Aber ich denke, das wird nur dann in Angriff genommen, wenn nix anderes mehr geht und ich mit der freien Zeit sonst nichts anfangen kann.
Würde ich auch so machen. Das ist kein must see.
Aber ich denke, das wird nur dann in Angriff genommen, wenn nix anderes mehr geht und ich mit der freien Zeit sonst nichts anfangen kann.
Würde ich auch so machen. Das ist kein must see.
Ich glaube, ihr könnt wieder einen Tag vertragen. Wenn ich zu schnell bin, bitte Bescheid sagen, dann trete ich etwas auf die Bremse. Muss nur vor meinem Florida-Urlaub Anfang April fertigwerden.
Nach all den vollen Tagen kommt diesmal übrigens ein richtig voller. Randvoll sozusagen. ;ws108;
______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Um 7.45 Uhr bin ich schon wieder auf der Piste. Das Wetter ist wieder einmal prächtig, von den Wolken des gestrigen Nachmittags keine Spur mehr. Die Luft ist ganz klar und frisch und die Sonne lacht vom kräftig blauen Himmel. Traumhaft! Das Frühstück im Motel ist wie immer - ach, halt, doch nicht ganz: der Kaffee ist sogar genießbar. Ich fahre ungefähr 25 Meilen nach Norden, verpasse die Abfahrt in die Cazebo Road linker Hand und überlege, ob ich einen an dieser Stelle verbotenen U-Turn mache.
Gut, dass ich das habe sein lassen, denn wie aus dem Nichts kommt mir ein State Trooper entgegen, der das bestimmt weniger lustig gefunden hätte. Also kann ich erst im nächsten Ort Cuba, zwei, drei Meilen weiter, umdrehen und dann rechts Richtung Ojito Wilderness Area (Cazebo Road) abbiegen. Ein paar Meilen geht es auf gut gegradeter Strecke (etwas gravel, hauptsächlich fester dirt) bei ganz relaxtem Tempo (ca. 20 mph).
Vier Meilen später bin ich bei dem kleinen Parkplatz, von wo aus es zu Fuß weiter geht. Vor mir ist ein anderes Auto gefahren, und der Fahrer spricht mich auf mein kalifornisches Nummernschild an: "You´re a long way from home."
Gegenüber des Parkplatzes geht es querfeldein den GPS-Koordinaten nach durch die Pampa einem kleinen Pfad entlang zu einem Weidezaun. Beim Gehen bin ich ein wenig vorsichtig, denn das Gras ist hoch und ich habe keine Lust eine Klapperschlange aus ihrem Morgenschlaf zu wecken.
Bald liegen die bunten Felsformationen der San Ysidro Badlands vor mir.
Ich klettere ein wenig durch die Felsen und mache viele Fotos.
Ungefähr eine Stunde halte ich mich in dem Gebiet mit den farbenfrohen Felsen und Hoodoos auf und folge dann einen kleinen wash zurück zum Auto.
In Cuba decke ich mich bei Subway mit einem tuna sandwich ein. Die freundliche Bedienung tauscht netterweise vorher das Avocado aus, welches nicht mehr ganz frisch aussieht. Dann geht es weiter nach Norden, wobei ich die Musik mal etwas lauter höre (Apologies, I have none).
Ungefähr 25 Meilen südlich von Bloomfield verpasse ich wieder die Abfahrt - diesmal zur De-Na-Zin Wilderness Area. Ich muss bestimmt acht Meilen in die falsche Richtung fahren, drehe dann, fahre wieder an der Abzweigung vorbei und halte dann erst einmal an und gucke im Navi nach, was ich eigentlich für einen Blödsinn verzapfe. Wieder Umdrehen und dann mal langsam und Augen auf. Aha, geht doch, jetzt sehe ich den Abzweig links und biege ab.
Die ersten acht Meilen sind gravel mit vielen spitzen Steinen und ich fahre sehr langsam. Dann kommt eine scharfe Linkskurve und der Bodenbelag wechselt. Es ist jetzt relativ sandig, dabei aber völlig unproblematisch zu fahren.
