Die andere Seite des Äquators - Auf nach Namibia

  • 22. Mai 2015


    Gestern waren wir ja schnell im Bett weil zum Einen der Tag irgendwie müde macht, obwohl man eigentlich nicht viel mehr macht als im Auto durch die Gegend zu fahren und zu gucken und zum Anderen wollen wir heute mal zeitig auf die Piste. Ab 5:30 Uhr gibt es hier Frühstück, damit man vor Öffnung der Tore zum Sonnenaufgang um 6:16 Uhr noch was essen kann. Ganz so zeitig kommen wir dann doch nicht weg, aber kurz vor 7 sind wir schon in der Spur. Es ist mal wieder das Abklappern der Wasserlöcher angesagt. Da wir gestern am späten Nachmittag einige abseits liegen lassen haben, um nicht zu spät am Camp anzukommen, führt uns unser Weg zunächst wieder nach Westen, von wo wir gestern kamen.


    Am ersten Wasserloch war nicht allzuviel los. Lediglich zwei Giraffen haben mich zum Griff zur Kamera veranlasst, da hier eine hellere und die dunklere Giraffe gemeinsam auftauchten. Ich bin nicht so recht schlau geworden, ob das nun unterschiedliche Arten, Unterarten oder einfach nur Farbschattierungen sind, aber die dunklen Giraffen sehen irgendwie edler aus.



    Die Giraffen mal im direkten Vergleich


    Auf dem Hinweg lief noch eine Löwin quer über den Weg. Petra meint es wäre ein Löwe gewesen, aber das Tier hatte meiner Meinung nach nichts was nach Mähne aussah. Leider konnten wir nicht viel von dem Tier sehen, da sich ein Guide mit seinem Safarifahrzeug einfach quer davor gestellt hat. Einerseits ist es verständlich, dass er seinen zahlenden Gästen einen guten Blick bieten will, aber andererseits hat er damit zwei anderen Fahrzeugen jegliche Chance genommen, das Tier auch zu sehen und evtl. auch fotografieren zu können.


    Auf dem Weg zurück zur Straße flüchtet ein Steinbock (steenbok) vor uns und ich bekomm nur das Hinterteil auf's Foto.



    Der flüchtende steenbok


    Nachdem wir auf der Straße weiter gen Westen fuhren sahen wir voraus schon wieder das untrügliche Zeichen für ein interessantes Beobachtungsobjekt, nämlich ein paar Autos am Straßenrand. Wir ließen uns heran rollen und sahen dann auch die Löwen, die sich in einiger Entfernung an einem Zebra zu schaffen machten. Die ersten Löwen waren wohl schon satt und suchten im Gesträuch ein schattiges Plätzchen. Wir haben eine Weile zugeschaut und haben wieder einmal gemerkt, wie gut es war, in ein Fernglas zu investieren. Der Fotoapparat stieß bei der Entfernung leider an seine Grenzen.



    Die Löwin hatte schon gefressen und hat sich kurz nach dem Fototermin zurückgezogen



    Kaum zu erkennen, aber da waren noch weitere Löwen zu Gange


    Im weiteren Verlauf gab es zwar viele Tiere zu sehen, aber so langsam setzt ein Sättigungsgefgühl ein. Um dem vorzubeugen haben wir schon seit ein, zwei Tagen das Motto "Jeden Tag ein neues Tier!" und bemühen uns, es auch umzusetzen. Mitunter bemühen wir dann schon die etwas kleineren Tiere, wobei ein Tausendfüßer, der uns grad die Vorfahrt geschnitten hat, schon ein größeres Exemplar unter den Kleinen ist. Wir schätzen ihn auf 15 bis 20 cm (und das sage nicht ich als Mann, sondern meine Angetraute) und er ist ziemlich flott unterwegs.



    Der große Tausendfüßer



    Auf beim Fressen müssen sich Giraffen manchmal bücken


    Gegen Mittag zieht es uns dann wieder ins Camp. Auf dem Rückweg sehen wir noch kurz, was die Löwenmahlzeit macht. Ein Löwe knabbert noch am Zebra und um ihn herum lauern schon die Schakale auf die Reste.


    Im Camp selbst schauen wir uns dann etwas um. Namutoni wurde als Grenz- und Kontrollposten eingerichtet und ab den späten 50-er Jahren dann als Camp für Übernachtungen im Nationalpark genutzt. Das Fort stellt den zentralen Punkt im Camp dar. Wir klettern auf den Turm und schauen uns von oben das Wasserloch an. Wir sehen gerade, wie ein paar Elefanten im Rückzug sind und dass man leider nicht vom Fort aus das Wasserloch beschauen kann, da die Aussichtsplattform ziemlich desolat und daher gesperrt ist.



    Fort Namutoni



    Blick vom Fort auf das Wasserloch



    Desolater Zustand der Aussichtsplattform


    Überhaupt ist in den letzten beiden Camps alles ein wenig heruntergekommen und manches, wie z.B. die Beleuchtung der Wege in der Dunkelheit, wird auch schnell mal zum Sicherheitsrisiko. Zum Glück haben sich hier unsere Stirnlampen bezahlt gemacht. Beim gestrigen Abendessen hatte ein Gast am Nebentisch ein solches Gerät auch benutzt, um sich in der diffusen Kerzenbeleuchtung die Grätenentfernung bei seinem Fisch zu erleichtern.


    Als wir uns unserem Chalet näherten, bemerkten wir eine Horde Zebramangusten, die hier grad um die Häuser zogen. Sie buddelten überall und krochen auch in die Autos. Ich hab mir vorgestellt wie es wäre, dem Autovermieter statt einem Marder- einen Mangustenschaden zu melden.



