Ui, ein neuer Reisebericht...
Hat ein bisschen gedauert, bis ich bemerkt habe, aber jetzt bin ich up to date - Thomas du kannst weiter machen

Die Kasperkopp Solotour - Südwesten USA Herbst 2015
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Ganz toll Thomas!
Es macht wie immer einen riesen Spass!!!!!!
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Gegen 5.30Uhr wurde ich wach. Ach war das gemütlich. Ich blieb noch etwas liegen und döste vor mich hin. Um 6.00Uhr raffte ich mich hoch. Zu früh? Nein, ich habe mehr als 8 Stunden geschlafen, weil ich ja schon so früh im Bett war.
Ich habe bestens geschlafen. Es war ungewöhnlich ruhig die Nacht. Ich hatte schon damit gerechnet, dass irgendwelches Viehzeug nachts Party macht, aber außer flatternde Fledermäuschen hab ich nix bemerkt bzw. ich habe so fest geschlafen, dass ich die Party verpasst habe.
Ich rief kurz Zuhause an, weil Martina sich Sorgen machte, wegen meines Hausieren in der Wildnis. Wir waren beide erstaunt über die Qualität der Telefonie hier draußen.
Foto - seit gestern Abend hatte ich mein Ziel vor den Augen. Das sieht auf dem Bild, welches ich während der Dämmerung aufgenommen habe, gar nicht so wild aus.Mit 14°C war es mir etwas zu kühl. Ich zog ´ne Jacke über, schnappte den Rucksack inklusive Kamerakram und marschierte los. GPS war hier total überflüssig und hatte ich auch erst gar nicht eingesteckt. Schon von der Cottonwood Canyon Road aus konnte ich sehen wo ich hin muss.
Foto - die ersten 110 Meter Höhenunterschied waren nicht ganz ohne, aber selbst ich habe da meinen V äääh ja ok Ʌ förmigen Körper innerhalb einer halben Stunde hoch gebracht.Kaum war ich oben, ging die Sonne auf am Yellow Rock. Von hier aus waren es bis zum Gipfel noch mal weitere 130 Meter nach oben.
Ich hatte keine Ahnung, wie man am besten nach oben kommt. Links sah es ganz gut aus und mit dem Erreichen des Yellow Rock, ging ich einfach im Zick Zack nach oben, schon allein deshalb, weil der Rock ständig neue Muster im Stein, aber auch die Farbe änderte. Ja so Gelb, wie er aus der Ferne ausschaut, war der gar nicht.
Ich war aufregt, wie ein kleiner Thomas. Alles sah so spannend und so gut aus.
Ich bin einmal den kompletten Yellow Rock von links nach rechts und wieder zurück abgegangen. Die farbigsten Abschnitte befinden sich auf der linken Seite, von der Cottonwood Canyon Road (CCR) aus gesehen.
Ich sag ja immer, dass ich kein Fotograf bin, was aber nicht heißt, dass mir egal ist, was ich mit der Kamera mache. Na jedenfalls habe ich mich nach all den Jahren Knipserei meine Kamera mal etwas genauer angeschaut, besser gesagt, Dank der 70D bin ich erst darauf gekommen. Jo das Thema Belichtungskorrektur interessierte mich da besonders, denn meine 40D machte bei grellem Licht gerne dunkle Fotos. Der eine oder andere wird das auch kennen. Du fotografierst Schnee oder etwas anderes extrem helles und am Ende ist der Himmel extrem Dunkelblau und vom weißen Schnee ist auch nur Grau übrig. Ok ich habe das trotzdem immer noch mehr recht als schlecht in den Griff bekommen, aber die Belichtungskorrektur ist da doch ´ne ganz andere Hausnummer, wie ich schon hier am Yellow Rock auf dem Kamera Display sehen konnte. Ob ich jetzt ein Fotograf bin? Nöö, die machen alles für ein gutes Bild, ich dagegen alles um Spaß zu haben.
Ich machte hier eine Pause, setzte mich hin und guckte nur doof auf den bunten Fels. Ich war etwas sentimental. Irgendwie fehlte mir jemand von der Familie, mit dem ich das hier teilen konnte. Mir fiel dann Whats App ein über das ich dann meiner Family paar aktuelle Bildchen schickte.
