Die Kasperkopp Schnupfentour - Südwesten USA Februar 2015

  • Guten Morgen Las Vegas. Die Nacht war wieder schrottig, weil ich alle zwei Stunde wach wurde, weil ich wieder keine Luft bekam. Ich hatte schon überlegt die Beatmungsmaske wegzulassen, aber ich hatte mich inzwischen so an den Überdruck gewöhnt, dass ich ohne gar nicht mehr mag. Nach einem Frühstück im Baymont Inn & Suites Las Vegas South Strip machten wir uns auf den Weg.
    Wir hatte lange überlegt, was wir heute anstellen. Unter anderen, kamen auch die südlichen Ausläufer des Death Valley ins Gespräch. Martina traute mir das nicht zu und ich musste auch eingestehen, dass das bei meinem Zustand eher unrealistisch war. Normal wäre das kein Ding. Martina schlug das Red Rock Canyon National Conservation Area, gleich außerhalb von Las Vegas vor und ich stimmte zu.


    Im Red Rock Canyon war es voll. Wir guckten nicht schlecht, denn so viele Autos hatten wir hier noch nicht gesehen. Vor allem hatten wir Freitag Vormittag, was nach unserer Meinung überhaupt nicht zusammen passte. Egal, wie gesagt es waren vor allem Autos, die durch die Gegend kurvten. Parkplätze waren genügend vorhanden, auch sonst verlief sich das alles.
    Wir gingen runter zu den Calico Hills und schauten uns dort ein wenig um.


    Bei der Sandstone Quarry war Stau und wir zogen es vor lieber weiter zu fahren.


    Nach gut zwei Stunden waren wir komplett durch den Red Rock Canyon. Uns fielen im Red Rock die Erfolge der Renaturierung auf, auch wenn wir teilweise genauer hinschauen mussten. Wir erinnern uns immer noch an den Besuch im Februar 2008, wo kaum Grün zu sehen war und sehr viele Pflanzen abgestorben waren. Damals sahen wir Massen frischer Anpflanzungen, die jetzt angewachsen waren und nicht mehr "künstlich" aussahen.

  • Es gibt wenig, was mich nach einer Reise immer wieder beschäftigt. Eines dieser Dinge war das Ivanpah Solar Electric Generating System, welches wir erst vor wenigen Monaten erstmalig besucht hatten. Dieses Kraftwerk hatte uns so sehr begeistert, dass wir unbedingt wieder her mussten.
    Wir hatten gerade geparkt, ich die Kamera in Anschlag, als dieser Receiver zum größten Teil offline ging. Ich knipste trotzdem und erwischte dadurch die Wolke um den Receiver, welche einen Augenblick später Geschichte war. Wir vermuten, dass dort irgendetwas schief lief, denn wir merkten dann, dass noch ein Teil der Anlage arbeitete. Wenn man genau auf den Receiver schaut, sieht man die Lichtpunkte, vor allem im oberen Bereich und auf der linken Seite.
    Interessant fanden wir die Farbe des Receivers. Klar nimmt Schwarz am besten Wärme auf, aber wie dachten immer, das Ding wäre einfach nur Metallfarben. Es war erstaunlich wie eine schwarze Fläche grell weiß leuchten kann.


    Vor lauter Schreck knipste ich schnell den Turm, der komplett online war. Ich befürchtete, dass sie diesen auch runter fahren könnten. Die dritte Anlage war von Anfang an außer Betrieb.


    Hier die Schildersammlung am Haupttor einer Anlage.


    Wir parkten dann vor dem Turm, wo am meisten Action war. Wir haben beobachtet, wie die Spiegel neu auf den Receiver eingestellt wurden.


    Plötzlich ging das Tor vor uns auf. Ui bekommen wir jetzt Besuch? Nöö, es war ganz normaler Schichtwechsel im Kraftwerk. Ein Auto nach dem anderen kam und fuhr auf das Gelände. Jo und alle Insassen winkten uns freundlich zu und wir zurück.


    Am frühen Nachmittag bekamen wir Hunger und aßen hier Mittag. Dabei bemerkte ich, dass die Straßenbeleuchtung an war. Oh staun, die nutzten hier auch schon LED Straßenlampen. Wir sind von denen überzeugt, denn Zuhause in unserer Straße haben wir auch solche. Das Licht ist absolut gleichmäßig auf der ganzen Straßen verteilt. Es gibt keine hellen und dunklen Bereiche. Nachteil, die Dinger leuchten wirklich nur die Straße aus. Wir Hausbesitzer mussten nach dem Umrüsten auf unseren Grundstücken nachrüsten, denn vorher bei den alten Lampen waren unsere Grundstücke durch das Streulicht ausreichend beleuchtet. Jetzt mit den LED´s war das nicht mehr der Fall und unsere Grundstücke stockduster.


    Eine viertel Stunde später kamen dann die Arbeiter, die Feierabend hatten und verließen das Kraftwerk. Auch sie grüßten freundlich. Ich denke, die kennen das schon mit uns Spannern, denn das Kraftwerk ist eine Attraktion. Ok sag ich mal so. Klar gibt es Leute die einen Stein nach dem anderen jagen und dabei ihre Listen abhaken. Aber jeder wie er mag, so lange wir nicht müssen. Wir sind halt interessiert an Land, Leute und auch Technik.
    Foto - immer mehr Spiegel waren auf den Receiver eingestellt, der inzwischen schon fast wieder komplett weiß leuchtete.


    Wir waren über zwei Stunden hier und haben uns nicht gelangweilt. Es gab viel zu gucken. Wir haben auch ab und an den dritten Turm beobachtet, aber dort tat sich gar nix.
    Foto - dieser ging wieder online, lief aber nicht unter Volllast, wie man erkennen kann.


