Da Grafton in unmittelbarer Nähe lag und es mir dort schon 2010 sehr gut gefallen hat, wollte ich heute noch mal vorbei schauen um zu gucken, ob es was Neues gibt. Ich sehe mir schöne Dinge gerne auch ein zweites Mal an. Ja sonst dürfte ich ja gar nicht mehr in den Spiegel blicken.
Grafton wurde 1859 durch die Mormonen besiedelt und 1862 durch eine Hochwasserflut des Virgin Rivers zerstört. Viele kennen diesen kleinen Fluss. Der sieht so harmlos aus, macht aber noch heute mächtig Probleme. Die Bewohner beschlossen damals das alte Grafton aufzugeben und zogen mit Sack und Pack ein Stück stromaufwärts und gründeten an dieser Stelle das neue Grafton. Aber auch hier machte der Virgin River Ärger und schwemmte 1868 den halben Ort weg. Während der Indianerkriege gab es Verluste auf beiden Seiten. Die Gräber kann man noch heute auf dem Friedhof von Grafton besuchen. In den Jahren gab es immer mal wieder Hochwasser. 1945 hatten die letzten Bewohner die Nase voll und hauten ab. Seit dem ist Grafton eine Ghost Town.
Seit 1997 wird Grafton durch das Grafton Heritage Partnership Project betreut und für die Nachwelt erhalten. dieser gemeinnützige Verein sammelt Spenden und restaurierten davon z. Bsp. das School House und das Russel Home. Neu für mich war die Spendenbox am Parkplatz. Eintritt fällt hier keiner an, aber trotzdem tut es niemanden weh, den einen oder anderen Dollar zu spenden.
Foto - Louisa Marie Russell Home von 1879 kann heute auch von innen besichtigt werden. Es zeugt vom schlichten Leben der damaligen Bewohner.
Interessant die aufwändige Konstruktion der Ecke des Blockhauses der Familie Russell.
Foto - School House Anno 1886
Foto - rechts das 1862 gebaute Alonzo und Nancy Russel Home.
Foto - Wohnhaus der Familie John und Ellen Wood aus dem Jahr 1877.
Foto - Scheune von John und Ellen Wood, auch 1877 erbaut.
Am Friedhof war ich nicht alleine. Neben den Geistern der Verstorbenen strolchte noch ein Junger Mann über den Friedhof und machte paar Bildchen. Seine Freundin zog es vor im Auto sitzen zu bleiben. Ich bemerkte dass er ein Deutscher war und sprach ihn an. Er meinte zu mir, dass dieses seine erste USA Reise, aber definitiv nicht die letzte war. Ich erzählte ihm von meiner USA Meise und das meine Tour gerade starten würde. War ein netter Plausch.
Ja Grafton hat sich positiv weiter entwickelt. Einen Besuch kann ich weiterhin nur empfehlen.