Beiträge von zehrer

    Donnerstag, 26.09.2024

    Wir kommen von hinten in die House Rock Valley Road, d.h. über die 89 A, über die Navajo Bridge und den Colorado River. Kurz danach kommt das Schild "Vermilion Cliff National Monument". Nach 67 Meilen beginnt die Ernte von rund 70 Dollar Gebühren für Permits. 4 Monate vorher und in den Tageslotterien brachten das Ergebnis, dass es für die North Unit nicht reicht. Ja, wir waren schon fünf mal bei den Kojoten im Norden, aber das Gebiet rund um die zwei Wellen ist so schön, dass wir es nie auf den Top Rock geschafft haben. Wir versuchen es seit Jahren, aber bei diesen Bewerberzahlen ist es fast wie ein großes Lottoglück. Ist wie es ist, - wir entern die House Rock Valley Road.


    Nach 9,34 Meilen einigermaßen guten Meilen, beginnt die eigentliche Off-Road-Fahrt auf der Pine Tree Road 1017 in Richtung des Corral Valley. Rechts oben begrüßt uns der Double Barrel Arch(link is external). Und wenn man es nicht gewusst hätte, würde es einem jetzt ein Schild deutlich vor Augen führen: High Clearance and 4WD required! Ergänzend sollte dazu immer angemerkt werden, dass Mietwagen in den USA abseits des Teers nicht versichert sind.


    Vorbei an Hoodoos und roten Butten gelangen wir nach 2 Meilen ins Corral Valley und nach 3 Meilen biegen wir sozusagen nach links ab. Die Straßenbezeichnungen sind 1066, dann 1081, dann 1082. Das Problem des tiefen Sandes kann mit Geschwindigkeit gelöst werden, - der Unterboden kommt aber oft in Kontakt mit dem gelben, durchgetrockneten Brei, so das die Geschwindigkeit abnimmt, obwohl fast mit Vollgas gefahren wird. Die Höhe des Sandes haben wir aber auch schon niedriger erlebt. Das Fiese an diesem Sand ist eher, das man Steine nicht oder zu spät erkennt und das kann fatale Folgen haben.


    Nach 20,7 Meilen ohne Teer parken wir am Cottonwood Cove Trailhead. Nur 2 Safari Tourenautos sind vor Ort. Beides Chevy Tahoe, das gibt uns Hoffnung. Aber deren Reifen sind anders und viel besser als die unseren. Eine Nachrecherche ergab, dass diese Tour 235 USD pro Person kostet, was teuer ist, sich aber ggfs. doch lohnt.


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Wir nehmen den Trail links am Parkplatz und steuern auf die rechte, nördliche Seite der mächtigen Butte zu. Einem wirklichen Wanderweg sucht man anschließend vergebens. Auf schrägem und rotem Fels geht es entlang zu einem kleinen Pass, auf den wir hochgehen. Eine wahre Pracht an Felsformationen, gelben, lila und roten Farben springt uns entgegen. Wir umlaufen die Butte nach rechtsherum und können uns gar nicht sattsehen an den herrlichen Felsen und Farbkombinationen. Eine kleine Wash führt uns ins nächste Gebiet, das wir nach oben gehen.


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Oben angekommen reicht die Sicht bis in die North Unit und rechts, ziemlich nah, leuchten die Felsen in gelben und lila Farben. Herrlich, also nichts wie hin. Wir durchwandern dieses Gebiet, der Foto glüht, und finden weiter im Norden ein buntes Amphitheater, das wir als nächstes erreichen wollen. Und dann passiert's!


    Cottonwood Cove and Teepees [Coyote Buttes South Unit]


    Ein kleiner Hügel zwischen zwei Felsen sieht verlockend aus, um weitere Perspektiven und Sichten auf dieses Hochtal zu bekommen. Es war wohl die Euphorie, die mich zum Laufen bewegte, um möglichst schnell auf diesem felsigen Hügel zu landen. Es macht "Zack" beim ersten Laufschritt nach oben. Mir wurde spontan bewusst, dass das das Ende des Urlaubs sein könnte und ärgere mich zunächst mal über mich selbst.


    Nicht aufgeben, humpelnd und mit einseitiger Hilfe erreichen wir das schöne Amphitheater und noch weitere Felsen, aber dann ist Schluss. Nach 2 Meilen suchen wir bzw. unser GPS den kürzesten Weg zurück zum Auto, - die letzte Meile sozusagen. Insgesamt sind es 3,25 Meilen geworden, die wirklich wunderschön, im Ergebnis aber elender Mist waren.


    Und dann kam irgendwie alles zusammen. Endlich auf der House Rock Valley Road (HRVR) erscheint die Anzeige "Tire Pressure low". Sie war nicht nur low, sondern nicht mehr vorhanden, und es sind noch 6 Meilen bis zum Teer, aber das war nicht mehr zu schaffen. Am Parkplatz der Condor Aufzuchtstation war Schluss. Der Reifen nur noch ein Fetzen und Felge nicht mehr rund. Gott sei Dank hat uns ein Mitarbeiter vom BLM beim Wechseln geholfen. Der hatte nicht nur Know-how, wie man bei einem amerikanischen Auto an den Ersatzreifen kommt, sondern er hatte auch Profiwerkzeug. Trotzdem brauchten wir eine Stunde. Ich hätte ihm meine letzten Dollarnoten gegeben, aber er lehnte dankend ab. Ich glaube, dass ich ihn umarmt habe. Nicht auszudenken, wenn es früher passiert wäre.


