Wiederholungstäter-Tour 2016

  • Wiederholungstäter-Tour 2016 Tag 16 24.06.2016


    Nach einem Toast und nem Becher Kaffee im Motel machen wir uns auf den Weg Richtung Yucca Valley. Wir fahren über die Parker-Dam-Road immer am Colorado River vorbei. Eine wirklich wunderschöne Strecke. Dann führt uns die 62 mal wieder durch unendliches "Nichts", was manche sicherlich als langweilig bezeichnen würden, für uns ist es allerdings traumhaft schön.


    Es kommen uns ungezählte Motorhomes mit Booten entgegen, die das Wochenende wohl am Colorado oder am Lake Havasu verbringen wollen. Nach der obligatorisch Frage , ob wir Obst , Gemüse oder andere Lebensmittel mit uns führen, dürfen wir in Californien einreisen.


    Was sich die Reisenden so alles während des Trips einfallen lassen, sehen wir dann nach überqueren des ersten Bahnübergangs. Über mehrere Meilen sind auf dem Damm unterhalb der Bahngleise Herzen, Namen oder Sprüche aus Steinen und Holz gelegt worden. So gibt es neben der Natur doch noch etwas anderes zu sehen. Nach einem kurzen Stop in 29 Palms für einen Eiskaffee fahren wir direkt in den Joshua Tree NP. Cruisen ein bisschen durch den Park und wandern dann den absolut empfehlenswerten Hidden Valley Trail. Bis auf drei anderen Leuten ist keine Menschenseele auf dem kurzen Trail unterwegs. Es ist einfach traumhaft schön hier, wir genießen die Natur, die Felsen, die Kakteen, die Palmen und diese himmlische Ruhe.


    Fast könnte man meinen, man wäre am Arsch der Welt.


    Obwohl es mit 36 Grad im Gegensatz zu gestern angenehm ist, strahlen die Felsen eine Hitze ab, dass uns der Schweiß mal wieder den Rücken runterläuft. Dann raffen wir uns auf und fahren zu unserem vorgebuchten Motel 8 in Yucca Valley. Dort surfen wir ein bisschen im Internet und lesen, dass zuhause ein heftiges Unwetter mit extrem großen Hagelkörnern durchgezogen ist, das Autos beschädigt und Scheiben zerstört hat. Werden wohl morgen mal nach Hause telefonieren und hören, ob es uns auch erwischt hat. Ich nehms vorweg. Ja auch unser Auto hat was abbekommen. Zum Abendessen fahren wir zum Mexikaner um die Ecke. Das Essen und die Margarita waren super. Es gab sogar Live-Musik. Ein Mexikaner spielte auf einer Harfe La Paloma.....hatten wir auch noch nicht.

