Coronas Vegas

  • Ich habe noch 2 Nachträge zu der Reise im letzten Jahr.



    Erstes Thema: Mietwagen.


    Ich habe, sowohl beruflich, als auch privat, schon diverse Autos und LKWs gemietet. Bei den unterschiedlichsten Vermietern, über die verschiedensten Portale und in verschiedenen Ländern. Es gab nie größere Probleme. Ich musste nie irgendwelche ominösen Schäden bezahlen, oder Zusatzversicherungen nachzahlen. Ich meine mich zu erinnern, dass einmal eine Rechnung kam, dass die Tankanzeige nicht bis max. gefüllt war. Obwohl ich vollgetankt hatte. Da das eine berufliche Anmietung war, waren die zusätzlichen 10 (?) Euro zu verschmerzen. Unschöner waren nur die Sprüche meines Chefs, der die Rechnung bezahlte: Na, nicht vollgetankt? 😊


    Einmal hatte ich aber in Spanien ein unschönes Erlebnis. Wir mieteten einen Kleinwagen für eine Woche (war damals glaube ich über Expedia) und es war eine übliche Kaution von 100 oder 200 Euro angegeben, die mich vor Ort erwarten sollte.


    Am Schalter in Spanien dann die Überraschung: Ich sollte für die eine Woche NEUNHUNDERT Euro Kaution per Kreditkarte hinterlegen. Da dummerweise die 200 Euro in meinem ausgedruckten Vertrag nicht aufgeführt waren, willigte ich widerwillig ein.


    Ich bin in einer Woche noch NIE soooo vorsichtig Auto gefahren. Wir haben immer möglichst weit weg von anderen geparkt und ich habe wirklich manchmal schlecht schlafen können, weil ich Schiss hatte, dass bei einem Unfall oder wenn jemand nachts das Fahrzeug mit einem Kratzer verziert… meine Selbstbeteiligung von 900 Euro fällig ist.


    Glücklicherweise ist nichts passiert und der Mitarbeiter bei der Übergabe war auch so freundlich, mir schriftlich zu geben, dass ich das Fahrzeug ohne Beschädigung zurückgegeben habe.


    Was allerdings die Anmietung im letzten Jahr in den USA angeht, das schlägt dem Fass den Boden aus.


    Ankunftsort war Vegas, Vermieter war Avis. Unser Flug hatte ca. 30 min Verspätung, mit Gepäckabholen, Pipi-Pause und Einreiseformalitäten waren wir kurz vor 20 Uhr am Avis Schalter.


    Überraschenderweise wollte man mir das ca. 6 Monate vorab gebuchte Fahrzeug nicht geben. Mein Vertrag wäre ungültig. Gebucht war eine Abholung 18 Uhr, und es war schon fast 20 Uhr.


    Mir fiel erst mal die Kinnlade herunter. So etwas war mir noch nie passiert. In früheren Jahren bin ich immer davon ausgegangen, dass das Fahrzeug zu dem Zeitpunkt zur Verfügung steht und es auch noch eine Karenzzeit gibt. Gerade am Flughafen bei Flugverspätungen sollte das für alle Vermieter Tagesgeschäft sein. Inzwischen haben sie da aber anscheinend eine Möglichkeit entdeckt, die rechtlich zwar erlaubt ist, aber nicht wirklich kundenbindend.


    (Auch mein Vertrag für diesen Herbst weist aus, dass die Abholzeit verbindlich ist)


    Auf meine Frage, wie es dann weitergeht, wurde es spannend. Der ursprüngliche Vertrag belief sich auf ca. 1200 Euro für fast 3 Wochen. Ihr erinnert euch? 2022 waren die Mietwagen wieder seeeehr teuer.


    Die „freundliche“ Dame bot mir an, einen neuen Vertrag zu machen, gleiche Fahrzeugkategorie, spätere Abholzeit, ich müsste allerdings ca. 720 Euro nochmal per Kreditkarte bestätigen, die aber zurückgebucht werden. Meine leise klingelnden Alarmglocken wurden deutlich lauter.