    Nach ein paar Telefonaten mit dem Road Service von Hertz vom Hotel aus war klar, dass es weder an unserer nächsten Station, Durango, noch an der vergleichsweise nahen Station, Flagstaff, ein Auto in unserer Kategorie gab. Das nächste Auto gibt's in Phoenix, Sky Harbor Airport.


    Ernüchtert und schmerzgeplagt fahren wir ins Krankenhaus. Krücken, Kompressionsverband und Muskelrelaxan. Danach noch einen Burger in der Brewery, das war's. Was für ein sch... Tag!?

    Mittwoch, 25.09.2024

    Nach dem Frühstück im Market Cafe fahren wir die Interstate 15 zurück nach Norden. Es hat morgens bereits 28 Grad. Nach 87 Meilen sind wir in Arizona, nach 117 Meilen in Utah und bei St. George geht es ab nach Hurricane, durch das Apfel Tal, am Canaan Mountain vorbei, gen Kanab.


    Sobald wir Netz hatten und uns im sogenannten Geo-Fence der Permits für Kojoten befinden, beantragen wir eine Wave Genehmigung, denn der Top Rock mit seinen schönen zwei Steinbögen und der geilen Fernsicht in der North Unit fehlen uns selbst nach der 5. Wave Wanderung noch. Nachdem wir nochmal 18 Dollar bezahlt haben, beginnt das Warten bis 18 Uhr, Arizona Time, ob wir Glück haben. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Soviel noch dazu: Sie, die Hoffnung, stirbt leider!


    Wir durchfahren Fredonia und Kanab und nach 223 Meilen, kurz vor Mount Carmel, geht es auf der US 89 nach links in das sogenannte Elephant Gap. 0,4 ungeteerte, aber gut zu befahrenden Meilen weiter, stehen wir am Trailhead zum Belly of the Dragon.

    Der Trail führt kurz zum Eingang in den Bauch. Im Tunnel selbst wird es ziemlich schnell dunkel, aber das ist gut, denn die ganzen Kritzeleien sind dann nicht mehr zu sehen. Die Handy-Taschenlampe muss helfen, um stolperfrei durch die Röhre zu kommen. Eine coole Lokation!


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Belly of the Dragon [White Cliffs - Mount Carmel]


    Wir wandern nach dem Tunnel weiter und treffen nach insgesamt 0,25 Meilen auf einen Dryfall. Man könnte hochsteigen, aber wir umgehen die Barriere nach rechts. Es geht kurz steil hinauf und dann im Creek weiter.


    Nach knapp 0,7 Meilen geht es nach links hoch. Wir finden Fähnchen in den Boden gesteckt, die darauf hinweisen, dass hier der „Grand-to-Grand“ Ultra verläuft. Das ist ein Berglauf über 275 Kilometer vom Grand bis zum Bryce Canyon. In 7 Tage kann man das schaffen, für Verpflegung muss man selbst sorgen. Die Startgebührt beträgt 3.200 Dollar. Na dann, viel Spaß! Nachdem der Ausblick nicht besser wird, drehen wir nach 0,99 Meilen an einer 4WD-Road um. Als Fazit ist zu konstatieren, dass es genügt hätte, wenn wir am Dryfall umgekehrt wären. Sehr un-spannend, unser schlechtester Hike dieses Jahr!


    Letzter Stint nach Page, das Kraftwerk ist mehr oder weniger verschwunden und unten am Walmart sind weitere Hotels entstanden. Wir checken im BW View of Lake Powell ein und werden indianerfreundlich (darf man das noch schreiben?) empfangen. Das Zimmer ist ok, aber das Wasser kommt nur kalt. Zum Abendessen sind wir in alte Gefilde runtergelaufen. Bar und das Essen im Peppers’s waren gut, - für Page-Verhältnisse zumindest.


    Wir drucken noch die Permits für die South Unit, die wir für morgen haben, aus. Nichtsahnend, was uns am Donnerstag, der weder ein Freitag, noch der 13. ist, erwartet, treten wir in die Schlafphase über und freuen uns auf die Kojoten.

    Montag, 23.09.2024

    Der Pool macht um 10 Uhr auf, ich hol' uns dann mal nen Kaffee. Beim Earl of Sandwich in den Miracle Miles gibt es anschließend ein noch bezahlbares Frühstück-Sandwich, das wirklich gut schmeckt. Der kleine Imbiss ist zwar nicht gemütlich, aber möglicherweise dadurch nicht überfüllt.


    Vdara Pool - Las Vegas


    Nach 2,5 Stunden reicht uns der Pool, wir machen uns auf dem Weg zur Fashion Show Mall. Als wir beim Mirage vorbeikommen eine kleine Überraschung, für uns zumindest. Alles eingezäunt, schweres Gerät macht sich an den Vulkan, die Vorbauten und die kleine Kuppel am Eingang. Eine weitere Las Vegas-Ikone geht auf sein Ende zu. Geplant ist ein neues Hard Rock Cafe, die ersten Bilder im Netz sind fantastisch. Eine blau spiegelnde Hotelgitarre, die im Frühjahr 2027 fertig sein soll. Schauen wir mal, ob und was das wird.


