• Donnerstag Tag 6: Von Ogna über Stavanger nach Grindafjord

    Heute müssen wir mal ein paar Kilometer Richtung Bergen machen. Morgen mittag kommt da schließlich der Jan an und den wollen wir nicht warten lassen.
    Also überspringen wir ein paar Notizen entlang des Weges und fahren zu den „Schwertern im Fjell“ nahe Stavanger für einen Fotostop.


    Wir überlegen, ob wir Stavanger besuchen wollen, entscheiden uns aber dagegen, da wir am nächsten Tag Bergen besichtigen werden.
    Nun machen ich aber leider einen Planungsfehler, ich will eine Fähre gen Bergen nehmen, was ich nicht weiss ist, dass diese nur relativ selten fährt, und da wir den Fährplan auch noch falsch lesen, machen wir letztlich eine ungeplante 4,5 Stunden Pause am Fähranleger. Die Zeit hätte jetzt auch für Stavanger gereicht und ich hatte zwischendurch ein echtes Launetief, besonders als mir noch der Kaiserschmarrn anbrennt. Na ja man muss auch über sich selbst lachen können. Aber so gab es an diesem Tag nicht ganz so viel zu fotographieren.


    Die Fährfahrt selbst ist, dann wirklich schön, da es nur aber spät geworden ist, müssen wir direkt weiter zum Campingplatz am Grindefjord fahren.
    Toller Platz! Badeplatz, Badesee, Spielplätze und sogar Trampoline auch die Service Einrichtungen sind gut. Leider müssen wir am nächsten Tag früh abfahren, daher haben wir nur bedingt Zeit den Platz zu genießen.

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • .... das gefällt mir ausgesprochen gut und ich bin schon gespannt was als nächstes kommt.
    Ich bin mir auch sicher das am Ende deines Berichtes sich einige Fragen, warum sie nach Kanada reisen,
    obwohl es doch eine ähnliche Landschaft quasi vor der Haustür gibt. Für uns ist es jedenalls glasklar,
    das es auch noch eine 3. Norwegenreise geben wird (Winter auf den Lofoten)

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)


  • warum sie nach Kanada reisen,
    obwohl es doch eine ähnliche Landschaft quasi vor der Haustür gibt

    Ich find es trotzdem unterschiedlich ... und außerdem ist Nordamerika um einiges günstiger zu bereisen als Norwegen.
    Wir zahlen für 3 Wochen die Hälfte als mein Kollege, der jährlich nach Skandinavien mit eigenem Auto fährt.

    Die Bilder sind wunderschön, aber im Vergleich zu Kanada fehlen mir hier diese mächtigen Berge ;)
    kommt ja vielleicht noch.

    Viele Grüße Kat

  • da ich noch nicht in kanada war kann ich keine vergleiche anstellen :)

    Berge, wasserfälle und gletscher konnen noch Kat - keine Sorge .

    Was die preise angeht kommt es drauf an. Hotelurlaub und essen gehen ist in Scandinavien unbezahlbar.
    Wir haben aber für 3 wochen Womo norwegen ewa das selbe wie für zwei Wochen USA bezahlt.
    Mein Kollege der mit Zelt und Hütten lebt macht immer deutlich günstigere 4 wochen urlaub mit zwei kindern.
    Zu studienzeiten sind wir genau so und auch sehr günstig durch scandinavien gereist, da was unsere gesamtreiseetat für zwei so bei 1000€ lag und wenn die verbraucht waren musssten wir heim 8-)

    LG wiebke

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • ... sicherlich habt ihr beide Recht.
    wir sind damals (2001) auch mit Kindern und Zelt durch Norwegen gereist,
    nie Essen gegangen und auch keine Hotels von innen gesehen.
    Es war einfach wunderschön, wild am Fyord cämpen zu dürfen,
    am Lagerfeuer zu sitzen usw.
    Bei schlechtem Wetter konnte man sich relativ günstig auf den
    Campingplätzen eine kleine Hütte mieten. Die Kinder haben damals
    Wasserfallstrichlisten geführt. Als sie nach 1,5 Wochen 150 Striche hatten, hatten sie keinen Bock mehr...

