Ich hatte bisher nie vor, zum Yellowstone zu fahren.
Aber Deine Bilder bringen mich dazu, diesen Park auf meine TODO-Liste zu schreiben.
Ganz toll.
Gerhard
Ich hatte bisher nie vor, zum Yellowstone zu fahren.
Aber Deine Bilder bringen mich dazu, diesen Park auf meine TODO-Liste zu schreiben.
Ganz toll.
Gerhard
na klar kann man erkennen, dass es 3 Hirsche sind, wenn man ihnen nicht nur auf die hellen Hintern guckt! Die Geweihe sind doch vollkommen unterschiedlich.
Bei mir steht der Yellowstone schon seit einiger Zeit auf der ToDo-Liste, auch Deine Fotos bestärken mich darin, dass ich unbedingt mal hin muss! Freue mich schon auf die nächsten Fotos.
Weiter geht´s...
Tag 6: Yellowstone
Nationalpark
Der Südloop ist deutlich überlaufener als gestern der
Nordloop, insbesondere sieht man viel mehr Busse. Auf dem Parkplatz zum Midway
Geysir Basin ist kein Parkplatz mehr zu bekommen, schade eigentlich ! Aber so
richtig gut sieht man die Grand Prismatic Spring von hier aus sowieso nicht! Im
Visitor Center habe ich mir dann später eine Postkarte gekauft.
Ein paar Impressionen…
Am Fountain Paint Pot...
Firehole Spring....
Artesia Geysir...
Überall sieht man
abgestorbene Bäume, Zeugen des Brandes von 1988. Manche ragen mahnend in
den Himmel, andere sind mittlerweile umgefallen und liegen wie Riesenmikado am
Boden. Hier greift der Mensch nicht ein und überlässt der Natur ihren Lauf.
Völlig begeistert hat mich das Biscuit Basin. So ein tolles
Farbenspiel!!!
Black Opal Spring...
Sapphire Pool...
Black Sand Basin...
Sunset Lake....
Emerald Pool....
Auch im West Thumb Geysir Basin waren wir…
Hatten wir bisher keine oder kaum Geruchsbelästigung
verspürt, so ändert sich das in dem Moment, als wir an den Mud Volcanoes
ankommen. Der Drache hat üblen Mundgeruch!
Dragons Mouth...
Mud Volcanoes Area
Und auch die Sulphur Caldron sind nicht Ohne, aber ehrlich
gesagt: der Gestank ist bei Weitem nicht so schlimm, wie ich vorher gedacht
hatte.
Am späten Nachmittag verlassen wir den Park wieder Richtung West
Yellowstone. Ich muss sagen, dass mich die Geysire und die Vielfalt der Farben
in dieser Mondlandschaft schwer beeindruckt haben.
Heute Abend gibt es Pizza in der Wild West Pizzeria. Dazu
ein leckeres Moose Drool!
.. sehr beeindruckende Landschaften und klasse Bilder
Midway Geysir Basin ausgelassen, schade. Für mich persönlich ist das der schönste Ort im Yellowstone. Dort befindet sich auch mein Lieblinspool, Opal Pool:
Midway Geysir Basin ausgelassen, schade.
Na ja, wenn man mit mehreren Leuten unterwegs ist, muss man halt Zugeständnisse machen. Ich bin schon froh, überhaupt mal wieder so eine Reise gemacht zu haben . Die Interessenslagen sind dann doch manchmal etwas unterschiedlich...
Yellowstone ist wunderschön! War schon zwei Mal dort und wer weiss......
Zum übernachten finde ich Jackson Hole ideal, kurzweiliges und schönes Städtchen.
Heute Abend gibt es Pizza in der Wild West Pizzeria.
Da war es lecker ... allerdings wollte ich mal regionales Montana Bier probieren ... das hat nach Holz geschmeckt
Tag 7: West
Yellowstone – Cody,WY
Heute verlassen wir die Yellowstone Area. Dazu müssen wir
noch einmal quer durch den Park. Unterwegs stehen plötzlich viele Autos am Rand
und eine Menge Leute starrt in den Wald. Eine Frau macht Zeichen, dass wohl
Bären zu sehen seien. Was macht mein Mann? Braust einfach durch!!! Unfassbar!!!
Was steht eigentlich auf Lynchjustiz???
