North of the known [2024] - Colorado, Wyoming, Montana, Idaho, Nevada, Utah, Arizona, New Mexico

  • Der Fuhrpark wurde bei allen Vermietern während Corona eingedampft. Früher hat man bei Hertz in fast jedem Dorf ein anderes Auto bekommen.


    Aber die „guten“ Zeiten sind nicht nur in den USA vorbei. Die Devise lautet: Maximaler Preis und wenn es gut läuft maximal gleicher Service!


    Darin sind wir auch hier inzwischen Weltmeister. Ruf mal irgendwo an, wenn Du ein Problem hast! Happy Warteschleife…

  • Was für ein Ritt..... :huh:


  • Teile des inneren Wadenmuskels gerissen, aber da geht noch einiges, da man diesen Muskel kaum bis wenig braucht 😏

    Morgen geht’s nach Durango und dann fangen wir wieder an, die Natur zu erobern. Auto fahren funktionierte noch in der South Unit.


    Also, keine Sorge, es geht weiter!

  • Na dann dürfen wir ja weiter gespannt sein :)

    Und wie hast du Hertz eigentlich den Platten erklärt? Und warum genau konnte man damit nicht in eine Werkstatt fahren, sondern musste das komplette Auto tauschen?

  • Samstag, 28.09.2024

    Nachdem wir das Auto wieder "aufgefüllt" haben, geht es um 8.45 Uhr los. Wir verlassen Page auf der AZ 98 nach Südosten. Der kleine Antelope Creek sorgt für Großstadtfeeling und irgendwie erinnert es auch an Freigang im Gefängnis. So schön die Gegend hier ist, es ist inzwischen der Wahnsinn. Mehrere Großparkplätze dienen als Sammelpunkt für die Canyon Tours. Hunderte von Leuten sitzen unter Zeltplanen, um auf Ihre Tour zu warten. Die Sonne knallt unerbittlich auf das Geschehen. Ballermann of Arizona, nur, dass es keinen Alkohol gibt. Wie Vieh werden die Menschen, die an der Reihe sind, durch Gatter geschleust. Wir sind uns jetzt schon sicher, dass wir hierher nicht mehr fahren, aber es redet sich leicht, wenn man schon zigmal da war.


    Derweilen ist die 98er eine wahre Scenic Road. Obwohl die baufälligen Wohnmobile nicht besser geworden sind, genießen wir tolle Felslandschaften und Ziele links und rechts der Straße, die vermutlich kaum frequentiert sind. Beispiel gefällig? Eggshell Arch(link is external). Die White Mesa kommt in Sicht. Ihre rot und weiß gezeichneten Felsenwände und isolierten Hoodoos, die teilweise sehr nah an der Straße stehen, erzeugen South-West-Feeling pur. Die White Mesa beherbergt auch so manchen Schatz, z.B. den White Mesa Arch(link is external).


    Auch auf der US 160 erfreuen wir uns an den Formationen und Strukturen und selbst an den Sanddünen, die das Land hier bereithält. Vorbei am Monument Valley, den Baby Rocks und Four Corner landen wir kurz in New Mexico, dann in Colorado. Wir verlieren eine Stunde! Nach Cortez mit seiner netten Old Town beginnen die Rockies und herrlich Farben der Aspen und Sträucher an den Hängen begleiten uns auf den letzten Meilen nach Durango.


    Anfahrt Durango


    Wir sind im Best Western nahe des Bahnhofs der "Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad" untergebracht. Es ist schön wieder hier zu sein. Ein Spaziergang endet jedoch abrupt im Diamond Bell Saloon des Strater Hotels. Man muss die Chance nutzen, wenn es an der Bar "The Official" zwei Sitzplätze gibt. Es ist herrlich! Das Abendessen im Seasons of Durango war dann sehr gut.


    Diamond Bell Saloon Strater Hotel


    Die Tötung einer Kakerlake, die hinter den Koffern die Wand hochkletterte, war die einzige Straftat für heute. Die anschließende Durchsuchung, sowohl des Zimmers, als auch aller Koffer, brachte Gott sei Dank keine weiteren Tiersichtungen.

  • Ein nobler Zug. :thumbup:


    Wie reagieren die, wenn du erzählst, dass du auf einer ungeteerten Strasse warst...?

    Ich bitte um Nachsicht, dass ich auf dieses Thema nicht weiter eingehen werde. Der Reisebericht steht im Mittelpunkt.

  • Sonntag, 29.09.2024

    Das Frühstück war ok, aber im überdachten Innenhof neben dem Indoor Pool war die Luft unangenehm feucht und nachdem im Frühstücksraum auch kein Fenster ist, war es alles andere als gemütlich.


