Treibenlassen im Nordwesten 2011

  • Tag 5: Sch... Tag !


    Von Ocean Shores nach Portland.


    Wir hatten gestern beschlossen die Küste zu verlassen, um das Auto zu tauschen. Unser Endevor verbraucht zuviel (um die 20 l), und die Pfützen untern Auto sind uns suspekt.


    Der erste Blick nach draußen, so um 5 Uhr, zeigt eine dicke Nebelsuppe. Irgendwie fühle ich mich unwohl, aber das schiebe ich erst mal aufs Zimmer und aufs Wetter. Wir buchen über Priceline ein Hotel für die nächste Nacht, was nicht so einfach ist, da die WLAN Verbindung sehr schwach ist. Wir fürchten schon wir hätten zwei Zimmer gebucht, aber telefonisch lässt sich klären, dass dies nicht der Fall ist.
    Danach zapfe ich die Bilder von beiden Kameras auf meinen Laptop und stelle beim durchsehn fest, dass die Bilder der Spiegelreflex nur bei Sonnenschein ok sind, der Rest ist unterbelichtet. So ein sch… . Im Laufe des Urlaubs finde ich heraus, dass meine Kamera wohl einen Softwarefehler hat, der auf Dauer ziemlich nervt. Daher schieße ich den Rest des Urlaubs die meisten Fotos mit meiner Kompakten.
    Egal wir checken erst einmal aus. Wir die Rezeptionsdame von gestern scheuchen wir damit wohl aus dem Bett. Tut uns leid aber das Hotel wirbt im Internet mit 24 Stunden Service …
    Egal wir haben Hunger und wollen frühstücken, aber das einzige, offene Restaurant/Cafe das wir in der Nebelsuppe finden ist McDonalds. Das Frühstück ist nicht empfehlenswert und meinem Mann fällt seine große Hot Chocolate um - direkt auf mein Tagebuch.


    Also gut es ist noch vor sieben und der Tag hat viel Potenzial besser zu werden. Schnell weg aus Ocean Shores! So gegen neun sehen wir am Highway ein Schild für eine Outlet Mall und machen eine Pause. Shoppen hilft doch gegen schlechte Laune oder? Unsere Laune hebt es heute nicht, wir besuchen drei Läden und sehn NUR Schrott, dann geben wir auf und landen schließlich bei Starbucks, um zumindest was in den Magen zu bekommen.


    Dort überlegen wir, ob wie heute nach Mount Helens oder zu den Multnoma Falls wollen. Da wir unbedingt Auto tauschen wollen, und nicht sicher sind wie lange wir für Mount Helens brauchen würden, entscheiden wir und für Multnoma Falls. Der Mount Helens bekommt aber trotzdem Besuch von USA Stammtisch, denn ein paar Tage später lese ich, dass Alljogi mit seiner Familie an genau diesem Tag dort waren.
    Bis Portland schlafe ich erst mal eine Runde. Als ich aufwache sind wir beim Hotel und ich habe Kopf und Halsschmerzen…


    Unser Hotel sieht zunächst gut aus, wir können sogar schon mittags einchecken. Zuerst bin ich begeistert von Zimmer, dann merke ich, dass die Ladebahn des Airports direkt vor unserem Zimmerfenster lang läuft. Gut, dass ich Ohrstöpsel eingepackt habe.



    Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass das Zimmer „ein Gauner im Frack“ ist, wie meine Oma sagen würde. Neue Wandfarbe und neue Innenausstattung, aber altes Gebäude, das zumindest im Bad auch schon mal gut Schimmel gesehn hat, aber wir wollen hier ja eine Nacht verbringen. Während ich dusche, tauscht mein Mann das Auto gegen einen roten Fort Escape mit Ledersitzen und besserer Ausstattung. Natürlich erzählen die Rentalcar Typen was von „alle SUVs hätten so einen hohen Verbrauch“ und „die nassen Flecken kommen von der Klimaanlage“. Aber oh Wunder der Verbrach sinkt nun auf unter die Hälfte und nasse Flecken haben wir auch keine mehr,....