Ich weiß nicht, ob er meine schlechte Laune bemerkt hat, auf
jeden Fall stoppt er dann freiwillig, als wir im Hayden Valley auf eine kleine
Gruppe Bisons stoßen. Ein Pärchen hat sich von der Herde abgesondert und nach
dem, was der Bulle da veranstaltet, will er was von der Kuh. Die Grunzlaute
sind weit zu hören und er führt sich schon sehr verliebt auf… Gibt wohl im
Frühjahr wieder kleine Kälbchen!
Durch den East Entrance fahren wir Richtung Cody, unserem
heutigen Ziel. Die Strecke ist erstaunlich abwechslungsreich. Berge hatte ich
hier irgendwie gar nicht erwartet. Sogar einen Arch habe ich entdeckt. Dann gehen die Berge in karges Weideland
über.
Am Buffalo Bill Dam
legen wir noch einen kurzen Stopp ein. Hier wird der Shoshone River gestaut.
Zur Zeit ihrer Fertigstellung 1910 war die 99 m hohe Staumauer die höchste der
Erde.
Da die heutige Strecke nur kurz ist, sind wir schon um 1:30
pm in Cody. Die Beine vertreten wir uns bei einem Rundgang durch den kleinen
Ort. Es gibt jede Menge Cowboy-Devotionalien zu kaufen. Vieles weist auf
Buffalo Bill hin, den Gründer der kleinen Stadt.
Am Irma-Hotel findet dann auch das abendliche Shoot-Out
statt, eine kleine Theateraufführung mit viel Knallerei. Danach fahren wir zum
Rodeo.
Cody bezeichnet sich ja selbst als „Rodeo-Capital of the
World“. Im Juli und August finden jeden Abend Rodeo-Veranstaltungen statt, und
so eine wollten wir heute Abend sehen.
Die Eintrittskarten hatten wir
schon im Motel besorgt: je $18
für die Erwachsenen, unseren Sohn hatten wir für $ 8 als Kind reingeschmuggelt.
Wir nehmen uns etwas zum Essen „auf die Faust“ mit, nur mein Mann wollte nichts
mehr essen, nachdem er das Keramikkabinett besichtigt hatte: die Toiletten
haben keine Türen!
Eigentlich bin ich bei solchen Veranstaltungen sehr
zwiespältig. Einerseits tun mir die Tiere leid, ich weiß ja, warum die Pferde
und Bullen so buckeln, andererseits wollte ich es auch gern einmal sehen.
Außerdem mag ich Westernreiten als Disziplin sehr gern.
Wir nehmen unsere
Plätze auf der gegenüberliegenden Tribüne nahe der Paddocks ein, genau die
richtige Entscheidung.
Pünktlich um 8:00 pm reiten die Fahnen-Mädchen ein – heißt
das hier eigentlich auch Cheerleader? Die obligatorische Hymne ertönt.
Es beginnt mit dem Bareback Riding – Mustang Reiten ohne
Sattel, nur mit Haltegurt, dann Saddle Bronk Riding – das Gleiche mit Sattel.
Die Cowboys satteln die Tiere sehr sorgfältig, allerdings scheinen die Pferde
zu wissen, was auf sie zukommt, denn einige bäumen sich schon in der Box auf.
Wesentlich besser gefallen mir dann schon die
folgenden Disziplinen, in denen das Pferd als Partner agiert: Barrel Racing ( 3
Tonnen müssen umrundet werden), Tie Down Roping ( 1 Cowboy fängt ein Kalb mit
dem Lasso ein, dessen Beine müssen 6 sec. zusammengebunden bleiben) und Team
Roping ( dasselbe nur mit 2 Cowboys, einer wirft das Lasso, der andere bindet
das Kalb). Hier sieht man gut, wie die Pferde selbständig mitarbeiten und das
Lasso straffhalten, auch wenn kein Reiter im Sattel sitzt.
Zwischendurch findet die Kinderaktion statt: alle Kinder bis
12 Jahre dürfen in die Arena kommen und Schleifchen jagen. Die Schleifen sitzen
am Schwanz von zwei Kälbchen, die sichtlich froh sind, als sie aus der Arena
wieder draußen sind.
Zum Schluss kommt das Bull Riding. Die mächtigen Tiere
buckeln gewaltig. In der Arena befinden sich jetzt auch mehrere Rodeo Clowns,
um die Bullen abzulenken, nachdem sie ihre Reiter abgeworfen haben. Aber auch
die bringen sich immer schnell in Sicherheit, wenn die Tiere auf sie zukommen.
