Merkwürdige Begegnungen

  • Hallo Allerseits,


    ich fang hier mal ein Thread über merkwürde oder vielmehr Bemerkenswürdige Begegnungen mit den Eingebohrenen aus dem Zielland USA an.


    Also die Amerikaner haben ja viel weniger Berührungsängste bei Fremden als wir Deutschen, vielleicht hat ja der eine oder andere eine Bemerkenswerte Begegnung gehabt. Ich fand mal an. :)



    Mein Sohn und ich waren auf dem Weg von Santa Cruz nach Santa Maria (Pacific Coast Highway) und haben in Camel halt gemacht, um in einer französischen Bäckerei "Lafayette Bakery" ein paar leckere Bargetts zu kaufen.
    Als wir das so anstanden, ging die Tür auf ein eine Motorradfahrer, um die 1,90 cm, im voller Montur inkl. Helm (noch auf dem Kopf) stellte sich hinter mir an. Dann tippte er mir unvermittel auf die Schulter und meinte:


    "Do you smell ? " er machte ein schüffeldes Geräuch, und dann sehr viel Lauter "Do you smell ? Do you smell the spirit of the Los Angeles Dodger's ? :freu: " und forderte ein Highfive von uns.
    Langsam dämmerte es uns das wir in diesen Augenblick einen riesigen Fan des LA Baseball Teams vor uns hatten, der sich durch unsere LA Dodger's Base Caps angesprochen fühlte. :rasta:


    Bin gespannt auf eure Erlebnisse (:favicon:)

  • Das muß gut 15 Jahre her sein. Wir waren zu Besuch bei meiner Schwester in Chesapeake, Virginia. Meine Schwester und ihr Mann arbeiteten damals noch, sodass wir "auf uns selbst gestellt" waren :D . Da wir für uns einkaufen wollten, sind wir in einen Supermarkt in der Nähe gefahren. Der Jüngling an der Kasse stellte mir eine Frage, die ich aufgrund seines Genuschels auch nach mehrfacher Wiederholung nicht verstand. Ich sagte ihm dann, dass wir ausländische Touristen seien und er bitte langsamer und deutlicher sprechen müsste, damit ich ihn verstehen würde. Letztendlich wollte er nur wissen, ob wir eine Karte dieses Marktes hätten. An der Nebenkasse stand ein alter Herr, der mitbekommen hatte, was ich gesagt hatte. Er fragte dann, woher wir kämen. Als ich ihm sagte, dass wir aus Deutschland kämen, überlegte eine Sekunde, holte tief Luft und fing aus voller Kehle an, die deutsche Nationalhymne zu singen. Er war natürlich als Besatzungssoldat in Deutschland gewesen. Wir wären in dem Moment gern im Boden versunken.... :wacko:


    Gruß


    Ralf

  • Bei unserer Reise 2008 machten wir in Colorado Springs in einem Best Western Station. Als wir eincheckten fragte uns der jüngere Mann am Desk, ob wir aus Deutschland wären. Als wir das bejahten, erzählte er uns. dass er als Kind für eine Zeit in Berlin gelebt hätte, als sein Vater als Soldat dort stationiert war. Und dann fing er an zu singen, das Lied, was ihm wohl am meisten in Erinnerung geblieben war : Laterne, Laterne, Sonne Mond und Sterne.....

  • Wir waren letzes Jahr in den Lighthouse Place Premium Outlets in Michigan City - also am A.... der Welt - bei Levis shoppen. Als wir an der Kasse gezahlt haben, machte der Kassierer fast ein Tänzchen, da er auf dem Verschluss meiner Kappe das BVB Emblem erkannt hat - und man muss dazu sagen, dass nur auf dem kleinen Metallverschluss BVB steht und vorne Dortmund - da war also ein Adlerauge am Werk :hgfv:


    Er kannte sich überraschend gut im Europäischen Fußball aus und wir palaverten noch über den Lewandowski Wechsel nach Bayern und seinen Lieblingsverein Paris St. Germain.


