Zwei kaspern durch den Winter - Tour durch den Westen der USA im Februar 2017

  • Die nächste Nacht wollten wir im Raum Phoenix schlafen. Daher hatte ich gestern Abend im Ramada Tempe at Arizona Mills Mall reserviert. Die Nacht kostete uns 54,46€ plus 3000 Wyndham Punkte. Das Ramada kannten wir schon von unserer Februar Tour 2015 und haben es damals lieb gewonnen. Es ist eines der besseren Hotels und nicht ganz billig. Da wir einen Teil mit Wyndham Punkten löhnen, kam uns das nicht teuer. Foto - Eingang Arizona Mills


    Nur 250 Meter vom Hotel entfernt liegt das riesige Shopping Center Arizona Mills, wo wir auch noch hin machten, denn Frauchens Shopping Meise wollte auch gepflegt werden. Und wenn ich ganz ehrlich bin, mir gefallen inzwischen diese Konsum Tempel auch, denn dort findet man wirklich alles. Foto - Arizona Mills


    In einem Tierladen guckten wir uns die Hundewelpen an, die zum Kauf angeboten wurden. In den USA sind solche Läden nix Besonderes, bei uns könnte ich mir das nicht vorstellen.


    Ich war noch nie in einem Laden dieser Kette, liebe aber die Firma. Warum? Alt und senil? Ich sag immer, dass mich meine Family wenn ich richtig alt bin, mich mit meinem Rollstuhl, einem Stullenpaket, kalter Cola und einem Sabber Lätzchen jeden Morgen zu dieser "Tagespflegestätte" schieben kann. Abends können sie mich glücklich von der "Arbeit" wieder abholen. :D


    Martina hatte ja Pech mit ihrer Kreditkarte bei OshKosh in Las Vegas, deshalb wollte sie hier die Hosen für Liam kaufen, die Omi so chic findet. Gekauft hat sie etwas, nur nicht die beiden Latzhosen, denn die waren alle. Wir geben nicht auf und gucken weiter in anderen Filialen.


    Nach etwas Geld ausgeben wollten wir beide nur noch ins Hotel. Abendbrot war heute Resteessen auf dem Hotelzimmer. wir hatten noch frischen Salat mit Blue Cheese Dressing und Pizza von gestern Abend.
    Ich guckte dann noch fix in Google meine POI Liste an um zu gucken, was wir morgen anstellen könnten, den das warme Phoenix stand gar nicht auf dem Plan. Im Gegenteil, wir wollten beim kalten Bryce Canyon nächtigen und morgen in der Früh Schnee gucken. Na jedenfalls fand ich so einiges was uns Spaß machen könnte und buchte gleich noch eine weitere Nacht im Ramada Tempe at Arizona Mills Mall, wieder für 54,46€ plus 3000 Wyndham Punkte.
    So genug Geschichten erzählt. Gute Nacht, bis morgen.

  • Thomas deine Schreibe ist wie immer klasse! :thumbup:
    In den Victoria´s Secret Laden musste ich das letztes mal über eine Stunde rein, war aber nur Kleiderständer und Suchhund für die richtigen Teile in passender Größe fürs Töchterchen, Sohnemann saß auf der Bank direkt davor und hat sich danach nur halbherzig beschwert dass es so lange gedauert hat. :D

  • So, ich habe alles gelesen :thumbup:
    Klasse Bilder und klasse Texte, wie immer also, DANKE :kuss:


    Das mit den Tier Läden haben wir auch schon gesehen.... ich finde das nicht gut. Die kleinen leben da teilweise auf engstem Raum... (:klopp1:)


    Andree

  • Danke Thomas, dass du uns wieder teilhaben läßt an dieser Reise. Durch deine Art zu schreiben ist es fast so, als wäre ich dabei gewesen. Bleib dabei!


    Gruß


    Ralf

  • Interessant POIs die du so findest :thumbup:
    Die Murals in Chloride werde ich mir definitiv demnächst mal
    anschauen.
    Freue mich auf die Fortsetzung des Berichts :)

  • ...Diese Felsmalereien sind der Hammer. Und die Chemie-Käfffer (chloride? cyanid?) ebenso!


    In Chloride waren wir schon ein paar Mal, aber von den Felsmalereien hatten wir keine Ahnung und sind daher auch nicht hinter der City weitergefahren. Jetzt haben wir einen Grund, da wieder einmal vorbeizuschauen! :thumbup:

  • Ich bin hier auch noch zugestiegen und bin wie immer begeistert von Deinen tollen Fotos und Deinem kurzweiligen Schreibstil. Selbst bei nicht ganz so tollem Wetter gelingen Dir noch wunderbare Aufnahmen. Klasse! :thumbup:

  • Huhu aus dem warmen Süden Arizonas. Nach dem Frühstücks Buffet im Ramada Tempe at Arizona Mills Mall ging es zum Mesa Arizona Temple. Ach ich mag doch die Tempel und Gärten der Mormonen so gerne angucken. Martina kommt schon allein wegen der Gärten gerne mit, hat aber immer Schiss, dass die uns missionieren wollen. So lange man nicht in deren Visitor Center geht, besteht keine Gefahr. :D Foto - Mesa Arizona Temple


    Im Garten des Tempels standen unter anderem, auch zwei Grapefruitbäume mit großen, gelben Früchten. Solche Bäume sind nicht nur eine Augenweide, sie duften auch. Wie, nach was? Na nicht nach Zwiebel, natürlich nach Zitrusfrüchten.


    Was fällt euch auf diesem Bild auf? Jo die Fresken sind Erstklassig. Nee ich meine die Flugabwehr. Selbst der kleinste Mauervorsprung war mit Vogelabwehr bewaffnet. Hmmm, hat Arizona so viele von denen? Ich hab da paar eigenartige Vögel rumlaufen sehen, aber sonst...