Nach einer Weile passiere ich eine kleine Gasbohranlage linker Hand und wenig später liegt rechts der kleine Parkplatz, wo ich mein Auto abstelle.
Hier steht noch ein anderes Auto, der Fahrer grüßt mich freundlich. Ich packe meine Rucksack mit Getränken, einem Power-Akku fürs Smartphone und dem Sandwich aus Cuba und marschiere los. Zunächst geht es durch ganz flache Sagebrush-Landschaft.
Dann biege ich links ab in einen schmalen wash.
Hier gibt es schon reichlich gute Fotomotive: bunte Felsen, bunte Blumen...
Der kleine wash trifft dann auf einen breiten wash, wo ich links abbiege. Dann ist erst einmal Mittagspause angesagt. Es ist mittlerweile ziemlich heiß und ich bin froh etwas Schatten unter einem Felsvorsprung zu finden. Dann weiter. Leider gehe ich etwas zu weit - heute scheint der Tag der verpassten Abbiegungen zu sein - und muss ein paar Schritte zurück laufen, um dann in einen ganz schmalen wash abzubiegen. Dieser erst führt richtig in das Herz der Hoodoo- und Badland-Landschaft.
Blöd nur, dass der Weg nach einer Weile versperrt zu sein scheint. Hier muss es wohl in letzter Zeit größere Erosionen gegeben haben. Kein Durchkommen. Ich klettere bergauf, um bessere Sicht in den Felsenlabyrinth zu haben, was mir schon mal sehr schöne Fotos beschert.
Aber wie soll ich jetzt weitergehen? Bzw. wo? Ich versuche es auf gut Glück auf selbstausgedachter Route, denn die GPS-Strecke, die ich im Navi habe, funktioniert nicht mehr. Die richtige Richtung habe ich, doch ich passe ein Mal nicht auf, rutsche aus und lande auf dem rechten Arm beim Versuch das Iphone vorm Aufschlagen zu bewahren. Aua! Abschürfungen von der Hand bis zum Ellbogen und eine Schwellung etwas unterhalb des Ellbogens sind das Resultat.
Egal, ich kann mich jetzt nicht mit den Schmerzen aufhalten, sondern muss sehen, dass ich heil aus dem
Felsenwirrwarr herauskomme. Einen Weg gibt es schon lange nicht mehr und ich kraxele mal bergauf, dann wieder steil bergab los. Dann realisiere ich, dass ich wieder im dem kleinen wash gelandet bin, an dem ich auf dem Hinweg erst vorbeigelaufen bin.
Weitere Experimente mache ich nicht mehr, sondern gehe den gleichen Weg durch den breiten wash zurück Richtung Parkplatz. Ich habe keine Lust mehr querfeldein zu laufen bzw. zu klettern und bin überzeugt auch so einen im wahrsten Sinne des Wortes sehr nachhaltigen Eindruck von der bizarren De-Na-Zin Landschaft bekommen zu haben. Auf dem Rückweg treffe ich noch ein Pärchen, die ein wenig orientierungslos durch den breiten wash schlendern und mich fragen: "Where is all the S?" Dummerweise verpasse ich wieder einmal einen Abzweig - diesmal den in den kleineren wash, der zurück zum Parkplatz geht und muss ein wenig im Navi suchen, wo ich eigentlich hin muss. Meine Güte, wie oft bin ich heute eigentlich schon falsch oder gar nicht abgebogen?
Nach ein wenig Trial-and-Error komme ich nach insgesamt drei Stunden doch noch zum Auto und fahre den gleichen Weg zurück. Als ich den Highway 550 erreiche, geht es links ab Richtung Norden. Schon nach wenigen Meilen kommt rechts der Abzweig zur Angel Peak Scenic Area, den ich ausnahmsweise mal nicht verpasse. Die Straße ist trocken und damit ganz einfach zu fahren. Ich fahre diverse Aussichtspunkte ab. Zunächst kommt der Badlands Overlook:
Ein paar hundert Meter weiter sieht es ähnlich aus:
Nun kommt der Castle Rock Overlook:
Auch die Cliffs Picnic Area steuere ich an.