    In der Mall haben wir ein paar Dinge gekauft und ein Mittagssandwich genossen. Den Abend beginnen wir an einer Bar im Cosmopolitan und Essen im Gen Korean BBQ; der Grill steht am Tisch. Das Essen war schon in Ordnung, mehr aber auch nicht. Ein trotzdem schöner Tag in Las Vegas, nur Spaziergänge, Wasser und ein paar Kleinigkeiten, - wir haben es genossen.


    Dienstag, 24.09.2024

    Der zweite Relax-Tag beginnt mit Frühstück auf dem Zimmer. Alles unten im Market Cafe gekauft, - war etwas teurer als gestern. Erneut treibt es uns zur Sphere, wir wollen das Teil mal von innen sehen. Aber wie letztes Jahr, - closed. Dann halt weiter in die Canal Shops im Venetian. Nach dem Pool zum Hard Rock und dann noch abkühlen in den Miracle Miles. Heute hatte es immerhin 35 Grad.


    The Sphere - Las Vegas

    Ein Bier an der Lago Bar im Bellagio, dann an der Bar im Palm Restaurant im Caesars. Das Abendessen im Watergrill war gut, aber nicht günstig.


    Zwei erholsame Tage in Las Vegas nehmen ihr Ende. Schön war's, aber zwei Tage, d.h. 3 Nächte, reichen uns inzwischen. Also, schnell schlafen und auf nach Page!

    Sonntag, 22.09.2024

    Die erste Wanderpause droht in Las Vegas, - wir können sie gebrauchen und freuen uns sowieso immer wieder dorthin zu kommen. Aber der Tag ist noch sehr jung als wir aufbrechen. Und zunächst vertreiben wir uns mit dem Auto etwas Zeit in der Car Wash und dann im angrenzenden Walmart in St. George.


    Schnell sind wir an der Staatsgrenze zu Arizona und es ist nur ein kleiner "Sprung", bis bei Mesquite Nevada unter den Reifen durchrollt. Nach der Nellis Air Force Base umfahren wir Las Vegas im Osten. Am nordwestlichen Ende des Lake Mead Stausees zahlen wir 25 Dollar für die Lake Mead National Recreation Area und sind nach 136 Meilen am Trailhead des White Owl Canyons. Die Picknicktische sind schon belegt und es wäre fast schon Zeit, sich für ein Mittagessen dazu zu gesellen. Aber wir wandern vorbei und gehen steil hinunter, dem Ufer der Las Vegas Bay entgegen. Die weiße Eule wartet vielleicht schon.


    Der Lake Mead ist inzwischen so ausgetrocknet, dass man kein Wasser mehr vom Trail aus sieht. Die topographische Wanderkarte suggeriert, dass wir mitten durch das Nass gehen. Egal, - es gilt einen Slot Canyon zu erkunden. Dass es sowas in der Nähe von Las Vegas gibt, ist dem Lake Mead geschuldet, dessen Zulauf den Canyon ausgewaschen hat und sich dann zurück zog.


    Nach 0,12 Meilen führt der Weg, der hier an einer Trailkreuzung schwer erkennbar ist, nach links in den Eulengraben. Es ist echt nett hier. Zwar formen den Canyon keine roten Felsen, aber auch die gelblich braunen, stark vernarbten Wände sind schön. Mit wenig Lichteinfall ist zur Mittagszeit nicht zu rechnen, aber trotzdem gelingen gute Erinnerungsstücke.


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]


    Nach insgesamt 0,8 Meilen kommen zwei Abflussrohre, die teilweise gebückt zu durchgehen sind. Keine 100 Meter nach dem 2. Rohr geht es nach rechts oben hinauf auf die Straße, auf der kein Gefährt gesichtet wurde. Wir folgen dem Teer 0,48 Meilen und kommen dann nach rechts unten wieder in einen kleinen Slot Canyon. Nach einer viertel Meile versperrt ein Dryfall den Weg. Wir haben ihn nach rechts umgangen und sind von unten noch einmal an die Stelle zurück. Hätten wir uns mal etwas mehr mit diesem Dryfall beschäftigt. Ein "wunderbare" Stufe wäre da gewesen, um locker direkt runter zu kommen.


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]


    White Owl Canyon - Las Vegas Bay [Lake Mead National Recreation Area]

    Der Weg führt nach insgesamt 2,87 Meilen nach rechts dem ehemaligen Ufer entlang. Zwei Butten säumen den Weg und zum Schluss ist am Horizont auch noch Wasser sichtbar. Der letzte Aufstieg zu den Picknicktischen und zum Trailhead geht nochmal in die Knochen, aber dann ist es geschafft. Knapp zwei Stunden, - aber immer noch zu früh. Auf ins Premium Outlet.


    Am Sonntag ist hier natürlich die Hölle los, ein paar Einkäufe sind's dann aber doch noch geworden. Schluss jetzt, auf ins Vdara!


    Trotz Beseitigung der meisten Baustellen auf der I 15 in die Stadt, ist immer noch viel Verkehr und auf den letzten Metern auf dem Strip erwischt uns dann das Schneckentempo doch noch. Vor dem Bellagio sind Fahrspuren gesperrt, da schon wieder für die Formel 1 aufgebaut wird. Der Check-in ist schnell erledigt, aber unser Zimmer ist noch nicht fertig. Aber bald genießen wir den Blick vom 52. Stock auf Bellagio, Fountain, Riesenrad und Sphere. Schön, dass wir wieder hier sind!