    Der Mesa Arizona Temple ist im Jahr 1927 fertig gebaut geworden. Wow, so alt sieht er gar nicht aus. Wer wie wir schon viele der Mormonen Tempel besucht hat, dem wird aufgefallen sein, dass dieser anders als die Masse ausschaut. Er hat keinen Turm mit einem goldenen Engel oben drauf. Aber trotzdem, ist er einer der schönen Tempel. Jo gibt auch hässliche, wie der in Los Angeles.


    Wir haben diesen Tempel schon mal in 2013 beehrt. Ich hatte das total vergessen und erst hier bemerkt. Das war aber nicht schlimm, denn es war wieder sehr schön. So früh am Morgen waren außer uns nur paar Gärtner auf dem Gelände unterwegs. Wenn ihr mögt, dann guckt da auch mal vorbei. In 10 Jahren wird der 100. Vielleicht fahren wir dann wieder dahin.

  • Immer wenn wir im Raum Phoenix unterwegs sind, schauen wir auch bei der Oak Flat vorbei, so auch heute.
    Foto - Queen Creek Canyon


    Wie überall im Südwesten, war auch auf der Oak Flat in diesem Jahr Wasser keine Mangelware. Diesen kleinen Teich auf dem Bild hatten wir vorher noch nicht gesehen.


    Es gibt einige besondere Steinformationen, die ich seit Jahren versuche zu erreichen. Leider hatte ich bisher kein Glück. Entweder waren Bereiche von der Minengesellschaft gesperrt oder die Wege dorthin waren zu schlecht, bzw. unser Auto war für diese Schotterpisten nicht geeignet. Foto - Oak Flat Pond


    Kaum hatten wir den Teer verlassen sahen wir auch schon die ersten Drill Teams der Resolution Copper. Die Bohrtrupps führen Erkundungsbohrungen durch. Sie holen Bohrkerne aus der Erde, an denen dann die Wissenschaftler sehen, wo wie viel Kupfer zu holen ist. Das ganze Gebiet wird nach und nach komplett zerlöchert. Am Ende kann man aus den Ergebnissen ein 3D Modell der unterirdischen Lagerstätte erstellen. Foto - Drill Teams der Resolution Copper


    Resolution Copper bohrt hier schon ein paar Jahre, hat aber bis heute nicht den Mienenbetrieb aufgenommen. Der Grund sind Streitigkeiten mit dem Staat und den San Carlos Apachen. Für die Apachen sind Apache Leap und Oak Flat heilig. Ein geplanter Landtausch wurde 2015 gestoppt, was auch dem damaligen Präsident Obama zu verdanken ist. Wie die Geschichte weiter geht ist noch immer nicht geklärt. Eines steht aber fest, dort unten in der Erde liegt so viel Kupfer, dass es über Jahrzehnte den Jahresbedarf der USA an Kupfer zu einem Viertel abdecken würde.
    Die Resolution Copper würde am liebsten das Kupfererz im Tagebau abbauen. Damit würden aber Apache Leap und Oak Flat für immer zerstört werden. Übrig bliebe eines dieser riesigen Löcher in der Erde, wie wir sie von anderen Open Pit in den USA schon kennen. Früher ging man von einem Loch mit einem Durchmesser von 1,2 km aus, aber inzwischen weiß man, dass das Kupfererzlager viel größer ist und das Loch des Tagebaus mehr als doppelt so groß wäre. Hinzu kommen würden Gelände für Abraum, Firmengebäude und anderes.
    Auch die andere Möglichkeit, der Abbau im Blockbruchbau Verfahren würde Teile der Oberfläche zerstören. Dabei wird der Untergrund immer weiter unterhöhlt bis irgendwann die Oberfläche nachsackt. Dieses entstehende Loch wäre immer noch etwa 2,4 km lang und knapp 260 Meter tief.
    Übrigens gibt es hier schon eine Mine, die Magma Mine, die aber still gelegt wurde, weil auf dem normalen Abbau Untertage kein Geld mehr zu machen war. Die zukünftige Mine der Resolution Copper beinhaltet die komplette alte Magma Mine. Nöö so etwas ist nix besonders. Schon in Colorado haben wir so etwas gesehen, wo früher kleine Minen Gold abgebaut haben, befindet sich heute die Open Pit der Cripple Creek & Victor Gold Mine Company.
    Im Jahr 2020 will die Resolution Copper mit dem Erzabbau beginnen. Ich bin mal gespannt, nach welchem Verfahren das geschehen wird. Ganz ehrlich, ich gehe von einem Tagebau aus. Ich sag nur "Geld regiert die Welt". Bei dem derzeitigen Präsidenten der USA ist alles möglich. Fraglich ist natürlich auch, ob und bei welchem Preis die Apachen still halten würden. Foto - Bohrturm der Resolution Copper


    Zurück zur eigentlichen Oak Flat. Auch heute hatten wir wieder keine Chance die Oak Flat weiter zu erkunden. Das Gebiet unterhalb der alten Magma Miene war zum Teil gesperrt und der Hauptweg wurde nach kurzer Zeit so schlecht, dass wir abgebrochen haben. Die Wege wurden ja bisher immer durch die Resolution Copper für die Drill Teams gepflegt. Im hinteren Teil waren die Erkundungsbohrungen scheinbar abgeschlossen, weswegen die Wege sich selbst überlassen wurden. Dann haben natürlich auch die Niederschläge ihr übriges getan.


