Beiträge von zehrer

    Es geht zurück nach Los Alamos und dann weiter nach Norden bis Espanola. Über die US 84 biegen wir kurz vor Abiquiu auf die NM 554 und dann geht es in die Prärie auf der CR 218. Letztes Jahr sind wir herumgeirrt, da die teilweise nur mit HC passierbaren Jeeproads nicht zu den GPS-Daten gepasst haben. Heuer habe ich die GPS-Wegpunkte anhand der Satellitenbilder von Goolge-Earth gesetzt und nach rund 0,6 Meilen rumpelnder Fahrt, haben wir in der Wiese geparkt. Das ist der von uns erklärte Trailhead für den sogenannten El Rito Carson Loop.


    Es geht hinunter zum El Rito Creek. Linker Hand führt ein Zaun dem Ziel entgegen. Wir kämpfen uns durch Sträucher, der Bach hat aber wenig Wasser, so dass wir unbeschadet und trocken auf der anderen Seite ankommen. Wir gehen weiter geradeaus in die Seitenwash und nach einigen Metern steigen wir nach rechts oben aus.

    Es dauert eine halbe Meile bis wir an den ersten Felsformationen ankommen. Und hier ist zu erkennen, was sich von der Straße und der Anfahrt nicht erahnen lässt. Dieses Felsengebiet ist fantastisch. Die Formationen reichen von einem Steinbogen, über Hoodoos hin zu Valley of the God-ähnlichen Butten. Eine Abbruchkante im Westen zeigt, dass sich das Gebiet mit jedem Regenguss erweitert.


    El Rito Carson Loop [Carson National Forest]


    El Rito Carson Loop [Carson National Forest]


    El Rito Carson Loop [Carson National Forest]


    El Rito Carson Loop [Carson National Forest]


    Gegen den Uhrzeigersinn streifen wir durch diese tolle Natur bis zu dieser Abbruchkante. Manchmal finden wir einen Trail, vielleicht ist es aber auch nur ein Wildwechsel, und ein paar alte Jeep Roads, wählen unseren Weg meist querfeldein nach den Formationen, die uns ins Auge stechen.


    Nach gut 2 Meilen sind wir zurück am Auto. Leider mussten wir unsere Erkundungstour verkürzen, da der Regen meinte uns waschen zu müssen. Nun gut, so schlimm war es nicht, aber das Auto steht nicht auf dem Teer und Regen ist oftmals keine gute Voraussetzung für Offroad-Fahrten. Es wurde auch Zeit, da wir beim Wechseln der Schuhwerks Schüsse hören.

    Wir wollten an der Vdara Bar frühstücken, die öffnet aber erst um 8.00 Uhr und so kaufen wir uns etwas im Market Place und verlassen dann Las Vegas.


    "Well I'm standing in a corner of Winslow, Arizona", - die "Eagles"" besingen im Song "Take it easy" den Ort, in dem wir heute noch einchecken werden. Die neue Interstate 11, die die US 93 ablösen wird, bringt uns zügig nach Kingman. Sie ist aber nur in Nevada fertig ausgebaut. Kurz vor Kingman erspähen wir die ersten Joshua Trees und Chollas an der Straße. Dann donnert der Ford auf der Interstate 40 nach Osten. Es geht an den hohen Bergen von Flagstaff vorbei und auch Winslow lassen wir zunächst einmal neben der Autobahn liegen. Nach rund 380 Meilen sind wir am Haupteingang des Petrified Forest National Park. 14 Meilen sind es noch bis zum Trailhead des Historic Blue Forest Trails.


    Blue Mesa Historic Trail - Petrified Forest National Park


    Ein paar Biker und zwei Auto sind ebenfalls hier. Die Biker, die sicherlich die Route 66 fahren, schauen nur in die Ferne, die Autofahrer wandern, aber keine Meile. Nur zwei Mädels begleiten uns in diese tolle Badlands-Landschaft in Weiß, Rot und Lila bis zum Ende des Trails.


    Es geht in einen Einschnitt nach Osten. Der Trail ist durch eine Aufschüttung erhöht und führt uns Richtung der bunten Hügel. Nach 0,4 Meilen geht es erstmal bergauf. Nur kurz, dann führt der gut sichtbare Weg auf den Rücken der Hügel weiter. Es ist nicht anstrengend, sondern nur wunderschön.


