Die Kasperkopp Solotour - Südwesten USA Herbst 2015

  • So hab mich jetzt auch mal durch deinen Bericht gekämpft. Wobei gekämpft ja das vollkommen falsche Verb ist, ich bin geradezu durchgeflogen. Mensch, hab ich jetzt Lust drauf rüber zu fliegen...aber Family will Weihnachten zu Hause bleiben. Was willste machen :D


    Deine Art des Urlaubens ist einfach nur Klasse. Sich Treiben lassen und gerade das zu tun worauf man Lust hat. Dabei solche tollen Orte wie den Trout Lake entdecken. Einfach genial... :thumbup:


    Danke für den tollen Bericht und ich bleibe dran, bist ja noch nicht am Ende...Gott sei Dank. Also hau rein, deine Fans warten (:hutab:)


    so long
    alljogi

  • Guten Morgen aus Durango. Gegen 7.00Uhr wurde ich wach, aber weil es so kuschelig war blieb ich einfach noch ein halbes Stündchen liegen. Ich habe sehr gut in meinem Auto geschlafen und bin da so richtig auf den Geschmack gekommen.
    Irgendwann habe ich mich dann hochbequemt und gehe um das Auto. Ich denke ich sehe nicht richtig, baumelt nicht die doofe Stoßstange schon wieder auf halb acht. Nee jetzt reicht's. Ich Handy geschnappt und Google nach Alamo in meiner Nähe gefragt. Google mir den Durango Airport empfohlen. Oha ich wusste gar nicht, dass es den überhaupt gibt. Mein Smartphone hatte ich inzwischen richtig lieb gewonnen, denn es unterstütze mich tagtäglich.
    Oh Mann, die Karre war aber noch voller Schlamm. Wenn ich mit der so da hin fahre... Kein Problem, ich in die nächste Autowaschanlage und dort einen Dollar für den Hochdruckreiniger spendiert. Nee zu sauber durfte die Karre auch nicht sein. Immerhin hatten wir Unwetter in den letzten Tagen und da waren die schlammigen Überreste von Flash Flood´s auf den Straßen ganz normal. :zwinker:
    Der Flughafen von Durango ist nicht sehr groß, aber in Sachen Auto Vermietung findet man dort alles was einen Namen hat. Der Alamo Schalter war am frühen Morgen noch nicht besetzt. Die Konkurrenz fragte mich, ob sie helfen könnten. Ich denen mein Problem geschildert. Eine nette junge Frau griff zum Telefon und sagte dann, dass in fünf Minuten jemand kommen würde. Wow das nenne ich Service.
    Foto - links der Alte und rechts der Neue


    Der Mitarbeiter von Alamo kam wirklich sofort. Wir gingen raus zum Auto und er schaute sich die Karre an. Ja damit kann man nicht weiter fahren, so seine Meinung. Da ich nicht wusste woher der Schaden kommt, schrieb er "Unfall Hase" auf sein Formular. Mir war das wurscht.
    Er meinte ich bekomme ein neues Auto, wieder einen Dodge Journey. Ich schaute mir den Neuen an, der war fast neu, war weiß und hatte kein Allrad. Allrad brauche ich nicht, also ging das schon mal in Ordnung. Nur die Farbe der Karre war nicht mein Ding, aber da war ich mir sicher, dass ich die in Kürze eingesaut habe und man vom Weiß nur noch wenig erkennen wird. Ach so und das neue Auto hatte ein Kennzeichen aus Kalifornien. Ich sagte zu dem Auto: "Vati bringt dich heim". :D Jo und die andere Karre war schon mal ein gutes Stück in Richtung New York gekommen. Jetzt soll jemand anderer das Ding weiter fahren. Natürlich war jetzt auch Schluss damit, dass man mich für einen New Yorker gehalten hat. Ich wurde wirklich oft darauf angesprochen.
    Foto - hier sieht man diesen Plastik Dübel der alles zusammen halten sollte. Die Entscheidung zu tauschen war definitiv richtig. Ich hatte keine Lust, dass die Stoßstange bei voller Fahrt auf de Interstate zu verlieren und vielleicht noch einen Unfall zu riskieren.


