Beiträge von StromerRalf

    Hallo Thomas,
    nun muss ich auch erst einmal Vollzug melden. Lange habe ich diesmal gebraucht, aber nun ist es vollbracht! Ich bin mit deinem Reisebericht am Ende angekommen. Lag nicht nur an der Länge der Reise, den umfangreichen Ausführungen und den tollen Bildern, sondern diesmal auch an krankheitsbedingter Leseunlust, wenig Zeit und Unzufriedenheit mit der neuen Brille. Aber ich habe nicht aufgegeben, was ich bei einem Reisebericht von dir sowieso nie tun würde!


    Also Thomas, vielen Dank fürs nachträgliche Mitreisen lassen. Hat mir wie immer viel Freude bereitet. Freue mich schon auf eure Februar-Reise.


    Liebe Grüße, vor allem an Martina.


    Ralf

    Dem ist nichts hinzuzufügen.


    Allerdings glaube ich schon, dass diese 7 Meter-Regel hier geschult wird. Bei meiner Ausbildung (beim Zoll) zum Polizeivollzugsbeamten und Waffenträger vor 13 Jahren, war das jedenfalls eine Thema. Da wurde ausdrücklich Zeit für aufgewendet. In der Schießanlage der Bundespolizei, wo ich regelmäßig zum Schießen hin muss, hängt ein Plakat, dass ausdrücklich auf die Problematik hinweist. Da ist auch ein Bild eines Polizisten abgebildet, dem ein "Messerkünstler" sauber den Rücken zerschnitten hat. Er hatte wohl "Glück" und der Angreifer wollte ihn nicht töten, aber man kann es schon fast als filetiert bezeichnen, so wie der Beamte aussieht. Wie es bei den Landespolizeien aussieht, weiß ich allerdings nicht.


    Es ist aber wirklich so, dass sich der Normalbürger keine Vorstellung davon macht, wie schnell so eine kurze Distanz überwunden ist. Vor ein paar Jahren hatten wir hier in Lübeck einen Fall, wo ein Jugendlicher im Drogenrausch seine Eltern in der Wohnung mit einem Messer angegriffen hat. Die verletzten Eltern haben dann die Polizei gerufen. Die erste Streifenwagenbesatzung die eintraf, hat dann nicht versucht in die Wohnung einzudringen, in der sich nur noch der Jugendliche befand, sondern nur das Treppenhaus in beide Richtungen, also nach oben und unten gesichert, damit der Jugendliche nicht weitere Personen angreifen konnte, z. B. durch gewaltsames Eindringen in andere Wohnungen. Die Beamten warteten auf das SEK.


    Es kam dann aber dazu, dass der Jugendliche plötzlich aus der Wohnung gestürmt kam und mit gezückten Messern auf einen der Beamten zustürmte. Beide Beamte hatten natürlich die Dienstwaffen im Anschlag und der angegriffene Beamte hat geschossen. Der Jugendliche starb an der Schußverletzung. Jedem, der für solche Situationen ausgebildet oder auch nur unterwiesen war, war klar, dass der Beamte zum einen keine andere Wahl hatte und schießen musste und zum anderen keine Zeit hatte, ins Bein zu schießen. Er konnte nur die Waffe hochreißen und abdrücken, egal, wo er treffen würde. Hätte er es nicht getan, wäre er jetzt tot.


    Es gab ein riesen Theater in den Medien, dass es ja wohl unmöglich sei, dass der Beamte den Jugendlichen nicht nur angriffsunfähig geschossen hatte, sondern tödlich verletzt hatte. Selbst die Eltern des Jugendlichen, die ja beinahe von ihrem Sprößling umgebracht worden waren, haben Strafanzeige gegen den Beamten gestellt und sich in der Presse als empörte und wütende Eltern dargestellt. Ich hätte kotzen können über so ein Verhalten. Anstatt Mitleid mit dem Beamten zu haben, der nun damit leben muss, einen Jugendlichen getötet zu haben, stellten sie ihren Sprößling dann als armes Opfer dar. Die bösen schießwütigen Polizisten hätten ja völlig falsch reagiert.