    Nach dem Duschen gibt's das erste Bier an der Vice Versa Bar im Vdara. Das Heineken aus der 0,3er Flasche und das Corona kosten heuer jeweils 11 Dollar. Wir gehen in die Forum Shops, holen uns bei Apple noch etwas ab und anschließend Essen im Mon Ami Gabi. Es war sehr gut und der Platz eröffnete schöne Blicke auf das Bellagio und den Brunnen.

    Samstag, 21.09.2024

    Heute haben wir etwas länger geschlafen, der Berg hat gestern ein paar Körner gekostet oder vielleicht war es auch der Rombauer. Egal, um 9 Uhr starten wir bei 21 Grad die Bluff Street nach Norden. Über den Snow Canyon Drive und den Tuacahn Drive fahren wir, vorbei an unglaublich schönen Häusern, zum elend großen Parkplatz des gleichnamigen Amphitheaters und des Tuacahn Center for the Arts. Wir parken am nordöstlichen Ende, denn dort ist der Saddleback Hiking Trailhead in den Padre Canyon.


    Padre Canyon [Snow Canyon State Park]


    Nach dem Einstieg halten wir uns links. Gemächlich geht es zunächst an Theaterbühnen und -Figuren vorbei. Nach 0,7 Meilen erreichen wir dann die Wilderness Boundery und kurz darauf sichten wir den ersten Arch. Die Steigung steigert sich und wir stapfen auf die linke Seite des Einschnitts an der Wand entlang. Nach 1,25 Meilen stehen wir verschwitzt am Sattel.


    Padre Canyon [Snow Canyon State Park]

    Padre Canyon [Snow Canyon State Park]


    Der Blick hinunter und hinüber ist herrlich. Tolles Rot und Weitsicht bis zu den White Rocks am Snow Canyon. Es geht wieder hinunter in ein Seitental des Snow Canyons. Der Trail ist sehr abwechslungsreich; Steinbögen, Slickrock und fast unten im Tal ein Kanonenrohr mit Dryfall, das wir gekonnt meistern. War aber auch nicht unbedingt schwierig!


    Padre Canyon [Snow Canyon State Park]

    Padre Canyon [Snow Canyon State Park]


    Nach 2,1 Meilen wird es flach und sehr sandig. Der Boden ist zunächst bedeckt mit zarten, hellgrünen Sträuchern, die sich jedoch bei Ausstieg aus dem Canyon verlieren. Sand führt nach der Trailkreuzung zu den Red Sands geradeaus weiter und nach insgesamt 2,75 Meilen stehen wir mitten auf einer Gravelroad im Snow Canyon. Wir folgen dieser Straße nach rechts. Hinter uns die White Rocks, links und rechts rote Felsen, auf die teilweise Leute gestiegen sind, die nicht gerade wie Kletterer aussehen.


    Snow Canyon [Snow Canyon State Park]


    Nach 3.8 Meilen kommt der Teer, - wir sind im zivilisierten Teil des Snow Canyon State Parks. Der Teer führt uns, von e-Bikern gestört, zum Südeingang des State Parks. Hier queren wir die Straße und kommen dann nach 5,1 Meilen zum Parkplatz des Johnson Canyon Trailheads.


    Am Ende des kleinen Parkplatzes geht der Trail weiter. Nach der Begrüßung durch eine Schildkröte, führt uns der Weg zurück zum Padre Canyon Parkplatz und unserem Auto. 6,5 Meilen in 3,5 Stunden, - wir sind ziemlich fertig, da es inzwischen auch sehr heiß ist. Der Samstagsmarkt am Parkplatz wird bereits wieder abgebaut, aber wir drehen dort noch eine langweilige Runde.


    Snow Canyon [Snow Canyon State Park]

    Einer geht noch! Wir fahren 5,3 Meilen weiter ins Kayenta Valley, in dem ein ziemlich modernes, jedoch unschönes Wohngebiet entstanden ist. Wir parken unser Auto in einer Ausbuchtung, die den Trailhead in das Hellhole darstellt. Wir werden in den nächsten 3 Stunden schmerzlich erfahren, welche Konsequenzen eine schlampige Vorbereitung eines Hikes haben kann.


    Der Trail bzw. verschiedene ausgetretene Wege führen hinunter in die Dry Wash. Name ist Programm, - außer Steine und Sand ist nichts vorhanden, - Wasser ist Fehlanzeige um diese Jahreszeit. Nach 1,8 Meilen enden wir in einem falschen Einschnitt. Es geht wieder zurück und die nächste Variante probiert. Außer noch größeren Bouldern die zu überwinden sind, nichts zu sehen, was sehenswert wäre. Nach 2,8 Meilen sind wir auch hier am begehbaren Ende, keine Hölle und kein Loch zu sehen, obwohl die GPS-Daten jetzt stimmen. Wir geben auf!

    Hellhole [Red Mountains]

    Hellhole [Red Mountains]


    Nach 4,85 Meilen sind wir zurück am Auto. 3 Stunden Washwanderung und Boulderklettern umsonst. Bei Nachrecherchen erfahren wir, dass es sich um einen Wasserfall handelt, der nur im Frühjahr Wasser führt. Tja!

    Das Abendessen an der Bar im Hilton Garden Inn war wunderbar und Wasser hat es auch nicht gegeben.