    Wir wollen erst mal in die Mall nach Troutdale zum Shoppen und zum Essen, denn eine warme Mahlzeit wäre wunderbar nach zwei Tagen mit Müsliriegeln als Hauptmahlzeit!
    In Troutdale verfahren wir uns dann sehr gründlich und kommen nicht zur Mall, sondern landen in verschiedenen Wohngebieten, und dann irgendwann wieder auf den Highway Richtung Multnomah Falls. Na gut wir sind ja flexible dann eben doch erst zu den Fällen…
    Als erstes halten wir bei den Wahkeena Falls, dann bei den Multnomah Falls, wo wir uns gleich noch den uns nach den „Kurz-Wanderwegen erkundigen. Mir ist aber schon wieder schwindelig und meine Hals- und Kopfschmerzen werden auch nicht besser. Mein Mann meint, das wir was essen sollten das helfe bestimmt. Mir ist aber garnicht mehr nach essen. Trotzdem landen wir in dem sauteuren und nicht so tollen Restaurant direkt bei den Falls, und ich schiebe eine Weile den Burger auf meinem Teller hin und her. Wir laufen noch kurz zu den, aber ich hänge einfach durch, und so gibts nur ein paar wenige Fotos, bevor wir zurück fahren.






    Auf dem Rückfahrt treten dann Magenkrämpfe ein und ich will nur noch ins Hotelzimmer. Dort angekommen merken wir, das große Flugzeuge das Gebäude erzittern lassen, und bei der Lautstärke helfen Ohrstöpsel auch nur noch bedingt weiter.
    Die Gesamtsitutation ruf bei mir schließlich auch noch eine ordendliche Panikattacke hervor, aber schließlich bin ich so erschöpft, dass ich trotz allem in Tiefschlaf falle und so geht auch dieser Tag zuende.


    Zwischen 10pm und 5am ist übrigens Flugpause, so kriegt mein Mann auch ein paar Stunden Schlaf. Um euch einen Einblick zu geben, das ist eines der vielen Flugzeuge, die wir am nächsten Morgen vom Fenster aus starten gesehen haben:

  • Ein willkommen allen Mitreisenden :)
    und @ andreas keine sorge ich lass mir jetzt ein bischen mehr Zeit 8-)

    Tag 6: M – E – (H) – E - R


    Am morgen werden wir, wer hätte das gedacht, von Flugzeugen
    geweckt. Ich fühle mich nicht gerade fit, aber ich habe nur noch Halsschmerzen,
    keine Kopfschmerzen kein Fieber.


    Die erste Stunde des Tages lasse ich langsam angehen,
    schnappe mir die Bettdecke und beobachte vom Fenster die Flugzeuge. Jetzt am
    Morgen finde ich sie gar nicht mehr bedrohlich. Mein Mann setzt sich eine Weile
    zu mir, bevor wir mal wieder richtig gut essen. Das Hotel hat einen riesen
    Frühstücksbereich, der kostet natürlich extra, nach dem gestrigen Tag ist uns
    das aber erst mal egal. Hauptsache Wohlfühlen! Da das Hotel Starbuck Kaffee
    führt, bekomme ich auch einen starken guten Kaffee.


    Da ich nicht ganz fit bin kommt wandern heute nicht in
    Frage. Also wenden wir und wieder der Küste zu und werden „Ecola State Park“
    und den „Three Capes Scenic Byway“ besuchen. Von Hotel aus buchen wir auch
    schon mal die nächste Übernachtung in Lincoln City.


    Vom Hotel bis Ecola State Park fahren wir wenn ich mich
    recht entsinne so 90 min. Mittlerweile wird es richtig spannend beim Herr der
    Ringe Hörbuch und so können wir auch die langweiligeren Fahrstecken leicht
    überbrücken.


    Ecola State Park ist wunderschön: Meer, Strand, Klippen und
    Wald. Hier gibt es tolle Wanderwege und die hätten wir gerne erkundet, aber ich
    schone mich lieber und da gibt es nur das Minimalprogramm: Spaziergänge zu den
    Aussichtpunkten an den Klippen und zu den Surfern am Indian Beach. Ansonsten
    hätten wir hier vielleicht den ganzen Tag verbracht, denn zwischen den Klippen
    und in den Tidepools hätte es bestimmt viel zu entdecken gegeben. Das Wetter
    ist warm mit leichter Brise und von Seenebel sind heute nur ein paar dekorative
    Fetzen über den Meer zu sehn.


    Hier mal ein paar Eindrücke:









    Mir ist aufgefallen, dass an vielen landschaftlich schönen
    Punkten Gedenktafeln an Verstorbene angebracht sind. Hier war eine Plakette,
    die an einen 26 jährigen gedachte:




    Wir merken einmal mehr, wie zerbrechlich und unberechenbar
    das Leben sein kann und wir nehmen uns noch ein bisschen mehr Zeit, alles was
    wir hier sehen und erleben zu genießen.

  • Also nächstes haben wir Cannon Beach angesteuert. Die Stadt hat uns an der ganzen Oregon Coast am Besten gefallen, hier gibt es überall schicke, graue Holzhäuser, wie wir sie in so einheitlicher Form bisher nur auf Nantucket gefunden haben. Schön! Sollten wir noch mal wieder kommen würden wir versuchen hier zu übernachten.