    Wir versuchten dann noch vom Oak Flat Campground aus unser Glück, denn auch von hier gelangt man in die hinterste Ecke der Oak Flat. Hier war die Road von Anfang an so extrem schlecht, so das wir auch dieses sein ließen.
    So langsam befürchte ich, dass die Oak Flat eher wegen dem Mienenbetrieb gesperrt wird, als das wir es schaffen ganz nach hinten durch zu kommen. Wir werden es auf jeden Fall wieder versuchen. Die nächste Möglichkeit haben wir im Februar 2018. :zwinker: Foto - Balanced Rock

  • Nach einer vielleicht zukünftigen Kupfermiene auf der Oak Flat, wollten wir eine aktuelle Kupfermiene begucken, aber da war um dieses Zeit das Licht noch so ungünstig, weshalb wir uns spontan zum Besuch des Boyce Thompson Arboretum entschieden. Foto - kaum im Arboretum entdeckte ich diesen Baum mit sehr schönen leeren Fruchständen.


    An der Kasse knöpfte uns eine Frau 8,-$ Eintritt pro Person ab. Warum so wenig weiß ich nicht, denn offiziell kostet das da 12,50$ pro Person. Als ich mit Toni dort war, haben wir sogar nur 7,50$ pro Nase gezahlt.
    Foto - wir sammelten eine Tüte voll von den Fruchtständen, die Martina dann später in der Heimat für Gestecke zu Weihnachten und andere Basteleien nutzt. Sie besitzt schon eine ansehnliche Sammlung an eigenartigen getrockneten Früchten.


    So kurz vom Valentinstag sah ich schon überall Herzen. Jo, der Olle hatte Frühlingsgefühle.


    Ich war schon einmal im Boyce Thompson Arboretum, damals im Februar 2012 mit Toni, als Martina nach einem Unfall die Reise nicht antreten konnte. Daher war für Martina das hier alles neu.


    Der guckt aber komisch, sieht sogar ein wenig traurig aus.


    Wir liefen den etwa 2km langen Loop durch den State Park und begegneten dabei immer mal wieder ein Pärchen. Die Frau so um die 30 war eine ganz Süße, was selbst Martina zugeben musste. Das Mädel hat mich ein paarmal angelächelt. Eh, die hätte alles von mir haben können...ein Kind, meine Schulden und mich sowieso. :D


    Foto - Boardwalk oberhalb vom Queens Creek


    Das Arboretum wurde um 1923 auf Initiative von Boyce Thompson angelegt und später immer wieder erweitert. Thompson verdiente sein Geld unter anderem mit diversen Bergbauunternehmen und an der Wall Street. Er war der Besitzer der Magma Mine. Die Magma Miene befindet sich in der Oak Flat, wo wir vorher waren. Der Mann hatte mehr Dollar als Dagobert Duck. Er war aber ein überaus großzügiger Mensch, der sein Geld mit vollen Händen ausgab um damit diverse Projekte zu unterstützten, vor allem im Bereich der Forschung an Pflanzen.


    Der Weg unten im Queens Creek Canyon war ein Traum. Wir fragten uns, wie das hier erst aussehen muss, wenn die Bäume grünen.


    Nach knapp zwei Stunden hatten wir fertig und alles gesehen. Es war wieder wunderschön. Daher können wir einen Besuch des Boyce Thompson Arboretum State Park nur empfehlen.
    Foto - Drovers Wool Shed, alte Farm eines Schotten, der in Australien aufgewachsen ist und dann mit seiner Familie in die USA ging. Die alte Farm ist ein Teil des Arboretum.

  • Zur Miene der Ray Operations wollten wir ja eigentlich schon am Vormittag, aber zu der Tageszeit hat man am Viewpoint Gegenlicht. Aus diesem Grund lohnt ein Besuch erst ab Nachmittag.
    Kurz nach 12.00Uhr fuhren wir zur Einfahrt der Ray Mine, denn wir wollten an der 12.30Uhr Tour durch die Mine teilnehmen. Die Junge Frau an der Eingangskontrolle meinte zu mir, dass sie keine Touren anbieten würden, nur den Viewpoint. Hmmm ich bin doch nicht blöd, habe erst gestern Abend von den Touren gelesen. Wir fuhren an die Seite und suchten im Internet nach "Ray Mine" und "Tour" und prompt fand ich die Seite wieder, wegen der wir jetzt hier waren. Jo und auf der Seite habe ich dann ganz oben links auf "Mine Tours" geklickt. Komisch das Foto vom Viewpoint sah anders aus, wie der wo wir heute Morgen ganz kurz waren und wegen den Lichtverhältnissen wieder abgehauen sind. Hmmm, gibt das hier zwei Ray Minen? Ich suchte weiter auf der Webseite, denn die Firma stimmte. Ich guckte dann bei deren Visitor Center und fand dort "How to find us". Na das ist ja ein Ding. Die Firma ASARCO betreibt tatsächlich mehrere Tagebau Projekte in den USA. Die Mine mit dem Visitor Center und den Touren liegt im Süden von Tucson. Bah so'n Schiet. Und ich wollt doch so gerne in die Miene. Ja wirklich, ich war vor Freude auf die Tour schon so aufgeregt und dann das. Tja kann'ste nix machen. Wir fuhren zum Viewpoint um dort ein wenig Spaß zu haben.
    Foto - Die Ray Mine kann man zum Teil schon von der Straße aus sehen.


    Das wahre Ausmaß der Ray Mine wird einem aber erst vom Viewpoint aus klar. War ein gigantisches Loch.
    Klick auf das Bild für ein Panorama


    Der Aussichtspunkt oberhalb der Ray Mine gefiel uns sofort. Ich baute mein Stativ auf um ein Video zu drehen. Ohne Stativ würde das wegen dem extremen Zoom nix werden.


    Die Mine ist benannt nach dem Ort Ray, der sich hier früher befand. Die Bewohner mussten ab 1958 umziehen, da die Mine nach und nach den Ort fraß. Die Kosten dafür übernahm der damalige Besitzer, die Kennecott Mining Company. Sie gründeten für die Bewohner 16km weiter südöstlich die Stadt Kearny und bauten jede Menge Häuser. Einige Bewohner ließen aber ihre alten Häuser per Schwertransport nach Kearny bringen.