    Exkursion - Der Canaan Mountain in Utah

    Der Canaan Mountain liegt im U.S. Bundesstaat Utah und ist Teil des Vermilion Cliffs. In seiner West-/Ostausrichtung ist der Berg zirka 8,7 Meilen breit. Er erstreckt sich von der Gould Wash, südlich der Smithsonian Butte, bis zum Short Creek bei Hildale UT/Colorado City, AZ.


    Es gibt drei gut etablierte Zugänge zum Canaan Mountain:

    • Über die Orte La Verkin und Rockville und dem Eagle Crags Trailhead.
    • Über die Orte Colorado City, AZ und Hildale, UT und dem Water Canyon Trailhead.
    • Über die Orte Colorado City, AZ und Hildale, UT, und dem Squirrel Creek Trailhead


    Aufgrund der mächtigen Ausdehnung des Berges sind es fünf Ziele, die man erwandern kann und u.E. auch sollte (Sortierung von West nach Ost). Alle nachfolgenden Wanderwege sind in der USA Hiking Database(link is external) ausführlich inklusive GPS-Daten (Download) beschrieben:

    • 1. Die Eagle Crags über den Eagle Crags Trailhead

      Eagle Crags [Vermilion Cliffs - Canaan Mountain]


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    • 2. Die Ebene zwischen Canaan Springs und Sawmill Springs über den Water Canyon Trailhead

      Canaan Mountain [via Water Canyon und White Domes]


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    • 3. Die White Domes über den Water Canyon Trailhead

      Canaan Mountain [via Water Canyon und White Domes]


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    • 4. Das Eye of Heaven über den Squirrel Creek Trailhead

      The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


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    • 5. Den Beehive über den Squirrel Creek Trailhead

      The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


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    Die Trailheads Water Canyon und Squirrel Creek ermöglichen den gegenseitigen Zugang zu vier Zielen, da sie parallel verlaufen und sowohl unten als auch oben am Berg eine Verbindung haben. Dadurch sind zudem Roundtrips(link is external) möglich.

    Freitag, 20.09.2024

    Nachdem wir Hurricane, Hildale und die Water Canyon Road mit neuem "Glamping" Gebiet hinter uns gelassen haben, stehen wir mitten an der Wurzel des Canaan Mountains und sind immer wieder überrascht, mit welcher Wucht dieser gigantische Berg seine Farben und Massive in unsere Augen brennt.


    Wir sind am Trailhead des Squirrel Creek Aufstiegs, zum 7. Mal geht es auf diesen Zauberberg, dessen Felsen Teil des Vermilion Cliff Massivs sind. Aber zunächst ist ein nicht enden wollender Sandspaziergang angesagt.


    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


    Der Weg führt über tiefen Sand hinab, dann steil wieder hinauf und dann wieder runter in den Short Creek. Links oben lauert das Eye of Heaven(link is external). Der fast trockene Creek, dem wir zunächst nach Osten und dann nach Nordosten 1,5 Meilen folgen, geht sich wie eine Wüstenwanderung. Dann hüpfen wir trockenen Fußes hinüber auf den Squirrel Creek Trail, der nun endlich nach oben führt. Links und rechts spitzen immer wieder rote Felsen in die Höhe und in den Himmel. Unser Ziel, der Bienenstock, ist von der Rückseite ebenfalls bereits zu sehen.


    Der Sand begleitet uns eine weitere halbe Meile, dann aber gewinnt der Fels Gott sei Dank die Oberhand. Es gibt keine schweren Stellen, - ja, es wird zwar ab und an etwas steiler und manchmal braucht man sogar die Hände, aber von echten Schwierigkeiten oder gar Gefahren ist der Trail sehr weit entfernt. Aber es liegt auch immer wieder Sand auf dem Trail und damit im wahrsten Sinne des Wortes im Weg.


    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


    Nach 3,15 Meilen, wir sind 2 Stunden unterwegs, kommen wir an die Kreuzung, an der es nach links zu den White Domes(link is external) geht. Wir folgen jedoch einer uralten Off-Road-Strecke nach rechts, die nicht mehr als Straße bezeichnet werden kann. Hier oben in dieser Hochebene umarmt einen die Landschaft in noch unglaublicherer Schönheit.


    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


    Nach 3,75 Meilen gehen wir links von der Straße weg und steigen über Wellenformen und Hoodoos direkt zur nächsten Ridge. Es geht, oben angekommen, umgehend wieder hinunter und den Wellenformen entlang auf den Beehive zu. Wir umrunden die nächst Ridge und halten die Höhenlinie. Ein kleines Tal umgehen wir in einem kurzen Bogen nach links, um dann unser Ziel, den Bienenkorb, nach 4,5 Meilen in knapp 3 Stunden, zu erreichen.


    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


    Er ist nichts Besonderes, der Beehive, zwar wuchtig, aber eher hässlich gegenüber den anderen Felsformationen. Auf dem Canaan Mountain ist es aber auch manchmal so, dass der Weg das Ziel ist. Wir suchen uns einen guten Sitzplatz mit toller Aussicht und genießen bei einer Brotzeit ganz alleine diese fantastische und immer wieder faszinierende Bergwelt.


    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek

    The Beehive [Canaan Mountain] via Squirrel Creek


    Nach 5 Stunden und 45 Minuten steht unser Auto immer noch alleine am Trailhead. Es war ein wunderbarer Hike auf den Canaan Mountain und ein schöner Tag, den wir im Rib and Chop House mit einem guten Essen beenden.