    Auch der Strand gefällt uns, und als wir einen Laden mit leckeren Nutella (!) Crepes, und einen T-Shirt Shop indem wir die ersten Weihnachteinkäufe erledigen finden, ist der Tag gerettet.



    Mit vollen Bauch fahren wir weiter. Doch Moment – ratter ratter- Cannon Beach - da war doch noch was?
    STOP! Anhalten!
    Ich lotse meinen Mann in Strasse vollen Parkverbotsschilder, springe aus dem Auto und sause eine Treppe Richtung Strand runter. Wie konnten ich nur den Haystack Rock vergessen und noch besser übersehn. Als ich zurück zum Auto komme stelle ich fest, dass mein Mann die Aktion nicht ganz so grandios fand.



    Jetzt werden aber erst mal ein paar Meilen gemacht, denn wir wollen ja noch die drei Capes sehn und nach Lincoln City.


    Um zum Three Capes Scenic Byway zu kommen, muss man ab Tillamock vom 101 abfahren, in eine Seitenstrasse (die 131). Es gibt drei Zufahrten zu den Capes (eine nah an jedem Cape) man kann aber auch einen Rundwegweg fahren und genau das wollten wir tun.
    Soweit der Plan nur kam dann ein Umleitungschild, dass die 131 ist wegen Bauarbeiten gesperrt wäre. Nur wo?
    Man kann sich diese Strasse wie ein E vorstellen. Es ist uns aber leider nicht klar welcher Teil gesperrt ist. Anhand der Schilder gehen wir davon aus, dass es der Mittelstich des E `s ist. Kein Problem, denn den müssen wir ja nicht nehmen. Es stellt sich dann allerdings heraus, dass es die Verbindungsstrecken zwischen Cape Mears und Cape Lookout ist, und so machen wir mit hunderten anderer Autofahrer und einer ganzer Reihe sehr frustrierter Radfahrer einen kleinen Umweg. Gerade für die Radfahrer, die so auf 20-30 extra Meilen zum nächsten Zeltplatz machen, sollten man die Beschilderung mal ein bisschen eindeutiger machen.


    Mit dem Auto schmerzt der Umweg natürlich nicht so sehr da es genug zu sehn gibt.


    Das erste Cape am Wege ist Cape Meares. Hier gibt es einen schicken kleinen Leuchtturm, eine paar schöne Ausichten und einen achtstämigen Baum genannt Octopus Tree. Man muss ein Stück Bergab / Bergan laufen und dabei merke ich, dass fit anders ist. Daher gibt es von den drei Capes auch nur ein paar wenige Fotos, und ich hoffe einfach noch mal wiederzukommen, denn
    so langsam war bei mir die Lauft bei mir raus für diesen Tag.






    Cape Lookout hat mir von den drei Capes am besten gefallen. Tolle Strände für lange Strandspaziergänge und die Sonnenuntergänge müssen hier grandios sein !




    Schliesslich Cape Kiwanda.
    Ich bin vorher eingeschlafen und kurz aufgewacht schnell aus dem Auto gestiegen drei Fotos oder so geschossen und weiterschlafen, von daher kann ich mich ehrlich gesagt kaum an diesen Ort erinnern.





    In Lincoln City hatten wir das Inn at Wacoma gebucht, und dieses Hotel kann ich nur weiterempfehlen: Nette Mitarbeiter, Schöne Zimmer, Ruhige Lage, Gutes Frühstück, Waschmaschine und mit unter 80€ günstig. Hier hätten wie ruhig noch 1 -2 Nächte länger bleiben können.


    Wir nutzen die Waschmaschine und während die läuft schauen wir uns einen wunderschönen Sonnenuntergang am Meer an. Das ist Urlaub wie er sein soll!


    Essen gibt nur schnell bei MD und dann falle ich auch schon wieder ins Bett.






  • Tag 7: Puffins und Tidepools


    Von Lincoln City nach Coos Bay.


    Endlich mal wieder eine richtig erholsame Nacht kein Moder, keine Kälte, keine Flugzeuge, so stell ich mir Urlaub vor!
    Der erste Blick aus dem Fenster lässt uns zurück in die Kissen gleiten – Seenebel. Na ja, was soll es, wir wollen heute morgen ohnehin nach Newport ins Aquarium, da sollte der Nebel nicht weiter stören.


