Hallo Nick, ich bin auf jeden Fall dabei, nur lese ich ein wenig später nach. Wirklich sehr interessant!

225 Miles Backcountry
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Ich. Will. Da. Auch. Hin.
dem kann ich mich nur anschließen, einfach klasse -
Carsten: Das VW-Bulli-Zelt ist der Hammer!
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Es macht Spass virtuell mit Euch zu wandern. Besonders die Stelle mit dem IPA konnte ich nachvollziehen.
Ich lass die Wanderschuhe an und bleib am Ball.
Glück Auf
Tom
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6. Tag
Der Tag begann diesmal nicht mit einem Oatmeal-Frühstück, sondern mit Kopfschmerzen. Warum nur?! Die Höhenkrankheit kann ich jedenfalls ausschließen. Ein paar Tassen starker Kaffee wird’s schon richten. Wir packten gemütlich zusammen und frühstückten ausgiebig im Café … mmh … Eier, Toast, Bacon. Das richtige Hiker-Frühstück.
Wir checkten noch die Vorräte im “Hiker-Barrel”, das ist ein großer Eimer bzw. Fass wo man nicht benötigte Vorräte für andere Hiker deponieren kann und sich im Gegenzug bedienen darf. Wir hinterließen zwei Tüten Gummibärchen, da wir diese als zu schwer empfanden und wir auch keinen Appetit auf den Süßkram hatten. Ich sicherte uns noch zwei Tüten Instant-Kartoffelbrei. Nach einer erneuten Rechnung würde uns sonst für den letzten Wandertag ein warmes Abendbrot fehlen. Nun ging’s wieder auf den Trail. Wir wanderten stundenlang durch eine surreale Kulisse aus verkohlten Baumstämmen. Hier wütete im August 1992 ein verheerender Waldbrand, der fast das Red’s Meadow Resort vernichtet hätte. Die Sonne brannte erbarmungslos und so waren wir froh, bald von dichtem Wald umringt zu sein. An diesem Tag ging es ständig bergauf. Vorbei an den interessanten “Red Cones” - Kegel von Vulkanen, die zuletzt vor ca. 5000 Jahren ausgebrochen sind - folgte der Weg einem nicht enden wollenden Berghang. Wir hatten das Gefühl, uns überhaupt nicht vorwärts zu bewegen. Die Aussicht ins Tal war sehr schön, änderte sich jedoch auch nach einigen Stunden nicht merklich. Als wir am Duck Creek rasteten, stießen wir auf eine Gruppe Koreaner. 2 jüngere Männer und ein etwas älterer Mann, der sichtlich Schwierigkeiten hatte, in der Höhe mitzuhalten.In diesen Tagen stellte sich für meine Füße ein gewisser "Schmerzrhythmus" ein. Morgens war alles Bestens. Keine Schmerzen. Gegen Mittag machten sich die Füße - genauer die Fußsohlen - bemerkbar. Wir versuchten unseren Lunch in der Mittagszeit immer mit einem ausgiebigen Fußbad zu verbinden. Das tat gut. Gegen Ende des Tages wurde es allerdings zur Tortur. Nicht mehr allein die Fußsohlen schmerzten, bei mir machten sich vor allem die Hacken bemerkbar. In den Tagen und Wochen vor dem Trail bearbeiteten wir unsere Füße ausgiebig mit Hirschtalg. Ich glaube das war auch der Grund, warum wir beide - im Gegensatz zu manch anderen Hikern - kaum Beschwerden wegen Blasen hatten.
Nach einer ausgiebigen Rast, schrubbten wir die letzten Höhenmeter des Tages und dann ging es bergab zu unserem heutigen Ziel: dem “Purple Lake”. Am Ufer des Sees staunten wir nicht schlecht über eine große Gruppe von Koreanern, die ihre Zelte in Ufernähe aufschlugen. Nun war uns klar, dass die 3 Koreaner die wir getroffen haben, nur die Nachhut war. Der ältere Herr wurde also stets von jüngeren begleitet, durfte aber den Anschluss an die Gruppe nicht verlieren. Hui, auf was haben die sich da eingelassen? Wir bauten unser Zelt direkt am Outlet des Sees auf und begannen unsere Flaschen aufzufüllen und ein paar Sachen zu waschen, als ein ziemlich mürrischer Hiker uns darauf aufmerksam machte, dass wir dort nicht campen dürften. Wir sind zu dicht am Wasser. Mist! Aber er hat recht. Ich fragte ihn was mit den Koreanern sei und er erwiderte lediglich: “That’s bad! Very bad!”. OK, wir haben verstanden. Wir schnappten uns unser bereits aufgebautes Zelt und trugen es über Stock und Stein den Abhang hinauf in den Wald … dort sahen - vielmehr hörten wir - andere Hiker, die ihre Zelte abseits des Sees aufgebaut hatten. Schnelles Abendbrot bei Sonnenuntergang ... dann ab in die Tüten!