Das Foto täuscht etwas, weil mit Weitwinkel aufgenommen. Man kann dort schon gehen, aber teilweise geht es mächtig bergab.
Kurz vorm Ziel...
Jo der Olle hatte es geschafft und stand auf dem höchsten Punkt des Yellow Rock. Ich brüllte einmal ganz laut. Ja so was macht man nicht, war aber eh niemand in der Nähe. Ich konnte hin und wieder die gesperrte CCR sehen, absolut Null Verkehr.
Übrigens oben sieht der Yellow Rock nicht besonders gut aus. Sein Sahnestück, ist die Seite Richtung CCR.Von der rechten Seite aus, konnte ich runter schauen in den Hackberry Canyon, den ich 2008 schon mit Martina besucht hatte. In der Mitte erkennt man deutlich den Hackberry Canyon Pillar. Hier ein Bild aus 2008 von unten.
Für mich wurde es dann Zeit, nur langsam ging ich wieder vom Berg runter und schlug dabei Haken wie ein Hase, nur um nix zu verpassen. GPS war auch für den Rückweg überflüssig, denn vom gesamten Yellow Rock aus, konnte ich den Trampelpfad Richtung Abstieg sehen.
Das hier war meine Lieblingsstelle. Keine Ahnung, wie das vor Jahr Millionen entstanden ist, aber es gefiel mir.
Übrigens, der Yellow Rock ist nach meiner Meinung nix für den Sonnenuntergang, da am Abend schnell die schönste Seite im Schatten liegt. Ich selbst würde ihn gerne noch einmal am frühen Nachmittag besuchen, weil man dann auch eine tolle Sicht in Richtung CCR haben muss. Fraglich ist nur, ob das jemand meiner Lieben je mit mir machen wird. Einmal werden die ersten 100 Höhenmeter der Knackpunkt sein und dann kommt ja noch die Hitze dazu. Vielleicht mal im Februar....ja keine Ahnung, meistens ist dann die CCR gar nicht befahrbar. Kommt Zeit kommt Yellow Rock.
Auch hier kann ich sagen, lasst euch nicht vom Weitwinkelobjektiv täuschen, so flach ist das nicht vor Ort.
Zurück bin ich wieder auf der von der CCR ausgesehenen rechten Seite gegangen. Vielleicht schaue ich mir beim nächsten Mal die andere Seite genauer an.
Jetzt kurz nach halb zehn sah der Yellow Rock gar nicht mehr so gelb aus. War schön bei dir. Vielleicht sieht man sich ja mal wieder.
Diese drei Felsen waren mein Wegweiser. Wenn man hoch geht sieht man nur eine Spitze, aber von dieser alle drei. Sie weisen einem den rechten Weg. Man muss links an ihnen vorbei und dann geht es rechts steil runter.
Hier befinde ich mich direkt vor dem Abstieg in den Cottonwood Creek. Hinten Links erkennt man die CCR.
Das hier ist der schlimmste Teil des Trails, er ist machbar, aber eben nicht ganz ohne. Es geht extrem steil mitten mang Geröll nach oben bzw. wieder runter. Auch hier sieht man die CCR und direkt rechts neben dem rosa Fels mein Auto.
So sieht das Ganze bei Tageslicht von unten aus. Verlaufen ist nicht möglich...sag ich mal so. Der Cottonwood Creek führte während meines Besuches kein Wasser. Ich weiß aber, dass das hier aber auch ganz anders aussehen kann.
Jo das war´s. Ich kam stolz und ein wenig fertig gegen 10.00Uhr am Auto an und habe erst mal was getrunken. Ja ist komisch, ich hatte zwar Wasser mit, aber ich habe auf Wanderungen normal nie Durst, egal wie warm das ist.
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Tja jetzt wurde es spannend, schaffe ich es bis zum Highway 89 oder ist die gesperrte Cottonwood Canyon Road (CCR) für mein Auto nicht geeignet? Im Bereich des Paria River sah es wirklich schlimm aus. Hier müssen mächtige Fluten gewütet haben. Auf der CCR lagen teils große Steine, die von den Fluten mitgeschleppt wurden. Aber trotzdem war alles ohne Probleme befahrbar. Ich musste halt teilweise langsam fahren und größere Klamotten auf der Road ausweichen. Es gab nur eine Stelle, bei der ich kurz grübeln musste, wie ich die am besten nehme. Das abfließende Wasser hat alles weggespült und einen kurzen engen Graben hinterlassen. Aber am Ende war auch das kein Problem.