Die meisten Reiter werden sofort nach Öffnen des Tores abgeworfen.
Leider hat sich an
diesem Abend ein Bulle schwer verletzt. Eigentlich habe ich gar nicht gesehen,
was passiert ist. Das Paar war noch groß angekündigt worden, weil die einzige Frau im Teilnehmerfeld als Reiter
draufsaß. Dann wurde das Tor zur Box geöffnet, der Bulle sprang raus, die Frau
lag sofort unten und leider auch der Bulle. Die Reiterin wurde wegezogen und
stand dann auch schnell wieder auf,
aber das Tier blieb liegen. Erst traute sich auch von den Cowboys keiner ran, aber nachdem der Bulle gar keine
Anstalten machte aufzustehen, haben sie mit Lassos den Kopf und die Beine
gesichert, ihn dann auf einen Schlepper gezogen und aus der Arena gefahren.
Laut Stadionsprecher würden sich draußen die besten Tierärzte um den 10.000
Dollar-Bullen kümmern…
Danach kamen noch 2 oder 3 Reiter und dann war die
Veranstaltung schon zu Ende. Es bleiben gemischte Gefühle…
Tag 8: Cody, WY –
Custer, SD
Heute müssen wir wieder einmal „Meilen machen“. Nach dem
Tanken biegen wir auf den alten Highway 14 ab. Wir wollen über den Powell und
Lovell in die Bighorn Mountains. Das Land ist weit und leer, das größte
Ereignis ist die nächste Kurve, aber ich finde solche Landschaften durchaus
reizvoll.
Dann schlängelt sich die Straße in die Bighorn Mountains
hinauf. Grandios! Allerdings wird mein Mann etwas unruhig: seine Höhenangst! Der
steile Abhang rechts behagt ihm nicht,aber das Steuer möchte er nicht abgeben, so kann er sich
wenigstens auf die Straße konzentrieren und muss nicht in den Abgrund schauen.
Die Landschaft ist traumhaft schön. Man kann kilometerweit in die Ebene
schauen. Leider ist es ein wenig diesig, so kann man keine schönen Fotos
machen.
Kurze Zeit später ruft mein Sohn von hinten: „Moose!!“ Wir können es eigentlich kaum glauben,
trotzdem wenden wir und fahren ein paar Meter zurück. Tatsächlich! Am Waldrand,
kaum zu sehen, stehen 3 Elchkühe. Schnell ausgestiegen und die Kamera in Schussposition.
Nicht nur 3 Kühe, auch der dazugehörige Bulle! Wir knipsen, was das Zeug hält.
Ein tolles Erlebnis! Als eine Gruppe Biker heranknattert, ziehen sich die Tiere
in den Wald zurück.
Weiter geht es durch diese wunderbare Landschaft. Bachläufe,
von gelben Blumen gesäumt, durchziehen die blühenden Wiesen. Die gesamte Strecke gefällt uns allen
ausnehmend gut.
Ab Sheridan fahren wir ein Stück auf der Interstate. Hinter
Gilette sehen wir ellenlange Eisenbahnen, teilweise mit 4 oder 5 Triebwagen und
100 Anhängern. Sie sind offensichtlich mit Kohle beladen.
Dann biegen wir auf den HWY 24 zum Devil´s Tower ab. Hier
sind plötzlich Unmengen von Bikern, 50, 100, sicher mehr als 1000. Der Parkplatz
am Devils´s Tower ist rappeldicke vollgestellt, überall schwere Motorräder,
Stände mit Zubehör, T-Shirts, Wasser und, und, und… Was ist denn hier los? Es knattert überall
und in der Luft liegt der Geruch von Burgern und Benzin. Wir erkundigen uns: In
Sturgis ist Bike Week! UUUPS!! Deshalb waren hier in der Gegend auch die
Hotelpreise so hoch! Das hatte ich nicht geplant.
Hier war es uns heute eindeutig zu voll; schade, ich wäre
gern einmal um den Devil´s Tower herumgelaufen.
Wir fahren also weiter. Mittlerweile hat sich auch das
Wetter verändert. Die Wolken sehen aus wie nach einer Sahnesiphonexplosion. Ab
Sundance ist die Straße nass, plötzlich
wird der Himmel schwarz und es gibt einen Wolkenbruch. Gut, dass wir im
Trockenen sitzen!