    Meines Wissens nach ist die Angelegenheit für den Beamten straf- und disziplinarrechtlich wohl ohne Folgen geblieben.


    Ralf

    Stimmt, ist hier in Deutschland auch immer häufiger festzustellen, wie vermeintliche "Fachleute" sich aufschwingen, Lagen zu beurteilen, die sie nicht mal aus der Ferne gesehen haben, geschweige denn, über taktisches Wissen verfügen. Ist natürlich einfach, sich hinterher hinzustellen und zu erklären, was man hätte besser oder anders machen können. Selbstverständlich wird rechtsstaatliches Vorgehen, Einsatztaktik persönliche Gefährdungen usw. völlig außer acht gelassen. Es geht nur um Effekthascherei. Wie oft ich auch Leserbeiträge lese, in denen Leute, die kaum ein Wort fehlerfrei in ihrer Muttersprache schreiben können, der Polizei erklären, wie die ihren Job zu machen hat, ist erschreckend.


    Ralf

    Sehr schön von Rentacop erläutert. Genau so würde ich mich aber auch in Deutschland verhalten, wenn ich des Ladendiebstahls verdächtigt werden würde. Höflich, kooperativ, aber verweigernd, in ein Hinterzimmer zu folgen (Niemals ohne Zeugen allein mit Ladenpersonal in Hinterzimmer gehen!). In Deutschland würde ich im Gegenzug darauf hinweisen, dass eine vorläufige Festnahme gem. § 127 StPO nur unter dieser Bedingung erlaubt ist: "Wird jemand auf frischer Tat betroffen oder verfolgt, so ist, wenn er der Flucht verdächtig ist oder seine Identität nicht sofort festgestellt werden kann, jedermann befugt, ihn auch ohne richterliche Anordnung vorläufig festzunehmen". Gleichzeitig würde ich meinen Personalausweis aushändigen, womit meine Identität sofort fest steht und eine Festnahme nicht mehr möglich ist. Weiterhin würde ich darauf bestehen, dass die Polizei sofort gerufen wird. Bei Verweigerung durch das Ladenpersonal würde ich dieses selbst tun. Den Anweisungen der Polizisten würde ich selbstverständlich Folge leisten, dann auch bei den weiteren Maßnahmen in einem Hinterzimmer mitwirken.


    Sollte das Ladenpersonal vor Eintreffen der Polizei meinen, seine Kompetenz überschreiten zu müssen, also mich z. B. mit körperlicher Gewalt in ein Hinterzimmer verbringen wollen, mich durchsuchen wollen usw. würde ich mit passiver Gegenwehr reagieren. Also mich auf den Boden setzen und jegliche Mitwirkung bis zum Eintreffen der Polizei verweigern. Da ich mir ja nichts zu schulden habe kommen lassen, der Vorwurf des Ladendiebstahls also aus der Luft gegriffen ist, würde ich bei der Polizei dann sofort eine Anzeige wegen Freiheitsberaubung, Nötigung, falsche Anschuldigung einer Straftat und ggf. Körperverletzung stellen.


    Ralf

    Vielen Dank allen Gratulanten. Hat mich sehr gefreut, dass ihr an mich gedacht habt. Den Tag selber habe ich bei gutem Essen mit meiner Familie verbracht. War sehr schön, alle mal wieder um mich versammelt zu haben. Gestern war dann Erholung angesagt, weshalb auch der Computer aus geblieben ist.


    Schöne Grüße


    Ralf

    Beeindruckende Leistung! Und eine nette Erinnerung. 1983 war ich mit drei Freunden in Schottland. Ein oder zwei Nächte haben wir auch auf dem Campground in Fort Williams übernachtet. Das war unser erstes Ziel in Schottland. Von da aus haben wir eine Rundreise gemacht, allerdings per Auto. Gewandert wurde praktisch nur zwischen Zelt und meinem Auto, wo die Biervorräte lagerten :D .


    Ralf