    Im Hotel gibt es auch ein gutes Frühstück mit Waffeln. Mit dem Waffel-Automaten kenne ich mich natürlich nicht aus, aber ich bekomme gleich von einer netten Amerikanerin Hilfe und so gibt es Waffeln und Bagels zum Frühstück. Eine gute Grundlage für den Tag und es geht mir auch viel besser keine Halsschmerzen mehr! Da können wir das Frühstück und den morgen gleich doppelt genießen. Am liebsten würden wir hier gleich noch eine zweite Nacht bleiben, aber dummerweise haben wir gestern schon in Coos Bay gebucht, und doppelt zahlen muss ja nicht sein.


    Nach dem Packen fahren wir los Richtung Newport. Eigentlich wollen wir und noch Cape Foolweather und Yaquina Lighthouse ansehen, aber als wir bei ersterem halten, wissen wir woher der Name kommt. Wir sehen nichts als weisse, wabernde, nasse, kalte und ungemütliche Nebelsuppe. Na gut, eigentlich kommt der Name von den Stürmen die hier manchmal wüten, aber mit dieses Nebelsuppe hier, hätten die Seefahrer auch so ihre Freude gehabt…




    So haben wir und das nicht vorstellt und daher fahren wir direkt ins Aquarium und ein paar hundert Meter vom Meer weg straht die Sonne. Das Aquarium in Newport ist kleiner als das in Monterey, aber durch seine drei Außenbecken hat es mir extrem gut gefallen. Ein Becken beherbergt Otter, ein zweites Seehunde und Seelöwen und das Dritte Seevögel incl. tufted Puffins (Verwandte der Papageinentaucher). Die wollte ich immer schon mal sehen, was aber schwer möglich ist weil sie deutlich abseits des Tourismus leben (meist auf Felsen mitten im Meer, weil weg jeglicher Siedlung).


    Hier kann man die Tiere nach Herzenlust beobachten. Die nächsten Stunden sause ich also von Becken zu Becken und fotographiere und schaue bis Kamera- und Kopfspeicher glühen. Hier mal eine kleine Auswahl :






    Dieser Vogel hat mich übrigens irgendwie an Otto erinnert:


















    Dann braucht es dringend noch ein Otter T-shirt und einen Burger, bevor es weiter die Küste runtergeht…

  • Nach dem Aquariumsbesuch war leider schon mehr als der halbe Tag rum. Und dabei gibt es noch sooo viel zu sehn bis Coos Bay. Also müssen mal wieder Opfer gebracht werden und die zwei Yaquina Lighthouses werden von der Strecke gestrichen. Leider habe ich von nun an nicht mehr genau Buch geführt, an welchen Haltepunkt, ich welche Fotos gemacht habe, es kann also sein, dass ich Punkte verwechsele.


    Der erste Halt auf der Route ist Seal Rock State Park, in Seenebel kann man die Schönheit dieses Ortes leider nur schwach erahnen und da wir gezeitenmässig so mitten zwischen Ebbe und Flut sind, gibt es auch leider keine Tidepools zu sehen.




    Allerdings haben wir auf dem Rückweg zum Auto wieder eine interessante Tierbeobachtung gemacht… da sammelt wo jemand schon Vorräte für den Winter. Na ja – wir ja auch .



    Weiter geht’s zu Cape Perpetua. Bei starker Flut oder Sturm schiesst das Wasser hier durch einige Engstellen und kann man spectakuläre Fontänen und ähnliches sehen (siehe Sprouting Horn, Thors Well, Devils Churn,…). Außerdem gibt es hier einen tollen Aussichtspunkt. Also ein Traumziel für uns, die wir so zugänglich für den Zauber des wilden Meeres sind ...
    Aber wir haben nur bedingt Glück. Der Aussichtspunkt zeigt nun nur Nebelsuppe, Flut haben wir auch nicht, also kein Fontainen.
    Trotzdem sind die Parkplätze nah des „Trail of the restless waters“ total überfüllt. Schade.





    Nah am Sprouting Horn finden wir dann einen Parkplatz und streifen eine Weile neugierig durch die Tidepools. Wer sich Zeit nimmt und die Augen für Detail hat, kann auch ohne Flut viel Interessantes finden und sicher auch tolle Fotos machen. Aus Gewichtsgründen habe ich allerdings nur die Kompaktkamera mitgenommen, und bei der ist nach einer Weile die Batterie leer. Na dann, die Bilder sind ja im Kopf.





    Was ich übrigens toll in an der Oregon Coast finde, ist dass man nahezu überall zugang zum Meer hat, und es viele Küstenwege gibt. So kann so die Landschaft noch viel intensiver genießen, als z.B. in Kalifornien, wo solche Wanderungen durch den vielen Privatgrund selten möglich sind.


