2012 - Yellowstone via Southwest

  • Nun aber weiter zum Jenny Lake. Wir kommen an und machen uns fertig zum Laufen. Es ist der vierte Tag nach unserer langen Wanderung im Needles District. Astrid ist immer noch nicht beschwerdefrei, aber wir hoffen, dass es geht. :S:


    Gestern Abend hatten wir Astrid noch zur „Bear Spray Beauftragten“ gekürt und ihr eine kurze Einweisung gegeben. Da wir jetzt offiziell „Bear Country“ betreten, trägt sie das Spray neben dem Fernglas am Gürtel. Im Yellowstone sind Bären zwar deutlich wahrscheinlicher, aber sicher ist sicher. Und außerdem habe ich das peinliche Spray ja nicht am Gürtel. :whistling:


    Zu Beginn läuft es jedenfalls trotz gereizter Achillessehne gut. Wir laufen unser recht hohes Tempo und sind überrascht, überholt zu werden. Wir bleiben aber dran – so schnell lässt sich Tanja nicht überholen. :D
    Dadurch wird es etwas unangenehm – es geht über Steine und vor allem Wurzelwerk. Bei diesem Tempo ist es fast unmöglich auch mal den Blick zu heben um sich umzuschauen ohne zu stolpern. Astrid hat auch sichtbar Mühe uns überhaupt zu folgen, was sie natürlich abstreitet…
    Als ich mich gerade bei Tanja beschweren möchte, hält das Päarchen vor uns an und zeigst uns ein Murmeltier, welches sich im Wald versteckt. Das hätten wir niemals gesehen – auch nicht mit halbem Tempo. :thumbup:
    Es stellt sich heraus, dass die Beiden diesen Trail schon oft gelaufen sind… irgendwann lassen wir die Verbindung aber abreißen – denn auf Dauer ist das Tempo einfach zu hoch. Trotzdem warten die Beiden noch einmal auf uns (bestimmt 5 Minuten), um uns ein weiteres „Marmot“ zu zeigen. Sehr nett. :)



    Eines von vielen Murmeltieren am Trail rund um den Jenny Lake


    Astrid nennt sie einfach weiterhin „Wombats“ – Nachwirkungen einer Australienreise, die sie unverschämter Weise ohne uns unternommen hat. :S: :D


    Anmerkung: wonach sie sich interessanterweise beschwert hat, dass sie so wenig gesehen haben. Sie haben einfach in den Tag hinein gelebt. Das wird Ihr bei uns nicht passieren. :whistling:

    Es gibt abwechselnd durch den Wald und dann wieder am Ufer entlang. Die Szenerie ist hübsch, wir könnten uns aber auch in Europa befinden.



    Jenny Lake bei starker Bewölkung



    Jenny Lake bei blauem Himmel


    Irgendwann verlassen wir das Ufer – es geht zum Hidden Fall. Wir müssen einige Meter durch Schnee stapfen. Meistens hält die Eisschicht auf dem Schnee, mehrmals stehen wir allerdings plötzlich bis zum Knie darin versunken. Vor allem Tanja mag das nicht – ich hoffe jedenfalls, dass sich das lohnt und ich das Gefluche nicht umsonst ertragen muss. :whistling: :D



    Hidden Fall beim Jenny Lake



    Eismuster in der Nähe des Hidden Fall


    Und das tut es. :)
    Wir müssen ein Stück zurück, sind aber uneinig, wo es weitergeht. Also laufen wir diese Snow Patches noch ein paar Mal… mir glaubt ja keiner. :whistling:


    Eigentlich wollen wir den Abstecher zum Observation Point auslassen. Einerseits um Astrid zu schonen, aber andererseits auch weil das Panorama jetzt einfach „nur noch“ alpin ist. Allerdings beginnen wir den Abstecher ohne es zu merken. :whistling:
    Als wir das dann doch bemerken ist es laut GPS nicht mehr weit… also laufen wir weiter. Der Observation Point ist glücklicherweise im Kartenmaterial eingezeichnet… sonst… aber lassen wir das. :8o:


    So wirklich gelohnt hat sich das nicht, und wir halten uns dort oben nicht lange auf. Eine halbe Stunde später geht Tanja voraus auf dem jetzt schmalen Weg um eine Kurve… plötzlich höre ich nur „Elch!“. Ich spurte hinterher (ich sehe mich schon geistig mit dem Tier ringen :D ) und sehe wie ca. 3 Meter vor Tanja ein ausgewachsener Elch den Trail verlässt und sich daran macht, den Berg zu erklimmen. Ich habe ihn wohl in die Flucht geschlagen… :whistling: (:rofl:)