    Für uns wurde es dann Zeit weiter zu fahren, denn wir hatten noch 240km vor uns. Wir werden auf jeden Fall mal wieder kommen. Wenn ihr mögt, nur zu. Das Kraftwerk liegt direkt an der Interstate und ist ganz einfach zu erreichen.
    Foto - dieser Turm lief unter Volllast

  • In Victorville fuhren wir fix zum Face Rock Arch. Der Granitfelsen sah sehr interessant aus. Auf dem Felsen befinden sich "Petroglyhen" der Moderne. Irgendein Spaßvogel hat hier in der Gegend mehreren Felsen Gesichter verpasst. Keine Ahnung was der Scheiß soll, aber mindestens einer scheint das ja lustig zu finden.
    Die Gegend selbst war keine Schönheit. Wir befanden uns hier mitten unter Überlandleitungen. Ein Besuch lohnt nicht wirklich.


    Dort gab es noch mehr interessante Felsen, aber ich mochte aus gesundheitlichen Gründen einfach nicht mehr. Wir fuhren zum Americas Best Value Inn Adelanto-Victorville, wo wir ein Zimmer für 58,36€ reserviert hatten. Die Chefin merkte sofort, dass wir vor einem halben Jahr schon mal hier waren und freute sich, dass wir wieder gekommen sind.
    Nach dem Check-in räumten wir unser Auto komplett leer, denn für uns wurde es Zeit zu packen. Morgen Abend sollte es wieder zurück in die Heimat gehen. Wir verpackten alles, bis auf das nötigste. Nach dem Wiegen des Gepäcks stand fest, dass noch jede Menge Platz war, was meine Süße erfreute, denn so konnte sie noch shoppen gehen.


    In der Mall of Victorville durfte sich meine Kaufmaus ein letztes Mal austoben. Ich hielt mich zurück und wartete draußen vor den Läden im Gang der Mall und frönte mein hobby, dem beobachten von Menschen. Nein nicht nur die Frauen, nöö auch die Männer und Kinder. Ich beobachtete einen Vater und seinen Sohn (ca. 8 Jahre), die genau vorm Eingang von Victoria Secret saßen und die Damen beobachteten, die sich Dessous anschauten bzw. kauften. Ich beneidete den Sohn, denn er musste eine glückliche Kindheit haben. Was ein Bild. Die beiden saßen friedlich da. Ok ok der Sohn schaute eher gelangweilt, selbst schuld der Bengel.
    Als Martina mich beim spannern erwischte, sagte ich ihr, dass wenn ich dann alt bin, sollen sie mich mit meinen Rollstuhl morgens vor Victoria Secret abstellen, mit einer Kühlbox voll Pepsi Light und paar Wurst- und Käsestullen. Abends können sie mich dann wieder abholen.
    Zurück im Motel gab es ein bescheidenes Abendbrot. Wir hatten zwei frische Brötchen plus Wurstreste. Jo wir hatten nicht viel Hunger. Ich schaute noch in Google Earth, was wir morgen machen könnten und ging dann ins Bett. Gute Nacht.

  • Freut mich für dich, dass deine Pläne für einen kommenden Besuch in diesem Jahr reifen. :thumbup:
    Was macht man wenn man gerade aus dem Urlaub zurück ist? Reisebericht lesen, um dabei festzustellen eigentlich gar nicht lange hier bleiben zu wollen. Das Reisen in der Nebensaison ist echt klasse und trotzdem wunderten wir uns wie voll es im März an manchen Orten war. Bei uns fuhren im Zion außerplanmäßig schon die Busse, weil der Park rappel voll war. So einen Andrang haben wir selbst im Sommer und Oktober nicht erlebt. Es staute sich sogar auf den Wanderwegen, aber schön anzusehen wie die Amerikaner mit ihren Kindern die Landschaft entdecken.
    Und diese Selfie Stangen haben die Parks erobert. Du musst jetzt immer aufpassen nicht gegen so eine Stange zu laufen. Der Vorteil ist, dass man jetzt nicht mehr so oft angesprochen wird, ob man mal ein Bildchen schießen kann. Zum Glück wurden die Drohnen in den Parks ganz schnell verboten. Diese Trends erobern innerhalb kürzester Zeit die Welt, so schnell kann man gar nicht gucken und staunen auf welche Ideen die Leute so kommen. :zwinker:

  • Wir schliefen heute etwas länger und standen erst um 8.00Uhr auf. Ich sehnte mich wegen meiner Erkrankung einfach nur noch nach der Heimat. Frühstück gab es ganz bescheiden im Motel. Das Americas Best Value Inn Adelanto-Victorville war wieder sehr gut und bestens für den letzten Tag, vor der Abreise geeignet. Am letzten Tag, möchte man einfach nicht mit all dem Kram aus dem Auto quer durch ein großes Hotel ziehen.
    Vor dem Flug wollte ich mir noch einen großen Wunsch erfüllen. The Christ Cathedral stand schon ewig auf meiner Wunschliste, nur schaffte ich es nie, das Ding in eine tour zu bauen. Gestern Abend in Google Earth sah plötzlich alles so einfach aus. Ich hatte eine Route zum Flughafen.
    Foto - The Christ Cathedral


    Gegen 10.00Uhr trafen wir bei The Christ Cathedral ein. Wir stellten das Auto auf dem leeren Parkplatz ab. Wir waren so was von sprachlos, von dem was wir vom Auto aus sahen. Ich hatte ja eine kleine Vorahnung, aber die Realität war der Hammer. Selbst Martina, die meine Kirchen Macke weniger teilt, war begeistert. Wir schnappten unsere Kameras und zogen los.
    Foto - Figurengruppe "The Holy Family" (die heilige Familie)


    Ich hatte mich lange nicht mehr mit dieser Kirche beschäftigt und hatte Null Ahnung, was hier so geht. Wir versuchten natürlich in die Kirche rein zugehen, fanden aber keinen Eingang. Im Gegenteil, alles was nach Eingang aussah, war verrammelt mit einem hölzernen Bauzaun.
    Die Kathedrale, Baujahr 1980, ist komplett verglast, außen verspiegelt und von innen durchsichtig.