6. Tag = 21,6 km / Höhenmeter = +762 / -61
Hier wütete der Waldbrand
Kaputte Typen, Kaputte Bäume
Ein willkommener Snack, ließ sich allerdings nicht einfangen
Blick zurück auf den verbrannten Wald
Einer der "Red Cones"
ausgetrockener Bachlauf ... wo gibt's das nächste Wasser?
Der Purple Lake
Unsere Campsite am Hang
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages ...... to be continued ...
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7. Tag
Wir ließen den Tag ruhig angehen. Unsere Koreaner waren schon vor uns aufgebrochen … wir genossen den Sonnenaufgang und das Alpenglühen über dem See und machten uns dann langsam auf die Socken. Heute muss noch eine wichtige Entscheidung fallen. Wir haben die Möglichkeit heute Nacht im “Vermillion Valley Resort” zu nächtigen. Dort gibt es natürlich auch fantastisches Essen und Trinken. Das Problem ist jedoch folgendes: Um vom Trail aus dorthin zu gelangen, muss man mit einer Fähre über den “Lake Edison” fahren - oder am Ufer des Sees bis zum Resort laufen. Das bedeutet einen Umweg von ca. 15 km. Fast ein Tagesmarsch! Wie wir wussten, wurde der Fährbetrieb vor einigen Tagen eingestellt und so blieb uns keine andere Wahl: Wenn VVR … dann zu Fuß … oder gar nicht. Da unsere Vorräte bis zu unserem eigentlichen “resupply”, der “Muir-Trail-Ranch”, reichten, strichen wir das VVR aus dem Programm. Somit stand uns etwas mehr Zeit für den eigentlichen JMT zur Verfügung. Wir marschierten tapfer aufwärts bis zum Lake Virginia, um gleich anschließend unsere Knien, mit einem nicht enden wollenden, steilen, sehr steilen, haarnadelkurvigen Abstieg zum Tully Hole zu verwöhnen. Ohne Kniegelenkstützen! Anschließend ging es wieder endlos lange bergauf in Richtung Silver Pass. Kurz vor dem Pass überholten wir wieder unseren bekannten älteren Koreaner, diesmal in Begleitung einer jungen Frau. Aha, sie wechseln sich also ab! Wir erreichten den Rastplatz der Koreaner-Gruppe und beschlossen ebenfalls dort zu rasten. Einer der jungen Koreaner, mit dem wir uns am Vortag unterhalten hatten kam zu uns und wir plauderten ein wenig über dies und das und natürlich wurden gegenseitig die typischen Fotos geknipst. Wir erfuhren, dass die gesamte Truppe - immerhin 17 Personen - die JMT-Wanderung pauschal gebucht hat und sie alle 3-4 Tage Vorräte an den Trail geliefert bekommen. Hauptsächlich Reis - natürlich! Wir verabschiedeten uns und begannen den Aufstieg zum Silver Pass (3322 m), vorbei an den Indianer-Seen (Squaw Lake, Chief Lake, Warrior Lake). Etwas mulmig war mir zumute, da immer dunklere Wolken um die nahen Berggipfel zogen. Denkbar schlecht ist es in den Bergen zu wandern, wenn rings um die Blitze zucken und man selbst der höchste Punkt in der Landschaft ist. Also gingen wir schnellen Schrittes weiter und erreichten schließlich den Silver Pass Lake auf der anderen Seite des Passes. Von da an ging es nur noch bergab. Vorbei an grandiosen Steilhängen - in steilen Serpentinen - hinunter zum Mono Creek. Uns qualmten nicht nur die Füße. Ringsum bemerkten wir auch Rauch oder Nebel, irgendwie unheimlich. Nach qualvollem Abstieg erreichten wir die Holzbrücke über den Mono Creek und bauten unser Zelt ganz in der Nähe im Wald auf. Es folgte eine ausgiebige Katzenwäsche im Creek, bei der wir auch unseren mürrischen Hiker wiedertrafen und nach dem Abendbrot ging’s direkt in die Falle … Ende Allende.
7. Tag = 25,4 km / Höhenmeter = +671 / -1341
weiter geht's
Lake Virginia I
Lake Virginia II
Blick vom Silver Pass
Ganz schön "smoky"
BBQ ... oder Waldbrand?... to be continued ...
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Das mit dem Rauch wär mir auch unheimlich...