Ja und dann die Begegnung des Tages, mir kam doch tatsächlich ein Jeep Wrangler entgegen. Es gab also noch mehr Leute, die die Sperre ignorierten.
Jo stimmt, die Sperrung sah etwas halbherzig aus. Ganz ehrlich, ich vermute, dass die vom BLM die Sperre nur aus versicherungstechnischen Gründen aufgestellt haben. Nicht dass später jemand kommt und die wegen seines kaputten Autos verklagt.
Ich hatte gerade dieses Bildchen geschossen, als mir ein SUV mit einem älteren Pärchen entgegen kahm. Die Beiden waren verunsichert und fragten mich, ob ich die CCR gefahren bin. Ich denen gesagt, dass sie ruhig weiter fahren können, sie halt auf den ersten 20 Kilometer etwas vorsichtiger fahren sollten und gut wäre es. Sie bedankten sich und fuhren die CCR.
Und was will ich mit all dem hier sagen? Nix, jeder muss selbst wissen was er macht.
Ach eins fällt mir noch ein. Ich hab doch berichtet, dass die Skutumpah Road frisch gegradet war. Die CCR war selbst Wochen nach meiner Reise noch gesperrt. Schon interessant, wie unterschiedlich das gehandhabt wird. Ok die CCR ist eher eine rein touristische Strecke. Anwohner gibt es hier keine. -
Mein nächstes Ziel war eine spontane Entscheidung. Paria lag halt in der Nähe und ich war neugierig darauf.
Kaum hatte ich den Highway 89 Richtung Paria verlassen begann die Show. Ich hatte vorher keine Vorstellung, wie schön das hier war.
Paria ist eine Ghost Town. 1870 ließen sich hier mehrere Mormonen Familien nieder. Leider wussten diese nichts von der zerstörerischen Kraft des Paria River, der hier das normal friedlich vor sich hin plätschert. Es gibt Zeiten, vor allem im Sommer, wo er gar kein Wasser führt, aber manchmal dreht er auch am Zeiger und nimmt in seinen Flute alles mit. Paria hatte mächtig zu leiden unter seinem gleichnamigen Fluss. Die Siedler hauten nach und nach wieder ab und suchten sich ein besseres Plätzchen. 1929 war der Ort dann komplett verweist. Später nutzte die Filmindustrie den Ort als Filmkulisse. Aber auch jetzt noch schlug der Paria River immer wieder zu und zerstörte die alten Gebäude. Neu aufgebaute Filmkulissen hat dann irgendein Idiot abgefackelt. Heute ist nur noch der Friedhof übrig. Jo so ein Grabstein brennt halt schlecht.
Landschaftlich ist Paria der Hammer. So viel Grün und dann die kräftigen Farben des Gesteins. Ich stand hier, grinste vor mich hin und sagte zu mir, dass mich irgendwer mögen muss, dass ich heute so verwöhnt werde.
Foto - der Friedhof von Paria.
Paria wird mich definitiv wieder sehen. Beim nächsten Mal werde ich Martina mit hier her schleppen, damit auch sie das bestaunen darf. Euch kann ich auch nur einen Besuch empfehlen.
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Es war inzwischen wieder richtig schön warm. Da ich Urlaub hatte, dachte ich mir, fährst an den Strand. Gedacht, getan, es ging an den Lake Powel zum Lone Rock Beach. Eintritt war Dank meines National Park Pass kostenlos.
Foto - Lone Rock im Lake PowelHier am Lone Rock Beach darf man bis runter an den Strand fahren. Ich suchte mir mein Stückchen Privatstrand aus und parkte fünf Meter vom Wasser. Ja was, ich hab Urlaub und will nicht noch einen Kilometer bis ins Wasser laufen und außerdem hätte ich auch im See parken können.
Guck, ich hatte wirklich meine Privatsphäre.
Und auch zur rechten Seite hielt das Volk gebührenden Abstand.
