Grand Canyon Abstieg

  • Ich war bisher 2-mal am Grand Canyon, ist auch immer eine Reise wert. Allerdings war es damals immer Anfang März und wir sind nicht gewandert. Das soll sich ändern. Ich will vom South Rim bis zum Colorado. Am besten hin und zurück auf einen Tag. Einige werden mich jetzt für verrückt halten, aber ich bin halt ein bisschen größenwahnsinnig. Auf den offiziellen Seiten steht, das man das nicht machen sollte, habe aber auch schon Berichte gelesen, die das geschafft haben.


    Hin: South Kaibab Trail


    Zurück: Bright Angel Trail


    Was meint ihr dazu?

  • Kommt drauf an, wie fit Ihr seid. Regelmäßigen Bergwanderern traue ich die Tour schon zu - allerdings nur bei kühlen Temperaturen. Im Sommer bzw. bei Temperaturen von 30°C und mehr im Canyoninneren sollte man das auf keinen Fall machen!!! Wir haben letzten Herbst eine schöne Tageswanderung in den Canyon unternommen und dabei auf dem letzten Plateau vor dem Abstieg zum Colorado auf dem Tonto Trail vom South Kaibab zum Bright Angel Trail gequert. Beschreibung gibt es hier.

  • Ein sehr guter Bericht, vielleicht wäre das eine Alternative. Eig wollte ich halt bis ganz unten, aber vielleicht ist das im September nicht machbar.


    Außerdem muss ich mir mal Wanderschuhe zulegen. Hatte noch nie welche. Ich wandere immer mit Chucks. Bevor ihr alle lacht, ich habs überall hingeschafft mit denen. Hatte werde in Deutschland, noch im Zion oder im Arches auch nur das kleiste Problem, außer lauter skeptische Blicke :D Aber das bin ich gewohnt.

  • Nicht umsonst wird davor gewarnt, diese Tour an einem Tag zu machen. Zu viele haben sich dabei ver- sogar meistens überschätzt. Jedes Jahr bezahlen mehrere solcher "Ach, was schert mich das Geschwätz anderer" - Menschen diesen puren Leichtsinn mit dem Tod.
    Ich würde es nicht machen. Sicher gibt es immer Leute, die auch solche Strapazen "überleben". Du wirst auch in diesem Forum bestimmt einige Befürworter Deines Vorhabens finden!


    Wir haben das vor ein paar Jahren gehälftelt. Bis zum Indian Garden runter, längere Pause dort und dann wieder hoch.
    Es sollte auch ein wenig Genuß bleiben... :zwinker:


    Gruß
    Günter

  • Nicht umsonst wird davor gewarnt, diese Tour an einem Tag zu machen. Zu viele haben sich dabei ver- sogar meistens überschätzt. Jedes Jahr bezahlen mehrere solcher "Ach, was schert mich das Geschwätz anderer" - Menschen diesen puren Leichtsinn mit dem Tod.
    Ich würde es nicht machen. Sicher gibt es immer Leute, die auch solche Strapazen "überleben". Du wirst auch in diesem Forum bestimmt einige Befürworter Deines Vorhabens finden!


    Wir haben das vor ein paar Jahren gehälftelt. Bis zum Indian Garden runter, längere Pause dort und dann wieder hoch.
    Es sollte auch ein wenig Genuß bleiben... :zwinker:


    Gruß
    Günter


    Ich bin ganz klar der Typ, der es sich überschätzt. Obwohl es letztes Jahr im Arches schon knap wurde :whistling:

  • 1.600 steile Höhenmeter sollte man nicht in Chucks angehen. Ernsthaft nicht! Die Tour in den GC ist mit keiner Wanderung im Arches oder im Zion zu vergleichen. Und im September dürfte es auf jeden Fall sehr warm sein im Canyon...

    Ich weiß, das andere ist für mcih auch nur Spazierengehen, im Arches zumindest. Brauche für GC schon ordentliches Schuhwerk. Bei jenseits der 30° wirds dann schon echt heftig.

  • Ich sehe es ähnlich wie Oli. Wir wollten 2008 im September das machen, was er jetzt gemacht hat.
    Die Bedinungen waren ideal - es war bewölt und deswegen auch von den Temperaturen erträglich...


