The Spring Thing - die "Sache" mit dem Frühling! ... CaNvAzNm 2012

3.Tag

Alabama Hills angehustet, Durchfahrt D.Valley, Valley of Fire, Vegas

Die Nacht war ... KALT, arschkalt um genau zu sein und zum ersten Mal überhaupt in einem USA Urlaub wurde die Klimaanlage auf heating gestellt. Schade das man Temperaturen nicht gleich mit kaufen kann wenn man einen Urlaub bucht, aber DAS geht ja mal irgendwie gar nicht gerade! Zumindest der Wind scheint über Nacht ein wenig nachgelassen zu haben ... das pfeiffen, welches man gestern Abend noch hören konnte, ist zwar nicht völlig verstummt aber zumindest weniger geworden. Die Ernüchterung folgte auf dem Weg vom Zimmer zum Frühstücksraum ... die Temperaturen sind immer noch absolut eisig (das iphone zeigt -7°C an) und das Fahrverbot für LKWs scheint immer noch zu bestehen, der Strassenrand ist weiterhin zugeparkt. Das einzig positive ist ein wirklich stahlblauer Himmel, anscheinend trauen sich die Wolken gar nicht erst hierher bei diesem Wind! Mit einem unguten Gefühl geht es schließlich dann in Richtung Whitney Portal Road und Alabama Hills. Aber bereits nach wenigen Metern war klar ...

Der "Eingang" zu den Alabama Hills

... das dies der erste Ort auf der Streichliste sein würde. Nicht nur, das man kaum die Autotüre aufbekommen hat weil es so gestürmt hat (kein Witz!), es ist einem auch richtig schwer gefallen mit eiskalten Händen die Kamera still zu halten um halbwegs brauchbare Fotos zu machen. Die wenigen geknipsten Bildern sind deshalb allesamt aus dem Auto heraus gemacht worden, an wandern - auch wenn es hier ja nicht wirklich längere Wege gewesen wären - war nicht ansatzweise zu denken.

Face Rock

Der Satz "wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg" stimmt in dem Fall also nicht wirklich, denn der Wille war zweifells vorhanden - aber das Problem fängt halt schon damit an das keine wirklich annähernd ausreichend warmen Klamotten vorhanden waren - für niemanden von uns! Und gerade Finley hätte ja schon wirklich gut eingepackt werden müssen. So beschränkt sich der erste Besuch hier (ein zweiter MUSS definitiv irgendwann noch folgen) auf Sightseeing a la Asia bzw.knipsen ohne auszusteigen. Der Möbius Arch muss also noch ein wenig warten

Alabama Hills Panorama

Nach einiger Zeit drehen wir geknickt um und machen uns auf den Weg in Richtung Death Valley. An der Gas Station am Ortsende von Lone Pine tanke ich aber vorsichtshalber noch einmal randvoll, ich hab keine Lust an einer der beiden teuren Tankstellen später IM Death Valley zu stehen und mich über die horrenden Preise zu ärgern. Ein ZIP-Code wurde in Lone Pine im übrigen nicht benötigt

Unterwegs passiert im Prinzip nicht wirklich viel, die Landschaft ist recht eintönig hier und ich habe des öfteren durch starke Windböen damit zu kämpfen den Wagen in der Spur zu halten - same procedure as yesterday möchte man fast sagen. Die meiste Zeit wehen Strohballen über die Fahrbahn und der aufgewirbelte Sand macht die Fahrerei nicht wirklich zu einem Erlebnis. Hier ein kurzer Versuch das ganze mit der Kamera festzuhalten während der Fahrt ...

Es windet ein wenig ...

Einzige "Abwechslung" ist schließlich eine Baustelle vor der wir dank eines Flagmans gute 20 Minuten warten müssen weil - angeblich zumindest - gerade die Fahrbahn aspahltiert wird. Flagman möchte man glaube ich an dem Tag heute auch nicht sein, dick eingepackt steht er da, leicht tänzelnd von einem auf das andere Bein und versucht sich die eisige Kälte aus den Gliedern zu treiben. Man sieht bei ihm weder Hände noch Gesicht, alles ist dick vermummt - man könnte fast meinen dort vorne steht "der Unsichtbare" Nachdem wir die Baustelle hinter uns gelassen haben (und ich mich wieder einmal wundere WAS da eigentlich überhaupt gebaut wird) erreichen wir gute zwei Stunden später Furnace Creek. Hier ist auf jeden Fall erst einmal eine größere Rast und Pipipause angesagt, schließlich muss man es ausnutzen das nicht gerade fünf Reisebusse voller Blasenkranker zeitgleich mit uns hier angehalten haben. Dem General Store wird ebenfalls noch ein Besuch abgestattet und während wir anschließend noch davor draußen auf den Stühlen sitzen beginnen wir langsam aber sicher endgültig aufzutauen

Mehrere Lagen T-Shirts werden ausgezogen, es herrschen angenehme 20°C ... für's Death Valley zwar eher frostig, für uns aber fast schon wüstenähnlich nach der letzten Nacht!