Die Dusche aus der Flasche gestern Abend war ja wirklich ok, aber heute Morgen die Wanderung schlauchte schon etwas. Auf deutsch, ich war etwas schmuddelig und nutzte die Situation schamlos aus für eine intensive Reinigung meines durchtrainierten Körper.
Zum Mittag gab es frischen Tomatensalat und Turkey Pastrami. Letzteres hatte ich bei Walmart entdeckt. Man kann das essen. Ich hatte jetzt drei Tage Wiener Würstchen, da kam diese Abwechslung gerade recht.
Foto - mein Thron, mein Strand, mein Seeblick.Ach so, hier seht ihr meine neue Kühlbox. Ich war ja nun alleine geflogen und hatte nur ein Gepäckstück frei. Sie ist baugleich mit unserer alten von Coleman, nur ist diese nicht ganz so groß. Sie würde sogar am Ende der Reise in einen Koffer passen.
Mit der Kamera und dem langen Rohr dran habe ich geschaut, was das Volk so um mich herum treibt.
Nach zwei Stunden nix tun brach ich die Geschichte hier ab und machte mich wieder auf den Weg. Es war auf jeden Fall toll hier, das Wasser angenehm warm und niemand nervte. Das hätte meiner Liebsten garantiert auch gefallen.
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Vom Lake Powel Lone Rock Beach fuhr ich nach Page. Ja keine Ahnung, ich hatte die Schnapsidee hier Volker zu treffen, von dem ich wusste, dass er zur Zeit in Page war und er mich auch zu einem Treffen eingeladen hatte. Komisch, kaum war ich in Page ging mein Telefon nicht mehr, nur Notrufe möglich und Internet war auch tot. Ich grübelte schon, ob ich mein Handy geschrottet hätte. Ich füllte dann im Walmart mein Getränkelager und das Eis in der Kühlbox auf. Danach fuhr ich einmal durch den Ort. Ganz ehrlich, ich war froh als ich Page wieder verlassen hatte. Keine Ahnung, aber in der Hochsaison ist das einfach nicht mein Ding hier.
Ich fuhr dann Richtung Coyote Buttes South, wo ich für den morgigen Tag ein Permit hatte und heute Nacht pennen wollte. Die House Rock Valley Road war befahrbar, hatte aber definitiv schon bessere Zeiten erlebt. Das muss hier wirklich böse geregnet haben. Am Parkplatz zur Wave war die Hölle los und das am späten Nachmittag.
Ab Abzeig Corral Valley waren beide TomTom doof, sie kannten hier nix mehr. Dafür ging aber mein Handy wieder und ich nutze dieses mit dem App Locus Pro zur Navigation. Ohne dem hätte ich wohl Schwierigkeiten gehabt ans Ziel zu kommen.
Dann kam es richtig dick. Ich hatte ja schon ab und an was von Sand in der Gegend gelesen, aber gedacht, dass die Zufahrt zur Coyote Buttes South (CBS) davon weniger betroffen ist. Da waren ja auch noch die Niederschläge in den letzten Tagen. Ja ich dachte ernsthaft, die Fahrt dahin wird ein Kinderspiel. Auweia ich habe noch nie so viel Sand gesehen, mal abgesehen von irgendwelchen Dünen. Ich hatte plötzlich Herz, Schweiß und was weiß ich. Auf Deutsch ich hatte die Hosen voll vor lauter Angst. Nun fahre ich ja nicht das erste Mal auf Sand und wusste, dass da nur Tempo hilft. Das Gleiche hatte ich auch in diversen Berichten von der Fahrt zur nahen White Pocket gelesen. Nur war mein Dodge Journey nicht wirklich eine Zierde seiner Gattung und seine Front hat hat mit high clearance so wenig zu tun, wie David Beckham mit mir. Ich bin nun mal schöner.
Ich gab Gas und hoffte auf den Gott der Reisenden, dass er mich beschützen möge. Es gab zwei Stellen, wo meine Karre volle Kanne den Sand mit der Schnauze vor sich her schob und rapide an Geschwindigkeit verlor. Parallel flog mir dort der Sand auf die Frontscheibe. Eh und den Scheiß soll ich morgen früh wieder zurück fahren?