    Wir fahren ein Stück weiter zum „Strawberry Hill“ und hier schafft die Sonne es endlich den Nebel weg zu brennen. Wir setzen wir uns hin und geniessen die Landschaft, die Seehundkolonie und die Touristen, die sich nasse Füsse bei dem Versuch holen näher an die Seehunde heran zukommen und nicht bedenken das wir auflaufendes Wasser haben. Wie gut das ich ein Teleobjektiv habe und gemütlich aus der Entfernung fotografieren kann. Es weht allerdings ein frischer Seewind und daher bin ich sehr dankbar für meine winddichte Jacke!






    So als Tip für alle, die diese Küstentour mal machen möchten: eine gute Wind- und Wasserdichte Jacke sowie eine gute Sonnencreme sollten zum Reisegepäck gehören und immer greifbar sein. Im Wind merkt man ja meist erst zu spät, dass man verbrennt. Im April 2007 haben wir uns in Big Sur am Nachmittag ordentlich das Gesicht verbrannt. Bei dem kühlen Frühlingswetter und der Tageszeit hatten wir die Kraft der Sonne total unterschätzt.






  • Wir fahren zum Heceta Head Lighthouse. Leider stellen wir fest, dass der Zugang wegen Umbauten geschlossen ist. So ein Sch…, allerdings wird es uns in den nächsten Tagen noch öfter so gehen. Viele der nordkalifornischen State Parks sind bereits geschlossen.
    Wir ein paar Fotos von den Aussichtspunkten, und geniessen eine Weile die Aussicht. Aber das Wetter verändert sich gerade wieder zum schlechteren… schwarze Wolken im Norden und Seenebel im Süden.









    Wir überlegen uns, die Seelion Caves zu besuchen, aber vor Ort wirkt das Ganze auf uns sehr nach „wenig spektakulärem für viel Geld“, sodass wir schnell weiter fahren, denn die Oregon Dunes warten ja noch…


    Aber leider sind sie dann quasi vom Nebel verschluckt. Als wir aussteigen ist es nass, kalt und ungemütlich und ich bin nichts sehr motiviert bei diesem Wetter durch den tiefen Sand zu stapfen. Aber bei besserem Wetter muss es toll hier sein.




    So halten wir auf der Weiterfahrt nur noch kurz am Umqua Lighthouse, das natürlich auch von Nebel und Kälte umwabert wird und zusätzlich hinter Zäunen abgeschirmt wird (ich glaube Coast guards oder Millitär). Also auch kein tolles Motiv heute.
    Das Interessante an diesem Lighthouse ist übrigens sein Licht, denn es hat teilweise rote Linsen. Wenn das Wetter besser wäre hatten wir hier wohl ein Picknick gemacht, um später ein Nachtaufnahmen zu machen, aber so macht das kleinen Spass.



    Also fahren wir weiter nach Coos Bay ins Super 8. Coos Bay ist der Ort der Reise der uns am wenigsten gefallen hat. Die Stimmung ist negativ. Coos Bay ist ein großer Hafen zwischen Seattle und SF, und dort wurde all das Holz, dass in den Küstenwäldern geschlagen wurde, verschifft.
    Vor 20-30 Jahren war Coos Bay sicher eine Boomtown, aktuell scheint die Krise der Stadt wohl stark zuzusetzen, denn die Häuser wirken ungepflegt. Es gibt kaum neue Gebäude, viele Menschen leben sehr alten mobil Homes und viele Häuser sind zu verkaufen.
    Am liebsten wäre ich gleich weiter gefahren. Das Super 8 macht von außen auch keinen netten Eindruck, es ist an der Hauptstrasse und es gibt ein paar laute Gäste. Aber die Zimmer relativ neu renoviert und unter uns wohnt einer mit Sheriff Auto, von daher sollte es wohl sicher sein.



    Da es noch hell ist wollen wir zum Cape Arago. Als auf dem Weg dahin, der Nebel dichter wird und es anfängt zu regnen, kehren wir jedoch unverrichteter Dinger wieder um. Also beschließen wir früh und mit Ohrstöpsel schlafen zu gehen, um morgens früh der Stadt den Rücken zu kehren zu können.

  • @ Otto: Na wenn du meinst :D



    Tag 8: Wasser hat viele Gesichter


    Von Coos Bay nach Gold Beach


    Der Blick aus dem Fenster lässt nichts Gutes erahnen.
    Keine Sonne – nein wer ahnt es Nebel. Also besser erst mal nicht an die Küste, sondern zu den Golden- und Silverfalls (Danke für den Tip Andie).
    Zunächst mal wollten wir aber frühstücken, leider ist aber mehr als ein Kaffee nicht drin.
    Ein ca. 6 qm Frühstücksraum mit 10 Leuten drin, und ungefähr alles was an essen vorhanden ist, haben jetzt andere auf den Tellern. Na schön, wir stoppen bei Starbucks und nehmen eine Kleinigkeit mit.