Furnace Creek

Da bereits mehrere Besuche des Death Valley in den letzten Jahren auf dem Programm standen und sämtliche Nicht-reisewütigen NULL Interesse an der Einöde hier haben fahren wir anschließend schnurstracks in Richtung Valley of Fire. Desinteresse an Steinen könnte man ja vielleicht mal mit wirklich schönen Steinen bekämpfen - so zumindest meine ausgeklügelte Theorie. Ich konnte ja nicht wissen, das Steine generell "nur Steine" sind

Ich hatte für den diesjährigen Besuch hier im Feuertal nur zwei Locations auf dem Zettel stehen, die Fire Wave und den Crazy Hill. Beide liegen recht dicht beisammen und da am späten Nachmittag eh nicht mehr sooo viel drin gewesen wäre hier war das eigentlich optimal. Mittlerweile ist die Fire Wave ja kein Geheimtipp mehr - der Crazy Hill anscheinend teilweise schon noch. Entgegen der allgemeinen Ausschilderung zum offiziellen Parkplatz parken wir das Auto in Dip Nummer 5 (vom Visitor Center kommend) und wählen den Weg durch den Wash.

Wash

Dieser strahlt zwar in den lustigsten pink und orange-Tönen, leider steht die Sonne aber auch bereits zu tief um diese Farben so richtig gut zur Geltung lassen zu kommen und ihn auszuleuchten. Nur hier und da kommen Stellen wo man erahnt welche Farbenpracht einen hier erwarten würde. Naja, man kann halt nicht alles haben.

Wash zur Fire Wave

Der Weg zur Fire Wave

Vernünftig angestrahlt wird hier vermutlich alles eh nur in einem Zeitraum von Mittags +/- einer Stunde. DAS ist dann aber wiederrum keine wirklich optimale Zeit für die Fire Wave - also müsste man rein theoretisch zu unterschiedlichen Tageszeiten hier sein Da ich geplant hatte die Wave aber kurz vor Sonnenuntergang zu erreichen verlief eigtl.soweit alles nach Plan ... gute 90 Minuten bevor die Sonne hinter einer Gebirgskette verschwindet und die Fire Wave im Schatten liegt treffen wir am Ziel ein. Der Weg vom Dip zur eigentliche Welle dauert schätzungsweise 15 Minuten, verlaufen kann man sich eigentlich nicht wirklich.

Ein GPS ist nicht wirklich erforderlich, ich hatte das eTrex zwar nebenbei mitlaufen, bin aber rein intuitiv an der richtigeh Stelle nach links abgebogen weil die Steinformationen eigentlich recht eindeutig wurden.

Die Hoffnung alleine hier zu sein wurde schnell zerstört, eine amerikanische Familie mit zwei Kids trifft zeitgleich mit uns ein und tobt sich erst einmal ohne Rücksicht auf Verluste aus. Sie, Marke Semipseudofotografin, Er, Marke, Dummimwegrumsteher. Ich muss sagen, das waren mit großem Abstand die unfreundlichsten Amis die ich bisher gesehen habe. Es war völlig egal ob wir vielleicht auch mal ein Foto machen wollen, ständig ist jemand durch's Bild gehuscht, das Stativ stand im Weg oder es wurde oben auf der Welle zum wiederholten Male in irgendeiner popeligen idiotischen Stellung posiert. Na toll !!

Ich würde mal behaupten das es wirklich lange dauert bis ich mich überhaupt über solche Pappnasen aufrege, aber hier war ich wirklich kurz vorm platzen! Das sie die Welle nicht noch eingepackt und mitgenommen haben war alles ... ich hoffe von ganzem Herzen das keines der Bilder von denen was geworden oder die Speicherkarte über den Jordan gegangen ist *räusper*

Shadow on the Wall

Irgendwann, vermutlich kurz bevor die Schuhe angefangen hätten eine Symbiose mit den Steinen einzugehen, verlassen die Störenfriede diesen Ort wieder und ziehen weiter zur nächsten Location ... und vernichten dabei ganze Landstriche wie die Heuschrecken - und plötzlich passiert es als sie weg sind: Der Ort hat seine Schönheit zurück erhalten!

Fire Wave

Interessant finde ich im übrigen das der komische Felsen in der Tat auch NUR von einer Position aus wirklich gut ausschaut. Geht man hinauf auf den gegenüber liegenden Hügel verändert sich die Ansicht wie auf folgendem Foto zu sehen ... das ganze wirkt weitaus weniger interessant meiner Meinung nach. Etwas ähnliches sollte im spätere Verlauf des Urlaubes noch einmal auftauchen - nämlich beim Hope Arch. Aber dazu später mehr ...