    Da steht ein Moose auf dem Trail…



    … und trollt sich


    Jetzt wissen wir: es ist ein völlig anderes Gefühl, ob man ein Tier aus dem Auto sieht, oder ob man ihm unverhofft per Pedes in freier Wildbahn begegnet. Der absolute Wahnsinn! :thumbup:


    Kurz darauf später haben wir eine weitere Begegnung der „dritten Art“. Eine japanische Familie kommt uns entgegen. In Pantoffeln. Hausschuhe. (:rofl:)
    Ein untrügliches Zeichen, dass wir uns dem zweiten Parkplatz nähern und ungefähr zwei Drittel des Wegs geschafft haben. Dort angekommen schlage ich Astrid vor, dass sie hier mit Picknick und meinem Smartphone („Obstsalat!“ alias „Fruit Ninja“) warten kann und wir sie in einer Stunde mit dem Auto abholen. Fuß schonen. Ich erkläre ihr, dass ab hier immer Straßen in der Nähe sind und es unwahrscheinlich ist, dass wir hier noch „was Tolles“ treffen. Sie hat aber Angst etwas zu verpassen.


    Anmerkung: wer es bis hierher noch nicht zwischen den Zeilen gelesen hat – meine Schwägerin ist der absolute Tier Narr. Sobald ein Tier (egal welches) sichtbar ist, ist sie glücklich. :zwinker:

    Also laufen wir zusammen weiter. Tanja läuft wie so häufig voraus und ich bilde die Nachhut, damit wir Astrid nicht „verlieren“. Plötzlich bleibt diese wie vom Donner gerührt stehen und deutet nach links. Ich folge mit dem Blick Ihrer Hand und sehe das:


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    Black Bear am Trail


    Dieser Bär ist keine 10 Meter von uns entfernt und wir sind fast schon daran vorbei gelaufen. Ich weiß (von meinen „oberflächlichen Recherchen“ im „Cabelas“), dass Bären 100 Meter und weniger als 7 Sekunden schaffen und zische „Bear Spray“ zu Ihr. Aber sie reagiert nicht und zeigt nur etwas höher – mit offenem Mund. Ich zische nochmal lauter „Bear Spray!“. Jetzt - wie durch Watte - scheint meine Stimme zu Ihr durchzudringen. Sie schaut mich an und beginnt erst quälend langsam das Spray aus dem Holster zu ziehen und dann etwas schneller zu entsichern. In der Zwischenzeit sehe ich, dass Tanja wohl auch bemerkt hat, dass wir angehalten haben und ist umgedreht.


    Erst jetzt folge ich Astrids Handzeichen erneut… und sehe das:


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    Black Bear mit Cub


    Der absolute Wahnsinn! Was für ein Glück, dass der Kleine auf dem Baum ist! (:eek:)
    Auch Tanja hat jetzt realisiert, was hier los ist und starrt die Tiere an. Ich schiebe Astrid zur Seite und verlasse mich auf sie, das Bear Spray und die Einweisung von gestern Abend.
    Tanja trägt gerade den Fotorucksack mit dem Tele, welches glücklicherweise im Schnelleingriff liegt – ich versuche mit vor Anspannung zitternden Händen das Objektiv zu wechseln und es gelingt endlich. Und so gelingt es dann auch die oben gezeigten Bilder zu schießen und noch einige weitere, von denen ich aber nur eines wirklich zeigenswert ist. :zwinker:



    Black Bear Cub


    Anmerkung: Irgendwie macht man sich im Zoo mehr Gedanken zu Bildkomposition und Ähnlichem. :D

    Sowohl Mama als auch das kleine bewegen sich kaum. Als wir schweren Herzens weiter gehen mustert uns der/die Kleine noch lange, während sich Mama wohl nicht mehr für uns interessiert.