    Nach dem Autotausch wollte ich wieder in die Berge Colorados. Noch mal in die Badlands macht keinen Sinn, da von gestern zu Heute die Wasserlöcher nicht weg getrocknet sind. Och das war ok, ich komme irgendwann wieder und schau mir dann das an, was ich gestern verpasst habe.
    Eigentlich wollte ich ja nach Silverton, aber nun durch den Autotausch, war ich paar Kilometer außerhalb von Durango. Ich guckte im Navi, das sonst noch so im Angebot wäre und entschied mich gegen Silverton und für die Richtung Creede. Silverton werde ich definitiv mit Mama im Sommer begucken und die Strecke nach Creede kannte ich noch nicht.
    Auf der Strecke lag das Chimney Rock Archaeological Area. Ich dahin und was soll ich sagen, da war geschlossen. Am Schild stand, dass ich im Mai 2016 wieder kommen soll, zur neuen Saison. Öh ihr Nasen, ich habe Saison....Hochsaison. Ja ja, die haben ja Recht, mir war selbst schon aufgefallen, dass kaum Touristen in der Gegend waren.


    Ich fühlte mich schmuddelig...nee nicht meine Gedanken, die sind immer schmutzig. Ist das nicht putzig!? Ich hatte noch nicht geduscht, was für mich wirklich ein Problem war. Der Mann von Welt mag halt nicht müffeln. In Durango konnte ich schlecht duschen, also sucht ich mir jetzt ein Plätzchen im Wald, machte mich nackig, duschte und zog mir frische Klamotten an. Ja so gefiel ich mir gleich viel besser. P18 Version, ab 22.00Uhr!


    Weiter ging es auf dem U.S. Highway 160 Richtung Wolf Creek Pass. Die Landschaft ist ein Traum. Ich befand mich hier auf etwa 2400 Meter, was in Colorado nix Besonderes ist. Foto - Klyde´s Lake


    An den Treasure Falls kommt man automatisch vorbei. Sie liegen direkt am Highway. Viel Wasser war da nicht. Ich machte ein Bildchen und fuhr weiter.


    Vom Wolf Creek Overlook hat man eine tolle Aussicht auf die Umgebung, im Herbst um die Mittagszeit leider mit Gegenlicht. Der Aussichtspunkt befindet sich mitten drin in einer eigenartigen, aber schönen Felsformation.


    Foto - Blick vom Wolf Creek Overlook ins Tal auf den Klyde´s Lake und den San Juan River.


    Der 3300 Meter hohe Wolf Creek Pass ist nicht so spektakulär. Er ist halt hoch, aber das ist mein Grundstück auch...geht bis zum Himmel und noch weiter. :D Ein Stückchen weiter habe ich diese Säulenförmige Kliffs gesehen.


    Zur Mittagszeit fuhr ich in das Coller State Wildlife Area an den Rio Grande River.


    Am Rio Grande River gab es den übrig gebliebenen halben Hahn von gestern Abend, ganz lecker mit Sweet Baby Ray's BBQ Sauce. Nach dem Essen bemerkte ich Flecken von der roten soße auf meinem Shirt. Häää was das? Das T-Shirt muss ich heute Morgen nach dem Duschen im Wald links herum angezogen haben. Ich fix das Shirt umgekrempelt und siehe da, die Flecken waren alle weg. :D
    Die Fahrt von Durango nach Creede über den Wolf Creek Pass kann ich wirklich nur empfehlen. Die Landschaft ist traumhaft schön.
    Foto - Rio Grande River

  • Den Ort Creede habe ich erst mal nicht beachtet und bin gleich durch gefahren zum Bachelor Historic Loop, auf den ich schon richtig neugierig war.


    Kurz hinter Creede teilte sich die Road. Ich hatte keine Ahnung von der Gegend. Mir fiel der doofe Spruch vom rechten Weg ein, also fuhr ich nach rechts durch North Creede und weiter auf der East Willow Creek Road. Hier gab es jede Menge Reste von alten Minen zu sehen, wobei mir die Landschaft besser als der Minenkram gefallen hat.


    Oha dann ging das plötzlich steil nach oben, ab und an eine sehr enge Kehre. Öh ich hab kein Allrad. Schafft die Karre das da hoch? Ich gab gefühlvoll Gas, trotzdem drehten ab und an die Räder etwas durch. Glaubt mir, das Foto täuscht mächtig. Mit Allrad wäre das kein Ding, aber so war das schrottig.