    Mangusten- statt Marderschaden?



    Die Meute zieht um die Häuser



    Immer auf der Suche nach etwas Essbarem


    Ich hab ein kleines Mittagsschläfchen gehalten Petra hat sich dem Motto getreu auf die Suche nach neuen Tieren begeben.



    Graulärmvögel



    Ein Bindennektarvogel


    Die beiden Vögel hatten wir bis dato auch noch nicht fotografisch erfasst. Die Graulärmvögel machen ihrem Namen alle Ehre. Nicht nur dass sie grau sind, nein sie machen auch gehörig Krach. Den Rest des Nachmittags haben wir wieder am Pool verbracht und zum Sonnenuntergang sind wir noch mal ans Wasserloch. Neben dem Aussichtspunkt auf dem Turm des Fort gibt es noch eine Art Ansitz unter einem Reetdach. Gestern als nix los war, hab ich zu Petra gemeint, dass wenn es schon nix zu sehen gab, man wenigstens nicht nass würde.


    Heute war dann doch etwas mehr los. Die Tiere selbst kannte man alle schon, daher gibts davon mal keine Bilder mehr. Stattdessen hab ich mir mal das Publikum angeschaut. Da gab es Gäste, die haben nebenbei mit Wein angestoßen, ein junger Mann hat später angefangen sein Abendessen aus der Chipstüte zu mampfen und all das ganze Drumherum macht einem den Genuss der Tierwelt etwas madig.



    na dann Prost Mahlzeit!



    Mein heutiges Lieblingsmotiv


    Entschädigt hat mich dann wieder einmal der Sonnenuntergang, auch wenn das passende Foto technisch nicht unbedingt gelungen ist, fand ich den Moment mit den Giraffensilhouetten im Abendrot gänsehautwürdig.



    Sonnenuntergang am Wasserloch


    Zum Diner gibt es im Camp Namutoni wieder mal Menü, bestehend aus drei Gängen. Wir hatten schon bestellt und saßen beim Gläschen Wein auf das Essen wartend draußen, als drei ältere Damen auftauchten. Man konnte für das Dinner einen Tisch reservieren und die Bedienung fragte daher jeden, ob reserviert wäre und auf welche Zimmernummer. Die Damen haben sich schnell als deutsche Landsleute entpuppt die kaum eines Wortes Englisch mächtig waren. Die Bedienung war sichtlich überfordert aus den Brocken mit room number und dem immer wiederholten deutschen Satz "wir haben uns an der Rezeption eingetragen" heraus zu finden, wo die Damen denn nun platzioert werden wollten. Später haben wir uns dann vorgestellt, wie die drei die englische Speisekarte studieren und nicht erraten können, was es eigentlich zu wählen gibt.


    Das Essen war wieder lecker, die Bedienung flott und gut gelaunt, was sie dann auch am Trinkgeld zu spüren bekam. Wir haben noch mal einen Schlenker zum Wasserloch gemacht und sind dann müde, satt und glücklich ins Bett. Morgen ist dann der Abreisetag aus dem Etosha. Ich erinnerte mich gelesen zu haben, dass man im Etosha pro 24 Stunden bezahlt und wir demnach gegen 11 den Park verlassen müssten, da wir ja vor vier Tagen gegen 11 Uhr "eingereist" sind. Da wir aber keinen allzu weiten Weg haben und noch die Wasserlöcher etwas weiter nördlich uninspiziert waren, lassen wir es drauf ankommen. Sollten wir nachzahlen müssen, dann soll es halt so sein.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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    2 Mal editiert, zuletzt von steffuzius () aus folgendem Grund: ein "h" eingefügt ;)

  • Super Fotos...Gibt es eine Erkennungs-App für die vielen Tiere oder lernst Du das Tierlexikon auswendig ? :whistling:

    [size=18]USA 2009, USA 2012
    [size=10]Bei Stammtischtreffen nette Leute getroffen....

  • Hallo Petra und Stefan,


    habe Eure tolle Namibia -Reise nun auch entdeckt und mich von den schönen Fotos beeindrucken lassen.
    Vielen Dank! (:danke:)

    LG, Ellen july4
    Wirklich reich sind nur die Leute, die mit der Zeit nicht sparen müssen
    Ernest Claes


    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Vielen Dank für die lieben Kommentare.
    @Bille: So ein Motiv geisterte schon länger in meinem Kopf rum, aber man kann den Tierchen ja nicht vorschreiben wann sie wo stehen sollen :D . Dummerweise hatte ich das Stativ nicht dabei und die lieben Großen waren auch noch ziemlich weit hinten. So ist das leider das einzige halbwegs scharfe Foto.

    Gibt es eine Erkennungs-App für die vielen Tiere oder lernst Du das Tierlexikon auswendig ? :whistling:

    In Vorbereitung auf den Urlaub haben wir uns ein eBook zur Tierbestimmung gekauft. Im Nachhinein betrachtet war es für die Nutzung unterwegs eher ungeeignet. Im Etosha gab es dann eine Karte des Parks mit den wichtigsten Tieren drin, also Bild und Name. Ich habe nun da, wo es eindeutig ist, auch die Art erwähnt, merke aber, dass man anhand einzelner Fotos nicht immer sicher bestimmen kann, wer da gesessen oder gestanden hat. Da werde ich mit dem Büchlein noch mal recherchieren. Vielleicht gibt es ja später immer mal ein Bild im Tierbilder-Thread :whistling:

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • Ich bin auch mal nachgereist und sage (:danke:) für den schönen Bericht mit den tollen fotos.