    Der Prayer Spire wurde erst zehn Jahre später, im Jahr 1990 gebaut. Er ist der Glockenturm der Kathedrale. Ganz unten im Turm befindet sich die Mary Hood Chapel.


    Blick in die Mary Hood Chapel, welche nur ein runder Raum ist, eingerahmt von Säulen aus poliertem Marmor.


    Der offizielle Name des Turms ist Crean Tower, benannt nach den edlen Spendern des Turms John und Donna Crean. Umgangssprachlich wird er aber Prayer Spire genannt. Der Turm besteht aus einem Stahlgerüst, mehr oder weniger verkleidet mit polierten Platten aus Edelstahl.
    Foto - Blick in den holen Prayer Spire / Crean Tower


    The Christ Cathedral wurde von der Gemeinde Crystal Cathedral Ministries gebaut, die der Reformed Church in America angehört und war unter dem Namen Crystal Cathedral bekannt. Gegründet wurde die Kirchgemeinde von Robert H. Schuller, dem wohl bekanntesten Fernsehprediger der Welt. Er setzte auf Masse und versuchte so viel Menschen wie möglich mit seinem Gottesdienst zu erreichen. Dabei ging er ungewöhnliche Wege, wie Gottesdienste à la Autokino.
    Nach dem Bau der Kathedrale, wurden seine Gottesdienste wöchentlich aus der Kathedrale als Hour of Power über Fernsehsender, in über 200 Länder verbreitet. 2010 war Schluss mit lustig, denn die Gemeinde war pleite. Sie nahmen zwar massig Kohle aus aller Welt ein, verpulverten davon aber einen sehr großen Teil an die Fernsehsender, die Sendezeiten in Sekunden abrechnen. Der Campus, inklusive aller Gebäude, Friedhof usw. wurde 2012 von der römisch-katholischen Kirche gekauft, die daraus 2013 den Bischofssitz machte.
    Eine der ersten Handlungen war die Bekanntgabe, dass die Crystal Cathedral in The Christ Cathedral umbenannt wird. Dieses ist eine offene Kritik an Robert H. Schuller, der nach Meinung der Katholiken eigenartiges Zeug predigte. Des Weiteren beschlossen sie den Umbau der Kathedrale, die 2016 wieder eröffnet werden soll.
    Die Hour of Power wird aber weiterhin produziert und gesendet und ist auch in Deutschland über Tele5 und Bibel TV zu sehen. Die Predigten hält heute in der Regel ein von Enkel Robert H. Schuller.


    Zum Campus gehören mehrere kleine Gärten, die alle sehr gepflegt waren.
    Foto - Figurengruppe "Let him who is without sin cast the first stone" (Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein)


    Ein weiterer Teil des Campus ist der Cathedral Memorial Garden, ein Friedhof der besonderen Art. Hier gab es Bestattungsmöglichkeiten nach jedem Geschmack.


    Blick in eine Gruft, die wir betreten konnten. Roger Williams war ein bekannter amerikanischer Pianist.


    Hier wurden die Verstorbenen in Wandgruften bestattet.


    Eines der üblichen Gräberfelder.


    Ich denke mal für einen normal Sterblichen war das hier zu teuer. Wie das unter den Katholiken läuft weiß ich nicht. Auf jeden Fall ist das mal ein schöner Friedhof. Möchte ich hier liegen? Nöö. Ich halte nix vom Totenkult. Man ist doch als Verstorbener nur eine Belastung für die Hinterbliebenen...meine Meinung. Ich habe auch schon liebe Menschen beerdigt, war aber bei keinem jemals wieder nach der Beerdigung an deren Grab. Wenn ich mich an jemanden erinnern will, brauche ich kein Grab. Ok ich bin eh anders als die Anderen, aber ich bin mir sicher, dass immer mehr so denken.
    Foto - Cathedral Memorial Garden


    Na fällt euch bei diesem Bild etwas auf? Vielleicht links die Palmen? Könnten die etwas kurz sein? Genau, das ist der Friedhof und der liegt in einer Senke, etwa 2m tiefer als das restliche Gelände.


    Der Prayer Spire / Crean Tower hat was von Orgelpfeifen. hier auf dem Bild erkennt man deutlich die Mary Hood Chapel.


    Im Visitor Center begrüßte uns ein älterer Herr, der uns die Geschichte des Christ Cathedral erzählte. Wegen meiner Erkrankung konnte ich immer schlechter hören. Der Mann fragte sich bestimmt, warum ich kein Hörgerät nutze. Foto - Visitor Center


    Der Mann fuhr mit uns eine Etage höher, wo ein Modell der Christ Cathedral ausgestellt war. Hier konnten wir sehen , wir die Kathedrale nach dem Umbau aussehen wird. Auch er übte Kritik am ehemaligen Betreiber. Er meinte, dass es denen nicht mehr um den Menschen und Gott und die Kirche ging, sondern um Vermarktung und Massenabfertigung. Wir dankten netten Herrn für seine Ausführungen und gingen weiter.
    Foto - Modell The Christ Cathedral nach dem Umbau im Jahr 2016. Übrigens, das Modell wurde durch einen Mann von einem Wachdienst bewacht. Keine Ahnung warum, war aber so.


    Hier ein weiteres Gebäude auf dem Campus, der Tower of Hope mit dem Glockenspiel. Im Turm ist die Verwaltung untergebracht. Er war für Besucher nicht zugänglich. Wir haben extra gefragt, in der Hoffnung auf ein Bild von oben. Aber da ging nix.