  • Wiederholungstäter-Tour 2016 Tag 17 25.06.2016


    So. Dieser Tag hat mal direkt nen schönen Wachmacher. Astrid meine heute morgen ich muss unbedingt mal zuhause anrufen und hören was mit dem Unwetter war. Ich bin aber noch fast im Tiefschlaf und so kram ich unsere Telefonkarte raus, die wir uns im Walmart für 5 Dollar zugelegt hatten. Damit können wir endlos mit einem Festnetzapparat nach Germany telefonieren. Ich schwing mich ans Telefon, wähle die Toll-free-Number die mit 1-800 beginnt. Nichts. Naja, hat man schonmal. Ich guck aufs Telefon , dort steht was von Local-Calls usw. Ich versuchs mal , Wähle 9-1 und die 1-8.... "Emergency Call"- Uppss....jetzt fällts mir auch auf. Habe 911 gewählt. Ich entschuldige mich höflich, sage dass ich mich verwählt habe und lege wieder auf. Puh. Na dann nochmal versuchen. Ich nehme den Hörer wieder ab , will gerade wählen da höre ich ...."hello, Emergency Call".... Ich sage noch einmal dass ich mich verwählt habe und lege wieder auf. Da klopft es schon an der Zimmertür. Steht der Motelmanager da und fragt, ob ich 911 gewählt habe. Ich erkläre ihm, dass ich mit der Karte nach Hause telefonieren usw. In dem Moment klingelt bei ihm das Handy. Ja , sagt er, ich stehe gerade vor dem Zimmer. Für Sie.... und reicht mir sein Handy herüber. "Emergency Call" ---- neiiiiinnnnnnnnnnnnnn....da ist sie wieder. Ich erkläre ihr noch einmal, dass ich mich verwählt habe. Sie fragt nach meinem Namen , wer bei mir ist, wo ich mich befinde und ob es mir gut geht. Ja....eigentlich schon. Sie kapiert dann, dass kein Notfall vorliegt und wünscht mir dann noch einen schönen Tag. Der Manager entschuldigt sich für die Unbequemlichkeiten....dabei war er doch gar nicht Schuld. Astrid kommt aus dem Bad und lacht sich schlapp. Ich brauch jetzt nen Kaffee. Also ab zur Lobby und erstmal frühstücken. Als wir den Frühstücksraum verlassen, fährt ein Sheriff vors Motel, steigt aus und geht in die Lobby. Astrid meint nur, der ist wegen dir hier. Ich wollte gerade noch was sagen, da kommt er aus der Lobby, kommt zu uns herüber und fragt "did you call 911?". Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaa ich wars, 10000 mal Entschuldigung, habe mich verwählt. Er meint, dass würde öfter vorkommen, ich soll mir keine Gedanken machen und als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen schwärmt er von seiner Zeit, als er dort stationiert war. So plaudern wir eine ganze Zeit lang und nachdem er uns einen schönen Tag und viel Spaß im Joshua Tree NP gewünscht hat, starten wir jetzt dahin. Bis jetzt muss ich immer schmunzeln, wenn ich hier ein Martinshorn höre. Dann fällt mir spontan der Satz ein "did you call 911". ^^


    Im Joshua Tree angekommen weist uns der Ranger am Eingang darauf hin, Wasser mitzunehmen, es würde heute sehr heiß. Jo, haben wir dabei. Dann fahren wir bis zum Parkplatz am Barker Dam und laufen den Mills Trail. Der macht riesig Spaß. Wir sind mal wieder ganz alleine hier unterwegs und so lassen wir uns Zeit, genießen die Natur und freuen uns mal wieder wie Bolle hier zu sein. Wir fotografieren , staunen mal wieder über die Hinterlassenschaften und schlendern langsam wieder zurück.


    Als nächste steht der Skull-Rock auf dem Programm. Hier kraxeln wir ein bisschen rum und fahren dann die Keys View Road.


    Hier ist aber am Ende nix mit View, da vor Bienen gewarnt wird. Und nicht zu Unrecht; wir können sehen dass ein Auto von Bienen belagert wird. Na dann steigen wir halt nicht aus. Wir wollen ja eh noch zu Cholla Cactus Garden. Hier konnten wir bei unserem letzten Besuch leider nicht hin, weil die Straße gesperrt war. Als wir ankommen, das gleich Szenario. Bienen in Hülle und Fülle. Schade, wir wären gerne zwischen den Chollas gewandelt. So bleibt uns nur ein Foto aus dem Auto.


    Wir fahren dann zurück ins Motel, heute ist noch einmal Wäsche angesagt. Die Laundry hat die besten Zeiten auch hinter sich, die Wäsche wird allerdings strahlend sauber. Wir fahren noch bisschen shoppen. Im Walmart holen wir unser Abendessen . Morgen gehts zurück nach Las Vegas. Wir freuen uns auf die Stadt, obwohl die letzten Tage angebrochen sind.

  • Ich weiss schon, warum ich in Hotels immer nur skype, und nicht telefoniere :D
    Aber so kommt man zu einem Plausch mit den örtlichen Schupos :thumbup:


    Hallo Thi,
    ja, skypen wäre schon was Feines. Aber die ältere Generation zuhause wehrt sich standhaft. Internet kommt nicht
    ins Haus. ;(

  • ja, skypen wäre schon was Feines. Aber die ältere Generation zuhause wehrt sich standhaft. Internet kommt nicht ins Haus. ;(