    2007 dann ohne Kinder und nur noch Hüttenübernachtungen wurde es dann doch erheblich teurer.
    Das ist dann halt der Preis für die schöne Landschaft.
    Zugegebenermassen kenne ich ja nur klitzekleine Teile von Norwegen, Kanada und auch Oregon;
    aber wenn man Landschaft / Reisekosten / Aktivitäten zusammenfast dann liegt Kat mit ihrem
    neuen Nr. 1 US Staat glaube ich ganz vorn ;)

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)


  • Freitag Tag 7: Von Grindafjord über Bergen in die Nähe von Voss

    Heute landet Jan in Bergen. Deswegen müssen wir früh aufstehen und fahren 3-4 Stunden durch bis Bergen. Bergen hat 300 Regentage im Jahr und so ist heute auch gleich unser erster Regentag.
    Jan kommt pünktlich, und als Trixie versteht wer da zu uns stösst, gibt es einen Freudentanz. Da wir schon in Bergen sind fahren wir ins Zentrum und sehen uns in Bryggen um, und fahren auch noch auf den Hausberg Floyen.
    Ich würde Bergen gerne noch mal bei Sonne sehen im konstanten Regen verlieren für mich allerdings die meisten Städte ihren Reiz. Trotzdem die Aussicht vom Floyen ist toll und die Gegend da oben wirklich schön.

    Die zweite Urlaubswoche hat viel Programm daher fahren wir noch zwei Stunden weiter bis in die Gegend von Voss. Dort gibt es eine schöne grüne Klamm die wir noch kurz besuchen, bevor wir einen Campingplatz suchen.

    Aussicht von Stellplatz:

    Vor Ort übersieht Jan leider einer Stein, auf den wir dann auffahren. Die Plastikstoßtange bricht natürlich gleich, kein Problem weiter zu fahren, aber kein ganz billiger Schaden ….

    So die nächsten vier Tage werden wir Gas geben dann wird die Reise wieder ruhiger.

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Samstag Tag 8: Von Voss über die Strahlheimschlucht, den Naroyfjord, die Stabkirche von Kaupanger, und Fjaerland (Jostalbreen NP) in die Nähe von Sogndal (1)

    Die Nacht hat mir leider nur wenig Schlaf gebracht, das liegt einerseits am starken Regen und andererseits an unserer neuen Wohnsituation, von der ich bisher noch nicht berichtet habe.

    Bis zu Jans Ankunft haben wir zwei Mädels im Doppelbett hinten im WoMo geschlafen und der Hund unter der Tisch der Sitzecke. Auf dem Tisch konnte die Technik über Nacht laden und die Sitzecke und die vorderen sitze boten Platz, um andere Dinge, wie die Kleidung des Tages zu lagern. So war genug Platz und der Weg zum Bad frei falls mal jemand nachts raus muss.
    Mit Jans Ankunft muss einer von uns auf der Liegefläche schlafen, die man aus Tisch und Sitzfläche schaffen kann. Diese allerdings hat Kindergrösse. Aber das wussten wir ja seid der ersten WoMo Besichtigung. Daher haben wir eine dicke, aufblasbare Isomatte dabei mit deren Hilfe man aus der Liegefläche und dem Fahrersitz ein akzeptables Bett machen kann. Nur bewirkt dieser Umbau auch, dass fast die gesamte Ablagefläche verloren geht und der Hund im Flur vor der Badtür liegen muss. Das findet Trixie schon mal blöd, sie versucht daher am Abend ihren bisherigen Platz zu erreichen und bleibt stecken, wir können sie schnell befreien, aber das ganze hebt nicht gerade die Stimmung. Zumal das Bad nachts nun auch quasi unerreichbar ist, und generell wenig Bewegungsfreiheit bleibt.
    Die erste Nacht liege ich im „Einzelbett“ und schlafe wenig, morgens bin ich erstmal unausstehlich. Ich bin kein Morgenmensch, aber wir haben ein volles Tagesprogramm, also gehe ich schon mal mit dem Hund in den Regen raus. Als ich wieder komme sind die beiden noch im Bett und machen ganz langsam. Mein Bett kann ich allein nicht umbauen, da Teile über Tag ins Doppelbett müssen da anderswo kein Platz ist. Daher kann ich mir nicht mal einen Kaffee machen. Dass ist mir alles zuviel und so wüte ich erst mal durch Regen und matsch zu den Waschräumen.
    Als ich wieder komme ist mein Bett wieder eine Sitzecke, der Hund ist untern Tisch, das Kaffeewasser ist heiss, und meine Laune bessert sich.
    Die nächsten Tage lernen wir mit der Situation besser umzugehen…
    Vorbei am Tvindefossen fahren wir an diesem Tag zunächst zur Stahlheimschlucht (Stahlheimskleiva).