Zum Schluss der Blick vom Angel Peak Campground auf den Angel Peak.
Auf dem Rückweg stoppe ich noch bei der Sage Picnic Area.
Gegen 16.00 Uhr bin ich wieder auf dem Highway 550, dem ich weiter nach Norden folge. Aber erst buche ich telefonisch das Best Western in Cortez (CO) für noch akzeptable 101 USD. Eigentlich hatte ich nur vor bis Bloomfield zu fahren und dort zu übernachten, aber dafür ist es noch zu früh.
Ich komme durch Aztec, tanke für 2,25 USD und bin angenehm überrascht, dass der kleine Ort einen lebendigen Eindruck macht. Die Main Street ist ganz hübsch und Aztec scheint nicht das Schicksal vieler heruntergekommener Kleinstädte im Südwesten zu teilen, die kurz vorm Aussterben zu sein scheinen. In Durango ist ziemlich heftiger Verkehr und an einer roten Ampel muss ich scharf bremsen. Beinahe wäre mir ein Wohnmobil hinten drauf gescheppert, aber der Fahrer passt glücklicherweise auf und kann noch ausscheren. Das hätte gerade noch gefehlt.
In Cortez checke ich ein, räume meine Sachen aufs Zimmer und fahre dann gleich wieder los zu Denny´s. Ist ein Classic Diner, sehr hübsch gemacht, auch die Blueberry Pancakes, die ich am Counter esse, sind klasse.
Mein Arm ist mittlerweile ziemlich geschwollen und die Abschürfungen schrimmen ganz schön, aber ich habe Voltaren mit und balsamiere mich damit dick ein. Sollte wohl nichts gebrochen sein, das müsste wohl noch stärker schmerzen.
Abends gehe ich noch ein wenig in den Hot Tub und relaxe ein wenig.
Eine Frage an Dich und alle, die sonst noch so durch die Wildnis streifen:
Seid Ihr noch nie in brenzlige Situationen gekommen - Aufeinandertreffen mit Skorpionen, Schlangen, Vogelspinnen?
Mein Cousin lebte einige Jahre in New Mexico und berichtete andauernd von derartigen Begegnungen (auch in seinem Haus!). Hier im Forum lese ich aber gar nichts dergleichen...
Eine Frage an Dich und alle, die sonst noch so durch die Wildnis streifen:
Seid Ihr noch nie in brenzlige Situationen gekommen - Aufeinandertreffen mit Skorpionen, Schlangen, Vogelspinnen?
Schlangen würde ich gerne viel mehr sehen. Die Viecher sind dermaßen scheu, dass man sie so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Aufpassen sollte man, wenn man durch hohes Gras abseits regulärer Wege schlurft. Da hätte es mich 1994 mal fast beim Scottsbluff National Monument in Nebraska erwischt. Gut, dass der rattler dann empört das Weite gesucht hat, als ich fast auf ihn gelatscht wäre.
Mein Cousin lebte einige Jahre in New Mexico und berichtete andauernd von derartigen Begegnungen (auch in seinem Haus!). Hier im Forum lese ich aber gar nichts dergleichen...
Wie gesagt: super selten. Tarantulas sieht man hin und wieder im Südwesten, aber die sind absolut harmlos. Sehen nur ziemlich cool aus.
Die "heftigste" Begegnung war mal mit einer toten Tarantula. Die hatte irgendein Vollidiot unter ein trail register gelegt. Man muss da eine Klappe hochklappen, darin liegt eine Kladde, in die man sich einträgt. Darauf lag eine riesige tote Tarantula. Kleiner Schreck am Morgen.
Juhu,
solche Tierchen kann man überall im Westen treffen. Wie schon gesagt sind die Schlangen meistens eher scheu. Beste Möglichkeit die zu treffen ist morgens, wenn sie sich in den ersten Sonnenstrahlen aufwärmen. Mit offenen Augen durch die Gegend oder auch durchs Zimmer gehen schadet nicht. Den Skorpion hatte ich im Zimmer in der Cedar Lodge im Yosemite. Nach dem Halfdomehike habe ich mit qualmenden Füßen Barfuß am Schreibtisch gesessen. Da habe ich mich gefragt, welches Kind hier wohl sein Spielzeug vergessen hat. Oh, es bewegt sich... Naja, auch er hatte vermutlich mehr Angst vor mir als ich vor ihm. Einfangen, in den nächsten Busch tragen und gut ist...