Nach 12,9 Kilometer nicht enden wollenden Sandpiste erreichte ich den Parkplatz an der CBS. Ich war fertig, ja bei Sand hört der Spaß auf, jedenfalls mit diesem Auto. Mit einem besser geeigneten, wäre das kein Ding. Fotos gibt es keine von der Strecke. Mir war einfach nicht nach Bilder machen.
Äh können die das Zeug nicht eintüten und als Streusand verkaufen? Dann belästigt der nicht friedliche Urlauber.Ich stellte meine Karre ab, so ab, dass ich heute mit dem Kopf an der Heckscheibe schlafen könnte. Von der CBS kam kurz nach Sonnenuntergang ein älteres Pärchen, die etwa 100 Meter weiter ihr Zelt aufgeschlagen hatten. Aha war ich also nicht ganz allein in der Gegend. Ich machte mich noch kurz frisch und wusch den Angstschweiß weg, ging dann auch schon ins Bett. Die Seitenfenster hatte ich fast komplett runter gelassen, denn frische Luft in der Nacht ist gesund.
Irgendwie konnte ich mich nicht auf die CBS freuen. Ich musste immer daran denken, dass ich Morgen wieder diese Strecke fahren muss. Was ist, wenn mir da jemand entgegen kommt? Ausweichen ist in dem Sand nicht. Ich griff zum Handy surfte ein wenig im Web. Dann rief ich noch Freundin Ilka an, die in Vegas neben ihrem Mann im Hotelbett lag. Ich erzählte ihr vom Sand, aber auch vom Sternenhimmel, den ich durch das Heckfenster beobachten konnte.
So ihr Lieben, für mich wird es Zeit. Gute Nacht. Der Sandmann war jedenfalls schon lange da. -
Ich kleb an meinem Bildschirm wie ne weibliche Fliege am Spiegelglas.....
also echt, was manche von euch für Plätzchen, Steinchen und Strässchen findet... ich bin fasziniert.
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Zuerst mal Respekt für die Besteigung des Yellow Rock
. Ich war schon zweimal zu faul, ganz hoch zu gehen.Von dort oben kannste übrigens auf das Paria Movie Set schauen und irgendwie scheint es da auch einen "wilden" Pfad nach oben zum YR zu geben.
Nun biste im großen Sandkasten gelandet
. Die Fahrt (eigentlich ist es ein schwimmen des Fahrzeugs) durch den Tiefsand ist schon aufregend und Gegenverkehr kann man da gar nicht gebrauchen. Ich konnte vor Jahren die White Pocket nicht genießen, da ich Schiss vor der Rückfahrt hatte.
Bin schon gespannt, wie dir die CBS gefallen hat.
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für die Besteigung bzw. den Abstieg vom Yellow Rock. Wir wissen, dass das nicht so ohne ist. Vor allem runter ist es heftig. Im Ruhrpott heißt es, abwärts geht's oft auf dem Arschleder. Nun räum die Matratze weg damit wir weiter mitreisen können
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Lieben Gruß
Ingrid & Bernd -
Hurraaaaaaaaa Thomas lässt uns wieder teilhaben an seinen Erlebnissen. Wie wunderbar!! Aber bei dem Tempo muss ich mich echt schon ranhalten....*schnauf*
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Guten Morgen vom Parkplatz Coyote Buttes South. Ich habe wieder sehr gut im Auto geschlafen. Ich hatte ja letzte Nacht getestet mit dem Kopf an der Heckscheibe zu liegen. Mit Kopf in Fahrtrichtung gefällt mir besser, weil ich so besser an Ablagemöglichkeiten für Brille, Taschenlampe, Handy usw. rankomme. So nach dem das geklärt ist, kann die Party beginnen.
Kurz nach 6.00Uhr ging ich los. Wie verabredet kam auch gerade das ältere Pärchen vorbei, die in der Nähe übernachtet haben. Sie wählten aber eine andere Richtung für ihre Wanderung. Ich ging einfach in Richtung der Teepees, die ich vom Parkplatz aus sehen konnte.
Foto - Cottonwood Teepees vorm Sonnenaufgang.Die Teepees waren nur 800 Meter vom Parkplatz entfernt. Es ging sich beschissen, überall nur Sand.
Gegen halb sieben ging dann die Sonne auf und tauchte die Landschaft in ein zartes Rot.