    Im Jahr 1880 wurde hier das erste Kupfererz von der Mineral Creek Mining Company in einem kleinen Tagebau abgebaut. 1911 ging man dann Untertage. Die Mine wechselte mehrfach die Besitzer. Die Kennecott Copper Corporation kaufte 1933 die Ray Mine. Ab 1948 wurden die Schichten oberhalb des Kupfererzes abgetragen. 1952 ging dann der Spaß Übertage richtig los. Nebenbei wurde immer noch Untertage Kupfererz gefördert, bis 1955 im unterirdischen Teil der Mine nix mehr zu holen war. Im Jahr 1986 wurde die Ray Mine zum vorerst letzten Mal verkauft und ist seit dem im Besitz der ASARCO Group Mexico.


    Die Ray Mine ist eine der größten Kupferminen der Welt. Laut offizieller Schätzungen, soll das Kupfererz noch bis zum Jahr 2044 reichen.


    Foto - ein kleiner Teich aus Kupfersalz


    Ein Teil des täglich anfallenden Kupfererzes wird im Konzentrator der Mine angereichert, der Rest wird von der Mine per Bahn knapp 25 km südlich nach Hayden zur Hayden Operations gebracht und im dortigen Konzentrator angereichert. Von dort geht es dann per Bahn zum Teil zur Amarillo-Raffinerie in Texas, wo extrem reines Kupfer aus dem angereicherten Material gewonnen wird.


    Der Aussichtspunkt verfügt über einen Picknick Pavillon, wo wir Mittag gegessen haben. Natürlich hatten wir dabei immer ein Auge auf die Mine und das arbeitende Volk.


    Wir waren sehr lange am Viewpoint der Ray Mine. Wir sind halt Fans solcher Open Pit, schon allein wegen der gigantischen Maschinen darin. Es ist aber auch beeindruckend, was der Mensch in Jahren an Erdreich bewegt. Übrig bleibt ein großes tiefes Loch. Leider darf man nirgends runter in so eine Mine.


    Nach über zwei Stunden wurde es auch für uns Zeit zu gehen. Einen Besuch des Viewpoint der Ray Mine können wir nur empfehlen. Wir werden auf jeden Fall wieder vorbei schauen. Video - ein paar zappelnde Bildchen von der Ray Mine.
    https://vimeo.com/210722079

  • Wir hatten nach der Ray Mine bis zum Sonnenuntergang noch etwas Zeit. Ich grübelte kurz und empfahl einen weiteren Besuch des Hewitt Canyon, da der eh in der Nähe lag und wo es bisher immer sehr schön war. Foto - Hewitt Canyon


    Wenn man zum Hewitt Canyon fährt kommt man automatisch an einer Shooting Range vorbei. Das Schießen auf was auch immer, scheint in dieser Gegend der Bringer zu sein. Toni und ich, wir haben bei unserem ersten Besuch hier zwei junge Männer beim Rumballern beobachtet. Als ich dann Martina den Hewitt Canyon zeigen wollte, war ein Pärchen am Knallen. Heute war jede Menge los. Obendrein hatte das BLM, die das Gebiet betreut, einen 5m³ Müllcontainer aufgestellt, wo die Schießwütigen bitte ihren Müll entsorgen sollten. Eh, wenn die schon so einen großen Container für ihren Müll haben müssen, auf was schießen die da?


    Der nächste Hammer war die Fahrt durch den Wash des Queen Creek, gleich am Anfang der Hewitt Canyon Road, denn dort floss Wasser. Ich habe da noch nie Wasser gesehen. Wir hielten kurz und überlegten, ob wir überhaupt weiter fahren sollten, denn das Wasser war etwa 20cm tief und wir hatten keine Ahnung wie der Untergrund aussehen würde. Ich sah dann in etwas Entfernung einen Geländewagen stehen und dachte mir, was der kann, schaffst du auch und gab Gas. Die Karre schwamm etwas, was aber daran lag, dass ich ein wenig neben der eigentlichen Furt gefahren war.
    Foto - Hewitt Canyon Road


    Im Hewitt Canyon selbst war wenig los. Wir begegneten nur einen älteren Herrn, der mit einem Quad sein Hundchen Gassi führte. Er hielt an und berichtete uns von ein paar Bighorn Sheeps, die er vor paar Minuten gesehen hätte.
    Foto - Hewitt Canyon


    Der Hewitt Canyon war in diesem Jahr Dank der vielen Niederschläge viel grüner, als bei den Besuchen davor. Die Road war wie immer, ein klein wenig rau, aber alles kein Problem. Mit einem PKW war die Strecke heute aber nicht machbar. Man muss da ja ab und an einen Dip fahren. Einer war so tief, dass sogar wir vorne ein wenig Kontakt zur Fahrbahn hatten.


    Kurz vorm Hewitt Canyon Arch mussten wir dann wieder durchs Wasser fahren, was hier aber nicht so tief war.


    Unterhalb des Hewitt Canyon Arch drehten wir um, denn ab hier ist der Hewitt Canyon nicht mehr so spannend, außerdem wollten wir noch vor Sonnenuntergang aus dem Canyon raus und dabei in Ruhe fahren und die Gegend genießen. Am Ende mussten wir wieder durch den Queen Creek. Dieses Mal fuhr ich die Furt und die Karre verhielt such viel ruhiger.
    Der Besuch des Hewitt Canyon war wieder ein voller Erfolg. Er ist so einfach zu erreichen und mit jedem SUV ohne Allrad machbar. Wer mag, sollte selbst dort hin fahren.


    Vom Hewitt Canyon ging es zum nächsten Walmart Futter holen. Abendbrot gab es im Ramada Tempe at Arizona Mills Mall auf unserem Zimmer. Ich sinnierte noch etwas über den heutigen Tag und heckte einen Plan für den nächsten Tag aus. Aber dazu morgen mehr. Jetzt will ich die Beine hoch legen. Gute Nacht.

