Die Kasperkopp Solotour - Südwesten USA Herbst 2015

  • Ich fuhr die Interstate 25 nach Norden auf der linken Spur, plötzlich links vor mir eine heftige Staubwolke, dann sehe ich neben mir ein Auto fliegen und im Rückspiegel wie es sich seitlich mehrmals überschlagen hat. Ich wusste sofort, dass da jemand verstorben war. Am Abend im Hotel konnte ich dann alles nachlesen...


    Darf ich fragen, inwieweit du versucht hast den Unfallopfern zu helfen? Hast du zumindest 911 angerufen?

  • Natürlich darfst du fragen. Anhalten helfen war nicht drin, der Unfall war auf der Gegenfahrbahn, abgetrennt durch Betonelemente...Gott sei Dank, denn sonst hätte es mich vielleicht getroffen. Nein habe ich nicht angerufen, weil mein Englisch nicht so gut ist, wie dein Deutsch. Auf der Interstate war Feierabendverkehr. Auch wenn es sich plump anhört, soll ich wirklich auch noch 911 anrufen und den Notruf mit meinem schlechten Englisch blockieren? Mein Bauchgefühl sagt nein. Leute die mich persönlich kennen, wissen, dass wen ich aufgeregt bin, nicht normal sprechen kann, keine Worte finde. Ist nix schlimmes und ich komme damit klar und ein Geheimnis ist es auch nicht. Da fällt mir eine Situation ein, ein Officer von der Boarder Patrol fragte mich wo ich her komme, ich war nicht in der Lage zu antworten. Ok ging gut, weil meine Frau für mich gesprochen hat, ich konnte es nicht.

  • Ich stricke dir keinerlei Vorwurf!


    Ich fand kürzlich einen Mann, der bei einer Buhaltestelle am Boden lag. In der Gegend ist das nichts Ungewöhnliches. Trotzdem sah's für mich etwas ungewöhnlich aus. Ich habe selbst mehrere Minuten lang mit mir gerungen, bevor ich umgedreht habe und zurückgefahren bin. Der Mann stellte sich dann nicht als simpler Betrunkener heraus, sondern als Opfer eines Angriffs (Raubs) mit einer tödlichen Waffe. Ihm war buchstäblich der Schädel eingeschlagen worden und seine Brieftasche fehlte.
    Ich verständigte über unseren Dispatch die Rettungslräfte und hielt selbst eine vorbeifahrende Éinheit der lokalen Feuerwehr und dann auch eine Einheit der California Highway Patrol an. Die Feuerwehr-Leute wollte nichts machen, da sie auf dem Weg zu einem Notruf waren. Die CHP-Officer bekannten freimütig, dass sie schon 3x an dem Mann vorbeigefahren waren und ihn einfach für einen Betrunkenen gehalten hatten. Es dauerte fast 45 Minuten, bevor Rettungskräfte eintrafen...


    Der Security Officer eines benachbarten Nachtclubs kam vorbei und erzählte mir, dass er den Mann schon seit gut einer halben Stunde am Boden liegen gesehen hatte.


    Ich mache weder ihm, noch den Feuerwehrleuten, noch den CHP-Offizieren einen Vorwurf - und daher auch dir nicht. Jeder hat nach seinen Möglichkeiten, nach bestem Wissen und Gewissen und aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung gehandelt.


    Die Frage ist halt: Was, wenn ich selbst an der Bushaltestelle am Boden gelegen hätte? Was, wenn du in dem Auto gesessen hättest, das sich überschlagen hat? Wäre es mir/dir lieber gewesen, wenn einer zuviel den Notruf gerufen hätte - auch mit einer Sprachbarriere -, wenn einer "zuviel" Erste Hilfe bekommen hätte? Diese - bzw. sehr ähnlich lautende - Fragen stelle ich mir oft.


    Meine Antwort für mich ist, dass ich lieber irgendwas tue, als gar nichts. Genau dafür werde ich aber auch immer wieder von meinen Vorgesetzten angepflaumt.


    Ich nehme daher keine Wertung vor. Ich war nur neugierig...


  • :thumbup:

  • Hallo Thomas,


    ich habe endlich mal wieder etwas Zeit gefunden, um im Forum zu stöbern. Und ich genieße es, deinen tollen Bericht mit den bereits von vielen gelobten Bildern zu lesen. Es lenkt mich ein wenig vom Stress ab, danke dafür.