    Blick in die Garden Grove Community Church, die vor dem Bau der Kathedrale die eigentliche Kirche war. Sie wird bis zur Fertigstellung der Christ Cathedral für Gottesdienste, Trauungen usw. genutzt.


    The Christ Cathedral und deren Campus war das Beste, was wir seit langen an Bauwerken gesehen haben. Ich meinte noch zu Martina, dass dieses Ding mit den Bauten der Mormonen nicht mithalten kann. Natürlich werden wir wieder kommen, wenn die Christ Cathedral wieder offen ist. Euch können wir einen Besuch nur empfehlen, selbst jetzt schon, wo die Kathedrale noch nicht ist.

  • Wir fuhren dann Richtung Meer. Dazu mussten wir durch den Hafen von Los Angeles, was wirklich beeindruckend war. Am Meer erwarteten uns 28°C, womit wir nicht gerechnet hätten. Wir dachten, dass der Ozean mehr kühlen würde. In der Stadt war es mit 31°C nur 3° wärmer.


    Am Point Fermin Lighthouse machten wir eine Pause und gingen zum Leuchtturm. Der stand am Rande des Point Fermin Park, in dem gigantische Gummibäume Schatten spendeten.


    Das Point Fermin Lighthouse wurde 1874 aus Redwood Holz gebaut. Heute ist das ein Museum und befindet sich im Zustand seiner letzten Nutzung im Jahr 1941. Damals als Pearl Harbor zerstört wurde, hat man den Leuchtturm abgeschaltet. Man wollte als potentielles Ziel, für feindliche Bomber und Kriegsschiffe nicht leicht zu erkennen sein.


    Der Besuch des Point Fermin Lighthouse war schön. Einen Besuch können wir nur empfehlen.

  • Bei 7Eleven holten wir uns zum Mittag eine Pepperoni Pizza für 5,50$. Die schmeckte uns gut, aber sie war viel zu groß. Wir packten die Reste einfach in eine Dose und wollten sie später auf dem Flughafen weiter essen.


    Jo dann ging es zur Wayfarers Chapel, wo ich auch schon lange mal hin wollte.


    Die Wayfarers Chapel wurde 1951 als Denkmal für Emanuel Swedenborg fertig gebaut. Swedenborg war ein schwedischen Naturphilosoph, der die Kirche erneuern wollte. Er selbst war nicht der Gründer der Neuen Kirche. Dieses machten die Swedenborgianer, wie seine Anhänger genannt werden. Ja und die Wayfarers Chapel gehört einer Gemeinde der Swedenborgian Church in North America.
    Die Planung der Kirche ist auch interessant. Der Architekt Lloyd Wright reiste 1945 durch Kalifornien und besuchte die Redwoods. In einer Kneipe machte er Mittagspause und beobachtete die Redwoods durch ein Dachfenster. Er fand das so genial, dass er meinte, man müsse eine Kirche aus Glas unter Bäumen bauen. Wie der Zufall es will, wurde er paar Jahre später, von der Swedenborgian Church beauftragt eine neue Kirche zu entwerfen.
    Wir hatten Glück, denn die Kirche war gerade leer. Vorne war der Pastor mit Leuten bei der Probe für eine Hochzeit. Als wir die Kirche verließen, bemerkten wir, dass keine Besucher mehr rein gelassen wurde, denn eine Hochzeitsgesellschaft hatte die Kirche gemietet.


    Die Wayfarers Chapel war ein Traum. Ich würde sie gerne mal am Abend besuchen. Selbst bei Regen könnte ich mir dort einen Besuch vorstellen. So nun seid ihr erst einmal dran. Viel Spaß dabei.

  • Heute war definitiv unser Tag, denn unsere Glückssträhne ging weiter. Der Zugang zum Point Vicente Lighthouse ist immer nur jeden zweiten Samstag möglich und heute war einer dieser Tage. Eintritt war kostenlos. Wir mussten uns nur in eine Besucherliste eintragen. Das Gelände wo der Turm steht, gehört heute der United States Coast Guard. Absolventen der Coast Guard Kadettenschule waren verantwortlich für den Tag der offenen Tür. Sie bewachten den Zugang zu Häuser, in denen Angehörige der United States Coast Guard wohnen. Nur der Bereich um den Leuchtturm war frei zugänglich. Die Hütten waren erste Sahne. Ich würde da sofort einziehen. Mit dem einen Tag im Monat, an dem mir Besucher den Rasen zertrampeln, könnte ich leben.


    Der Turm Baujahr 1926 durfte kostenlos bestiegen werden. Wir aber verzichteten heute, einmal wegen der langen Schlange vorm Turm und dann aus gesundheitlichen Gründen. In einem Nebengebäude war ein kleines Museum untergebracht, was wir uns anschauten. Für die kleinsten Besucher gab es extra Bespaßung, wie Basteln usw..


    Es war wirklich schön beim Point Vicente Lighthouse. Solltet ihr zufällig am 2.Samstag des Monats in der Nähe sein, dann nutzt das aus und fahrt dahin. Mehr als eine Stunde braucht man da nicht.