    Historic Blue Forest Trail


    Historic Blue Forest Trail


    Wie eine angemalte Mondlandschaft liegen die Hügelformationen in der Ebene. Sedimentschichten werden durch die unterschiedlichen Farben sichtbar. Vereinzelt liegen versteinerte Baumreste am Wegesrand. Es ist momentan kaum vorstellbar, dass vor langer, langer Zeit hier einmal Wald war. Nach 1,3 Meilen stehen wir oben am Ende des Historic Blue Forest Trail. Unten im Tal führt der Blue Mesa Trail geteert und befestigt durch die Landschaft und nach oben zu dessen Trailhead. Wir nehmen noch den nicht ganz einfachen, aber auch nicht notwendigen Abstieg zum Blue Mesa Trail und kehren dann nach 1,35 Meilen um.


    Historic Blue Forest Trail [Petrified Forest National Park]


    Historic Blue Forest Trail [Petrified Forest National Park]


    Das waren schöne 1,5 Stunden und jetzt zurück auf die Interstate und ab nach Winslow. Das "La Posada Hotel and Gardens" ist im Prinzip in Winslow konkurrenzlos. Es liegt wirklich direkt an der Eisenbahnstrecke, aber wenn Züge nicht rangiert werden, dann ist die Lärmbelästigung kaum vorhanden. Die Zimmer sind historisch, leider damit insgesamt nicht groß und auch mit kleinem Bad ohne Ablagemöglichkeiten. Aber das Essen im Hotelrestaurant, vermutlich die frühere Wartehalle, war top!


    Mehr Bilder und ein Video gibt's hier

    Um kurz nach 8 wird es Zeit für die zweite Mount Shasta Besteigung. Der Berg ruft! Wir wollen heute zu einem See, der keiner ist bzw. kein flüssiges Wasser hat, aber dazu später mehr. Zunächst schraubt sich unser Ford erneut den Everitt Memorial Highway hoch. Nach 12 Meilen erreichen wir den Bunny Flat Trailhead auf 6.950 Fuß. Auf geht's!


    Bild Mount Shasta Bunny Flat Trailhead [Shasta Trinity National Forest]


    Der gut ausgebaute und sichtbare Trail führt kurz nach dem Start links am Waldrand hoch und geht dann nach 0,2 Meilen links auf den Avalanche Gulch Climbing Trail. Klingt ja fast furchterregend.


    Es geht gemächlich nach oben. Sandig und steinig wandern wir durch den lichten Wald. Nach gut einer Meile folgen wir dem Trail in Richtung des sogenannten Horse Camps. Die Mount Shasta Wilderness beginnt eine viertel Meile später. Wir sind noch keine zwei Meilen unterwegs und treffen nun auf das Horse Camp, eine nette kleine und gemauerte Hütte der Sierra Club Foundation. Von Pferden keine Spur, in der Hütte steht ein Biertisch, sie ist jedoch abgesperrt.


    Der Olberman's Causeway beginnt mit dem Schild Summit Trail. So etwas sind wir noch nicht gewandert. Der Damm ist eine akkurate Aneinanderreihung von großen und flachen Steinen, auf denen man relativ relaxed nach oben geht. Die Steigung ist jedoch immer noch sehr moderat. Nach gut zwei Meilen ist dann aber Schluss mit lustig. Es geht steinig, sandig und steil nach oben. Die Bäume sind von einer Mondlandschaft verdrängt und hoch oben thront der Gipfel des Mount Shasta.


    Bild Olberman's Causeway Mount Shasta


    Wir erreichen ein gelbes Schotterfeld, das wie verstreutes Popcorn aussieht und die Steigung nimmt. Relativ flach geht es kurz links neben einem Einschnitt, der Avalanche Gulch, weiter nach oben. Hier gibt es auch mehrere Shelter, um sich zu schützen und gegebenenfalls zu übernachten. Dann nimmt die Steigung erneut Fahrt auf. Das Schneefeld, das in der Gulch liegt, ist rot gefärbt. Diese Farbe bringen Bakterien ins Spiel.


    Bild Mount Shasta Camp [Shasta Trinity National Forest]


    Bild Mount Shasta rotes Schneefeld [Shasta Trinity National Forest]


    Nach gut 2,5 Meilen beginnen sich große Boulder in den Weg zu stellen. Es wird Zeit, auf die andere Seite des Einschnitts zu wechseln und über ein Geröllfeld weiter nach oben zu steigen. Der Weg ist nicht nur schwer, sondern auch nicht so leicht zu finden, da nur ab und zu kleine Cairns die Richtung vorgeben und der Trail auf den Felsen kaum sichtbar ist. Und die Steigung scheint kein Ende zu nehmen. Aber nach 3,5 Meilen nehmen wir eine letzte Linkskurve und sehen bald darauf die Shelter, die Zwischenstation für Gipfelstürmer sind. Eine Ladung Gepäck steht gut verpackt da und wartet auf die Rückkehrer.


