ländern zu günstigsten Tarifen telefonieren und surfen – mit der internationalen Prepaid-SIM-Karte von Lufthansa Mobile. Ganz einfach, ganz ohne Vertragsbindung. Genießen Sie auf Reisen mehr Extras, mehr Komfort.
Ich hab dann mal ein wenig nachrecherchiert und herausgefunden, dass Lufthansa in Zusammenarbeit mit Naka Mobile einen Prepaid Tarif für die internationale Nutzung anbietet. Das Argument, was mich am meisten zum Kauf animiert hat, war die Vergabe einer deutschen Mobilfunknummer, mit der ich dann weltweit erreichbar bin und die sich nicht mehr ändert. Das bedeutet, dass ich schon zuhause die Nummer streuen kann und auch bei den Hotels und Fluggesellschaften die Nummer als Kontaktinformation hinterlegen kann.
Zu den Details komme ich gleich. Vorher kommt noch kurz der weitere Ablauf bei der Bestellung.
Wie geagt, kam die Werbung kurz vor Weihnachten. Am 5.1. wollten wir starten und ich hatte schon Bedenken, ob über die Feiertage und den Jahreswechsel alles so schnell klappt. Am 25.12. hatte ich abends die Karte bestellt. Bezahlt habe ich 29 Euro, wovon 19 Euro aber als Guthaben auf der Prepaidkarte verbleiben. Ich weiß nun nicht mehr genau wann, aber kurz vor oder nach Silvester kam die Karte dann per Post.
Nächster Schritt war die Aktivierung. Die erfolgt mit den Daten auf der zugesandten Karte über die Website von Lufthansa Mobile. Im Aktivierungsprozess kann man sich dann seine deutsche Mobilfunknummer bzw. die seines Heimatlandes aussuchen. Das Angebot, gleich noch Guthaben aufzuladen habe ich erst einmal abgelehnt.
Nach der Aktivierung habe ich die Karte ins Reisehandy gelegt und hatte nach kurzer Wartezeit Verbindung mit dem E-Plus-Netz. Welchen Provider die Karte wählt, hängt vom Standort und den vertraglichen Vorgaben von Naka-Mobile ab.
Im Einsatz unterwegs war ich dann sehr angetan vom einfachen Handling. In jedem Land, bei mir UK, USA und Norwegen, hat sich das Handy sein Netz gesucht und ich bekam die SMS mit den Tarifen. Überall habe oder hätte ich für 10 EuroCent pro Minute telefonieren können (national als auch international) und für 10 Cent pro MB auch mobiles Internet nutzen können. Das ganze übrigens ohne jede Roaming-Gebühren.
Im Urlaub habe ich ein paar Mal mit zuhause telefoniert und von unterwegs aus auch das eine oder andere im Internet nachgeschlagen. In Summe kam ich auf knapp 13 Euro Gesamtkosten, wobei ich die Nutzung nicht bewusst eingeschränkt habe. Ich wollte mal sehen, wie sich eine normale Verwendung des Telefons kostenmäßig auswirkt. Bei meiner ursprünglichen Planung hätte ich wieder auf H2O zurückgegriffen und 30 bzw. 35 $ bezahlt.
Die Abrechnung lässt sich zeitnah (Gespräche erscheinen innerhalb weniger Minuten im Account) nachvollziehen. Eine Aufladung ist über die Webseite möglich. Es werden allerdings feste Beträge vorgegeben (20, 50 und 100 Euro) die dann per Kreditkarte (Achtung Auslandseinsatzgebühr, da der Empfänger nicht im Euro-Raum sitzt) oder per PayPal (gebührenfrei) bezahlt werden. Die Aufladung ist auch innerhalb weniger Minuten verfügbar. Zudem kann ich die automatische Aufladung einrichten, die beim Erreichen eines kofigurierbaren Mindestguthabens ausgeführt wird.
Ich hatte folgende Probleme in den zwei Wochen:
- Verschiedentlich war die Verbindungsqualität miserabel. Auflegen und neu wählen hat geholfen.
- Innerhalb der USA wurden zwei von zwei SMS nicht zugestellt. Sowohl eine Nachricht an die Vermieter als auch an Eric kamen nicht an. Weitere Versuche habe ich nicht unternommen. Interessanter Weise kosteten die beiden SMS auch jeweils 29 Cent.
Auf ein weiteres Detail des Vertrags möchte ich noch hinweisen. Nutzt man die Karte über 6 Monate nicht, wird eine Gebühr von 1 € je Monat der weiteren Nichtnutzung berechnet. Zudem steht im Kleingedruckten, dass bei längerer Nichtnutzung die Karte auch gesperrt werden kann und die Nummer dann wieder frei wird.
In den Werbetexten steht auch immer was von zubuchbaren Paketen fürs Internet. Die stehen allerdings nur für die EU zur Verfügung. In den USA ließ sich kein Datenpaket buchen.
Mein persönliches Fazit läuft darauf hinaus, dass ich die für mich ideale weltweite und einheitliche Lösung zum Telefonieren und fürs mobile Internet gefunden habe. Ich werde weitere Erfahrungen nachreichen, wenn wir im Juni aus dem Südwesten zurück sind.