    Nahe der Midwest Mine mündete meine Road in eine sehr gepflegte West Willow Creek Road. Bei der Midwest Mine hielt ich um mir die ollen Hütten anzuschauen. Hier wurde von 1911-71 Gold und Silber abgebaut. Die Mine steht heute zum Verkauf. Mit 200000 $ seid ihr dabei.


    Von nun an ging es nur noch bergab.
    Foto - Amethyst Mine, diese liegt etwas abseits am Hang und ist nicht erreichbar.


    Foto - Weaver Townside, die Reste eines alten Mining Camps


    Foto - Weaver Townside. Bei diesen Gebäuden war ich der Meinung, dass dort noch jemand lebt.


    Die Commodore Mine ist die größte und auffälligste Mine dort in der Gegend.


    Wahnsinn, was die damals alles so geleistet haben und welchen Aufwand die getrieben haben, wie diesen Weg auf Stelzen um das Erz abzutransportieren.


    Erst Zuhause habe ich bemerkt, dass ich hier falsch gefahren bin. Was heißt falsch, ich bin nicht den kompletten Loop gefahren. Da es dort schön war, kann es gar nicht falsch gewesen sein. Was ich für den rechten Weg hielt, war falsch. Jo manchmal ist auch der linke der rechte Weg. Und mir ist alles recht. Stimmt´s oder hab ich recht? :D Nee mal ernst, nehmt den linken Weg und folgt dann einfach der breiten unpaved Road.


    Commodore Mine Shaft House, hier ging es früher in den Schacht der Mine.


    Vorne links auf dem Bild steht ein PKW, das nur als Größenvergleich mit der Commodore Mine.


    Die haben hier früher viel Sauerei in Sachen Umweltverschmutzung gemacht und mussten später den giftigen Abraum entsorgen. Heute sieht das alles irgendwie natürlich dort aus. Ja klar ist Blödsinn, aber ich weiß nicht wie ich das anders ausdrücken soll. Es passt halt alles. Keine Ahnung, ob ich es nächsten Sommer mit Martina hier her schaffe, doch ich denke ja. Ich hoffe, dass ich euch auch einen Besuch schmackhaft machen konnte. Das was ich vom Bachelor Historic Loop gesehen habe, war mit das Beste, was ich bisher in Sachen alten Minenkram in den Staaten sehen durfte.
    Foto - Commodore Mine

  • Nach dem Bachelor Historic Loop landete ich wieder automatisch in Creede. Die Leute, die im Ort rum liefen wirkten auf mich etwas anders. Wie ich das meine? Keine Ahnung, die Klamotten die die anhatten, mein erster Eindruck "etwas crazy". Der Eindruck mag täuschen, ich weiß auch nicht.


    Creede selbst ist ein Kaff mit paar hundert Einwohner. Zu Zeiten des Booms in den Minen lebten hier mal über 10000 Menschen. Das kann man sich heute gar nicht vorstellen, wenn man den kleinen Ort sieht.


    Die Häuser in Creede kamen auch etwas verrückt rüber, wie dieses silberne Haus. Vielleicht hat mich mein erster Eindruck doch nicht getäuscht. :D


    Der Ort ist wie gesagt, nicht sehr groß. Er kam nicht so kommerziell wie andere Touristenziele rüber. Mir hat es hier gefallen.


    Creede hat sogar einen Flugplatz und was passt da am besten dazu!? Yes eine olle Mine. :D Genau gegenüber vom Flugplatz habe ich mir die die Reste der Bentonite Mine angeschaut.
    Hier gab es gleich Mittagessen, Trockenfleisch und Weintrauben. Doch das war lecker. Ich habe eh wieder viel Jerky im Urlaub gegessen. Mir war in diversen Supermärkten aufgefallen, dass das Zeug teuer geworden ist. Dann hatte ich teilweise Probleme überhaupt welches nach meinem Geschmack zu bekommen. Meine Lieblingssorte ist Jack Link's Peppered Beef Jerky. Ich teste aber auch andere Sorten und Geschmacksrichtungen. Heute hatte ich Spicy Buffalo Style Chicken Strips von Oberto. Das Zeug sah eigenartig aus, orange und glasig, schmeckte aber sehr gut. Spicy war da nix. Normal kenne ich Buffalo Style, da brennt es dir den Popo weg oh aua. :D Nöö dieses Zeug war harmlos. Was ich nicht so mag ist süßes Jerky wie BBQ und Hickory Smoked von Jack Link. Ja ist komisch, denn BBQ Soße liebe ich über Fleisch, aber süßes Trockenfleisch, nöö da hört´s auf. Was ich und komisch? Hab nie was anderes behauptet. :D