Fire Wave

Wir knipsen aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven, aber so richtig weiss ich ehrlich gesagt nicht was dermassen viele Leute so toll an diesen paar Streifen auf dem Felsen finden ... der Funke will heute jedenfalls nicht so recht überspringen, vielleicht ein anderes Mal !? Eventuell hab ich mich auch einfach zu sehr über die Amis eben aufgeregt, ich weiss es nicht genau. Mehr Bilder von der Fire Wave folgen später noch in der Bildergalerie!

Zurück am Auto fahren wir den offiziellen Parkplatz der Fire Wave an und ich wandere noch kurz auf einen Hügel um den Crazy Hill ausfindig zu machen. Ich hatte nur grobe GPS-Daten und wusste das er auf der anderen Straßenseite wie die Welle liegen sollte ... mehr nicht. Tatsächlich konnte man die Spitze des Crazy Hills von hier oben aus auch sehen - allerdings konnte man auch erkennen das er schon komplett im Schatten liegt. Da mir das den Weg nicht mehr wert war verkneife ich mir den Abstieg hinunter zum verrückten Hügel und er kommt auf die to-do-Liste für's nächste Mal - mit dem Wissen das er - ebenso wie der Wash vorhin - eine Mittagslocation zu sein scheint!

Blick in Richtung Crazy Hill

Wenn man etwas näher heran zoomt kan man genau erkennen wo er sich befindet ...

Die Spitze des Crazy Hill

Für alle interessierten hier noch die GPS-Koordinaten um ihn bei googlemaps ausfindig zu machen: 36.48289, -114.5300.

Irgendwie ist das ein komischer Tag gewesen heute ... erst der Reinfall mit den Alabama Hills, dann diese blöde lange Fahrt und jetzt läuft es hier im Feuertal auch alles andere als rund. Naja, auch solche Tage gibt es hin und wieder. Wenigstens stimmen die Temperaturen wieder und es ist absolut windstill - welche eine Wohltat!!

Ein letzter Blick zurück auf's Valley of fire mit den Farben der untergehenden Sonne ... ohne Photoshop, ohne großartig nachbearbeitet zu haben. Es tut fast schon in den Augen weh! Was für ein Anblick!

Kurz vor Sonnenuntergang ... das Valley of fire leuchtet

Auf der Rückfahrt nach Vegas halten wir noch kurz an der Gas Station kurz vor der Interstate, erneut kann ich hier ohne ZIP-Code-Abfrage den Wagen tanken. Passend zur Blue Hour und wenn die Lichter in Vegas angehen erreichen wir schließlich das Hotel. Ich hatte wieder das Ballys ausgewählt, ganz einfach weil die Lage gegenüber dem Bellagio unschlagbar ist und es im Rahmen eines 72h-Sales in Verbindung mit einem 10%-Gutschein auf hotels.com am günstigsten gewesen ist vom Preis/Leistungsverhältnis her.

Beim Check-In werde ich vor die Wahl gestellt entweder das gebuchte Zimmer im alten Gebäude zu bekommen oder - für 15$ mehr pro Tag - eines der frisch renovierten im hinteren Gebäude. Da ich aber auf einen seitlichen Blick auf die Fountains vom Bellagio hoffe lehne ich dankend ab und wähle das bereits gebuchte Zimmer. Allerdings erwartet uns beim betreten ein wirklich gruseliger Anblick ... *klick*

Nein, quatsch *lach* .... So schlimm war es natürlich nicht, ganz im Gegenteil - zum ersten Mal in all den Jahren Vegas kann man von dem Hotelzimmer aus die Fontänen sehen - zwar nur sehr seitlich, aber immerhin. Dazu kommt ein wirklich netter Blick auf's Paris und in Richtung südlicher Strip.

Der Tag ist somit auch fast schon gegessen, wo für andere der Abend gerade erst anfängt hört er für uns auf da wir einen Knirps dabei haben der anscheinend von den ganzen neuen Eindrücken nicht mehr in der Lage ist die Augen aufzuhalten. Mit einem 190er Octane von der Paris-Bar verziehen wir uns auf's Zimmer und geniessen den Ausblick auf das abendliche Glitzermeer und die Wasserspiele.

Blick aus dem Hotelzimmer

In den nächsten beiden Tagen steht eine Semi-Ersttäter-Tour hier auf dem Programm ... einmal den Strip rauf und runter, Hotels gucken, Outletshopping etc.pp. Und Danielle würde gerne auf den Stratosphere Tower um mit dem Insanity Ride oben zu fahren ... Ich hatte mir im Vorfeld eigtl.vorgenommen dieses Mal das Neon Museum zu besuchen, leider war so kurzfristig aber für den Aufenthalt hier keine Führung mehr frei - und ohne geht ja nicht

Bis moin oder so ...