    Ich finde, deine Berichte sind noch lockerer und angenehmer zu lesen. Aber vielleicht täuscht das auch, weil ich sie so gern lese.


    Also los, weiter schreiben.... :D


    Im Januar geht´s wieder nach Florida???

  • Letzte Nacht hab ich beschissen geschlafen. Der Unfall hat mich doch noch etwas beschäftigt. So fix kann es vorbei sein.
    Ich machte mich vor Sonnenaufgang auf die Socken in Richtung Garden of the Gods. Ich wollte hier den Sonnenaufgang erleben. Jo Sonne war noch nich, aber dafür ´ne Herde Deers. Die machten zum Frühstück Picknick im Grünen.


    Die Tierchen hatten die Arschruhe weg und ließen sich von mir nicht stören. Ich glaube die wussten, dass ich kein Wildfleisch mag. :D


    Oha das Sonnenlicht war heute aber extrem rot. So richtig ist das nicht meins, weil ich finde, dass es komisch aussieht.


    Gott sei Dank war das Rot schnell vorbei und meine Äugelein wurden mit Anblick hübscher Steine erfreut.


    Ich dreh da so im Garden of the Gods ´ne Ehrenrunde um die Lage an anderen Orten im Park zu checken und wen sehe ich da mit Brille auf halb acht und Kamera im Anschlag? Na? Genau Opa von gestern Abend. Och am liebsten hätte ich ihn weiter heimlich beobachtet. Er sah so gestresst aus. Fast tat er mir schon leid...fast.
    Ach fällt mir noch was ein. Nicht nur Opa war wieder hier, nöö auch meine asiatischen Fotografen liefen knipsend Amok.


    Ich besuchte heute mal Orte im Park, die man eher nicht von Fotos her kennt. Mir hat´s schon mal gefallen.


    Pikes Peak war heute Morgen fast wolkenlos. Die Sicht auf Ihn war der Hammer. So klar hab ich ihn auch noch nicht gesehen.
    Garden of the Gods war wieder sehr gut. Ich denke wir sehen uns spätestens im Sommer 2016 wieder.

  • Auf mein nächstes Ziel war ich schon seid Jahren heiß. Ich hab doch ´ne Kirchenmacke und schau mir die Dinger zu gerne an. Hier in Colorado gibt es auf dem Gelände der Air Force Academy ein ganz besonderes Exemplar. Den Bau wollte ich mir heute anschauen.
    8.50Uhr war ich am Tor der Air Force Academy. Der Wachmann verlangte meinen Führerschein und sagte, dass das Gelände erst um 9.00Uhr für Besucher geöffnet wird. Ich solle umdrehen, auf dem Parkplatz gegenüber anhalten und um 9.00Uhr wieder antraben. Meinen Führerschein würde ich dann auch wieder bekommen.
    Foto - Große Dinge werfen ihren Schatten voraus. Blick auf die Harmon Hall, ein Bürogebäude der Academy.


    Ja da stand ich nun vor der Cadet Chapel. Fotos hatte ich schon viele gesehen. Aber hier vor Ort ist das doch was ganz anderes.


    Die Cadet Chapel ist eine Konstruktion aus Stahl, Aluminium und Glas.


    Die Kirche ist wirklich spitze :zwinker:


    Ich hatte bisher sehr viel Glück im Urlaub, diese Glückssträhne war immer noch da, denn ich hatte die Kirche ganz für mich alleine.
    Foto - Blick Richtung Altar der Protestantischen Kapelle


    Ich war sprachlos. Eine nette Dame vom Service wollte mit mir erzählen, merkte dann aber, dass ich gar nicht reden konnte und auch nicht wollte. Sie zog sich zurück und ließ mich staunen.
    Foto - Blick zur Decke Protestant Chapel


    Falls jemand meint, ich hätte an den Farbreglern gedreht, vergiss es, das ist da so bunt.
    Foto - Blick auf den Haupteingang und darüber die Orgel Protestant Chapel


    Die Cadet Chapel wurde schon1963 gebaut und hat damals 3,5 Mio $ gekostet. Ursprünglich sollte sie noch um einiges länger werden, aber die Kosten verhinderten dieses. Ich bin der Meinung, dass sie groß genug ist. 1200 Menschen haben Platz darin. Man kann hier auch heiraten, nur gibt es da ein paar Hürden. Man sollte schon bei der Airforce, Coast Guard oder ähnlichem sein. Ansonsten reicht es Träger des Purple Heart zu sein. Na irgendwer ne Chance? Nöö ich auch nicht.
    Das hier ist eine Seitenwand der Kirche, die der Sonne abgewandten Seite.