    Donnerstag, 19.09.2024

    Zapfige 6 Grad Celsius hat's draußen, als wir Ely nach dem Frühstück verlassen. Eine kurze Blockade der US 50 E auf dem Connors Pass, da ein Schwertransporter entgegenkommt. Bei uns in D wäre die Straße vermutlich den ganzen Tag gesperrt gewesen, wir haben nur eine viertel Stunde gewartet. Nach 28 Meilen geht's rechts auf die US 93 S. Eines der riesigen Täler rund um Ely führt uns noch einmal den Wheeler Peak von der anderen Seite vor, dann über den Lake Valley Summit und das gleichnamige Tal Richtung Pioche, das wir nach über 100 Meilen erreichen.


    Entlang der Cathedral Gorge erreichen wir die ersten roten Felsen. Wir passieren Panaca, der weiße Arch steht noch, und kommen dann in das nette Caliente mit dem wunderschönen Bahnhofgebäude, das inzwischen ein Museum ist.

    Nach 137 Meilen geht es links von der US 93 auf die NV 317, die uns zwei Meilen lang an der Railroad-Strecke entlang führt. Blinker links auf die Kershaw-Ryan Road, 10 $ Fee für non-NV Vehicles. Gleich nach dem Entrance liegt links, idyllisch in die Felsen eingebettet, ein wunderschöner Campground. Dort, wo die Trails des State Parks beginnen ist ein kleiner Park angelegt, an dem man auch parken kann.


    Kershaw-Ryan State Park


    Wir passieren den Park und nach 0,16 Meilen sind wir am Rainbow Rollercoaster Trail, dem wir nach Osten in den Kershaw Canyon folgen. Jetzt ist aber Südwesten angesagt, - rote Felswände begleiten uns auch in den trockenen Creek. Es geht ein Stück durch das mit Schilf bewachsene Flussbett und dann abrupt, wir sind 0,37 Meilen unterwegs, nach links oben auf den Reedemption Loop. Der dreht sich nach Westen und führt nach oben zum Canyon View.


    Kershaw-Ryan State Park

    Kershaw-Ryan State Park

    Eine kleine Bank lädt nach 0,79 Meilen zum Verweilen und Ausicht halten ein. Der Blick öffnet sich zum Mund des Kershaw Canyons in das Meadow Valley, wo die Eisenbahn nach der Durchfahrt durch Caliente ihr Unwesen treibt. Gemächlich, fast wie ein Ausflugszug, knattert sie durch das Tal.


    Weniger gemächlich, sondern ziemlich steil geht es dann über den Skidsteer Trail zurück zum Auto. Nach 45 Minuten und 1,23 Meilen ziehen wir wieder die Wanderschuhe aus. War nett, war schön!


    Zurück nach Panaca und nach rechts auf die NV 319. Es wird gebirgig, kurvig und wir nehmen die Utah Staatsgrenze nach 175 Meilen. Welcome back to MSDT (Mountain Standard Day Time) minus 1h. Über Enterprise, dem Einfallstor für den Pine Park(link is external), kommen wir auf die UT 18, an der der Saint George Marathon angekündigt ist.

    Es geht nach rechts auf die ungeteerte, jedoch wunderbar befahrbare Lower Sand Cove Road. 5,34 Meilen sind ungeteert und am Ende, bei der Zufahrt zum Parkplatz, schaukelt es etwas. Wir sind am Trailhead der Sand Cove angekommen.


    The Bowl - Vortex [Red Mountains]


    Wir machen uns auf den Weg, der zunächst nach unten in die Sand Cove Wash führt. Der Creek hat Wasser, das aber trockenen Fußes gequert werden kann. Nach dem Bach geht es in die Red Mountain Wilderness und es geht nach oben, aber moderat. Nach 0,22 Meilen kommen immer mehr Felsen unter die Sohlen und es ist sehr angenehm zu gehen. Auch die Steigung ist nicht unbedingt als dramatisch zu bezeichnen. Durch ein Tal führt ein nicht vorhandener Trail weiter nach oben. Verlaufen kann man sich nicht, denn links und rechts ragen die feuerroten Felsen in die Höhe.


    The Bowl - Vortex [Red Mountains]

    The Bowl - Vortex [Red Mountains]


    Nachdem wir einen rechts liegenden Alkoven passiert haben, geht es nach knapp einer Meile um 180 Grad, also in einer Kehrwendung, nach rechts oben. Die Hände müssen möglicherweise helfen, aber schwierig ist die kleine Kletterei nicht. Nach 1,2 Meilen sind wir nach 45 Minuten in dem Gebiet der Bowl, die auch Vortex genannt wird. Man sieht sie ziemlich spät, aber ehrlich gesagt ist die Umgebung hier oben wesentlich schöner und interessanter.


    The Bowl - Vortex [Red Mountains]

    The Bowl - Vortex [Red Mountains]


    Nach eineinhalb Stunden sind wir wieder am Auto und fahren über die White Rocks und den Snow Canyon State Park nach St. George. Das Zimmer im Tru ist - wie immer - klein. Nach dem Duschen spazieren wir ins Hilton Garden Inn, - dort lieben wir die hässliche Hotelbar seit vermutlich 20 Jahren. Das Abendessen gleich gegenüber im Rib and Chop House war wie gewohnt gut (Rombauer, hmmm!)