    Auf meinen Wunsch hin, darauf bitte zu verzichten und zu den alten Konditionen zu buchen, bekam ich nur die Antwort: Sorry, not possible.


    Nunja, immer noch so weit freundlich, wie es mir möglich war, fragte ich sie, ob sie die Managerin sei, oder ob wir das mit einem Vorgesetzen besprechen können? Was es da sonst noch für Möglichkeiten gibt? Sie schaut etwas unfreundlicher, kam dann aber mit einem Mann aus einem Hinterraum zurück.


    Auch er versicherte mir, dass es leider keine andere Möglichkeit gibt, da nun mal die ursprüngliche Abholzeit verstrichen ist usw…


    Ich willigte also ein, meine Kreditkarte mit den gewünschten 720 Euro zu belasten.


    Nachdem ich meine Karte an das Gerät hielt und auch die CVV Prüfziffer eingegeben hatte, erschien die Meldung: Zahlung erfolgt.


    Innerlich addierte ich das schon zu den 1200 Euro dazu und war über den Start des Urlaubs echt begeistert. :(


    Es wurde aber noch besser. Die Dame wuselte ein wenig herum und meinte dann: „Das mit dem neuen Vertrag hat nicht geklappt, wir müssen das bitte wiederholen“


    Ungläubig fragte ich sie, was genau, und sie meinte: alles, inkl. Bezahlvorgang.


    Im Nachhinein bin ich erstaunt, wie ruhig und gefasst ich äußerlich geblieben bin, obwohl es in mir brodelte. Das kann doch nicht wahr sein.


    Nachdem sie wieder ihren Chef geholt hatte und sich in seiner Anwesenheit bei mir vielmals entschuldigte… ging es mit dem erneuten Bezahlvorgang weiter. Wieder 720 Euro per KK, bestätigt mit der CVV-Nummer.


    In meinem Kopf kreisten meine Gedanken wirklich nur noch darum: Sollte ich tatsächlich auf über 2500 Euro für einen Mietwagen sitzenbleiben? Die 1200 Euro hatte Expedia ja bereits vor eine halben Jahr abgebucht. Plus 2 mal über 700 Euro…. Ohje..


    Auf dem beim zweiten mal tatsächlich ausgedruckten und mir überreichten Vertrag war keine Unterschrift der Mitarbeiterin. Auf ihrem Namensschild am Revers stand auch nur ihr Vorname. Ich fragte sie freundlich nach ihrem vollen Namen, damit ich mich auf sie berufen könne, wenn etwas schief laufe und ich nicht wie erwartet die 1400 Euro zurückbekomme.


    Da wurde sie eine Spur unfreundlicher und meinte es ist Unternehmenspolitik, den Nachnamen der Mitarbeiter nicht preiszugeben, aufgrund von Belästigungen usw.


    Da wurde es mir zu bunt und ich habe mein Handy gezückt und ein Foto von ihr mit lesbarem Namensschild gemacht. „Just in case, for my german lawyer“.


    Sie wurde ein wenig unfreundlicher, was das denn alles soll. Ich blieb weiterhin freundlich und bedankte mich für die ganze „Mühe“, die sie mit mir hatte, wünschte mir aber auch Verständnis für meine Situation, dass ich bestimmt nicht 1400 Euro einfach so „weggeben“ würde mit der mündlichen Zusicherung: jaja, bekommen sie schon zurück.


    Keine Ahnung ob sie das einsah, aber da ich Vertrag und Schlüssel hatte, folgte die knappe Verabschiedung und nach locker über ZWEI Stunden konnte ich den Schalter endlich verlassen.


    Ihr könnt euch vorstellen, dass man da den ganzen Urlaub über ein schlechtes Gefühl hat, ob das alles gut ausgeht.


    Die Übergabe des Wagens am Ende des Urlaubs war reibungslos. Ich schaue aus Sicherheitsgrunden unterwegs nicht online auf meine Kreditkartenabrechnung, konnte also nicht sehen, ob noch etwas berechnet wurde. Aber ich bekam eine Quittung, dass keine Schäden vorhanden waren und dass nichts zusätzlich berechnet wurde.


