Ecuador, Galapagos und Peru

  • Hallo


    und keine Sorge, ich fühle mich nicht gestresst, wenn ich nachts lange sitze und an dem Bericht arbeite - es macht mir Spaß und ich freue mich über so viel Interesse Eurerseits. Ich muss zur Zeit morgens nicht zu einer bestimmten Zeit aufstehen und bin eher ein Nachtmensch.
    Im Moment habe ich Zeit und Lust, zu schreiben, das kann sich aus beruflichen Gründen auch wieder ändern. Also genießt einfach meinen Anflug von "Arbeitswut" ;)


    @ Andrea: ich kopiere die DVDs gleich erst nochmal, nicht dass der Briefträger die noch selber guckt ;) und ich dann keine mehr habe, heute nachmittag gehen die dann in die Post!


    Schönen Tag Euch allen!
    Silvia

  • Bin auch dabei und bin begeistert von Bericht und den beeindruckenden Bildern.
    Klasse!


    Ist schon ein stolzer Preis. Aber wenn die Leistung stimmt - warum nicht... :thumbup:



    Gruß
    Günter

  • Wir verlassen nun Quito endgültig (begleitet von Hans Aufrufen "Quito, mein Quito", der Nationalhymne aus dem CD-Player und geschmettert von Hans und Carlos) und nehmen die Panamerciana Richtung Süden.


    Letzte Blicke auf Quito




    Als "Straße der Vulkane" beschrieb Alexander von Humboldt die Senke, die vom Vulkan Cayambe im Norden über mehrere hundert Kilometer bis zum Sangay im Süden führt.


    Am Straßenrand gibt es jede Menge Stände mit Obst und Gemüse:




    Sie wird von vielen befahren:



    Mitten durch die zwei Vulkanreihen, der westlichen und der östlichen Kordillere, führt heute der gut befahrbare Panamericana-Highway.
    Und ich habe nicht schlecht gestaunt, in welch gutem Zustand die Panamericana in Ecuador ist (in Peru sieht das ganz anders aus). So würde ich mir manche Autobahn oder Landstraße bei uns wünschen!



    Wir kommen vorbei an Illiniza Norte und Illiniza Sud: Von den zwei Gipfeln ist der südliche, Illiniza Sur, 5.248 m, von einem Gletscher bedeckt, der nördliche, Illiniza Norte, 5.126 m, ist ein reiner Felsgipfel.




    noch ein hoher Berg:



    Von Ferne sehen wir schon das Ziel unseres heutigen Vormittags:




    Cotopaxi, wir kommen!
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    Der Eingang zum Cotopaxi Nationalpark:



    Der Park wurde am 11. August 1975 als einer der neun Nationalparks von Ecuador ausgewiesen.
    Er liegt am Cotopaxi und ca. 40 km südlich von Quito. Die landschaftlich schöne Ebene rund um den Cotopaxi gehört ebenfalls zum Park.
    Hier vorkommende Tiere sind Puma, Andenkondor, Lama, Wildpferd...
    Leider haben wir nur die Wildpferde gesehen.



    Rauf geht's zum Cotopaxi, was in Quechua "Feuerhals" bedeutet. Er ist mit 5.897 m der zweithöchste Berg Ecuadors und der höchste aktive Vulkan der Erde. Die letzte belegte Eruption fand 1942 statt.


    Noch sind wir nicht oben auf dem Parkplatz:





    Ich habe ein leicht mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, was uns gleich bevorsteht: Carlos fährt uns auf eine Höhe von 4.500 m, dort werden wir
    aussteigen. Wir haben Hans aber schon erklärt, dass er uns nicht dazu animieren kann, zur Berghütte zu wandern, denn die liegt auf 4.800 m.


    Ich denke an Lethal Weapon und Danny Glover’s: „Ich bin zu alt für diesen Sch…“ – 4.500 m Höhe sind genug!




    Und es ist wirklich genug: als ich aussteige, habe ich das Gefühl, in Watte gepackt zu sein. Ich bekomme zwar Luft, aber der Sauerstoffgehalt reicht
    nicht so ganz. Ich bewege mich, wie auch meine Freundinnen und der Rest unserer Truppe, langsam und vorsichtig, damit mich nicht der Schwindel von den Schuhen haut. Selbst das Fotografieren ist irgendwie anstrengend. Wir sind halt nichts gewohnt!
    Denn da gibt einige Leute, die zur Hütte gehen und andere, die ihre Fahrräder mit hier hoch gebracht haben und von hier oben runter fahren – die andere Richtung tut sich aber wohl keiner an.