    Auch der Altar der Protestant Chapel war anders als alles was ich bisher gesehen habe.


    Hier das Altar Kreuz der Protestant Chapel.


    Die Protestant Chapel befindet sich im Obergeschoss der Cadet Chapel. Als ich wieder zu mir kam und mit dem bestaunen der Kapelle fertig war, sprach mich die Dame noch einmal an und empfahl mir den Besuch des Untergeschosses. Sie sagte, dass da noch mehr wäre. Hmmm ich dachte immer, dass es hier nur eine Kapelle geben würde, die Cadet Chapel halt und nicht mehr. Sie erzählte mir, dass die anderen Konfessionen ihre eigenen Räumlichkeiten hätten und ich die besuchen dürfte. Ha so was lass ich mir nicht zweimal sagen.
    Foto - Außenbereich des Kellers der Cadet Chapel


    Der Eingang zur Catholic Chapel war mit schneeweißen Bildern aus Carrara Marmor verziert. Diese Dinger sahen Hammer aus, ließen sich aber schwer fotografieren.


    Die Catholic Chapel fasst etwa 500 Besucher. Auch sie ist sehr modern eingerichtet. Ich kann immer noch nicht glauben, dass das alles hier schon 1963 gebaut wurde.


    Hier ein Blick auf den Altar der Katholiken.


    Die Jewish Chapel durfte nicht betreten werden. Ich guckte mir alles durch die offene Tür an und machte ein zwei Bilder.


    Plötzlich kam die nette Dame und fragte mich, ob ich mal in die jüdische Kapelle wolle. Nu klor. Sie ließ mich rein. Ich durfte mir alles anschauen und Fotos machen. Sie erklärte mir die teilvergoldeten Wandbilder in der jüdischen Kapelle. Die Geschichten kamen mir bekannt vor. Da war der Streit zweier Frauen um ein Kind. Jede wollte die Mutter sein. Ja genau, das Urteil des Salomon, der erst das Kind in zwei Teile schlagen wollte und die wahre Mutter dann verzichtet hat. Jo kennt ihr auch.


    Die kleinste Kapelle war die Buddhist Chapel. Hier durfte ich nun wirklich nicht rein. Von der Tür aus konnte ich aber auch so alles sehen.


    Ich war so was von happy. Dieses Bauwerk ist wohl das genialste, was ich bisher gesehen habe. Übrigens, meine Family war die ganze Zeit über WhatsApp bei mir und wurde mit Fotos verwöhnt.


    Ich marschierte zurück Richtung Auto. Die Hütte im Hintergrund war momentan wegen Bauarbeiten gesperrt.


    Im Air Garden schaute ich mir die Statuen an.


    Ich fuhr dann zum Visitor Center. Normal interessieren mich Besucher Zentren nicht, aber hier machte ich mal ´ne Ausnahme.


    Im Inneren gab es eine Ausstellung über die Air Force und die Academy. Hier war auch ein Zimmer der Kadetten zu sehen.


    Im Shop des Visitor Centers gab es alles zum Thema Air Force....Klamotten, Basecap, Tassen, Spielzeug, selbst Weihnachtsbaum Kugeln im Air Force Design und was weiß ich für´n Plunder. Mir gefiel da etwas für unseren Enkel, aber da wollten die 40,-$ für haben. Dort war eh alles sehr teuer. Ich verschob den Einkauf auf nächsten Sommer, denn ich gehe davon aus, dass ich mit Martina dann wieder hier bin. Dann soll die Oma mit Geld um sich schmeißen. Die hat eh mehr Ahnung von Klamotten.
    Muss ich noch ´ne Empfehlung für einen Besuch aussprechen? Ich denke die Bilder sagen alles.