    Man kann von Skype aus auch auf Festnetz-Telefone anrufen... kostet nicht alle Welt... einfach etwas Guthaben auf Skype hochladen und loslegen. Wenn Du ein Office 365-Abo hast (Microsoft-Office im Abonnement), dann hast Du pro Monat sogar ein paar Minuten (30?) dabei... (:hutab:)


  • Man kann von Skype aus auch auf Festnetz-Telefone anrufen... kostet nicht alle Welt... einfach etwas Guthaben auf Skype hochladen und loslegen. Wenn Du ein Office 365-Abo hast (Microsoft-Office im Abonnement), dann hast Du pro Monat sogar ein paar Minuten (30?) dabei... (:hutab:)


    Danke für den Tipp Stony. Wird bei der nächsten Reise berücksichtigt.

  • Wiederholungstäter-Tour 2016 Tag 18 26.06.2016


    Nachdem wir in der Lobby unser Frühstück eingenommen haben gehen wir zurück aufs Zimmer. Auschecken ist um 11.00 Uhr ; so können wir noch in aller Ruhe das Viertelfinale Deutschland - Slowakei gucken. Nach dem lockeren 3:0 schwingen wir uns ins Auto und düsen Richtung Las Vegas. In Amboy halten wir bei Roy´s Cafe und kaufen drinnen einen wirklich absolut ungenießbaren Kaffee.


    Warum wir dann von der Kelbaker Road auf die I-40 fahren und nicht über Kelso, erschließt sich mir im nachhinein nicht mehr. So fahren wir über Searchlight, wo wir ne Pinkelpause einlegen und uns nen Snack genehmigen. Ein Weilchen später laufen wir dann in Las Vegas ein, wo wir gestern unser Zimmer in Sam´s Town & Gambling Hall gebucht haben. Ein Schnapper für $ 40,00 + $ 15,00 Fee incl. Frühstück. Hier waren wir vor 3 Jahren auch für eine Nacht und es hat uns richtig gut gefallen. Das Hotel ist ein bisschen altbacken, aber es ist alles da , was man braucht. Zudem gibts einen kostenlosen Shuttle zum Strip. Wir starten abends bei Spare-Ribs und leckerem Bier in Bob´s Restaurant, wechseln dann hinüber zum Wasserfall, wo wir bei ner Margarita die Lasershow verfolgen.


    Es gibt sogar eine Zugabe, da die Programmierer einen Probelauf für die Show am 04. Juli starten. Nach ein bisschen zocken ist erneut ein schöner und ruhiger Tag vorbei.

  • Wiederholungstäter-Tour 2016 Tag 19 27.06.2016


    Nach einem Besuch beim Frühstücksbuffett im Firelight Restaurant in Sam´s Town heißt es auch schon wieder auschecken. Anschließend wollen wir eine Runde shoppen und fahren zuerst zum Outlet North, dann ins Outlet South, aber so wirklich erfolgreich sind wir nicht. Jetzt ist es mittlerweile schon 13.30 Uhr und wir versuchen mal, ob wir in unserer letzten Station für diese Reise einchecken können. Da ich fleißig MyVegas gespielt habe, haben wir uns für die erspielten Punkte eine Gratisnacht im NewYork-NewYork ausgesucht. Für die zweite Nacht gibts einen Rabatt von 50%. Lediglich die Resort-Fee kommt noch hinzu. Wir erreichen unser Zimmer nach gefühlten 15 Minuten Fußweg vom Aufzug und werden mit Stripview belohnt. Ist das klasse. Wir schwingen uns in gemütliche Klamotten und gehen raus auf den Strip. Hier strahlt uns die Sonne aber mal richtig kräftig aufs Haupt. Der erste Halt ist am Bellagio, wo wir uns eine ganze Zeitlang die Wasserspiele ansehen.


    Da es Zeit für eine Abkühlung wird, gehen wir anschließend hinein um uns in der "Blumenhalle" eine neue Austellung mit maritimen Motiven anzusehen. Wir hatten ein paar Tage einen Bericht im Fernsehen dazu gesehen. Es ist wieder mal großartig gelungen.