  • Ich hatte mir bisher nur Creede als Ziel für heute gesetzt und mir keinen Kopp gemacht, wie es danach weiter gehen soll. Ich Dussel wusste nicht mal, ob man von Creede aus weiter fahren kann, oder ob ich die gekommene Straße wieder zurück fahren muss. Ja in den Bergen ist alles möglich. Ich hatte Glück, ich musste nicht zurück fahren. Weiter ging es Richtung Norden, wohin auch immer. Manch einer, der das hier liest, wird den Kopf schütteln. Wir kennen das nicht anders. Da ist selbst mein Frauchen ganz entspannt.


    Nächster Halt war bei den North Clear Creek Falls, die leider schon im Schatten lagen. Dieser Wasserfall ist kein kleiner. Ich wunderte mich schon etwas, noch nie etwas von ihm gehört zu haben, vor allem weil er so einfach zu erreichen war. Parken, 100m gehen, gucken, das war's.


    Ich habe auch hier mal wieder das Knipsen von "schleimigen" Wasser probiert. Nöö hatte keinen Filter dabei, einfach Belichtungszeit höher geschraubt und etwas weniger gezittert beim Abdrücken.


    Die Szenerie bei den North Clear Creek Falls erinnerte mich sehr stark an den Black Canyon of the Gunnison National Park, der gar nicht mal so weit weg war. Ich fragte mich, ob ich da hin will. Nöö, vielleicht ein anderes Mal.
    Auf jeden Fall war es toll bei den Wasserfällen. Wenn ihr vorbei kommt, unbedingt halten, es lohnt sich.

  • Entlang der Strecke fielen mir extrem viele tote Bäume auf. Mich erinnerte das an die vom Käfer befallenen Fichten in Deutschland als Folge der Monokultur. Holz und Wald sind für mich interessant. Einmal tischlere ich gerne, dann haben wir einen Holzvergaser und Bäume und Wälder sind eh schön. Mit schön hatte das hier nix mehr zu tun. Hier auf dem Foto ist ein Kahlschlag zu sehen. Die Käferbäume taugen zu gar nix. Ich vermute, sie waren aufgeschichtet um sie später einfach zu verbrennen. Paar Einheimische holten aus den Stapeln Brennholz für den Winter.


    Ich besuchte dann den Slumgullion Earthflow. Ja stimmt die Fotos sind nicht besonders spannend, aber dafür die Geschichte der Landschaft. Der Slumgullion Earthflow ist ein Erdrutsch, der vor 700 Jahren begann, als sich ein gewaltiges Stück von der Seco Mesa löste. Der Erdrutsch ist über 6km Lang und etwa 600 Meter breit. Das Zeug ist teilweise noch heute in Wallung, was man vor Ort an schiefen Bäumen sieht, die auf dem Erdrutsch wachsen.
    Vor 300 Jahren löste sich ein weiteres Stück der Seco Mesa und auch dieses wandert jetzt mit 7 Meter pro Jahr Richtung Tal. Der neue Erdrutsch hat sich den gleichen Weg ausgesucht und verläuft damit über den ersten.


    Der Name Slumgullion Earthflow stammt von früheren Siedlern. Die Hauptfarbe des Materials des Erdrutsches ist gelb, so gelb wie die Brühe ihres Slumgullion Stew, einem Eintopf mit Rindfleisch, Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln.


    Foto - Lake San Cristobal ist das Resultat des Slumgullion Earthflow. Die Erdmassen dichteten das Tal ab und versperrten dem Lake Fork of the Gunisson River den Weg, wodurch der See entstand. Der See schaute interessant aus, daher wollte ich mir den gleich mal näher begucken.