  • Hallo Thomas,
    sind jetzt endlich auch nachgereist. Wie immer ein klasse Reisebericht und tolle Fotos.
    (:danke:) july4

    (:hutab:) Viele Grüße
    Sylvia & Michael

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    Florida 2009, Ostküste 2010, Südwesten 2011, Back in Florida 2012, Südstaaten 2013, Around the Rockys 2014, Desert & Dust 2015, Tex-Mex & Sunshine Week 2016, Red Rock Tour 2017, Sand & Stones & Fun in the sun 2018, Rock on & Rock the keys 2019, Back on tour & Soak up the sun 2022, Top of the Rocks 2023, Happy Vegas Trip & Take it easy 2024

  • An der Kasse knöpfte uns eine Frau 8,-$ Eintritt pro Person ab. Warum so wenig weiß ich nicht, denn offiziell kostet das da 12,50$ pro Person. Als ich mit Toni dort war, haben wir sogar nur 7,50$ pro Nase gezahlt.


    Je schöner die Leute, desto günstiger der Eintritt?? ?(


    Wiederum danke Thomas für diese unbekannten Leckerbissen!


    Lg, Martin

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  • Das Wetter im Norden war immer noch nicht nach unserem Geschmack. Uns blieb nix anderes übrig, wir mussten im warmen, sonnigen Süden bleiben. Ja was anstellen? Da das Spiel mit dem Wetter noch paar Tage gehen kann und ich nicht die ganze Zeit in Phoenix bleiben will, schlug ich vor nach Tucson zu machen. Außerdem ließ mir die Sache mit der Mine und der Tour keine Ruhe. Ich buchte fix ein Zimmer im Raum Tucson. Nach dem Frühstück ging es auf der Interstate nach Süden. Foto - Casa Grande Stone Church


    In Casa Grande wollte ich mir schon ewig die Stone Church angucken. Da wir eh nix besonderes vorhatten, passte das heute. Hmmm, das ist aber 'ne komische Kirche, die hatte gar kein Kreuz oben drauf. Als wir näher hingeschaut haben, wussten wir warum. Die Kirche Baujahr 1928, wurde 1977 von der Presbyterianische Kirche an die Casa Grande Historical Society verkauft. Heute ist die Kirche Teil eines Museums. Foto - Casa Grande Stone Church


    Der Ort selbst wirkte auf uns eigenartig. Wie soll ich's sagen? Na jedenfalls sah das nicht nach Casa Grande, sondern eher nach Kassa Blancka aus. Angeblich hat der Ort um die 45000 Einwohner. Danach sah das da auch nicht aus. Im Winter ist die Gegend um Casa Grande bei den Snowbirds sehr beliebt, die kurz vorm Winter in Scharren kommen. Dadurch ist die Einwohnerzahl im Winter um 50% höher. Was Snowbirds sind? Das sind vor allem Rentner aus den USA und Kanada, die im Winter ihre Heimat verlassen und in wärmere Gefilde ziehen, weil es dort ihren alten Knochen besser geht und das Leben auch kostengünstiger ist.


    Schräg gegenüber von der Stone Church entdeckten wir das Gebäude des Casa Grande Woman's Club. Ich fragte Martina ob da den ganzen Tag getratscht wird und eine Tupper Party nach der anderen stattfindet. Ja was machen die da sonst?
    Die Geschichte der Entstehung des Hauses finde ich interessant. Gebaut haben das Haus die Ehemänner und Freunde der Damen. Jedes Mitglied musste damals eine Fuhre Steine bzw. Kies für den Bau spenden. Die Steine wurden wie die der Kirche einfach in der Umgebung zusammengesammelt. Uns gefiel der Katen.
    Casa Grande fanden wir interessant, aber gesehen haben muss man den Ort nicht. Aber was muss man schon gesehen haben? Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß und darum geht es ja hier. Foto - Casa Grande Woman's Club

  • Martina lässt sich immer von mir überraschen mit dem was wir uns so am Tage anschauen. Über unser nächstes Ziel sagte ich nur das wir zum Dom fahren. Sie hielt Ausschau nach einem Kirchenbau. Sie guckte natürlich nicht schlecht, als wir dann vor den Casa Grande Domes hielten. Foto - Casa Grande Domes


    Wir betraten den ersten Dom. Uns fiel sofort die extreme Akustik im Inneren auf. Jedes noch so kleine Geräusch wurde in der Lautstärke verstärkt und als mehrfaches Echo wiedergegeben. Wenn ich einen Schritt machte, dachte ich, dass da jemand von der anderen Seite kommt. Mich erinnerte das sofort an die Flüsterkapelle in der Kirche Bellin, die ich im Jahr 2013 während meiner "Reha Tour" besichtigt habe. Also Nachts alleine in einem der Dome...ich glaube da hört man Gespenster.


    Wir guckten uns in aller Ruhe dir Graffiti an den Wänden an. Wir fanden sie schön, zum Teil genial, auch wenn wir den Sinn der Meisten nicht verstanden haben.


    Foto - dieses Kunstwerk fanden wir besonders beeindruckend. Ob Niki und Dan noch ein Paar sind?


    Die Casa Grande Domes hatte mir mal ein Ami empfohlen und mir paar Bildchen davon gezeigt. Er meinte, ist nix anders wie 'ne Ghost Town mit jeder Menge "Wandmalereien". :D Ganz ehrlich, so unrecht hatte er nicht.


    Also die Aussage haben wir sofort verstanden.


    Im Dezember 2016 ist der hintere Teil der letzten Halle eingestürzt. Ich denke dass auch die anderen Hallen nicht mehr lange stehen werden. Die Risse in den Wänden sehen teilweise nicht wirklich gut aus.