    Bild Mount Shasta Base Camp [Shasta Trinity National Forest]


    Ja und wo ist jetzt der Helen Lake? Wir sind auf 3.170 Meter Höhe und die Mulde, die den kleinen See beheimatet, ist voll mit Eis und Schnee. Offensichtlich immer, der See ist nicht zu sehen, denn auch im Netz fanden wir keine Bilder von Wasser. Aber die über 1.000 Höhenmeter sind geschafft und der Rundumblick ist einfach fantastisch. Wir machen Pause und genießen!


    Bild Mount Shasta Helen Lake Blick auf den Gipfel[Shasta Trinity National Forest]


    Bild Mount Shasta Helen Lake Blick in Tal [Shasta Trinity National Forest]


    Der Abstieg ist etwas tricky, entweder man rutscht auf Sand oder muss größere Steine ausbalancieren. Aber die wechselnden Belastungen tun dem Körper gut smiley. Nach knapp 7 Stunden sind wir wieder am Trailhead und sind froh, dass wir im Auto sitzen.


    Hier geht's zum Reisebericht "Drive. Hike. Repeat"

    Hoppla, Mountain Time verzögert uns. Es ist bereits 9 Uhr als wir starten; das Hotelfrühstück ist nicht erwähnenswert.


    Es geht auf der Highway 14 nach Osten und es geht hinauf. Die UT 148 bring uns die letzten Meter nach insgesamt 21.7 Meilen an den kleinen Parkplatz des Cedar Breaks National Monument, der gleichzeitig unser Trailhead ist. Der South Rim Trail, oftmals als Ramparts Trail oder Bartizan Trail bezeichnet, bietet spektakuläre Ausblicke in alle Richtungen. Der ersten Blick in den rot glühenden Canyon ist schon überwältigend.


    Nach knapp einer Meile sind wir am Aussichtspunkt Spectra Point. Aber ehrlich gesagt braucht es diese Bühnen nicht. Die wunderschönen Abbruchkanten sind an den meisten Stellen den Trails zu bewundern. Der Foto glüht! Da es bewölkt ist, zeigen sich zudem immer wieder sonnige Spots, die sich kontrastreich vom übrigen Gestein abzeichnen. Die Landschaft ist vergleichbar mit dem Bryce Canyon, der ja auch kein Canyon, sondern eine Abbruchkante ist. Türmchen, Durchbrüche, Wellen, - alles in Rot und Gelb in verschiedenen Intensitäten. Wirklich traumhaft!

    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Es geht nun durch den Wald weiter hinunter. Aber auch hier ist immer wieder gute Sicht auf das wirkliche Naturschauspiel. Nach 2 Meilen folgt der Ramparts Point, der wieder neue Perspektiven auf die Wände zeigt. Die licht stehenden Bäume begleiten uns bis kurz vor den Bartizan Arch. Sandig etwas nach oben und dann sind wir am Ende des Trail, an dem der Bartizan Arch vermutlich seine letzten Jahre verbringt. Ziemlich fragil zeigt sich der doppelte Arch. Es ist nicht so einfach und bedeutet etwas vorsichtig, um steile und sandige, jedoch kurze Abhänge zu bewältigen. Was tut man nicht alles für gute Perspektiven. Wir genießen diesen Spot!


    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Bartizan Arch Trail [Cedar Breaks National Monument]


    Der Rückweg ist etwas anstrengender, da es überwiegend in die Höhe geht. Aber nach insgesamt 3 Stunden sind wir wieder am Auto. Eine absolut tolle Wanderung, - ein Geologie-Film, der insgesamt 5,3 Meilen lang ist.


    Auf geht's zum nächsten Hike.

    Die Nacht ist rum und zum Frühstück gibt es gleich eine dicke - im wahrsten Sinne des Wortes - Überraschung. Ein Bär hängt über den Zaun! Ja, schon richtig gelesen. In South Lake Tahoe gibt es Bären, die verirren sich auch trotz Gegenmaßnahmen der Behörden immer wieder in der Stadt. Und so ein an die Zivilisation gewöhntes Tier hängt nun am Gartenzaun der Terrasse des Frühstücksraumes. Ein riesiges Teil, - leider waren wir beide so überrascht, dass die Handy-Kamera in Vergessenheit geriet. Der Holzzaun hat's ausgehalten. Gut, dass wir bei unseren Wanderungen immer eine Bärenpfeife dabei haben smiley.


