Grand Canyon Abstieg

  • Ich habe diese Tour bisher 2 mal gemacht. Beide male über den Bright Angel Trail runter zum Colorado und wieder zurück an einem Tag. Bei beiden Touren sind wir gegen 6.00 Uhr in der Frühe losgewandert und waren zwischen 9 und 10 Uhr am Morgen unten am Colorado (meine letzte Wanderung in den Grand Canyon war 1997).
    Wir sind dann ca. 2 Stunden unten am Colorado geblieben und haben unsere Knie ausgeruht - das stetige Bergab gehen belastet die Knie extrem (ansonsten ist der Weg runter aber kein so großes Problem).
    Schwierig wird es erst wenn man am selben Tag wieder den Rückweg schaffen will (muß). Wenn man es so macht wie wir kommt man zwangsläufig mit dem Beginn des Rückweges in die Mittagssonne - d.h. in unserem Fall, dass die Sonne direkt über dem Canyon steht und es so gut wie keinen Schatten mehr gibt. Dieses bedeutete Temperaturen von bis zu 45°C und darüber (wir waren im August unterwegs). Nicht zu unterschätzen ist die Tatsache, dass es 12,5 KM lang nur Bergauf geht und das wie gesagt ohne Schatten und bei extremen Temperaturen. Die Wasserstellen, die auf dem Weg liegen haben wir definitv gebraucht !!! So viel Wasser wie man auf dem Rückweg benötigt kann kein Mensch schleppen.
    Für den Rückweg sollte man übrigens locker die doppelte Zeit vom Hinweg einplanen (3 Stunden runter bedeutet also 6 Stunden für den Rückweg).


    Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Tour auch heute noch einmal machen würde (obwohl es mich jedesmal wenn ich am Rim stehe reizt einfach mal wieder los zugehen), allerdings sind die Eindrücke wie ich finde einfach unvergesslich und nicht ansatzweise damit zu vergleichen "nur" oben am Rim zu stehen und in den Canyon reinzuschauen. Das einem der Weg dann auch noch (wie bei der ersten Tour 1994 geschehen) von einem Bighorn Sheep versperrt wird und man eine Zwangspause einlegen muss bis der Bock den Weg wieder freigibt macht dann das Ganze dann noch umso unvergesslicher.


    Die Ranger warnen tatsächlich davor die Strecke an einem Tag runter und wieder rauf zu gehen - wichtig ist sich nicht zu überschätzen. Der Weg zurück kann bei den von uns erlebten Temperaturen die Hölle sein (Leute die nur mal ein paar 100 Meter den Bright Angel Trail herunter gelaufen sind haben uns angestarrt wie Aliens, so erschöpft waren wir zum Schluß und man hat es uns wohl auch angesehen).


    Wenn man das Ganze richtig und entsprechend vorbereitet angeht ist und bleibt es aber ein unvergessliches Erlebnis !!!


    Viele Grüße
    Mike

  • Bei all dem, was ihr geschrieben habt, bin mir jetzt sicher, das ich auf jeden in den Canyon muss. Vermutlich wird es eine 1 Tages Tour, kommt auf das Wetter an, ob ich bis zum Fluss hinuter geh. In der Not langt der Bright Angel Trail auch. Doch die Füße im Colorado, stell ich mir schon super vor.

  • Mach die Tour ruhig - für einen erfahrenen Wanderer ist das bei halbwegs normalem Wetter ohne Probleme machbar.
    Wir waren im September 2007 unten, runter und hoch den Bright Angel Trail. Hat den Vorteil, dass man nicht so viel Wasser mitschleppen muss, da regelmäßig Wasserstellen vorhanden sind.
    Wir haben unseren Trip um kurz nach 5 Uhr begonnen, waren gegen 10:00 Uhr am Coorado und gegen 11 Uhr am Campingplatz. Zurück am Rim waren wir dann um 17:30 Uhr, total platt aber happy.
    Am unangenehmsten empfand ich, dass die Wanderung sozusagen verkehrt her um abläuft, früh locker runter, am Machmittag dann wieder hoch und je später der Tag um so steiler der Weg. Aber gelohnt hat es sich auf jeden Fall. :thumbup:
    Nur bei großer Hitze würde ich es mir überlegen - ansonsten mach es!