    Dieser Teil Norwegens wird von Fjorden und Bergen beherrscht. Hier Strassen zu bauen ist sehr anspruchvoll, besonders da der Stein hier sehr hart ist. Die erste Strasse durch diese Gegend führte sehr Steil und mit extremen Serpentinen durch die Stahlheimschlucht. Heute haben Tunnel die Strecke entschärft, aber man kann die alte Strecke bergabwärts befahren oder erlaufen. WoMos kommen kaum ohne rangieren durch die Kurven und so setzt Jan uns am oberen Ende der Strecke ab und wir laufen runter. Links und rechts ist jeweils ein grosser Wasserfall den man nach jeder Serpentine „neu in Szene“ gesetzt sieht. Tolle Strecke die allerdings für ordentlichen Muskelkater sorgen wird.

    Vor uns läuft eine Reisegruppe Franzosen. Einer lässt sind zurück fallen und pinkelt quasi direkt von unserer Nase auf die Strasse. Die Szene ist so absurd, dass wir in lautes Lachen verfallen. Dadurch schaut der uns noch perplexer an wie wir ihn vorher. Einfach nur strange..

    Wir müssen uns beeilen, da wir die Fähre entlang des Naroyfjords von Gudvangen nach Kaupanger nehmen wollen (ca. 3h fahrt). Der Naroyfjord ist ein UNECO Weltkulturerbe. Es ist der smallste der befahrbaren Fjorde und ein Nebenarm des Sognefjordes. Seitlich wird er von hohen Bergen eingeschlossen von denen einige spektakuläre Wasserfälle in die Tiefe stürzen. Die Berge sind teilweise höher sind, als der Fjord breit ist. Da es die ganze Zeit regnet, wirkt alles nicht so großartig wie bei Sonne, aber ich würde die Fährt auf jeden Fall empfehlen.



    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Uih das sind tolle Bilder und endlich mehr berge.
    Wäre jetzt noch schönes Wetter dann gäbe es von mir für diesen Tag ne 1*
    Der pinkelnde Franzose geht ja mal so gar nicht... Wahnsinn und total peinlich.

    Das mit der morgendlichen Stimmung wäre ein Grund warum ich mir das Wohnmobil nie mit 3 oder mehr Teilen könnte, da bin ich dann über ein bequemes Bett froh. :)

    Viele Grüße Kat

  • :love:Norwegen....das war unsere erste grosse Reise....mit einem Ein-Frau/Mann-Zelt ^^ ....und es war toll.

    Eure Wohnsituation stell ich mir etwas ungemütlich vor....

    ....dafür sind die Motive einfach nur schön....ein wunderbares Land :thumbup:

    LG Ingrid

  • seufz....schöne Bilder, toller Bericht - auch wenn die Wohnsituation eher abschreckend ist.
    Stimmt uns gut auf die nun nochmals bevorstehende Hurtigrutenreise ein....danke
    Gruss
    Usabima

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • .... das mit dem Zelt kommt mir bekannt vor, ach war das mit den Kids damals schön (gab noch keine Smartphones ...)

    ... toller Bericht und selbst die Schlechtwetterfotos begeistern :thumbup:
    ... ab und zu scheint auch dort die Sonne

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)


  • Hallo an alle zugestiegenen - schön das ihr dabei seid :)

    Die Wohnsituation fand ich übrigens durchaus angenehm.
    Ja es ist eng und an diesem Tag musste wir uns erst einspielen, und da war auch mal Stress, aber es wäre im Hotel nicht anders gewesen.

    Bei einem guten WoMO, finde ich dies ist die angenehmste Weise zu Reisen für uns.
    Das WoMo vereint Flexibilitat und Komfort. Ich schlafe in meinem Bettzeug mit meinen Kissen und kann vieles mitnehmen das in Koffern keinen Platz fände.
    Und es war definitiv auch ruhiger als in den Hotels unserer USA Reisen.
    In den USA werden wir aber wohl bei Hotels bleiben, oder mal im SUV schlafen, denn die "Riesenschiffe" dort sind nicht mein Ding.