    Glück Auf


    Tom

    "Wer aufhört zu werben, um Geld zu sparen, kann ebenso die Uhr anhalten, um Zeit zu sparen"
    Henry Ford (1863-1947)

  • Ich hab noch gar nichts gesagt - bin aber immer brav mitgereist. Blinder äh stummer Passagier sozusagen.
    Also jetzt endlich: für's zeitnahe Mitnehmen und die schönen Bilder!

  • So, da ich jetzt wieder zu Hause bin und gescheites Internet habe, wo ein Foto in weniger als 5 Minuten lädt :D , habe ich direkt nachgelesen. Wundervolle Bilder und tolle Tiersichtungen :thumbup: . Die Giraffen im Sonnenuntergang sind Klasse :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • 23. Mai 2015


    Nach zwei Nächten im Camp Namutoni müssen wir heute wieder die Koffer packen und zur nächsten Station aufbrechen. Wir hatten gestern schon darüber gesprochen, noch ein paar Wasserlöcher anzufahren und es drauf ankommen zu lassen eventuell noch einen weiteren Tag bezahlen zu müssen, falls es doch die 24-Stunden-Regelung geben sollte.


    Wir packen wieder mal ein, fahren zum Frühstück und checken aus. Wieder wird erst jemand zum Zimmer geschickt, um dessen ordnungsgemäßen Zustand zu prüfen, ehe die Kaution ausgezahlt wird.


    Wir wollen ein Stück nach Norden in Richtung Etosha Pfanne fahren und auf dem Hin- und Rückweg ein paar Wasserlöcher begutachten. Von Namutoni aus geht es dann in Richtuing Osten zum Parkausgang. Gleich am Anfang unseres Weges haben wir einen guten Blick auf die Etosha Pan, wo an manchen Stellen noch Wasser steht. In der Ferne entdecken wir sogar ein paar Pelikane.



    Etosha-Pfanne mit Restwasser...



    ... in dem sich ein paar Pelikane tummeln



    Etosha-Pan von Zebras umrahmt



    Oase in der Salzwüste


    Gleich vor dem ersten Wasserloch sehen wir eine größere Gruppe Giraffen langsam in unsere Richtung marschieren. Wir zählen insgesamt 18 Tiere, alt und jung. Wir vermuten, dass sie Richtung Wasser wollen, aber sie lassen sich viel Zeit beim Fressen zwischendurch und wir beschließen, später noch einmal am Wasserloch nachzuschauen.



    Ein Teil der Giraffenherde, die dann vor und hinter unserem Auto über die Straße ging


    Dann steht überraschend ein Steinbock am Weg. Da ich den Steenbok letztens nur noch flüchtend erfasst hatte, nutze ich die Gelegenheit für ein Portraitfoto. Eigentlich waren die Pelikane schon das "Neue Tier des Tages", aber wir haben einfach mal weiter auf Vorrat neue Tiere gesichtet, wobei erst mal die Vogelwelt herhalten musste.



    Steinbock endlich auch von vorn



    Bronzeflecktaube



    Halbmondtaube



    Rotschnabel-Toko



    Gackeltrappe



    Stelzenläufer



    Marabus


    An einem weiteren Wasserloch sehen wir neben vielen Bekannten auch mal fotogene Warzenschweine. Warzenschweine oder englisch warthogs sind uns schon öfter begegnet, aber so frisch gesuhlt wie hier noch nicht. Nachdem wir uns an dem illustren Treiben sattgesehen hatten wollten wir weiterfahren und auf einmal kam ein Breitmaulnashorn auf die Lichtung. Ich hab schnell die Kamera gezückt und die kleine Bilderserie geschossen.



    Frisch gesuhlte Warzenschweine



    Nashorn markiert sein Revier...



    ... scharrt alles ordentlich zu ...



    ... dreht sich um ...



    ... und marschiert zurück ...



    ... zu seinem schattigen Plätzchen.


    Wir hatten vor ein paar Tagen ja den Rhino-Drive auserkoren, seinem Namen alle Ehre zu machen. Daraus wurde ja nix, weil uns "nur" Giraffe und Elefant am Straßenrand präsentiert wurden. Jetzt sah ich den Hinweis auf den Dik-Dik Drive. Das Damara- bzw. Kirk-Dikdik ist eine kleine Antilopenart die ansonsten recht scheu ist. Der Drive ging in etwa über 6 km in einem kleinen Rundkurs, also mit überschaubarem Zeitaufwand machbar. Unterwegs begegnete uns ein anderes Fahrzeug. Wir machten die Insassen auf das Nashorn am Wasserloch aufmerksam und sie meinten, dass sie in der Runde nichts gesehen hätten. Wir sind dennoch weiter gefahren und wurden belohnt. Erst eines und dann ein weiteres Dikdik zeigte sich im Unterholz und sie ließen mir zumindest soviel Zeit, die Kamera zu zücken und ein paar Bilder zu machen.



    Dikdik Nr. 1



    Dikdik Nr. 2


    Auf dem restlichen Weg ist dann nicht mehr viel passiert und wir verließen gegen 15 Uhr den Park, ohne nachzahlen zu müssen.



    Bye bye Etosha :winken:


    Es waren noch etwa 100 km bis zu unserem nächsten Übernachtungsort. Wir probierten mit der Ohange Namibia Lodge das erste Mal eine Gästefarm aus. Hinter den guestfarms steckt das Modell, dass Farmer nebenher einen kleinen Beherbungsbetrieb laufen haben und man hauptberuflich aber Rinder oder Wild auf der Farm hält.