Hallo, bin die ganze Tour schon dabei und möchte nun auch mal offiziell sagen: Super Bilder und Bericht
Grüße von Metalwork
Bin jetzt erst dazu gestoßen. Tolle Bilder und toller Bericht!
Liebe Grüße
Gertrud
Jetzt geben wir Gas...
Tag 9: Mount Rushmore
und Custer State Park
Erster Programmpunkt nach dem leckeren Frühstück ist heute
mal Geo Caching. Unser Sohn lotst uns zu
einer Stelle, an der ein Cache versteckt sein soll. Es lässt sich aber beim
besten Willen nichts finden. Blöd !
Danach statten wir Crazy Horse eine Stippvistite ab. Da das
Memorial auch nicht besser zu sehen ist, wenn man direkt davor steht, bleiben
wir auf dem großen Parkplatz vor den Kassenhäuschen.
Nach dem Indianer Häuptling sind die Amerikaner Häuptlinge
dran. Erst gibt es nur Washington im Profil, dann alle vier in voller Pracht.
Auch hier sind schon wieder auffällig viele Biker zu sehen.
Extrem wird es aber, als wir in den Needles Highway abbiegen. An den
Kassenhäuschen gibt es extra Lines für Motorräder. Wir drücken unsere 15 Dollar
ab und bekommen einen Zettel an die Windschutzscheibe geheftet. Die Straßen
sind eng und kurvig und langsam nerven die Biker auch mich. Nicht nur, dass
permanent lautes Geknatter und röhrende Motoren zu hören sind, auch sind alle
Viewpoints zugestellt, so dass man nirgends parken und mal ein Stück laufen
kann. Von schönen Fotostopps ganz zu schweigen. Die meisten Aufnahmen machen
wir aus dem Auto heraus.
Ich habe durchaus ein großes Herz für die Biker, aber das
ist auch mir zu viel! Autos haben hier heute keinen Platz. Da nützt auch Santa Claus nichts.
Schon früh um 2:00 pm treten wir daher den Rückzug an und
fahren Richtung Motel. Unterwegs ziehen schon wieder dunkle Wolken auf und ein
Hagelsturm vom Feinsten bricht los. In Custer holen wir uns eine Pizza für 3,
die wir im Zimmer verspeisen.
Eigentlich wollen wir uns abends noch eine Lightshow am
Mount Rushmore oder bei Crazy Horse ansehen, aber wegen des Regens verzichten
wir freiwillig. Dafür gibt es noch einen kleinen Stadtbummel. Hier wimmelt es
vor Bisons und Bären…
Tag 10: Custer, SD –
Denver , CO
Heute ist nicht viel passiert. Es steht wieder mal ein
Fahrtag an. Erstmals im Urlaub müssen wir morgens keine Sonnenbrille auf die
Nase setzen, es ist bedeckt, regnet aber nicht wirklich. Um 9:10 Uhr sind wir
auf der Straße. Je weiter wir uns von Custer Richtung Süden entfernen, desto
seltener treffen wir auf Biker. Ich glaube, da habe ich jetzt ein Trauma.
Wir fahren endlose Straßen durch trockenes Grasland, ich
liebe ja solche Strecken. Ab und zu kommt uns ein langer Güterzug entgegen,
meist mit Kohle beladen. Das Fahren ist ausgesprochen entspannt: Tempomat
einschalten und Lenkrad festhalten.
Nach gut 6-stündiger Fahrt kommen die Vororte Denvers,
gleichzeitig wird es immer dunkler und die Stadt empfängt uns mit einem
Wolkenbruch. Unser Hotel in der Nähe der 16th Street Mall ist schnell gefunden.
Nachdem sich der Regen gegen Abend gelegt hat, machen wir
uns ganz unamerikanisch zu Fuß auf in
die Einkaufsstraße 16th Street Mall. Hier hatte ich mir allerdings mehr drunter
vorgestellt. Es gab eigentlich fast nur Ramschläden und viele Leerstände.
Shopping macht hier nicht viel Spaß. So laufen wir direkt zum HardRockCafe und
haben einen gemütlichen Abend bei Burgern und einem Riesenpitcher Sangria. Den
schaffen wir gar nicht…
Tag 11: Parker, CO
Heute gibt es nichts zu berichten und keine Fotos, denn wir
haben die Verwandtschaft besucht. Eine Tante und eine Cousine von mir leben in
Parker bei Denver.