Grüße aus Dortmund
Waldi
Eine Frage an Dich und alle, die sonst noch so durch die Wildnis streifen:
Seid Ihr noch nie in brenzlige Situationen gekommen - Aufeinandertreffen mit Skorpionen, Schlangen, Vogelspinnen?...
Also begegnet bin ich allen genannten Tierchen (und anderen) schon öfters. Aber als "brenzlig" würde ich alle diese Situationen nicht bezeichnen.
Was man niemals tun sollte ist, irgendwelche Steine oder andere Gegenstände unbedacht mit der Hand anzuheben, unachtsam durch Buschwerk oder auch höheres Gras (sofern vorhanden) zu laufen und/oder in irgendwelche Felsspalten o.ä. zu greifen. Wenn man also zBsp. beim Offroaden Steine für den Srtassenbau braucht, sollte man diese zuerst mit dem Fuss (keine Sandalen oder gar barfuss, sondern immer nur mit festem und hohem Schuhwerk, also solide Wanderschuhe, dicke Stiefel, lange Hosen, etc...).
Für Vogelspinnen, Klapperschlangen aller Art, Skorpione, Gila Monster, usw. sind Menschen keine Beutetiere. Aber die Tiere werden sich mit allen Mitteln verteidigen, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher muss man zu jeder Zeit aufmerksam und vorsichtig sein. Praktisch alle Unfälle passieren nur aus Unachtsamkeit oder wenn man es nicht erwartet, wie zBsp. in der eigenen Garage, im Hotelzimmer, usw. Die Frau eines Freundes von mir wurde so von einem Skorpion gestochen, der es sich in einem ihrer Schuhe gemütlich gemacht hatte. Das passierte in deren Hotelzimmer.
Man muss keine übermässige Angst haben, aber man muss sich halt zu jeder Zeit darüber bewusst sein, dass man sich im natürlichen Lebensraum solcher Tierchen befindet.
In der Wildnis werde ich sowieso ausschließlich mit festem Schuhwerk unterwegs sein (allein der Trittsicherheit wegen). Mehr Gedanken mache ich mir da in Motels. Wenn ich mir so die ganzen Bilder von Motels anschaue, sehe ich immer wieder, dass die Zimmertüren unten meist einen riesigen Spalt haben, wo ja schnell mal irgendwelche Krabbeltierchen reinhuschen können, sich dann im Bett oder, so wie "Rentacop" sagt, im Schuh verstecken.
Ich stellte mir nur die Frage, weil ich bisher in keinem der Reiseberichte von derartigen Begegnungen gelesen habe...
usaletsgo:
Wann setzt Du die Reise fort (Deinen Bericht)
Ich stellte mir nur die Frage, weil ich bisher in keinem der Reiseberichte von derartigen Begegnungen gelesen habe...
Das ist auch höchst selten, glaube ich nach wie vor. Obwohl die von rentacop beschriebenen Szenarien natürlich passieren können und man eine gewisse Vorsicht walten lassen sollte. Man muss sich aber nicht verrückt machen. Wer ganz sicher gehen will, legt ein Handtuch vor die Türschwelle, aber ich bezweifele dass Skorpione zu dir oder mir ins Bett krabbeln möchten.
Wann setzt Du die Reise fort (Deinen Bericht)
Morgen geht´s weiter. Will nicht zu schnell werden, damit auch alle nachlesen können. Freue mich über die rege Beteiligung hier - das macht dann einfach viel mehr Spaß zu schreiben, als wenn Schweigen im Walde wäre. Also bitte gerne weiter so
...Gedanken mache ich mir da in Motels. Wenn ich mir so die ganzen Bilder von Motels anschaue, sehe ich immer wieder, dass die Zimmertüren unten meist einen riesigen Spalt haben, wo ja schnell mal irgendwelche Krabbeltierchen reinhuschen können, sich dann im Bett oder, so wie "Rentacop" sagt, im Schuh verstecken...