    Dass ich auf die Kappe angesprochen werde ist nicht ganz so selten aber von einem amerikanischen Soccer Fan (:daumenh:)


    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)

  • Zitat

    Jo das Foto zeigt nix besonderes, aber....wir gafften so vor uns hin und machten das Foto oben, da kam eine ältere Dame, eine von den freiwilligen Helfern mit einer Liste und Fernglas und sprach uns mit gequälter, weinerlicher und sehr hohen Stimme an "Did you see any pink birds?" ....nee nix hallo oder moin. Ich antwortete ihr im feinste englisch "nöö"
    Ihr kennt das, ihr hört eine Melodie und die geht euch den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Ja so ging mir das mit dem "Did you see any pink birds?". Ich brachte den Spruch zu jeder passenden oder auch unpassenden Situation...nee wat haben wir gelacht...nee nicht über die Oma, aber darüber wie sie es sagte.


    der Spruch begleitet uns sei dem auf unseren Reisen :D

  • Zitat

    Als ich ihm sagte, dass wir aus Deutschland kämen, überlegte eine Sekunde, holte tief Luft und fing aus voller Kehle an, die deutsche Nationalhymne zu singen. Er war natürlich als Besatzungssoldat in Deutschland gewesen. Wir wären in dem Moment gern im Boden versunken.... :wacko:


    Hatten wir 2005 bei unserer ersten USA Reise in Page im Safeways...
    Ein älterer Mann sprach uns an und fragte ob wir aus Deutschland kommen, er hätte da ein paar brocken unseres Gesprächs verstanden. War erst mal ganz nett und wir haben uns ein paar Minuten unterhalten.
    Als wir dann weiter wollten, schlug er die Hacken zusammen und machte den Hitlergruß....


    Ein Loch im Boden, genau in diesem Augenblick wäre genau das richtige gewesen um darin zu versinken...peinlich...peinlich...


    Aber das beste war dann, als wir ihm sagten, das diese Geste in Deutschland verboten ist, fragte der allen ernstes warum? Er dachte wir grüßen uns in Deutschland immer so..... (:kloppe:)


    Andree

  • oh Gott Andree, war der wirklich so blöd?


    Zitat

    Ganz oben trafen wir dieses nette Pärchen. Wir schauten uns gerade ein paar Frösche an. Ich wollt die knipsen und berührte dabei mit dem Gurt, den netten Mann. Mir war das so peinlich und ich entschuldigte mich. Ok war eh nix passiert. Der Mann nickte und stellte sich als "Asshole" vor, ich nickte grinsend zurück und sagte "and my name is Thomas". Dem Mann muss irgendwas am Kopf gestochen haben, denn er wurde plötzlich puderrot im Gesicht. Seine Frau kümmerte sich um ihn und zehrte ihn zum Fahrstuhl. Ich winkte ihm zum Abschied noch mal freundlich zu und hoffte, dass er keinen all zu großen Schaden am Kopf hatte. Das Bild hier machte ich kurze Zeit später. So krank sieht er doch gar nicht aus.

  • Zitat

    Frühstück gab es am Buffet im Stratosphere. Danach mussten wir noch einmal Tanken in der Nähe vom Circus. Da kam ein Suffkopp mit mindestens 1,8 im Turm auf mich zu und wollte mich zuquasseln. Ich denk mach mal ein auf doofen Touri und sabbel den im feinsten Norddeutsch voll. Plötzlich beginnt der Heini ein deutsches Gedicht aufzusagen. Ja da war ich sprachlos. Ich stieg ins Auto ein und fuhr langsam los, denn der Dödel verfolgte uns.

  • oh Gott Andree, war der wirklich so blöd?