    Richtung Ausgang Air Force Academy hielt ich an einem Viewpoint, von wo man eine tolle Sicht auf einen Teil des Geländes hat.
    Ich hatte hier noch keine Ahnung, was ich heute weiter anstelle und vor allem wohin ich fahren würde. Ich checkte im Internet die Wetteraussichten für die nächsten Tag. Das sah gut aus, so lange ich erst mal ein wenig in Colorado bleibe oder ins nördliche Utah fahre. Ok Colorado gefiel mir, aber der Staat ist groß. Ich dachte erst an Denver oder gar in Colorado Springs zu bleiben. Nöö die Idee war nicht gut. Die Erklärung ist einfach. Nächsten Sommer landen Martina und ich in Denver. Sollte das Wetter mal nicht so perfekt sein, würden wir eh in Denver das eine oder andere anschauen und selbst bei Top Wetter wären beide Orte mit Martina ideal.
    Ich liebe ja die Berge, den Herbst und die bunten Blätter, nur wo finde ich so was? Ich beschloss einfach drauf los zu fahren und suchte mir als grobe Richtung Breckenridge aus. Der Ort sagte mir was von einem früheren Besuch. Der Rest war mir wurscht. Dann würde ich versuchen in Richtung Vernal in Utah zu fahren, wo ich schon länger mal wieder hinwollte.
    Foto - Air Force Academy

  • Vom Herbst hatte ich noch nicht so viel während dieser Reise gesehen, dabei war das einer der Gründe, warum ich gerade jetzt reisen wollte. Vor allem die Espen sind es, die den Südwesten zu dieser Jahreszeit ordentlich Farbe geben.


    Wie ich schon schrieb, geplant war nix. Wenn ich etwas interessantes sah hielt ich an um es mir anzuschauen, wie diese verlassenen Ranch entlang der Route.


    Vom Wetter her hatte ich einen Sonne Wolken Mix mit kleineren Schauern, genau wie es voraus gesagt war. Für die Mittagspause hatte ich mir eine Road abseits des Teers ausgesucht, denn dort zog gerade ein Gewitter durch, welches ich beobachten wollte. Ja wirklich, ich mag so etwas anschauen. Kaum stand ich da, kam ein Pickup auf mich zu und hielt. Der Fahrer ein Grandpa von einer nahen Ranch war hin und weg. Er meinte dass ich einen so weiten Weg hier her gemacht hätte. Ah er sah mein New Yorker Nummernschild. Als ich ihm die Geschichte mit dem Mietwagen und meiner Herkunft verklickert hatte, war er noch mehr überrascht.
    Nach etwas gebackenen Hühnchen und paar Weintrauben setzte ich meine Fahrt fort.


    Die Landschaft Colorados ist ein Traum. Ich mag auch die roten Steine Utahs, aber irgendwie hat es mir Colorado noch mehr angetan.
    Während der Fahrt meldet sich plötzlich Ralf (Stromer Ralf, ein lieber Freund aus dem Web) über WhatsApp bei mir. Och ich hatte Zeit, und dachte hältst an und klönst mit ihm ´ne Runde via Telefon. Ich sagte ihm, dass ich auf dem Weg Richtung Vernal bin. Ich denke wenn er das hier liest, muss er gerade Kopf schüttelnd grinsen, denn er weiß ja wie es weiter ging. Hat mir gut getan, denn ich spreche gerne mit ihm, ist ein ganz angenehmer Zeitgenosse, den wir auch persönlich kennen.


    Ui was ist das? In Richtung Fairplay, einem kleinen Ort Colorados sah es finster aus. Und gerade da wollt ich jetzt hin.


    In Fairplay befindet sich South Park City, eines der schönsten Freilichtmuseen, die wir in den USA kennen. Die junge Frau an der Kasse nahm mir 10,-$ Eintritt ab und los ging der Spaß.
    Foto - Dyer Memorial Chapel


    Die Dyer Memorial Chapel ist in ihrem Leben schon mehr umgezogen als manch ein Mensch. Ursprünglich wurde sie in Montgomery gebaut, dort vorsichtig abgebaut und hier in Fairplay am Friedhof wieder aufgebaut. Seit 1981 steht die kleine Kapelle in diesem Freilichtmuseum.
    Foto - Blick in die Dyer Memorial Chapel


    Wow Herbst in South Park City. Ja ja viel Gelb ist nicht mehr an den Bäumen zu sehen, aber immerhin. Noch besser war das Wetter. Immer wieder kam die Sonne raus und ich konnte paar hübsche Bildchen als Erinnerung machen.