Insekten, also Spinnen, Skorpione, usw. krabbeln im Normalfall eigentlich gar nicht o gerne aus der Wärme draussen in kühle, klimatisierte Hotel-/Motel-Zimmer. Aber wenn's was zu futtern oder überschwängliche Neugier gibt, dann kann's schon einmal vorkommen. Je rustikaler das Hotel oder Motel gelegen ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit für interessante Begegnungen.
Die Nacht ist schmerzhaft. Mein Arm tut phasenweise weh wie Sau und ich weiß nicht, wie ich mich hinlegen soll. Hoffentlich wird das bald besser. Auf jeden Fall sorgt das dafür, dass ich es nicht lange im Bett aushalte und lieber etwas machen will, um auf andere Gedanken zu kommen. Nach dem Duschen kommt wieder dick Voltaren auf die verletzten Stellen. Das kühlt schön und soll vor allem gegen die Entzündungen helfen, die unter der Haut sitzen. Der Flügel ist unterhalb des Ellbogens hübsch angeschwollen und ziemlich empfindlich. Andererseits kann ich den Arm bewegen, drehen usw., so dass ich nach wie vor einen Bruch ausschließe.
Das Frühstück im Best Western ist eine Klasse besser als in den Motels zuvor. Merkt man z.B. am Rührei, das frisch zubereitet zu sein scheint und wohl nicht aus der Tüte kommt. Aber auch an der sehr höflichen Bedienung, die zu den Tischen kommt und fragt, ob alles ok ist. Nach den üblichen Verrichtungen (Kühltasche mit Eis befüllen, Gepäck ins Auto, Auschecken etc.) bin ich startklar und decke mich erst einmal bei Safeway mit ein paar Grundnahrungsmitteln für den Tag ein (ein Donut mit Raspberrys und zwei Bismarcks mit Creme). Einen kritischen Blick werfe ich auf meine Reifen, die ein wenig luftarm aussehen, aber 27 psi sind bei der kalten Nacht wohl noch ok). Schon um 8.15 Uhr erreiche ich mein nächstes Ziel.
Ich gehe kurz ins Visitor Center und spiele mit dem Gedanken eine Tour für das Balcony House zu buchen, aber die nächste geht schon um 9.30 Uhr und ich müsste mich schon sehr sputen und hätte wenig Zeit an den Aussichtspunkten vorher. Dabei ist doch gerade jetzt das Licht absolut perfekt zum Fotografieren. Also verzichte ich und fahre lieber ganz entspannt die Parkstraße weiter. Kein Stress bitte. Ich lasse es ganz langsam angehen und fahre der Reihe nach einige overlooks ab.
Erst mal der Montezuma Valley Overlook.
Im Prinzip bin ich hier alleine, jedoch wird ein anderes Auto gerade von einem Park-Ranger abgefertigt, der wohl geblitzt hatte. Also schön langsam fahren, schärfe ich mir ein. Dann komme ich zu einem der schönsten Aussichtspunkte im Park und dem gleichzeitig am höchsten gelegenen: Park Point.
Auch hier kaum Publikum, nur ein Pärchen kommt mir auf dem kurzen Weg zum Aussichtspunkt entgegen, ansonsten habe ich den perfekten view ganz ungestört. Hier oben ist es ziemlich frisch, 49° F sind nicht gerade kuschelig. Das Laub ist schon braun gefärbt - hier steht bald der Winter vor der Tür.
Ich fahre jetzt in einem Rutsch durch bis zum Cliff Palace, zu dem man leider nicht wandern kann wegen off-season closure. Eigentlich schade, dabei ist das Wetter doch perfekt. Die Sonne strahlt und mittlerweile ist es angenehm warm.
Das House of Many Windows ist eine kleinere site, für die ich das lange Tele brauche (600 mm).
Nächster Stopp: Soda Canyon Trailhead. Den kurzen Weg mache ich und werde mit zwei schönen overlooks belohnt. Zunächst der Balcony House Overlook, für den es aber ebenfalls ein langes Tele braucht. Wenn ich schon keine Tour dorthin mache, kann ich wenigstens auf diese Weise einen Eindruck bekommen.