    Als wir ankamen wurden wir vom Personal freundlich empfangen, uns wurde alles gezeigt und der Bungalow zugewiesen. Später haben wir mitbekommen, dass wir die einzigen Gäste waren. Zum Diner wurde im Freien dann ein Feuer entzündet, eine Tafel für 5 Personen wurde aufgebaut und der Grill für das Braai (BBQ auf südafrikanisch) angeworfen. Auf die Frage, wer denn noch dabei sein werde hieß es "You have diner with the owner family", sprich wir essen mit der Farmerfamilie. Punkt 18 Uhr marschierten drei Bedienstete auf und baten zu Tisch. Wir waren ganz allein und auf unsere erstaunten Blicke erklärte man uns, dass man die Familie angerufen, aber nicht erreicht hat und wir würden jetzt aber essen.


    Es war schon komisch, zu zweit von drei Bediensteten bekocht und bedient zu werden. Am Anfang hat Christofina in ihrer Muttersprache das Menü vorgetragen. Es klang ziemlich exotisch mit vielen Klicklauten drin. Das Essen war dann auch wieder exotisch bzw. Wild. Es wurde schon merklich kühl und Petra meinte dann scherzhaft, dass sie sich am liebsten übers Feuer setzen würde. Eins-fix-drei hatte eine Angestellte die Schaufel zur Hand und packte etwas Glut von der Feuerstelle unter Petras Campingstuhl. Diese neue Art von Sitzheizung, die sie da genossen hat, weckte das Begehren, dass ich ihr auch zuhause gerne auf diese Art und Weise Feuer unter dem Hintern machen könne.


    Die Familie kam dann später, entschuldigte sich vielmals und wir kamen mit der Hausherrin Karla noch ins Plaudern. Sie waren auf einer Wildauktion und haben es nicht mehr rechtzeitig zurück geschafft. Karlas Familie lebt schon in 4. Generation in Namibia. Sie sprach sehr gut deutsch, weil sie für etwa ein Jahr als Aupair in Deutschland war. Wir haben viel Interessantes über das Leben in Namibia gehört, was uns ohne diesen "Familienanschluss" wohl verborgen geblieben wäre. Am Ende wurden wir noch gefragt, ob wir Lust hätten morgen mit über die Farm zu fahren und die Futterstellen zu kontrollieren. Da wir sonst nichts konkret geplant hatten sagten wir zu. Der Tag war wieder lang und uns zog es dann auch magisch in die Betten.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • Bin weiterhin dabei und freue mich, dass es Dir so gefallen hat. Sind auch tolle Bilder dabei.


    Ich finde den Bericht spannend, aber das Land reisst mich bisher (trotz der ganzen Tiere) immer noch nicht aus dem Hocker. Bleibe aber weiter dabei, vielleicht kommt's ja noch... ^^

  • Petra beim Öffnen des Gatters nach der Rast

    Ich muss noch einmal auf die Rastplatzsituation zurückkommen: Man darf in der Pampa nicht aussteigen, um "seine Angelegenheiten" zu regeln, das leuchtet mir ja noch ein. Aber man muss aussteigen, um das Gatter zu öffnen.... Sind die Plätze dann immer so übersichtlich angelegt, dass im dem Moment kein Tier angreifen kann bzw man den Angreifer früh genug sieht? Die Viecher sind ja teilweise auch recht schnell.... (:kratz:) (:crazy:)

  • Man darf in der Pampa nicht aussteigen, um "seine Angelegenheiten" zu regeln, das leuchtet mir ja noch ein. Aber man muss aussteigen, um das Gatter zu öffnen.... Sind die Plätze dann immer so übersichtlich angelegt, dass im dem Moment kein Tier angreifen kann bzw man den Angreifer früh genug sieht?

    Es war eigentlich überall recht übersichtlich. Aber genau dieser Widerspruch war mir auch durch den Kopf gegangen. Ich denke aber es geht weniger um den kurzen Moment den man das Auto verlässt (ob nun zum Gatter öffnen oder eben mal schnell das Geschäftliche zu regeln), sondern um die längere Rast. Überall gab es dort auch Picknickplätze und für den längeren Aufenthalt dort ist die Gatternutzung auf jeden Fall sinnvoll. Später hatten wir die Toilettenhäuschen auch mal uneingezäunt im Park und dort gab es aber auch keine Picknickmöglichkeit.


    Ich hab auch ehrlich gesagt, keine Ranger oder so gesehen, die einen vielleicht anzählen könnten, wenn man doch mal das Auto verlässt. Dass es dennoch nicht ganz ungefährlich ist, hat ein Gespräch mit der Farmbesitzerin gezeigt. Sie war auch mit Leuten auf Tour und war im Park, als es einen Zwischenfall mit Elefanten gab. Touristen bzw. Journalisten wollten den besonderen Kick und sind auf einen Elefanten zugegangen ohne die Situation überblickt zu haben. Sie wurden angegriffen und die Reportage durfte dann jemand anderes beenden. Das eigentlich schlimme dabei ist, dass das Tier, welches eigentlich nur sich oder sein Revier oder ein Jungtier "verteidigt" hat, wegen eines solchen Zwischenfalls getötet wird. Aus genau diesem Grund wird man auch immer aufgefordert, keinerlei Tiere zu füttern, damit sie ihre Scheu vor dem Menschen behalten und es wegen der eventuellen Nähe und daraus resultierenden Zwischenfällen keine solchen Tötungen geben muss.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • Danke, dann seht ihr das genauso :thumbup: .