    Als wir uns satt gesehen haben, laufen wir rüber zum Flamingo um uns Dieselbigen anzusehen. Ganz nett gemacht. Obwohl für dortige Verhältnisse ziemlich klein gehalten. Danach gehen wir weiter Richtung Linq und Highroller. Das neu enstandene Viertel gefällt uns sehr. Nette Restaurants, Pubs, Shops und ein klasse Blick aufs Rad.


    Natürlich lassen wir uns eine Fahrt mit dem Highroller nicht entgehen. In der Dunkelheit wird es sicher noch um einiges schöner sein, doch wir sind begeistert. Wir befinden uns mit 6 anderen Leuten in der riesigen Kabine. In 30 Minuten macht das Rad genau eine Umdrehung. Dafür finde ich $ 23,00 pro Nase noch angemessen. Wer will, kann sich eine Einzelfahrt mit einer Cocktailbar und Service gönnen. Auch nicht übel. Anschließend kaufen wir noch ein total leckeres Eis (salted Caramel) und schlendern langsam wieder zurück, gucken noch im Mile-Shop vorbei und landen mit platten Füßen wieder im NY-NY.


    Am Abend schauen wir beim Tom´s Urban vorbei und bekommen einen Platz im Aussenbereich. Wir genießen unsere letzten Stunden bei Burger, Sandwich und leckerem Bier (allerdings auch zu nem leckeren Preis). Aber was solls, das letzte Hemd hat bekanntlich keine Taschen. Daher gehts noch ein bisschen ins Casino, was nicht sehr erfolgreich war. Auf dem Zimmer genießen wir noch den Blick auf den Strip, bevor uns irgendwann die Augen zufallen.

  • Wiederholungstäter-Tour 2016 Tag 20-21 27/28.06.2016


    Da in den letzten beiden Tagen nicht mehr viel passiert, fasse ich diese mal zusammen. Abhängen ist angesagt. Nach dem Frühstück im NY-NY schlendern wir über den Strip, schauen mal ins Excalibur und ins MGM. Hier gibts den gleichen Laden wie im Mandalay Bay. Leider ist unsere Reisekasse leer, so dass wir die signierten Stücke leider da lassen mussten. :D


    Die Stimmung ist ein bisschen gedrückt, wir treten uns beide fast auf die Lippen. Trauerstimmung, weil es morgen wieder nach Hause geht. Wir können es beide nicht fassen, wie schnell die 3 Wochen umgegangen sind. Dabei haben wir es doch extrem ruhig angehen lassen.
    Wir versuchen trotzdem die Atmosphäre hier noch auf uns wirken zu lassen und sind dann auch wieder guter Dinge. Es nützt ja eh nichts. So geht der Tag ohne großartige Aktivitäten zu Ende.


    Am nächsten morgen checken wir aus, drucken unsere Bordkarten noch im Office und schieben unsere Koffer schonmal ins Auto. Dann haben wir noch genügend Zeit, die letzten Bucks in die Automaten zu schieben.


    Der Flieger geht erst nachmittags. Wir gönnen uns noch ne Cinnamon Roll und nen Kaffee im NY-NY zum Abschied. Dann müssen wir auch los, ob wir wollen oder nicht. Das Auto noch kurz aufgetankt und ab nach Alamo. Hier klappt alles problemlos. Der Flug ist kurzweilig, ich hab noch nie soviel im Flieger geschlafen wie dieses mal. Die Sitze am Notausgang sind aber auch mal richtig klasse. Ich verliere auf der Toilette meine Geldbörse, die aber ein netter Mensch der Stewardess gibt, die sie mir dann auch strahlen überreicht. Da hab ich nochmal Glück gehabt. Ich gucke noch "London has falling" und "Revenant", dann heisst es auch schon fertig machen zur Landung. In London gibts noch nen Kaffee, dann sitzen wir auch schon im Flieger Richtung Düsseldorf. Dort angekommen warten wir am Gepäckband auf unsere Koffer. Als wir ausgerufen werden, ist uns klar, dass die mal wieder nicht dabei sind. Na egal. Am nächsten morgen wurden sie dann gebracht. Ab ins Taxi und 40 Minuten später schließe ich die Wohnungstür auf. Waren wir eigentlich weg? Scheint so, der Urlaub ist schließlich vorbei. Aber der nächste kommt bestimmt....auch der in den USA.