    Und kalt ist es hier oben auch! Und der Wind pfeift!




    Trotzdem: es lohnt sich, hier oben zu sein! Der Berg oder besser, das, was wir von ihm sehen, ist faszinierend! Wir haben Glück, überhaupt so viel
    sehen zu können. Der Cotopaxi ist meist so stark in Wolken gehüllt, dass er kaum zu erkennen ist.


    Aber gerade die über ihn und um uns herum ziehenden Wolken machen die tolle Atmosphäre aus: der Berg sieht alle paar Minuten wieder anders aus. Das können die Fotos nur bedingt zum Ausdruck bringen.





    ganz schön einsam hier oben:




    das ist die Berghütte, sie sieht sehr nah aus, aber das liegt am Zoom :zwinker:




    Wir fahren wir hinunter. Keine Ahnung, welche Gesteinsschicht hier freigelegt wurde.



    Auf dem Weg hinunter hätte es beinahe noch einen schlimmen Unfall gegeben: einer der Mountain-Biker, die von oben wieder runterfahren, stürzte nur wenige Meter vor uns. Nur der guten Reaktion von unserem Fahrer Carlos und dem guten Zustand des Autos (Bremsen...) hat er es zu verdanken, dass ihm außer einem Schreck nichts passiert ist.




    Es war ein wahnsinniges Gefühl dort oben!

  • das ist soooo toll zu lesen ... und die Bilder :thumbup:
    ob ich da auch noch irgendwann mal hinkomme ?? ?(

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    ich war schon bei ganz vielen Stammtischtreffen dabei :thumbup:
    und es werden hoffentlich noch viele folgen (:peace:)

  • Ach ja, die Straße der Vulkane.... und die Panamericana ...
    träum :love:


    Aber die Höhe wäre wohl auch nichts für mich. Ich hatte schon im Yellowstone Schnappatmung...


    LG
    Andrea

  • sehr, sehr interessant und vor allem super geschrieben.
    Ich bin schon gespannt auf die nächsten Reisetage.
    Selber bin ich viel zu ängstlich (oder zu geizig) um nach Südamerika zu reisen,
    deshalb finde ich solche Berichte wirklich sehr interessant.
    Vielen Dank für diese tollen Eindrücke.

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




  • Noch leicht benebelt von der Höhenluft am Cotopaxi fahren wir zum Mittagessen. Wir biegen in eine staubige Straße ein und fahren auf ihr noch ein ganzes Stück. Hätten wir nicht Vertrauen zu Hans und Carlos, könnte man hier an eine Entführung denken.


    Irgendwie ist es auch eine Entführung, aber in eine andere Welt: zur Hacienda La Cienega .


    Das Haupthaus liegt am Ende einer langen Allee aus 200 Jahre alten Eukalyptusbäumen.


    Es ist ein beeindruckendes Gebäude.


    Wir sitzen wie üblich an einem langen Tisch zum Essen, aber bei einer besonderen Atmosphäre. Das Haus atmet Geschichte.


    Die Hacienda, zu der auch eine eigene Kapelle im Hof gehört, wurde 1699 erbaut und ca. 300 Jahre von der Familie des Marquis de Maenza bewohnt.
    Hier logierten bereits so berühmte Leute wie Charles Darwin und Alexander von Humboldt.
    Seit 1982 ist die Hacienda ein beliebtes Hotel. Man wohnt in Zimmern, die mit kolonialem Mobiliar und Gebrauchsgegenständen des 19. Jahrhunderts eingerichtet sind.




    die sind echt:


    Das Essen ist einfach ein Traum. Ich bin eigentlich kein Freund von Kartoffelsuppe, aber diese hier könnte ich eimerweise löffeln. Sie ist mit frischen Avocados (hier in Deutschland kann ich denen nicht viel abgewinnen, aber in Ecuador haben die ein Aroma!) und Käse zubereitet und schmeckt einfach toll.
    In Ecuador steht in fast jedem Restaurant eine scharfe Salsa auf den Tischen, wie hierzulande Salz und Pfeffer. Diese Salsa kommt nicht aus der Flasche, sondern wird jeweils nach hauseigenem Rezept zubereitet, so dass sie in immer anderen Variantionen angeboten wird. Man nimmt diese Salsa zum Nachwürzen von Suppen, Fleisch, ... ganz nach Belieben. Diese hier war auch ganz besonders lecker.