  • Lake San Cristobal hatte ich gerade erst von einem Aussichtspunkt dort oben in den Bergen entdeckt. Eine Road führt komplett um den ganzen See. Ich nahm gleich die Straße im Westen des See, weil ich so die Sonne von hinten und ich eine tolle Sicht auf den See hatte.


    Foto - Blick vom Texas Point, einer Halbinsel im See.


    Kaum war ich unten am See, setzte bei mir wieder ein Dauergrinsen ein. Keine Ahnung wie die Krankheit hieß, aber sie trat während dieser Reise erstmalig auf und die Symptome nahmen in den folgenden Tagen noch zu. Tut das weh? Nöö ich merk doch nix mehr. :D Aber so stelle ich mir einen Drogenrausch vor. Ich stand da und musste grinsen, weil alles so schön aussah.


    Diese Szene gefiel mir so gut, daher landete sie in unserem Kalender 2016.


    Auch hier fiel mir wieder auf, dass ich alleine war. Nee ich meine nicht ohne Family, sondern keine Touristen. Ich bin genau vier Menschen begegnet. Einer putzte am Straßenrand die Scheiben seines Kleinbusses und dann saß noch ein Vater mit seinen beiden kleinen Töchtern am See beim Angeln. Was stimmt mit dieser Gegend nicht? Warum fährt da niemand hin?

  • Kaum hatte ich den See verlassen, fuhr ich in den kleinen Ort Lake City. Vom Ort war erst gar nicht viel zu sehen, denn entlang der Main Street standen gigantische Cottonwood Tree´s. Wow, der Hammer. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Pappeln sind in der Regel nicht beliebt, einmal riechen sie stark sauer, was nicht jedermanns Ding ist, dann schmeißen sie gerne mit Totholz um sich, natürlich der Schatten von so großen Monstern und am Ende das Laub. Scheiß auf all das Negative, das war so schön hier. Die Bäume sind erst etwas über 120 Jahre alt.


    Lake City sah aus, als wenn es mitten in einem Laubwald liegt. Hier auf dem Foto die kleine Kirche, ist das nicht eine traumhafte Kulisse. Da möchte man doch glatt fromm werden. :D


    Auch die Liebhaber schöner Architektur kommen in Lake City auf ihre Kosten. Das nenne ich mal ´ne schmucke Bibliothek.


    Auf dem Foto das Hinsdale County Museum, welches komplett durch einen gemeinnützigen Verein getragen und betrieben wird. Das ist etwas, was ich immer wieder an den Amis bewundere, ihr Einsatz für die Allgemeinheit.


    Am Ortsrand von Lake City, ich war in Gedanken ganz woanders, als ich das hier auf dem Bild nur so nebenbei mitbekomme. Ich auf die Bremse und umgedreht. Mann was werde ich heute verwöhnt. Auch dieses Bild hat es in unseren Kalender 2016 geschafft.
    Lake City war ein Volltreffer. Ich weiß, dass es in der Nähe noch viel mehr zu sehen gibt. Dieses ist aber eher etwas für den Sommer. Alles Klar? Jo, ich komme wieder.

  • Fährt man von Lake City nach Norden, hat man automatisch immer mal wieder freie Sicht auf den Lake Fork of the Gunnison River, der sich hier in die Erde gegraben hat.


    Entlang der Strecke gab es diverse Viewpoints auf den Canyon des Gunnison River, der sich wirklich sehen lassen kann.


    Ich hatte keine Ahnung wohin es heute noch gehen sollte. Ich im Navi nachgeschaut, ach lass uns mal zum Blue Mesa Reservoir fahren und da sehen wir dann weiter. Hmmm das Navi meinte, ich solle die Blue Mesa Road nehmen. Das Ding ist aber keine Teerstraße, egal ich vertraute dem TomTom.
    Die Blue Mesa Road war von Anfang bis zum Ende eine arschglatte Piste, die ich teilweise im Tiefflug nahm. Sie führte mich schnell über paar Serpentinen 250 Meter höher auf die Willow Creek Mesa. Hier oben war alles Weideland. Ich fuhr an der einen oder anderen Ranch vorbei. Jetzt war auch klar, warum die Road in einem so tollen Zustand war.