Darum geht´s gleich weiter mit
Tag 12: Denver, CO – Colorado Springs, CO
Es wird morgens immer später. Erst um ¼ vor 10 sind wir auf
der Straße. Macht nix, ist schließlich Sonntag.
Erstes Ziel ist das Outlet in Castle Rock. Hier in Amerika
kann man nämlich auch Sonntags einkaufen! Mehr oder weniger gezielt schlendern
wir durch die Geschäfte und ein paar Shirts wandern in unser Gepäck.
Dann fahren wir die kurze Strecke weiter zur Air Force
Academy.
Am Gate steht ein Uniformierter mit MG und will die Papiere
und den Kofferraum sehen. Wir haben aber niemanden, den wir einschmuggeln
wollen und so dürfen wir passieren. Wir fahren vorbei an den verwaisten
Sportstätten….
… und weil heute Sonntag ist, gehen wir auch in die Kirche. Die Cadet Chapel ist eine multikonfessionelle Kirche mit 17 Türmen.
Sie enthält getrennte Räumlichkeiten für Anhänger mehrerer Glaubensrichtungen, ist also keine
christliche Kirche im eigentlichen Sinn. Im oberen Stockwerk ist die
protestantische Kapelle untergebracht, während sich die katholischen, jüdischen
und buddhistischen Gebetsräume auf die untere Etage verteilen.
Auch diese Kirche gefällt uns ausgesprochen gut.
Da es schon wieder zuzieht und die Calhan Paint Mines
sowieso eine Spätnachmittags-Location sind, checken wir erst einmal im Motel
ein. So etwas Ekliges habe ich schon lange nicht mehr gesehen wie dieses
Zimmer. Auf dem Fußboden liegen noch die abgeschnipselten Fußnägel vom Vormieter
herum. Eigentlich hätten wir gleich weiterfahren sollen – weiß der Geier, warum
wir das nicht gemacht haben.
Hatte ich zunächst noch die Hoffnung gehabt, der Regen würde
irgendwann wieder aufhören, so werde ich leider eines Besseren belehrt.
Gewitter, Starkregen, Hagel, das volle Programm. Und es macht keine Anstalten
aufzuhören. Mist, auf die Paint Mines hatte ich mich schon sehr gefreut…
Wir fahren aus lauter Frust ein wenig in der Gegend umher
und kehren schließlich bei Applebee´s ein. Ein leckeres Steak und eine
Margerita helfen uns wieder auf.
Ist das das neue Pferd von Otto ??
@ Gerhard
das Pferd ist cool
Tolle Fotos, ich fahre weiter mit.
Tag 13: Colorado Springs, CO – Montrose, CO
Heute regnet es schon am Vormittag heftig. Oder noch…? Das bedeutet aber auf jeden Fall: auch die
Phantom Canyon Road fällt ins Wasser .
Wir irren durch Colorado Springs und unser Navi schickt uns im Kreis.
Der Tag geht ja gut los! Nach einem Tank-Stopp hat sich Madam wieder eingekriegt und
lotst uns auf die richtige Straße. Über den Rockies bauen sich schon wieder
Gewittertürme auf, das verheißt nichts Gutes. Wir sind froh, diese Gegend
verlassen zu können und fahren auf der US 50 westwärts. Zu allem Überfluss
können wir nicht mal die Royal Gorge anschauen – Baustelle – gesperrt!
Erst als wir den Monarch Pass überwunden haben bessert sich
das Wetter. Erstaunlicherweise darf ich heute mal die Passstraße fahren, die
sich in eine Höhe von 11.312 ft. (3.420 m) schraubt. Ich glaube, mein Mann
hatte es einfach zu spät gemerkt, dass es sich um einen Pass handelt.
Wieder im Tal angekommen( wobei „Tal“ relativ ist) führt die
Straße am Tomichi Creek entlang, der schließlich in den Gunnison River mündet.
Dieser wird dann im Blue Mesa Reservoir gestaut. Von einem Rastplatz aus
genießen wir die Aussicht auf die Dillon Pinnacles und endlich mal wieder
blauen Himmel .
An einer Baustelle hält uns das Winkemännchen an. Wir müssen
geraume Zeit warten, bis der Gegenverkehr hinter dem Pilotcar durch ist. Auch
dann wird die Strecke nicht freigegeben. Nach etwa 10 Minuten quält sich dann
noch ein Radfahrer den Berg hoch. Erst danach fährt das Pilotcar wieder los und
wir dürfen folgen.