    Mit vollem Bauch machen wir dann gleich einen Verdauungsspaziergang durch die Gartenanlage der Hacienda und besichtigen noch die kleine Kapelle.






  • So gut gestärkt fahren wir zur Laguna de Limpiopungo. Hier haben wir auf knapp 3.900 m Höhe eine kleine Wanderung von 2,6 km vor uns, das soll als Verdauungsspaziergang dann aber auch reichen! 8|





    diese beiden Vögel sind Andenmöwen, die an Andenseen zwischen Nord-Ecuador und Nord-Chile brüten und an großen Teilen der südamerikanischen Pazifikküste überwintern


    Wir bestaunen die Vegetation und sind wieder erstaunt, wie es hier in dieser Höhe grünt und blüht. Die Vegetationsform hier nennt sich "Páramo", kommt in den Tropen in den Höhenlagen der Gebirge zwischen ca. 3200 und 4.800 m vor und ist typisch für die südamerikanischen Anden.
    Es gibt viele endemische Pflanzen, deren Namen ich mir allerdings nicht merken konnte. Und es riecht stellenweise stark nach Baldrian, der hier üppig wächst (meine Katzen hätten ihre helle Freude :zwinker: ).











    Es ist ziemlich kühl hier oben, zumal heute kein bisschen Sonne zu sehen ist. Im Gegenteil zieht es sich immer mehr zu und -glücklicherweise- zum Schluss der Umrundung der Lagune fallen auch die ersten Regentropfen. Feucht-kalt-rutschig, naja, es könnte schöner sein, aber dann wäre es wahrscheinlich kaum auszuhalten.

  • Auf dem Hinweg zur Lagune kamen wir an einem Dorffest vorbei - es wurde gerade aufgebaut. Jetzt auf dem Rückweg ist es in vollem Gange und wir überreden Hans und Carlos dort anzuhalten. Natur haben wir heute schon jede Menge genossen, jetzt darf es mal laut und bunt werden.


    im Hintergrund die Kirche...



    ... davor ein nicht gerade christlicher Brauch: die Hasen leben noch!



    Wem es gelingt, an dem dünnen Stamm, der einige Meter hoch ist, hochzuklettern, der erhält alles, was dort befestigt ist.


    Es herrscht ein buntes Treiben und getanzt wird nach für unsere Ohren eher ungewohnter Musik (nicht die typische Panflöten-Musik der Anden, die wir kennen). Hier sehen wir auch, dass die Masken und bunten Kleidungsstücke, die wir gestern auf dem Stoffmarkt in Otavalo gesehen haben, nicht nur für die Touristen gemacht sind, sondern tatsächlich getragen werden.











    Eine Gruppe bereitet sich auf ihren Auftritt vor, den wir dann aber nicht mehr gesehen haben.




    Tradition und Moderne: Kostüme und Caterpillar


  • Jetzt geht es weiter zur Übernachtung nach Riobamba.


    Auf dem Weg dorthin ist endlich ein aktiver Vulkan zu sehen, der zwar keine Lava, aber eine Aschewolke ausspuckt. Obwohl wir viele Kilometer entfernt sind, wird Asche vom Tungurahua bis zu uns herüber geweht und landet auf unserem Auto. Wir sind erstaunt, wie weit dieser Ascheregen vom Wind getragen wird.


    Die graue "Fahne" von der Bildmitte nach links ist diese Aschewolke - wir hätten sie gar nicht wahrgenommen, wenn wir von Hans nicht darauf hingewiesen worden wären.





    Wenig später haben wir eine bessere Stelle zum Fotografieren:



    Eine Meldung vom 24.04.2011:
    Der Vulkan Tungurahua in den zentralen Anden von Ecuador ist wieder aktiv. Mehrere Explosionen wurden registriert. Die Gas-und Asche-Emissionen erreichten eine Höhe von 5 Kilometern. Laut dem Geophysikalischen Institut in Quito herrscht in Inneren des Vulkans "ein konstantes Zittern".
    Erst 2006 hat er zum letzten Mal Lava gespuckt.





    Während der Weiterfahrt nach Riobamba kommen wir noch an ein paar beeindruckenden Vulkanen vorbei.