    Allerdings hat sich nach den ersten 400hm (die Zahl war jetzt willkürlich) kaum noch was verändert. Dazu kam der regelmäßige Gestank nach Muli-Exkrementen (nagut, das war jetzt nicht DER Grund) und diese doofe Stufen mit Holzbrettern, die das Laufen total nervig und unnatürlich machten. Als wir dann eine Rangerin traffen und meine Frau fragte, ob sich bis zum Tonto Trail noch groß was ändert... verneint sie das. Also sind wir noch runf 700hm einfach umgedreht. Wir hatten noch genug Wasser.


    Also ich würde mal sagen: wenn man bereit ist, sich zu quälen, man fit ist (was Wanderungen mit Höhenmetern angeht) und es nicht zu heiß ist (Bewölkung! Oben ist es immer "nicht so heiß"), dann kann man es schon wagen.


    Hier kann man sich das nochmal anschauen...


    Gruß
    Michael

  • Bei uns steht der Trip auch noch auf dem Programm, hat sich bis jetzt einfach noch nie ergeben... wir belassen es bei Genuß und werden das in 2 oder vielleicht sogar in 3 Tagen machen, hoffentlich bald... denn langsam beginne ich zu ahnen, dass wir das Ganze vielleicht aus Respekt immer weiter vor uns herschieben... :rolleyes:

  • Schön, dass ich auch in diesem Forum meine gegenteilige Meinung vertreten kann. Ich war schon mehrfach an einem Tag am Colorado unten, zu verschiedensten Jahreszeiten. Ich habe es auch Freunden und Arbeitskollegen empfohlen, die es dann auch gamacht hatten. Meist war ich alleine unterwegs, aber eine Tour hab ich mit meinem Bruder und seinem damals 18-jährigen Sohn gemacht. Der Sohn hatte übrigens so etwas wie Chucks an, aber das würde ich ganz bestimmt nicht empfehlen. Ich trage Wanderstiefel, die auch die Knöchel etwas schützen, aber man kann die Tour auch mit guten Turnschuhen machen, wenn man sich in den Schuhen wohl fühlt.


    Du hast richtig geplant, den South Kaibab Trail runter und den Bright Angel Trail raufzugehen. Erstens ist diese Route am schönsten, weil man nach einigere Zeit einen großartigen Ausblick auf den Colorado und die Hängebrücken hat, während man vom Bright Angel Trail den Colorado nie sieht. Zweitens sind es weniger Höhenmeter beim raufgehen, und der wichtigste Punkt ist der, dass es am South Kaibab Trail kein Wasser gibt, am Bright Angel Trail aber in regelmäßigen Abständen Wassertsellen kommen. Daraus folgt, dass man nicht so viel Wasser mitnehmen muss, denn beim runtergehen wird man nicht soviel brauchen, und beim raufgehen kann man ab Colorado immer wieder auffüllen. Ich hatte immer eine 1,5 Liter Flasche dabei,das hat mir gereicht. Ein bisschen Nahrung noch, ein zweites T-Shirt, und das ist es dann schon, was man an Gepäck braucht. Das ist meiner Meinung nach auch der große Vorteil der Tageswanderung, dass man nicht viel Gepäck (Gewicht) tragen muss.


    Ich würde auf jeden Fall empfehlen, einen frühen Shuttle-Bus zum South Kaibab Trailhead zu nehmen, dann habt ihr zeitlich auch die größte Reserve, wenn ihr längere Pausen einlegen wollt (müsst). Ich bin immer ca. um 7:00 am Trailhead gestartet. Gegen 9:30 war ich dann meist am Colorado, wo man wahrscheinlich entweder noch zur Phantom Ranch geht, oder eine längere Rast macht.