    Ich habe das jetzt vielleicht zu dramatisch beschrieben, aber für uns war das wirklich eine krasse Erfahrung und das wollte ich irgendwie rüberbringen. Ich es vorhin schon mal geschrieben… so eine Begegnung ist etwas ganz anderes wie „auf Pirschfahrt“ mit dem Auto. Einfach nur geil! :thumbup:


    Während wir munter durcheinander plappernd und völlig happy weiterlaufen streiche ich geistig die vierte Position auf unserer Big Five Liste. Plötzlich wird mir klar was beinahe passiert wäre… beinahe hätte ich Astrid überredet nicht mitzulaufen. Falls wir die Bären dennoch entdeckt hätten… hätte sie mir das wohl nie verziehen. (:eek:)


    Jedenfalls bin ich heilfroh, dass wir das Bear Spray gekauft haben. Denn ansonsten hätte ich vielleicht nicht so die Ruhe zum Fotografieren gehabt. Und selbst wenn… meine liebe Frau hätte mir es – weise wie sie ist – wohl nicht erlaubt. :zwinker:


    Kurz später finden wir noch ein paar schöne Ausblicke auf den See und die Berge und erreichen nach ein paar Minuten das Auto.



    Panorama auf den Jenny Lake und die Berge


    Schon so ein ereignisreicher Tag und wir haben gerade mal 12 Uhr. ^^


    Und noch immer ist der Tag nicht vorbei... to be continued again!

  • Liest sich toll, Du hast eine nette Schreibe und es macht Spaß zu folgen. Danke fürs Mitnehmen.


    LG
    Andrea

  • Wir besuchen das Visitor Center, holen unseren Stempel und erkundigen uns über mögliche Wanderungen. Der viele Schnee an manchen Stellen hat uns verunsichert. Unser Wanderführer hatte diese Wanderung als eher unkritisch ausgewiesen.


    Wir bekommen ein paar Tips und vergessen völlig den Bär zu melden… aber da kann man nichts machen. Das fällt uns erst auf, als wir schon fast wieder in Jackson sind. Dort wollen wir erst mal „lunchen“, und zwar etwas Ordentliches. Wir sehen das „McPhail’s Burgers“ von dem ich gestern schon gelesen hatte. Das soll es sein. Die Burger sind gut und wohl gesättigt überlegen wir „was nun?“. Eigentlich wollten wir ein wenig shoppen/bummeln. Vielleicht ein Mütze? Morgens war es echt sau kalt. Mittlerweile scheint die Sonne schon lange und es ist angenehm warm. Für mich „kurze Hosen Wetter“.
    Plötzlich ist es klar was wir machen – wir besorgen Frappuccino und Frozen Yoghurt im Safeway und suchen einen Park, den Tanja heute Morgen beim Joggen entdeckt hat. Den finden wir nach kurzer Suche und genießen die Sonne. :)


    Dank Adrenalin war das Laufen für Astrid heute kein Problem – jetzt spürt sie die Sehne aber wieder. :S:
    Trotzdem können wir nicht ewig liegen bleiben und machen wir uns auf zum „Sports Authority“. Astrid will aber nochmal auf’s Zimmer – den Fuß eincremen. Sie stößt wieder zu uns und wir sind eigentlich auch fast abmarschbereit. Nur Astrid findet auf die Schnelle noch ein leuchtend grünes Fleece. Mützen gibt’s nur in hässlich und ganz hässlich. :whistling:


    Auf dem Weg in den National Park kommt man einem kleinen Platz vorbei – dieser hat an seinen Enden Torbogen…



    Torbogen aus Geweihen


    … aus Elk Geweihen gebaut. (:eek:)
    Bei der Menge an Tieren, müssen die im Spätherbst nach dem Abwerfen ja wirklich zu Hauf rumliegen. Sieht schon cool aus. :zwinker:


    Wir fahren in den Park und drehen eine große Runde im Uhrzeigersinn im langsam wärmer werdenden Licht. Wir halten eigentlich nicht wirklich an und liegen deshalb gut in der Zeit. Während im Morgengrauen noch alles voller Tierherden war, sind jetzt keine zu sehen. Also wir beschließen spontan einen Abstecher auf den uns unbekannten Signal Mountain.



    Blick vom Signal Mountain


    Von oben hat meinen schönen Blick, wir machen uns aber wieder auf den Rückweg. Astrid durchstreift die Wälder mit Argusaugen – und plötzlich wird sie fündig. Elks. :)



    Elk Familie im Wald



    Elk mit kleinem beleuchtetem Geweih



    Elk mit größerem Geweih


    Noch ein Weile hoffe ich, dass der größere sein Geweih in die Lichtinsel trägt, aber dazu hat er wohl keine Lust… egal. ^^


    Wir treffen wieder auf die „Hauptstraße“ und beenden unseren großen Loop im Park.