    Wir schreiben das Jahr 2014: South Lake Tahoe hat sich im Mai noch nicht ganz vom Winter erholt. Aber wir wagen den Aufstieg zum Mount Tallac trotzdem und scheitern. Der Schnee war zu viel und zu tief, - auf halbem Wege geht es zurück. Heute, nach neuneinhalb Jahren, ist die Revanche!


    Nach diesem "bärigen" Frühstück machen wir uns um 7.30 Uhr auf den Weg und wie gestern hat es 8 Grad. Das Wetter ist und bleibt schön. Und so fahren wir mit Vorfreude zum Mount Tallac Trailhead, der nur rund 9 Meilen von unserem Hotel in South Lake Tahoe entfernt liegt.


    Am Parkplatz ist noch nicht viel los und so sind die Bergschuhe schnell an Frau und Mann, das GPS ist navigationsbereit und wir gehen es an. Zunächst steigen wir auf eine Ridge des Cathedral Peak. Der Trail ist steinig und es geht gut bergauf. Nach einer dreiviertel Meile sind wir am Kamm und der Fallen Leaf Lake liegt ruhig zu unserer Linken. Dieser riesige See ist schön und wenn man den Blick nach Norden entgegen die Wanderrichtung wendet, dann liegt der große Lake Tahoe sozusagen als Rückhaltebecken dahinter.


    Bild von der Wanderung auf den Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Bild von der Wanderung auf den Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Es geht weiter die Ridge entlang, - nach 1,2 Meilen führt der gut sichtbare Trail dann hinunter in die Desolation Wilderness und in den Wald. Und nach 1,6 Meilen sind wir am Floating Island Lake. Umgeben von mächtigen Bäumen liegt der kleine See ruhig in seinem Bett. Die Windstille garantiert wunderschöne Spiegelungen. Eine kleine Verweildauer tut gut.


    Es geht weiter nach oben zum nächsten See. Der Cathedral Lake wartet nach 2,4 Meilen. Er markiert das Ende des Waldes und so geht es über Steinstufen und guter Weitsicht hinauf. Wir queren ein kleines Boulderfeld und sind nach nicht einmal 3 Meilen an der Herausforderung des Mount Tallac. Hier haben wir vor neun Jahren aufgegeben, jedoch war damals Schnee der Auslöser.


    Rechts thront ein riesiger, alleinstehender Baum und links davon verläuft der einzig erkennbare Weg nach oben, ein Anstieg voller Geröll. Der blanke Stein ist Gott sei Dank trocken, jedoch durchaus sehr glatt. Obwohl wir sehr vorsichtig vorangehen, mussten wir uns sehr konzentrieren, um den richtigen Tritt auf die Steine zu finden. Es war zwar nicht steil, aber trotzdem mühsam die Füße Schritt für Schritt mit Bedacht zu setzen. Hinzu kam die Anstrengung jedes Balanceakts, insbesondere, wenn Felsenkanten das Geläuf bestimmten. Ein sehr unbequemer Weg!


    Bild vom Geröll auf dem Wanderweg zum Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Aber irgendwann nach zirka 0,3 Meilen sind wir durch und dachten, nun kann es nicht mehr so schwer werden. Und der Blick dehnt sich nun auch nach Westen zum Gilmore Lake mit den dahinter liegenden Gipfeln aus. Bergblumen bilden den Vordergrund und dann die gewaltigen Jacks und Dicks Peaks, auf denen auch noch vereinzelt Schnee liegt. Die fantastische Rundumsicht ist die Belohnung für den bisher beschwerlichen Aufstieg.


    Bild vom Jacks und Dicks Peak auf dem Wanderweg zum Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Bild vom Gildmore Lake auf dem Wanderweg zum Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Ja, es ist nun wieder und Gott sei Dank ein richtiger Wanderweg, der sich nun nach Norden in Richtung des Gipfels wendet. Es geht gerade aus, links und rechts ein paar Bäume, aber hauptsächlich Wiesen. Fast ein Spaziergang! Aber der Weg wird noch hart. Die letzte Meile hat es in sich. Es geht sehr steinig und steil nach oben. Nach 4 Stunden für 4,85 Meilen sind wir am Gipfel, der über 2.500 Meter liegt, und es hat sich wahrlich gelohnt.


    Bild vom Gipfel Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Bild vom Gipfel Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Wir sitzen auf den Felsen, genießen diese wunderschöne Aussicht auf Seen und Berge und und machen Brotzeit. Es dauert nicht lange, bis die Gipfeltiere - es sind nur Squirrel - lästig werden. Ein Schnitzel des Apfels geschmissen und schon sind sie auf der Jagd. Die Rast ist kurz, der Rückweg droht bereits in den Köpfen und nach rund 30 Minuten wirklich.