    Das eigentlich schlimme dabei ist, dass das Tier, welches eigentlich nur sich oder sein Revier oder ein Jungtier "verteidigt" hat, wegen eines solchen Zwischenfalls getötet wird.

    Das ist wirklich schlimm, denn das Tier folgt ja nur seinen Instinkten und den Fehler hat wieder einmal der Mensch gemacht :(

  • 24. Mai 2015


    Wir werden wieder mit dem Sonnenaufgang wach. Nach dem üblichen Morgenkaffee gehen wir vor zum Frühstück. Die Hausmädchen haben schon alles vorbereitet, Justus und Karla, die Farmbesitzer frühstücken mit uns. Ihr Junior hat ein wenig Narrenfreiheit, haben wir den Eindruck, aber das soll uns ja nix angehen. Er ist die Woche über im Internat und freut sich über das lange Wochenende. Morgen ist Pfingstmontag, der eigentlich in Namibia kein Feiertag ist, aber diesmal per Datum auf den Afrikatag (Africa Day) fällt und dieser ist wiederum Feiertag. Er erinnert an die Gründung der Organisation für Afrikanische Einheit im Jahre 1963.


    Nach dem Frühstück wird noch ein wenig rumgedaddelt und Karlas Schwester kommt von einer benachbarten Farm zu Besuch. Gemeinsam starten wir dann die Farmbesichtigung. Zunächst heißt es Zäune kontrollieren. Das geschieht im Schnitt zwei mal pro Woche. Die beiden haben eine kleine Farm für namibische Verhältnisse. Etwa 1.000 ha gehören ihnen, das ist etwa die Hälfte von Hiddensee oder 3 mal der Centralpark von New York. Die Zäune in Schuss zu halten dient der Erhaltung des eigenen Wildbestands und soll auch Räuber (tierische und menschliche) abhalten.


    Zusätzlich fahren wir ein paar Futterstellen an. Normalerweise wird nicht zugefüttert. Der Bestand der Tiere soll durch das Futterangebot des Areals eigentlich versorgt werden. Im Moment kämpfen sie aber mit zwei Problemen. Da ist ein dauerhaftes Problem durch die "Verbuschung". Statt Gras wächst immer mehr Buschwerk als Folge der früheren intensiven Beweidung durch Rinderfarmen. Das Buschwerk ist aber kein gutes Futter und verhindert das Graswachstum. Das zweite Problem liegt an der regenzeit, die dieses Jahr keine war. Von daher haben sie an verschiedenen Stellen Heu und Gras bereitgestellt. Nun wird geprüft, ob die Tiere davon gefressen haben. An vielen Stellen ist nichts passiert, also finden die Tiere noch genug anderes Futter.


    Unterwegs sehen wir leider nicht allzu viele Tiere. Ein Kleiner Kudu flüchtet vor uns, ansonsten sehen wir nix. Der Kleine Kudu ist übrigens eine andere Kudu-Art, als die die wir sonst frei herumlaufen sehen. Er kommt normaler Weise im östlichen Afrika vor und wird auf der Farm gehalten. Später werden wir am Wasserloch noch ein Weißschwanzgnu sehen, welches hier auch nicht vorkommt, sondern aus Südafrika eingeführt wurde.



    "Kleiner Ku" auf der Flucht
    Im Bild dürfte man die Futtergabe "unter den Hufen" sehen


    Bei der Fahrt und auch sonst unterhalten wir uns angeregt mit Karla und bekommen einen Einblick in das Farmerleben und deren sonstigen kleinen und großen Probleme. Um nur mal ein Thema anzusprechen, was mich persönlich interessiert hat, hab ich gefragt, warum man so wenig Solarstromgewinnung sieht. Die Erklärung ist relativ simpel. Namibia zahlt den Einspeisern von Solarstrom keine Vergütung. Das bedeutet, man muss den Strom selbst verbrauchen oder "verschenken". Im Umkehrschluss kauft Namibia aber den Strom von Südafrika zu. Jeder Versuch, den Strom nicht mehr von dort sondern von eigenen Erzeugern zu beziehen wurde bisher unterbunden.


    Nach der Tour sind wir dann noch mal auf eigene Faust losgefahren. Wir haben den Hoba-Metoriten angeschaut, den weltweit zweitgrößten Eisenmeteoriten. Und wir wollten mal nach Grootfontein, einer lt. Reiseführer hübschen, grünen Stadt. Der Metorit war schnell "abgearbeitet" und Grootfontein fast noch schneller. Dank Sonntag waren die Straßen ziemlich leer und es war alles ein wenig öde. Ich hab da nicht mal Lust gehabt, ein Foto zu machen.



    Straße mit Nummer (D 2863) und Verkehrszeichen



    es herbstet in Namibia



    Warnhinweis am Meteoriten



    We proudly present...



    ... the Hoba Meteorite



    Alle Wege führen nach Grootfontein


    Wir hatten aber eine schöne Tour durch die Natur, über Straßen, die in Deutschland als Feldweg durchgegangen wären, aber hier mit Straßennummer und Verkehrszeichen ausgestattet war. Am Nachmittag haben wir noch kurz am Pool abgehangen und die Kleintierwelt der Farm erkundet.