    In Jackson angekommen springen wir unter die Dusche und fahren dann zum „Gun Barrel Steak House“. Das Wild auf der Karte hat es uns heute angetan.
    Wie üblich bestellen wir unterschiedliche Sachen – von Buffalo Ribs, Buffalo Prime Rib über Elk Steak und Venison Bratwurst ist so einiges dabei. Das Preisniveau ist zwar nicht niedrig, aber vom Essen über Service, die Einrichtung und das Bier passt hier alles. Ein gelungenes Ende von einem perfekten Tag! :thumbup:

  • Oh Mann, Du kannst aber auch spannend schreiben............ ich habe wirklich den Atem angehalten...... (:peace:) Das Spray kommt gleich auf unsere Einkaufsliste! Die Fotos sind trotz Überraschungsmoment super gelungen, aber ob ich dann noch die Ruhe gehabt hätte, das Objektiv zu wechseln???


    Viele Grüße
    Jutta

    Liebe Grüße von
    Utah & Co
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    Island 2016
    Florida 2016


    Bei vielen USA-Stammtisch.NETten Treffen dabei.

  • Sooo... zurück bei den Lebenden... am Wochenende gab's Metal, Grillen und Bier. :8o::whistling:


    Vielen Dank für das viele Feedback. (:hutab:)
    Ehrlich gesagt war ich darauf gespannt, denn Tele-Fotos von diversen Tieren (auch Teddies) "aus dem Auto" gibt's ja in Hülle und Fülle. Das die Bärenmama quasi direkt neben uns stand, hat auf uns natürlich einen besonderen Eindruck hinterlassen... aber Ihr wart ja nicht dabei. ^^


    So ei Bär aus der Nähe hat schon was, hatten wir auf unserer Hochzeitsreise `95, ich war heilfroh, dass der das weite gesucht hat, als er uns bemerkte.


    Honeymooner sind für Amerikaner einfach was ganz Besonderes... das gilt vermutlich auch für dortige Bären. :D


    Das Spray kommt gleich auf unsere Einkaufsliste! Die Fotos sind trotz Überraschungsmoment super gelungen, aber ob ich dann noch die Ruhe gehabt hätte, das Objektiv zu wechseln???


    ... so ein Bärenspray...muss man das haben oder ist das eher was um sich selbst zu beruhigen ?


    Soweit ich das übersehen kann (Recherchen, gesunder Menschenverstand) ist es so: eigentlich stehen Menschen nicht auf dem Speisezettel eines Bären. Vor allem nicht, wenn es gerade Nahrung in Hülle und Fülle gibt. Kritisch wird's vor Allem bei der Verteidigung von Nachwuchs (Frühjahr) oder wenn Meister Petz überrascht wird. Aufgrund seines extrem guten Geruchssinns ist auch das recht unwahrscheinlich (Windrichtung, Rexona :D ). Ein weiterer Faktor ist die Gruppengröße. Einzelpersonen sind def. mehr gefährdet als Gruppen von 2 oder 3 Personen. Erstens weil letztere auffälliger sind und zweitens wegen dem größeren Abschreckungspotential. Auch sind Bären im Backcountry eher mal überrascht, als am Old Faithful (wo bei uns ein Grizzly gesehen wurde - allerdings nicht von uns).
    Ich bin rel. sicher, dass der Kleine wegen uns auf dem Baum war, wir also bemerkt wurden. Wir haben das Bear Spray deswegen nicht gebraucht, zumal wir ja immerhin auch 3 Personen waren. Allerdings hat mir das Spray die Ruhe gegeben, vom Weitwinkel (so ein Pech aber auch!) auf das Tele zu wechseln. Hätte uns dieser Schwarzbär angegriffen hätten wir ohne Spray keine Chance gehabt. Er ist schneller als Usain Bolt und kann klettern wie die Huber Buam'. Das Bear Spray allerdings ist bei Bären so wirkungsvoll, das er im Bruchteil einer Sekunde "heulend" das Weite gesucht hätte. Man muss sie nur nahe genug ran lassen... bei unserem Modell 3m. Das ist nicht viel. :whistling:
    Muss also jeder selber wissen... ich würde es wieder kaufen. (:hutab:)


    btw, welche Objektive hast du denn für die tollen Bären Fotos benutzt ?