    Bild von einem Squirrel auf dem Gipfel des Mount Tallac - Eldorado Mountains


    Auf geht's und offensichtlich haben die Balanceübungen beim Aufstieg geholfen. Wir sind schneller geworden, was natürlich auch an der Bergabstrecke liegt. Keine 3 Stunden später stehen wir nach insgesamt 7,5 Stunden und knapp 10 Meilen am Auto. Ziemlich fertig und der Körper tut sich schwer, die Bergschuhe schmerzfrei loszuwerden. Aber mit Ruhe und Geduld geht das. Ja, es war anstrengend, aber wunderschön!

    Die Zelte in den Seitenstraßen der Market sind befremdlich. Der Bürgermeister hat sich mit seinen Kapitalismusanwerbungen wohl etwas verzockt. Selbst das Salesforce Building steht zu 80 % leer.


    Volker, die bebilderte Zeitreise finde ich klasse. Leider ist auch hier zu erkennen, dass wir älter werden. Im Gegensatz dazu hat sich die Uli gut gehalten.

    Oh! Der Blick aus dem Fenster sieht Sonne und weiße, verschneite Berge. Es hat -1 Grad Celsius. Als wir nach 8 Uhr gefrühstückt, gepackt und eingeräumt haben, sind bereits Plusgrade abzulesen. Auf der US 50 wabern die letzten Nebelbänke über Straße und Natur. Das richtige Ambiente, um etwas Neues zu entdecken und nachdem wir 2019 so tolle Natur in Pine Park gesehen haben, musste ein Stopp auf dem Weg nach Cedar City in der Nähe dieser Lokation eingeplant werden.


    Und so donnern wir mit großen Erwartungen auf der US 93 gen Süden. Nach 107 Meilen sind wir in Pioche, es geht auf die NV 322 zum Eagle Valley Damm. Bereits die Anfahrt durch den Eagle Valley Canyon ist schön. Am Horsethief Gulch Campground zahlen wir den Eintritt in den Spring Valley State Park. 10 Dollar für nicht Nevada-Einwohner werden fällig. Der Campground ist wenig frequentiert und auch wir müssen noch ein Stück weiter.


    Ungeteert jedoch PKW- und Wohnmobil-geeignet fahren wir am Eagle Reservoir entlang. Schön geschwungene Kurven eröffnen neue Perspektiven und schon sehr bald leuchten rot-weiße und gelbe Felsen die Straße aus. Wir parken hinter der alten Stone Cabin am gleichnamigen Trailhead. Bereits die ersten Blicke versprechen viel.


    stone_cabin_00.jpg


    Der Trail führt zumeist gut gepflegt zu allen Ecken und Winkeln dieses Gebiets. Wunderschöne Felsformationen und Klippen zeigen sich in Rosa, Weiß, Gelb und Rot, - das grüne Valley und die gelben Büsche bilden den ultimativen Kontrast. Traumhafte Eindrücke, die mit kaum einer Anstrengung zu erwandern sind, begeistern. Und die Nähe zu Pine Park in Utah wird bei den weißen Pyramiden sichtbar. Felsen mit vielen Löchern, die wie Geister in der Gegend stehen, erinnern stark an das Bandelier National Monument in New Mexiko. Einfach eine tolle und abwechslungsreiche Lokation.


    Stone Cabin Trail [Spring Valley State Park]


    Stone Cabin Trail [Spring Valley State Park]


    Am Rande einer Pferdekoppel umrunden wir die letzte Formation, die in einem Einschnitt liegt, und kommen in ein Gebiet voller kleinerer Spots unterschiedlichster Machart. Rosa Fels scheint aus dem Berg zu quellen. Weißer Fels hält die Erde zurück, die gerne in Richtung der Straße wandern würde. Es geht in und über eine Wash, den Hügel hinauf und wieder hinunter. Und dann kommen die Picknicktische des Ranch Campgrounds in Sicht. Ein netter kleiner Campingplatz. Von hier aus nehmen wir die Straße zurück zur Stone Cabin. Es geht vorbei an der Rangerstation. Rechts liegt das durchwanderte Gebiet, links grasen Rinder, im Hintergrund türmen sich weitere Felsformationen auf.


    Stone Cabin Trail [Spring Valley State Park]


    Stone Cabin Trail [Spring Valley State Park]


    Nach 3,61 Meilen und 2,5 Stunden sind wir wieder am Auto. Das war fantastisch und jede Meile des kleinen Umwegs wert. Auf nach Utah.

    Dieser Auszug ist Teil des Reiseberichts "Drive. Hike. Repeat" von 2023