    Kurzes Fazit:
    Es war für uns ein traumhafter und entspannter Urlaub. Zauberhafte Eindrücke, relaxte Menschen, nette und zuvorkommende Behandlung. Die Flora und Fauna hat uns mal wieder umgehauen. Es steht fest, dass wir sobald wie möglich wieder rüber machen. Die Tage waren nicht vollgespickt mit Highlights ohne Ende und wir konnten echt entspannen und mussten nicht von Hier nach Dort, nur um da gewesen zu sein. Wir sind auf unserer kleinen Runde ca 2.600 Meilen gefahren. Den Verbrauch hab ich nicht nachgehalten. Das Auto bekommt halt das, was es haben muss. Der Jeep war klasse zu fahren, sehr bequem und hat uns überall sicher hin und wieder zurück gebracht. Die Hotels und Motels waren manchmal teuer (Moab) und manchmal echt im Rahmen. Leider tut der zur Zeit miese Wechselkurs seins dazu. Las Vegas haben wir mal wieder genossen. Ob wir beim nächsten Mal wieder ein Hotel am Strip nehmen, werden wir noch überlegen. Auch da spielt der Kostenfaktor eine Rolle. So ist uns das Westgate oder Sam´s Town auch lieb, da nicht so groß und es hat für uns diese nostalgische Atmosphäre.
    Ebenso hat es uns gefallen, nach der achten Reise erstmals einen Reisebericht hier zu hinterlassen. So konnten wir den Urlaub, nicht nur anhand unser gemachten Bilder , noch einmal erleben. Da für Euch ja nicht wirklich wesentlich Neues dabei gewesen ist , hoffen wir doch, dass es Euch ein bisschen Spaß gemacht hat mitzufahren.
    Liebe Grüße
    Thomas und Astrid

  • Vielen Dank für's Mitnehmen. Ich hab mich beim Lesen an vieles erinnert, was wir auch schon so oder ähnlich erlebt haben. Ich kann auch die Wehmut nachvollziehen. Das ging uns dieses Jahr auch so, obwohl die nächste Reise schon gebucht war und die übernächste im Prinzip schon im Kopf Gestalt annahm. Es tröstet aber doch, zu wissen, dass es nicht die letzte Reise war.

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



    MDd8MTkuMDQuMjAyNXw3IGF1ZiBlaW5lbiBTdHJlaWNofGV1cm8=.jpg

    Wer unsere Reisen nach- und miterleben möchte, ist hier jederzeit willkommen!
    Steffuzius.png
    Bei 32.png kleinen und großen Stammtischtreffen dabei

  • Gern geschehen Stony und Steffuzius.


    Diesmal hat es echt lange gedauert, bis wir wieder in der Spur waren.
    Am liebsten wären wir direkt wieder umgedreht und in den nächsten Flieger
    zurück. Aber es stimmt ; tröstlich ist es, zu wissen, es war nicht das letzte Mal.


    LG Thomas

  • ...Ich versuchs mal , Wähle 9-1 und die 1-8.... "Emergency Call"- Uppss....jetzt fällts mir auch auf. Habe 911 gewählt. Ich entschuldige mich höflich, sage dass ich mich verwählt habe und lege wieder auf. Puh. Na dann nochmal versuchen. Ich nehme den Hörer wieder ab , will gerade wählen da höre ich ...."hello, Emergency Call".... Ich sage noch einmal dass ich mich verwählt habe und lege wieder auf..


    Dazu möchte ich anmerken: Das nennt sich ein "911 Hang Up Call" und führt zu der von dir ausgeführten Kette von Reaktionen. Zunächst einmal versucht der 911 Operator, den Kontakt zum Anrufer wiederherzustellen. Und schon während dieses Versuchs wird eine Einheit zu der Adresse geschickt, von wo der Notruf (oder vermeintliche Notruf) abgesetzt wurde, um Nachschau zu halten. Das ist eine Standard-Prozedur welche so vorgegeben ist sofern nicht gleich einwandfrei feststeht, dass es sich um einen irrtümlichen Anruf handelt. Es kommt oft vor, dass Leute 911 wählen - und das aus gutem Grund - es sich dann aber wieder anders überlegen. Das kann zum Beispiel ein misshandelter Beziehungspartner sein, der/die den Anruf als Druckmittel gegen den/die Partner(in) verwendet, um diese(n) dazu zu bewegen mi den Misshandlungen aufzuhören. Ds ist nur ein Szenario (aber ein durchaus häufig Vorkommendes).