    Da mein (günstiges) Tamron AF 70-300mm 4-5,6 Di LD letztes Jahr in Florida den Geist aufgegeben hat, habe ich mir das Tamron 70-300 F4-5,6 DI VC USD gegönnt. Damit bin ich sehr zufrieden, auch wenn es natürlich größer und schwerer geworden ist - bei gleicher Lichtstärke und Brennweite.


    Gruß
    Michael

  • Heute ist es soweit – wir werden den Yellowstone National Park betreten. :)
    Vorher allerdings checken wir nach dem Frühstück aus dem „Super 8“ aus (in dem wir uns sehr wohl gefühlt haben), tanken noch einmal und verlassen Jackson, welches uns auch insgesamt ziemlich gut gefallen hat. Ein schönes – wenn auch touristisches – Städtchen. Wir machen uns auf den Weg zum „Death Canyon Trailhead“. Von dort soll es zum und evtl. um den Phelps Lake herum gehen. Das hatte uns der Ranger gestern unter anderem wegen der Schnee- und Matschsituation empfohlen. Ein kurzer Gegencheck im Wanderführer spricht nicht dagegen…


    Den Sonnenaufgang haben wir heute knapp verpasst, aber wir hatten dafür auch kein konkretes Ziel. Trotzdem sehen wir wieder einige Tierherden in der Morgensonne. :)


    Der Weg zum Trailhead ist tatsächlich nur mit „High Clearance“ zu empfehlen – für unseren Acadia ist das aber kein Problem. Die Wanderung beginnt sehr schön – es geht stetig sanft bergauf und der Weg schlängelt sich langsam durch den Wald und durch Lichtungen.


    Wir merken schon, dass (es) Astrid nicht gut geht – auch wenn sie abwinkt. Und dann sehen wir plötzlich unseren ersten Elch heute. :)



    Elch am Wegesrand


    Nur wenige Hundert Meter später liegt der Nächste unweit des Trail – genau in einem Snow Patch… warum auch immer. :zwinker:



    Elch im Schnee


    Irgendwann erreichen wir den ersten Viewpoint, der von zwei Marmots belagert wird. Von dort erhaschen wir den ersten Blick auf den See. :)



    Phelps Lake von oben


    Bis hierhin ging es ständig den Berg hoch – wenn auch moderat. Astrid hatte eigentlich ständig Schmerzen, wie sie uns nun gesteht. :(
    Die Vorstellung, dass sie nun zum See absteigt um später alles wieder aufzusteigen, gefällt uns allen gar nicht. Sie macht den Vorschlag, hier noch ein wenig das Panorama zu genießen und dann schon mal zum Auto zu gehen. Eine Inventur vom „Shop“ sei längst überfällig. :D


    Das scheint uns eine gute Lösung zu sein – sie übergibt uns (gegen meinen Willen) das Bear Spray und bekommt die Auflage, beim laufen viel Krach zu machen. :zwinker:


    Wir ziehen los und beeilen uns. Schon nach einer halben Stunde erreichen wir das Ufer.



    Strand am Phelps Lake


    Wäre Astrid dabei würden wir hier sicher ein kleines Picknick machen und ein wenig in der Sonne bleiben… auch wenn es noch nicht sehr warm ist. Aber so beeilen wir uns und machen uns auf den Rückweg.


    Nicht ohne schon wieder Elche zu sehen… diesmal sogar mit einem Jugendlichen. ^^



    Junger Elch in der Nähe des Phelps Lake


    Wir powern den Berg hoch und erreichen das Auto eine gute Stunde später. Astrid hat inzwischen das Auto aufgeräumt und ein wenig virtuellen Obstsalat fabriziert. Die Pause (vielleicht auch von uns?) hat Ihr offensichtlich gut getan… sie ist ausgesprochen guter Laune. :)


    Wir halten an einer der „Bankgruppen“ nochmal an und unsere „Picknick-Beauftragte“ (nein, das ist nicht Astrid :D ) zaubert wie so häufig ein wirklich leckeres Mahl aus der Kühlbox. Tanja ist tatsächlich eine Meisterin darin, aus den beschränkten vorhandenen Mitteln etwas Außergewöhnliches zu kreieren. Wer kommt schon auf die Idee, z.B. zerbröselte Chips als Croutons auf dem Salat einzusetzen? Klingt komisch, schmeckt aber lecker. :thumbup:


    Mal wieder ein langer Tag... to be continued.