    Sobald man sich nur wenige Meilen von der Küste entfernt, strahlt wieder die Sonne und es ist angenehm warm.
    Wir stellen fest, dass die Falls wohl nicht in einer großen Strasse liegen, aber Navi wird den Weg schon richtig weisen.


    Oder?
    Zwischenzeitlich haben wir dann doch mal Zweifel, als Strasse immer kleiner und kleiner und unbefestigt wird. Gut dass irgendwann ein Schild kam, denn mein Vertrauen in TomTom, Garmin und … ist begrenzt. Andere Strassen zum State Park gibt es nicht, und so waren wir nicht überrascht keine anderen Besucher zu treffen.


    In der Nähe der Falls gibt es sogar eine ganze Reihe Wohnhäuser, total idyllische Lage, nur im Winter ist man glaube ich total verloren.


    Vom Parkplatz aus kann man wählen, links geht’s zu den Silver Falls nach rechts zu Golden Falls alles ganz überschaubare Wegestrecken.



    Wir starten nach rechts zu den Golden Falls.
    Ganz nett aber nicht spektakulär würde ich sagen. Am Ende den Weges hat man eine schöne Aussicht auf die Fälle:




    Ab man hofft ja immer auf noch bessere Aussichten, und es gibt da ja noch einen Trampelpfad ins Gebüsch. Da muss man ziemlich über Stock und Stein klettern, und man kommt auch näher heran, aber dann steckt man mitten im Gebüsch ohne direkte Sicht auf die Fälle, nur Bäume und Felsen. Kann man also auch lassen.


    Daher drehen wir um, und laugen zu den Silver Falls. Der Wald durch den wir laufen, gefällt uns wieder ausgesprochen gut, immer noch alles dichtes Grün und voller Bäumbärte.






    Die Silver Falls gefallen mir persönlich sehr viel besser als die Golden Falls. Hier kettern wir, dann auch eine ganze Weile auf den Steinen herum, stöbern, fotografieren und geniessen die Sonne. Echt Schön!







    Aber da wir ja heute nach ein Stück Weges vor uns haben verabschieden wir uns nach einer Weile vom Park. Wir machen noch ein kleines Picknick am Bach der neben der Strasse entlang fliesst.






    Das Wasser hat den Steingrund ausgewaschen und so viele Miniaturbecken geschaffen, und so gibt es viele Insekten, Pflanzen und glatte Steine zu bewundern, bevor wir weiter fahren.

  • @ hoh

    Zitat

    Das sind ja teilweise unfassbar schöne Bilder von Orte an denen ich noch nicht gewesen bin bisher! Warum eigentlich ?(;(


    Keine Ahnung ?


    vieleicht zu wenig rote Steine - zu kurze Tagesettapen - und zuviel strand 8-)


    Uns hats jedenfalls gefallen, und es ist schön das dir die Fotos auch gefallen :kuss:


    ich hab mal nach den HOH -NP schild foto geschaut und hab es nicht alleine (ohne mich drauf) gefunden - sorry


    LG wiebke

  • Ich bin den Nordwesten auch zweimal gefahren und hatte auch z.T. den mitunter sehr kühlen Seenebel; paar Km landeinwärts und die Sonne krachte. Nichtdestotrotz ist es eine schöne und Gegend mit vielen Highlights. Vielen Dank für die bereits gelieferten Eindrücke. Cannon Beach fand ich auch Klasse.


    VG Toto

  • an alle neuen mitreisenden ein willkommen
    @ Bille - ich liebe die Otter auch :love:



    Zurück an der Küste hat sich der Nebel leider nicht aufgelöst. Aber nun ist genug mit jammern –man kann im Nebel bestimmt auch so allerhand entdecken!


    Also zweiter Versuch Cape Arago: total vernebelt!
    Offengesagt, der tag hatte viel Nebel und ich hab keine Ahnung, wo welche Nebelfotos entstanden sind. Wenn ich mir die Ort im Internet bei Sonne anschaue, erkenne ich leider garnichts wieder. Von daher heisst jeder Nebelfleck zwischen Coos Bay und Gold Bay heute Cape Arago.