  • Nach einem wirklich tollen Tag im Großraum Los Angeles, fuhren wir 15.00Uhr Richtung Alamo. Bei einem Walmart machten wir halt und leerten unseren kleinen Cooler. Dieses Minidingens nutzen wir in Hotels ohne Kühlschrank und lagern darin Obst und Gemüse während der Fahrten. Am Abreisetag muss die Kühlbox für kalte Getränke sorgen, weil der große Cooler schon komplett mit Trödel für den Heimflug gepackt ist.
    Trotz der Shopping Exzesse hatte meine Süße es nicht geschafft, auch noch das vierte Gepäckstück auf 23kg zu bringen. Ehrlich, da fehlten noch gut 5 kg. Was man da alles für kaufen könnte!? Nöö wir holten nur paar Süßigkeiten, die wir später in der Heimat unter nette Leute verteilten.
    Dann ab zu Alamo. Öööh was hier los? Vor uns ganze zwei Autos bei der Abgabe und sonst nix. Normal stehen die hier doch in Dreierreihen Schlange. Ist das der Protest, der Leute wegen der hohen Mietpreise? Oder lag es einfach daran, dass keine Saison war? Hmmm wir waren schon öfter im Winter hier, aber solch eine Leere haben wir noch nie erlebt.
    Die Onkels auf dem Parkdeck schienen den Gammeltag zu genießen, denn sie waren gut drauf. Wir hatten noch vier eiskalte Diet Fanta und zwei Pullen Wasser. Ich stellte denen das Zeug vor die Nase, was sie dankend annahmen. Vor allem die kalten Dosen waren bei der Hitze heute begehrt.
    Wegen der Karre gab es nix zu meckern. Gab ja auch keinen Grund dazu, ich hab die Karre doch erst richtig eingefahren.
    Zum Flughafen brachte uns erstmalig eine farbige Dame, sonst waren das immer Männers. Bei ihr war Weihnachten noch voll im Gange. Jo sie war so behangen mit Lametta und diversem Glitzerkram und sah auch sonst sehr festlich aus. Aber zupacken konnte die Tante, weshalb auch sie ihre 2,-$ Trink...ääh Schminkgeld bekam.


    Auch im neuen Tom Bradley Terminal, den wir mögen, war wieder nix los, jedenfalls nicht ganz hinten bei American Airlines. Nirgendwo Schlange stehen, weder beim Gepäck noch bei der Sicherheitskontrolle. Klappte wieder alles prima. Wenn ich da an das Chaos im alten Terminal denke , da wussten wir manchmal schon vorher, dass nicht das ganze Gepäck den Flieger in die Heimat erreicht.
    Dank unserem nicht zu frühen Erscheinen am Flughafen, mussten wir auch nur eine Stunde bis zum Boarden warten. Letztmalig konnten wir meinen Goldstatus beim Priority Boarding nutzen, denn Ende des Monats lief mein zweijähriger Goldstatus bei American aus. Ich traurig nöö, denn so richtig lohnt der nicht mehr. Erhöhte Anzahl an Freigepäck gibt es bei Buchungen ab April 2014 nicht mehr und gerade dieses war der echte Bonus. Egal aus die Maus.


    Schon früh fiel uns auf, dass viel zu wenig Passagiere in den Flieger kamen. Vor uns saß ein junger Mann, vor ihm eine junge Frau, davor dann in den Dreierreihen immer nur zwei Leute. Die Mittelreihen sahen auch vereinsamt aus und auf der anderen Fensterseite das gleiche Spiel. Eine nette Flugbegleiterin bemerkte sofort die schreiende Ungerechtigkeit, das wir zu zweit in einer Zweierreihe saßen und bot Martina andere Sitzplätze an. Es lohnt sich echt ganz hinten im Flieger zu buchen, denn gerade dort bleiben Plätze eher mal frei. Was ich noch interessant fand, die Flugbegleiterin konnte auf ihrem Handy die komplette Buchung sehen. Sie bot uns unter anderen, auch die komplette Viererbestuhlung in Reihe 25 an. Nöö nöö, ich wollte ganz hinten in der letzten Reihe am Fenster sitzen bleiben und Martina reichten die zwei Plätze, eine Reihe schräg vor mir.
    Früher waren die Flieger bei American immer gerammelt voll. Wir waren oft etwas von Fluggästen aus dem Ostblock inklusive Russland genervt. Schon beim Hinflug fiel uns auf, keine Russen und Bürger anderer Staaten Osteuropas mehr an Board. Bei den Russen lag es wohl an den Sanktionen und dem schwachen Rubel jo und dem Rest hat wohl der schlechte Eurokurs die Reiselust verdorben.
    Foto - Blick auf Los Angeles


    Pünktlich 18.40Uhr hob die Kiste in Los Angeles Richtung London ab. Die erste Mahlzeit kam schnell. Wir haben uns wieder für Pasta entschieden.


    Passend zum Style der Airline die Farben der Beleuchtung. Nöö das nervte nicht. Die hatten das nur kurz an. Nach dem Essen wurde eh alles verdunkelt, damit die Leute pennen können.


    Die Flugroute verlief von Anfang an ungewöhnlich weit im Süden. Ich kann mich noch an einen Flug, von LA der an Denver vorbei ging erinnern, aber über Chicago, Toronto und Montreal sind wir noch nie gedüst. Muss wohl an der Lage des Jetstreams gelegen haben, der wenn er richtig liegt, Dank Rückenwind den Flug mächtig verkürzen kann.
    Foto - Blick auf Grand Rapids, Michigan


    Zu sehen gab es nix besonderes. Entweder war da Wasser oder der Himmel mit Wolken verhüllt. Stunden später gab es Frühstück. Der Flug verlief, bis auf paar normale Turbulenzen sehr ruhig. In London landeten wir 20 Minuten früher als geplant.


    In London hatten wir über 2 1/2 Stunden Zeit. Wir trödelten regelrecht beim Umsteigen. 15.00Uhr ging es dann weiter nach Hamburg. Auch dieser Flieger war nicht voll. Wir hatten jeder eine Dreierreihe für uns alleine. Heute hatten es alle eilig, denn auch dieser Flug endete eine halbe Stunde früher als geplant. In Hamburg ging dann alles sehr schnell. Das Gepäck geholt und dann zum Ausgang. Der Zoll hatte gerade Pause, was uns freute. Wir hatten ja sehr viel gekauft und den Überblick verloren, wo wir finanziell standen.
    Toni holte uns alleine vom Flughafen ab, während Laura das Tantchen versorgte. Nach einem schnellen Abendbrot, gab es Geschenke für die Kinder, die sichtlich sehr zufrieden waren. Ich hatte schon vor Stunden alle Medikamente abgesetzt und wollte nur noch ins Bett und morgen früh dann zum Arzt. Gute Nacht.