    Libelle am Pool



    vermutlich ein Ockerfußbuschhörnchen



    Springböcke gab es viele auf der Farm



    Am Abend kamen noch die Elands (Elenantilope), die größte Antilopenart


    Zum Abend waren wir wieder am Haupthaus, haben ein wenig auf's Wasserloch geschaut um das "Nutz-Wild" zu bestaunen und ein bisschen mit einem Pärchen geplaudert, die heute auf der Farm für eine Nacht campen. Nach dem leckeren Abendessen (diesmal gab es mal wieder was Neues und zwar Giraffe) haben wir noch ein wenig mit Karla geplaudert und sind dann in's Bett. Morgen geht es für uns zur vorletzten Station in die Nähe des Waterberg-Plateaus.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • 25. Mai 2015


    Auch der heutige Morgen verläuft nach demselben Schema wie sonst, von der Sonne geweckt werden, Kaffee trinken und zum Frühstück marschieren. Beim auschecken treffen wir noch mal die Camper, sie wollen in dieselbe Richtung wie wir. Außerdem bringen sie eine Schlinge mit, die sie auf dem Gelände gefunden haben. Karla war etwas außer sich, weil sie immer wieder mit solchen Wildereien auf der Farm konfrontiert wird. Sie hatte an einem Abend auch erzählt, dass sie durch solch eine Falle auch mal ein Zebra verloren hat.


    Wir machen uns dann auf den Weg. Es ist nicht weit bis zum nächsten Quartier und wir haben noch einen Zwischenstopp geplant. Es geht in Richtung Waterberg-Plateau und auf dem Weg dorthin liegt die CCF (Cheetah Conservation Foundation). Da wir im Etosha keine Katzen außer den Löwen gesehen haben, wollen wir wenigstens hier mal einen Blick auf Geparden werfen.



    Eingang zum Gelände des CCF


    Die Organisation kümmert sich um verwaiste Geparden. Die Farmer erschießen sehr oft Geparden, da sie ein Risiko für das eigene Nutzvieh darstellen. Werden dann Waisen von solchen Geparden gefunden, landen die beim CCF. Leider werden diese Geparden niemals wieder die Freiheit erleben, zumindest nicht in Namibia. War anfangs die Auswilderung noch ein Thema, so ist es heute die Versorgung der Tiere und vor allem auch die Präventionsarbeit.



    Warten auf's Fressen



    So nah kommt man den Geparden hier nur bei der Fütterung vor Publikum oder auf der geführten Tour


    Gerade zur Vorbeugung betreibt die CCF ein Programm, in dem sie Schutz- bzw. Begleithunde für die Farmer zu einem eher symbolischen Preis bereit stellt. Die Hunde sind Kangals, eine türkische Schutzhunderasse, die zusammen mit der Herde leben und auf andere Raubtiere abschreckend wirken sollen. Dadurch sinkt das Risiko, dass ein Gepard sich so weit der Herde nähert, dass er erschossen werden könnte. Das Programm kommt ganz gut an. Allerdings haben wir auf der Führung auch gehört, dass manche ihre Hunde wieder abgeben müssen, weil sie nicht ausreichend gefüttert werden. So ein großer Hund braucht halt auch 'ne Menge Futter.


    Wir haben eine Führung und eine Fahrt durch die weiten Gehege gebucht. Während der Führung ging es vor allem darum, die Arbeit der Organisation vorzustellen. Am Ende gab es dann die Fütterung der Geparden. Es war sehr interessant und die Erläuterungen nebenher, haben viel Wissenswertes vermittelt.



    Im ersten Moment wirkt es befremdlich, wenn die Tiere aus Schüsseln fressen, aber in der Natur nehmen Geparden auch nur sauberes Futter an, weil sie es direkt aus ihrer Beute heraus fressen. Wir haben gesehen, dass die Geparden Fleisch, welches neben die Schüssel gefallen ist, sofort wieder in eine solche legen und erst dann weiterfressen.


    Nach der Fütterung fuhren wir dann im Safariwagen durch zwei Gehege, in denen jeweils 4 Geparden gehalten werden. Insgesamt haben wir 7 von den 8 Tieren auch zu Gesicht bekommen. Auch wenn es nicht die wirkliche Wildnis war, war es doch sehr schön, die Tiere mal ohne Gitter und Zaun dazwischen beobachten zu können.



    Den gab es dann ohne Gitter



    Zwischen Auto und den Tieren waren nur 10 Meter Abstand



    tagsüber faulenzen die Tiere, da sie nur in den Abend- und Morgenstunden jagen


    Es war dann schon später Nachmittag, als wir wieder aufgebrochen sind. Wir konnten nicht so fahren, wie geplant, da die auf der Karte eingezeichnete Straße nicht für die öffentliche Nutzung gedacht war. Also musste ich wieder etwa 50 km die gleiche Strecke zurück und so sind wir kurz vor Sonnenuntergang am Quartier angekommen. Diese Gästefarm ist etwas anders konzipiert. Familienanschluss ist eher nicht vorgesehen. Der "Beherbergungsbetrieb" wird von einem schweizerischen Pärchen bzw. einer Familie geführt, liegt aber auf der Farm Hohenfels die wiederum seit 1903 dem Fürstenhaus zu Bentheim Tecklenburg-Reda gehört. Langer Rede kurzer Sinn: Wir waren wieder die einzigen Gäste und hatten das gesamte Personal zur alleinigen Verfügung ;).


    Der Bungalow liegt etwas abseits und wieder sehr ruhig. Zur Warmwasserbereitung wurde schon mal ein Feuer unter dem Freiluft-Boiler entzündet und das Moskitonetz war auch schon entfaltet. Vom Balkon gab es diesmal einen Blick gen Westen auf eine Hügelkette. Das sah zum Sonnenuntergang wieder spektakulär aus.



