Musikkalender Juni 2016 - Konzerte in den 70ern und 80ern

  • :thumbup: ... die Story's .. einfach klasse :thumbup: . Vieles das ich kenne dabei aber auch einiges was vermtl an mir vorbei ging.
    (:lachtod:)
    und Mami's Blumeau hattest du auch mit (:fluecht:)

  • Rock Island Vol. 1 vom 8.-10.8.1975
    Hochtrabender Titel: Deutschlands größtes Rockfestival auf der Rheininsel Nonnenau bei Ginsheim bei Mainz.
    Von den angesagten Bands glänzte allerdings fast die Hälfte durch Abwesenheit.
    Dabei waren: 9 Days Wonder, Amon Düül II, Back Door, Back Street Crawler mit Paul Kossof, Baxter, die insgesamt 3x spielten um die Ausfälle zu kompensieren (und über die es im Internet keinerlei Informationen gibt. Bands namens Baxter gab und gibt es zwar mehrere, aber keine aus Schweden, die es 1975 gab), Earth & Fire (schon wieder), East of Eden (auch schon wieder), Embryo, Guru Guru (die ich zwischen 1973 und 1976 6x live gesehen habe, ob ich wollte oder nicht), Hard Cake Special, Jane (eine der langweiligsten Bands überhaupt, die ich hier aber schon zum 4. Mal sehen musste), Kin Ping Meh, Missus Beastly, Mythos, Omega aus Ungarn,
    (mit einer für damalige Verhältnisse tollen Bühnenshow im Stile von Emerson, Lake & Palmer), Please, Satin Whale, Satyagraha (über diese Band habe ich keine Infos gefunden), Thin Lizzy als Hauptattraktion, Tiger B. Smith (unglaublich was es damals so alles gab), die (damals schon) alten Herren der Troggs und eine Band namens Veronica.


    Ich kann mich nur noch an sonnige Tage und im Auto schlafende Nächte erinnern - und an ein ziemliches Chaos, weil der Veranstalter scheinbar keine Ahnung vom Geschäft hatte und niemand wusste wer als nächstes spielte und welche Band überhaupt vor Ort war. Erstaunlicherweise gibt es im Internet keinerlei Geschichten oder Bilder von diesem Festival, ausser einer Karte, aber das ist meine, die zählt nicht. Da auch keine Plakate existieren weiss ich nicht welche Bands eigentlich so alle auftreten sollten. Im Bild ist Jerney Kagman von Earth & Fire zu sehen






    Und noch nen Festival, wenn auch nen kleines....
    5.9.1975 - A Golden Summer Night
    Mit der Baker Gurvitz Army und Wishbone Ash. Dave Mason und Renaissance haben nicht gespielt, war aber für uns damals kein Verlust.....



    Bei WIshbone Ash stand ich recht weit vorne an der Bühne....


  • Jetzt mal wieder ein paar "normale" Konzerte, keine Festivals.


    Status Quo - 9.9.1975 - Westfallenhalle 3 Dortmund
    Vorgruppen: Greenslade und Snafu.
    Greenslade passte nicht so ganz mit ihrer keyboardigen Musik, Snafu war ganz nett, bluesig. Status Quo - was soll man da schreiben, sie waren genau so wie man es von ihnen erwartet. Quoig eben.....



    Santana - 24.9.1975 - Philipshalle Düsseldorf
    bei den Recherchen zu diesem Thread hab ich festgestellt dass Earth, Wind & Fire als Vorgruppe dabei war. Von denen steht aber nicht in meinen Unterlagen, ich kann mich auch nicht daran erinnern die jemals gesehen zu haben. Zu spät kann ich eigentlich nicht in der Halle gewesen sein, es war an einem Mittwoch und ich hatte mir einen Tag Urlaub genommen, es war eigentlich ne Mittagschicht-Woche. Ich muss mich mal in meinen DeLorean setzen und nachsehen was da war......