  • Persönliches Schlusswort


    Viele Wochen nach unserem Urlaub sitze ich nun über meinem Schlusswort und lasse mir bei dieser Gelegenheit die Urlaubstage und Erlebnisse noch einmal durch den Kopf gehen.
    Wir hatten großes Glück, denn weder auf dem Hinflug noch auf dem Rückflug war der Flieger ausgebucht und so hatte jeder von und genügend Platz, um die Reise richtig zu genießen. Man kann ja planen was man will, ob Winter oder Sommer, wer mit meinem Mann in den Urlaub fährt, hat garantiert schönes und vor allem warmes Wetter, so auch diesmal. Den Südwesten ereilte gerade zu unserer Zeit schönes warmes Wetter. Im Nachhinein betrachtet war das auch gut so. Thomas fing sich eine ordentliche Erkältung ein, die auch durch die Einnahme von Medikamenten nicht besser wurde. Trotzdem habe ich im Urlaub viel gesehen. Zwar ließen wir den Ausflug in den Schnee ausfallen, aber dafür blieben wir ein paar Tage in Phoenix. Renaissance Festival und Hoop Dance Contest standen auf der Tagesordnung. Wie schon vor zwei Jahren hat es mir dort sehr gefallen. Beim Hoop Dance Contest trafen wir sogar alte Bekannte, die uns wieder erkannten und herzlichst begrüßten. Beim stöbern in den Auslagen der Attraktionen im Motel stieß ich auf ein ganz neues Schmetterlingshaus, was ich sofort auf unsere Besuchsliste setzte. Und es gab keinen Grund, dass zu bereuen. Es war sehr schön und man konnte sich dort eine ganze Reihe Schmetterlinge ansehen, die ich noch nicht kannte.
    Den krönenden Abschluss erlebte ich an unserem letzten Urlaubstag in L.A. Wir besuchten einige Leuchttürme und eine Kristallkirche. So etwas habe ich noch nie gesehen. Alles aus Glas. Leider kamen wir wegen der Bauarbeiten nicht in das Innere der Kirche, aber auch von Außen hatte das Gelände viel zu bieten. Bei einer Führung, bei der uns auch Modelle vom Inneren gezeigt wurden, konnte ich mit gut vorstellen, wie alles einmal aussehen soll. Für mich steht fest, dort muss ich unbedingt noch einmal hin wenn alles fertig ist. Schließlich möchte ich auch sehen, wie es drinnen aussieht. Ich denke, es wird beeindruckend.
    Ja, das war unser Urlaub. Trotz des Handicaps meines Mannes war er sehr schön. Sicher lief alles etwas ruhiger ab, aber ich fand das nicht schlimm. Thomas ist der Meinung, dass wir sonst mehr gesehen hätten. Ich hoffe, euch haben die vielen schönen Fotos gefallen und ihr habt Anregungen für kommende Reisen entnehmen können.