Und ach ja, an schlechtes Wetter hab' ich noch gar nicht gedacht. Stimmt, das wäre natürlich ausgesprochener Mist, mal abgesehen von def Gefahr beim Gewitter macht es ja auch wenig Freude, durch Regen zu laufen.Eure Vorbereitung war ja wirklich generalstabsmäßig: Das ganze Lesen der Berichte, und dann auch noch das mit dem Hirschtalg. Wahnsinn, woran ihr alles gedacht habt
Konntet ihr eigentlich zwischendurch die Handys laden, in den Restaurants zB wo ihr essen konntet? Und hattetihr überhaupt Empfang da oben?
LG
Andrea -
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Das mit dem Rauch wär mir auch unheimlich...
... war es uns auch. Später stellte sich heraus, dass in der Nähe ein kleiner Waldbrand tobte. Der Trail war aber nicht gefährdet.Konntet ihr eigentlich zwischendurch die Handys laden, in den Restaurants zB wo ihr essen konntet? Und hattetihr überhaupt Empfang da oben?
Im "Red's Meadow Café" haben wir während des Frühstücks das Smartphone und den Fotoapparat aufgeladen. Später konnten wir noch in der "Muir Trail Ranch" Energie tanken. Empfang hatten wir nur Red's Meadow. Allerdings sehr schlecht. Bis nach Lone Pine war dann Funkloch.
Viele Grüße
Nick
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Hi
Ich hatte von diesem Trail noch nie gehört, durch deine tolle Beschreibung bin ich aber ins Grübeln gekommen, ob das nicht auch etwas für mich sein könnte.
Ich spiele in der gleichen Gewichtsklasse wie du und glaube nicht, dass ich den ganzen Trail schaffen würde.
Obwohl, wenn sogar koreanische Reisegruppen den Weg laufen
Habt ihr auch überlegt, ob ihr diesen Trail etappenweise macht? Da es anscheinend immer wieder "Zivilisation" gibt, müsste sich das doch machen lassen?? -
Habt ihr auch überlegt, ob ihr diesen Trail etappenweise macht? Da es anscheinend immer wieder "Zivilisation" gibt, müsste sich das doch machen lassen??
Hi und sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Die Überlegung hatten wir eigentlich nicht. Wir wollten thru-hiken.
Die Möglichkeit den Trail in Etappen zu laufen ist auf alle Fälle machbar. Zum Beispiel zwischen Tuolomne Meadows zum Yosemite Valley. Gemütlich mit 2-3 Übernachtungen. Oder zwischen Toulumne Meadows und Mammouth (Red's Meadow). Einige steigen von Bishop aus in den Trail ein. Blöd ist halt nur, das man so einen Mehrtagestrip immer so planen muss, wie ein "thru-hike". Soll heißen man benötigt permits für den Zeitraum, Bärenkanister und irgendwie muss die Mobilität gewährleistet sein. Wenn man einige Tage - während einer Rundreise - ins Backcountry möchte, muss man seine "7 Sachen" in der Zeit irgendwo verstauen. Wir haben von Anfang an nur das Notwendigste bei uns und haben uns nach dem Trail quasi neu eingekleidet. (War dann auch nötig!)Viele Grüße
Nick
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8. Tag
Heute ist ein Bären-Tag. Nein, Bären haben wir (leider) keine gesehen … aber wir mussten die berüchtigte “Bear-Ridge” erklimmen. Das bedeutet, gleich nach dem Frühstück sind ca. 700 Höhenmeter, meist in Form von Serpentinen zu überwinden. Gefolgt von einem langen, fast langweiligen Marsch durch den Wald. Nach diesem Marsch - wie sollte es anders sein - geht es natürlich steil bergab, um gleich anschließend einige hundert Höhenmeter wieder bergaufzugehen. Dann sind wir auch schon da - am Marie Lake - am Fuße des Selden-Passes. Nach einer kurze Rast am See, begannen wir den Aufstieg zum Pass. Der Blick zurück auf den Marie Lake und das Tal, das wir erst durchquerten, war traumhaft. Endlich erreichten wir den Pass (3313 m) und sahen auf das Tal und die Seen, die vor uns lagen. Vorbei am Heart Lake - der übrigens wirklich “heartshaped” ist - erblickten wir unser Ziel: die Sallie Keyes Lakes. Zwei wunderbare Seen, nur durch einen schmalen Waldstreifen voneinander getrennt. In dem Waldstück unmittelbar am See, suchten wir uns ein Plätzchen für’s Zelt und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Katzenwäsche im See … Abendbrot … Schlafsäcke.