Am Spätnachmittag erreichen wir den Black Canyon of the
Gunnison NP. Da das Wetter sich noch hält und wir nicht wissen, wie es morgen
früh ist, fahren wir gleich rein. Eintritt ist dank NationalParkPass umsonst.
Die satt schwarzbraunen Felsen beeindrucken uns total, mich hauen sie sogar um:
nach einem kleinen, aber steilen Trail zu einem Viewpoint habe ich doch sehr
mit dem Kreislauf zu kämpfen. Man ist halt nichts gewöhnt… Sicherheitshalber
habe ich mich zum Ausruhen gleich neben die Bank gesetzt, da kann ich dann
nicht mehr so tief fallen. Es geht dann aber bald wieder besser!
Ein bisschen Wildlife gibt es auch, ein paar Lizards und als
wir schon wieder rausfahren versteckt eine Rehmama ihr Kitz im Gestrüpp neben
der Straße.
Tag 14: Montrose, CO
– Cortez, CO
Vor uns die Berge sehen verheißungsvoll aus. Mein Mann ahnt
es noch nicht, aber da müssen wir drüber! Zugegebenermaßen hatte ich mir bei
der Planung da aber auch keine Gedanken darüber gemacht; da wir noch nie Pässe
gefahren waren, wusste ich auch nicht, wie schlimm das für ihn ist.
Bis zu dem kleinen Städtchen Ouray ist auch noch alles im
grünen Bereich. Hier gefällt es uns sehr gut. Es gibt Einiges zu sehen, nette
Bistro´s mit leckerem Kaffee und glitzernde Wasserfälle in den Bergen
ringsherum.
Million Dollar Highway werden eigentlich wird nur die 25 Meilen hinter Ouray, die durch die
Schlucht des Uncomphagre River führen, genannt. Der Einfachheit wegen
bezeichnet man aber üblicherweise die gesamte Strecke bis Durango so. Woher der
Name kommt, ist wohl nicht ganz klar, vielleicht liegt es an der Färbung der
Berge. Das Eisenerz, das hier abgebaut wird, rostet an der Oberfläche und färbt
die Berge rot-golden.
Dann geht´s hoch. Unter heftigem Protest fährt mein Mann bis
zu einer Höhe von 11.018 ft/ 3360m, danach geht es erst mal wieder bergab. In Silverton
schauen wir uns die Railroad an, die gerade auf frische Passagiere wartet.
Da uns noch zwei Pässe bevorstehen, biete ich meinem Mann
an, mit der Bahn zu fahren. Die Aussichten, die sich ihm da bieten, sind aber
auch nicht harmloser als aus dem Auto heraus – eher im Gegenteil. Außerdem darf
er da ja dann nicht selber fahren…. Also fährt er auch
über den Molas- und den Coal Bank Pass, beide über 3000m hoch.
Schade, dass er die tolle Landschaft nicht genießen kann. Irgendwie fühlen mein
Sohn und ich uns an B.A. Barracus vom A-Team erinnert: der muss auch immer erst
betäubt werden, bevor er in ein Flugzeug steigt.
In den Höhenlagen kann man schon eine leichte Herbstfärbung der Aspen erahnen.
In 4 Wochen muss es hier traumhaft sein…
In Cortez angekommen, ist mein Mann sichtlich
erleichtert. Wir beziehen ein Zimmer mit
Ausblick auf die Mesas. Manchmal verstehe ich meine Kamera gar nicht. Hat sie
bei den Red Mountains eher zu wenig Rot in die Bilder gemischt, übertreibt sie jetzt
maßlos! Oder sollte ich etwa das falsche Programm erwischt haben…
Während die Männer den Pool erkunden, wasche ich noch schnell die Wäsche. Schön, dass das so einfach geht!
Hallo Jutta,
jetzt habe ich die letzten Tage nachgeholt...
An einem Rodeo teilzunehmen haben wir noch nie geschafft. Deine Bilder begeistern mich
Blue Mesa Reservoir/ Black Canyon...na der wurde ja dieses Jahr echt von vielen Stammtischlern besucht (auch von uns )
Dein Bericht liest sich wunderbar...weiter so!
Achso...die offenen Toiletten....hast Du die auch "in Aktion" gesehen"?...die Amis sind doch sonst so verklemmt
..die offenen Toiletten....hast Du die auch "in Aktion" gesehen"?