Mit Wasser hätte ich hier nun gar nicht gerechnet. Später daheim habe ich in Google Earth gesehen, dass hier regelmäßig Wasser steht.
Beim Stapfen durch den tiefen Sand musste ich hin und wieder an die Rückfahrt denken. Entspannt ist was anderes. Ich kann inzwischen die Leute verstehen, die lieber einen Profi engagieren, der sie hier her fährt.
Ohne Plan ging ich einfach weiter und schaute mir an, was da so kam.
Ich war ja hier nun ganz alleine. Ich fragte mich, wo denn die anderen Besucher sind, denn die Permits waren für diesen Tag alle ausverkauft.
Wegen meiner Krankheit lese ich so gut wie nix mehr, auch kaum noch Reiseberichte anderer Reisender. Aber ich weiß, dass ich schon diverse Bilder von der CBS gesehen habe. Bis auf die Teepees kam mir alles total fremd vor, wie diese Figur auf dem Foto. Ich fragte mich schon manchmal, ob ich falsch gegangen wäre.
Inzwischen war die Sonne so hoch am Himmel, dass die Zeit des roten Lichts vorbei war. In der Regel mag ich das rote Licht nicht, besser gesagt, früher mochte ich es gar nicht. Inzwischen kann ich es ab und an mal sehen, aber am liebsten ist mir die Zeit danach bis später Vormittag.
Auch dieser eigenartige Vogel war mir total fremd. Mit mir, waren wir jetzt schon zwei Vögel, die da dumm rum standen.
Ich wusste, dass ich bei weitem nicht alles gesehen hatte, aber mir reichte es. Ich wollte nur noch die Rückfahrt hinter mich bringen und stiefelte durch den Sand in Richtung Parkplatz.
Coyote Buttes South hat mir gut gefallen, aber so richtig verstehe ich das Getue um diese Gegend nicht. Was soll der Käse mit den Permits? Die Meisten werden eh hier nicht her fahren. Entweder ist es ihnen zu sandig, oder die kommerziellen Kutschen sind zu teuer. Wenn das BLM wenigstens ab und an mal den Weg pflegen würde. Als ich die CBS verlassen hatte, wollte ich nie wieder dahin. Heute sehe ich das anders. Mir ist klar, dass meine Angst vorm Sand die damalige Entscheidung mitgetragen hat. Sollte ich noch mal die Möglichkeit haben, dann mit einem besseren Auto und vor allem mit Toni. Martina werde ich das lieber nicht antun.Komisch, immer noch alleine hier. Ich stieg ein und fuhr los, von Anfang an mit Vollgas, denn direkt ab Parkplatz kam ein Stück extrem tiefer Sand und leicht berghoch. Ich hatte hier und heute "nur" 708 Kilometer vor mir.
Glaubt mir, dass hier auf dem Bild ist alles harmlos. Die Fahrt zurück ging zügig. Ich hoffte immer noch, dass mir niemand entgegen kommt. Irgendwann kam doch jemand und zwar die Profis von der Paria Outpost, die die Leute regelmäßig zur Coyote Buttes South und White Pocket kutschieren, natürlich mit Fahrzeugen, die für diesen Sand geeignet sind.
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Von der Coyote Buttes South fuhr ich auf die Houserock Valley Road (HVR) und die weiter nach Süden Richtung Highway 89A. Diese Stück HVR war ich das erste Mal in meinem Leben gefahren. Das Stück von Norden, welches ich Gestern gefahren bin, war in einem schlechten Zustand, das hier heute war Top. Dieses hatte ich aber schon öfter mal gehört, dass der südliche Abschnitt viel besser zu fahren sei.
Da ich eh an den Vermillion Cliffs entlang fuhr und mir die immer wieder gefallen, hielt ich an um die Kulisse zu genießen. Ja irgendwo da oben, paar Kilometer weiter Richtung Norden befinden sich Coyote Buttes South und andere schöne Orte.
Die Cliff Dwellers (Foto) waren sehr gut besucht. Ich hatte andere Pläne und fuhr deshalb zügig weiter.