    Einer geht noch
    Nektar - Westfalenhalle 3 - 15.10.1975. Schon wieder ein Mittwoch auf Mittagschicht, also wieder ein Tag Urlaub weg. Was damals nicht so schlimm war, in Urlaub fahren kannte ich noch gar nicht, das ging erst später los....
    Wer diese Band nicht kennt und die bisherigen Links nicht angeklickt hat sollte jetzt unbedingt mal reinhören.
    Recycled - 35 Minuten Musik, die auch heute noch ne Gänsehaut bei mir erzeugt. Live ist das alles nicht wirklich zu re-produzieren gewesen, es hörte sich eher kläglich an. Wenn man sich die ersten 17 Minuten anhört weiss man warum.....
    Eine der besten Musikaufnahmen aller Zeiten......


  • Status Quo - sagt mir ja noch was .. aber Greenslade und Snafu ?! ?( ... nie gehört


    Santana .. klar .. Earth Wind Fire .. auch bekannt ..


    Nektar ?( .. keinen schimmer ..



    Klasse bisher .. ich lerne viel neue Musik kennen .. :thumbup:

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    ich war schon bei ganz vielen Stammtischtreffen dabei :thumbup:
    und es werden hoffentlich noch viele folgen (:peace:)

  • Hi Lal@,


    wenn ich so lese, welche Bands Du alles schon live gesehen hast - werde ich direkt neidisch. Allerdings war ich damals noch mit meiner Nuckelflasche beschäftigt - noch nix am Hut mit 'ner Flasche Bier zum Festival-Frühstück ... das kam erst später ... leider gab's da die meisten guten Bands nicht mehr.
    Übrigens hatte "Omega" bei uns im Osten einen gewissen Kult-Charakter. Hab' ich glaube auch schon mal live gesehen ...


    Ein super Nostalgie-Konzert-Kalender ... ich bleibe am Ball.



    Viele Grüße,


    Nick (:hutab:)

  • Ich fand Nektar bei Recycled schon nicht mehr so supertoll.
    Klar ist die Scheibe klasse produziert und hat einen glasklaren Sound und bei vielen gilt sie auch als die beste von Nektar.
    Aber irgendwie hat mir das Psychedelische von "Sounds like this" und die Wärme und Melodik "Remember the future" gefehlt und der Funke ist nicht komplett übergesprungen.
    Trotzdem ist der Monat ganz nach meinem Geschmack. :thumbup:
    Und ich bin wahrscheinlich einer der letzten, die noch heute gern alte CAN LPs hören. 8-)

  • The Who - am 31.10.1975 in der Philipshalle Düsseldorf
    Mit der Steve Gibbons Band als Vorgruppe
    Nach dem Konzert habe ich Autogramme von Pete Townshend und Keith Moon bekommen. Ob es Sammler gibt die sich dafür interessieren, speziell für das von Keith?



    Gentle Giant - 17.11.1975 Philipshalle Düsseldorf
    Keine Ahnung warum ich da war. Die Band hatte ich vor ein paar Wochen schon gesehen und die Musik ist recht kompliziert, eigentlich eher nichts für mich. Und es war ein Nachtschicht-Montag, ich hab schon wieder Urlaub genommen. Vielleicht musste der ja weg......



    Grobschnitt - 22.11.1975 - im Ruhrgymnasium Witten
    Solar Music Tour


    Ausnahmsweise mal an einem Samstag - und ich hatte die Band schon 3x in den letzten Monaten gesehen. Immerhin sollte es das letzte Konzert dieser Band für mich sein. Ist heute nicht mehr meine Musik.....


  • The Who hab ich auch mal gesehen, war großartig. Die Krautrockphase ist an mit vorüber gegangen. Außer Jane vielleicht, von denen habe ich noch ein paar Scheiben im Schrank. Aber Konzert hätte ich da keines besucht. Interessant, was Du alles gesehen hast.

  • genialer Jahrgang...hätte ich mir auch alle angesehen...ausser Mani M. und Ian...
    viele davon sind ja schon in den ewigen Jagdgründen...
    Super Idee übrigens mit den Konzert - Marathon... :thumbup:

  • wow was du alles so besucht hast :thumbup: . Da bin ich ja ein Weisenkind gegen ^^


    Das Slade wieder bei AC/DC spielt war mir garnicht bekannt. Hat sich aber auch sehr verändert :D

  • Aber ein bissken weit hinten.


    weiter vorne sieht man den kompletten Bühnenaufbau nicht mehr - und da passiert jede Menge....