    Kurz vorm Blue Mesa Reservoir musste ich von der Willow Creek Mesa wieder runter. Die Road führte durch einen kurzen schroffen Canyon ins Tal. Die Blue Mesa Road war eine enorme Abkürzung zum Teer, obendrein machte es Spaß sie zu fahren und zu sehen gab es auch noch einiges.


    Am Blue Mesa Reservoir war schon alles für den Sonnenuntergang vorbereitet. Ich musste nur noch anhalten, gucken und genießen.


    Foto - Blick über das Blue Mesa Reservoir auf die Dillon Mesa.


    Foto - Blick über das Blue Mesa Reservoir auf die Dillon Pinnacles.


    Ich hatte überlegt hier am See zu schlafen, hatte aber Lust auf etwas Jubel, Trubel, Heiterkeit. Mein Handy bot mir eine Übernachtung im Baymont Inn & Suites Montrose an, wo die Nacht 57,02€ kosten sollte, was für so ein Motel billig war. Nun hatte dieses Hotel aber beschissenen Bewertungen. Egal ich bin heute mutig und buchte das Zimmer.
    Wenige Minuten später komme ich beim Baymont Inn & Suites Montrose an. Das Ding sah toll aus und war scheinbar frisch renoviert. Die nette Tante am Tresen fand meine Buchung noch nicht im System. Sie meinte, ich wäre zu schnell und ich möge bitte paar Minuten warten. Ich sagte ihr, dass ich noch shoppen will und später wieder komme. Sie meinte prima, dann hätte sie alles fertig und ich bräuchte nur noch unterschreiben.
    Ich fuhr erst mal zum nächsten Schnapsladen. Nee ich hatte keinen Kummer, und zum Einreiben brauchte ich auch nix. Ich wollte mal gucken was es so gibt und ich meinem Sohn mitbringen könnte. Am Ende wurde es eine 1,5 Liter Pulle Jack Daniels Gentleman Jack. Bei Walmart habe ich auch noch einiges geholt und bin dann wieder zum Hotel.
    Jetzt war meine Buchung angekommen und die Frau an der Kasse hatte schon alles fertig. Da war nur noch die Frage, wie mein Zimmer aussieht. Ganz einfach, es war hervorragend, wie von einem Baymont Inn gewohnt. Ich konnte aber auch sehen, dass das Hotel unter den Bewertungen litt, denn es waren so gut wie keine Gäste da.
    So ihr Lieben, der Tag war lang und der Olle ist müde. Gute Nacht und schlaft schön.

  • Und schon wieder ein extrem interessanter Tag. So langsam gehen mir die Lobes-Vokabeln aus, Thomas. Aber lass dich davon nicht irritieren. Mach einfach weiter so, von mir aus noch Wochen lang.


    Gruß


    Ralf

  • Die Bilder sind wieder der Hammer!


    Hoffentlich bricht das Forum kurz nach 22 Uhr nicht zusammen, wenn sich alle Frauen auf Post 209 stürzen... :D

  • Guten Morgen aus dem Baymont Inn & Suites Montrose. Das Hotel war wirklich sehr gut. Beim Auschecken erwähnte ich die negativen Bewertungen im Web und das ich die nicht nachvollziehen kann. Die Mitarbeiterin erzählte mir, dass das Hotel wirklich schlecht war und erst vor kurzem alles renoviert und das Mobiliar erneuert wurde. Ah das erklärte natürlich alles.
    So was stellen wir heute an? Irgendwas in mir faselte ständig was von Aspen und dass ich diesen Ort gesehen haben muss. Fragt mich bloß nicht warum! Ich weiß dass Aspen wohl DER Wintersportort in Colorado sein soll und Schicki und Micki dort ein und aus gehen, aber was ich da soll, war mir nicht klar. Egal, ich bin doch für jeden Schabernack zu haben.
    Foto - Gunnison River


    Die ersten 50km von Montrose, über Delta und dann weiter, waren stinklangweilig, aber dann wurde die Landschaft neckisch, bisserl Wasser, paar Berge, so wie Vati das mag.
    Foto - Blick vom 2671 Meter hohen McClure Pass


    Die Espen entlang meiner Route waren alle schon kahl. Ich denke ich war mindestens zwei Wochen zu spät für bunte Blätter Bilder.


