Floridafutter - ein tierisches Spektakel

@all: ...Ihr seid der Knaller mit all euren tollen Kommentaren... dankeschön

Kat: ... ganz vergessen, ja... ich tippe auf einen grünen Leguan... die können sogar doppelt so groß werden, hab ich jetzt nachgelesen...

Brenni: ...hier sind die zukünftigen Wiederholungstäter...

Obelix: ...so oft hab ich eigentlich gar nicht durch die Linse geschaut... und kann man davon leben?

@Kalle: ...Pelikan im Sturzflug... da kommt noch was...

Schlucke & andie: ...mein Hirn meldet eine Shotrunde und eine ohne... jedenfalls hab ich mich am nächsten Morgen so gefühlt...

@Schneckchen: ...mach mal, das war Havanna pur...

Weiter geht´s... sozusagen die Vorbereitung zum Endspurt...

Heute sollte eigentlich Flippertag sein… wieso Flipper? Ganz einfach, ein guter Franzose, also ein französischer Freund, also der Lolo aus Paris war vor ein paar Wochen in Mexiko mit Flippers Bruder durch die Gegend geschwommen… der Bruder und er haben dabei um die Wette gegrinst, was bei Lolo nicht allzu häufig vorkommt, da er eher zur Gattung des nachdenklichen Franzosen gehört und den üblicherweise gängigen Blick von diesem Nicolas Napoleon drauf hat, also den, wo unsere Angela nicht in der Nähe ist … Birgit hatte jedenfalls die Bilder davon gesehen und war hin und wech… ein Blick ins Internet zeigte auf unserer Route genau zwei Möglichkeiten zum Flippern auf, eine kurz vor Marathon - die tatsächliche Heimat des Urflippers während der damaligen Dreh´s - die andere in Islamorada, unserer heutigen Nachtstätte… auch die beständigen 19 Grad Wassertemperatur im Delfinbereich wollte sie dafür sogar auf sich nehmen… es musste ihr also wirklich Ernst sein damit...

Wir hatten zu Hause hin und her überlegt, also eigentlich hat Birgit das mir überlassen, sie wollte nämlich nur flippern und mit dem Rest mehr oder weniger nichts zu tun haben.
Ich stand ein paar Tage vor dem Abflug schon kurz davor online zu buchen, aber meine innere Stimme raunzte mir zu: lass die Finger davon… ja, die innere Stimme - gut, dass es sie gibt... wir hatten ja immer noch die Option kurzfristig vor Ort zu entscheiden, aber erstens kommt es ja anders und zweitens als man denkt und so war es auch hier… Birgit war jedenfalls einverstanden, womit auch immer...

Aber der Reihe nach… manchmal spricht man ja vom bösen Erwachen… meines war heute gegen 9 Uhr und damit reichlich spät… das letzte Bier muss schlecht gewesen sein, egal… denn wir sind immer für klotzen statt kleckern und warfen im motelangeschlossenen Waffel House erstmal ein prächtiges Frühstück ein… großartig und schon waren wir abfahrtsbereit.

Da wir gestern Abend so ziemlich nichts von Key West gesehen hatten, aber dafür reichlich seine Atmosphäre spüren durften, fuhren wir erstmal in den Stadtkern… und da war es das Problem… das Parkplatzproblem… die Autos standen zwar nicht wie von mir erwartet übereinander und der Platz war eigentlich auch nicht das Problem, vielmehr die Preise dafür… ha, 20 $ - ich glaube, ich spinne… Junge, wir wollen hier ne Stunde oder anderthalb rumlaufen, da sind doch 20 $ frech oder? Fand er schließlich auch und ließ uns den Platz für 10 $, die er sich ohne Quittung in die Tasche steckte... geht doch und war uns egal …

Wir spazierten ein bißchen durch die Gegend, vorwiegend auf der Duval Street und deren Ende, dem Mallory Square…

…das ist das Originalblau - einfach der Oberhammer...

...aber spätestens an den Stätten unseres gestrigen Absturzes streikten dann die Beine, keine Lust mehr rumzutigern und irgendwie war´s mir heute besonders warm… dabei heisst es doch, dem Säufer und dem Hu… na ja, lassen wir das… nach guuuuten 2 Stunden waren wir wieder am Auto, der Geldschneider wünschte uns noch einen schönen Tag und weiter ging´s...