    Ja, war der. Stell Dir mal vor, was das für einen Eindruck auf uns gemacht hat. War die erste USA Reise und war auch ziemlich am Anfang....
    Wir hofften damals nur, das nicht alle Amis so blöd sind...
    Haben aber schon öfters festgestellt, das der Horizont einiger Amerikaner, grade auf dem Land, nicht weiter geht, wie sie schauen können....Ausnahmen bestätigen die Regel :zwinker:


    Andree

  • Er war natürlich als Besatzungssoldat in Deutschland gewesen. Wir wären in dem Moment gern im Boden versunken.... :wacko:


    Das man allerorts auf ehemalige Besatungskräfte stößt habe ich auch bemerkt, aber wer hätte gedacht das die unsere Hymne noch drauf haben. Vielleicht von den WM Spielen, aber ich glaube besser die Hymna als ein alt deutscher Gruß


    Zitat

    In LA fuhr ich auf einen Zebrastreifen zu, als eine Frau dort einen Button betätigte und alles wild zu blinken anfing. Bei mir gedacht guter Moment anzuhalten. 3 Sekunden später schlug dann ein schwarzer Jetta in unseren Heck ein. Nach dem wir an den Rand gefahren waren, stieg der Fahrer recht locker, mit dem Kaffeebecher in der Hand, aus. Da hatte ich eine leichte Ahnung warum es zum rechtzeitigen Halten nicht mehr reichte.
    Ich erklärte ihm dann das wir die Pflicht hätten die Polizie zu benachrichtigen, darauf hin wählte er mit seinem Handy den Notruf und drückt mir sein IPhone mit den Worten " I called the fucking police" in die Hand

  • Im Yellowstone: Irgendwo am Strassenrand stehen viele Autos rum - ein klarer Hinweis auf eine Wildsichtung. Als raus aus der Karre und rein in's Gehölz. Ein Elch. Der war aber nicht die Hauptattraktion: Da war eine Amerikanerin, die aufgeregt zwischen allen anderen Beobachtern hin- und her huschte und immer wieder "Isn't it amazing?" winselte. Mindestens 20 mal. Ist seither bei uns in der Familie auch ein geflügeltes Wort... Isn't it amaaaaazing?

  • Noch einer:


    Santa Barbara, irgend ein Walmart oder Target. Ich steh' mit den Kids an der Kasse an und quassle mit denen in Schweizerdeutsch. Als ich dran bin, enwickelt sich folgendes Gespräch (der Einfachheit halber in Deutsch widergegeben):


    KASSIERERIN: "Welche Sprache haben Sie da eben mit den Kindern gesprochen?"
    ICH: "Schweizerdeutsch. Ist ein Dialekt der Deutschen Sprache."
    KASSIERERIN: "Das ist aber toll, dass Sie den Kindern diese Sprache beibringen!"
    ICH: "..." 8|


  • KASSIERERIN: "Das ist aber toll, dass Sie den Kindern diese Sprache beibringen!"
    ICH: "..." 8|

    Das ist genau Grund, warum ich die Amis so liebe: Die bringen wahre Dinge immer wunderbar unvoreingenommen auf den Punkt. Ich finde es auch toll, dass Du Deinen Kindern diese aussterbende exotische Sprache beibringst :D (:fluecht:)

  • Als wir 1999 das erste mal die USA besuchten, schlugen wir irgendwann mal am späten Nachmittag in Big Pine CA auf.
    Nach Motelzimmerbezug sind wir dann noch einkaufen gegangen. Direkt neben dem Motel war ein "Mehrzweckkrämerladen/Supermarkt/Tankstelle" und hinter dem Tresen stand so ein richtiger "Knochengott" , die Jeans schlapprig, Karohemd, Buchhalterstirnschirm und schwarze Buchhalterstutzen über den Unterarmen und ca.100 Jahre alt(mehr oder weniger).
    Beim Abkassieren murmelte er immer vor sich hin und schaute mich ab und zu mal fragend an.
    Ich : (ohne englich Kenntnisse,leider bis heute nicht) "sorry, no understand - i do not speak your Language"
    Er: "Where are you from?"
    Ich: "Germany"
    Er: (mit deutlich fragender Stimme) "Germany???"
    Ich: "Yes"
    Dann stellte er sich in Armeegrußpose, Hacken zusammen, flache Hand an die Schläfe und rief aus voller Brust "Welcome to the United States of America".