    Nach 2,5 Tagen Wanderpause habe ich mich mit der Thematik noch einmal theoretisch beschäftigt. Die Aussagen sind, dass der innere Wadenmuskel für den Gang kaum benötigt wird, da zunächst einmal der Schollenmuskel die Bewegung, zumindest in der Ebene, unterstützt. Ich merke auch in der Praxis, dass mit einem Druckverband und gerader Strecke keine Schmerzen zu spüren sind und das wollen wir nun mal mit einer Steigung ausprobieren.

    Der Elbert Trail ist geplant und er soll es auch werden. Nach 24 Meilen auf der US 550 nach oben, sind wir am Trailhead. Viehwagen versperren den Parkplatz und stehen am Rand der Straße, aber wir finden ein Plätzchen, das auch auf Nachfrage beim ""Sattelschlepperchef" in Ordnung ist. Aber was ist hier überhaupt los. Mehrere Menschen, es waren Viehtreiber, stehen am Gatter und schauen und warten. Die Frage, ob der Trail gesperrt ist, wird verneint. Jedoch kommen rund 200 Rinder den Trail herunter und das wird noch Stunden dauern. Man solle sich halt ruhig verhalten und gut aufpassen. Ok, das war's!


    Wir sitzen wieder im Auto und genießen bei der Weiterfahrt nach oben die unglaubliche Landschaft. Berge und Felder von gelben Aspen prägen das wunderschöne Bild. Wir suchen nach einem Trailhead, der auch nicht so touristisch anmutet und werden in einer Tornante (Switchback or Hair Needle oder Kehre) fündig. Am West Lime Creek Trailhead parken wir an einer großzügigen Ausbuchtung. Wir sind inzwischen über 10.000 Fuß.


    Es geht schmerzfrei hinunter in den Creek und dann moderat bergauf. Vorbei an mehreren kleinen Wasserfällen verläuft der Trail nach oben. Ein neu erlernte Wandertechnik, ausstellen des Fußes, entspannt den verletzten Muskel und vermeidet den Schmerz. Es geht unerwartet gut voran. Wald und Feuchtgebiete bringen Abwechslung bzw. sind zu umgehen. Nach 2 Meilen öffnen sich die Blicke auf die umliegende Bergwelt. Schön, aber das wertvollste ist die Erkenntnis, dass moderate Wanderungen trotz Verletzung funktionieren.


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    Nach 2,9 Meilen sind wir am End of Trail, den ein kleiner Wasserfall signalisiert. Wir gehen noch ein Stück auf eine Lichtung zurück und machen Brotzeit. Auf dem Rückweg genießen wir wieder Sonne und Farben. Nach 5,8 Meilen sind wir zurück und glücklich, dass das Bein gehalten hat und der Ersatztrail schön war. Auf der Heimfahrt beginnt es zu regnen, aber in Durango war es trocken.


    Wir sind erneut im Strater Hotel auf ein Bier gelandet und auch das Abendessen gibt es im Hotel-eigenen Restaurant, dem Mahogany Grille. Essen und Rombauer waren gut. Wir stellen insgesamt fest, dass auch hier in Durango für gutes Essen eine Reservierung von großem Vorteil ist. Open table ist dein Freund.

  • Montag, 30.09.2024

    Bei kühlen Temperaturen fahren wir wieder die US 550 nach oben. Über den Coal Bank Pass, Silverton und den Red Mountain Pass schlagen wir uns durch eine unglaubliche Landschaft über die Rocky Mountains nach Norden.


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    West Lime Creek [San Juan National Forest]


    Quray ist ein netter kleiner Westernort, der gleichzeitig die Berge zurücklässt. Wir verlassen den Umcomphagre National Forest und es geht flach am gleichnamigen River entlang bis zur US 50. Der folgen wir nach Osten in Richtung Montrose. Als wir 2016 hier entlanggefahren sind, um nach Colorado Springs zu kommen, haben wir uns die Dillon Pinnacles notiert. Und diesen Trail steuern wir an, um die Riesenhoodoos zu erkunden.


    5 Meilen bevor wir die Pinnacles erreichen, beginnt eine elend lange One-Lane-Road. Und als wir auf eine Brücke zum Parkplatz und Trailhead sehen können, ist alles voll mit Baustellenequipment. Wir machen noch in der Baustelle und verbotenerweise einen U-Turn und das Tagebuch stellt nüchtern fest: Nach 146 Meilen in 3,5 Stunden sind wir 70 Meilen umsonst gefahren. Wie kurzsichtig, - das war nicht umsonst, denn Benzin ist inzwischen auch in den USA nicht mehr für lau zu bekommen. So wird es aber leider auch nur ein Fahrtag.