    In South Park City sind fast alle Gebäude komplett eingerichtet und können auch im Inneren besichtigt werden, wie hier auf dem Bild der J. A. Merriam Drug Store.


    Links das Park County Court House Baujahr 1862. Hier wurde Recht gesprochen, was oft auch den Tot des Delinquenten bedeutete. Es waren andere Zeiten und ohne hartes Durchgreifen wäre man angeblich nicht Herr der Lage geworden. Rechts im Bild die Garo Cabin, ein Waschhaus Anno 1895.


    Blick in die Garo Cabin, ein Spielzimmer für Frauen, komplett eingerichtet, mit allem was Spaß macht. :D


    Auweia in die Richtung liegt der 3518 Meter hohe Hoosier Pass, über den ich später fahren muss.


    Das South Park City Train Depot ist in Wirklichkeit eine Schule gewesen, die um 1900 gebaut wurde. Im Gebäude werden heute Originale der Eisenbahngeschichte gezeigt. Die Lok Baujahr 1914 stand viele Jahre für die Rio Grande Railroad unter Dampf.


    Das Head House war ursprünglich als Schmiede gebaut worden, dann aber zu einem Umkleideraum für Minenarbeiter umfunktioniert., wo diese auch ihre feuchten Arbeitsklamotten trocknen konnten. Ich stelle mir gerade den Gestank vor.


    Die Alma Queen Mine ist nur eine Nachbildung, damit wir Besucher wenigstens einen Hauch von Vorstellung haben, was die Bergleute früher unter Tage geleistet haben.


    Blick in die Mining Mill, die zeigt, wie eine Erzmühle um 1900 aufgebaut war.


    Blacksmith Shop der Hoffman Brothers stand früher in Leavick. Die Schmiede ist komplett ausgerüstet.


    So eine kleine Stadt braucht auch eine Schule, damit der Nachwuchs nicht nur Dummheiten lernt. Das Schoolhouse Anno 1879 stammt aus Garo, paar Kilometer südlich von hier. Den Ort gibt es schon lange nicht mehr und so ist dieser Bau einer der wenigen Zeitzeugen Garos.


    Die Einrichtung stammt aus Schulen der Umgebung. Interessant wie unterschiedlich z. Bsp. die Schultische aufgebaut waren.


    Mit dem Wetter hatte ich wirklich Glück. Ab und an gab es mal Schatten, was aber kein Problem war. In der Zeit schaute ich mir die Gebäude von innen an. In South Park City war ich schon zum zweiten Mal und mir hat es wieder sehr gut gefallen. Einen Besuch kann ich nur Empfehlen.

  • Direkt unterhalb vom Hoosier Pass verließ ich auf 3400 Meter den Teer. Die Road war frisch gegradet und sehr weich, vor allem ging es sofort mit ordentlich Gefälle bergab und am Himmel sah es nach Niederschlag aus. Ziel war die Magnolia Ghost Mine, welche ich vor Jahren in Google Earth entdeckt habe.
    Foto - Lincoln Falls direkt unterhalb der Magnolia Mine


    Man kann mit einem normalen Auto bis auf etwa 100 Meter an die Magnolia Ghost Mine heran fahren. Dort bin ich einfach den Lincoln Falls Richtung Mill gefolgt.


    1861 entstand hier das Montgomery Mining Camp wo für etwa 10 Jahre Gold abgebaut wurde. Die Magnolia Mill ist der letzte Überrest des Mining Camps. Nach dem Bau des Montgomery Reservoir versank das Mining Camp in den Fluten des Sees.


    Die Magnolia Ghost Mine ist heute in Staatsbesitz, anschauen ist erlaubt, aber das Betreten der Gebäude ist verboten. Mir hat es hier prima gefallen. Ich könnte mir vorstellen, dass es hier im Sommer noch schöner ist. Was die Fotos nicht zeigen, das Gelände steigt sehr steil an.


    Auf dem Weg zurück zum Teer habe ich mir noch den Hoosier Pass Tunnel angeschaut. Durch ihn wird Wasser von einem Nebenarm des Blue River in das Montgomery Reservoir umgeleitet.


    Maximal 2,2 Kubikmeter Wasser pro Sekunde fließen hier in das Montgomery Reservoir.