    Ich hatte mir heute Morgen in einem Supermarkt frische Cranberries gekauft. Ich kannte die bisher nur als umgefruchtete Kirschen und als Zutaten in allem Möglichen. Die Dinger sahen gut aus, schön Dunkelrot, mir tropfte schon der Zahn. Ich eine probiert. Brrr was´n das für´n Schiet!? Ich noch eine und eine weitere...nöö das reicht, Fenster auf und all die Cranberries während der Fahrt gespendet an wen auch immer. Sie haben einen eigenen Geschmack, der auch wirklich gut ist, aber roh kann man die nicht essen. Sie sind bitter und sauer und schmecken einfach nach unreife Früchte. Ich hatte mir doch die Sprite Zero Cranberry gekauft. Ich kann jetzt bestätigen, dass dieses Zeug nach Cranberries schmeckt, aber ohne den bitteren und sauren Beigeschmack.


    Die Hayes Creek Falls liegen unmittelbar am Highway. Ein ein bis zweimal gestolpert und schon steht man davor.


    Das Wetter App hatte nicht gelogen, wie voraus gesagt hatte ich einen Sonne Wolken Mix. Mir ist das so lieber als blauer Himmel, weil der Himmel mit Wolken viel interessanter ausschaut. Nachteil man muss manchmal warten, wenn man ein Foto machen will, weil der eine oder andere Schatten gerade stört.


    Heute war Sonntag und jetzt haltet euch fest, es waren jede Menge Leute auf der Straße unterwegs, wobei ich mir sicher bin, dass die meisten Einheimische waren, die mit ihren Familien nur einen Ausflug machten.
    Foto - am Chrystal River nahe Redstone Colorado


    Die Strecke Montrose nach Aspen, war bis auf die ersten 50km schön, aber ob man die unbedingt gefahren haben muss, weiß ich nicht. Muss man überhaupt irgendwas gesehen haben? Ich denke mal noch mal würde ich sie nicht fahren, da gibt es definitiv schönere Routen.

  • In Aspen fuhr ich gleich zur Kirche, war ja schließlich Sonntag und ich musste dringendst zur Beichte. Ja ich hatte Fleischeslust, ach was Lust, ich war richtig scharf.....auf Trockenfleisch. Pepered Jerky hab ich schon zum Frühstück vernascht. Ich albern? Ach was, weiß gar nicht wie das geht.
    Foto - Aspen Chapel


    Ich stand da so auf dem Parkplatz und guckte einfach nur die Kapelle an, wie man das halt so macht, wenn einem etwas interessiert. Dauerte nicht lange, kam eine Kirchenoberin auf mich zu und fragte, ob es mir gut geht und ich Hilfe bräuchte. Oh Gott sieht man mir das jetzt schon an, dass ich Opa geworden bin? Sie meinte ich soll ruhig rein gehen und ich kann auch Fotos machen. Ja ja mach ich. :D


    Guckt mal, die haben die Kirche einfach um die Bäume rum gebaut. Das gefiel mir.


    Blick in die 1968 erbaute Aspen Chapel. Die Kapelle wird auch regelmäßig für kulturelle Veranstaltungen genutzt.


    Die Chapel war anders, als alles was ich bisher gesehen habe. Ein moderner Bau aus Naturstein, Holz und Glas, nix Besonderes, aber auch nicht hässlich. Es hat mir hier gefallen. Wer mag, nur zu, die steht da nach wie vor an ihrem Platz.

  • Von Aspen ging es weiter.....wie was, nix von Aspen? Du warst doch da, oder!? Ja äääh in Aspen hörte ich wieder diese Stimme, die erst meinte dass ich hier her sollte. Jetzt sagte sie, dass ich weiter fahren soll. Ehrlich, ich hatte zwei Minuten in Aspen geparkt, ich schwöre. Ich war sogar ausgestiegen, bin dann aber abgehauen. Ich erzählte hinterher Ilka am Telefon davon. Sie meinte nur: "das hätte ich dir gleich sagen können".
    Wie soll ich´s erklären? Es war Sonntag, In Aspen war die Schicki´s und die Micki´s am flanieren, bzw. saßen draußen in den Straßencafés. Ich hatte sogar ursprünglich vor dort zu essen. Nee das war definitiv nicht mein Ding. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wenn Martina dabei wäre, aber ich allein, nöö. Wobei ich noch dazu sagen muss, dass ich scheinbar falsche Vorstellungen von dem Ort hatte. Schön ist was anderes. Ich denke mal, dass es im Winter dort auch wieder ganz anders aussieht, nur fraglich ob ich dann da hin gehöre.
    Foto - Roaring Fork River