    Liebe Grüße Martina




    Persönliches Schlusswort


    Tja von wegen mal etwas erholen war ja wohl nix. Die Pestilenz war zu ertragen hat uns, oder besser gesagt mich schon etwas ausgebremst. Jeden Urlaub muss ich den Scheiß nicht haben.
    Aber toll war die Reise trotzdem und vor allem hat mir gefallen, dass Martina alles mitmachen konnte und nicht wie sonst, bei der Hitze pausieren musste. Endlich ging auch mein Wunsch, mit Frauchen mal wieder in den klassischen Südwesten zu reisen in Erfüllung. Natürlich war von Anfang an klar, dass wir uns wieder die unterschiedlichsten Dinge anschauen würden und nicht eintönig einem Stein nach dem anderen nachjagen würden. Diese Mischung ist es, was uns so gefällt.
    Ich bin immer noch überrascht wie viele Kilometer wir abseits vom Teer gefahren sind. Selbst meine Kleine saß gelassen neben mir, bis auf zweimal Herzklopfen beim Fahren der Gemini Bridges Road. Nach all den Jahren, die wir jetzt schon reisen, wird man auch gelassener und weiß was man macht. Im Prinzip ist nicht der Zustand der Strecke das Problem, sondern das Ungewisse. Wenn man weiß, dass eine Strecke 10km absolut schrottig ist und der Rest Lappalie, dann fahre ich persönlich den Kram entspannter.
    Ja und gerade jetzt im Winter hatten wir mit extrem schlechten Verhältnissen abseits des Teers gerechnet und ich hatte im Vorfeld an eher einfach zu erreichende Ziele für unsere Tour gedacht. Das die Pisten nach all den Niederschlägen in den Wochen vor unserer Reise, in einem so guten Zustand sein würden, hätte ich nie gedacht. Aber dass dort einiges runtergekommen sein muss, konnten wir überall sehen.
    Geplant war eine Reise in den Schnee und geworden ist es ein Reise in die Hitze. Ich kann mich noch daran erinnern, wie wir in Phoenix im Hotel am Frühstückstisch saßen und im Wetter Channel über die Hitzewelle berichtet wurde. Es wurden überall in der Gegend neue Rekordtemperaturen seit der Wetteraufzeichnung aufgestellt.
    Wir hatten auch mit einer eher farblosen Natur gerechnet, denn im Winter haben die Bäume keine Blätter und auch sonst ist kaum was grün. Aber selbst da die große Überraschung. Wir haben richtiges Gras unter den Saguaros gesehen und dachten immer, dass dort kein Gras wächst. Ich denke die Feuchtigkeit vor unserer Reise mit der anschließenden Hitze hatte die Wüste sehr schnell zum Leben erweckt.
    Eine Reise im Winter hat aber einen großen Nachteil. Die Tage sind extrem kurz. Man hat 10 Stunden Tageslicht zur Verfügung, wovon man in Gebieten mit tiefen Canyon oder hohen Bergen, gleich noch mehr Zeit, wegen der langen Schatten abziehen kann. Wer da morgens nicht aus dem Bett findet, sollte lieber gleich eine Winterreise in die Staaten sein lassen.
    Der große Vorteil im Winter, waren die extrem niedrigen Hotelkosten und die wirklich sehr wenigen Touristen. Ich habe den Arches oder den Canyons Land National Park noch nie so leer gesehen. Wir machten schon Späßchen, von wegen "ist wieder Shutdown". Aber in Phoenix war es wie immer, warm und genügend Leute da.
    Nun stand ja der Euro nicht gerade günstig in Sachen USA Reisen und trotzdem war es wohl eine unserer billigsten Reisen in die Staaten. Das lag nicht nur an den Hotelkosten, auch sonst haben wir wenig Geld für den Alltag gebraucht. Wir haben oh staune, in fast jedem Hotel Frühstück gegessen. Ok in den meisten gab es warmes Essen, also Eier und Hamburger und was weiß ich und dort, wo es nix passendes gab, hatten wir unsere Wurstdose dabei um das Angebot etwas aufzubessern.
    Wobei beim Shoppen haben wir dann doch etwas über die Strenge geschlagen und vor allem unsere Kinder verwöhnt. Ich konnte den Shopping Malls noch nie was abgewinnen, aber an den Abenden waren die doch zu was gut. Ich musste regelmäßig an den deutschen Zoll denken, wenn ich die diversen Paar Turnschuhe und Klamotten namhafter Hersteller sah, die sich bei uns anhäuften. Vor allem, wusste ich gar nicht, dass man für all so´n Kram so viel Geld lassen kann. Da gab es Turnschuhe, die so gut aussahen, die würde ich mir glatt in in eine Vitrine stellen, und sie den halben Tag angucken.
    Unser Auto war ein treuer Begleiter und zuckte nicht ein einziges Mal. Ok er war ne kleine Drecksau, aber ganz unschuldig war ich daran ja auch nicht. Wir fragten uns schon, ob die uns damit in Phoenix reinlassen würden. Martina trat ihm gerne mal in die Seite und freute sich, wenn auf dem Parkplatz dann paar Dreckklumpen lagen. Unsere anfängliche Sorge, dass wir uns selbst die Klamotten an dem Schmutzfink einsauen könnten, verflog recht fix, denn die Pampe trocknete dann doch schnell ab und bildete eine "schützende" Kruste. Seine Fahreigenschaften waren sehr gut. Er machte nicht gleich schlapp, wenn es mal auf dem Highway etwas bergauf ging und auch im schwierigen Gelände, wie tiefen Sand hat er nicht enttäuscht.
    American Airlines war wie immer toll. Blöd ist, dass die nicht nach Vegas und Denver fliegen, bzw. man noch einmal umsteigen muss. Wir haben beide bei denen Flugmeilen ohne Ende, tun uns aber schwer damit, die zu verballern. Ich hab da schon so die eine oder andere Idee für Winterreisen mit Frauchen und hoffe doch mit ihr auch im Sommer mal wieder rüber zu machen. Schauen wir mal.
    Hier ist erst einmal Schluss. Im Sommer 2015 wird auf keinen Fall in die USA geflogen, aber dafür geht die Show im Herbst 2015 Herbst weiter. Die Herbstreise wird ganz anders als alle anderen USA Reisen. Ja ok wir sind dann Oma und Opa, aber das meine ich nicht damit. Nöö Vati reist ganz alleine. Ehekrach? Auch nöö. Dazu später mehr. Im Winter 2016 fliegen Muttchen und ich wieder nach Florida.


    Wie ging es Weiter?
    Ich bin gleich am Montag morgen zum HNO Arzt, weil ich schlecht sehen und hören konnte. Kopfschmerzen, Husten, hohes Fieber und eine sexy Stimme gab es gratis dazu. Der Doc hat bei mir eine Stirnhöhlenentzündung, beidseitig entzündete Nasennebenhöhlen und Bindehautentzündung beider Augen feststellt. Er wollte sicher gehen, dass die Augenhöhlen nicht betroffen war und schickte mich ins Krankenhaus zum CT. Die Augenhöhlen waren nicht betroffen, denn sonst hätte ich sofort in die Klinik einziehen müssen.
    Ich bekam dann Antibiotika, die schlecht bis gar nicht anschlug und diverse andere Mittelchen. Später kamen dann noch täglich Inhalationen beim HNO Arzt dazu. Erst nach vier Wochen spürte ich Besserung. Ich war sechs Wochen mit dem Plunder krank geschrieben.
    Oft saß ich da und grübelte, ob ich hätte etwas anders machen können. Mein größter Fehler war die falsche Kleidung. Der Doc meinte, dass ich mir einen Keim eingefangen hatte, gegen den ich halt keine Chance hatte.
    Meine Tante habe ich erst sechs Wochen nach unserer Rückreise wieder gesehen und die Pflege übernommen. Unsere Kinder haben großes geleistet, wofür ich ihnen unendlich dankbar bin. Laura hat mehr Durchblick und einiges in Absprache mit mir geändert. So kommt der Pflegedienst jetzt dreimal täglich und an den Wochenenden machen sie auch die Körperpflege. Ich Dussel hatte einfach Angst wegen der Kosten. Inzwischen läuft die Pflege viel entspannter für uns und die Kosten trägt die Pflegekasse.