8. Tag = 25,1 km / Höhenmeter = +1317 / -555
Irgendwo auf der Bear Ridge
Endlich oben!
Huch! Wer ist das denn?
Der Trail-Beard wächst
Marie Lake
Heart Lake
Sallie Keyes Lakes
twilight an den Sallie Keyes Lakes9. Tag
Heute ist “resupply-day”! Wir wollen zu unserem “resupply-bucket”, der in der “Muir-Trail-Ranch” - kurz: “MTR” - auf uns wartet. Hofften wir jedenfalls. Wenn kein Eimer auf uns wartet, ist die Wanderung beendet. Ohne Nahrung … kein Trail. T. - als bekennender Raucher - vermisste schmerzlich 2 Packungen Tabak - die auf wundersame Weise verschollen sind - und hoffte, dass wir diese mit in den Eimer gelegt hatten. Wenn nicht hätte er in den nächsten Tagen mit hartem Nikotinentzug zu kämpfen.
Wir verließen die Sallie Keyes Lakes und begannen mit dem langen, serpentinenlastigen Abstieg zur MTR. Am späten Vormittag haben wir es geschafft. Halbzeit (Wir haben die Hälfte des Trails hinter uns - und die andere Hälfte vor uns!!) Eine Mitarbeiterin der Ranch übergab uns unseren Eimer - hurra - er ist pünktlich angekommen! Und wir machten uns daran unsere Vorräte auf den Tischen auszubreiten und neu zu organisieren. Leider war kein Päckchen Tabak im Eimer. Schade, T. … aber es geht auch ohne Smog … meist jedenfalls! Wir trennten uns von einigen nicht benötigten Lebensmitteln - vor allem Gummibären, Peanutbutter u. ä. Süßzeugs - und legten diese in die großzügig bereitgestellten “Hiker-Barrel”. Lange blieben die Gummibären nicht dort drin … einige Hiker stürtzten sich darauf … wir begnügten uns mit ein paar “Bars”, die wir gleich verspachtelten.Da sich sicherlich Frau und Familie Gedanken darüber machten, wie es uns wohl geht, nutzte ich das Angebot der Ranch, eine E-Mail mit einem Lebenszeichen in die Heimat zu senden. Für zehn Minuten langsamstes Internet zahle ich gerne 10$ (!!). Aber in der Heimat soll sich ja niemand um uns Sorgen.
Nun folgte ein langer Marsch, entlang des San Joaquin Rivers, bis zur Brücke über den Piute Creek. Dort verließen wir die “John-Muir-Wilderness” und betraten den “Kings Canyon National Park”. Dann folgten wir weiter dem “South Fork San Joaquin River”, entlang an steilen Böschungen, um schließlich - vorbei an Wasserfällen - das “Evolution Valley” zu betreten. T.‘s nächster schmerzlicher Verlust: Die neue Sonnenbrille von REI. Die hat er während einer Pause abgesetzt und liegenlassen. Irgendjemand freut sich sicherlich darüber. Nach einer Flussquerung erreichten wir nach einem langen, ziemlich flachen Weg durch Wald und Wiese unseren heutigen campspot: “McClure Meadow”. Von dort aus hat man einen unbeschreiblich schönen Blick über die Wiesen und den Evolution Creek auf die sich dahinter dramatisch aufbauende „Evolution Range“. Wir zelteten, gemeinsam mit einer Gruppe Hikern, direkt neben dem Trail in einem kleinen Wäldchen. Ein grandioser “Alpenglow” vor dieser Kulisse verabschiedete uns … und wir fielen in unsere Schlafsäcke.
9. Tag = 24,6 km / Höhenmeter = +549 / -732
Weiter geht's!
Dort unten irgendwo liegt die "MTR"
Hurra! Resupply!
In diesem Häuschen warten die Buckets
Gewichtscheck ... ~20 Kilo
Heavy load ... mit Back- und Bellypack
Flussquerung ... im Frühjahr ist hier ein reißender Strom
Evolution Range I
Evolution Range II... to be continued ...
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Top
Bin weiterhin mit voller Begeisterung dabei
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dito
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Danke für Deine Infos.
Ich bin überrascht, wie viele Seen es gibt. Das hätte ich nicht erwartet.
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Toller Bericht, tolle Bilder von einer tollen Natur…
Ich bin ja auch gerne mit großem Rucksack unterwegs, aber wenigstens ein Matratzenlager am Ende des Tages darf es schon sein! Deshalb wird mich dieser Trail wahrscheinlich nie sehen, abgesehen davon würde mich Frauchen allein beim Gedanken daran killen
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... abgesehen davon würde mich Frauchen allein beim Gedanken daran killen
Da kannst Du dir sicherlich vorstellen, welchen Kampf ich hinter mir habe@all: Danke für die positivern Rückmeldungen!