    Wir übernachten in der Hacienda Abraspunga und kommen dort aufgrund des außerplanmäßigen Zwischenstops beim Dorffest erst im Dunklen an. Die Hotelanlage ist einfach klasse! Die Zimmer sind riesig, das Bad ebenfalls, alles top-gepflegt. Wer in die Nähe von Riobamba kommt, sollte hier übernachten! Das Restaurant ist sehr schön und das Essen Spitzenklasse!






    "Flauschhühner" :)




    Wir müssen am nächsten Morgen schon gegen 5:30 los, da wir einen langen Tag vor uns haben und können deshalb morgens nur ein paar schnelle Blicke auf die Hotelanlage werfen.





  • Hallo Silvia,


    wunderschöne Natur und dann zum Abschluss noch so ein Dorffest - da wäre ich gerne auch noch geblieben, so nahe kommt man den Einheimischen sonst ja kaum. Und Glück mit dem Wetter habt ihr gehabt, dass es nach der Lagunentour erst angefangen hat zu regnen.


    Auch aus Mount St. Helens hat es letztes Jahr an einigen Stellen gequalmt, als wir den Helikopterflug darüber gemacht haben. Ist schon ein wenig unheimlich, aber auch faszinierend.


    LG
    Andrea

  • Ausgeschlafen ist anders, aber da wir heute 250 km vor uns haben und "zwischendurch" noch mit einem Zug hinunter zur Teufelsnase fahren und danach die einzige nennenswerte Inkafestung in Ecuador (kleiner! Vorgeschmack auf Machu Picchu) besichtigen wollen, geht es heute früher als üblich los.


    Wir haben gestern Abend einen total verstaubten Kleinbus zurückgelassen (Staub vom Cotopaxi und Vulkanasche vom Tungurahua) und staunen nicht schlecht, als wir in der Morgendämmerung in einen blitzblanken Kleinbus einsteigen. Eine Waschanlage hat das Hotel nicht. Irgendwie und irgendwo hat Carlos, während wir geschlafen haben, das Auto sowohl innen als auch außen so gereinigt, dass es aussieht, als käme es neu aus dem Autohaus. (:Respekt:) !!!


    Los geht's also in die kleine Stadt Alausí, wo wir um 7:00 Uhr in den Zug steigen.





    Wir sitzen in einem alten Holzwaggon und haben das Abteil fast für uns allein.




    Unsere Zugbegleiterin ist nicht nur sehr hübsch und freundlich, sondern weiß auch sehr viel über die Strecke zu berichten.



    La Nariz del Diablo („Teufelsnase“) ist ein 100 Meter hoher Felsvorsprung über der Schlucht des Rio Chanchán.
    Um diesen Felsen zu überwinden, wurden die Gleise in der steilen Wand der Teufelsnase fast übereinander gelegt und durch mehrere Spitzkehren miteinander verbunden. Der Zug bewältigt so in wenigen Minuten mehrere 100 Höhenmeter. Die Strecke wurde zwischen 1899 und 1908 gebaut und galt damals als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Wie zu erwarten, kostete der Bau der Strecke viele Arbeiter (überwiegend Jamaikaner, die das Tropenklima verkraften konnten) das Leben.
    Die Gesamtstrecke führte von Quito bis nach Guayaquil, ist an vielen Stellen nicht mehr passierbar und wird Stück für Stück wieder restauriert.


    Der Streckenabschnitt von Alausí (2.360 m) nach Sibambe (1.806 m), den wir jetzt befahren, führt durch mehrere Klimazonen und ist heute eine Touristenattraktion. Früher galt die Fahrt als besonders spektakulär, da man auf dem Dach des Zuges sitzen konnte. Inzwischen ist die Mitfahrt auf dem Dach verboten.




    Wir fahren durch die Schlucht des Río Pomachaca, der mit jedem neuen Zufluss einen neuen Namen erhält: Río Tixán, Río Alausí, Río Chanchán. Während der Trockenmonate (jetzt) ist der Pomachaca ein Rinnsal. Zur Regenzeit können von den tosenden Wassern auch schon mal die Gleise auf mehreren Kilometern Länge mitgerissen werden.



    Die Eisenbahnbrücke - die wissen ja wohl, was sie tun!





    Geschafft!







