Montag, 05.05.2025
Heute Nacht hat's ziemlich geschüttet und die restlichen Wolken ziehen entlang der Interstate 40 nach Osten ab. Wir ziehen auch ab, aber nehmen unseren weiteren Weg nach Westen. Es hat 8 Grad Celsius und es scheint, als ob die kühle Witterung unsere Schaltkreise im Gehirn etwas leistungsfähiger macht. Wir war gestern bei der Ausfahrt aus dem National Park ohne Navi unterwegs und wenn ich jetzt auf der Interstate fahrend darüber nachdenke, dann hat es nicht einmal Ding-Dong gemacht.
So, 100 Meilen vor Flagstaff nehme ich das Navi ab und schaue mir die Einstellungen an. Und siehe da ... Tempoalarm ist an. Nicht zu glauben, - 8 Tage verdächtigen wir den Ford, tun fast alles dafür, dass man erkennt, was nicht zu erkennen ist und dann ist es das eigene Navigationsgerät, das ich für die Motorradfahrten in der Schweiz mit Tempoalarm versorgt hatte. Kann es sein, dass wir alt sind?
Wir wundern uns immer noch über uns selbst, auch nachdem wir bereits in Flagstaff die Interstate 17 nach Süden genommen haben. Am Exit 298 verlassen wir die Autobahn und nehmen die NF 618 in den Cococino National Forest bis zur Beaver Creek Day Area. Mit 5 Dollar Fee ist es getan, der Historic Bell Trail wartet.
Auf rotem Sand mit etwas Steinen geht es am hier etwas entfernten Beaver Creek entlang. Die Landschaft ist das komplette Gegenteil von gestern. Üppige Vegetation mit schön blühende Kakteen; grüne Bäume vor hohen Felsen, der Creek zeigt sich aber nur ab und zu.
Die roten Felsen kommen immer näher, das Tal wir enger und nach 2,4 Meilen erreichen wir die Wet Beaver Wilderness. Ab hier geht es steiniger und steiler nach oben, vorbei an blühenden Ocotillos, die Halt an den steilen Abhängen gefunden haben. Die grünen Büsche und Bäume leuchten vor den roten Felsen, - hier ist der Südwesten!
Nach 3,5 Meilen führt ein Weg hinab in den Creek, wir halten uns jedoch oben und folgen dem Trail geradeaus weiter zum sogenannten Crack, den wir nach 3,6 Meilen erreichen. "End of Trail" an einer sagenhaften Lokation. Der Beaver Creek hat die rote Felsenwand zerschlagen und ruht nun in einigen Becken, bevor er weiter ins Tal rauscht. Rote Felsen als gute Sitzgelegenheit, ein Canyon gefüllt mit Wasser, frisches Grün, - schöner kann es nicht sein. Wir genießen die Zeit alleine, bevor eine kleine Wandergruppe kommt.
Der Rückweg wird leichter, geht er doch insgesamt bergab. Und so sind wir in 3,5 Stunden und 7,23 Meilen zurück am Trailhead. Ein wirklich toller Trail, der dem Frühling mit seiner wachsenden und blühenden Vegetation einen würdigen Rahmen verleiht.
Wieder auf der Interstate 17 geht es weiter nach Süden. Nach 245 Meilen erreichen wir das Best Western Sundial. Das Zimmer 220 ist schön, groß und hat eine Badewanne neben dem Bett, die niemand braucht. Dieses Eckzimmer ist jedoch mit Abstand das größte Zimmer, das wir je hier hatten. Take it!
Wir spazieren zum Montauk, trinken ein Bier und fühlen uns wohl. Alles ist uns sehr vertraut, ein Stück Heimat im Ausland. Wir spazieren weiter die Waterfront entlang und träumen von einer eigenen Wohnung in diesem Quartier. Das gute Abendessen gibt es im Olive & Ivy. Heute ist auch noch Wine-Special-Monday und wir haben den Rombauer zum halben Preis bekommen. Besser geht fast nicht!
Für uns neu war, dass inzwischen viele autonom fahrende Autos durch Scottsdale düsen. Es sieht schon etwas befremdlich bzw. ungewohnt aus, wenn niemand am Steuer sitzt. Es sind durchweg Jaguars mit kalifornischen Kennzeichen, der Betreiber ist WAYMO(link is external)". Ich nehme an, dass da viel Google dabei ist.
Video: Waymo Official Autonomous Vehicle Scottsdale