    Ach ein Thema habe ich noch. Vor kurzem schrieb mir ein Gerhard, der sich über meinen Schreibstil beklagte. Man kann das im Gästebuch sehen. Ich denke ihn stört das Wort "Deppen". Ich schreibe wie mir der Schnabel gewachsen ist und oft auch meine Gedanken. In diesem Fall waren es meine Gedanken. Vielleicht war meine Kinderstube nicht perfekt und ich habe nicht genug Prügel bezogen, Deppen gehört nun mal zu meinem normalen Wortschatz. Ich könnte mich jetzt verbiegen und verstellen, aber das bin dann nicht mehr ich. In erster Linie schreibe ich für mich, um mich zu erinnern und dann für Omi, die hier immer liest, weil wir keine Fotobücher mehr drucken. Natürlich weiß ich, dass hier sehr viele Leute lesen, aber manch einer vergisst, dass dieses hier kein Reiseführer ist.
    Ich will euch mal am Bsp. von Gerhards Post meinen Kopp erklären. Da kam also die Mail vom Gästebuch mit dem Text und ich denke mir, was will der Vogel von mir. Nun wird sich Gerhard einreden, dass Vogel eine Beleidigung ist. Nöö isses nicht. Wie gesagt, es waren meine Gedanken. Für mich las sich die Mail erst mal komisch, und da fiel mir Vogel ein, Komiker hätte auch gepasst. Ich kenne Gerhard gar nicht, deshalb liegt es mir fern ihn zu beleidigen. Mein Wortschatz ist nun mal kunterbunt und da gibt es Gedanken, wie olle Ziege, Weiber, Deppen usw. .
    Ich habe mich dann noch mal in Gedanken in die Fahrt zum Grand Canyon versetzt und all die Autos vor mir gesehen. Sorry da kam wieder: "ob die Deppen da alle hinwollen". Mit Deppen beschimpfe ich in Gedanken nicht die Menschen, sondern die Situation, wo ich mich fragte, ob es eng am Canyon wird, was eigentlich Blödsinn ist, weil der ja riesig ist.
    Tja was machen? Ich habe sehr sehr lange überlegt und sehe keinen Handlungsbedarf. Vielleicht sollten sich Gerhards mal etwas locker machen und schmunzeln, denn Aufregen über meine wirren Gedanken lohnt sich nun wirklich nicht. Sorry Gerhard, es ist hier wie im richtigen Leben. Man muss nicht alles mögen. Guck in meine Linkliste, dort findest du bestimmt eine Seite mit einem Schreibstil, der dich begeistert.


    Bis denne Thomas



    Paar Zahlen und Fakten


    - gefahren 3693 Meilen = 5943 Kilometer
    - Dollarkurs 1,00 € = 1,14$
    - besuchte Staaten: Kalifornien, Nevada, Utah, Arizona
    - übernachtet in 9 verschiedenen Motels/Hotels
    - telefoniert wurde wieder mit der Ulysse Flatrate für 49,-€



    Ende

  • Vielen herzlichen Dank für's mitnehmen. Deine Reiseberichte sind immer wie ein Überraschungspaket; Spannung, Spass, Unterhaltung und viel Wissenswertes sind immer drin. :) Und nicht zu vergessen natürlich, die vielen tollen Bilder. (:danke:)

  • Vielen Dank Thomas! :thumbup:


    Habe alles gelesen und Eure Bilder bewundert! (:hutab:)


    Nochmals vielen Dank!


    Inken (:favicon:)

    "Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum!"


    Southwest 1982, 2000, 2007, 2009, 2010, 2016, CA+HI 2018; Midwest 2002; Florida 2011, 2014; Northwest 2012; NYC 2015


    Bei 27 USA-Stammtischtreffen dabei gewesen!

  • Hallo Martina und Thomas,
    vielen Dank fürs Knipsen, Schreiben und Zeigen. :thumbup:

    LG, Ellen july4
    Wirklich reich sind nur die Leute, die mit der Zeit nicht sparen müssen
    Ernest Claes


    Bei Stammtischtreffen dabei

  • Schade dass der Reisebericht zu Ende ist. Ich hätte noch weiter lesen mögen.


    Vielen Dank für den Bericht und die tollen Fotos.


    An alle Deppen dieser Welt: schreibt erst mal selber so einen lebendigen und lesenswerten Reisebericht.


    Viele Grüße


    Angelika

  • Vielen, vielen Dank, Thomas, für diesen wieder einmal wundervollen Reisebericht.


    Von dieser Kirche hatte ich noch nie gehört, klasse, dass du immer solche Locations ausfindig machst und uns vorstellst. Und schön, dass es dir wieder besser geht und auch für die Pflege deines Tantchens eine für alle tragbare Lösung gefunden worden ist. (:danke:)

  • Ich war auch wieder mit Interesse dabei. Wenn du dann im Herbst allein reist, musst du aber aufpassen, dass du dich nicht wirklich in jedes Dingelchen verliebst, was dir schöne Augen (oder sonstwas schönes) macht. Ich weiß ja nicht, wie oft dich Martina wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen musste, aber ich wär nicht verwundert, wenn du deinem Enkelchen 'ne neue Oma aus Amerika präsentierst, so oft, wie du dich verliebst (:fluecht:)

    july4(:danke:)july4

    In diesem Sinne
    liebe Grüße von Stefan :)



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    Wer unsere Reisen nach- und miterleben möchte, ist hier jederzeit willkommen!
    Steffuzius.png
    Bei 32.png kleinen und großen Stammtischtreffen dabei

  • Das Mitreisen hat mir viel Spaß gemacht! (:danke:)


    Und lass Dich von den Deppen dieser Welt nicht ärgern... :zwinker:


    Die Crystal Cathedral (damals hieß sie noch so) haben wir vor vielen Jahren auch mal besucht. Das ist schon ein sehr imposantes Bauwerk. Witzig fanden wir den dazugehörigen, riesigen Parkplatz mit den Vorrichtungen a la Autokino. Typisch Amiland... :D

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