Dann kommt der eigentliche Soda Canyon Overlook. Im Hintergrund, stark herangezoomt, ragen die Gipfel der San Juan Mountains auf.
Zurück beim Auto gibt es erst einmal einen leckeren Donut zur Belohnung. Dann fahre ich weiter zum Spruce Tree House. Auch hier ist der trail aus Sicherheitsgründen gesperrt, denn oberhalb der Ruinen droht ein Felsüberhang abzustürzen. Aber Fotos machen ist natürlich drin, jedoch wieder aus der Entfernung.
Die Far View Sites lasse ich auch nicht aus.
Das ebenfalls zum Far View Komplex gehörende Megalithic House ist mittlerweile überdacht. 1994 war es noch offen und Regen, Schnee und Sonne ausgesetzt.
Nach ungefähr 4,5 Stunden verlasse ich Mesa Verde - wie 1994 und 2007 schwer beeindruckt. Nach ein paar Bilder von den Rockies im Hintergrund - so viel Zeit muss sein, auch wenn ich noch ein ganz schönes Tagesprogramm vor mir habe.
Ich fahre zurück nach Cortez, wo ich zu Hause anrufe. Dann geht es weiter nach Shiprock, dort versuche ich ein gutes Foto vom Shiprock zu schießen, aber dafür müsste ich ein paar Meilen in die falsche Richtung fahren. Das ist mir zu umständlich und ich kehre wieder um. Lieber fahre ich jetzt weiter Richtung Osten zur schon hier ausgeschilderten Bisti Wilderness. Auf den Bisti Highway #371 geht es in südlicher Richtung und dann zweige ich links auf die gravel road ab, die zum kleinen Parkplatz der Bisti Wilderness Area führt.
Im Prinzip ist die Strecke problemlos befahrbar, aber man sollte langsam unterwegs sein, denn es gibt etliche spitze reifenmordende Steine, die man nicht voll erwischen möchte. Ein paar Schleierwolken hängen am Himmel - nichts Bösartiges, aber für Fotos suboptimal. Mal sehen, wie sich das entwickelt. Ich laufe den bekannten riesigen wash Richtung Osten. Immer den GPS-Koordinaten in meinem Smartphone nach. Was für eine klasse Landschaft!
Ich folge meinem Navi zu einer sehr fotogenen Hoodoo-Sektion am südlichen Rand des washs.
Als ich die Cracked Eggs erreiche, einen der absoluten Höhepunkte der Bisti Badlands, der lange ein gut gehütetes Geheimnis von Insidern war, macht das Wetter, was es soll: es ist absolut perfekt. Das Licht ist grandios.
Sind das Eier von Aliens?
Leider finde ich den Bisti Arch nicht, nur diese Felsformationen, wo laut meinen Koordinaten eigentlich ein kleiner Arch sein sollte. Ist der vielleicht zusammengebrochen und hat nur noch die Ränder zurückgelassen? Ich suche hier und da, kann aber nichts entdecken, das auch nur annähernd nach Arch aussieht. Oder meine Koordinaten sind komplett falsch, was ich aber bezweifele.
Meiner Meinung nach gibt es den Arch nicht mehr, aber ich möchte das nicht beschwören. Egal, es gibt auch so genug zu entdecken. Ich klettere auf eine Anhöhe und genieße von dort den Ausblick.
Auf dem Rückweg treffe ich noch ein amerikanisches Pärchen, die es faszinierend finden, dass ich auf meinem Iphone GPS-Tracks nachlaufe. Die beiden stapfen komplett orientierungslos durch die Gegend und versuchen auf gut Glück irgendetwas zu finden. Von den Cracked Eggs haben sie noch nie etwas gehört und ich zeige ihnen die grobe Richtung. Noch ein Blick zurück.
Nach ungefähr 2,5 Stunden bin ich wieder beim Auto und fahre nach Süden auf ganz einsamer Strecke. Perfektes Licht. An der Kreuzung zum Interstate 40 halte ich wieder an und fotografiere.