    Natürlich komt es oft vor, dass jemand irrtümlich 911 wählt. Das kann eben wegen einer Telefonkarte sein, oder weil man das Mobiltelefon zusammen mit irgendwelchen anderen Sachen in der Tasche hat und sich falsch hingesetzt hat, o.ä... Ich wage zu behaupten, dass dich ein 911 Operator in LA gar nicht zurückgerufen hätte. Ich weiss, dass wenn jemand unseren Dispatch anruft und dann sagt, dass er/sie sich verwählt hat, dann ist das Thema erledigt. In Riverside County sieht's diesbezüglich offenbar noch etwas mehr nach 1950ern aus... Aber das ist ja nicht so schlecht.


    Wichtig zu wissen ist, dass ein 911 Anruf eine ernste Sache ist. Wenn man irrtümlich anruft, dann sollte man sicherstellen dass der Dispatcher auch ausreichend Grund zu der Annahme hat, dass der Anruf wirklich irrtümlich erfolgt ist. Das bedingt dann eben immer eine lange Liste von Fragen (und Antworten). Der Dispatcher muss in seinem Report später ganz klar begründen können, warum er/sie keine Einheit an die Adresse eines 911 Anrufs geschickt hat. Also in deinem Fall wäre das zBsp. gewesen: Der Anrufer hatte einen ausländischen Akzent, erklärte dass er Tourist sei und der Anruf kam auch aus einem Hotelzimmer. Der Anrufer erklärte, dass er eigentlich mittels einer Telefonkarte eine Nummer im Ausland anrufen wollte und um eine Leitung aus dem Hotel zu bekommen, 9-1 wählen musste. Er hat laut seiner Aussage dann irrtümlich zweimal die "1" an der Tastatur gedrückt und so unfreiwillig 911 gewählt. Der Name des Anrufers war: "xxx, yy". Der Anruf kam vom Hotel "zzzz" aus dem Zimmer "xx" um soundsoviel Uhr. Der Nachtmanager des Hotels bestätigte, dass ein Tourist aus dem Ausland zu dieser Zeit in dem Hotelzimmer registriert war.


    Hat der Dispatcher auch nur eine diese Informationen nicht, kann er/sie keinen befriedigenden Bericht schreiben und muss annehmen, dass der Anruf doch in einer Notsituation abgesetzt worden war. Die standardisierte Vorgangsweise erfordert ausnahmslos, dass dann eben ein Officer (oder in dem Fall ein Deputy) zu einem Wellfare-Check beordert wird. Umgekehrt muss man sich die Aufregung vorstellen, wenn zBsp jemand von seinem Reisepartner misshandelt wird, versucht über 911 Hilfe zu bekommen und dann niemand auftaucht. Am nächsten Tag gibt's dann vielleicht eine Leiche im Zimmer und eine Klage der Hinterbliebenen, des Hotels, des Zimmermädchens das die Leiche gefunden hat und nun nie wieder arbeiten kann - und dazu noch die schlechte Presse. Auf so ein Risiko kann man sich nicht einlassen.


    Also bitte nicht einfach nur mit einer kurzen Entschuldigung auflegen, sondern alle Fragen des Dispatchers geduldig und ggf. ausführlich genug beantworten. Ansonsten wird ein Officer oder Deputy geschickt, der vielleicht woanders Sinnvolleres zu tun hätte. :zwinker:

  • Hallo Rentacop.