    Zuhause in Deutschland sah ich auf meiner KK-Abrechnung tatsächlich nicht die beiden Abbuchungen von jeweils über 700 Euro. Momentan sah es also so aus, als ob die Dame tatsächlich irgendetwas in den Computer eingegeben hatte, was zwar die ominösen 700 im Vertrag auswies, aber nicht berechnete. Interessant.


    Die nächsten Wochen/Monate hatte ich immer noch ein ungutes Gefühl wegen einer Nachbelastung und erst nach über einem halben Jahr ging ich tatsächlich davon aus, dass kein unangenehmes Nachspiel mehr folgt.


    Und jetzt ratet mal, bei welcher Vermietung ich kein Fahrzeug mehr mieten werde. 😊

  • Zweites Thema: Rückflug


    Auch eine Premiere bei unserer Reise im letzten Jahr… Als wir in Vegas am Flughafen ankamen, um uns wieder auf die Rückreise Richtung Heimat zu machen, gab es beim Check-In eine Überraschung: Einer unserer Flüge war gestrichen worden. Geplant war von LAS nach Denver, von dort nach Deutschland und dann mit dem letzten Flug zu unserem Zielflughafen nah des Wohnortes.


    Schwierig, wenn der Flug Denver -> Deutschland nicht mehr existiert. Da es eine Mischung aus Lufthansa und United Flügen war, machte es das noch ein wenig komplizierter.


    Auf das Angebot der Dame am United-Schalter, erstmal nach Denver zu fliegen und von dort aus weiter zu sehen, bin ich nicht eingegangen. Als Alternative hat sie mir angeboten, auf einem der äußeren, unbenutzen Schaltern am Telefon die kostenlose 0800er-Nummer von LH in den USA anzurufen.


    Ich schilderte der Hotlinemitarbeiterin bei LH meine Lage und fragte nach Lösungen. Sie hat gesucht und gesucht und nach fast einer Stunde gab es tatsächlich eine Möglichkeit:


    Ohne Zwischenlandung in Denver konnten wir direkt von LAS nach Deutschland fliegen und von dort aus zu unserem Zielflughafen. Anstatt 3 Flugsegmente nur 2 und interessanterweise waren wir auch nur 1h später angekommen, als ursprünglich vorgesehen. Nach dem Telefonat mit ihr war ich seeeehr froh, nicht auf die United Dame am Schalter gehört zu haben und auch unser Gepäck nicht schon aufgegeben zu haben. Das haben wir dann am LH Schalter gemacht und sind wohlbehalten und mit kaum Verzögerung zu Hause angekommen. :)

  • Was das Thema Abholzeit angeht, bin ich vorsichtig. Ich plane die Zeit so, dass ich etwa anderthalb bis zwei Stunden nach Ankunftszeit das Auto übernehme. Zudem trage ich dann die Flugnummer ein, damit der Vermieter auch über Verspätungen informiert ist. Das hat zumindest bisher immer geklappt. Mich hätte aber die Situation wie bei dir auch überrascht.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



    Wer unsere Reisen nach- und miterleben möchte, ist hier jederzeit willkommen!
    Steffuzius.png
    Bei 31.png kleinen und großen Stammtischtreffen dabei

  • Selbstbeteiligung von 900,- € ist doch Pipifax :D . Ich habe am Montag ein Geschenk von vor Corona eingelöst. Einen Tag Porsche 911 fahren. Der war aber nicht verfügbar und es gab einen Porsche Cayman GT4. Mit eine Vollkasko mit einer Selbstbeteiligung von, halte dich fest, 4.750,- € !! Ich habe mich fast nicht getraut aus der Stadt rauszufahren ! Wir haben zwischendurch Halt gemacht und beim Parkschein lösen sehe ich ein paar Jugendliche ums Auto herum stehen. Sind sofort zurück zum Auto. Hatte Angst, daß die da Kratzer reinmachen und wir bezahlen müssen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!