    Wir gingen vorsichtig in diesen Bereich, einmal wegen beißender Bewohner, die unter den Resten leben könnten und dann drohte natürlich auch noch der Rest der Halle einzustürzen.


    Einige Leute aus der Gegend meinen, dass es in den Domes spukt. Andere erzählen, dass Minderjährige hier dem Trunke zusprechen und sich in den Künsten der Graffitimalerei messen. Ganz Andere berichten von Tieropfern und was weiß ich für gruselige Geschichten. Foto - wir haben mindestens einen Außerirdischen gesehen.


    Ich ging dann doch in den Rest der eingestürzten Halle. Gegen Neugierde gibt das halt kein Kraut.


    Entworfen und gebaut wurden die Hallen 1982 im Auftrag der InnerConn Technology aus Kalifornien, die ihren Firmensitz hier her verlegen wollten und in den Gebäuden Leiterplatten herstellen wollten. Geplant waren zehn Hallen, von denen vier im Rohbau fertig wurden. Von weiteren drei geplanten Gebäuden konnten wir noch die Fundamente sehen.
    Aus dem Traum wurde nix. Nur ein Jahr später war der Kredit alle und die Firma konnte nicht mehr zahlen. Die Bank übernahm die Gebäude, ließ sie aber verfallen. Die Firma selbst ging pleite und wurde dicht gemacht, nachdem sie ihrer Steuerschuld nicht nachkam.
    Foto - im Boden befanden sich Kanäle, die später die Versorgungsleitungen aufnehmen sollten.


    Der Bau der Dome ging relativ einfach. Zuerst wurde auf das Fundament eine Art Traglufthalle errichtet und aufgepustet. Danach wurde von Innen gegen die Folie Polyurethan als spätere Wärmeisolierung geschäumt. Auf den Ausgehärteten Schaum kam dann mindestens zwei Schichten Spritzbeton. Es gibt Webseiten, die behaupten, dass der Beton zuerst von außen auf die Folie gegossen wurde und zum Schluss der Schaum drauf kam, aber das ist falsch, denn ein Bauarbeiter, der damals bei den Dingern mitgearbeitet hat, wurde Jahre später von einer Zeitung dazu interviewt und hat auch eigene Fotos zur Verfügung gestellt.
    Das die Hallen nach nur 35 Jahren einstürzen ist kein Wunder, denn im Beton gibt es so gut wie keine Bewehrung. Mir viel das vor Ort sofort auf. Einmal hatten die noch stehenden Hallen sehr lange Risse, durch die man schauen konnte. Da gab es definitiv keinen Stahl. Auch die Reste der eingestürzten Halle hatten Null Spuren von Bewehrungseisen.
    In Casa Grande gibt es einen weiteren Dom, der heute noch von einer Kirchengemeinde genutzt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da kein Stahl mit drin ist.


    Schade das einige Schmierfinken die guten Graffiti übergemalt haben.


    In diesen Dom war die Decke von Ruß geschwärzt. Das Gelände wurde in der Vergangenheit von netten Anwohnern als Müllhalde genutzt. Andere haben den Müll dann einfach als "Feuerholz" in dem Dome genutzt.


    Die Hallen waren unterschiedlich in der Größe. Die zur Hälfte eingestürzte war mal 55m x 17,5m groß, die beiden Kleinen 40m x 12,5m und das Ufo 17,5m im Durchmesser. Die drei "normalen" Hallen sahen eher wie Würmer aus.


    Böse Miezekatze.


    Das Ufo war das einzige Gebäude, was mal durch die Firma InnerConn Technology kurzzeitig als Büro genutzt wurde.


    Das Ufo schien nach einem anderen Bauverfahren gefertigt worden zu sein. Es sah auch etwas stabiler aus.
    Foto - irgendwie scheint der neue Präsident die Leute zu inspirieren.


    Die Casa Grande Domes haben uns extrem gut gefallen. Es war mal wieder etwas ganz anderes. Eine Empfehlung kann ich nicht aussprechen, da es sich einmal um ein Privatgelände handelt....ja ok, kein Schwein schert sich darum, aber ich möchte wenigstens darauf hinweisen. Dann ist das Ganze auch nicht ganz ungefährlich, weil alles einsturzgefährdet ist.

  • Unser Weg führte auf der Interstate durch Tucson, wo gerade die große Mineralien Börse lief. Das Thema interessierte uns heute nicht, wir wollten nur zum Asarco Mineral Discovery Center.


    Im Asarco Mineral Discovery Center fragten wir sofort nach einer Tour in die Mission Mine. Die Dame meinte, dass wir um 11.00 Uhr mit könnten. Es war gerade 10.30Uhr, das passte prima. Wir zahlten die 9,-$ Tour Gebühr pro Person und gingen noch ein wenig in den Außenbereich des Visitor Centers. Foto - Asarco Mineral Discovery Center


    Draußen standen ein paar große Minen Trucks. Foto - Terex Haul Truck, Baujahr 1975, der 154 Tonnen laden konnte.


    Foto - dieser Wabco Haulpak, Baujahr 1974, war ein kleiner Vertreter seiner Gattung. Er konnte nur maximal 68 Tonnen an Ladung aufnehmen.


    Der kleine Thomas war ganz aufgeregt. So ein großes Auto! Man war das geil hier. Foto - Komatsu 830E


    Ich wollte meine Olle schon immer mal auf die Schippe nehmen. :D


    Wir marschierten dann pünktlich zum Bus, der uns zur Mission Mine kutschieren sollte. Es gibt nur diese Möglichkeit in die Mine zu kommen.


