Mann überlebte Wüste bei Escalante

  • Aus SPIEGEL ONLINE vom 14.7.:


    Autist überlebt wochenlang in der Wüste


    In die Wüste Escalante im US-Bundesstaat Utah begibt man sich nicht freiwillig. Eine Gluthitze von über 37 Grad herrscht dort, zerklüftete Sandsteingebirge prägen die Landschaft. Eine menschenleere Wildnis. Durch diese Hölle aus Sand und Stein ist William LaFever wochenlang marschiert, immer der Strömung eines Flusses folgend. Der 28-Jährige ist Autist. Dass er überlebt hat, gleicht einem Wunder.


    Der Pilot eines Polizeihubschraubers entdeckte ihn am Donnerstag am Ufer des Flusses weitab von der Zivilisation. LaFever konnte sich da kaum mehr aufrecht halten, er war völlig ausgezehrt. Die Polizeibehörde vor Ort geht davon aus, dass er mehr als drei Wochen lang unterwegs war und rund 65 Kilometer hinter sich brachte.


    "Wo William entlanggelaufen ist, gibt es keine Menschenseele", sagte eine Behördensprecherin. LaFever sei gerade noch rechtzeitig gefunden worden: "Weitere 24 Stunden hätte er da draußen nicht überstanden."


    Laut Polizeiangaben hatte William LaFever das letzte Lebenszeichen Anfang Juni abgesetzt. Er meldete sich aus dem Ort Boulder in Utah bei seinem Vater John und erzählte ihm, er sei mit seinem Hund per Anhalter dorthingelangt, er wolle wandern. Ihm sei ein Teil seiner Ausrüstung gestohlen worden und er habe kaum mehr Geld. Sein Vater sagte ihm, er solle in die rund 140 Kilometer entfernte Stadt Page im Bundesstaat Arizona weiterreisen. Dorthin habe er ihm Geld überwiesen. Als William LaFever einen Monat später noch nichts von sich hatte hören lassen, gab seine Familie eine Vermisstenanzeige auf.


    "Noch nie jemand gesehen, der so erschöpft war"


    Zu diesem Zeitpunkt irrte der Autist bereits den Escalante River entlang. Statt wie mit dem Vater verabredet mit dem Bus nach Page zu fahren, sei er wohl zum Fluss gelaufen, um sich per Boot auf den Weg zu machen, heißt es im Polizeibericht.
    Als LaFever nun entdeckt wurde, habe er nichts bei sich getragen außer seine Schuhe und Kleidung. Von seinem Hund fehlt jede Spur. Seinen Rettern berichtet er von einem zähen Überlebenskampf: Seinen Durst, so LaFever, habe er mit Flusswasser gestillt. Um nicht zu verhungern, ernährte er sich von Wurzeln - und von Fröschen.


    "Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so erschöpft war", sagte Hubschrauberpilot Ray Gardner, der LaFever gefunden hatte. Erst kürzlich hatte Gardner ein Rettungstraining absolviert. Dabei habe er unter anderem gelernt, dass sich Autisten, wenn sie sich in der Natur verirren, oft in der Nähe von Gewässern aufhalten.


    Der Polizeibericht schildert bewegende Szenen im Anschluss an die Rettung. Die Freude von William LaFever sei demnach überschwänglich gewesen. Obwohl völlig ausgemergelt, habe er zunächst ohne Unterlass geredet. Dann erst habe er etwas getrunken und einen Müsliriegel gegessen.

  • Autisten halten sich in der Nähe von Wasser auf - gut zu wissen, falls ich mal einen suche......


    Huhu,


    die Erkenntnis nehme ich mal mit zur Arbeit - ist mir bisher noch nicht aufgefallen...


    Grüße aus Dortmund


    Waldi

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