    Die Stadt Colorado Springs wird von hier aus über eine 113 Kilometer lange Pipeline mit Wasser versorgt.
    Foto - Montgomery Reservoir

  • Weiter ging es über den Hoosier Pass, wo es auf 3500 Meter etwas geschneit hat. Ja klar ist das hier nix Besonderes, aber ich war erst einmal baff.
    Foto - Lower Blue Lake


    Mein nächstes Ziel, die Blue Lakes habe ich auch aus Google Earth. Ich fuhr gleich einmal hoch zum Upper Lake und habe von dort aus den Lower beguckt. An den Upper kam ich nicht ran. Normal soll man da toll wandern können, aber heute war da alles dicht.
    Foto - Abfluss des Lower Blue Lake


    Noch vor paar Minuten war ich am Hoosier Pass im Schnee und hier nur 200 Meter tiefer schien die Sonne und ein Shirt reichte.


    Die Blue Lakes schienen übervoll zu sein, denn der Abfluss der Seen platze aus allen Nähten. Ein Schotterpiste, die früher am See entlang führte, war unterhöhlt und zum Teil weggeschwemmt.


    Wer auf Natur steht, ist hier goldrichtig und das obwohl beide Seen künstlich angelegt sind. Ich würde gerne im Sommer noch einmal wieder kommen.
    Ich fuhr dann weiter auf die Interstate 70 Richtung Westen. Mit der Dämmerung kam die Müdigkeit. Ich suchte per Smartphone und App nach einem Hotel in meiner Nähe und habe im Rodeway Inn Rifle ein Zimmer 53,84€ gebucht. Das Hotel sah von außen nach gar nix aus, aber drinnen war es toll. Ich habe mich sofort sauwohl gefühlt.
    Da saß ich nun in meinem Zimmer und habe über den heutigen Tag sinniert und vor allem über das was ich noch so anstellen könnte. Vernal stand ja ganz oben auf meiner Wunschliste und war jetzt auch in Reichweite. Ich wusste sogar schon ganz genau, wo ich außerhalb von Vernal im Auto schlafen wollte und hatte mich darauf gefreut. Auf Moab, Page und anderen Schiet hatte ich Null Bock. Ja kann ich nicht erklären. Ich habe seit zwei Tagen so gut wie keine Touristen gesehen. Ich war glücklich so einsam, also warum das dann ändern!? Wobei ich das schon komisch fand, dass eben kaum Touristen in den Bergen unterwegs waren. Colorado ist doch so schön. In meinem Kopp arbeitete es aber irgendwie war ich zu müde um das Thema zu Ende zu denken, außerdem wollte ich ja nach Vernal.
    Ich werde das Hirn jetzt runter fahren und eine Runde schlafen. Gute Nacht.

  • :thumbup: einfach Klasse! Danke.
    Dieses Southpark City ist völlig an mir vorbei gegangen als wir in der Nähe waren. Obwohl uns genau solche Dinge interessieren. Aber es muss ja für's nächste mal noch was zu entdecken geben.


    Eric

  • So Thomas, dann habe ich jetzt ja mal eine Vorstellung wie es dort aussah, wo du warst, als wir telefonierten :D . Ja, unsere Telefonate fand ich auch echt klasse und die Bilder dazu, die über WhatsApp kamen, machten das ganze noch interessanter. Da hast du ja wirklich einen tollen Tag gehabt, so ganz nach deinem Geschmack.


    Übrigens sollten wir uns mal wieder zum Klönen treffen. Macht immer Spaß mit euch.


    Gruß


    Ralf

  • Zitat

    Ich war so was von happy. Dieses Bauwerk ist wohl das genialste, was ich bisher gesehen habe

    Jo, ich hab 2007 drin gestanden und war nicht weniger baff. Wir hatten in Denver im Hotel einen Flyer von der Kapelle gesehen und sind extra deswegen runter gedüst. Hat sich definitiv gelohnt, das ist schon ein irres Teil. Wo wir dort gewesen sind war auch gerade ein Football Spiel, die Stimmung lässt sich nicht wirklich beschreiben ... Enthusiasmus in Vollendung ^^ Das Shirt aus dem Shop ist übrigens eins mit meiner Lieblingskleidungsstücke - vorne steht ja in dicken Lettern Air Force Academy drauf. Jetzt brauch ich nur noch 'nen Flieger :8o:


    Southpark kannte ich damals leider noch nicht ... nur die Serie, und die finde ich zum k*tzen (:tongue:) Der Ort scheint netter zu sein :thumbup:

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