Leider nicht, war das Herrenklo
Das Foto stammt von meinem Mann
habe heute einmal alles hinterher gelesen
Hallo Jutta,
ich hatte auf Malle schon mal einen kleinen Blick riskiert, aber dann den Anschluss verloren. Nun bin ich schon wieder auf Achse und jetzt dazu gekommen, mich "ranzulesen". Ich steig für die letzten Etappen mit zu und versuch mal auf den Stammplatz hinten links am Fenster zu kommen. Vielleicht saß da ja jemand mit Höhenangst und ist kurz vom Fenster weg bei den Passquerungen Falls nicht hätte ich auch andere Argumente bzw. einen "Meinungsverstärker"
PS: So ein Rodeo würde mich auch mal reizen...
Tag 15: Mesa Verde
Heute haben wir mal wieder ein richtig leckeres Frühstück,
sogar mit Obstsalat und Quark- und Joghurt-Auswahl.
Anschließend fahren wir die paar Meilen zurück zum Mesa Verde Entrance. Auf Wunsch eines einzelnen
Mitreisenden haben wir hier den ganzen Tag eingeplant - nein, ich bin es nicht ! Im Visitorcenter
buchen wir für 3 Dollar pro Nase die 1:30-Tour im Cliff-Palace, der hat weniger Leitern als das Balcony House und
wir müssen auch nicht befürchten, im Steintunnel steckenzubleiben. Das
Visitorcenter und der Eingang, wo mal wieder Passkontrolle ist, sind am Fuß des
Tafelberges. Wieso mein Mann nicht gecheckt hatte, dass wir da hoch müssen, ist mir
nicht ganz klar, aber als er es merkt….ohwei ohwei! Ich wusste gar nicht, dass er so fluchen kann. Die paar Serpentinen…
Oben angekommen, haben wir genügend Zeit, erst einmal den kompletten Loop abzufahren und alles von oben anzusehen. Wie auch schon im
Yellowstone gesehen, ist das gesamte Plateau von abgebrannten Bäumen übersät. Hier fanden die Brände wohl vor dreiJahren statt. Am Meetingpoint mit unserem Tour-Ranger haben wir noch mal einen ausgezeichneten Blick auf den Cliff-Palace.
Unser Ranger erzählt sehr anschaulich die Geschichte von Mesa Verde. Er bezieht vor allem die anwesenden Kinder immer wieder in seine
Erzählungen ein, mein Sohn z.B. ist ein großer Baumeister aus der Anasazizeit. Sehr geschickt, so hören auch die Kinder aufmerksam zu! Man merkt ihm die Liebe
zu seinem Beruf an.
Bis vor 3 Jahren – so erzählt er – seien die Kivas, die Zeremonialräume der Dwellings, 100 %ig kreisrund gewesen. Seitdem haben sie teilweise ihre Form verändert und bröckeln ab. Ursache seien die Brände, die das natürliche Gleichwicht gestört haben. Es gibt auf dem Plateau keine Bäume und kein Unterholz mehr, die das Regenwasser aufnehmen, und so sickert es in den weichen Sandstein. Dieser saugt das Wasser auf wie ein Schwamm und lässt die Mauern der Bauten aufweichen und einstürzen. Eine Armada von Archäologen versucht nun, die Cliff Dwellings zu retten. Viel Glück dabei!!
Der Aufstieg über die hohen Leitern ist ziemlich anstrengend und ich schnaufe wie eine Dampflok, als ich wieder oben bin. Zum Glück ist es heute nicht so heiß und etwas bedeckt. Hinter mir kraxelt ein Mann mit 2 Unterschenkelprothesen die Leitern hoch.
Beeindruckend!
Abends gibt es in Cultural Center noch eine Art Mini Pow
Wow, eine Vorführung indianischer Tänze. War ganz nett, aber mehr nicht. Die
Tänzerinnen machten keinen sehr enthusiastischen Eindruck, dafür war es
umsonst.
Tag 16:
Cortez, CO – Monument Valley, UT
Die Strecke heute ist kurz, der Tag noch lang, also kommt
zunächst das Einkaufsprogramm. Walmart und Tankstelle sind um die Ecke. Mist,
schon wieder den Fliegenschwamm für die Windschutzscheibe vergessen, muss
hinterher die Retusche herhalten. Eigentlich sollte man zum Knipsen ja auch
aussteigen…
Je weiter wir kommen, desto heißer wird es wieder. Um 11:00
Uhr schwitzen wir schon bei 86° F. Nach Weidelandschaft erreichen wir nun
wieder Steine.