    Dienstag, 17.09.2024

    So ab Mitte eines längeren USA Urlaubs geht es - zumindest von uns so gefühlt - Schlag auf Schlag. Es ist so viel los, so viel geplant, dass man kaum hinterher kommt. Und die permanente Abwechslung, Natur und Infrastruktur, sorgt dafür, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Wir lieben diesen Urlaubsstress! Die Praxis folgt der theoretischen Betrachtung, - es geht schon wieder weiter nach Süden. Die Kleinstadt Ely mit knapp 4.000 Einwohner, wir haben Sie 30 Jahre lang "Elei" statt "Ili" genannt, wartet.


    Es beginnt mit Regen und kühlen 11 Grad auf der Interstate 15 in Idaho. Lavasteine und Sagebrush, eine tolle Farbenverbindung mit Schwarz und Grün, begleiten uns kurze Zeit. Bei Pocatello, einer der wichtigsten Ost-West-Verbindungen für den inner-amerikanischen Güterverkehr, taucht die Interstate 86 auf, der wir nach Westen bei Starkregen folgen. Die Autobahn begleitet dem Lauf des Snake Rivers. Bei Twin Falls überqueren wir mit inzwischen trockenen Reifen eine gewaltige Schlucht, die der Snake River gegraben hat. Wasserfälle, die wir 2014 fast alle abgeklappert haben, sind selbst von der Interstate-Brücke gut sichtbar. Wir folgen der sehr bekannten, fast bis nach Las Vegas führenden US 93 in Richtung Nevada. Schnurstracks geht es gen Süden.


    Als wir nach insgesamt 213 Meilen Nevada bei Jackpot (cooler Name für einen Ort) erreichen, wird der Fahrbahnbelag besser, so dass wir schneller werden. Zudem gewinnen wir eine Stunde, jetzt ist Pacific Daylight Time. Nach 7 Stunden und 420 Meilen sind wir dann im besten Hotel von Ely (remember? Ili), einem ziemlich neuen Holiday Inn Express, in dem wir letztes Jahr bereits genächtigt haben. Eine Rechnung haben wir noch aus 2014 und 2023 offen.


    Nachdem wir fast den ganzen Tag im Auto gesessen sind, "wandern" wir 1,9 Meilen bis zur Rocks Bar and Grill in der Historic Downtown. Das Essen war gut.


    Mittwoch, 18.09.2024

    Dritter Versuch! Das Wetter sieht dieses Mal gut aus; in Ely ist es immer ein gewisses Vabanque Spiel. Ist der zweithöchste Berg Nevadas im dritten Anlauf zu bezwingen?


    Das Frühstück im Hotel ist hervorragend, nur der Kaffee lässt, selbst für amerikanische Verhältnisse, zu wünschen übrig. Aber um 7 Uhr 30 sind wir gut gelaunt auf unserem Weg. Raus aus Ely auf die US 50, "The loneliest Road in America", durch den Humboldt National Forest. Wir bezwingen mit Motorunterstützung den Connors Pass und den Sacramento Summit.


    Juhu, der Gipfel des Wheelers ist frei. Nach 57 Meilen kommen wir in den Great Basin National Park, fahren nach rechts auf NV 487 und bei Baker auf die Lehman Caves Road. Es geht dann nach rechts auf dem Wheeler Peak Scenic Drive nach oben. 11 kurvige Meilen bringen uns nach knapp 1,5 Stunden Fahrt für 78 Meilen zum Wheeler Summit Trailhead. Die Sonne strahlt mit uns um die Wette, - auf geht's!


    Gemächlich macht sich der Trail in die Höhe, ein Aspen- und Pinienwald schützt ihn vor der Sonne. Die Jahreszeit ist in dieser Höhe bereits so weit vorangeschritten, dass die zitternden Blätter ein goldgelbe Farbe haben. Immer wieder gibt der Wald die Sicht auf den Wheeler Peak frei. Das Wetter sieht hervorragend aus, der Gipfel ist frei. Nach gut einer Meile lichtet sich auch der Wald.

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Der 1,15 Meilen Spaziergang findet sein Ende. Eine Trailkreuzung führt nach links zum Stella Lake, nach rechts in Richtung des Bald Mountain beginnt unser Gipfelsturm. Eine dann nach links gezogene Serpentine läutet das Ende einer ruhigen Bergwanderung ein. Immer mehr Steine säumen und besetzen den Weg.


    Nach gut zwei Meilen schenkt uns eine kleine Ebene etwas Ruhe, bevor sich nach 2,5 Meilen die Steigung extrem in den Weg stellt. 0,7 sehr schräge Meilen sind es bis zu einem Zwischenlager, das mehrere steingestapelte Shelter bereitstellt. Selbst bei der noch sehr ruhigen Wetterlage merkt man den Wind, der von rechts über den Pass pfeift und nach einer wärmeren Jacke schreit. Kleine Pause!

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Der Blick nach oben verheißt nichts Gutes. Die Steilheit des Scherbenhaufens, der bis zum Gipfel reicht, und vor allen Dingen die Nebelschwaden, die den inzwischen nicht mehr leichten Wind visualisieren, warnen vor Kälte.


    Die letzte Meile beginnt, Handschuhe an, die Luft wird immer dünner und wir kämpfen uns nach oben. Aufgeben ist keine Option, obwohl zunehmend die Kräfte schwinden. Die Hände müssen her und die Felsen sind teilweise vereist. Verblühte Blumen haben sich zu Eisskulpturen geformt. Sieht nett aus, keine Frage.