    Die Sicht ist zwar eher mäßig, aber die Seelöwen machen genug Radau machen, um sie akustisch zu orten ...
    Ein bischen gespenstisch die Stimmung in der Nebelsuppe. …









    Nachdem wir uns mit dem Nebel abgefunden haben kommt bei Coquille Lighthouse wieder die Sonne raus.





    Strand, Sonne, Treibholz - ein toller Ort um ein bisschen die Seele Baumeln zu lassen und, um einen Sonnentanz aufzuführen… Na vielleicht wars auch zum aufwärmen, denn es weht ein ordentliches Lüftchen. Daher verweilen wir auch nicht all zu lange.




    Wir fahren weiter nach Cape Blanco. Draussen weht jetzt eine ordentliche steife Brise, die ich promt unterschätze - als ich aus steige reist mir der Wind die Tür fast aus der Hand,…


    … da ich die aber Tür aber nicht losgelassen habe, mache ich eine unfreiwilligen Freiflug nach draussen - autsch.


    Weder der Tür noch mir, passiert dabei ernsthaftes. Wir führen allerdings noch einen kleinen Ringkampf auf, da ich mir nun in dem Kopf gesetzt habe, wieder ins auto zu gelangen und die Tür dabei von innen zu schliessen.
    Gut das mein Mann zu perplex und um das Auto besorgt war, um ein Foto zu machen. So verlassen wir Cape Blanco schnell wieder und fahren weiter bis Gold Beach. Auf dem Weg entdecken wir zufällig noch einen wunderschönen Ausichtspunkt abseits der Strasse. Wir sind alleine, die Sonne strahlt, vor uns fallen die Klippen steil ins Meer, Vögel kreisen und wir nehmen uns ein die Zeit einfach nur den Urlaub zu geniessen.










    Ich merke wir müssen ein bischen aufpassen nicht immer nur von A nach B nach C zu fahren und zu staunen, sondern auch mal innehalten, geniessen und sacken zu lassen.


    Für Gold Beach gab es im Internet nur eine magere Hotel Auswahl. Wir landen im Gold Beach Inn, was mit den „Ireland Rustic Cabins“ auf einen Gelände ist. Bei der Erbauung muss das hier eine tolle Location gewesen sein. Das Gelände ist auch immer noch wunderschön, aber die Gebäude bräuchten dringend mal eine Renovierung. Von Zimmer sind wir nicht begeistert, aber es ist ok.





    Wir entscheiden uns zwei Nächte in Gold Beach zu bleiben, um zu geniessen und alle Erlebnisse ein bisschen sacken lassen, bevor es von der Küste zu den grossen Bäumen geht. Nach einer Woche voller grandioser Eindrücke, glüht mein Gehirn , und muss erst mal zur Ruhe kommen. Wir können kaum glauben, dass wir erst 8 tage unterwegs sind?



    Das Essengehen ist mal wieder eine kleine Herausforderung. Wir landen schließlich in einem Fastfood mit zwei sehr jungen, lustlosen Mitarbeiterinnen. Von Essen kann man positives sagen - es war warm und wir sind nicht krauk geworden :rolleyes: .



    Den Sonnenuntergang erleben wir heute ganz entspannt am Hotel „eigenen“ Strand, unbezahlbar! :thumbup:





  • Tag 9 : Bloss kein Stress!!!!


    Gold Beach – Brookings – Gold Beach


    Pläne für heute: ausschlafen, ausruhen, geniessen! Samstag eben .
    Punkt eins klappt nicht so recht und so sitzen wir um acht beim Frühstück. Das Essen ist ok, es gibt „Creamcheese Bagels“ mit Kaffee, in einem winzigen Frühstücksraum. Gut, dass wir die ersten hier sind, so können wir sitzen und haben die volle „Büffetauswahl“.


    Das Wetter ist sonnig und klar – nicht mal Morgennebel! Tolle Voraussetzungen für den Tag.


    Mein Reiseführer berichtet, man könne die wichtigsten Aussichtpunkte zwischen Gold Beach und Brookings in einer Stunde abreißen, oder eine Woche dort verbringen. Na wenn das nicht verheißungsvoll klingt…(Von Gold Beach nach Brooking sind es übrigens keine 50 km. )








































    Zitat zum Tag:


    „Augenblicke wie diesen sollte man aufbewahren können,
    in einem Marmeladenglas oder einer Keksdose,
    um davon ab und zu zu kosten“


    nach C.Funke „Die wilden Hühner“

  • Tag 10 : Im Land der roten Riesen


    Gold Beach – Eureca


    Der Morgen bringt uns den Nebel zurück. Die Welt um uns herum, wirkt mal wieder wie in Watte gepackt. Macht nichts, heute wollen wir zu den Küstenredwoods und zwischen den roten Riesen sollte der Nebel doch nahezu magisch wirken.