    Schöner Ausblick beim Duschen


    Zum Abendessen gab es Menü, wobei ich den Eindruck hatte, dass es was Schnelles geben musste. Nudeln mit Ziege war zwar lecker, aber alle bisherigen Menüs waren irgendwie exotischer.


    Fast hätt ich's vergessen! Die Überschrift muss ja noch geklärt werden. Seitdem wir in Namibia angekommen sind (mal von Swakopmund abgesehen), waren Wolken Mangelware. Es ist fast schon Ritual geworden, morgens aus dem Fenster zu schauen und anzumerken "Schatz, wir haben schönes Wetter". Je näher wir heute dem Waterberg kommen, desto wolkiger wurde es. Erst gab es nur ein klitzekleines, dünnes Wölkchen, dann ein paar mehr und am Ende war der Himmel zugezogen. An der Rezeption hieß es dann, es sollen wohl auch ein paar Regentropfen gefallen sein.



    Hier haben wir zum Spaß die ersten Wölkchen fotografiert, um später im Bericht das "schlechte Wetter" auch beweisen zu können...



    ... da wussten wir aber noch nicht, dass es wirklich viele Wolken geben wird.


    Nicht so viel Sonne zu haben käme uns aber morgen entgegen, denn wir wollen zum Waterberg und dort etwas wandern. Nachdem wir die letzten Tage fast nur im Auto gesessen haben, tut uns ein bisschen Bewegung sicher gut.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • Nette Geparden......... die können ja wohl recht zahm werden (:peace:)

    Auf unserer Fahrt durch die Gehege war noch ein Paar aus Deutschland mit dabei und ich weiß nicht, was den Mann da geritten hat, aber er hat eine ganze Weile mit dem Guide diskutiert, ob man die nicht streicheln könne. Wenn schon nicht er selbst, dann vielleicht der Herr Guide? Und ob sie nicht vielleicht doch irgendwo noch so ein Gepardenbaby hätten....


    Fakt ist, dass dort kein Mensch direkt mit den Geparden in Kontakt kommt, weder Gäste noch das Personal. Auf anderen Farmen soll es wohl auch zahme Geparden zum Streicheln geben.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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  • 26. Mai 2015


    Die heutige Morgenroutine wird durchbrochen, weil die Schönwettermeldung nicht kommt. Wir haben immer noch Wolken!



    Morgenkaffee



    Sonnenaufgang mit Wölkchen



    Hier wird unser Warmwasser bereitet


    Wie ich aber gestern schon schrieb, wollen wir heut ein wenig wandern oder kraxeln. Ein paar Kilometer entfernt befindet sich der Waterberg Plateau National Park. Anfangs hatten wir mit einer Übernachtung im Park geliebäugelt, aber nach ein paar Rezensionen auf verschiedenen Seiten war klar, das müssen wir nicht haben. Übernachtungstechnisch wäre es sicher akzeptabel gewesen, aber im Camp "wüten" die Paviane. Man liest von demolierten Autos, Radau und Remmidemmi und darauf haben wir keine Lust.


    Zwischenzeitlich war ich etwas irritiert, weil ich irgendwo gelesen hatte, man könne im Park nicht selbst fahren sondern nur in geführten Touren. Eigentlich wollten wir auf eigene Faust ein wenig herumstromern. Es stellt sich aber schnell heraus, dass beides stimmt. Mit dem eigenen Auto kommt man in den Park, aber nicht in die Natur. Wer per Auto auf's Plateau möchte oder abseits des Camps fahren will, kann das nur mit den Rangern tun. Wandern darf man aber allein, zumindest in manchen Teilen. Einige Bereiche am Waterberg sind wegen des Naturschutzes generell nur mit spezieller Genehmigung und manche gar nicht zugänglich.


    Nach dem wieder sehr leckeren und reichlichen Frühstück wollen wir starten. Mitten beim Frühstück ist auf einmal der Strom weg und wir bekommen mit, dass ein Notstromaggregat gestartet wird. Das soll uns nicht weiter tangieren, wir sind ja nachher unterwegs.



    Da wollen wir hoch


    Die Fahrt zum Park ist unspektakulär, wir haben sogar streckenweise Teer unter den Rädern. Im Park muss man dann Eintritt bezahlen und bekommt eine kleine Karte mit den Wanderwegen. Wir suchen uns eine Tour auf's Plateau aus zum "Mountain View". 45 Minuten veranschlagt die Rangerin, wir wissen schon, wir werden länger brauchen.


    Zunächst geht es moderat durch den Wald. Wir sehen ein Dikdik und diverses Kleingetier.



    vermutlich ein Schweifglanzstar



    Auf halbem Weg bieten sich schon schöne Ausblicke


    Je näher wir der Felswand kommen, desto mehr Klettereinlagen müssen wir absolvieren. Da wir die meiste Zeit im Schatten laufen und in freien Bereichen auch immer mal eine Wolke vor der Sonne ist, lässt es sich noch aushalten. Ein bisschen komme ich aber schon ins Schwitzen. Oben angekommen leg ich den Rucksack ab und bin pitschnass. So schlimm hatte ich das mit dem Schwitzen gar nicht empfunden. Das Geheimnis klärt sich, als der Durst kommt und wir die Trinkflasche aus dem Rucksack nehmen. Die ist nämlich aufgegangen und ausgelaufen. Daher die große Nässe am Rücken.