Key West hat uns wirklich gut gefallen, hier muss man irgendwann noch mal in Ruhe gucken und sollte Fidel den Cubanern den restlichen Kapitalismus auch noch beibringen wollen, ist das hier eine herrliche Alternative… jetzt aber Abfahrt und Moment mal, hier gab´s doch noch irgendwas Besonderes! Der Southernmost Point… ohne den konnten wir natürlich nicht los düsen… also eben mal rüber nach Havanna gewunken… toll, Mensch - da standen wir letztes Jahr um die Zeit gerade… aber viel Zeit zum Schwadronieren blieb nicht, die Massen drängelten sich um die - warum eigentlich deutschlandfarbene - Tonne…

Eh wir wirklich raus waren aus Key West, war der halbe Tag um und damit klar, dass heute nicht geflippert werden würde. Birgit hatte seit gestern auch dezentes Zwicken und Zwacken im Rücken und irgendwie ich damit das Gefühl, es war ihr gar nicht unrecht… also hieß es, völlig entspannte 80 Meilen nach Islamorada zu cruisen und hier wie da mal einen Stopp zu machen… und vielleicht die Füße ins Wasser zu halten… als allererstes sind wir wieder auf die Big Pine Key und Richtung Blue Hole gefahren, da hat es uns gut gefallen und vielleicht war ja unser grüner Freund wieder da… ein Stückchen hinter dem Blue Hole entdeckten wir noch einen Wanderpfad, immerhin eine Meile lang und damit unser längster Wanderweg in dieser Woche… der Rundweg führte mitten durch den Wald, der allerdings nicht da war, weil es offensichtlich vor ein paar Tagen oder wenigen Wochen gebrannt hatte…

Interessant war es trotzdem, denn überall wuchs neues Leben aus der Erde, es war toll anzusehen, wie robust die Pflanzenwelt war... Noch interessanter war allerdings die schnelle Verfärbung am Himmel und keine Minute später standen wir im Regen und jetzt kommt´s… im kalten Regen!!!… bis wir es gerafft hatten, unsere Luxuskörper unter einen Palmwedel zu hieven, war der ganze Spaß schon wieder vorbei und wir ziemlich nass… brrr, es hatte merklich abgekühlt… die Runde war trotzdem richtig nett… anschließend ging´s nochmal zum Blauloch und guck mal, wer da wartete… unsere letzten echten Croco´s für diese Woche (jetzt fangt mir nicht wieder mit den Ali´s an )…

Um die Verliebten schwammen ne Menge anderer Zeigenossen…

…und ein aufmerksames Auge erhaschte dann noch diese…

…und den hier…

Das Kleinwuchsdeer war wahrscheinlich zu klein gewachsen, wir haben jedenfalls keins gesehen…

Mensch, wo war heute die Zeit geblieben, der Tag war fast schon um, ein längerer Stopp am Anne´s Beach fiel aus, mehr wetter- als zeitbedingt, es war zwischendurch richtig frisch… aber die Fahrt war wunderschön… (:cool:)

Wir genossen die Strecke trotzdem in vollen Zügen und trudelten kurz nach Sonnenuntergang in Islamorada ein, wieder ein Days Inn…

Eigentlich hatten wir vor heute zum Outback zu gehen, aber das lag für amerikanische Verhältnisse nicht in Schlagdistanz und wir waren auch ganz schön platt. Wir hätten ein paar Meilen fahren müssen, doch der vernünftige Amerikaurlauber lässt das nach seinem Feierabendbierchen bleiben… und so einer war ich… Prost miteinander…

Das Days Inn war übrigens interessant aufgebaut, an der Straße ein typisches Motel mit Innenhof, Richtung Meer - auch über eine kleine Straße ein paar Apartments im Flachbau und am Meer ein Vier- oder Fünfgeschosser mit weiteren Apartments… alles nett anzuschauen, vor allem, weil außer uns kaum jemand da war...

Nach ein oder zwei Bierchen lugten wir mal um die Ecke… sah alles ziemlich dunkel aus, aber ein Stückchen rechts daneben gab´s einen Italiener, prima… da gehen wir hin... wir bestellten drinnen und platzierten uns im gemütlichen Innenhof… Birgit hob irgendwann beim quatschen mal den Arm… Mann, hatte sie Farbe angelegt dachte ich, aber nee, das war Dreck… offensichtlich sonderte der innenhofüberspannende Riesenbaum irgendetwas ab, was sich wie Pattex auf den Sitzmöbel hielt und leider abfärbte, wir beschlossen einfach unsere Pizza mit ins Motel zu nehmen und warteten bewegungslos bis die Gleiche kam… erstmal kam aber die Kellnerin und wollte uns die Pizzen in einem Karton mitgeben, so hatte ich es jedenfalls verstanden… Birgit starrte mich nach meiner Übersetzung entgeistert an und sagte, Quatsch, die hat gefragt, ob wir zusammen bezahlen wollten… wollten wir und ich glaube ich bin rot geworden… beim Pizzaessen haben wir uns über meinen kleinen Faustpax fast kaputt gelacht… zu schön, ich hab mir nachher die Pizzen mit fetten Belag immer übereinander in einem Karton vorgestellt…

Die Pizza war saulecker und das Abschlussfeierabendbierchen auch… ein schöner Tag, auch ohne Flipper… gute Nacht…

…to be continued…