Als erstes laden die Navajo Twins zu einem Stopp ein.
Nächster Haltepunkt ist der Goosenecks State Park. Meine
Männer hatten mir ja versprochen, wenn ich mal eine Panoramaaufnahme machen
möchte (was mit meiner Kamera recht umständlich ist), würden sie mir mit ihren
Apple-Geräten zur Seite stehen, aber auf nix kann man sich verlassen! Der Eine
hat das Ding im Auto gelassen, beim Anderen funktioniert es gerade mal nicht.
Typisch!! Also gibt´s nur Einzelbilder.
Auf dem Weg zurück zum Highway sehen wir noch einen Bergzug,
in den jemand mit farbigem Sand ein ZickZack-Muster gestreut hat…
In unmittelbarer Nähe ist der Mexican Hat, und so machen wir auch noch einen
Abstecher dorthin.
Dann geht es zum Monument Valley. Schon vom Highway aus
haben wir eine herrliche Übersicht über die Felsformationen.
Wir bezahlen die 5 Dollar/Nase-Gebühr für den Eintritt in
Navajo Land und kommen gleich zum Hotel. Die Übernachtung im „View“ hatte ich
mir zum Geburtstag gewünscht, sie war wohl die teuerste auf unserer Reise.
Dafür ist der Ausblick vom Balkon auch genial!
Da am Spätnachmittag das beste Fotolicht zu erwarten ist,
machen wir uns gleich auf den Weg in den Loop. Es werden für teures Geld auch
geführte Fahrten mit Pick-Ups angeboten, aber jetzt soll der Tahoe mal zeigen,
was er so drauf hat. Mein Mann schaltet gleich den Allradantrieb zu, keine schlechte
Entscheidung. Der Anfangsteil der Strecke ist extremst holprig und mit
Schlaglöchern und tiefen Bodenwellen übersät. Zudem geht es gleich mal einen
steilen Hang runter. Nach 200 m hinter einer Kurve steht eine Gruppe von 4 oder
5 jungen Männern um einen Dodge Journey herum, der in einer Bodenwelle
versunken ist. Allein kommt der da nicht mehr raus, aber Hilfe naht schon. Ein
Indianer schleppt ihn mit seinem Pick-Up aus dem Loch. Das hat sicher Kratzer
gegeben… War es die richtige Entscheidung, selbst zu fahren…? Die Kommentare
meines Mannes möchte ich hier jetzt nicht wiedergeben…
Ein paar Meter weiter
ist die Straße dann besser befahrbar. Wir sind zwar immer noch froh,
dass wir einen SUV mit High Clearance haben, aber man kommt gut voran. Mittlerweile
macht meinem Mann das Fahren richtig Spaß
- aber immer erst mal meckern…..
Ich glaube ja, dass der Anfangsteil der Straße extra nicht gegradet
wird, damit die Navajos ihre Touren verkaufen können.
Das Licht wird immer schöner. Wir fahren den gesamten Loop,
am Artist Point entdecke ich ein paar nette Steintürmchen. Dann machen wir uns
auf den Rückweg, denn die Dämmerung setzt bald ein und im Dunkeln wollen wir
den Berg mit den Löchern bestimmt nicht hochfahren. Wir müssen dort auch einen
Moment warten, bis wir hochfahren können, denn es gibt fast einen kleinen Stau.
Um die linke Seite mit den tiefsten Schlaglöchern zu umgehen, fahren alle die
rechte Seite, und dann passt eben nur Einer auf die Strecke. Zudem brauchen
einige der „Bergfahrer“ mehrere Anläufe, wenn sie zu zaghaft sind. Unser Tahoe
und mein Mann meistern den Berg aber problemlos!
Abendessen gibt es auf der Terrasse des „View“ bei einem
herrlichen Panorama.
Mit den drei Gerichten, die wir uns bestellt haben, hätte
man eine ganze Fußballmannschaft verköstigen können. Das schaffen wir nicht.
Zum Sonnenuntergang setzen wir uns mit einer Margarita (wir
hatten vorgesorgt, Alkohol gibt es hier ja nicht) und auf Stativ geschraubter
Kamera auf den Balkon und genießen. Wir wundern uns auch über die vielen Autos,
die auch jetzt noch ins Tal fahren und beobachten den Hang mit den
Schlaglöchern, an dem sich noch so manches kleine Drama abspielt.
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