    Der Bus brachte uns als erstes zum Viewpoint an der Mission Mine. Foto - Mission Mine
    Klick auf das Bild für ein Panorama


    Ich suchte etwas abseits der Gruppe einen Platz, wo ich ohne Anstrengung über den Zaun hinweg gucken und knipsen konnte. Foto - Viewpoint der Mission Mine. Leider kommt man hier nicht mit dem eigenen PKW her und ist somit zeitlich an die Tour und die Gruppe gebunden. Schade, denn wir könnten uns hier Stunden aufhalten und andere Leute bei der Arbeit zugucken. Ja was, da kann man nix falsch machen. :D


    Foto - Drillteam ,welches Bohrkerne aus der Erde holt, an denen die Fachläute erkennen, wo wie viel Kupfer liegt.


    Foto - das ist ein P&H 2650CX Hybrid Bagger, der Diesel-Elektrisch angetrieben wird. Er besitzt ein Dieselaggregat zur Stromerzeugung und Elektromotoren, die das Teil in Wallung bringen. Die Schaufel des Baggers kann 31m³ Erdreich mit einem maximal Gewicht von 59 Tonnen auf einmal aufnehmen.


    Der Onkel von ASARCO, der mit uns die Tour machte, erzählte uns, dass die Minengesellschaft die Road's in der Mine wegen der Staubentwicklung feucht halten muss. Dieses ist eine Auflage der Umweltbehörde. Wir dachten bis dato immer, dass es wegen der Verfestigung der Wege gemacht wird.


    Angefangen wurde mit der Mission Mine 1959. Ursprünglich waren das hier mal fünf verschiedene Minen, die aber nach und nach von der Firma ASARCO aufgekauft und in die Mission Mine integriert wurden. In der Mine wird vor allem Kupfer und Silber abgebaut. Zusätzlich fallen regelmäßig auch einige Barren Gold und anderer Plunder an. Momentan ist die Mine etwa 3,4km lang, 2,3km breit und 400m tief. Wer hier einen Job sucht, sollte sich beeilen, denn im Jahr 2033 soll hier Schichtende sein, weil dann die Mine komplett ausgebeutet ist. Die Gegend scheint hier "guten Boden" zu haben, denn es gibt im Umkreis von 20km insgesamt vier Minen, von denen zwei noch aktiv sind.
    Nach nur einer viertel Stunde zogen wir wieder weiter. Wir wären gerne länger geblieben. Ja kann man nix machen.


    Nächster Halt war die South Mill der Mine. Es gibt im Norden noch eine weitere Erzmühle. Foto - South Mill


    Jetzt wurde es spannend, denn wir durften das erste Mal in unserem Leben in eine Erzmühle gehen.
    Foto - Flotation Pond


    Das war unser Tour Onkel, der uns jede Menge Zeug über die Mission Mine und Kupfer und Co. erzählte.


    Hier vorne links im Bild, das zappelnde ist eine Erzmühle, wo das Erz zu Staub zermahlen wird.


    Hier wird aus dem Staub per Flotation das Metall heraus geholt.


    Foto - In die Flotationszelle wir ein Gas eingeblasen an dem sich das Kupfer heftet. Der Schaum fließt über einen Überlauf ab und wird so vom Rest getrennt.


    Tja damit ging auch schon die Tour zu Ende und wir fuhren wieder zum Asarco Mineral Discovery Center. Die Tour ging etwa eine Stunde lang und war nach unserem Geschmack etwas kurz, vor allem am Viewpoint wären wir gerne etwas länger geblieben. Aber trotzdem war es toll mal zu sehen, was hier so abgeht.


    Der Komatsu 830E reizte uns sehr, weshalb wir noch einmal zu dem Teil liefen um ihn etwas genauer zu beäugen.


    Ich brauchte mich hier nicht mal bücken und konnte einfach so unter den Komatsu gehen und gucken.


    Foto - Komatsu 830E. Das Teil ist 14m lang, 7m breit und knapp 7m hoch. Auf seine Mulde kann er 231 Tonnen laden. Er war mal einer der Großen, inzwischen gibt es aber schon welche die über 350 Tonnen laden können.


    Foto - Minen Bagger aus der guten alten Zeit.


    Auch dieser Grader stammt aus einer anderen Zeit und ist jetzt in Rente.


    Dieses Foto fand ich so beeindruckend. Man sieht auf dem Bild einen Mann eine Lore schieben, wie sie früher im Bergbau genutzt wurden. Die Szene wurde in der Mulde eines 300 Tonnen Truck nachgestellt.


    Am Ende schauten wir uns noch im Shop des Asarco Mineral Discovery Center um.


    Frauchen schlug beim Blinkblink zu und kaufte für Laura und für sich je eine Kette mit Anhänger.


    Der Besuch des Asarco Mineral Discovery Center inklusive der Mission Mine war der Hammer. Vor allem hat uns gefallen, mal etwas mehr von einer Mine zu sehen und dann natürlich die ausgestellte Technik, speziell die Trucks. Eines steht jetzt schon fest, wir werden wieder dahin fahren und euch können wir das auch nur empfehlen.

  • Nach dem Besuch der Mission Mine waren wir hungrig und fuhren zu unserer Lieblings Burger Kette Carl's Junior in Green Valley. Wir schickten dieses Bildchen via WhatsApp an unsere Kinder um denen den Mund wässerig zu machen.
    Green Valley viel schon Toni und mir vor Jahren positiv auf. Dem Ort scheint es Dank der nahen Minen nicht schlecht zu gehen.