    Hätte ich das mal vorher gewusst. Vielen Dank für die ausführliche Erläuterung der Abläufe. Sollte mir das nochmal passieren, weiß ich jedenfalls, dass ich anders handeln werde.
    Aber ich war erstmal total perplex als ich hörte "Emergency Call" . Bei Deinen geschilderten Sachverhalten ist es ja absolut nachvollziehbar, warum und wieso so gehandelt wird.
    Ich fand es im nachhinein aber auch sehr positiv, wie sehr sich gekümmert wurde.



    Liebe Grüße
    Thomas

  • Hätte ich das mal vorher gewusst...


    Das wissen die Wenigsten. Deshalb sind viele Leute von den Fragen der Dispatcher auch total irritiert, selbst wenn sie ganz bewusst und absichtlich und mit einem guten Grund den Notruf gewählt haben. Gerade dann haben die Anrufer oft nicht die Nerven, bzw. können gar nicht klar denken.


    Wenn man irrtümlich 911 gewählt hat, ist's ähnlich. Da kommt eben auch gleich der Schock "Ooops" und natürlich ist's einem unangenehm und dann noch Fragen beantworten, obwohl man ja nur so rasch wie möglich aus der Situation raus will.. Ist alles verständlich.


    Zitat

    ...Ich fand es im nachhinein aber auch sehr positiv, wie sehr sich gekümmert wurde...


    Ja, ein guter Dispatcher kümmert sich eben.


    Ich ärgere mich gerade noch, denn letzte Nacht wurde ein Kollege zu einer Adresse geschickt, wo gerade ein Mann versuchte in ein Haus einzubrechen. Die Anruferin hatte sich im Obergeschoss mit ihrer Enkelin verbarrikadiert und war sicher völlig mit den Nerven am Ende. Aber unser Dispatcher (ich mag sie, denn sie bringt immer Naschereien mit) hatte komplett darauf vergessen, nach einer Personenbeschreibung des Mannes zu fragen. ls der Kollege dort ankam, hatte er keine Information, ob der Mann schwarz, weiss, grün, purpur oder sonstwas war, ob er einen Bart hatte, lange, kurze oder gar keine Haare, ob er im Anzug oder T-Shirt unterwegs war, usw, usw...
    Daher: Richtig gute Dispatcher stellen viele Fragen! :zwinker:


    Und an dieser Stelle noch ein Tip falls du jemals absichtlich den Notruf rufen musst: Das Wichtigste ist, dass du exakt weisst wo du gerade bist. Zwar können Anrufe aus dem Festnetz einer Adresse zugeordnet werden, aber wenn man ein VOIP oder Mobiltelefon verwendet, dann muss man sich zuvor extra für die 911 Adresserkennung angemeldet haben. Und bei einem Mobiltelefon ist es ja sogar eher wahrscheinlich, dass man nicht gerade zwingend an der gespeicherten Adresse ist (zBsp., wenn man von unterwegs einen Verkehrsunfall meldet). Also bei einem Verkehrsunfall zuerst feststellen auf welcher Strasse man ist. Auf einem Freeway ggf. den nächsten Milemarker und die DOT (Direction of Travel - also Nord, Süd, Ost oder West) angeben. Falls man keinen Milemarker sieht, dann zBsp. so: "Wir sind auf der 405, ca. eine Viertelmeile südlich der Rosecrans Avenue auf der Fahrbahn nach Norden" Damit kann man als Dispatcher schon was anfangen. Die nächsten Fragen wären dann: "Gibt es Verletzte, wieviele, wie schwer, usw..." Aber in dem Moment sind die Einsatzkräfte schon in Kenntnis gesetzt und unterwegs. Alle weiteren Informationen werden dann Schritt für Schritt nachgereicht, währen die Einsatzkräfte auf dem Weg sind.
    (ausser unser Candy-Dispatcher ist im Einsatz, dann gibt's keine weiteren Informationen mehr... :pinch: )



    Hier noch ein schönes Beispiel wie man's nicht macht (hat sich tatsächlich so zugetragen):
    Die Mrs. ruft mich um drei in der Früh ganz verzweifelt an: "Ich hab' mich verfahren und find' nicht nach Hause! Kannst du mich abholen?"
    Ich: "Ja natürlich! Wo bist du"
    Sie: "Das weiss ich nicht...!" :huh:


    Sorry für's Abschweifen...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!