Übrigens, kaum war ich ein Stück in Arizona drin, verabschiedete sich wieder mein Handy. Ich grübelte, konnte mir aber keinen Reim darauf machen. Auch konnte ich mich nicht erinnern, wie es in dieser Gegend mit Cellion und Co so in der Vergangenheit lief. -
Einer der schönsten Location im Südwesten der USA ist der Coal Mine Canyon. Seine Farbenpracht haut mich immer wieder um. Wie der Zufall es will, musste ich ausgerechnet an diesem vorbei fahren. Ich konnte nicht anders, als ihm einen weiteren Besuch abzustatten.
Foto - Blue PointAuch hier hatte die Road in der letzten Zeit etwas gelitten, aber trotzdem war sie mit einem SUV gut befahrbar. Mit einem PKW wäre das nix.
Da ich gut in der Zeit lag, fuhr ich etwas weiter die Road Richtung Norden, in der Hoffnung, dort mal einen weiteren Zugang zum Canyon zu finden. Da war aber nix und so landete ich an den bekannten Viewpoints.
Irgendwer mochte mich, denn er garnierte den blauen Himmel mit weißen Schäfchenwolken.
Außer mir war hier noch ein Pärchen unterwegs, dass mich eine Zeit lang beobachtete. Ich fand das eigenartig. Ich dachte erst, dass mich da jemand erkannt hat und die nun rätselten, ob sie mich ansprechen sollen oder nicht. Am Ende fuhren sie ganz langsam an mir vorbei. Eh ich bin harmlos. Wie meine Olle schon sagt, Hunde die bellen beißen nicht. Wau wau.
Nach einer Stunde hatte ich genug und fuhr weiter. Der Coal Mine Canyon ist mir ein Rätsel, ein Rätsel weil ich nicht kapiere, dass er nicht offiziell für den Tourismus genutzt wird. Nach meiner Meinung hat er eh den Status National Park verdient. Aber ich denke, dass hat etwas damit zu tun, dass er auf Indianer Land liegt und die haben schlechte Erfahrungen mit ihrem Land und dem weißen Mann gemacht.
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Ich erwähnte doch vorhin das Pärchen, was mich beobachtet hat. Mir ist aufgefallen, dass die östlich vom Coal Mine Canyon etwas angeschaut haben. Ich ja nicht neugierig, aber wissen wollt ich es doch. Wow was das denn? Noch´n Loch in der Erde, auch ein buntes. Topo Map verriet mir, dass es sich hier um den Ha Ho No Geh Canyon handelt. Oha den hatte der Olle noch nicht.
Ich habe mich etwas umgeschaut und nur eine Zufahrt zum Rim gefunden. Vom "Parkplatz" aus geht man noch ein paar Meter.
Jo der Ha Ho No Geh Canyon ist würdig mit mir zusammen auf einem Bildchen zu erscheinen.
Der Ha Ho No Geh hat natürlich viel Ähnlichkeit mit dem Coal Mine Canyon, der nur 200 Meter entfern liegt. Mir hat es hier prima gefallen und einen Besuch kann ich nur empfehlen.
Die Zufahrt zum Ha Ho No Geh Canyon war sehr uneben. Beim Verlassen hat mein Auto mit der Front etwas am Boden geschrabt. Es war nix Dolles, weshalb ich einfach weiter gefahren bin. Kaum auf dem Teer hörte ich dann aber ein Geräusch, als wenn irgend etwas schleift. Ich halte an und gucke unter die Karre. Ich hatte mir eine Plastikabdeckung im Frontbereich abgerissen. Diese baumelte jetzt auf einer Seite runter und setzte bei der kleinsten Bodenwelle auf die Fahrbahn auf. Jo und dann war auch noch die Stoßstange auf der rechten Seite lose. Uh was´n Schiet. Ich beschloss die nächste Werkstatt zu beehren.
Dauerte nicht lange und ich kam in Second Mesa an einer kleinen Schrauberbude eines Hopis vorbei. Wer schon öfter im Reservat war, weiß dass alles...ich sag mal unaufgeräumt ausschaut. Ich war mutig und hielt trotzdem. Der Chef, ein alter Hopi schaute selbst nach und meinte, sein Sohn würde sich gleich darum kümmern.