    Dillon Pinnacles - Blue Mesa Reservoir [Curecanti National Recreation Area]


    Mit dieser Erkenntnis setzen wir uns in den Starbucks von Montrose. Der Zitronenkuchen war wenigstens gut.


    Wir erreichen das Tru Hotel nach 255 Meilen in 6,5 Stunden. Schön, in Grand Junction zu sein. Wir waren schon 7 Jahre nicht mehr in dieser herrlichen Hiker-Gegend. Zuerst ein Bier in der Brewery, ein kleiner Spaziergang und dann noch ein Bier in der Blue Moon Bar. Das Abendessen gibt es in der Winery und es war wie früher, - Essen und Wein gut, aber teuer.


    Unter unserem Zimmer, das im 4. Stock liegt, ist Party im Social House des Hotels. Dort sollte eigentlich um 10.30 Uhr geschlossen werden. Um 1 Uhr 20 war dann Schluss und an Schlaf zu denken.

  • Dienstag, 01.10.2024

    Die sehr freundliche Dame an der Rezeption meinte nur, dass es heute Nacht nicht besser sein wird, da die gleichen Gäste erneut eine Feier geplant haben. Wir bekommen ein neues Zimmer. Also nach dem Frühstück packen und Koffer an die Rezeption, sie werden dann ins neue Zimmer gebracht. Das hat dann auch geklappt.


    Um 9.15 Uhr fahren wir los. Zuerst überqueren wir auf der UT 340 (West Grand Ave.) den mächtigen Colorado River, dann geht es gleich nach links in die Monument Road. Wir fahren aber nicht ins Monument, sondern nehmen kurz darauf die D Road erneut nach links. Über die South Redlands Road erreichen wir die Little Park Road, der wir 6,7 Meilen folgen. Dann geht es nach rechts in den Parkplatz und zum Trailhead des Ribbon Trails.


    Wir wandern los und kommen gleich an einer wunderbar roten Butte vorbei, - es geht bergab. Der Trail ist anfangs etwas sandig, er führt durch einen kleinen Pinienwald. Dann öffnet sich eine Felsenplatte, absolut eben, talwärts hängend und so groß wie ein Fußballfeld. Am Ende dieser Platte treffen wir auf feuerrote Felsformationen, schön gezeichnet, jedoch mit einem kleinen Absatz, der nach unten zu überwinden ist. Unter dem Motto, was nach unten funktioniert, funktioniert auch nach oben, klettern bzw. rutschen wir runter. Der Absatz hat rund 1,5 Meter, aber an einer Stelle gibt es eine kleine Stufe, die sehr hilfreich ist. Wenn man alleine unterwegs ist, sollte man es aber doch gut überlegen, ob man hier wieder alleine rauf kommt.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Anschließend führen erneut riesige Platten und Kanäle, die wie künstlich betoniert anmuten, nach unten. Der harte Untergrund wird nur dann unterbrochen, wenn man über kleine Ridges die Spalte wechselt. Aber keine Angst, der Trail ist in solchen Passagen gut erkennbar. Nachdem aber die Felsformationen so weitläufig sind, macht ein GPS Sinn.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Schöne Felsformationen garantieren links und rechts des Weges eine abwechslungsreichen und schönen Hike. Zudem leuchten in der Ferne die Book Cliffs und davor liegt Grand Junction. Ein schönes Tal, das der Colorado gegraben hat. Das Gestein ist lange hell, fast weiß, aber je näher wir dem Ende des Trails kommen, so nach 2,5 Meilen, werden die Farben rot, lila und dunkelgrau. Schilder signalisieren das Ende des Weges, nach rechts geht es hinauf zur Little Park Road (ca. zum Mile Marker 9) und nach links beginnt der sogenannte Andy's Loop.


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Ribbon Trail [Colorado National Monument]


    Bewacht von einem Felsen, der wie ein Pinguin aussieht, machen wir hier an der Trailkreuzung Pause. Die war auch notwendig, denn nachdem wir knapp 3 Meilen nach unten gegangen sind, führt der Rückweg nun zurück in den Himmel. Die schwierige Stelle bei den roten Felsen macht uns dann doch mehr Probleme als gedacht. Gegenseitiges Ziehen und Schieben hilft aber. Das waren schöne und interessante 6 Meilen, für die wir dann doch 4 Stunden unterwegs waren.


    Jetzt sitzen wir in der Brewery und genießen ein Bier und ein Radler. Möglicherweise war es sogar zwei. Im Bin 707, einer modernen Foodbar, gab es dann ein wirklich gutes Abendessen.

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