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Nach 3,5 Stunden ist es dann endlich soweit. Wir stehen nach 4,24 Meilen ziemlich erschöpft am Gipfel in 3.981 Meter (13.063 Fuß) Höhe. Der Blick rundum war zwar immer wieder durch Nebelschwaden unterbrochen, aber trotzdem unglaublich. Mystische Stimmung und traumhafte Blicke auf den Baker, Jeff Davis und Pyramid Peak. Leider ist es inzwischen saukalt, so dass wir bereits nach kurzer Pause den Rückweg antreten.

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]

    Wheeler Peak [Great Basin National Park]


    Unten machen wir noch den sehr kurzen Abstecher zum Stella Lake und sind aber dann sehr froh, als wir nach mehr als 8 Meilen wieder am Auto sind. Der dritte Anlauf hat endlich geklappt, der Hike war super!


    Abends brauchen wir nicht mehr viel. Nur noch ein schnelles Essen beim Mexikaner im Prospector Hotel and Casino, das genau neben unserer Herberge ist. Gute Nacht!

    Sonntag, 15.09.2024

    Heute war eine ganz Schlaue auf dem Frühstücksbeobachtungsposten; die hätte beim BND anfangen können, unglaublich!


    Kurz vor 8 Uhr prasselt der Regen auf Kalispell und nun auch auf unser fahrendes Auto. Der Regen in der Nacht hat nichts im Innenraum angerichtet. Wir fahren die einsame und geradeaus führende MT 83 nach Süden und über die MT 200 auf die US 12. Hier entdecken wir auf den Feldern eine für uns ganz neue Art, um das Heu für den Winter zu sichern. Es wird zu hohen und breiten Türmen aufgerichtet und mitten auf dem Feld eingezäunt, um es vor den hungrigen Rindern zu schützen.


    Je weiter wir nach Süden kommen, um so besser wird das Wetter. Über die Interstate 90 kommen wir auf die I 15 South. Erstes Schild: 830 Meilen bis Las Vegas. Würden wir heute schon noch schaffen, aber gemach, nächste Woche dann. Zunächst die Metropole Dillon, Montana. Warum? Hunger! Subway!


    Die Landschaft ändert sich und wird immer südwestlicher. Nach 236 Meilen erreichen wir Idaho und unser Thermometer ist mittlerweile von 10 auf 29 Grad Celsius gestiegen. Wir sind nach 425 Meilen, 6 Stunden und 45 Minuten, in Idaho Falls. Das Hampton Inn ist schon etwas betagt, aber ok.


    Wir treffen Christian und schlendern an den Wasserfällen vorbei durch die nette Stadt. Das Chophouse hatte gutes Essen, das wir bei einem netten, gesprächigen Abend genießen. Zwei Jahre ist unser letztes Treffen her, denn eine in Las Vegas eingefangene Corona-Erkrankung hat uns letztes Jahr ausgeknockt. Ein Schlürschluck im Chili's? Logo! Ein schöner Abend geht zu Ende. CU next year, wenn D.T. will.


    Reiseroute 2024 North of the known


    Montag, 16.09.2024

    Wir kommen erst um 8 Uhr 30 los, es hat 13 Grad und ist bewölkt. Nach der US 20 N, die wir am Exit 339 verlassen, führt uns die ID 33 nach Osten durch das Teton Valley. Die Teton Range haben wir immer im Blick, von der anderen, also nicht der Nationalpark Seite sieht sie auch gut aus. Nach 74 Meilen erreichen wir wieder Wyoming und fahren den Alta Ski Hill hinauf. Schade, dass wir kein Motorrad dabeihaben, die Kurven sind verlockend und fantastisch. Nach 83 Meilen erreichen wir das Grand Targhee Resort, das noch geschlossen ist, und parken unser Auto auf einem riesigen Parkplatz.


    Wir gehen in der Mitte durch den Resort-Komplex und finden links von der Liftstation den Ausgangspunkt des Bannock Trails. Ein schmaler Pfad führt in Serpentinen nach oben. Nach 0,7 Meilen wendet sich der Weg nach links bis auf den Rücken der Felsformationen des Freds Mountain, den wir nach weiten 0,6 Meilen erreichen.


    Freds Mountain [Targhee National Forest]
    Freds Mountain [Targhee National Forest]

    Dem Bergrücken folgen wir nach rechts. Nachdem sich die Blicke beim bisherigen Anstieg auf das Teton Valley und das Basin des Dry Creeks und das Ricks Basin beschränkten, kommt jetzt die Teton Range in den Fokus. Aber nicht nur das. Die Ausläufer der Tetons und die Gletschermoränen aus lang vergangener Zeit, geben ein fantastisches Bergpanorama ab. Es ist sehr schön hier und wir genießen nach 3 Meilen einsam am Gipfel des Freds Mountain sitzend diese atemberaubende Welt der Berge.

    Freds Mountain [Targhee National Forest]
    Freds Mountain [Targhee National Forest]

    Freds Mountain [Targhee National Forest]
    Freds Mountain [Targhee National Forest]


    Nach der Pause geht die Ridge nun weitere 0,6 Meilen nach unten und wendet sich dann nach rechts. Wir nehmen die Forststraße der Teton Vista Traverse und folgen dieser steinigen Straße bis ins Tal. Nach insgesamt 5,76 Meilen sind wir wieder am Parkplatz. Das waren wirklich sehr schöne 3,5 Stunden.


    Das Essen und das Ambiente im Copper Rill Restaurant war klasse.


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