    Ein erster Blick aus dem Zug von der Teufelsnase auf den kleinen Bahnhof von Sibambe. Von dort führt ein Nebengleis bis nach Cuenca. Aufgrund der Unterspülungen durch eine Überschwemungskatastrophe in 1992 musste diese Strecke jedoch b.a.w. stillgelegt werden.




    für die Touristen gibt es Folklore und Souvenirs



    wer die vielen Stufen auf sich nimmt, kann oben eine Erfrischung und Snacks zu sich nehmen



    Dies ist die Teufelsnase, vom Bahnhof aus fotografiert. Die beiden "weißen Balken" sind Befestigungsmauern, die die Gleise absichern.
    Auf diesem Foto ist gut zu erkennen, dass die Gleise dicht übereinander in den Berghang gebaut wurden.



    Es ist klar, dass das nicht durch "normale Kurven" am Berghang funktionieren kann.
    Die Lösung findet sich hier:



    Mal werden die Waggons gezogen, mal geschoben, so dass der Zug im Zickzack den Höhenunterschied überwindet.


    auch das muss passen:



    Noch ein paar Fotos aus der Nähe des Bahnhofs,





    dann steigen wir wieder in den Zug ein, der sich dann ächzend den Berg hinauf quält.


    Beim Aussteigen in Alausí wollen wir unserer Zugbegleiterin ein Trinkgeld geben, sie lehnt sehr bestimmt ab, freut sich aber über unsere ausdrückliche Anerkennung ihrer freundlichen und kompetenten Reisebegleitung.

    Viele Grüße
    Silvia


    Bei Stammtischtreffen dabei

    Einmal editiert, zuletzt von Silvia ()

  • Recht unverschämt so unser Fernweh zu schüren. :rolleyes:
    Lebhaft bechrieben und interessante Ein- und Ausblicke, klasse! (:danke:)
    Freu mich schon auf die Fortsetzung.

  • Von Alausí fahren wir weiter nach Ingapirca, ungefähr auf halber Strecke bis Cuenca.


    Ingapirca ist die bedeutendste präkolumbische archäologische Fundstätte Ecuadors, es sind die am besten erhaltenen Ruinen der Cañari- und Inkakultur in Ecuador, von der heute nur noch wenige Originalmauern erhalten sind. "Ingapirca" ist Kichwa, eine Variante des Quechua (was wiederum die Sprache der indigenen Völker der Region ist) und bedeutet "Inkamauer".



    Der Hügel war bereits bei den Cañari (vor 1450) von großer spiritueller Bedeutung. Sie nannten ihn Cashaloma, was etwa soviel bedeutet wie “der Ort, wo die Sterne aus den Himmeln fallen”. Im Gegensatz zum Inka-Tempel sind von der Cañari-Kultstätte nur noch ein paar flache unbehandelte Steinreihen übriggeblieben.



    Die Inkas eroberten die Kultstätte und konstruierten den Sonnentempel zwischen 1450 u. 1480.


    Sie errichteten zu Ehren des Sonnengottes über den Resten des eroberten Cashaloma eine neue Kultstätte, die wie viele Anlagen der Inka die Form eines Pumas hatte.





    Das epilyptisch geformte Steingebäude diente in erster Linie als Kultstätte und Sternenobservatorium.




    Typisch für die Inka-Bauweise sind nicht nur die nahezu fugenlosen Mauern, sondern auch die trapezförmigen erdbebensicheren Eingänge, sowie die gesamte astronomische Präzision der Anlage.







    Be- und Entwässerung



    die aus der Mauer herausragenden Steine dienen zur Ableitung des Wassers



    Die Ruinen blieben von den spanischen Eroberern anfangs unentdeckt, da die Inkas sie während der conquista einfach zugeschüttet hatten. Im Lauf der letzten Jahrhunderte wurde Ingapirca dann von vielen Naturwissenschaftlern und Kulturforschern besucht, u.a.1801 von Alexander v. Humboldt.


    Die meisten Steine wurden von der Bevölkerung aus der Umgebung zum Bau ihrer Häuser benutzt. Es sollen ganze Lastwagenladungen voller Ingapirca-Steine nach Cañar abtransportiert worden sein. Erst nachdem die Verwaltung der Anlage 1975 einem lokalen Gremium übertragen wurde, hörte das auf.


    Rekonstuktion eines Hauses:





    Alpaca (Lama)-Alarm!








    Die haben überhaupt nicht gespuckt! :zwinker:


    Auf der Weiterfahrt nach Cuenca kommen wir noch an einem verwunschenen Schloss vorbei :)





    Beim 3. und letzten Teil meines Reiseberichts wird es noch viel mehr Erläuterungen und Fotos zu alten Inka-Anlagen geben!

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