Der Sohn, so um die vierzig, fuhr die Karre auf eine Hebebühne und dann die Karre nach oben. Tja er hatte natürlich keine Ersatzteile und sagte mir, dass er nur den losen Plunder entfernen kann. Ich bat ihn darum. Die Geschichte mit der Stoßstange ließ sich nicht wirklich lösen. Das Teil war mit einer Art Plastikdübel und Schrauben an der Karosserie befestigt. Am Ende drückten wir die Dübel mit den Schrauben einfach wieder in die vorhandenen Löcher, was erst einmal hielt. Als Lohn wollten die beiden 10,-$ haben. Ich gab ihnen zwanzig, weil sie mir so schnell geholfen haben. Sie freuten sich und sagten mir, dass ich ihr erster Deutscher und auch der erste Kunde von Übersee wäre. Die beiden waren wirklich sehr freundlich und angenehme Zeitgenossen. Zum Abschied gab es einen Händedruck.
Leider habe ich durch dies Geschichte über eine halbe Stunde verloren. Egal, dafür habe ich zwei nette Menschen kennen gelernt.
Ich hatte immer noch 425 Kilometer vor mir. Diese riss ich in einem Ritt runter. Auf der Interstate, nahe Grants in New Mexico meldet sich plötzlich das Navi. angeblich würde in paar Kilometer ein Stau kommen und ich solle jetzt sofort abfahren. Mein Navi ist manchmal plüschig, aber in Sachen Staus ist es ein ganz schlaues. Ich also gehorcht und abgefahren.
Der eine oder andere kennt diese kleinen Landstraßen, die zig Kilometer parallel zur Interstate verlaufen. Kein Schwein weiß wofür die gut sind. Ich also auf dieser kerzengraden Landstraße mit 70m/h pro Stunde lang gebrettert. Ja was, ich war da ganz alleine unterwegs. Ich fuhr paar Kilometer und kein Stau auf der Interstate zu sehen. Ich bezweifelte schon meinen und den Verstand des Navis. Die Nächste Auffahrt sollte erst in 14 Kilometer kommen. Egal ich fuhr ja trotzdem schnell. Ja dann plötzlich war rechts auf der Interstate Feierabend, nur noch Stop-and-go. Ich grinste vor mich hin und düste mit Karacho am Stau vorbei. Am Ende fuhr ich knapp 30 Kilometer auf dieser Parallelstraße, denn die Auffahrt, die nach 14 km kommen sollte war wegen einer Großbaustelle dicht.
Übrigens, kaum war ich in New Mexico, hatte ich wieder Telefon und Internet. Ich hielt und schrieb fix per Whats App an Martina, dass alles in Ordnung ist. Jo meine Lieben sorgten sich doch etwas um mich.
Gegen 19.00Uhr landete ich im Super 8 Albuquerque West, wo ich ein Zimmer für die nächsten drei Nächte für je 35,49€ reserviert hatte. Die Zimmer waren extrem preiswert. Der Grund dafür, ich hatte die schon Anfang März reserviert, wo ich noch gar nicht wusste, ob ich überhaupt reisen würde.
Zum Abendbrot gab es Hackbraten von Walmart. Mein Zimmer hatte keine Mikrowelle. Die Olle unten am Empfang war extrem unfreundlich. Ich ja nicht doof, habe den eingeschweißten Hackbraten in die Dusche gepackt und immer schön heißes Wasser darüber laufen lassen. War nach fünf Minuten schön warm und hat prima geschmeckt.
So für mich wird es höchste Zeit. ich sag mal gute Nacht. -
Ich bin noch voll dabei
, wir sind manchmal ähnlich unterwegs gewesen und es ist interessant wie unterschiedlich die Erlebnisse und das Gesehene sind. Ob wir mal irgendwann halbwegs fertig werden mit Gucken und Staunen? Und schon wieder wird die Liste für die nächsten Besuche länger
... Ha Ho No Geh, geh ich auch mal irgendwann hin
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Absoluter Wahnsinn- dein Reisetempo.
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Absoluter Wahnsinn- dein Reisetempo.
falls du die zurück gelegten Kiometer meinst, das hängt alles mit dem nächsten Tag zusammen. Dafür wäre ich noch weiter gefahren. -
Absoluter Wahnsinn- dein Reisetempo.
ich liebe es
Ciao
Chrissy -
Hackbraten à la Shower
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