    Nachher gehts weiter

    LG wiebke

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Samstag Tag 8: Von Voss über die Strahlheimschlucht, den Naroyfjord, die Stabkirche von Kaupanger, und Fjaerland (Jostalbreen NP) in die Nähe von Sogndal (2)

    Als wir in Kaupanger ankommen ist es früher Nachmittag. In Kaupanger gibt es eine Stabkirche, und die wollen wir uns ansehen.
    Stabkirchen sind aus Holz und werden von Stäben (Schiffsmasten) getragen und nicht von den Wänden, wie bei anderen Holzkirchen. Zur Zeit der norwegischen Christianisierung (grob 1000 Jahren) war dies die typische Kirchenbauweise in Norwegen. Heute gibt es aber nur noch ca. 20 solche Kirchen, diese halten aber teilweise seid über 800 jahren.
    Neben der Kirche gibt es ein Kaffee und so halten wir für ein Heissgetränk und ein süsses oder herzhaftes Teilchen, bevor wir die Kirche besichtigen. Was ich besonders interessant an diesen Kirchen finde, ist das die Kunst in ihnen nicht so perfekt ist wie bei uns. Schnitzwerk ist gröber und die Zeichnungen einfacher. Diese Kirchen wurden größtenteils von den Menschen vor Ort gestaltet und nicht „grosse Künstler“ bezahlt. Man findet daher auch viele Drachen oder sogar Symbole von Göttern aus der Wikingerreligion. Die Menschen sind nicht sofort vollständig zum Christentum konvertiert, weil ihr König es befahl, sodern hatten ihre eigene Art mit diesen Anweisungen umzugehen. Solche Details geben mir Einblicke in das Leben der Menschen also auch wer und wie sie waren. Ich find so was super spannend, zumal das Leben hier aufgrund der geographische Gegebenheit ganz anders gewesen sein muss als in Deutschland.

    Von Kaupanger fahren wir Sogndal und ich dränge darauf erst mal einen Platz auf dem Campingplatz zu reservieren. Eine sehr gute Idee, denn wir bekommen einen der letzten 3 freien Plätze obwohl es früher Nachmittag ist. Dies ist der einzige Tag unserer Reise an dem wir einen überfüllten Platz erleben. Ich glaube, es ist das erste Ferienwochenende, auf jeden Fall feiern die Norweger überall in großen Gruppen und die Kinder dürfen scheinbar so lange auf bleiben wie sie wollen, denn dies ist auch unsere einzige laute Nacht in Norwegen.

    Da es so früh ist wollen wir in Fjaerland einen ersten Blick auf die Gletscherzungen des Jostalbreen werfen. Der Jostalbreen ist ein norwegischer Gletscher, ein Nationalpark und nur auf Island gibt es innerhalb Europas noch größere Gletscher. Einige Gletscherzungen liegen nah an Strassen andere Teile in totaler Einsamkeit.
    In Fjaerland bietet die Hauptstrasse schon einen Blick auf die Boyabreenzunge und die wollen wir uns ansehen. Vorher stoppen wir noch am Gletschermuseem. Meine Mitreisenden wollen es allerdings nicht besichtigen, somit bin ich überstimmt und mache nur von außen ein paar „Mammut“ Fotos.


    Der Parkplatz ist fast direkt an der Strasse und es sind nur ca 5-10 min Fussweg zum Gletschersee, somit ist dieser Gletscher wohl für fast jeden zu erreichen. Ganz nett aber nicht das ganz große Erlebnis.
    Mittlerweise sind wir hungrig vom langen Tag und machen uns auf Richtung Campingplatz. Der Abend vergeht, mit Kochen, essen, Hund ausführen, Duschen, und am Wasser sitzen. Schön! Auch dieses Jahr habe ich übrigens Glück - kein einziger Mückenstich.

    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Wundervolle Stimmungsbilder, ich bin begeistert! :thumbup:
    Wir haben noch nie eine Reise im Wohnmobil oder mit Zelt gemacht.... Und wir waren auch noch nie in Norwegen. Deine Beschreibung der Wohnsituation klingt schon ziemlich spannend! Aber wenn man erst mal seinen Platz auf kleinem Raum gefunden hat, dann geht das schon - das stelle ich mir zumindest so vor.
    Haben eine Norwegenreise für einen der zukünftigen Urlaube auf dem Schirm und dann auch mit einem WoMo, aber wir haben ja keinen Hund und werden nur zu zweit reisen.
    Du schreibst sehr schön und informativ ich finde den Bericht sehr interessant und kurzweilig und bin schon gespannt wie es weitergeht.... versuche dranzubleiben und weiter mitzureisen....

    Liebe Grüße von
    Utah & Co
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    Island 2016
    Florida 2016

    Bei vielen USA-Stammtisch.NETten Treffen dabei.

  • Norwegen ist ein tolles Reiseland
    Ich kenne es von zwei Motorrad-Reisen im Regen und auch von kurzen Besuchen in Oslo und Bergen.
    5 Besuche in Bergen und ich habe es nie ohne Regen gesehen.
    Wenn aber die Sonne scheint, dann :thumbup::thumbup::thumbup:

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