    Beim Weg nach Oben empfand ich das erste Teilstück bis Indian Garden am anstrengensten, obwohl eine sehr schöne Passage mit Bach und Gumpen (Wasserlöchern) kommt. Beim Indian Garden war dann sozusagen meine/unsere Mittagspause, wo man dann auch alle die trifft, die zum Plateau Point gehen wollen. Dann geht es nur noch bergauf, aber wie gesagt kommen alle 2-3 Meilen wieder Wasserstellen, wo man trinken und auffüllen kann. Meist ist viel los auf dem Trail, weil auch die Muli-Karawanen hier raufziehen. Gegen 16:00 war ich meist wieder oben, hätte also noch reichlich Reserve gehabt. Ein Arbeitskolle von mir, der mit seiner Frau die Tour gemacht hatte, wartete im Indian Garden ab, bis der Bright Angel Trail langsam im Schatten liegt.


    Ich bin kein Sportler, ich bin nicht jung, und ich bin auch nicht lebensmüde. Ich gehe aber ganz gerne mal in die Berge, und die Wanderung zur Wave empfinde ich auch nicht gerade als Herausforderung.

  • Hin: South Kaibab Trail


    Zurück: Bright Angel Trail


    Das habe ich im Mai1984 auch gemacht. Allerdings bin ich bei Sonnenaufgang los, so daß ich schon gegen 8 Uhr unten war. Nach einer halben Stunde am Colorado bin ich dann wieder nach oben gegangen, so dass ich gegen 14 Uhr oben war. Heute würde ich wahrscheinlich etwas länger brauchen :)


    Das gleiche hat meine Tochter 2009 auch gemacht. Sie hat mir dann zu Hause erzählt, sie hätte sich geärgert, wenn sie das nicht gemacht hätte.


    Wichtig ist gute Fitness und früh los gehen.


    Viele Grüße


    Rolf

  • Zitat

    Ich bin immer ca. um 7:00 am Trailhead gestartet. Gegen 9:30 war ich dann meist am Colorado, wo man wahrscheinlich entweder noch zur Phantom Ranch geht, oder eine längere Rast macht.


    Du hast es in 2:30 Std runter bis zum Colorado "geschafft" !? Also nichts für ungut, aber unter "wandern" verstehe ich was anderes. Jemand der zum ersten Mal dort runter wandert hat doch nichts davon runter zu hetzen und wieder hoch, man will doch die Wanderung auch "erleben" irgendwie.

  • Hallo zusammen,


    vor zwei Jahre haben wir genau die Tour gemacht, aber man darf es nicht auf die leichte Schulter nehmen. Man braucht viel viel zu trinken, viele Kohlehydrate und es wird ein hoffentlich unvergeßliches Erlebnis. :thumbup:

    Grüssle Geli july4


    Nur wo du zu Fuß warst,


    bist du auch wirklich gewesen.


    Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)

  • Du wirst ja wissen, dass ein Schwerpunkt bei meinen Reisen die Fotografie ist. Die habe ich auch nicht zu kurz kommen lassen. Außerdem benutze ich meistens ein Stativ, was mehr Zeit braucht als aus der Hand zu fotografieren. Aber wen ich gehe, gehe ich eben. Ich habe keine Knieprobleme, und daher ist es bergab ja nun kein großes Problem flott zu gehen. Allerdings muss ich nicht alle 100 m anhalten und ein Foto machen.


    Ich will ja keinem vorschreiben oder raten, wie langsam oder schnell er gehen soll, aber ich wollte einen zeitlichen Anhaltspunkt geben.


    Der Beitrag von Harley Rolf spricht von einem ähnlichen zeitlichen Rahmen.

  • Bei dem Thema gibt’s durchaus sehr unterschiedliche Meinungen. Ich gehöre auch zu den schnelleren. Bei akzeptablen Temperaturen sollte das machbar sein, vorausgesetzt man geht früh genug los. Ich werde halt auch schauen, ob das Wetter passt. Nicht zu heiß sollte es auf jeden Fall sein.