    Bäume erobern die Felswand



    Impressionen vom Aufstieg



    streckenweise muss man ganz schön klettern



    eine auf den ersten Blick nicht allzu vertrauerweckende Leiter



    Dieser Ausblick entschädigt für die Strapazen



    oben Schweiß, unten Trinkwasser :whistling:


    Wir genießen den Ausblick und starten dann den Abstieg. Ich schau ja immer rechts und links des Weges nach der Tierwelt. Beim Abstieg schau ich auch mal nach oben und entdecke ein paar Klippschliefer. Irgendwie kommen wir uns vor wie im Menschenzoo. Die Tierchen sitzen auf den Felsen und schauen spöttisch, ob unserer unbeholfenen Kletterei, auf uns herab.



    Klippschliefer schauen spöttisch von oben herab...



    ... vermutlich wegen unserer unbeholfenen Kletterei :thumbup:


    Wir nehmen einen anderen Weg für den Abstieg und sind schneller unten als erwartet. Es gab allerdings deutlich mehr Klettereinlagen, die uns auf dem Weg nach oben eventuell über einen Abbruch der Wanderung hätten nachdenken lassen. Unten angekommen machen wir erst mal Lunch und dann soll noch ein wenig Birdwatching sein. Der dazu auserkorene Trail ist allerdings so vogelarm, dass es keinen Spaß macht. Wir schleichen dann noch etwas durchs Gelände, sehen Warzenschweine am Pool und Paviane bei der Plünderung der Mülltonnen.



    Warzenschweine am Pool



    Paviane nach der Plünderung der Mülltonnen


    Am frühen Nachmittag beschließen wir, in die Lodge zu fahren. Vorher wird noch getankt und wir machen einen kleinen Abstecher zu einem deutschen Soldatenfriedhof, auf dem die Gefallenen der Schlacht am Waterberg vom August 1904 beerdigt sind.



    Am deutschen Friedhof



    Die Gräber werden immer noch gepflegt


    Gegen 15 Uhr sind wir wieder am Bungalow und haben keinen Strom. Der Nachmittagskaffee in Eigenregie ist also nicht möglich. Wir spazieren zur Rezeption und bekommen erklärt, dass tagsüber der Strom abgestellt ist, weil an den Überlandleitungen gearbeitet wird. Bis 11 Uhr läuft dann auf der Farm der Generator und ab ca. 16 Uhr ist dann wieder mit Strom aus der Leitung zu rechnen. Das hätte man einem auch so sagen können am Morgen, als der Strom abgestellt wurde. Wir wandern dann ohne Kaffee, aber in Begleitung von 2 der 6 Hunde der Farm zum Wasserloch. Die freuen sich, dass sie mit dürfen und wir haben versierte Führer dabei, weil die den Weg schon in- und auswendig kennen.


    Am Wasserloch ist nix los und das liegt sicher nicht nur an den Hunden. Auf dem Rückweg komm ich auf Geröll ins Rutschen und falle hin. Das Hinterteil bekommt was ab und der Arm mit dem ich versuche, größeren Schaden von der Kamera abzuwenden. Zum Glück hat sie nur äußerlich ein paar Schrammen bekommen. Ich hingegen kann die nächsten Nächte nur auf der rechten Seite schlafen, dafür sorgen Arm und Po.


    Zum Sonnenuntergang sitzen wir auf der Terrasse und ich komm aus dem Knipsen gar nicht raus. Wozu Wolken doch alles gut sind.



    Nala, der Farmdackel, im Sonnenuntergang...



    ... und mit Ersatzfrauchen



    Sonnenuntergang



    Sonnenuntergang



    und das allerletzte Sunset-Foto in diesem Bericht :whistling:


    Abends gibt es wieder drei Gänge und diesmal ist auch die Exotik mit dabei. Wir ziehen uns zeitig wieder zurück und versuchen die Stille auf der Terrasse zu genießen. Doch trotz Moskitohut sind die Mücken zu nervig und wir gehen rein. Die Koffer werden wieder gepackt, denn morgen fahren wir zum letzten Quartier vor dem Heimflug.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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    Einmal editiert, zuletzt von steffuzius ()

  • wow, wirklich eine tolle Reise, die Ihr da gemacht habt.


    Namibia`s Landschaft würde mich nicht so vom Hocker hauen, aber eure Tier-Sichtungserlebnisse begeistern mich schon.


    Die Viecher, die in den Autos rumkrabbeln, würden mich schon etwas beunruhigen, denn die kriechen ja dort nicht nur
    rein um sich etwas zu wärmen. Bevor man dann mit dem Auto in die Pampa fährt, ist doch bestimmt erstmal ein kleiner
    Bremsentest und Kühlwassercheck angesagt oder wie habt ihr das gehandhabt.


    .... die Tausendfüssler haben uns auch irgendwie begeistert


    .... zwischen den Zeilen lese ich irgendwie heraus, dass dann der Krüger NP oder das Okavangodelta wohl bald auf die todo-list kommt. :zwinker:


    Klasse Stefan, macht richtig Spaß eurem Bericht zu folgen und für den ersten Afrikaurlaub habt ihr schon wirklich tolle
    Tierbeobachtungen gehabt. (bin ja fast schon ein bisschen neidisch)


    Ja und die zahmen Kätzchen gibt es ja auch an anderen Stellen gegen Bares zu streicheln, wer's mag solls doch machen,
    meins ist es irgendwie nicht. (ich hab das Bild extra kopflos gemacht, damit es keinen Ärger gibt)

    Gruß Heiner :winken:
    „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben“ (Alexander von Humbolt)




    Einmal editiert, zuletzt von Hei ()

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