    Am 5.1.1976 wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Panzergrenadier in Hamburg-Fischbek war meine Bestimmung. Frühmorgens ging’s mit dem Zug ab Wanne-Eickel los. Unterwegs hörte ich mit meinen zukünftigen Kameraden im Radio Nachrichten über das Hochwasser in Hamburg, verursacht durch den Capella-Orkan, das scheinbar die ganze Stadt überflutet hatte. Und wir fuhren in das Auge des Orkans sozusagen. Schöne Aussichten.
    In Fischbek angekommen wurden wir eingekleidet und darauf vorbereitet sofort auszurücken um auf irgendwelchen Deichen Sand zu schüppen. Wir heisst in diesem Fall alle ausser mir und 4 weiteren Jungs, die alle meine Größe hatten und in einen Raum geschickt wurden in dem wir auf irgendetwas warten sollten. Nach ca. 2 Stunden kam jemand und sagte wir wären verkehrt weil wir für Grenadiere zu groß seien und würden zu einer Nachschubeinheit nach Stade gefahren. Dieses Dorf kannten wir mittlerweile weil es ständig im Radio erwähnt wurde da das Hochwasser dort besonders schlimm war. Na dann, ab ins feuchte Nass.
    Mit einem Bulli ging’s in die von-Goeben-Kaserne, wo wir Trainingsanzüge bekamen und uns Zimmer zugewiesen wurden. Diejenigen, die direkt hierher gefahren waren hatten die Einkleidung bereits hinter sich und waren schon wieder weg, Sandsäcke schleppen auf den Deichen. Wir würden am nächsten Tag auch dorthin gefahren.
    An diesem nächsten Tag und auch den folgenden Tagen kümmerte sich aber niemand um uns, weshalb wir eine Woche relativ unbeobachtet in der Kaserne so unauffällig wie möglich nichts taten - ausser warten auf die Anderen. Die kamen am Freitagmittag wieder in die Kaserne, nachdem sie die letzten Tage wohl draußen in Zelten verbracht hatten. Oder wasweissichwo.
    Der Orkan hatte sich wohl beruhigt, das Hochwasser auch und wir durften alle nach Hause fahren. Dazu hatte ich allerdings keine Lust, die Zugfahrt musste auch selber bezahlt werden. Deshalb fuhr ich mit einem meiner neuen Kumpels nach Hamburg und schaute mir die dortige Lage an. Tagsüber, abends waren wir wieder in der Kaserne.
    Am 12.1.1976, montagsmorgens, begann dann der Ernst des Lebens. Einkleidung und Zuweisung in die Grundausbildungsgruppen. Ich wurde der Fahrschule zugeteilt um den Klasse 2-Führerschein zu machen, BCE genannt. Fahrprüfung normalerweise nach 6 Wochen, in unseren Fall ausnahmsweise nach 5 Wochen, wir hatten ja eine Woche “verloren”.
    Mein Bundeswehrleben, das ich mir hauptsächlich durch Schlamm robbend und kilometerweit marschierend vorgestellt hatte begann also im trockenen sitzend mit theoretischer “Arbeit” in der Fahrschule und der einen oder anderen Fahrt mit einem LKW plus Anhänger durch die nähere Umgebung.
    Nach 3 Wochen bestand ich die Fahrprüfung, die nächsten 2 Wochen verbrachte ich mit 3 weiteren Kameraden, die auch schon ihre Prüfung hinter sich hatten, mit dem Streichen eines LKW. Olivgrün, 2 Wochen lang mit 4 Mann. Wir hatten also viel zu tun.....
    Die “richtige” Grundausbildung war hauptsächlich in der Kaserne, als künftige Nachschübler waren wir für die Büroarbeit zuständig und lernten was man da so machen muss. Ins Gelände ging’s nur 2x, damit wir sahen, wo sich dieses überhaupt befand. Die abschließende “Besichtigung” fand wg. eines NATO-Alarmes nicht statt. Immerhin hatten wir uns ein einziges Mal nass und dreckig gemacht.