  • Nach einer guten Stunde Fahrt entern wir dann den lange ersehnten Yellowstone National Park. Allerdings gibt es hier noch kein Visitor Center oder ähnliches – es geht noch ewig auf dieser Straße weiter. Astrid schläft mittlerweile mal wieder und Tanja und ich bewundern den teilweise mehrere Meter hohen Schnee am Straßenrand. Diese Zugangsstraße wurde gestern geöffnet!
    Wir passieren den noch völlig von Eis bedeckten Lewis Lake und wir bekommen langsam Angst… der wärmste Winter seit langem und hier ist ein Langlaufparadies! (:eek:)


    Fotos machen wir leider keine – wir gehen davon aus, dass das so weitergeht. Aber je näher wir West Thumb kommen, desto mehr verschwindet der Schnee. Endlich erreichen wir das West Thumb Geyser Basin, wo uns gleich mehrere Touristenbusse erwarten. (:eek:)


    Bisher war auf dieser Reise gar nichts los – nur im Monument Valley in wenig. Aber hier ist schönes Wetter und Wochenende. Das merkt man… auch vor Memorial Day.


    Wir versuchen den Japanern auszuweichen und machen unzählige Fotos, von denen einige komischerweise gar nichts werden. Hat der Autofokus immer den Dampf ins Visier genommen? Egal… die besten zeige ich hier. :)



    West Thumb Geyser Basin



    West Thumb Geyser Basin - Detail



    West Thumb Geyser Basin: „Black Pool“


    Bei diesem Pool tut es mir besonders leid, dass kein Foto wirklich etwas geworden ist… aber da kann man nichts machen. :S:



    West Thumb Geyser Basin – Blick auf den Yellowstone Lake mit Steg



    West Thumb Geyser Basin – Blick auf den Yellowstone Lake


    Die letzten beiden Ausblicke gefallen uns besonders gut. Auch wenn man es nicht so richtig erkennt… der halb zugefrorene Yellowstone Lake sah richtig klasse aus. Für Tanja ist das einer der Highlights der Reise. :thumbup:



    West Thumb Geyser Basin



    West Thumb Geyser Basin – sanft sprudelnder Geyser im See



    West Thumb Geyser Basin –blubbernder Mudpot



    West Thumb Geyser Basin


    Man spürt förmlich, wie aktiv die Erde hier ist. Wirklich beeindruckend. Und den Geruch kennen wir schon aus dem Volcano National Park auf Big Island, Hawai’i. :whistling:


    Beglückt von der ungewohnten Szenerie und leicht geschockt vom Touristenandrang machen wir aus auf den weiten Weg nach Mammoth Hot Springs, wo wir schon lange im Vorfeld für eine Nacht ein Zimmer im Hotel reserviert haben.


    Bei Fishing Bridge wollen wir ins Visitor Center – checken welche Wanderungen gehen und welche nicht. Stichwort „Schnee“, „Matsch“ und „Bear Management“. Leider hat das Visitor Center zu dieser Jahreszeit noch zu und wir werden erst im Canyon District fündig. Dort die große Ernüchterung… fast nichts ist möglich. (:eek:)


    Die Bear Management Areas (die Gebiete, in denen Grizzly-Mamas vorwiegend ihre Jungen groß ziehen und daher besonders aggressiv sind) sind viel größer und verteilter, als ich das im Vorfeld recherchiert hatte. Außerdem gibt es immer noch viel Schnee im Schatten oder in Höhenlagen. Viel davon ist allerdings durch die warmen Sonnentage in den letzten Wochen geschmolzen und hat bis zu kniehohen Matsch produziert. Klasse. :S:


    Die Rangerin telefoniert viel mit dem Backcountry Office und den anderen Visitor Centern – sie entschuldigt sich, weil das hiesige Visitor Center erst gestern aufgemacht hat und es noch keine Erfahrungswerte gibt.
    Im Endeffekt bleiben eine Hand voll Wanderungen übrig. In recht ähnlicher Umgebung und nicht unbedingt die geplanten „Knaller“ wie der „Mount Washburn“ und das „Hayden Valley“. :(


    Leicht deprimiert fahren wir weiter – für heute haben wir genug gewandert und wir werden sehen, was die nächsten Tage so bringen…


    Immer noch ein langer Tag... to be continued!

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