Ich fahre ein paar Meilen nach Grants und beziehe für sehr günstige 49 USD ein Zimmer in der Travelodge. Gleich nebenan ist Denny´s - wie praktisch. Die männlichen Bedienungen sehen verdächtig nach Junkies aus, wirken komplett überfordert, sind aber sehr freundlich. Im Laufschritt flitzen sie durchs Lokal. Die weibliche Bedienung und der Manager sorgen dafür, dass in dem rappelvollen Laden alles einigermaßen läuft.
Da das Essen relativ lange auf sich warten lässt, bekomme ich einen ice tea aufs Haus und eine Entschuldigung wegen des Services. Das Bourbon Chicken Skillet mit red potatoes und Broccoli ist fantastisch (viel besser als mein matschiger Caesar´s Side Salad) und das ist doch die Hauptsache.
Auf die Bistis freue ich mich auch schon und obwohl gerade im Thread zu den Flop-Locations auch Mesa Verde aufgeführt wird, machen mich deine Bilder (und die die ich vorher schon gesehen habe) neugierig und ich lasse Mesa Verde auf jeden Fall auf der ToDo-Liste.
Kleine Frage am Rande: Mit welcher App auf dem iPhone marschierst du deine GPS-Daten ab?
Kann mich steffuzius nur anschließen: Mesa Verde ist demnächst "dran". Sehr schöner Bericht! Freue mich auf die Fortsetzung.
Komisch, kann aus irgendeinem Grund momentan keine Textstellen oder Absätze zum Zitieren auswählen - bzw. ich kann zwar auswählen, aber beim Antworten erscheinen sie nicht. Vielleicht weiß jemand Rat.
(Deshalb meine Antworten ohne Zitate.)
Ich finde Mesa Verde klasse, aber bekanntlich scheiden sich daran die Geister.
Zum Navigieren benutze ich Maps 3D - sehr schöne App.
Danke für das Lob zum Bericht.
An der Arch bist Du vermutlich vorbei gelaufen. Die Cracked Eggs sind nicht weit weg rechts hinter der Arch.
Zum Navigieren benutze ich Maps 3D - sehr schöne App
Die App hatte ich auch ins Auge gefasst und schon mal angefangen, mich ein bisschen damit zu beschäftigen.
An der Arch bist Du vermutlich vorbei gelaufen. Die Cracked Eggs sind nicht weit weg rechts hinter der Arch.
Das kann gut sein. Wie ich gesehen habe, ist der ja ziemlich mickrig. Vielleicht bin ich dran vorbeigestolpert.
Die App hatte ich auch ins Auge gefasst und schon mal angefangen, mich ein bisschen damit zu beschäftigen.
Ich finde die nicht schlecht. Zumindest kenne ich keine bessere App.
Ich bin immer wieder fasziniert, was es hinter jeder Kurve Neues zu entdecken gibt....
Ich lese auch gerne Deine Etappen-Berichte. Und Deine Bilder sind ebenfalls sehr schön - Wahnsinn, was doch eine gute Kamera so alles einfangen kann! Aber für meinen Geschmack könntest Du ruhig schon die nächste Etappe einstellen, damit ich wieder was zum Lesen und Anschauen habe und ins Schwärmen kommen kann
Danke für die schönen Erinnerungen.
Leider finde ich den Bisti Arch nicht, nur diese Felsformationen, wo laut meinen Koordinaten eigentlich ein kleiner Arch sein sollte. Ist der vielleicht zusammengebrochen und hat nur noch die Ränder zurückgelassen? Ich suche hier und da, kann aber nichts entdecken, das auch nur annähernd nach Arch aussieht. Oder meine Koordinaten sind komplett falsch, was ich aber bezweifele.
Der Arch ist sehr klein und wirklich leicht zu übersehen. Klick
Eigentlich nur ein Durchbruch in einer der vielen Formationen.
Falls er wirklich weg sein sollte, gibts irgendwann wieder einen neuen in der Gegend.
habe jetzt einmal alles gelesen und dabei werden Erinnerungen wach und Wünsche geweckt
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!