    Ich machte dann Halt am Trailhead zu den Grottos. Der Parkplatz war bis auf eine Lücke dicht. Der Weg zu den Grotten war gut ausgeschildert. Fünf Minuten später war ich schon bei denen. Zu sehen gab es nicht viel. Es sind eigentlich nur paar große Klamotten, die vom Wasser unterhöhlt worden sind. Fotos gibt's keine, weil lohnte einfach nicht. Hier auf dem Bild, der große graue Fels, darunter befinden sich die Grotten.


    Interessanter war das das Geplätscher, was ich hören konnte. Ich konnte mich noch erinnern, dass auf dem Wegweiser auch irgendwas von "Cascades" gestanden hat. Ich einfach dem Geräusch gefolgt.
    Foto - Roaring Fork River Cascades


    Die Cascades sind eine Reihe von Wasserfällen des Roaring Fork River. Einheimische waren hier am baden. Mir war das zu kalt. Ach ja, da war ein Mann am angeln. Ich dacht noch, wo sollen hier oben Fische herkommen, als er plötzlich eine Forelle aus dem Wasser zog. Die Viecher müssen taub sein, den der Fluss trägt seinen Namen "Roaring" zu recht.


    Wie gesagt die Grotten waren nix, aber die Roaring Fork River Cascades waren toll. Man muss ja nicht unbedingt am Wochenende her fahren, wenn das Volk hier schwimmen geht. Wobei, gestört hat da nix. Ich kam mir halt etwas blöd vor, halbnackte Familien und Opa mit der Kamera.

  • Weiter ging es Richtung Independence Pass, von dem ich wusste, dass es ihn gibt und das war´s auch schon.


    Gleich hinter Aspen war Feierabend für Fahrzeuge, die länger als 35 Feet sind. Dieses ist begründet durch die teilweise einspurige Straße, dem starken Gefälle/Steigungen und engen Kurven. In der Regel ist die Road aber zweispurig und verhältnismäßig gut ausgebaut.


    So richtig interessant wurde es erst nahe dem Independence Pass. Hier auf 3600 Meter Höhe war es etwas kühl um das Näschen.


    Foto - Blick auf den Ort Independence, von dem noch ein paar Hütten übrig sind. Ganz ehrlich, mir war es zu kalt dort zu wandern. Jo ich kann auch nein sagen. Ich könnt ja im Sommer Martina hier her schleifen und wenn es mir dann immer noch zu kalt ist, schicke ich sie paar Bildchen machen. :D


    Oben auf dem 3687 Meter hohen Independence Pass war dann Schluss mit lustig. Vorhin war es noch etwas geschützt von den hohen Bergen, aber hier wehte der Wind gnadenlos. Obendrein war es lausig kalt. Ich marschierte zum Aussichtspunkt und holte mir Frostbeulen. Was das Foto nicht zeigt, der olle Depp lief in kurzer Hose rum und jammerte hinterher über Schmerzen in den Knie.


    Foto - Blick vom Viewpoint am Independence Pass


    Oben am Pass gibt es einen kleinen See, sehr flach, klares, kaltes Wasser. Ich habe wirklich gefroren, aber den wollte ich mir unbedingt angucken.


    Auf der anderen Seite des Passes hat es mir noch besser gefallen. Im Winter ist die Passstraße wegen Schnee geschlossen. Aspen ist dann nur über eine Road aus Westen erreichbar. Jo und in der Not gibt es ja noch den Aspen Airport, wo die Schönen und Reichen eingeflogen werden.


    Mir hat der Independence Pass gut gefallen und ich könnte mir durch aus vorstellen hier mal im Sommer vorbei zu schauen, wenn es dann hoffentlich weniger kalt ist.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!