  • Wir hatten letzten September die Tour auf dem South Kaibab bis 200-300 Meter hinter den Skeleton Point gemacht und sind nach einer ausführlichen Brotzeit wieder hochgestiegen. Vom Skeleton Point hast du auch einen tollen Blick auf den Colorado. Wenn es zu heiss ist - wie bei uns - und du etwas entspannter den Tag angehen möchtest bzw. nicht so viel Zeit hast kann ich diese Tour nur empfehlen. Theoretisch kann man noch ne Stunde dranhängen und man ist unten. Ich denke man kann bei nicht zu heissem Wetter eine solche Tour gehen, allerdings sind über 3000 Höhenmeter (hoch und runter) schon sehr grenzwertig. Cool fand ich letztes Jahr den Jogger der die Tour auf Angels Landing im Zion gelaufen ist. Der ist mit freiem Oberkörper über den Felsen getänzelt. Erzähl mal wenn du es gelaufen bist.


    Gruss


    Toto

  • Wir hatten letzten September die Tour auf dem South Kaibab bis 200-300 Meter hinter den Skeleton Point gemacht und sind nach einer ausführlichen Brotzeit wieder hochgestiegen. Vom Skeleton Point hast du auch einen tollen Blick auf den Colorado. Wenn es zu heiss ist - wie bei uns - und du etwas entspannter den Tag angehen möchtest bzw. nicht so viel Zeit hast kann ich diese Tour nur empfehlen. Theoretisch kann man noch ne Stunde dranhängen und man ist unten. Ich denke man kann bei nicht zu heissem Wetter eine solche Tour gehen, allerdings sind über 3000 Höhenmeter (hoch und runter) schon sehr grenzwertig. Cool fand ich letztes Jahr den Jogger der die Tour auf Angels Landing im Zion gelaufen ist. Der ist mit freiem Oberkörper über den Felsen getänzelt. Erzähl mal wenn du es gelaufen bist.


    Gruss


    Toto


    Laufen :D Bergab, wenn man noch frisch ist, kann man sicher flott vorwärts kommen. Aber ich denke, der Aufstieg wird dann doch einiges zäher. Außerdem habe ich noch viel Zeit, vie zu lange.

  • Am 14. Sept. 2001 bin ich mit einem Freund morgens um 8.30 Uhr den Bright Angel Trail hinuntergewandert (!). Wir waren beide nicht mehr die "Jüngsten" (56 bzw. 57). Das Wetter war angenehm, nicht zu heiß und es war auch nur eine Mulitour unterwegs. Gegen Mittag waren wir am Plateaupoint - zum Colorado sind wir nicht runter - und nach kurzer Pause unter den schattigen Cottonwoods am Indians Garden sind wir wieder hoch und waren gegen 18.30 Uhr am Rim. Alles in allem ist die Tour an einem Tag auch mit Fotostopps zu machen, auch bis runter zum Fluß. Nur sollte man schon etwas trainiert sein und feste Schuhe an den Füßen haben und wenn man sie noch im Colorado kühlen will wäre ein früherer Start angebracht.
    Beim Abstieg sind uns auch "Freaks" entgegengekommen, die mit Stirnlampen ausgerüstet in der Dunkelheit abgestiegen und am Vormittag schon wieder oben waren. Das muß man aber nicht verstehen. ?(

  • Laufen scheint schick zu sein; bei der Wanderung im Yosemite zu Clouds Rest ist mir auch eine Joggerin begegnet; die Tour hatte 12-13 km eine Strecke. Laufhose, Turnschuhe, eine Trinkflasche (0,75). Auf dem Rückweg zog schweres Gewitter auf, da konnte sie sich wenigstens die Wasserflasche auffüllen. Extremsport scheint populär zu sein.

  • 1980 (!) bin ich den von dir beschriebenen Weg in 3,5 Stunden runter (wir haben uns nicht beeilt) und nach einer Übernachtung am nächsten Tag in 5,5 Stunden wieder hoch gelaufen.
    Das war im September und recht warm, wir waren vor der Mittagshitze wiedr oben und das war gut so.


    Ob ich die Tour auch in einem Rutsch geschafft hätte, weiss ich nicht - evtl. sogar wohl.


    Ich hatte damals Sporttreter an - und hatte nur sehr wenig Gepäck mit. Weder Zelt noch Sclafsack.
    Wir haben nur ein wenig beim Campingplatz versucht zu schlafen und sind in der Dämmerung wieder hoch.


    Wenn du wirklich fit bist, ist das wohl zu machen.
    Ratsam - k.A. - musste selber entscheiden....

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