    Für Fahrten nach Hause gab es einen Freifahrtschein pro Monat, weitere Fahrten mussten selber bezahlt werden. Ich verbrachte deshalb die meiste Zeit auch am Wochenende in der Kaserne und machte dort Dienste, die ich für andere übernahm, gegen Bezahlung natürlich.
    Ausser zur Beerdigung meines Opas war ich nur 4 weitere Male zuhause in den ersten 3 Monaten, einmal ging’s gleich weiter nach Düsseldorf, wo Bad Company spielten. Good Lovin’ Gone Bad




  • Am 1.4.1975 wurde ich nach Rothenburg an der Wümme versetzt, ins dortige Nachschubbatallion. Die Arbeit dort war ausschließlich im Büro, wo die Auslieferungen für die kämpfende Truppe bearbeitet wurden, die Bestände überprüft und fehlende Teile per Hollerith-Karte bestellt wurden. In den letzten 3 Monaten meiner Dienstzeit von 15 Monaten bekamen wir den angeblich ersten Computer der Bundeswehr, groß wie eine Halle und nur selten funktionierend. Ich bekam ihn nur zu Gesicht, wie auch den häufiger anwesenden Verteidigungsminister Georg Leber, der angeblich ganz stolz auf dieses moderne Teil war. Reservisten wurden nicht mehr angelernt sondern kamen in die Belegablage, wo ich die letzten Tage meiner Dienstzeit verbrachte.
    Einem Antrag auf weitere Verpflichtung wurde nicht zugestimmt, die waren froh dass sie mich los wurden, meine große Klappe hat nicht jedem der höheren Dienstgrade gefallen. Schade, Büroarbeit hätte mir besser gefallen als der Schichtbetrieb wieder zuhause im Stahlwerk.





    Musik gab's auch ein bißchen....


    First Dortmunder Rock Dream - 2.10.1976 in der Dortmunder Westfalenhalle
    mit Budgie, Camel, Caravan, Golden Earring,
    John Cale (der mit seinem jaulenden Cello die Halle leer spielte), Magna Charta, Rainbow, Scorpions,
    UFO und Wallenstein. Tolle Zusammenstellung.....


    Der Auftrtt von AC/DC, die als Vorgruppe von Rainbow auf Europatournee waren, musste es aus irgendwelchen Gründen abgesagt werden (obwohl sie gar nicht angesagt waren), was damals keinen interessierte, weil niemand die Band kannte.....
    Auf diversen Internetseiten ist das Konzert trotzdem aufgeführt, sogar mit Titelangabe....
    http://www.ac-dc.net/archives/date.php?date_id=646


    http://www.setlist.fm/setlist/…und-germany-43dc93bb.html
    Sie waren aber definitiv nicht da.



    Apropos Rainbow: so sah es gestern beim ersten Konzert der Band seit ein paar Jahrzehnten aus....

  • Deine Retrospektive ist der Hammer....




    Und bei dem Anblick hätten wir jeden Krieg verl....ach neee gewonnen.... (:hutab:)

    [size=18]USA 2009, USA 2012
    [size=10]Bei Stammtischtreffen nette Leute getroffen....

  • Am Wochenende vom 4.-6.2.1977 fuhr ich mit einen soldatischen Kumpel nach Bremen, zu meinem Schulkameraden Klaus-Dieter, abgekürzt KD, der sein Leben hier in einer Kaserne verbrachte, an diesen Tagen als UvD. In dieser Tätigkeit ließ er uns in die Kaserne und dort in ein Zimmer, in dem wir übernachten konnten. Freitag und den gesamten Samstag verbrachten in Downtown Bremen, war irgendwie nicht besonders erfolgreich, am Sonntagmorgen machten wir uns auf den Weg ins örtliche StuBu, wo die Puhdys spielen sollten. Die ersten Ossis, die im verfeindeten Westen spielen durften bzw. das erste Konzert dieser Band im Westen überhaupt. Nicht dass und die Musik besonders gefallen hätte, aber vielleicht konnte man dort ein paar Mädchen kennenlernen.
    War aber nicht.




    Die Musik war auch recht langweilig, immerhin gab es nette Frisuren und sogar künstlichen Nebel zu bewundern. Nachmittags setzten wir uns in den Zug und fuhren wieder nach Rothenburg. KD, der an diesem Morgen nicht als UvD tätig war, fuhr wieder zurück in seine Kaserne. Er kümmerte sich Jahrzehnte später um meine Steuererklärungen, kam mit 56 Jahren wegen Alzheimer in ein Heim und ist vor 3 Wochen verstorben. Die Einschläge kommen immer näher.....

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