    Bei vielen Stammtischtreffen dabei, aber immer noch zu wenig.

  • Den Bright Angel Trail runter und auch wieder rauf zu laufen, halte ich für keine gute Idee. Den einzigen Vorteil sehe ich darin, dass man jederzeit abbrechen und umkehren könnte. Ansonsten wird der Weg auch deutlich länger, wenn man bis zum Fluß bzw. zur Hängebrücke geht. Schöner ist es allemal den South Kaibab Trail runter zu laufen, denn wie ich schon geschrieben hatte, ist der Blick von dort um eine Vielfaches schöner als vom Bright Angel Trail. Trinkwasser gibt es zwar erst am Colorado unten, aber das sollte bei ca. 9 km bergab und kühleren Morgentemperaturen ja kein Problem sein

  • Ich werde vorraussichtlich Mitte September da sein. Wal schauen wie das Wetter wird. Ist ja immer eine Wundertüte. Denke aber schon das es schön ist. Welche Wettererfahrungen habt ihr zu dieser Zeit gemacht?

  • Im September hat man im Südwesten fast immer strahlenden Sonnenschein. Es kann natürlich auch mal ein Sturmtief durchziehen, so dass es vielleicht 2-3 Tage regnerisch oder bewölkt ist. Ist aber eher die Ausnahme. Das bedeutet am Grand Canyon: oben kühle bis frostige Nächte und tagsüber um die 20°C, unten 30-35°C - die warme Luft staut sich gerne im Canyon. An den Besucherzentren wird immer auch die Temperatur-Vorhersage für den Inner Canyon angezeigt.

  • Ich war zweimal so zwischen mitte und ende September im GC. Letzes Jahr hatten wir oben am RIM ca. 20-22 Grad. Der Himmel war abgesehen von ein paar Schönwetterwolken blau. An Clouds Rest waren es bestimmt an die 30 Grad. Ich denke September ist eine gute Reisezeit für den GC, morgens meist sehr kühl - kann auch frostig sein - und um die Mittagszeit recht warm. Im "Tal" so um die 10-14 Grad mehr. Im März und April war es mir meist zu kalt, obgleich auch hier die Sonne am Himmel war. Alles in allem kann man immer Pech haben, aber von der Reisezeit denke ich ist September mit der beste Monat. Oben noch warm unten nicht ganz so heiss.

  • Zitat

    Kann mich da Rainer nur anschließen. Vom Bright Angel Trail sieht man fast nichts vom Grand Canyon. Die Ausblicke vom South Kaibab Trail sind dagegen phänomenal. Und falls man auf dem Weg merkt, dass man sich doch zu viel vorgenommen hat, kann man immernoch via Tonto Trail zum Indian Garden abkürzen.


    Oder einfach umdrehen... falls man noch genug Wasser hat.
    Je nach verbliebener Wanderlust. :whistling:

  • War auch schon 2-Mal im März am GC. Aber gewandert wurde da nie. Gab es immer einen Haufen Schnee und war sau kalt. Ich denke auch das September richtig gut sein könnte. Erst wollte ich im Juni, aber da ist EM :D . wäre ein Klassisches Eigentor.

  • Im September hatten die Mulis nicht nur Menschen sondern auch jede Menge Rucksäcke und Abfall auf dem Rücken. Die Mulihinterlassenschaften sind angenehmer als wenn Menschen an den Wegesrand machen und noch Taschentücher und Papier hinterlassen. Ich denke das mit den Mulis ist kein Problem, eher manch Wanderer ist störend

  • Ich bin ein durchschnittlicher Wanderer und im Alter von 54 Jahren zum Plateaupoint in 7,5 Stunden rauf und runter gelaufen. Wobei ich mir Bergab etwa die gleiche Zeit genommen hab wie Bergauf.


    Das Wetter war angenehm kühl. Aus diesem Grund war die Wanderung auch zu schaffen. Trotzdem war ich ganz schön Ko als ich wieder oben ankam.


    Wenn es etwas wärmer gewesen wäre, müßte man vor Selbstüberschätzung warnen.

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