... geht gleich weiter ...
Nick
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Ick freu mir....
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10. Tag
Der nächste Morgen begann … wie gewöhnlich … mit einer Tasse Oatmeal und 2 Kaffee hinterher. In der Nacht hatte es ziemlich geregnet - der erste nennenswerte Regenschauer überhaupt - und so mussten wir zusehen, wie wir unser Überzelt halbwegs trocken bekommen. Nachdem wir alles verstaut haben, begann der heutige Marsch gleich mit dem Aufstieg in das „Evolution Basin“. Diese Hochebene wird gerahmt von mächtigen Bergen - alle über 13000 Füße hoch - die allesamt nach bedeutenden Forschern aus dem Bereich der Evolutionstheorie benannt wurden. So trifft man dort unter anderem auf einen Mt. Darwin, einen Mt. Mendel und einen gewissen Mt. Lamarck. Vorbei am Evolution Lake führte uns der Weg immer höher in ein immer steinigeres Gebiet. Wir näherten uns dem nächsten Pass: dem Muir Pass (3644 m)! Zwischenzeitlich regnete es streckenweise und wir mussten erstmalig unsere Regensachen auspacken. Dunkle Wolken zogen rings um die gewaltige Bergkulisse. Als wir uns in etwa auf der Höhe des Wanda Lakes befanden (benannt nach einer Tochter John Muir’s) hörten wir es donnern. Allerdings schien das Gewitter sich in einem der benachbarten Täler austoben zu wollen, und so beschlossen wir weiter in Richtung Muir Pass zu laufen. Nach endlosem Anstieg durch eine mit Steinen übersäte Mondlandschaft, erreichten wir den Pass und damit die berühmte “Muir Hut”. Die Steinhütte wurde 1931 erbaut und bietet den Hikern einen gewissen Schutz … bei Gewitter sollte man sich jedoch nicht darin aufhalten. Vor der Hütte trafen wir auf eine Rangerin des National Park Services. Mit ihr plauderten wir kurz über das Wettergeschehen und sie notierte sich meinen Namen - da dieser auf unserem Permit stand - in ihr Notitzheftchen. Vielleicht kontrolliert ja jemand, ob alle Wanderer die ein Permit ergattert haben, auch tatsächlich wieder die Zivilisation erreichen. In der Hütte trafen wir einige Hiker-Pärchen, mit denen wir uns schon am Vortag unterhalten hatten. Nach einem Tässchen Kaffee und den obligatorischen Fotos machten wir uns wieder auf den Weg talabwärts. Zwischen den dunklen Wolken blickte hin und wieder die Sonne durch und wir wollten die Zeit nutzen, um so weit wie möglich ins Tal zu laufen.
Vorbei am Helen Lake (benannt nach der anderen Tochter Muir’s) verlief der Trail ziemlich steil, teilweise über Felsrücken verlaufend, talabwärts. Auf einigen Felsen befanden sich die kleinen “Steinmännchen” zur Orientierung. Aber irgendwie wiesen sie nicht den direkten Weg. Nachdem wir etwas unsicher im Gelände nach dem richtigen Weg gesucht haben, trafen wir “unsere” Rangerin wieder. Toll! Sie weiß sicherlich den Weg – vonwegen! Ziemlich unsicher zeigte sie mal in die eine, mal in die andere Richtung. Sie kannte den Weg selber nicht. Auweia!
Nach einigem Suchen erblickten wir den Trail auf der anderen Seite einer kleinen Schlucht und fanden auch einen geeigneten Weg dorthin.
Nachdem wir unterwegs mehrmals von mächtigen Regengüssen durchnässt wurden, beschlossen wir unser Zelt in einer kurzen Regenpause aufzuschlagen und uns aus unseren durchweichten Sachen zu pellen. Gesagt getan! Kaum stand das Zelt, kam schon die nächste Husche. Gekocht wurde gleich im Zelt, und ziemlich früh verkrochen wir uns in unsere liebgewonnenen, kuschligen Schlafsäcke.
10. Tag = 23,3 km / Höhenmeter = +855 / -636Achtung! Viele Fotos - wenig Text!
Black Giant ?
Das klare Wasser des Wanda Lakes
Irgendwo da oben ... die "Muir Hut"
Blick zurück
"Muir Hut" ... Geschafft!
In diesem Kamin kann keiner mehr kokeln
Unsere Campsite ... aufgenommen am nächsten Morgen... to be continued ...
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Oh Mann, ich habe mein Herz verloren
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