    Das Geschäft war nicht allzu voll, aber ich stand kurzzeitig im Mittelpunkt, jeder sah mich an und ich war froh als ich endlich den Laden verlassen konnte.

    Mit besten Grüßen Thorsten

    USA Besuche: 1999 - 2005 - 2008 - 2009 - 2010 - 2011 - 2011/12 - 2012 - 2013 - 2014 - 2015 / 1&2 - 2016 - 2017 - 2018 / 1&2 - 2019 - 2022

  • 2013 haben wir auf der Interstate Richtung Atlanta irgendwo im Nirgendwo an einem Rastplatz angehalten.
    Kaum waren wir aus dem Auto ausgestiegen und unterwegs zu den Restrooms, hat uns ein uralter Amerikaner - gestützt von der liebenden Verwandtschaft - angequatscht:
    Ob wir denn nicht einem echten Weltkriegsveteran die Hand schütteln wollen war die Frage.
    Wir waren nicht ganz sicher, welchen Weltkrieg er meinte, allein vom Aussehen hätte es auch der erste sein können.... 8|
    Wir sagten, klar würden wir ihm gerne die Hand schütteln, allerdings sollte er vorher wissen, dass wir Deutsche sind.
    Vielleicht will er unsere Hand ja lieber nicht schütteln, schließlich waren wir die Feinde...
    Er überlegte kurz, sah uns nochmal genau an und meinte dann, es wäre o.k. - schließlich sind wir zu jung, um gegen ihn im Krieg gewesen zu sein.
    So nahmen wir seine Hand und schüttelten sie herzlich - und der uralte Amerikaner stand für einen kleinen Moment ein wenig aufrechter als vorher.


    Oder haben wir uns das vielleicht nur eingebildet??? ^^

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

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  • Letztes Jahr einer Tankstelle in Salida:
    Ein Amerikaner, der unser Nummernschild aus Kalifornien sieht, fragt nach dem Wetter dort. Keine Ahnung, sagen wir, ist ein Mietwagen aus Las Vegas und wir sind aus Deutschland. Cool meint er, er war in den 70ger Jahren mal in Deutschland stationiert! Eine kleine Stadt in Bayern – Amberg heisst sie… ob ich die kenne? Ja, was soll ich sagen, klar kenne ich die, schliesslich wohnen wir dort.
    Er kriegt sich gar nicht mehr ein, genauso wie wir. Nach einem Souvenirfoto von uns und Handshake faehrt er voellig aus dem Haeuschen davon… :D

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

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  • 2007, bei einer unserer ersten gemeinsamen Reisen in den USA.
    Ca. 100 Meilen vor Las Vegas (also irgendwo in der Mitte von Nichts). Spät abends. Kurz nach einem merkwürdigen Geräusch.... Reifenplatten :cursing:
    Reifenwechseln? Hmmm, wie geht das denn? Außerdem haben wir keine Taschenlampe dabei (seit der Erfahrung allerdings immer :zwinker: ) Handy? Kein Netz! Hilfe holen? Kein Auto in Sicht. Wie soll es weitergehen, fragten wir uns verzweifelt. Ok, irgendwann muss doch ein Auto vorbeikommen. Nach einer Stunde wird es uns klar, dass wir die Nacht im Auto verbringen werden. :S:
    Plötzlich hält ein Auto an. Ein Kind steigt aus und kommt auf uns zu. "Do you need help?", fragt er. Kurz danach kommt sein Vater mit der ganzen nötigen Ausrüstung. "Hi, I'm Jimmie!!, ruft er.
    Nach dem Reifenwechseln sind wir ihm so dankbar, dass wir ihm eine Kleinigkeit für seine Familie als Dankeschön schenken möchten. Jimmie lehnt sie freundlich ab und sagt, dass wir Gott danken sollen.
    Was für eine Begegnung! Jimmie, we will never forget you! :)

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