    Vollgefressen ging es zum Titan Missile Museum. Ich hatte lange gegrübelt, ob man sich so etwas anschauen muss und mich dann doch dafür entschieden da mal hin zu fahren....lag ja eh in der Nähe. Foto - Titan Missile Museum


    Wir wollten eigentlich nur mal ein wenig gucken, aber auf keinen Fall eine Tour mit machen. Ein netter Herr im Visitor Center des Titan Missile Museum sprach uns an und meinte, dass wir die Tour unbedingt machen sollten, weil es viel zu sehen geben würde. Wir ließen uns von ihn überreden und zahlten die 9,50$ pro Person.
    Der Herr fragte woher wir kämen, weil die das wegen der Besucherstatistik dort erfassen. Als ich Germany sagte, erzählte von seinen deutschen Vorfahren und sagte die paar deutschen Worte auf, die ihm gerade einfielen: "Guten Tag, Auf Wiedersehen, Dankeschön". Er strahlte vor Freude. Ich meinte darauf: "Sauerkraut, Bratwurst". Ui das gefiel ihm noch mehr.
    Wir schauten uns dann die kleine Ausstellung im Visitor Center an. Der nette Herr kahm noch mal zu mir, entschuldigte sich und bat mich meine Fototasche ins Auto zu bringen. Die Zwei Kameras, dürfte ich aber mitnehmen. Das sind da halt die Regeln.


    Unsere Tour wurde dann paar Minuten später aufgerufen. Wir dallerten in diesen Raum, wo ein zackiger Opa auf uns Zivilisten wartete. Der Opa schien mindestens einmal zu dicht an einem Atomsprengkopf vorbei gegangen zu sein, denn er sah etwas kränklich im Gesicht aus. Der Alte hat uns Besucher dann erst einmal den Marsch geblasen, von wegen "nix anfassen, bei der Gruppe bleiben und was weiß ich". Ui wir waren beide kurzzeitig...ja wir mussten grinsen. Der Kerl war garantiert früher mal Offizier hier. Da er keine Rekruten mehr hatte, die er drangsalieren konnte, nahm er sich uns doofe Touristen vor. :D
    Wir bekamen dann noch einen Film über den bösen Feind, den kalten Krieg und die "geilen" Atomraketen zu sehen, der wirklich niemanden interessierte. Wir waren froh, als der zu Ende war und wir endlich was sehen würden...was auch immer. Der zackige Opa kahm dann noch einmal und ermahnte uns wieder:"Don't touch!".


    Wir gingen dann nach draußen, wo ein anderer zackiger Opa und ein netter Herr auf uns warteten. Der eine ging vor und der andere bewachte von hinten das Volk.


    Über eine Treppe ging es runter in den Raketenbunker. Wer über 1,87 groß war musste einen Schutzhelm tragen. Der Opa war zwar klein, aber ich denke ihm fehlte sein Stahlhelm aus der "guten alten Zeit". Ich musste mich sofort an den "Werner" Film und den Spruch: "So ein Helm ist echt nicht schlecht" erinnern. :D


    Im Kontrollraum wurde uns zuerst der technische Kram erklärt. Er sagte, das sähe alles nur so alt aus, wäre es aber nicht. Alles musste mechanisch funktionieren, weil Elektronik nach einem Atomangriff und dem darauf folgenden Elektromagnetischen Impuls zerstört werden würde und man dann nicht mehr zurückschlagen könnte.
    Interessant fand ich seine Erklärung zur Uhrzeit, denn die stimmte nicht mit der Ortszeit überein. Die Uhr zeigte die Zulu Zeit an, die in der Nato und in der Armee der Vereinigten Staaten angewendet wird. Die Zulu Zeit richtet sich immer nach der aktuellen Zeit am Nullmeridian. Der Grund ist einfach. Die Armee verrichtet rund um den Erdball ihren Dienst. Damit es kein Durcheinander wegen der unterschiedlichen Zeitzonen gibt, nutze alle die Zulu Zeit.
    Was dann kahm wirkte auf uns krank und grotesk. Ein Besucher sollte im Kontrollzentrum des Raketenbunkers den Platz des Kommandanten einnehmen. Der Opa spielte Krieg. Er drückte Knöpfe, der Besucher sollte welche drücken, es folgten Durchsagen vom Band und am Ende hob die Rakete ab...natürlich des Friedens wegen. Der Opa war fast in Ekstase. Wir waren uns einig, er hätte am liebsten wirklich die Rakete los geschickt.


    Foto - Blick auf die Titan II, die größte Interkontinentale Rakete der USA, die Atomsprengköpfe trug. Sie war auch die letzte, die mit Flüssigbrennstoff angetrieben wurde. Heute nutzt man dafür Festbrennstoffe, die weniger gefährlich sind.


    Foto - Unterirdischer Tunnel, die Verbindung vom Kontrollzentrum zum Raketen Silo.


    Foto - Da der Raketentreibstoff extrem gefährlich war, gab es diese Augendusche an einigen Stellen im Bunker.
    Ich kann mich da an meine Zeit bei der DDR Armee erinnern. Ich lag wegen einer Operation paar Wochen im Lazarett. Bei mir im Zimmer war ein Soldat von der Raketentruppe. Der erzählte uns damals, dass der Raketentreibstoff sehr aggressiv wäre und es regelmäßig zu Unfällen kommen würde. Soldaten, die die Betankung durchführen würden, waren solche, die unbeliebt bei der Truppe waren.


    Danach ging es wieder an die Oberfläche, wo wir uns erst einmal an das helle Sonnenlicht gewöhnen mussten.


    Foto - Blick von oben in das Raketen Silo der Titan II. Über eine Rampe konnten wir in das heute oben verglaste Silo gucken.


    In diesem Tank wurde der Treibstoff der Rakete oberirdisch gelagert und erst im Ernstfall in die Rakete gepumpt.


    Übrigens Deutschland ist mal wieder schuld....schuld, dass diese Rakete nicht mehr im Dienst ist. Als 1989 die Mauer fiel, war das auch der Beginn des Ende des kalten Krieges. Die Russen und die Amis beschlossen in der Folge einen Teil der Atomraketen abzurüsten, so auch diese hier.
    Ja was soll ich sagen. Es war interessant, wenn auch extrem eigenartig. Ein zweites Mal würden wir uns das definitiv nicht antun. Ob ich zu einem Besuch rate? Keine Ahnung, soll jeder selbst entscheiden, ob er das sehen will.
    Foto - Funkantenne des Raketen Stützpunktes.

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