    Zurück zum Reisebericht.
    Wir fahren erst mal ein Stück, passieren die kalifornische Grenze, an der uns die „Früchte-Polizei“ aufhält, und rollen dann weiter bis nach Cresent City zum Batterie Lighthouse. Dass verschwindet im Nebel, und daher wenden wir uns der Redwood Information zu.
    Dort lassen wir uns beraten, welche Strecken wir im Land der roten Riesen befahren sollten, und wie wir zum Fern Canyon kommen.


    Zunächst wollen wir zum Jedediah Smith Park. Eine schmale Dirtroad mitten schlängelt sich durch den Wald und von allen Strecken die wir in die nächsten zwei Tagen befahren, gefällt mir diese am besten, weil man am unmittelbarsten zwischen den Bäumen ist.
    Die Strasse vermittelt mir auch ein bisschen das Gefühl einer Zeitreise, vielleicht kommt ja gleich ein Planwagen mit Siedlern um die Ecke. So fahren und laufen wir eine Weile durch unseren ersten Redwoodhain, und sind beeindruck von der Grösse der Bäume












    Im direkten Vergleich haben mir die nördlichen Regenwälder mit ihre Vielfalt jedoch noch besser gefallen als die Redwoodhaine.

  • Mittags sind wir hungrig. Da trifft es sich großartig dass ein Denny`s neben der Strasse auftaucht. Von dieser Kette hatte ich ja schon viel im Forum gelesen, aber wir waren noch niemals drin.
    Die nächste Stunde gehört Kaffee, heiser Schokolade, einem Grand Slam, sowie gefülltem Sandwich mit Süsskartoffel Fries und Panncake Puppies…und wir fahren mit dem guten Gefühl weiter, mal wieder rundum satt zu sein.


    Am Nachmittag fahren wir zum Prairie Creek Redwood Park, diesmal führt eine asphaltierte Strasse durch den Park, von der immer wieder Pfade zwischen die Bäume führen.
    Wir steigen immer wieder aus und finden, ausgebrannte Bäume, Farne, Rhododendren, und vieles mehr. Schön hier. Beim nächsten mal würde ich aber wohl nur einen Park besuchen und mir dafür mehr Zeit zum wandern nehmen.





  • Die Wälder Washingtons haben mir insgesamt besser gefallen.
    Ein Grund dafür ist sicher das Wetter. Im Norden hat das Spiel der Sonnenstrahlen auf den Blättern ein „heitere“ Stimmung erzeugt, die bei den Redwoods schlichtweg fehlte. Außerdem was es bei den Redwoodpark einfach voller und die Geräuschkulisse war manchmal einfach wie auf einem Schulhof zur grossen Pause.
    Besonders voll wurde es im Prarie Creek Park als eine Hirschherde auf einer der Wiesen neben der Strassen stand. Ein Riesenauflauf entstand, und da die meisten Besucher kleine Kompaktkameras ohne viel zoom hatten, sind sie direkt auf die Hirsche zugelaufen… nicht ganz ungefährlich.
    Aber die Hirsche scheinen das gewohnt zu sein. 8-)




    Ein wichtiger Anlaufpunkt stand heute noch auf dem Reiseplan: Ferncanyon.
    Aufgrund seiner urzeitlichen Farngewächse wurden hier einige Scenen von Jurassic Park gedreht, und wenn keine Menschenmengen da sind, kann man hier sicher das Gefühl einer Zeitreise bekommen. Bei unserem besuch war es allerdings ziemlich voll…
    Fern Canyon liegt am Ende einer ich glaube 12 mi langen Dirtroad, die nur bei lang anhaltenden trockenen Wetter befahren werden kann, und sehr kurvig ist. Wir hatten Glück, der Weg war gut befahrbar, und daher der Fern Canyon auch sehr gut besucht, was das Herausforderungen beim fotographieren darstellte.











    Nahe der Strasse zu Ferncanyon haben dann noch zwei Hirsch-Bullen gekämpft, das war schon wirklich eindrucksvoll und alleine für sich die Tour schon wert.






    Daher sind bald zurückgefahren und dann mit nur einem kurzen Halt bei den Lagunen von Orick weiter nach Eureca gefahren, wo wir im Best Western übernachtet haben. Das Hotel war super! Wir waren echt platt vom Tag!



    Ach ja, irgendwann sind wir auch hier vorbeigekommen:



    Irgendwie hat uns die „Deko“ aber davon abgeschreckt den „Trees of Mystery“Park zu besuchen.

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